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DE102018208625A1 - Konturanpassungsvorrichtung, Fahrzeugsitz und Objektlagerungsvorrichtung mit einer Konturanpassungsvorrichtung sowie Verfahren zur Konturanpassung einer Konturanpassungsvorrichtung - Google Patents

Konturanpassungsvorrichtung, Fahrzeugsitz und Objektlagerungsvorrichtung mit einer Konturanpassungsvorrichtung sowie Verfahren zur Konturanpassung einer Konturanpassungsvorrichtung Download PDF

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DE102018208625A1
DE102018208625A1 DE102018208625.7A DE102018208625A DE102018208625A1 DE 102018208625 A1 DE102018208625 A1 DE 102018208625A1 DE 102018208625 A DE102018208625 A DE 102018208625A DE 102018208625 A1 DE102018208625 A1 DE 102018208625A1
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DE
Germany
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adjustment device
contour adjustment
contour
volume
piston
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Application number
DE102018208625.7A
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English (en)
Inventor
Markus Bauernfeind
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Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
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Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
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    • B60VEHICLES IN GENERAL
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Abstract

Es wird eine Konturanpassungsvorrichtung (16) für ein Fahrzeug beschreiben, die ein innerhalb einer gasundurchlässigen Umhüllung (18) liegendes Volumen (20) umfasst. Die Umhüllung (18) weist einen formbaren Kontaktbereich (24) für die Anlage an einem Objekt auf. Dabei kann die Konturanpassungsvorrichtung (16) einen Freigabezustand einnehmen, in dem der Kontaktbereich (24) an eine oder mehrere Seiten des Objekts anlegbar ist und im Volumen (20) im Wesentlichen ein Umgebungsdruck herrscht. Auch kann die Konturanpassungsvorrichtung (16) einen Haltezustand einnehmen, in dem die durch Anlage an das Objekt hervorgerufene Geometrie des Kontaktbereichs (24) fixiert ist und im Volumen (20) ein Unterdruck herrscht. Die Konturanpassungsvorrichtung (16) wird mittels einer Gasregulationseinheit (26) vom Freigabezustand in den Haltezustand überführt. Darüber hinaus werden ein Fahrzeugsitz (10) sowie eine Objektlagerungsvorrichtung mit einer solchen Konturanpassungsvorrichtung (16) beschrieben. Zusätzlich wird ein Verfahren zur Konturanpassung einer Konturanpassungsvorrichtung (16) an ein konturbestimmendes Objekt erläutert.

Description

  • Die vorgeschlagene Lösung betrifft Ausführungsformen einer Konturanpassungsvorrichtung für ein Fahrzeug. Ebenso betrifft die vorgeschlagene Lösung Ausführungsformen eines Fahrzeugsitzes mit mindestens einer solchen Konturanpassungsvorrichtung und einer Objektlagerungsvorrichtung mit mindestens einer solchen Konturanpassungsvorrichtung. Darüber hinaus betrifft die vorgeschlagene Lösung Ausführungsformen eines Verfahrens zur Konturanpassung einer Kontu ranpassu ngsvorrichtung.
  • Konturanpassungsvorrichtungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. In diesem Zusammenhang zeigt beispielsweise die WO 2015/104 676 A1 einen Fahrzeugsitz mit einer Konturanpassungsvorrichtung. Dabei dient die Konturanpassungsvorrichtung dem Adaptieren des Fahrzeugsitzes an den Körper eines Fahrzeugsitzinsassen. Ferner zeigt die DE 10 2011 115 562 A1 eine Objektlagerungsvorrichtung mit einer Konturanpassungsvorrichtung. Hierbei ist vorgesehen, Gegenstände mit verschiedenen geometrischen Formen, Größen und/oder Abmessungen festhalten zu können. Die Funktionsweise der Konturanpassungsvorrichtung beruht auf magnetrheologischen Fluiden und anderen sogenannten aktiven Materialien.
  • Unabhängig davon, ob Konturanpassungsvorrichtungen im Zusammenhang mit Fahrzeugsitzen oder im Zusammenhang mit Objektlagerungsvorrichtungen verwendet werden, wird bei solchen Vorrichtung stets eine zuverlässige und genaue Anpassung der Kontur an das jeweils konturbestimmende Objekt angestrebt. Zudem soll die Anpassung möglichst schnell vonstattengehen.
  • Die Aufgabe der vorgeschlagenen Lösung ist es daher, eine Konturanpassungsvorrichtung anzugeben, die eine besonders schnelle und zuverlässige Konturanpassung ermöglicht. Ferner soll ein Verfahren angegeben werden, mittels dem eine derart schnelle und zuverlässige Konturanpassung erreicht werden kann.
  • Die Aufgabe wird durch eine Konturanpassungsvorrichtung für ein Fahrzeug gelöst, mit einem innerhalb einer gasundurchlässigen Umhüllung liegenden Volumen,
    • - wobei zumindest ein Abschnitt der Umhüllung einen dreidimensional formbaren Kontaktbereich für die Anlage an einem Objekt umfasst und im Volumen ein Gemisch aus mindestens einem Feststoffgranulat und mindestens einem Gas vorliegt;
    • - wobei in einem Freigabezustand der Konturanpassungsvorrichtung, in dem der Kontaktbereich an eine oder mehrere Seiten des Objekts anlegbar ist, im Volumen im Wesentlichen ein Umgebungsdruck und in einem Haltezustand der Konturanpassungsvorrichtung, in dem die durch Anlage an das Objekt hervorgerufene Geometrie des Kontaktbereichs fixiert ist, im Volumen ein Unterdruck herrscht; und
    • - wobei eine Gasregulationseinheit vorgesehen ist, mittels der die Konturanpassungsvorrichtung vom Freigabezustand in den Haltezustand überführbar ist und umgekehrt, wobei die Gasregulationseinheit gasführend mit dem Volumen verbunden ist und einen Kolben umfasst.
  • Unter einem Granulat wird in diesem Zusammenhang ein in Körner- oder Pulverform vorliegender Stoff verstanden, der schüttbar ist. Die Partikelgröße ist dabei frei wählbar und kann von einem feinen Pulver mit Pulverpartikeln im Zehntel-Millimeter-Bereich bis hin zu groben Körnern mit Abmessungen im Zentimeter-Bereich variieren. Was den Begriff des Objekts angeht, so sind darunter Gegenstände, Teile von Gegenständen sowie der menschliche Körper und Teile davon zu verstehen. Es kann sich bei einem Objekt also z. B. um einen Oberschenkel oder einen Rücken eines Menschen handeln.
  • Der im Haltezustand vorliegende Unterdruck ist stets im Vergleich zum Umgebungsdruck zu verstehen. Es ist somit jeder Druck, der geringer ist als der Umgebungsdruck ein Unterdruck.
  • Die Funktionsweise der Konturanpassungsvorrichtung beruht darauf, dass im Freigabezustand ein Kontaktbereich derart flexibel im Raum bewegbar ist, dass er sich zuverlässig und genau an eine Kontur eines konturbestimmenden Objektes anlegen kann. Dies wird einerseits durch die Materialwahl für den Kontaktbereich gewährleistet. Bevorzugt sind hier biegeschlaffe und elastische Materialien. Ferner lässt sich der Kontaktbereich gut an das konturbestimmende Objekt anlegen, wenn im Freigabezustand die Partikel des Feststoffgranulats vergleichsweise leicht gegeneinander und gegenüber der Umhüllung verschoben werden können. Es werden also beim Anlegen des Kontaktbereichs an das Objekt die Partikel des Feststoffgranulats innerhalb des Volumens verschoben. Man kann auch sagen, dass das Objekt in den Kontaktbereich eingedrückt wird. Dabei verdrängt es die Partikel des Feststoffgranulats. Im Haltezustand, in dem zumindest ein Teil des während des Freigabezustands im Volumen vorliegenden Gases dem Volumen entzogen ist, können die Partikel des Feststoffgranulats überhaupt nicht oder nur unter Einsatz hoher externer Kräfte gegeneinander verschoben werden. Das liegt am Unterdruck, der im Volumen herrscht und die Partikel des Feststoffgranulats aneinander sowie an die Umhüllung presst. Auf diese Weise ist die durch das Eindrücken des Objekts geschaffene Kontur des Kontaktbereichs fixiert. Dieses Funktionsprinzip ist von Vakuummatratzen bekannt, die im Bereich der Sanitätstechnik verwendet werden.
  • Über die betragsmäßige Höhe des Unterdrucks ist zudem eine Härte der Konturanpassungsvorrichtung, genauer gesagt des Kontaktbereichs, im Haltezustand einstellbar. Je weiter der Unterdruck in Richtung tiefer Drücke vom Umgebungsdruck abweicht, umso größer sind die Kräfte mittels derer die einzelnen Partikel des Feststoffgranulats im Haltezustand aneinander gepresst werden und umso härter ist die Konturanpassungsvorrichtung im Haltezustand. Eine harte Konturanpassungsvorrichtung bedeutet dabei, dass vergleichsweise große, von außen wirkende Kräfte notwendig sind, um die in diese eingeprägte Kontur zu verändern. Ein betragsmäßig großer Unterdruck bedeutet also eine besonders stabile Fixierung der eingeprägten Kontur.
  • Dadurch dass die Gasregulationseinheit einen Kolben umfasst, kann besonders schnell zwischen dem Freigabezustand und dem Haltezustand hin- und hergeschaltet werden. Es können der Freigabezustand und der Haltezustand also schnell und zuverlässig erreicht werden. Das liegt daran, dass der Kolben das hierzu zu fördernde Gasvolumen schnell dem Volumen entziehen oder in das Volumen einbringen kann. Dabei wirkt der Kolben direkt auf das zu fördernde Gasvolumen, sodass insbesondere keine zeitraubenden Anlaufeffekte auftreten. Der jeweils gewünschte Soll-Druck kann mittels des Kolbens also direkt und zügig eingestellt werden.
  • Das im Volumen vorliegende Gas umfasst vorzugsweise Luft. Insbesondere handelt es sich beim im Volumen vorliegenden Gas um Umgebungsluft.
  • Bevorzugt umfasst das Feststoffgranulat ein Kunststoffpulver, Sand, Glasperlen, Schaumstoffkugeln und/oder Styroporkugeln. Solche Granulate können am Markt einfach und kostengünstig bezogen werden. Darüber hinaus sind sie ausreichend schütt- und fließfähig, sodass sie ein schnelles Überführen der Konturanpassungsvorrichtung vom Freigabezustand in den Haltezustand und umgekehrt ermöglichen.
  • Zusätzlich kann im Volumen der Konturanpassungsvorrichtung ein Gleitmittel vorgesehen sein, das insbesondere die Reibung zwischen Partikeln des Feststoffgranulats sowie zwischen der Umhüllung und Partikeln des Feststoffgranulats verringert. Somit wird ein Verklumpen der Partikel des Feststoffgranulats wirkungsvoll verhindert. Zudem wird einem Haften von Partikeln des Feststoffgranulats an der Umhüllung vorgebeugt. Das Gleitmittel kann also auch als Anti-Haft-Mittel bezeichnet werden. Beispielsweise kann ein pyrogene Kieselsäure umfassendes Gleitmittel verwendet werden. Aus der Verwendung eines Gleitmittels resultiert somit eine gute geometrische Anpassbarkeit der Kontu ranpassu ngsvorrichtung.
  • Ferner kann die Konturanpassungsvorrichtung eine Betätigungseinheit umfassen, mittels der die Konturanpassungsvorrichtung durch einen Nutzer wahlweise vom Freigabezustand in den Haltezustand überführbar ist und umgekehrt. Die Betätigungseinheit kann hierfür einen Knopf und/oder einen Hebel umfassen, der manuell vom Nutzer betätigt wird.
  • Der Kolben kann eine gasleitend mit dem Volumen verbundene Druckkammer begrenzen, wobei der Kolben zur Überführung der Konturanpassungsvorrichtung vom Freigabezustand in den Haltezustand und umgekehrt eine Ein-Hub-Bewegung ausführt. Der Kolben wird also im Wesentlichen linear von einer ersten Kolbenposition in eine zweite Kolbenposition überführt. Dabei führt er einen einzigen Hub aus. Durch die mit der Bewegung des Kolbens von der ersten Kolbenposition in die zweite Kolbenposition verbundene Volumenänderung der Druckkammer wird der Druck im Volumen derart verändert, dass die Konturanpassungsvorrichtung vom Freigabezustand in den Haltezustand überführt wird oder umgekehrt. Dem Freigabezustand und dem Haltezustand sind also unterschiedliche Volumina der Druckkammer zugeordnet, wobei das dem Haltezustand zugeordnete Volumen der Druckkammer größer ist als das dem Freigabezustand zugeordnete Volumen der Druckkammer. Dabei ist vorzugsweise die Konturanpassungsvorrichtung gegenüber einer Umgebung gasdicht, d. h. es findet kein Gasaustausch zwischen der Konturanpassungsvorrichtung und der Umgebung statt. Es ändert sich somit durch eine Volumenänderung der Druckkammer der Druck im Volumen, wobei die Volumendifferenz zwischen den Kolbenpositionen auf die gewünschte Druckdifferenz zwischen dem Haltezustand und dem Freigabezustand der Konturanpassungsvorrichtung abgestimmt ist. Somit lassen sich der Haltezustand und der Freigabezustand schnell und zuverlässig erreichen.
  • Vorzugsweise umfasst die Gasregulationseinheit einen Pneumatikzylinder und der Kolben ist ein Pneumatikzylinderkolben und die Druckkammer ist eine Pneumatikzylinderkammer. Der Freigabezustand ist dann einer ersten Position des Pneumatikzylinderkolbens zugeordnet und der Haltezustand einer zweiten. Um die Konturanpassungsvorrichtung vom Haltezustand in den Freigabezustand zu überführen, wird der Pneumatikzylinderkolben innerhalb des Pneumatikzylinders verschoben. Ein derartiger Aufbau der Konturanpassungsvorrichtung ist besonders einfach und robust. Gleichzeitig sind Pneumatikzylinderkolben in der Regel leichtgängig und präzise verfahrbar, sodass der Haltezustand und der Freigabezustand schnell, genau und zuverlässig eingestellt werden können.
  • Es kann auch eine Ventileinheit dem Volumen und der Gasregulationseinheit zwischengeschaltet sein, wobei mittels der Ventileinheit die Gasregulationseinheit und das Volumen wahlweise strömungsmäßig verbindbar und trennbar sind. Es kann also eine gasführende Leitung zwischen dem Volumen und der Gasregulationseinheit abgesperrt und freigegeben werden. In einem Zustand, in dem die Ventileinheit die Verbindung zwischen der Gasregulationseinheit und dem Volumen trennt, kann somit der Freigabezustand oder der Haltezustand des Volumens unabhängig vom Betriebszustand der Gasregulationseinheit aufrecht erhalten werden. Dies erleichtert beispielsweise einen Austausch der Gasregulationseinheit oder kann einen Sicherheitsmodus darstellen, der im Falle eines Defekts der Gasregulationseinheit eingestellt wird. Insgesamt ergibt sich eine zuverlässig arbeitende Konturanpassungsvorrichtung.
  • Der Kolben kann alternativ eine gasleitend mit dem Volumen verbundene Druckkammer begrenzen, wobei der Kolben zur Überführung der Konturanpassungsvorrichtung vom Freigabezustand in den Haltezustand und umgekehrt eine Mehr-Hub-Bewegung ausführt. Voraussetzung hierfür ist, dass eine vorgenannte Ventileinheit vorgesehen ist. Ferner muss eine sogenannte Zuströmöffnung vorgesehen sein, über die Gas aus einem Gasreservoir oder Luft aus einer Umgebung in die Druckkammer nachströmen kann. Zusätzlich muss eine Abströmöffnung vorgesehen sein, über die Gas, insbesondere Luft, aus der Druckkammer entweichen kann. Es kann auch eine einzige Öffnung sowohl als Zuströmöffnung als auch als Abströmöffnung dienen. Der Kolben fördert also im Rahmen der Mehr-Hub-Bewegung Gas, insbesondere Luft, vom Volumen in die Umgebung oder in ein Gasreservoir, um die Konturanpassungsvorrichtung vom Freigabezustand in den Haltezustand zu überführen. Um die Konturanpassungsvorrichtung vom Haltezustand in den Freigabezustand zu überführen fördert der Kolben im Rahmen der Mehr-Hub-Bewegung Gas, insbesondere Luft, aus der Umgebung oder aus einem Gasreservoir in das Volumen. Beispielsweise an dieser Alternative ist, dass im Vergleich zum Ausführungsbeispiel mit einem Kolben, der eine Ein-Hub-Bewegung ausführt, ein deutlich kleinerer Kolben verwendet werden kann. Dadurch sinken der Bauraumbedarf der Konturanpassungsvorrichtung und ihr Gewicht.
  • In einer Weiterbildung ist der Kolben der Gasregulationseinheit mit einem Spindelantrieb antriebsmäßig gekoppelt, insbesondere wobei der Spindelantrieb einen Elektromotor umfasst. Der Kolben wird also mittels des Spindelantriebs von der oben beschriebenen ersten Kolbenposition in die oben beschriebene zweite Kolbenposition überführt und umgekehrt. Dabei kann sowohl ein eine Ein-Hub-Bewegung ausführender Kolben als auch ein eine Mehr-Hub-Bewegung ausführender Kolben mittels eines Spindelantriebs angetrieben werden. Spindelantriebe wandeln eine rotatorische Antriebsbewegung in eine lineare Abtriebsbewegung. Dabei wird die rotatorische Antriebsbewegung vorzugsweise über einen Elektromotor bereitgestellt. Durch die dem Spindelantrieb inhärente Über- oder Untersetzung kann die lineare Abtriebsbewegung mit hoher Geschwindigkeit und Präzision ausgeführt werden. Dadurch können auch der Haltezustand und der Freigabezustand präzise und schnell eingestellt werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform herrscht in einem Zwischenzustand der Konturanpassungsvorrichtung im Volumen ein geringerer Druck als im Freigabezustand und ein höherer Druck als im Haltezustand. Dabei sind beliebig viele Zwischenzustände denkbar. Es kann somit beispielsweise ein Zwischenzustand geschaffen werden, in dem die Partikel des Feststoffgranulats durch den im Volumen vorherrschenden Unterdruck gegeneinander in einer Weise fixiert sind, dass sie ein händisches Formen des Kontaktbereichs ermöglichen, ansonsten aber die vorgegebene Kontur fixiert ist. Somit kann eine vom Kontaktbereich eingenommene Kontur manuell noch verändert werden, bevor sie im Haltezustand endgültig fixiert wird. Damit wird die Anpassbarkeit des Kontaktbereichs an eine beliebige Kontur weiter erhöht.
  • In einer Variante ist das Volumen mit einer Vibrationsvorrichtung gekoppelt, die dazu ausgebildet ist, das Feststoffgranulat in Vibration zu versetzen. Durch die Vibration können aneinander haftende Partikel des Feststoffgranulats vereinzelt, also voneinander getrennt werden. Es kann also einer Verklumpung des Feststoffgranulats entgegen gewirkt werden. Das ist insbesondere nützlich, wenn sich die Konturanpassungsvorrichtung im Freigabezustand befindet und sich an eine durch ein Objekt vorgegebene Kontur anpassen soll. Es wird also durch die Vibrationsvorrichtung gewährleistet, dass sich der Kontaktbereich präzise an eine solche Kontur anlegen kann.
  • Bei der Vibrationsvorrichtung kann es sich um eine Massagevorrichtung eines Fahrzeugsitzes handeln. Die Massagevorrichtung dient also einerseits der Massage des Fahrzeugsitzinsassen, was insbesondere im Haltezustand der Konturanpassungsvorrichtung der Fall ist, und andererseits dem Lockern und Trennen der Partikel des Feststoffgranulats, was insbesondere zu Beginn des Freigabezustands der Fall ist. Die durch die Vibrationsvorrichtung bereitgestellten Funktionalitäten der Konturanpassungsvorrichtung können also ohne erhöhten Platzbedarf und Bauteilaufwand bereitgestellt werden.
  • Eine Ausführungsform sieht zudem vor, dass das Volumen mit einer Feststoffgranulat-Speichereinheit feststoffgranulatleitend verbunden ist, sodass eine im Volumen vorliegende Feststoffgranulatmenge variierbar ist. Die Menge an Feststoffgranulat im Volumen kann also angepasst werden. Wird die Konturanpassungsvorrichtung in einem Fahrzeugsitz verwendet, kann so eine Größe des mit der Konturanpassungsvorrichtung ausgestatteten Fahrzeugsitzpolsters angepasst werden. Es wird dadurch der vom Fahrzeugsitz bereitgestellte Komfort für einen Fahrzeugsitzinsassen gesteigert. Zudem wird die Bandbreite der Einstellbarkeit des Fahrzeugsitzes erhöht. Wird die Konturanpassungsvorrichtung als Objektlagerungsvorrichtung verwendet, kann mittels der Feststoffgranulat-Speichereinheit die Objektlagerungsvorrichtung auf einer großen Bandbreite an zu lagernde Objekte angepasst werden.
  • Beispielsweise ist die Umhüllung an einer Haltestruktur befestigt. Dadurch lässt sich die Umhüllung präzise positionieren. Es kann sich bei der Haltestruktur beispielsweise um einen Halterahmen handeln.
  • Dabei kann die Haltestruktur mehrteilig sein, wobei zumindest ein Haltestrukturteil gegenüber einem anderen Haltestrukturteil beweglich gelagert ist. Die Haltestrukturteile können auch als Segmente bezeichnet werden. Es können dann die Haltestrukturteile im Haltezustand und im Freigabezustand in unterschiedlichen Relativpositionen zueinander stehen. Auch kann die Beweglichkeit der Haltestrukturteile im Freigabezustand und im Haltezustand unterschiedlich sein. Beispielsweise können im Freigabezustand die Haltestrukturteile eine relativ große Beweglichkeit zueinander aufweisen. Im Haltezustand kann diese Beweglichkeit stark eingeschränkt oder aufgehoben sein, sodass sich die Haltestrukturteile im Haltezustand in einer vorgegebenen Relativlage zueinander befinden. Es wird dadurch eine flexible Anpassbarkeit der Konturanpassungsvorrichtung sichergestellt.
  • Die Aufgabe wird auch durch einen Fahrzeugsitz mit zumindest einer Konturanpassungsvorrichtung zur geometrischen Anpassung des Fahrzeugsitzes an den Körper eines Fahrzeuginsassen gelöst, wobei die Konturanpassungsvorrichtung ein Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolster und/oder ein Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolster und/oder ein Fahrzeugsitz-Kopfpolster ist. Der Fahrzeugsitz kann also mehrere Konturanpassungsvorrichtungen umfassen, wobei jede Konturanpassungsvorrichtung einem Fahrzeugsitzpolster zugeordnet ist, das wiederum zur Unterstützung eines oder mehrerer Körperteile des Fahrzeuginsassen vorgesehen ist. Auch kann der Fahrzeugsitz nur eine einzige Konturanpassungsvorrichtung umfassen. Diese kann entweder nur einem bestimmten Bereich des Fahrzeugsitzes zugeordnet sein oder einem im Wesentlichen die gesamte Sitzfläche des Fahrzeugsitzes bildenden Fahrzeugsitzpolster zugeordnet sein. In allen Varianten ist der Fahrzeugsitz schnell und zuverlässig an den Körper oder an Körperteile eines Fahrzeuginsassen anpassbar. Dadurch wird der Sitzkomfort des Fahrzeuginsassen erhöht. Auch wird die Sicherheit des Fahrzeuginsassen erhöht, indem er beispielsweise in einer Unfallsituation zuverlässig im Fahrzeugsitz gehalten wird.
  • Ferner wird die Aufgabe durch eine Objektlagerungsvorrichtung zum Halten eines Objekts mit beliebiger Außenkontur in einer vorgegebenen Position gelöst, die zumindest eine vorgeschlagene Konturanpassungsvorrichtung umfasst. Die Objektlagerungsvorrichtung ist dabei insbesondere für sogenannte Kleinteile, also Objekte mit Abmessungen im Zentimeter-Bereich ausgelegt. Sie ist also insbesondere für Gelbeutel, Schlüssel, Mobiltelefone, Getränkebecher und Schokoriegel geeignet. Auch andere Objekte mit ähnlichen Abmessungen können zuverlässig von der Objektlagerungsvorrichtung gehalten werden. Eine solche Objektlagerungsvorrichtung ist besonders universell einsetzbar. Das bedeutet, dass sie nicht auf spezifische zu lagernde Objekte ausgelegt ist, sondern für nahezu alle Objekte unabhängig von deren Größe und Geometrie gleich gut geeignet ist. Dabei ist die Objektlagerungsvorrichtung insbesondere auch für Objekte mit unregelmäßiger Geometrie gut geeignet. Alle Objekte werden zuverlässig und passgenau gehalten, sodass sie nicht verrutschen und auch nicht wackeln. Damit werden die Objekte insbesondere in Situationen, in denen starke Beschleunigungen oder Verzögerungen auftreten, zuverlässig positioniert.
  • Alternativ kann die Objektlagerungsvorrichtung in einem Laderaum oder Kofferraum eines Kraftfahrzeugs verwendet werden, um dort eine Ladung zu fixieren. Die zu sichernden Objekte können dann auch Abmessungen von mehreren Dezimetern oder Metern aufweisen. Die vorgenannten Effekte und Vorteile gelten entsprechend.
  • Darüber hinaus wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Konturanpassung einer Konturanpassungsvorrichtung an ein konturbestimmendes Objekt gelöst, das die folgenden Schritte umfasst:
    1. a) Vorsehen der Konturanpassungsvorrichtung in einem Freigabezustand, in dem ein Kontaktbereich der Konturanpassungsvorrichtung an eine oder mehrere Seiten des Objekts anlegbar ist,
    2. b) Aufbringen des Objekts auf den Kontaktbereich unter ein- oder mehrseitiger Anlage des Kontaktbereichs an das Objekt,
    3. c) Überführen der Konturanpassungsvorrichtung in einen Haltezustand, in dem die durch Anlage an das Objekt hervorgerufene Geometrie des Kontaktbereichs mittels einer einen Kolben umfassenden Gasregulationseinheit fixiert wird.
  • Der Vorgang im Schritt b) kann auch als Eindrücken des Objekts in den Kontaktbereich bezeichnet werden. In diesem Zusammenhang sind unter konturbestimmenden Objekten sowohl Gegenstände als auch Teile des menschlichen Körpers zu verstehen. Die Kontur der Konturanpassungsvorrichtung kann somit schnell und zuverlässig an einen solchen Gegenstand oder ein Teil des menschlichen Körpers angepasst werden.
  • Vor dem Ausführen des Schritts c) kann die Konturanpassungsvorrichtung in einen Zwischenzustand überführt werden und/oder der Kontaktbereich manuell geformt werden. Es wird auf die vorstehenden Erläuterungen zum Zwischenzustand verwiesen.
  • Zum Lösen eines in einer Konturanpassungsvorrichtung gehaltenen Objekts wird diese ausgehend vom Haltezustand in den Freigabezustand überführt. Hierzu wird eine einen Kolben umfassende Gasregulationseinheit genutzt. Sodann wird das Objekt vom Kontaktbereich entfernt. Es lässt sich also das Objekt auch schnell und einfach wieder aus der Konturanpassungsvorrichtung entnehmen.
  • Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der vorgeschlagenen Lösung. Hierbei zeigen:
    • 1 schematisch und exemplarisch eine Ausführungsvariante eines vorgeschlagenen Fahrzeugsitzes mit einer Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen Konturanpassungsvorrichtung, wobei die Konturanpassungsvorrichtung im Freigabezustand dargestellt ist;
    • 2 schematisch und exemplarisch den Fahrzeugsitz aus 1, wobei die Konturanpassungsvorrichtung im Haltezustand dargestellt ist;
    • 3 schematisch und exemplarisch eine zusätzliche Ausführungsform einer Gasregulationseinheit einer vorgeschlagenen Konturanpassungsvorrichtung;
    • 4 schematisch und exemplarisch einen vorgeschlagenen Fahrzeugsitz gemäß einer weiteren Ausführungsform, mit einer vorgeschlagenen Konturanpassungsvorrichtung, wobei eine Feststoffgranulat-Speichereinheit vorgesehen ist;
    • 5 den Fahrzeugsitz aus 4 in einem gegenüber der 4 veränderten Zustand;
    • 6 schematisch und exemplarisch eine Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen Objektlagerungsvorrichtung mit einer Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen Konturanpassungsvorrichtung, wobei die Konturanpassungsvorrichtung im Freigabezustand dargestellt ist;
    • 7 schematisch und exemplarisch die Objektlagerungsvorrichtung aus 6, wobei zwei exemplarische Objekte in diese eingelegt sind;
    • 8 schematisch und exemplarisch die Objektlagerungsvorrichtung aus den 6 und 7, wobei die Konturanpassungsvorrichtung im Haltezustand dargestellt ist;
    • 9 schematisch und exemplarisch eine vorgeschlagenen Konturanpassungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform, wobei eine mehrteilige Haltestruktur vorgesehen ist und sich die Konturanpassungsvorrichtung im Freigabezustand befindet; und
    • 10 die Konturanpassungsvorrichtung aus 9, wobei sich die Konturanpassungsvorrichtung im Haltezustand befindet.
  • 1 zeigt einen Fahrzeugsitz 10, der ein Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolster 12 und ein Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolster 14 aufweist. Zur geometrischen Anpassung des Fahrzeugsitzes 10 an den Körper eines Fahrzeuginsassen, also eines Menschen, der auf dem Fahrzeugsitz Platz nimmt, sind sowohl das Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolster 14 als auch das Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolster 12 als Konturanpassungsvorrichtung 16 ausgeführt.
  • Jede der Konturanpassungsvorrichtungen 16 umfasst hierfür eine gasundurchlässige Umhüllung 18, die ein Volumen 20 begrenzt, in dem ein Gemisch aus einem Feststoffgranulat und einem Gas vorliegt. In den gezeigten Beispielen ist das Gas stets Umgebungsluft. Die Umhüllungen 18 sind jeweils an einer Haltestruktur 22 befestigt, die in dem in den 1 und 2 gezeigten Beispiel eine Sitzstruktur ist.
  • Der jeweils dem Fahrzeuginsassen zugewandte Abschnitt der Konturanpassungsvorrichtungen 16 ist als dreidimensional formbarer Kontaktbereich 24 ausgeführt und dient der Anlage am Körper oder einem Körperteil des Fahrzeuginsassen. In 1 sind beide Konturanpassungsvorrichtungen 16 in einem Freigabezustand dargestellt. In diesem Zustand kann der Kontaktbereich 24 an eine oder mehrere Seiten des Körpers des Fahrzeuginsassen oder an bestimmte Körperteile angelegt werden.
  • Vorliegend ist der Kontaktbereich 24 der das Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolster 12 bildenden Konturanpassungsvorrichtung 16 dafür vorgesehen, an die Hinterseite der Oberschenkel sowie an das Gesäß des Fahrzeuginsassen angelegt zu werden. Der Kontaktbereich 24 der das Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolster 14 bildenden Konturanpassungsvorrichtung 16 ist dafür vorgesehen an den Rücken des Fahrzeuginsassen angelegt zu werden.
  • Im Freigabezustand herrscht im Volumen 20 im Wesentlichen ein Umgebungsdruck. Dadurch sind die Partikel des Feststoffgranulats leicht gegeneinander sowie gegenüber der Umhüllung 18 verschiebbar. Der Freigabezustand wird durch eine Gasregulationseinheit 26 eingestellt, die über die Leitungen 28 gasführend mit den Volumina 20 verbunden ist und einen Kolben 30 umfasst. Genauer gesagt begrenzt der Kolben 30 eine gasleitend mit dem Volumen 20 verbundene Druckkammer 32.
  • In der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform umfasst die Gasregulationseinheit 26 einen Pneumatikzylinder, sodass der Kolben 30 ein Pneumatikzylinderkolben ist und die Druckkammer 32 eine Pneumatikzylinderkammer. Der Kolben 30 ist dabei mit einem Spindelantrieb 34 antriebsmäßig gekoppelt. Dafür ist eine Kolbenstange 36 des Kolbens 30 als Gewindespindel ausgeführt und wirkt mit einer Spindelmutter 38 zusammen. Die Spindelmutter 38 wird von einem Elektromotor 40 drehangetrieben. Über den Spindelantrieb 34 und die mit diesem verbundene Gasregulationseinheit 26 können die Konturanpassungsvorrichtungen 16 wahlweise vom Freigabezustand (siehe 1) in einen noch zu erläuternden Haltezustand (siehe 2) überführt werden und umgekehrt.
  • In den Ausführungsformen gemäß 1 und 2 führt der Kolben 30 zur Überführung der Konturanpassungsvorrichtungen 16 vom Freigabezustand in den Haltezustand und umgekehrt eine Ein-Hub-Bewegung aus. Der Haltezustand der Konturanpassungsvorrichtung 16 ist dadurch gekennzeichnet, dass die durch Anlage an das Objekt hervorgerufene Geometrie des Kontaktbereichs 24 fixiert ist und im Volumen 20 ein Unterdruck herrscht, der dort vorliegende Druck also geringer ist als ein Umgebungsdruck. In diesem Zustand werden die Partikel des Feststoffgranulats durch den Unterdruck derart aneinander und an die Umhüllung 18 gepresst, dass sie nicht oder nur mit sehr großen, von außen wirkenden Kräften gegeneinander verschoben werden können.
  • Wie bereits erläutert, wird auch der Haltezustand mittels der Gasregulationseinheit 26 eingestellt. In der Zusammenschau der 1 (Freigabezustand) und 2 (Haltezustand) ist erkennbar, dass der Kolben 30 in der 2 gegenüber der Darstellung in 1 weiter nach rechts verfahren ist und somit die Druckkammer 32 vergrößert ist. Nachdem das System aus Volumina 20, Leitungen 28 und Druckkammer 32 gegenüber der Umgebung gasdicht abgeschlossen ist, kann also im Zuge des Übergangs vom Freigabezustand in den Haltezustand weder Luft aus der Umgebung nachströmen noch in die Umgebung entweichen. In Folge der Verschiebung des Kolbens 30 entsteht also in den Volumina 20 jeweils ein Unterdruck.
  • Selbstverständlich kann die Konturanpassungsvorrichtung 16 auch einen oder mehrere Zwischenzustände einnehmen, bei denen im Volumen 20 ein geringerer Druck herrscht als im Freigabezustand und ein höherer Druck als im Haltezustand. Der Kolben 30 nimmt dann eine Position ein, die zwischen den in den 1 und 2 gezeigten Positionen liegt. In solchen Zwischenzuständen kann es möglich sein, den Kontaktbereich 24 zusätzlich von Hand zu formen und so zumindest grob an das Objekt anzupassen oder eine Anpassung an das Objekt zu verbessern.
  • Ferner kann die Konturanpassungsvorrichtung 16 eine Vibrationsvorrichtung 42 umfassen, die mit einem oder beiden Volumina 20 gekoppelt ist. Es kann dann das Feststoffgranulat in Vibration versetzt werden, was insbesondere im Freigabezustand der Auflösung von Verklumpungen des Feststoffgranulats dient. Dadurch wird eine gute Anpassbarkeit der Konturanpassungsvorrichtung 16 an das konturbestimmende Objekt gewährleistet.
  • 3 zeigt eine alternative Gasregulationseinheit 26, bei der der Kolben 30 zur Überführung der Konturanpassungsvorrichtung 16 vom Freigabezustand in den Haltezustand und umgekehrt eine Mehr-Hub-Bewegung ausführen kann. Die Gasregulationseinheit 26 gemäß 3 umfasst dafür zusätzlich eine Ventileinheit 44, die dem Volumen 20 und der Gasregulationseinheit 26 zwischengeschaltet ist, wobei mittels der Ventileinheit 44 die Gasregulationseinheit 26 und das Volumen 20 wahlweise strömungsmäßig verbindbar und trennbar sind. Ferner umfasst die Gasregulationseinheit 26 eine mittels eines Ventils 46 wahlweise verschließbare Zu- und Abströmöffnung.
  • Ausgehend von einem Freigabezustand, der einer linken Position des Kolbens 20 aus 3 entspricht, wird bei dieser Ausführungsform der Kolben 30 zum Einstellen des Haltezustands zunächst in eine rechte Endlage verfahren. Dabei ist die Ventileinheit 44 geöffnet, verbindet also das Volumen 20 und die Druckkammer 32 gasleitend. Das Ventil 46 ist geschlossen, trennt also die Druckkammer 32 von der Umgebung. Sodann wird die Ventileinheit 44 geschlossen und das Ventil 46 geöffnet. Danach fährt der Kolben 30 in seine linke Endlage. Dabei strömt Luft aus der Druckkammer 32 über das Ventil 46 in die Umgebung. Hiernach wird das Ventil 46 wieder geschlossen und die Ventileinheit 44 geöffnet. Der Kolben 30 kann dann abermals in seine rechte Endlage fahren. Die vorgenannten Schritte können so oft wiederholt werden, bis im Volumen 20 der gewünschte Unterdruck eingestellt ist. Der Kolben 30 führt also im Rahmen des Übergangs vom Freigabezustand in den Haltezustand mehrere Hübe aus.
  • Die 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform des Fahrzeugsitzes 10, bei dem das Volumen 20 mit einer Feststoffgranulat-Speichereinheit 48 feststoffgranulatleitend verbunden ist. Die im Volumen 20 vorliegende Menge an Feststoffgranulat ist somit variierbar.
  • In diesem Zusammenhang ist im in 4 gezeigten Zustand eine vergleichsweise kleine Menge an Feststoffgranulat im Volumen 20 und folglich eine vergleichsweise große Menge an Feststoffgranulat in der Feststoffgranulat-Speichereinheit 48 vorgesehen. 5 zeigt den umgekehrten Fall. Hier ist also eine vergleichsweise große Menge an Feststoffgranulat im Volumen 20 und eine vergleichsweise kleine Menge an Feststoffgranulat in der Feststoffgranulat-Speichereinheit 48 vorhanden. Es kann auf diese Weise z. B. eine Höhenverstellbarkeit des Fahrzeugsitzes 10 realisiert werden.
  • Obwohl die Feststoffgranulat-Speichereinheit 48 vorliegend lediglich mit der als Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolster 12 ausgebildeten Konturanpassungsvorrichtung 16 verbunden ist, kann selbstverständlich auch eine Feststoffgranulat-Speichereinheit 48 vorgesehen werden, die mit der als Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolster 14 ausgebildeten Konturanpassungsvorrichtung 16 zusammenwirkt.
  • Die vorgeschlagene Lösung wurde vorstehend anhand eines Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolsters und eines Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolsters erläutert. Jedoch kann die Konturanpassungsvorrichtung auch ein Fahrzeugsitz-Kopfpolster sein. Die vorstehenden Erläuterungen gelten für diesen Anwendungsfall analog.
  • Die 6 bis 8 zeigen eine Objektlagerungsvorrichtung 50 zum Halten eines Objekts mit beliebiger Außenkontur in einer vorgegebenen Position, die eine Konturanpassungsvorrichtung 16 umfasst.
  • Dabei ist in den 6 und 7 die Objektlagerungsvorrichtung 50 in einem Freigabezustand gezeigt. In 6 sind noch keine Objekte in die Objektlagerungsvorrichtung 50 eingelegt. In 7 sind zwei exemplarische Objekte 52a, 52b gezeigt, die von der Objektlagerungsvorrichtung 50 aufgenommen sind. 8 zeigt schließlich den zugehörigen Haltezustand.
  • Die Funktionsweise der Konturanpassungsvorrichtung 16 der Objektlagerungsvorrichtung 50 entspricht derjenigen des Fahrzeugsitzes 10. Es wird daher auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen. Zudem kann auch die Objektlagerungsvorrichtung 50 mit der alternativen Gasregulationseinheit 26 aus 3 ausgestattet sein. Ebenso kann das Volumen 20 der Objektlagerungsvorrichtung 50 mit einer Feststoffgranulat-Speichereinheit 48 verbunden sein.
  • Die 9 und 10 zeigen eine Ausführungsform der Konturanpassungsvorrichtung 16, die in allgemeiner Form dargestellt ist und eine mehrteilige Haltestruktur 22 aufweist. Dabei sind die einzelnen Haltestrukturteile 22a bis 22d relativ zueinander beweglich.
  • Im dargestellten Beispiel sind daher im Freigabezustand, der in 9 gezeigt ist, die Haltestrukturteile 22a bis 22d im Wesentlichen auf einer Linie angeordnet. Im Haltezustand, der in 10 dargestellt ist, sind die Haltestrukturteile 22a bis 22d auf einem Bogensegment positioniert. Um diese Beweglichkeit zu gewährleisten sind in der dargestellten Ausführungsform die Haltestrukturteile 22a bis 22d an der Umhüllung 18 befestigt. Zusätzlich können im Inneren des Volumens 20 Haltebänder vorgesehen sein.
  • Die in den 9 und 10 gezeigte Konturanpassungsvorrichtung 16 kann in einem Fahrzeugsitz 10 und/oder in einer Objektlagerungsvorrichtung 50 verwendet werden.
  • Ein Verfahren zur Konturanpassung der Konturanpassungsvorrichtung 16 an ein konturbestimmendes Objekt läuft unabhängig davon, ob die Konturanpassungsvorrichtung 16 in einem Fahrzeugsitz 10 oder in einer Objektlagerungsvorrichtung 50 verwendet wird, folgendermaßen ab.
  • Zunächst wird die Konturanpassungsvorrichtung 16 im Freigabezustand vorgesehen. In diesem Zustand ist der Kontaktbereich 24 an ein Objekt, also an einen Gegenstand oder einen menschlichen Körper anlegbar. Dann wir das Objekt auf den Kontaktbereich 24 aufgebracht und der Kontaktbereich 24 ein- oder mehrseitig an das Objekt angelegt. Danach wir die Konturanpassungsvorrichtung 16 in den Haltezustand überführt, in dem die durch Anlage an das Objekt hervorgerufene Geometrie des Kontaktbereichs 24 mittels der Gasregulationseinheit 26 fixiert wird.
  • Optional kann vor dem Überführen der Konturanpassungsvorrichtung 16 in den Haltezustand ein bereits erläuterter Zwischenzustand eingenommen werden. In einem solchen Zwischenzustand besteht die Möglichkeit, den Kontaktbereich 24 manuell zu formen.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Fahrzeugsitz
    12
    Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolster
    14
    Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolster
    16
    Konturanpassungsvorrichtung
    18
    Umhüllung
    20
    Volumen
    22
    Haltestruktur
    22a, 22b, 22c, 22d
    Haltestrukturteil
    24
    Kontaktbereich
    26
    Gasregulationseinheit
    28
    Leitung
    30
    Kolben
    32
    Druckkammer
    34
    Spindelantrieb
    36
    Kolbenstange
    38
    Spindelmutter
    40
    Elektromotor
    42
    Vibrationsvorrichtung
    44
    Ventileinheit
    46
    Ventil
    48
    Feststoffgranulat-Speichereinheit
    50
    Objektlagerungsvorrichtung
    52a, 52b
    Objekt
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2015/104676 A1 [0002]
    • DE 102011115562 A1 [0002]

Claims (15)

  1. Konturanpassungsvorrichtung (16) für ein Fahrzeug, mit einem innerhalb einer gasundurchlässigen Umhüllung (18) liegenden Volumen (20), - wobei zumindest ein Abschnitt der Umhüllung (18) einen dreidimensional formbaren Kontaktbereich (24) für die Anlage an einem Objekt umfasst und im Volumen (20) ein Gemisch aus mindestens einem Feststoffgranulat und mindestens einem Gas vorliegt; - wobei in einem Freigabezustand der Konturanpassungsvorrichtung (16), in dem der Kontaktbereich (24) an eine oder mehrere Seiten des Objekts anlegbar ist, im Volumen (20) im Wesentlichen ein Umgebungsdruck und in einem Haltezustand der Konturanpassungsvorrichtung (16), in dem die durch Anlage an das Objekt hervorgerufene Geometrie des Kontaktbereichs (24) fixiert ist, im Volumen (20) ein Unterdruck herrscht; und - wobei eine Gasregulationseinheit (26) vorgesehen ist, mittels der die Konturanpassungsvorrichtung (16) vom Freigabezustand in den Haltezustand überführbar ist und umgekehrt, wobei die Gasregulationseinheit (26) gasführend mit dem Volumen (20) verbunden ist und einen Kolben (30) umfasst.
  2. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (30) eine gasleitend mit dem Volumen (20) verbundene Druckkammer (32) begrenzt, wobei der Kolben (30) zur Überführung der Konturanpassungsvorrichtung (16) vom Freigabezustand in den Haltezustand und umgekehrt eine Ein-Hub-Bewegung ausführt.
  3. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasregulationseinheit (26) einen Pneumatikzylinder umfasst und der Kolben (30) ein Pneumatikzylinderkolben ist und die Druckkammer (30) eine Pneumatikzylinderkammer ist.
  4. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ventileinheit (44) dem Volumen (20) und der Gasregulationseinheit (26) zwischengeschaltet ist, wobei mittels der Ventileinheit (44) die Gasregulationseinheit (26) und das Volumen (20) wahlweise strömungsmäßig verbindbar und trennbar sind.
  5. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (30) eine gasleitend mit dem Volumen (20) verbundene Druckkammer (32) begrenzt, wobei der Kolben (30) zur Überführung der Konturanpassungsvorrichtung (16) vom Freigabezustand in den Haltezustand und umgekehrt eine Mehr-Hub-Bewegung ausführt.
  6. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (30) der Gasregulationseinheit (26) mit einem Spindelantrieb (34) antriebsmäßig gekoppelt ist, insbesondere wobei der Spindelantrieb (34) einen Elektromotor (40) umfasst.
  7. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Zwischenzustand der Konturanpassungsvorrichtung (16) im Volumen ein geringerer Druck herrscht als im Freigabezustand und ein höherer Druck als im Haltezustand.
  8. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen (20) mit einer Vibrationsvorrichtung (42) gekoppelt ist, die dazu ausgebildet ist, das Feststoffgranulat in Vibration zu versetzen.
  9. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen (20) mit einer Feststoffgranulat-Speichereinheit (48) feststoffgranulatleitend verbunden ist, sodass eine im Volumen (20) vorliegende Feststoffgranulatmenge variierbar ist.
  10. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (18) an einer Haltestruktur (22) befestigt ist.
  11. Konturanpassungsvorrichtung (16) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestruktur (22) mehrteilig ist, wobei zumindest ein Haltestrukturteil (22a - 22d) gegenüber einem anderen Haltestrukturteil (22a - 22d) beweglich gelagert ist.
  12. Fahrzeugsitz (10) mit zumindest einer Konturanpassungsvorrichtung (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur geometrischen Anpassung des Fahrzeugsitzes (10) an den Körper eines Fahrzeuginsassen, wobei die Konturanpassungsvorrichtung (16) ein Fahrzeugsitz-Rückenlehnenpolster (14) und/oder ein Fahrzeugsitz-Sitzflächenpolster (12) und/oder ein Fahrzeugsitz-Kopfpolster ist.
  13. Objektlagerungsvorrichtung (50) zum Halten eines Objekts (52a, 52b) mit beliebiger Außenkontur in einer vorgegebenen Position, mit zumindest einer Konturanpassungsvorrichtung (16) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
  14. Verfahren zur Konturanpassung einer Konturanpassungsvorrichtung (16) an ein konturbestimmendes Objekt (52a, 52b), umfassend die folgenden Schritte: a) Vorsehen der Konturanpassungsvorrichtung (16) in einem Freigabezustand, in dem ein Kontaktbereich (24) der Konturanpassungsvorrichtung (16) an eine oder mehrere Seiten des Objekts (52a, 52b) anlegbar ist, b) Aufbringen des Objekts (52a, 52b) auf den Kontaktbereich (24) unter ein- oder mehrseitiger Anlage des Kontaktbereichs (24) an das Objekt (52a, 52b), c) Überführen der Konturanpassungsvorrichtung (16) in einen Haltezustand, in dem die durch Anlage an das Objekt (52a, 52b) hervorgerufene Geometrie des Kontaktbereichs (24) mittels einer einen Kolben (30) umfassenden Gasregulationseinheit (26) fixiert wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Konturanpassungsvorrichtung (16) vor dem Ausführen des Schritts c) in einen Zwischenzustand überführt wird und/oder der Kontaktbereich (24) manuell geformt wird.
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