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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Signalisierung von Lichtsignalen in einem Fahrzeug, bei welchem ein Zustand einer in Fahrtrichtung des Fahrzeuges vorausliegenden Lichtsignalanlage erfasst und in einer Anzeigeeinheit angezeigt wird, wobei bei mehreren in Fahrtrichtung liegenden Lichtsignalanlagen durch einen Fahrzeugnutzer eine relevante Lichtsignalanlage ausgewählt wird, sowie ein System zur Durchführung des Verfahrens.
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Aus der
DE 10 2015 003 847 A1 sind ein Verfahren und ein Fahrerassistenzsystem zur Erfassung und Signalisierung von Lichtsignalen von wenigstens einer Lichtsignaleinrichtung einer Wechsellichtzeichenanlage offenbart, bei dem ein Zustand einer in Fahrtrichtung eines Fahrzeuges vorausliegenden Lichtsignalanlage auf einer Anzeigeeinheit im Fahrzeuginnenraum angezeigt wird. Ein Fahrzeugnutzer kann bei mehreren in Fahrtrichtung liegenden Lichtsignalanlagen angeben, dass der Zustand einer angezeigten Lichtsignalanlage für die beabsichtigte Fahrtrichtung relevant ist oder nicht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein System zur Signalisierung von Lichtsignalen in einem Fahrzeug anzugeben, bei welchem eine relevante Lichtsignalanlage einfach ausgewählt werden kann.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Verfahren dadurch gelöst, dass in der Anzeigeeinheit eine von mehreren in einem Umgebungsbild dargestellten Lichtsignalanlagen ausgewählt wird. Durch die Auswahl in dem Umgebungsbild wird dem Fahrzeug signalisiert, welche Lichtsignalanlage bevorzugt zu überwachen ist. Eine solche Kennzeichnung erlaubt es, auf zusätzliche elektronische Einheiten zur Bestimmung der relevanten Lichtsignalanlage zu verzichten, wodurch die Herstellungskosten des Verfahrens reduziert werden. Gleichzeitig konzentriert sich die Auswertung im Fahrzeug nur auf Schaltwechsel der ausgewählten Lichtsignalanlage, was den Rechenaufwand reduziert.
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Vorteilhafterweise wird die Lichtsignalanlage durch eine Bedienhandlung in dem Umgebungsbild ausgewählt. Dabei muss der Fahrzeugnutzer lediglich eine Berührung, eine Drehung oder ähnliches durchführen, um die Lichtsignalanlage innerhalb des Umgebungsbildes auszuwählen.
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Alternativ wird die Lichtsignalanlage durch eine Geste des Fahrzeugnutzers zu dem Umgebungsbild ausgewählt. Durch die Mimik, insbesondere einer Blickrichtung des Fahrers, lässt sich somit ohne großen Aufwand durch den Fahrzeugnutzer die gewünschte Lichtsignalanlage kennzeichnen.
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In einer Ausgestaltung wird in dem Umgebungsbild jeder Lichtsignalanlage ein Auswahlbutton zur Kennzeichnung der relevanten Lichtsignalanlage zugeordnet. Mittels dieses Auswahlbuttons kann der Fahrzeugnutzer die relevante Lichtsignalanlage einfach kennzeichnen.
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In einer Variante wird als Umgebungsbild ein Kamerabild der Umgebung des Fahrzeuges verwendet, auf welchem der der relevanten Lichtsignalanlage zugeordnete Auswahlbutton berührt wird. Insbesondere, wenn das Kamerabild auf einer Touchscreen-Anzeige ausgegeben wird, lässt sich einfach der der Lichtsignalanlage zugeordnete Auswahlbutton durch den Fahrzeugnutzer berühren, worauf der Auswerteelektronik bekannt gegeben wird, welche Lichtsignalanlage für die Fahrtrichtung des Fahrzeuges von Bedeutung ist.
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In einer Alternative werden die Auswahlbutton von einem Headup-Display in eine Windschutzscheibe des Fahrzeuges eingespiegelt, wobei der der relevanten Signalanlage zugeordnete Auswahlbutton durch die Geste aktiviert wird. Der den Lichtsignalanlagen jeweils zugeordnete Auswahlbutton wird dabei in das Umgebungsbild augmentiert, so dass der Fahrzeugnutzer einfach nur seinen Blick auf den Auswahlbutton der gewünschten Lichtsignalanlage richten muss.
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Vorteilhafterweise wird der Auswahlbutton in Abhängigkeit von einer Position der relevanten Lichtsignalanlage in das Umgebungsbild eingefügt. Dadurch wird sichergestellt, dass auch wenn das Fahrzeug der ausgewählten Lichtsignalanlage immer näherkommt und diese somit immer größer in der Anzeigeeinheit dargestellt wird, der jeweilige zugehörige Auslösebutton immer in der Anzeigeeinheit sichtbar bleibt.
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In einer Ausführungsform wird der Auswahlbutton unterhalb oder oberhalb der Bildmitte des Umgebungsbildes angeordnet, wenn die relevante Lichtsignalanlage oberhalb oder unterhalb der Bildmitte in dem Umgebungsbild abgebildet ist. Somit wird der Auswahlbutton immer in der Hälfte des Umgebungsbildes abgebildet, in welcher die relevante Lichtsignalanlage nicht abgebildet ist. Damit wird gewährleistet, dass der Fahrer jederzeit den Auswahlbutton betätigen kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein System zur Signalisierung von Lichtsignalen in einem Fahrzeug, bei welchem eine Bildaufnahmeeinheit des Fahrzeuges einen Zustand einer in Fahrtrichtung des Fahrzeuges vorausliegenden Lichtsignalanlage erfasst, die mit einer Anzeigeeinheit zur Darstellung der Lichtsignalanlage im Fahrzeuginneren verbunden ist, wobei eine Auswerteeinheit mit der Bildaufnahmeeinheit zur Erkennung einer von mehreren in Fahrtrichtung liegenden Lichtsignalanlagen, die durch einen Fahrzeugnutzer als relevant auswählbar ist, gekoppelt ist. Das System weist dabei eine Bildaufnahmeeinheit in Form einer Videokamera auf.
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Vorteilhafterweise ist die Auswerteeinheit zur Ausgabe einer Umschaltbenachrichtigung für die relevante Lichtsignalanlage mit einer ein optisches und/oder akustisches Signal ausgebenden Funktionseinheit verbunden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems,
- 2 ein Ausführungsbeispiel eines Umweltbildes mit augmentiertem Auswahlbutton.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems 1 dargestellt. Das System 1 umfasst ein Fahrzeug 3, welches sich einer Lichtsignalanlage 5 in Form einer Ampel nähert. Innerhalb des Fahrzeuges 3 ist eine Videokamera 7 angeordnet, welche die Umgebung in Fahrtrichtung des Fahrzeuges 3 überwacht. Die Videokamera 7 ist mit einem Steuergerät 9 verbunden, welches wiederum mit einer Anzeigeeinheit 11 gekoppelt ist. Eine sich am Kombi-Instrument des Fahrzeuges 1 angeordnete Blickerfassungseinheit 13 ist auf das Gesicht des Fahrzeugnutzers gerichtet, um die Blickrichtung des Fahrzeugnutzers zu detektieren.
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In 2 ist ein Umgebungsbild 15 dargestellt, welches die Umgebung des Fahrzeuges 3 in dessen Fahrtrichtung wahrnimmt. Innerhalb dieses Umgebungsbildes 15 sind mehrere Ampeln 17, 19, 21, 23 zu erkennen. Um dem Steuergerät 9 mitzuteilen, welche Ampel 17, 19, 21, 23 für den Fahrzeugnutzer in der beabsichtigten Fahrtrichtung von Relevanz ist, kennzeichnet der Fahrzeugnutzer diese unter den vier genannten Ampeln 17, 19, 21, 23. Diese Kennzeichnung erfolgt mit Hilfe eines jeweils jeder Ampel 17, 19, 21, 23 zugeordneten Auswahlbuttons 25, 27, 29, 31. Im vorgegebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein in der Windschutzscheibe des Fahrzeuges wahrgenommenes Umgebungsbild 15, in welchem die Auswahlbutton 25, 27, 29, 31 durch ein Headup-Display augmentiert sind. Mittels der von der Blickerfassungseinheit 13 erfassten Blickrichtung des Fahrzeugnutzers wird der Auswahlbutton 25, 27, 29, 31 erkannt und aktiviert, der für die der Fahrtrichtung des Fahrzeuges 1 zugeordnete Ampel relevant ist.
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Um eine klar definierte Position des Auswahlbuttons 25, 27, 29, 31 zu gewährleisten, wird die Bildmitte des Umgebungsbildes 15, welches durch die gestrichelte Linie L gekennzeichnet ist, als Definition für die Position des jeweiligen Auswahlbuttons 25, 27, 29, 31 herangezogen. Befindet sich die Ampel 19, 21 oberhalb der Bildmitte (Linie L), wird der zugehörige Auswahlbutton 27, 29 unterhalb der jeweiligen Ampel 19, 21 abgebildet. Befindet sich die relevante Ampel 17, 23 unterhalb der Bildmitte, wird der Auswahlbutton 25, 31 entsprechend oberhalb der Bildmitte dargestellt. Somit wird sichergestellt, dass eine einwandfreie Darstellung jederzeit möglich ist. Analog verhält es sich bei den Darstellungen rechts bzw. links von der Ampel. Die Auswahlbutton können aber auch seitlich der Ampel positioniert sein
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Der Fahrzeugnutzer soll informiert werden, sobald eine Ampel 15, 17, 19, 21 von Rot auf Grün schaltet. Dazu werden die im Umgebungsbild 15 zu sehenden Ampeln 17, 19, 21, 23 detektiert und deren Signal im Steuergerät 9 ausgewertet und eine Umschaltnachricht an den Fahrzeugführer ausgegeben. Diese Umschaltnachricht wird nur ausgegeben, wenn die durch den Auswahlbutton 25, 27, 29, 31 gekennzeichnete Ampel 17, 19, 21, 23 umschaltet.
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Anstelle des von dem Headup-Display in die Windschutzscheibe eingeblendeten Umgebungsbildes 15 kann aber auch die Anzeigeeinheit 11, die im Kombi-Instrument als Multifunktionsgerät vorhanden ist, genutzt werden. Dabei werden ebenfalls, wie beschrieben, die entsprechenden Auswahlbutton 25, 27, 29, 31 in dem Umgebungsbild 15 angezeigt. Um diese Auswahlbutton zu betätigen, kann dies per Berührung, mittels eines Drehdrückstellers oder ähnlichem erfolgen.
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Die Umschaltbenachrichtigung, welche für die ausgewählte relevante Ampel 17, 19, 21, 23 ausgegeben wird, wenn diese von Rot auf Grün schaltet, kann dabei auf der Anzeigeeinheit 11 als optische Benachrichtigung für den Fahrzeugnutzer ausgegeben werden. Zusätzlich oder separat können aber auch im Fahrzeug 3 vorhandene Lautsprecher zur akustischen Ausgabe der Umschaltbenachrichtigung genutzt werden. Auch eine haptische Anzeige durch beispielsweise die Vibration des Lenkrades ist denkbar.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 3
- Fahrzeug
- 5
- Lichtsignalanlage
- 7
- Videokamera
- 9
- Steuergerät
- 11
- Anzeigeeinheit
- 13
- Blickerfassungseinheit
- 15
- Umgebungsbild
- 17
- Ampel
- 19
- Ampel
- 21
- Ampel
- 23
- Ampel
- 25
- Auswahlbutton
- 27
- Auswahlbutton
- 29
- Auswahlbutton
- 31
- Auswahlbutton
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015003847 A1 [0002]