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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Regelsystem zur Druckbeaufschlagung wenigstens eines Stellzylinders einer Hydraulik-Verstellpumpe. Ferner betrifft die Erfindung ein Pumpenaggregat mit einem erfindungsgemäßen Regelsystem sowie ein Hydrauliksystem mit einem derartigen Pumpenaggregat.
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Regelmäßig weisen derartige Regelsystem eine an die Verstellpumpe anschließbare Druckleitung, eine Regelleitung, eine Rücklaufleitung und eine als vorgesteuertes 3/2-Wege-Ventil ausgebildete Hauptstufe auf. Die Hauptstufe ist an die Druckleitung, die Regelleitung und die Rücklaufleitung zur Regelung der Druckbeaufschlagung des wenigstens einen Stellzylinders angeschlossen. Das Regelsystem weist eine Signaldruckleitung mit einem elektroproportional geregelten Vorsteuerventil auf und die Hauptstufe ist über eine an die Signaldruckleitung angeschlossene Vorsteuerleitung druckvorgesteuert. Ein solches Regelsystem, wie es beispielsweise für Hydrauliksysteme bei Drehleitern eingesetzt wird, ist aus der
EP 2 682 610 A1 bekannt.
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Über diese bekannten Regelsysteme wird wenigstens ein Stellzylinder der Verstellpumpe mit Druck beaufschlagt, sodass die Verstellpumpe, beispielsweise eine Schrägscheiben-Axialkolbenpumpe, zwischen einer Minimalförderung und einer Maximalförderung verstellt werden kann. Das bekannte Regelsystem der
EP 2 682 610 A1 wird nachfolgend unter Bezug auf
1 erläutert.
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Darin gezeigt ist ein Pumpenaggregat PA mit einem Regelsystem 100 und einer Verstellpumpe V bei der der Volumenstrom bzw. Förderstrom an Hydraulikfluid stufenlos einstellbar ist. Hierfür weist die Verstellpumpe V ein Verstellglied 101 auf, an welchem vier Stellzylinder 102 - 105 angreifen. Wie dargestellt ist ein erstes Paar Stellzylinder 102, 103 und ein zweites Paar Stellzylinder 104, 105 jeweils parallel geschaltet. Das erste Paar Stellzylinder 102, 103 wird jeweils einseitig mit Druck aus dem Regelsystem 100 beaufschlagt, wohingegen das zweite Paar Stellzylinder 104, 105 direkt über die Druckleitung 106 mit Druck beaufschlagt wird. Wie in 1 schematisch dargestellt wird über die Druckleitung 106 ein Verbraucher M eines Hydrauliksystems in bekannter Weise mit unter Druck stehender Hydraulikflüssigkeit versorgt.
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Wenn das erste Paar Stellzylinder 102, 103 mit Druck beaufschlagt wird, erfolgt eine Verstellung des Verstellglieds 101 in Richtung der Minimalförderung „0“. Zur Druckregelung ist im Regelsystem 100 eine als 3/2-Wege-Ventil ausgebildete Hauptstufe 107 vorgesehen. Die Hauptstufe 107 ist an die Druckleitung 106, eine Regelleitung 108 sowie an die Rücklaufleitung 109 angeschlossen.
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Das Regelsystem 100 weist ferner eine Signaldruckleitung 110 auf, die über eine Regeldrossel 111 an die Druckleitung 106 angeschlossen ist. Die Hauptstufe 107 wird über einen ersten Vorsteuerabzweig 112 der Signaldruckleitung 110 sowie einen zweiten Vorsteuerabzweig 113 der Druckleitung 106 vorgesteuert. Die Vorsteuerung über den ersten Vorsteuerabzweig 112 wirkt parallel zu einer vorzugsweise einstellbaren Federkraft 114. Über die Regeldrossel 111 wird im Betrieb eine Druckdifferenz erzeugt, welche gemeinsam mit der Federkraft 114 zur Druckregelung in der Regelleitung 108 über die Hauptstufe 107 umgesetzt wird. In dem in 1 dargestellten drucklosen Zustand ist die Regelleitung 108 über die Hauptstufe 107 mit der Rücklaufleitung 109 verbunden und das Verstellglied V auf Maximalförderung „Max“ gestellt. Wenn die Verstellpumpe V anläuft, wird die Hauptstufe 107 über den zweiten Vorsteuerabzweig 113 mit Druck beaufschlagt und schaltet auf die andere Schaltstellung, bei welcher die Regelleitung 109 mit der Druckleitung 106 verbunden wird. Hierdurch wird das erste Paar Stellzylinder 102, 103 mit Druck beaufschlagt und das Verstellglied 101 wird in Richtung Minimalförderung „0“ verstellt. Die Hauptstufe 107 schaltet zwischen den beiden Schaltstellungen stufenlos.
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In Abzweigen 115, 116 der Signaldruckleitung 110 sind drei Vorsteuerventile zur Regelung der über die Regeldrossel 111 erzeugten Druckdifferenz für die Hauptstufe 107 angeordnet. Wie dargestellt ist das Vorsteuerventil 117 ein Druckregelvorsteuerventil, das Vorsteuerventil 118 ist ein Drehmomentregelvorsteuerventil und das Vorsteuerventil 119 ist ein Mengenregelvorsteuerventil. Das Mengenregelvorsteuerventil 119 weist einen Proportionalmagneten 120 zur elektroproportionalen Mengenregelung auf. Das Mengenregelvorsteuerventil 119 ist wie dargestellt in die Absperrstellung über das Federsystem 121, welches am Stellzylinder 102 des ersten Paars angetastet ist, vorgespannt. Bei Bestromung des Proportionalmagneten 120 sinkt der Druck in Signaldruckleitung 110, sodass der Druck in der Regeleitung 109 über die Hauptstufe 107 erhöht wird und das Verstellglied 101 in Richtung der Maximalförderung „0“ verstellt wird.
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Folglich ergibt sich für das in 1 gezeigte elektroproportionale Regelsystem eine fallende Kennlinie, sodass die Verstellpumpe bei einem Stromausfall mit maximaler Fördermenge läuft. Somit kann bei einem Stromausfall ein hydraulischer Verbraucher bzw. das Hydrauliksystem nach wie vor bedient werden, jedoch sind Load-Sensing kontrollierte Bewegungen nur noch äußerst grob und stark verlustbehaftet möglich.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Regelsystem für eine Verstellpumpe mit einem elektroproportionalen Vorsteuerventil in der Signaldruckleitung aufzuzeigen, bei welchem die Fördermenge der Verstellpumpe auch bei Stromausfall einstellbar ist.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einer Regelsystem gemäß Anspruch 1, einem Pumpenaggregat gemäß Anspruch 9 sowie einem Hydrauliksystem gemäß Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Regelsystem zeichnet sich gegenüber dem vorstehend beschriebenen Regelsystemen des Standes der Technik dadurch aus, dass das Regelsystem ein Schaltventil und einen externen Signaldruckanschluss aufweist, wobei die Signaldruckleitung in einer ersten Schaltstellung des Schaltventils mit der Druckleitung verbunden ist und in einer zweiten Schaltstellung des Schaltventils mit dem externen Signaldruckanschluss verbunden ist.
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Somit kann über das Schaltventil gewählt werden, ob der Signaldruck in der Signaldruckleitung über den Druckanschluss oder über den externen Signaldruckanschluss eingespeist wird. Bei einem Stromausfall am elektroproportional geregelten Vorsteuerventil kann durch ein Schalten des Schaltventils der Signaldruck in der Signaldruckleitung nach wie vor eine feinfühlige Bewegung ohne große Verluste über die versorgten hydraulischen Verbraucher durchgeführt werden. Selbstverständlich ist dies besonders dann zweckmäßig, wenn das Regelsystem eine fallende Kennlinie aufweist, also die Verstellpumpe bei einem Stromausfall am elektroproportional geregelten Vorsteuerventil auf maximale Fördermenge eingeregelt wird. Gleichwohl ist es auch denkbar, dass ein erfindungsgemäßes Regelsystem auch eine steigende Kennlinie aufweist, sodass die Fördermenge der Pumpe auch bei einem Stromausfall geregelt werden kann und nicht zwingend auf Null abfällt.
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Es ist von Vorteil, wenn ein hydraulischer Widerstand zwischen der Druckleitung und der Signaldruckleitung angeordnet ist. Vorzugsweise ist der hydraulische Widerstand eine Regeldrossel, beispielsweise eine Zulaufdüse. Wenn der Signaldruck in der Signaldruckleitung über die Druckleitung eingespeist wird, kann so eine Druckdifferenz erzeugt werden, welche durch die Hauptstufe zur Druckregelung bzw. Druckbeaufschlagung des wenigstens einen Stellzylinders umgesetzt wird. Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Druckleitung über eine Abzweigleitung mit dem Schaltventil verbunden ist, wobei der hydraulische Widerstand in der Abzweigleitung angeordnet ist.
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Es ist von Vorteil, wenn das das Schaltventil ein 3/2-Wege-Ventil ist. So kann insgesamt eine kompakte Bauform erreicht werden.
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Zweckmäßigerweise ist das Schaltventil ein binär wirkendes Ventil, insbesondere ein Sitzventil. Die Verwendung eines Sitzventils hat den Vorteil, dass weitgehend keine Leckageverluste auftreten. Selbstverständlich können auch andere binär wirkende Ventil verwendet werden, beispielsweise Schwarz-Weiß-Wegschieber.
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Es ist von Vorteil, wenn das das Schaltventil ein handbetätigtes Schaltventil ist. Bei einem Stromausfall am elektroproportional geregelten Vorsteuerventil kann somit bei Bedarf manuell auf den externen Signaldruckanschluss geschaltet werden. So kann gewährleistet werden, dass die Umschaltung auf den externen Signaldruckanschluss erst erfolgt, wenn beispielsweise keine gefährlichen Situationen aufgrund des Schaltens zu befürchten sind. Auch kann über eine händische Betätigung eine große Schaltkraft bereitgestellt werden, was je nach Anforderung und Auslegung des Schaltventils zweckmäßig sein kann.
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Denkbar ist in diesem Zusammenhang auch, dass, abhängig von der Anforderung des Regelsystems, das Schaltventil an das elektroproportional geregelte Vorsteuerventil gekoppelt ist, sodass das Schaltventil bei einem Stromausfall sofort in die zweite Schaltstellung schaltet.
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Zweckmäßigerweise ist die Verstellpumpe über ein erstes Rückschlagventil an die Druckleitung anschließbar, wobei eine Speisepumpe über ein zweites Rückschlagventil an die Druckleitung anschließbar ist. Das Regelsystem weist somit ein erstes Rückschlagventil und ein zweites Rückschlagventil zum Anschluss von zwei Pumpen auf. Über die Rückschlagventile kann eine Beschädigung der Pumpen durch eine fälschliche Druckbeaufschlagung verhindert werden. Ferner kann über die Speisepumpe ein Mindestdruck in der Druckleitung erzeugt werden, sodass die Verstellpumpe vollständig auf „0“ zurückgefahren werden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Regelsystem wenigstens einen ersten Block und einen zweiten Block auf, wobei die Hauptstufe im ersten Block angeordnet ist, und wobei das Schaltventil und der externe Signaldruckanschluss im zweiten Block angeordnet sind. Darüber hinaus ist es denkbar, dass das elektroproportional geregelte Vorsteuerventil ebenfalls im ersten Block angeordnet ist. Alternativ ist es denkbar, dass das Regelsystem einen dritten Block aufweist, wobei das elektroproportional geregelte Vorsteuerventil im dritten Block angeordnet ist. Damit ist ein modularer Aufbau des Regelsystems in der Art eines Baukastensystems ermöglicht. Mithin kann das Regelsystem entsprechend der gewünschten Anforderungen modular zusammengestellt werden.
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Es ist insbesondere von Vorteil, wenn das elektroproportional geregelte Vorsteuerventil ein elektroproportional geregeltes Mengen-Vorsteuerventil ist. Insbesondere ist es sinnvoll, wenn ein 2/2-Wege-Druckregelventil mit einem Proportionalmagneten Verwendung findet, welches über eine Federkraft in die Absperrstellung vorgesteuert ist. Denkbar ist auch, dass Mengen-Vorsteuerventil parallelwirkend zur Federkraft am Stellzylinder angetastet ist.
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Wie vorstehend erwähnt, gelingt die Lösung der Aufgabe mit einem Pumpenaggregat gemäß Anspruch 9. Das Pumpenaggregat weist ein erfindungsgemäßes Regelsystem sowie eine Hydraulik-Verstellpumpe mit wenigstens einem Stellzylinder auf. Die Verstellpumpe ist an die Druckleitung des Regelsystems angeschlossen und der Stellyzlinder ist über die Regelleitung mit Druck beaufschlagbar.
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Darüber hinaus gelingt die Lösung der Aufgabe mit einem Hydrauliksystem gemäß Anspruch 10. Das Hydrauliksystem hat einen Lastdrucksignalkreis und ein erfindungsgemäßes Pumpenaggregat, wobei der Lastdrucksignalkreis an den externen Signaldruckanschluss des Regelsystems angeschlossen ist. Bei dem Hydrauliksystem kann es sich beispielsweise um ein Hydrauliksystem einer Drehleiter handeln, dessen Lastdrucksignalkreis an den externen Signaldruckanschluss angeschlossen ist. Bei einem Stromausfall am elektroproportional geregelten Vorsteuerventil kann über das Schaltventil der Signaldruck aus dem Lastdrucksignalkreis in die Signaldruckleitung eingespeist werden. Die Verstellpumpe des Pumpenaggregats kann somit wie mit einem Load-Sensing-Regler betrieben werden, sodass diese nicht ausschließlich bei maximaler Fördermenge läuft.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in 2 schematisch gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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In 2 ist schematisch ein Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Pumpenaggregats PA zur Versorgung eines hydraulischen Verbrauchers M eines Hydrauliksystems mit unter Druck stehender Hydraulikflüssigkeit gezeigt. Das Pumpenaggregat PA weist eine Hydraulik-Verstellpumpe V mit einem ersten Stellzylinder 2 und einem zweiten Stellzylinder 3 und ein Regelsystem 1 auf. Der zweite Stellzylinder 3 ist direkt an die Ausgangsleitung der Verstellpumpe angeschlossen. Das Regelsystem 1 hat eine Druckleitung 4, die über ein erstes Rückschlagventil 15 mit der Verstellpumpe V verbunden ist. Ferner ist die Druckleitung 4 über ein zweites Rückschlagventil 17 mit einer Speisepumpe 16 verbunden. Die Speisepumpe 16 ist eine Konstantpumpe, wobei ein vorzugsweise einstellbares Druckregelventil 26 den Förderstrom an Hydraulikfluid an das Regelsystem 1 anpasst. Über die Speisepumpe 16 wird ein Mindestdruck im Regelsystem 1 bereitgestellt, sodass der Förderstrom der Verstellpumpe V auf null zurückgefahren werden kann.
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Das Regelsystem 1 weist eine an Druckleitung 4 angeschlossene Hauptstufe 7 auf, die als proportionales 3/2-Wege-Ventil ausgebildet ist. Die Hauptstufe 7 ist ferner an eine Regelleitung 5 und eine in den Tank R mündende Rücklaufleitung 6 angeschlossen. In dem in 2 dargestellten drucklosen Zustand ist die Druckleitung 4 der Hauptstufe 7 gesperrt und die Regelleitung 5 ist mit der Rücklaufleitung 6 verbunden. Über die Regelleitung 5 wird der erste Stellzylinder 2 mit Druck beaufschlagt, sodass ein Verstellglied 25 der Verstellpumpe V zwischen der Einstellung für den maximalen Förderstrom „Max“ und gar keinem bzw. minimalen Förderstrom „0“ verstellbar ist. Im dargestellten drucklosen Zustand ist das Verstellglied 25 aufgrund der Federkraft des zweiten Stellzylinders 3 auf maximalen Förderstrom „Max“ eingestellt. Die Funktionalität ist insofern identisch zu dem in 1 gezeigten Regelsystem 100 des Standes der Technik.
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Aus der Druckleitung 4 zweigt stromab der Hauptstufe 7 eine Abzweigleitung 14 ab, die an ein Schaltventil 11 angeschlossen ist. Das Schaltventil 11 ist als binär wirkendes 3/2-Wege-Ventil ausgestaltet und kann wahlweise eine Signaldruckleitung 8 des Regelsystems 1 mit der Abzweigleitung 14 oder einem externen Druckanschluss 12 verbinden. Der externe Druckanschluss 12 ist eine Leitung, die mit einem Lastdrucksignalkreis LSHS des zu versorgenden Hydrauliksystems verbunden ist. Wie dargestellt ist es denkbar, dass ein hydraulischer Widerstand 35, beispielsweise eine Zulaufdüse, im externen Druckanschluss 12 vorgesehen ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Schaltventil 11 ein über den Handhebel 21 betätigbares Sitzventil. Bei der dargestellten ersten Schaltstellung des Schaltventils 11 ist der externe Druckanschluss 12 gesperrt und die Steuerdruckleitung 8 wird über die Abzweigleitung 14 mit Druck beaufschlagt. Die Hauptstufe 7 wird aus der Druckleitung 4 über einen Vorsteuerabzweig 27 und aus der Signaldruckleitung 8 über eine Vorsteuerleitung 10 jeweils druckvorgesteuert. Wie in 2 dargestellt ist an der Seite der Vorsteuerleitung 10 ferner eine vorzugsweise einstellbare Federkraft 31 wirksam. An der Seite des Vorsteuerabzweigs 27 wird über eine Vorsteuerdüse 32 eine Druckdifferenz erzeugt.
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Die Druckleitung 4 führt über eine stromab des Schaltventils 11 angeordnete Regeldrossel 13 zur Signaldruckleitung 8. Im Betrieb wird über die Regeldrossel 13 eine Druckdifferenz erzeugt, welche über die Hauptstufe 7 und die einstellbare Federkraft 31 zur Druckregelung in der Regelleitung 5 umgesetzt wird.
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Das Regelsystem 1 weist ein zweckmäßigerweise einstellbares Druckregelvorsteuerventil 22 auf, welches in einem Abzweig der Signaldruckleitung 8 angeordnet ist. Ablaufseitig ist das Druckregelvorsteuerventil 22 über einen Knoten mit der Rücklaufleitung 6 und über eine Bypassleitung 29 mit der Regelleitung 5 verbunden. Darüber hinaus ist ein Bypassdrosselssystem 30 vorgesehen, welches eine einstellbare Drossel jeweils in der Rücklaufleitung 6 ablaufseitig des 3/2-Wege-Ventils 7 und in der Bypassleitung 29 aufweist. Die einstellbaren Drosseln des Bypassdrosselsystems 30 sind nur parallel einstellbar, sodass unerwünschte Druckbeaufschlagungen in der Regelleitung 5 vermieden werden können.
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Ferner weist das Regelsystem 1 ein elektroproportional geregeltes Vorsteuerventil 9 zur Mengenregelung auf. Das Vorsteuerventil 9 ist ein proportionales 2/2-Wege-Druckregelventil, welches durch einen Proportionalmagneten 26 gegen ein in Absperrrichtung wirkendes Federsystem 24 betätigbar ist. Wie dargestellt umfasst das Federsystem 24 eine Feder 34 und eine parallel wirkende Antastung 34, welche die Auslenkung des ersten Stellzylinders 2 abgreift. Bei einer Bestromung des Proportionalmagneten 26 wird über das Vorsteuerventil 9 der Druck in der Signaldruckleitung 8 vermindert, wobei sich die Kraft des Federsystems 24 mit zunehmender Verstellung des ersten Stellzylinder 2 verändert, sodass der Druck in der Signaldruckleitung 8 bei gleichbleibender Bestromung eingeregelt wird.
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Hieraus ergibt sich, dass das erfindungsgemäße Regelsystem 1 eine fallende Kennlinie hat. Dies bedeutet, dass bei einem Ausfall der Bestromung am Proportionalmagneten 26 das Vorsteuerventil 9 aufgrund der wirkenden Kraft des Federsystems 24 in Absperrstellung gebracht wird und sich der Druck in der Signaldruckleitung 8 erhöht, bis über das Druckregelvorsteuerventil 22 ein Begrenzung erfolgt. Das Regelsystem 1 regelt daher das Verstellglied 25 insgesamt bei einem solchen Fall auf die maximale Fördermenge „Max“ ein. In Folge dessen sind Load-Sensing kontrollierte Bewegungen des hydraulischen Verbrauchers M des zu versorgenden Hydrauliksystems nur noch äußerst verlustbehaftet und mit geringer Feinfühligkeit durchführbar.
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In diesem Zustand kann der Nutzer über den Handhebel 21 das Schaltventil 11 in die zweite Schaltstellung schalten. In der zweiten Schaltstellung des Schaltventils 11 ist die Abzweigleitung 14 gesperrt und der externe Druckanschluss 12 ist mit der Signaldruckleitung 8 verbunden. Für das vorliegende und in 2 gezeigte Ausführungsbeispiel bedeutet dies, dass der Signaldruck in der Signaldruckleitung 8 nicht über den Druckanschluss 4 bzw. die Abzweigleitung 14 bereitgestellt wird, sondern über den Lastdrucksignalkreis LSHS des zu versorgenden Hydrauliksystems. Mithin erfolgt die Mengenregelung zur Druckvorsteuerung der Hauptstufe 7 nicht mehr über das Vorsteuerventil 9, sondern extern über den Lastdrucksignalkreis LSHS . Die Verstellpumpe V wird somit in der zweiten Schaltstellung des Schaltventils 11 wie mit einem Load-Sensing-Regler betrieben.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen modularen Aufbau des erfindungsgemäßen Pumpenaggregats PA. Hierzu weist das Pumpenaggregat neben der Verstellpumpe V einen ersten Block 18, einen zweiten Block 19 und einen dritten Block 20 auf. Im ersten Block 18 sind die Hauptstufe 7 und das Druckregelvorsteuerventil angeordnet, im zweiten Block 19 sind das Schaltventil 11, der externe Druckanschluss 12 sowie die Abzweigleitung 14 und die Regeldrossel angeordnet, und im dritten Block 20 sind das elektroproportional geregelte Vorsteuerventil 9, sowie das erste und zweite Rückschlagventil 15, 17 zum Anschluss an die Verstellpumpe V und die Speisepumpe 16 angeordnet.
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Der zweite Block 19 stellt folglich einen optionalen Block, in der Art eines Zwischenblocks, dar, der bei Bedarf bei einem Pumpenaggregat PA eingesetzt wird. Somit kann das Pumpenaggregat PA auch ohne den zweiten Block 19 verwendet werden, wobei dieses dann in seiner Auslegung im Wesentlichen einem Pumpenaggregat PA gemäß 1 entspricht. Um den modularen Aufbau zu ermöglichen, weist der erste Block 18 eine Absperrung 28 auf, welche bei Weglassen des zweiten Blocks 19 durch eine Regeldrossel ersetzt wird, sodass eine Druckdifferenz für Hauptstufe 7 zur Druckregelung in der Regelleitung 5 erzeugt werden kann. Diese dann eingesetzte Regeldrossel 13 entspricht der Regeldrossel 111 des Regelsystems 100 des Standes der Technik.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Regelsystem
- 2
- Stellzylinder
- 3
- Stellzylinder
- 4
- Druckleitung
- 5
- Regelleitung
- 6
- Rücklaufleitung
- 7
- Hauptstufe (3/2-Wege-Ventil)
- 8
- Signaldruckleitung
- 9
- elektroproportional geregeltes Vorsteuerventil
- 10
- Vorsteuerleitung
- 11
- Schaltventil
- 12
- externer Signaldruckanschluss
- 13
- hydraulischer Widerstand/ Regeldrossel
- 14
- Abzweigleitung
- 15
- erstes Rückschlagventil
- 16
- Speisepumpe
- 17
- zweites Rückschlagventil
- 18
- erster Block
- 19
- zweiter Block
- 20
- dritter Block
- 21
- Handhebel
- 22
- Druckregelvorsteuerventil
- 23
- Proportionalmagnet
- 24
- Federsystem
- 25
- Verstellglied
- 26
- Druckregelventil
- 27
- Vorsteuerabzweig
- 28
- Absperrung
- 29
- Bypassleitung
- 30
- Bypassdrosselsystem
- 31
- Federkraft
- 32
- Vorsteuerdüse
- 33
- Feder
- 34
- Antastung
- 35
- Hydraulischer Widerstand/ Zulaufdüse
- 100
- Regelsystem
- 101
- Verstellglied
- 102
- Stellzylinder
- 103
- Stellzylinder
- 104
- Stellzylinder
- 105
- Stellzylinder
- 106
- Druckleitung
- 107
- Hauptstufe
- 108
- Regelleitung
- 109
- Rücklaufleitung
- 110
- Signaldruckleitung
- 111
- Regeldrossel
- 112
- Vorsteuerabzweig
- 113
- Vorsteuerabzweig
- 114
- Federkraft
- 115
- Abzweig
- 116
- Abzweig
- 117
- Druckregelvorsteuerventil
- 118
- Drehmomentregelvorsteuerventil
- 119
- Mengenregelvorsteuerventil
- 120
- Proportionalmagnet
- 121
- Federsystem
- V
- Verstellpumpe
- PA
- Pumpenaggregat
- LSHS
- Lastdrucksignalkreis
- R
- Tank
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2682610 A1 [0002, 0003]