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Die Erfindung betrifft ein Axial-Radiallager mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch eine Getriebeanordnung mit diesem Axial-Radiallager.
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Fahrzeuggetriebe sind hochkomplexe mechanische Anordnungen, welche neben den eigentlichen Funktionen, wie dem Wechsel von Übersetzungen, besondere Herausforderungen hinsichtlich der Umsetzung mit Bezug auf Zuverlässigkeit und Bauraum aufweisen. Insbesondere die Lagerstellen sind verschleißgefährdete Bereiche in den Fahrzeuggetrieben, so dass bei deren Auslegung sich oftmals ein Spannungsfeld aus Bauraum, Montagefreundlichkeit, Lebensdauer, Schmierung etc. ergibt.
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Beispielsweise zeigt die Druckschrift
DE 43 32 032 A1 ein druckmittelbeaufschlagbares Radiallager. Bei dem Radiallager sind eine innere Hülse und eine äußere Hülse ineinander verschachtelt angeordnet, wobei zwischen den Hülsen zwei Reihen mit Rollen angeordnet sind.
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In der Druckschrift
DE 196 521 78 A1 ist ein Wälzlager mit Geräuschdämpfung gezeigt, wobei das Wälzlager eine Mehrzahl von Wälzkörpern aufweist, die in einem Käfig geführt sind. Der Käfig ist in Umfangsrichtung einfach geöffnet und kann sich dadurch radial gegen eine Buchse vorspannen, die koaxial und konzentrisch zu dem Käfig angeordnet ist.
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Die Druckschrift
DE 10 2014 225 585 A1 beschreibt ein Rollenlager und eine Lagerstelle einer Getriebewelle. Bemerkenswert ist, dass das Rollenlager eine Hülse aufweist, wobei die Hülse zum einen eine Außenlaufbahn für Rollen des Rollenlagers bildet. Die Hülse ist in axialer Richtung verlängert, wobei im Bereich der axialen Verlängerung eine Anlagefläche für einen Dichtring vorgesehen ist, der auf einer Welle aufgesetzt ist, so dass die Hülse zum einen eine Laufbahnfunktion und zum anderen eine Dichtfunktion einnimmt.
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Die Druckschrift
DE 10 2010 001 864 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, zeigt eine Getriebeanordnung mit einem Drehmomentwandler, wobei - wie dies insbesondere in der
2, auf der rechten Seite zu erkennen ist - ein Wellenbereich über ein Radiallager gelagert ist, wobei das Radiallager eine Hülse mit einer Verlängerung aufweist, die - ähnlich wie in der Druckschrift
DE 10 2014 255 585 A1 - eine axiale Verlängerung mit eine Anlagefläche für einen Dichtring aufweist, welcher in dem Wellenbereich angeordnet ist. Radial versetzt zu dem Radiallager ist ein separates Axiallager angeordnet, welches einen mit dem Wellenbereich drehfest verbundenen Abschnitt in axialer Richtung lagert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Axial-Radiallageranordnung vorzuschlagen, welche zu einer Reduktion der Komplexität der gelagerten Getriebeanordnung führt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Axial-Radiallageranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Getriebeanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Axial-Radiallager, wie dieses insbesondere in einem Automaten- oder Automatikgetriebe, Wandlergetriebe, Schaltgetriebe etc. eingesetzt werden kann. Das Axial-Radiallager hat die Funktion, sowohl eine axiale Lagerung als auch eine radiale Lagerung von Lagerpartnern in Bezug auf eine Hauptachse umzusetzen.
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Das Axial-Radiallager weist einen Radiallagerabschnitt auf, welcher zur Lagerung von einem ersten Lagerpartnerabschnitt ausgebildet ist. Der Radiallagerabschnitt weist eine Mehrzahl von Radialrollen auf. Vorzugsweise sind die Radialrollen einreihig angeordnet. Insbesondere erstrecken sich die Einzelachsen der Radialrollen parallel zu der Hauptachse. Die Radialrollen sind vorzugsweise als Zylinderrollen ausgebildet. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Radialrollen als Nadeln ausgebildet. Alternativ oder ergänzend bildet die Mehrzahl der Radialrollen einen radialen Nadelkranz. Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist das Axial-Radiallager einen Radialkäfig auf, wobei die Radialrollen in dem Radialkäfig angeordnet sind.
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Das Axial-Radiallager weist einen Axiallagerabschnitt auf, welcher zur Lagerung von einem zweiten Lagerpartnerabschnitt ausgebildet ist. Der Axiallagerabschnitt weist eine Mehrzahl von Axialrollen auf. Vorzugsweise sind die Axialrollen einreihig angeordnet. Insbesondere erstrecken sich die Einzelachsen der Axialrollen senkrecht zu der Hauptachse. Die Axialrollen sind vorzugsweise als Zylinderrollen ausgebildet. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Axialrollen als Nadeln ausgebildet. Alternativ oder ergänzend bildet die Mehrzahl der Axialrollen einen Axialnadelkranz. Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist das Axial-Radiallager einen Axialkäfig auf, wobei die Axialrollen in dem Axialkäfig angeordnet sind.
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Das Axial-Radiallager umfasst ferner einen Dichtungsabschnitt, wobei der Dichtungsabschnitt einen Dichtungsring zur Abdichtung gegenüber dem ersten Lagerpartnerabschnitt aufweist.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Axial-Radiallager eine Hülse, insbesondere eine gemeinsame und/oder durchgängige Hülse, zur Anlage an einem dritten Lagerpartnerabschnitt aufweist. Die Hülse ist vorzugsweise aus Metall und insbesondere als ein Blechteil ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Hülse als ein Blechumformteil, insbesondere als ein Ziehteil realisiert. Insbesondere ist die Hülse einteilig und/oder einstückig ausgebildet und/oder aus einem gemeinsamen Halbzeug einstückig und/oder einteilig hergestellt.
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Die Hülse weist einen Radialabschnitt, einen Axialabschnitt und einen Dichtabschnitt auf. Der Radialabschnitt bildet eine radiale Abstützung für die Radialrollen. Der Axialabschnitt bildet eine axiale Abstützung für die Axialrollen und der Dichtabschnitt bildet eine Aufnahme für den Radialrichtring. Vorzugsweise ist der Radialrichtring in der Hülse verliersicher und/oder unverlierbar gehalten. Besonders bevorzugt ist der Radialdichtring in der Hülse in Bezug auf mindestens eine axiale Richtung, vorzugsweise auf beide axiale Richtungen formschlüssig gehalten. Alternativ oder ergänzend ist der Radialdichtring in radialer Richtung in der Hülse klemmend angeordnet und/oder in Übermaß zu der Hülse ausgebildet, so dass sich eine Presspassung ergibt. Insbesondere erstreckt sich die Hülse über den Axiallagerabschnitt, den Radiallagerabschnitt und den Dichtungsabschnitt. Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung bildet der Axialabschnitt eine Laufbahn für die Axialrollen und/oder bildet der Radialabschnitt eine Laufbahn für die Radialrollen. Vorzugsweise sind die drei Abschnitte in axialer Richtung zu der Hauptachse nacheinander angeordnet.
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Es ist dabei eine Überlegung der Erfindung, dass durch das erfindungsgemäße Axial-Radiallager eine einfache und kompakte Lagerstruktur geschaffen ist, die einzelne und komplexe und/oder komplizierte Lager- und Wellenstrukturen ablöst. Darüber hinaus ist der Montageaufwand verringert, da die Anzahl der Einzelteile des Axial-Radiallagers verkleinert ist. Die Lagerhaltung bzw. das Handling von mehreren einzelnen Bauteilen wird vermieden. Stattdessen muss nur noch das Axial-Radiallager auf Vorrat gehalten werden.
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Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung können der erste, der zweite und der dritte Lagerpartnerabschnitt mit unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten um die Hauptachse beaufschlagt sein. Es ist auch möglich, dass einer der Lagerpartnerabschnitte eine Winkelgeschwindigkeit von null einnimmt und somit stationär angeordnet ist. Beispielsweise kann einer der Lagerpartnerabschnitte gehäusefest angeordnet sein und sich die zwei anderen Lagerpartnerabschnitte mit zwei unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten um die Hauptachse drehen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind der erste und der zweite Lagerpartnerabschnitt miteinander drehfest verbunden. Optional ergänzend ist der dritte Lagerpartnerabschnitt stationär und/oder gehäusefest und/oder gestellfest ausgebildet.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Radialdichtring als ein in Umlaufrichtung durchgängiger Ring ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Radialdichtring als ein Metallring ausgebildet. Alternativ ist dieser als ein Kunststoffring realisiert. Vorzugsweise ist der Radialdichtring aus PEEK (Polyetheretherketon), PEAK oder TORLON gefertigt. Der Radialdichtring kann als ein Rechteckring, insbesondere mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist der Radialdichtring klemmend und/oder mit Presspassung in der Hülse angeordnet. Zwischen dem ersten Lagerpartnerabschnitt und dem Radialdichtring ist ein Ringspalt, insbesondere ein Leckagespalt, angeordnet, so dass der Radialdichtung und/oder die Hülse frei relativ zu dem ersten Lagerpartnerabschnitt drehen kann.
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Bei einer alternativen Realisierung der Erfindung ist der Radialdichtring als ein in Umfangsrichtung um die Hauptachse geöffneter, insbesondere einfach geöffneter Ring ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Radialdichtring als ein Metallring ausgebildet. Der Radialdichtring kann als ein Rechteckring, insbesondere mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der Radialdichtring in radialer Richtung gegen den Dichtabschnitt vorgespannt. Beispielsweise ist der Radialdichtring von der Funktion und/oder der konstruktiven Ausbildung wie ein Kolbenring ausgebildet und weist im nicht eingebauten Zustand eine Öffnung in Umfangsrichtung, die Maulweite auf. Im eingebauten Zustand ist es bevorzugt, dass der Radialdichtring bis auf einen Ringstoß geschlossen oder nahezu geschlossen ist. Vorzugsweise ist die freie Öffnung des Ringstoßes in Umlaufrichtung kleiner als 2 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm bemessen. Der Radialdichtring hat die Funktion, den ersten Lagerpartnerabschnitt gegenüber der Hülse abzudichten.
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Der Radialdichtring weist an der radialen Innenseite und/oder am Innenumfang eine Gegendichtfläche zu einer Dichtfläche an dem ersten Lagerpartnerabschnitt auf. Die Dichtfläche des ersten Lagerpartnerabschnitts ist vorzugsweise zylindermantelförmig ausgebildet. Bei einer bevorzugten Realisierung ist die Gegendichtfläche ebenfalls zylindermantelförmig ausgebildet. Dichtfläche und Gegendichtfläche sind konzentrisch zueinander angeordnet, jedoch voneinander beabstandet, so dass sich ein oder der Dichtspalt ergibt. Insbesondere ergibt sich der Ringspalt zwischen dem Radialdichtring und dem ersten Lagerpartnerabschnitt. Bei anderen Ausgestaltungen kann die Gegendichtfläche im Querschnitt ballig oder gekrümmt sein. Bei diesen Ausgestaltungen ergibt sich zwischen dem Radialdichtring und dem ersten Lagerpartnerabschnitt ein Linienringspalt.
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Besonders bevorzugt ist das Axial-Radiallager als eine selbsthaltende Baugruppe ausgebildet. Somit kann das Axial-Radiallager als eine konstruktiv zusammenhängende Einheit in der Getriebeanordnung montiert werden. Durch die Ausgestaltung als selbsthaltende Baugruppe wird somit die Montage der Axial-Radiallageranordnung wesentlich vereinfacht.
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Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung ist das Axial-Radiallager gesamtgehärtet. Insbesondere werden zunächst die Komponenten des Axial-Radiallagers zu der selbsthaltende Baugruppe montiert und nachfolgend einem Härteprozess unterworfen.
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Bei einer Weiterbildung oder Alternative der Erfindung weist die Hülse einen Radialschulterabschnitt zur radialen Begrenzung des Bauraums für die Axialrollen auf. Beispielsweise erstreckt sich der Radialschulterabschnitt konzentrisch und/oder koaxial zu der Hauptachse. Insbesondere ist der Radialschulterabschnitt als ein Hohlzylinderabschnitt ausgebildet. Der Radialschulterabschnitt schließt sich radial außen zu der Hauptachse an den Axialabschnitt an. Besonders bevorzugt bildet der Radialschulterabschnitt einen Endabschnitt, insbesondere einen freien Endabschnitt, der Hülse. In einem Längsschnitt entlang der Hauptachse ist der Axialabschnitt senkrecht zu der Hauptachse und der Radialschulterabschnitt parallel zu der Hauptachse ausgerichtet. Besonders bevorzugt erstreckt sich der Radialschulterabschnitt in axialer Richtung von dem Axialabschnitt und/oder einer Laufbahn für die Axialrollen bis über die axiale Position, welche durch eine Laufbahn für die Axialrollen auf der Seite des zweiten Lagerpartnerabschnitts festgelegt ist. Damit nimmt die Hülse eine weitere Funktion ein, nämlich die radiale Begrenzung oder den radialen Anlauf für die Axialrollen, den Axialnadelkranz und/oder den Axialkäfig.
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Bei einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist das Axial-Radiallager eine auf, wobei die Axialscheibe eine Laufbahn für die Axialrollen bereitstellt. Die Axialscheibe kann bevorzugt zwischen den Axialrollen und dem Axialabschnitt der Hülse angeordnet sein. Vorzugsweise bildet die Axialscheibe einen Anlauf für den Radialkäfig, die Radialrollen und/oder den radialen Nadelkranz. Alternativ oder ergänzend ist die Axialscheibe oder eine weitere Axialscheibe zwischen den Axialrollen und dem zweiten Lagerpartnerabschnitt angeordnet. In diesem Fall kann die Axialscheibe mit dem Axialkäfig verklipst sein. Durch die Axialscheibe wird die Belastung der Hülse durch die Axialrollen oder die Belastung des zweiten Lagerpartnerabschnitts durch die Axialrollen verringert.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülse einen Axialschulterabschnitt zur axialen Anlage des Radialdichtrings auf. Beispielsweise erstreckt sich der Axialschulterabschnitt in einer Radialebene zu der Hauptachse. Besonders bevorzugt weist der Axialschulterabschnitt eine Anlagefläche für den Radialdichtring auf. Insbesondere bildet der Axialschulterabschnitt einen Endanschlag für den Radialdichtring.
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Der Axialschulterabschnitt ist endseitig an der Hülse angeordnet und schließt sich an den Radialabschnitt an, so dass der Radialabschnitt mit dem Axialschulterabschnitt gemeinsam einen Endabschnitt bildet. In einem Längsschnitt entlang der Hauptachse ist der Radialabschnitt parallel zur Hauptachse, der Axialschulterabschnitt senkrecht zur Hauptachse und der Dichtabschnitt parallel zur Hauptachse angeordnet und/oder ausgerichtet. Besonders bevorzugt erstreckt sich der Axialschulterabschnitt in der radialen Ausdehnung von dem Radialabschnitt und/oder von einer Laufbahn für die Radialrollen bis zu einem Teilkreisdurchmesser, welcher größer als der Teilkreisdurchmesser des ersten Lagerpartnerabschnitts ausgebildet ist. Damit nimmt die Hülse eine weitere Funktion ein, nämlich die axiale Begrenzung und/oder den axialen Anlauf für den Radialdichtring. Auf der dem Axialschulterabschnitt abgewandten Seite des Radialdichtrings weist der Radialdichtring eine Anlauffläche für die Radialrollen, den radialen Rollenkranz und/oder den Radialkäfig auf. Vorzugsweise erstreckt sich die Anlauffläche in einer Radialebene senkrecht zur Hauptachse.
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Bei einer Alternative ist der Dichtabschnitt zwischen dem Axialabschnitt und dem Radialabschnitt angeordnet. Alternativ oder ergänzend ist der Dichtungsabschnitt zwischen dem Axiallagerabschnitt und dem Radiallagerabschnitt angeordnet. Bei dieser Ausgestaltung weist der Radialdichtring auf einer axialen Seite eine oder die Anlauffläche für die Radialrollen, den radialen Rollenkranz und/oder den Radialkäfig auf. Vorzugsweise erstreckt sich die Anlauffläche in einer Radialebene senkrecht zur Hauptachse. Auf der gegenüberliegenden axialen Seite des Radialdichtrings kann dieser beispielsweise an der Axialscheibe anliegen und abdichten.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Getriebeanordnung mit den Lagerpartnerabschnitten wie diese zuvor beschrieben wurden und mit dem Axial-Radiallager, wie dieses zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Getriebeanordnung ist der erste Lagerpartnerabschnitt als ein Wellenabschnitt ausgebildet und weist die Gegendichtfläche auf, wobei diese als eine umlaufende Zylindermantelfläche ausgebildet ist. Der zweite Lagerpartnerabschnitt ist vorzugsweise mit dem Wellenabschnitt drehfest verbunden. Der dritte Lagerpartnerabschnitt ist bevorzugt gehäusefest zu der Getriebeanordnung realisiert.
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Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weisen die innere Radiallaufbahn für die Radialrollen, sowie die Gegendichtfläche für den Radialdichtring den gleichen Teilkreisdurchmesser auf. Insbesondere sind diese durch eine gemeinsame Zylindermantelfläche gebildet. Es kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Radialdichtring und dem ersten Lagerpartnerabschnitt und/oder dem Wellenabschnitt der Dichtspalt vorgesehen ist, so dass der erste Lagerpartnerabschnitt und/oder der Wellenabschnitt relativ zu dem Radialdichtring rotieren kann.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung und der beigefügten Figuren. Diese zeigen:
- 1 eine schematische Längsschnittdarstellung von einer Getriebeanordnung mit einem Axial-Radiallager als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schematische Längsschnittdarstellung von einer Getriebeanordnung mit einem Axial-Radiallager als ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Längsschnittdarstellung entlang einer Hauptachse H eine Getriebeanordnung 4 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Detailausschnitt. Die Getriebeanordnung 4 kann Teil eines Schaltgetriebes, eines Automatikgetriebes oder eines anderen Getriebes sein. Die Getriebeanordnung 4 weist einen ersten Lagerpartnerabschnitt 1, einen zweiten Lagerpartnerabschnitt 2 und einen dritten Lagerpartnerabschnitt 3 auf. Der erste Lagerpartnerabschnitt 1 ist beispielsweise als ein Wellenabschnitt ausgebildet. Dabei kann es sich um einen Vollwellenabschnitt oder um einen Hohlwellenabschnitt handeln. Der zweite Lagerpartnerabschnitt 2 ist drehfest mit dem ersten Lagerpartnerabschnitt 1 verbunden. Bei anderen Ausführungsbeispielen können der erste und der zweite Lagerpartnerabschnitt 1, 2 auch einstückig, insbesondere aus einem gemeinsamen Halbzeug gebildet sein. Der dritte Lagerpartnerabschnitt 3 kann als ein weiteres Getriebeelement ausgebildet sein, in diesem Ausführungsbeispiel ist der dritte Lagerpartnerabschnitt 3 gehäusefest und/oder gestellfest ausgebildet oder ist als ein Abschnitt des Gehäuses der Getriebeanordnung 4 ausgebildet.
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Zwischen den Lagerpartnerabschnitten 1, 2, 3 ist eine Axial-Radiallageranordnung 5 angeordnet, welche ein Axial-Radiallager 6 mit einem Radialdichtring 7 umfasst. Über das Axial-Radiallager 6 ist der erste Lagerpartnerabschnitt 1 in radialer Richtung relativ zu dem dritten Lagerpartnerabschnitt 3 und der zweite Lagerpartnerabschnitt 2 in axialer Richtung relativ zu dem dritten Lagerpartnerabschnitt 3 gelagert. Die Lagerpartnerabschnitte 1, 2, 3 sind koaxial zu der Hauptachse H angeordnet und können sich mit unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten bewegen. In dem Ausführungsbeispiels ist jedoch vorgesehen, dass der dritte Lagerpartnerabschnitt 3 stationär ist und der erste und der zweite Lagerpartnerabschnitt 1, 2 mit einer gemeinsamen Winkelgeschwindigkeit um die Hauptachse H rotieren.
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Der Radialdichtring 7 ist auf dem ersten Lagerpartnerabschnitt 1 aufgesetzt oder angeordnet. Der Radialdichtring 7 ist zum Beispiel als ein Rechteckring ausgebildet. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann der Radialdichtring 7 auch eine modifizierte Querschnittform aufweisen. Insbesondere kann der Radialdichtring 7 wie ein Kolbenring realisiert sein. Der Radialdichtring 7 ist insbesondere aus Metall, alternativ aus Kunststoff gefertigt.
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Das Axial-Radiallager 6 weist einen Radiallagerabschnitt 9, einen Axiallagerabschnitt 10 und einen Dichtungsabschnitt 11 auf, welche über eine gemeinsame Hülse 12 miteinander verbunden sind.
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In dem Radiallagerabschnitt 9 ist eine Mehrzahl von Radialrollen 13 angeordnet, welche in einem Radialkäfig 14 geführt sind. Die Radialrollen 13 wälzen auf einer inneren Radiallaufbahn 15, welche in dem Ausführungsbeispiel durch den ersten Lagerpartnerabschnitt 1 gebildet ist, und auf einer äußeren Radiallaufbahn 16, welche durch eine Innenfläche der Hülse 12 gebildet ist, ab.
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In dem Axiallagerabschnitt 10 ist eine Mehrzahl von Axialrollen 17 angeordnet, welche in einem Axialkäfig 18 geführt sind. Die Axialrollen 17 wälzen auf einer äußeren Axiallaufbahn 19, welche in diesem Ausführungsbeispiel durch den zweiten Lagerpartnerabschnitt 2 gebildet ist, und auf einer inneren Axiallaufbahn 20, welche der Hülse 12 zugewandt ist, ab. In diesem Ausführungsbeispiel ist zwischen den Axialrollen 17 und der Hülse 12 eine Axialscheibe 21 angeordnet, welche sich mit der Rückseite an der Hülse 12 abstützt und auf der Vorderseite die innere Axiallaufbahn 20 bereitstellt. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann die innere Axiallaufbahn 20 auch durch die Hülse 12 gebildet sein. Es ist auch möglich, dass die Axialscheibe 21 zwischen den Axialrollen 17 und dem zweiten Lagerpartnerabschnitt 2 angeordnet ist.
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In dem Dichtabschnitt 11 ist der Radialdichtring 7 angeordnet, wobei der Radialdichtring 7 an dem ersten Lagerpartnerabschnitt 1 dichtend anliegt Eine axiale Stirnseite der Radialdichtung 7 bildet eine Dichtfläche gegenüber dem Axialschulterabschnitt 25 (1) oder gegen die Axialscheibe 21 (2).
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Die Hülse 12 erstreckt sich über den Axiallagerabschnitt 10, den Radiallagerabschnitt 9 und den Dichtungsabschnitt 11. Genauer betrachtet weist die Hülse 12 zudem einen Radialschulterabschnitt 22 auf, welcher als ein Hohlzylinderabschnitt ausgebildet und koaxial zu der Hauptachse H ausgerichtet ist und welcher einen radialen Anlauf für den Axialnadelkranz umfassend die Axialrollen 17 und den Axialkäfig 18 bildet. Insbesondere schließt der Radialschulterabschnitt 22 den Bauraum für den Axialnadelkranz und/oder für die Axialrollen 17 und/oder für den Axialkäfig 18 in radialer Richtung nach außen ab.
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An den Radialschulterabschnitt 22 schließt sich ein Axialabschnitt 23 der Hülse 12 an, wobei der Axialabschnitt 23 eine axiale Abstützung für die Axialrollen 17 bildet. Der Axialabschnitt 23 erstreckt sich in einer Radialebene zu der Hauptachse H. Wie bereits erläutert stützt der Axialabschnitt 23 die Axialrollen 17 mittelbar über die Axialscheibe 21 oder (nicht gezeigt) unmittelbar ab, indem der Axialabschnitt 23 die innere Axiallaufbahn 20 bereitstellt.
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An den Axialabschnitt 23 schließt sich ein Radialabschnitt 24 der Hülse 12 an. Der Radialabschnitt 24 ist als ein Hohlzylinderabschnitt ausgebildet, welche koaxial zu der Hauptachse H ausgerichtet ist. Der Radialabschnitt 24 stellt die äußere Radiallaufbahn 16 für die Radialrollen 13.
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An den Radialabschnitt 24 schließt sich ein Dichtabschnitt 26 an, welcher als ein Hohlzylinderabschnitt mit dem gleichen Teilkreisdurchmesser, insbesondere Innendurchmesser und/oder Außendurchmesser, wie der Radialabschnitt 24 ausgebildet ist. Insbesondere bildet der Dichtabschnitt 26 eine Verlängerung des Radialabschnitts 24. In dem Dichtabschnitt 26 ist der Radialdichtring 7 angeordnet und liegt in radialer Richtung an dem Dichtabschnitt 26 z.B. klemmend oder eingepresst an.
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An den Dichtabschnitt 26 schließt sich ein Axialschulterabschnitt 25 an, welcher sich in einer Radialebene zu der Hauptachse H erstreckt. Der Axialschulterabschnitt 25 bildet eine Anlagefläche und/oder Dichtfläche für den Radialdichtring 7.
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Damit ist der Radialdichtring 7 in dem gezeigten Längsschnitt in einem Eckbereich zwischen dem Dichtabschnitt 26 und dem Axialschulterabschnitt 25 angeordnet.
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An dem Innenumfang trägt der Radialdichtring 7 eine Dichtfläche 27, welche als eine Zylindermantelfläche ausgebildet ist. Der erste Lagerpartnerabschnitt 1 trägt dagegen eine Gegendichtfläche 28, welche als eine Zylindermantelfläche ausgebildet ist., wobei sich zwischen der Dichtfläche 27 und der Gegendichtfläche 28 ein Dichtspalt bildet, der so schmal dimensioniert ist, dass eine ausreichende Dichtwirkung erreicht wird. Auf der dem Axialschulterabschnitt 25 abgewandten Seite bildet der Radialdichtring einen Anlauf für den radialen Nadelkranz, die Radialrollen 13 und/oder den Radialkäfig 14.
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In der 2 ist eine abgewandelte Ausführungsform gezeigt, wobei der Dichtungsabschnitt 11 zwischen dem Radiallagerabschnitt 9 und dem Axiallagerabschnitt 10 angeordnet ist. Der Axialschulterabschnitt 25 schließt sich unmittelbar an den Radiallagerabschnitt 9 und/oder an den Radialabschnitt 24 an. Der Axialschulterabschnitt 25 bildet einen Anlauf oder Anschlag für die Radialrollen 13, den radialen Nadelkranz und/oder den Radialkäfig 14. Radialabschnitt 24 und Axialschulterabschnitt 25 bilden einen Endabschnitt der Hülse 12. Der Dichtabschnitt 26 ist als eine Verlängerung des Radialabschnitts 24 ausgebildet. In dem Dichtabschnitt 26 ist der Radialdichtring 7 angeordnet und durch den Dichtabschnitt 26 und/oder die Hülse 12 lose gehalten. Insbesondere ist der Radialdichtring 7 in die Hülse 12 mit Spiel in axialer und radialer Richtung eingesetzt. Eine axiale Stirnseite des Radialdichtrings 7 bildet eine Anlauffläche für den Radialkäfig 14, die Radialrollen 13 und/oder den radialen Nadelkranz. Die andere axiale Stirnseite des Radialdichtrings 7 liegt in diesem Ausführungsbeispiel flächig an der Axialscheibe 21 an. Die Axialscheibe 21 kann mit dem Axialkäfig 18 verklipst sein. Die Dichtfläche 27 und die Gegendichtfläche 28 sind wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel angeordnet.
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An dem Radialschulterabschnitt 22 schließt sich endseitig ein Innenkragen an, welcher zur Sicherung des Axialkäfigs 18 dimensioniert ist. Das Axial-Radiallager 6 ist als eine selbsthaltende Baugruppe ausgebildet, so dass diese besonders einfach in der Getriebeanordnung 4 montiert werden kann. Insbesondere sind die Radialrollen 13 in dem Radialkäfig 14 und die Axialrollen 17 in dem Axialkäfig 18 verliersicher gehalten. Es ist möglich, dass das Axial-Radiallager 6 im zusammengebauten Zustand, also als die selbsthaltende Baugruppe, gehärtet wurde. Mit dieser optionalen Ausgestaltung kann das Axial-Radiallager 6 besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Lagerpartnerabschnitt
- 2
- zweiter Lagerpartnerabschnitt
- 3
- dritter Lagerpartnerabschnitt
- 4
- Getriebeanordnung
- 5
- Axial-Radiallageranordnung
- 6
- Axial-Radiallager
- 7
- Radialdichtring
- 8
- Nut
- 9
- Radiallagerabschnitt
- 10
- Axiallagerabschnitt
- 11
- Dichtungsabschnitt
- 12
- Hülse
- 13
- Radialrollen
- 14
- Radialkäfig
- 15
- innere Radiallaufbahn
- 16
- äussere Radiallaufbahn
- 17
- Axialrollen
- 18
- Axialkäfig
- 19
- äussere Axiallaufbahn
- 20
- innere Axiallaufbahn
- 21
- Axialscheibe
- 22
- Radialschulterabschnitt
- 23
- Axialabschnitt
- 24
- Radialabschnitt
- 25
- Axialschulterabschnitt
- 26
- Dichtabschnitt
- 27
- Dichtfläche
- 28
- Gegendichtfläche
- 29
- Wellenschulter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4332032 A1 [0003]
- DE 19652178 A1 [0004]
- DE 102014225585 A1 [0005]
- DE 102010001864 A1 [0006]
- DE 102014255585 A1 [0006]