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Fadenumlenkrolle für einen im Bereich des Fadenchangierdreieckes einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine angeordneten mechanischen Fadenspeicher
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Die Erfindung betrifft eine Fadenumlenkrolle für einen im Bereich des Fadenchangierdreieckes einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine angeordneten mechanischen Fadenspeicher, mit dem die beim Wickeln einer Kreuzspule aufgrund der Fadenchangierung auftretenden Änderungen der Fadenwickelgeschwindigkeit ausgeglichen werden.
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Die Arbeitsstellen von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen, die als Offenend-Rotorspinnmaschinen ausgebildet sind, verfügen bekanntlich jeweils über eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung, die mit konstanter Liefergeschwindigkeit einen Faden erzeugt, über eine Spulvorrichtung, die dafür sorgt, dass der gefertigte Faden auf eine Auflaufspule gewickelt und dabei so changiert wird, dass eine Kreuzspule entsteht, sowie über einen Fadenspeicher, der die aufgrund der Fadenchangierung auftretenden Fadenwickelgeschwindigkeits-/ und Fadenspannungsschwankungen ausgleicht.
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Im Textilmaschinenbau sind in diesem Zusammenhang sowohl pneumatisch als auch mechanisch arbeitende Fadenspeicher bekannt, wobei sich mechanische Fadenspeicher hinsichtlich ihrer Ausbildung zum Teil erheblich unterscheiden.
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Mechanische Fadenspeicher können beispielsweise definiert beaufschlagbar sein und über eine relativ aufwendige Steuereinrichtung verfügen. Allerdings können mechanische Fadenspeicher auch lediglich ein Federelement aufweisen, das bei Änderungen der Fadenwickelgeschwindigkeit durch den Faden ausgelenkt wird.
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Ansteuerbare mechanische Fadenspeicher, wie sie beispielsweise in der
DE 24 54 917 C2 beschrieben sind, kommen dabei in der Regel beim Wickeln konischer Kreuzspulen zum Einsatz. Das heißt, mit solchen Fadenspeichern werden die beim Wickeln konischer Kreuzspulen im Bereich der Spuleinrichtung auftretenden, zum Teil erheblichen Änderungen der Fadenwickelgeschwindigkeiten an die konstante Fadenliefergeschwindigkeit der Offenend-Rotorspinnvorrichtung angeglichen.
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Diese bekannten Fadenspeicher verfügen in der Regel jeweils über drei im Bereich des Fadenlaufweges positionierte Fadenumlenkrollen, wobei zwei der Fadenumlenkrollen stationär angeordnet sind und die dritte Fadenumlenkrolle an einem Schwenkhebel beweglich gelagert ist. Das heißt, während des Spinnbetriebes schwenkt die dritte Fadenumlenkrolle bei Bedarf aus und verlängert dabei vorübergehend die Länge des regulären Fadenlaufweges.
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Die Fadenumlenkrollen dieser bekannten Fadenspeicher, deren Rotationsachsen jeweils orthogonal zur Changierebene des aufzuwickelnden Fadens stehen, weisen im Bereich ihrer Lauffläche jeweils eine V-förmig ausgebildete Fadenführungsnut auf.
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Mechanische Fadenspeicher, die die durch die Fadenchangierung hervorgerufenen Änderungen der Fadenwickelgeschwindigkeit mittels eines Blattfederelementes ausgleichen, sind beispielsweise in der
DE 28 03 378 C2 beschrieben.
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Diese bekannten Fadenspeicher, die insbesondere beim Spulen zylindrischer Kreuzspulen zum Einsatz kommen, weisen jeweils ein Blattfederelement auf, an dem endseitig eine im Bereich des Fadenlaufweges des aufzuwickelnden Fadens positionierte Fadenumlenkrolle befestigt ist.
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Der in der
DE 28 03 378 C2 beschriebene Fadenspeicher weist zum Beispiel ein Blattfederelement auf, bei dem die Blattfeder über eine Halterung in Form zweier Stahlklammern am Maschinengestell einer Textilmaschine festgelegt und über einen Rollenträger mit einer Fadenumlenkrolle verbunden ist.
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Im Mittelteil zwischen der Halterung und dem Rollenträger ist die Blattfeder außerdem in gummielastische Elemente eingebettet, die das Auftreten von unkontrollierbaren Schwingungen verhindern sollen.
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Auch bei diesen mechanischen Fadenspeichern sind die Rotationsachsen der Fadenumlenkrollen jeweils orthogonal zur Changierebene des aufzuwickelnden Fadens angeordnet, wobei in der
DE 28 03 378 C2 keine Hinweise bezüglich der genauen Ausbildung der Lauffläche der Fadenumlenkrollen gegeben sind.
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In der
DE 10 2009 021 066 A1 ist des Weiteren eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine beschrieben, die ebenfalls mit einem mechanischen Fadenspeicher ausgestattet ist.
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Auch dieser bekannte Fadenspeicher verfügt über drei im Bereich des Fadenlaufweges angeordnete Fadenumlenkrollen.
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Zwei der Fadenumlenkrollen sind dabei stationär, zum Beispiel am Gehäuse einer Paraffiniereinrichtung angeordnet, während die dritte Fadenumlenkrolle, über Blattfedern abgestützt, an einem beweglich gelagerten Schwenkhebel befestigt ist.
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Um das Einfädeln eines Fadens in den Fadenspeicher nach einem Fadenbruch zu erleichtern, stehen bei diesem bekannten Fadenspeicher die Rotationsachsen der Fadenumlenkrollen jeweils parallel zur Changierebene des aufzuwickelnden Fadens.
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Die Laufflächen der Fadenumlenkrollen weisen jeweils ihrerseits eine V-förmig ausgebildete Fadenführungsnut auf.
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Dieser bekannte mechanische Fadenspeicher hat sich sowohl beim Wickeln von Kreuzspulen, die eine relativ geringe Fadenspannung aufweisen, zum Beispiel beim Wickeln von Färbespulen, als auch beim Wickeln von sogenannten Grobgarnspulen, bei denen die Fadenspannung während des Spulprozesses deutlich höher liegt, an sich bewährt.
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In der Praxis hat sich allerdings herausgestellt, dass bei derartig ausgebildeten Fadenspeichern der Faden während des Aufspulens durch den changierenden Fadenführer im Bereich der ausgangsseitigen Fadenumlenkrolle des Fadenspeichers quer zur Laufrichtung des Fadens stark beaufschlagt wird. Das heißt, bei diesen Fadenspeichern besteht die Gefahr, dass der traversierende Faden innerhalb der V-förmigen Fadenführungsnut stark seitlich auswandert und/oder ganz aus der V-förmigen Fadenführungsnut der ausgangsseitigen Fadenumlenkrolle herausgleitet.
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In einem solchen Fall, in dem der aufzuwickelnde Faden nicht mehr ordnungsgemäß in der Fadenführungsnut der ausgangsseitigen Fadenumlenkrolle des Fadenspeichers geführt ist, läuft der Faden oft an benachbarte Bauteile der Spulvorrichtung an, mit der Folge, dass diese Bauteile im Laufe der Zeit beschädigt werden und ausgetauscht werden müssen.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenumlenkrolle für einen mechanischen Fadenspeicher zu entwickeln, die so ausgebildet ist, dass ein traversierender Faden auch dann sicher in einer Fadenführungsnut der Fadenumlenkrolle geführt ist, wenn die Rotationsachse der Fadenumlenkrolle parallel zur Changierebene des Fadens angeordnet ist und der Faden während des Aufwickelns durch Seitenkräfte beaufschlagt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Fadenumlenkrolle eine Fadenlauffläche aufweist, in die eine U-förmig ausgebildete Fadenführungsnut eingearbeitet ist.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Fadenumlenkrolle hat insbesondere den Vorteil, dass durch eine solchermaßen ausgebildete Fadenführungsnut sichergestellt werden kann, dass der laufende Faden auch während des Changiervorganges sicher geführt ist. Das heißt, durch die U-förmig ausgebildete Fadenführungsnut wird zuverlässig verhindert, dass der laufende Faden unter dem Einfluss von Seitenkräften, die aufgrund der Fadenchangierung wirksam sind, aus der Fadenführungsnut der Fadenumlenkrolle herausgleiten und an Anbauteile der Spulvorrichtung anlaufen kann.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Fadenumlenkrolle wird folglich auf einfache Weise sichergestellt, dass der laufende Faden stets vorschriftsmäßig in der U-förmigen Fadenführungsnut der ausgangsseitigen Fadenumlenkrolle eines mechanischen Fadenspeichers geführt ist.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass die U-förmige Fadenführungsnut so ausgebildet ist, dass die Breite und die Tiefe der Fadenführungsnut gleich sind.
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Durch eine solche, leicht zu erstellende Ausführungsform wird beispielsweise erreicht, dass der Faden einerseits nach einem Fadenbruch wieder relativ problemlos in die Fadenführungsnut eingefädelt werden kann, anderseits der eingefädelte Faden während des Spulprozesses aber auch stets sicher in der Fadenführungsnut geführt bleibt.
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In einer alternativen Ausführungsform kann allerdings auch vorgesehen sein, dass die Breite und die Tiefe der U-förmigen Fadenführungsnut unterschiedlich sind.
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Das heißt, die Breite und die Tiefe der Fadenführungsnut können so auf das zu verarbeitende Fadenmaterial bzw. an die jeweiligen Spulbedingungen, unter denen gearbeitet wird, angepasst werden, dass stets bedarfsgerechte Bedingungen gegeben sind.
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Bei schwierigen, zum Beispiel sehr haarigen Garnen, kann beispielsweise die Breite der U-förmigen Fadenführungsnut größer sein als die Tiefe der in die Fadenlauffläche der Fadenumlenkrolle eingearbeiteten Fadenführungsnut.
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Die Fadenführungsnut kann allerdings auch so ausgebildet sein, dass die Breite der U-förmigen Fadenführungsnut kleiner ist als die Tiefe der Fadenführungsnut.
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Die vorteilhafteste Ausbildung der U-förmigen Fadenführungsnut hängt letztendlich, wie vorstehend bereits angedeutet, vorzugsweise vom Material ab, das auf den Arbeitsstellen der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine zu verarbeiten ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt die Breite der in die Fadenlauffläche der Fadenumlenkrolle eingearbeiteten Fadenführungsnut zwischen 3 und 8 mm.
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Durch eine solche Ausbildung wird gewährleistet, dass der laufende Faden jederzeit problemlos und sicher in die Fadenführungsnut eingefädelt werden kann.
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Das heißt, nach einem Fadenbruch kann der neue Faden stets erneut schnell und zuverlässig im Bereich der Fadenumlenkrollen eines Fadenspeichers positioniert werden, wobei insbesondere das Einfädeln des laufenden Fadens in die U-förmige Fadenführungsnut der ausgangsseitigen Fadenumlenkrolle des Fadenspeichers kein Problem darstellt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 in perspektivischer Vorderansicht schematisch eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine, mit einem vor dem Fadenchangierdreieck angeordneten mechanischen Fadenspeicher, bei dem die Rotationsachsen der Fadenumlenkrollen parallel zur Changierebene des Fadens angeordnet sind,
- 2 in Vorderansicht eine Spulvorrichtung einer Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine mit einem mechanischen Fadenspeicher, dessen ausgangsseitige Fadenumlenkrolle erfindungsgemäß ausgebildet ist,
- 3 in einem größeren Maßstab eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenumlenkrolle eines mechanischen Fadenspeichers,
- 4 eine Fadenumlenkrolle eines mechanischen Fadenspeichers gemäß Stand der Technik.
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Die 1 zeigt in perspektiver Vorderansicht, stark schematisch, eine Arbeitsstelle 10 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im vorliegenden Fall einer Offenend-Rotorspinnmaschine.
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Wie bekannt, verfügen solche Offenend-Rotorspinnmaschinen über eine Vielzahl derartiger, in Reihe nebeneinander angeordneter, identisch ausgebildeter Arbeitsstellen 10. Auf den Arbeitsstellen 10 wird jeweils mittels einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung 12 aus einem so genannten Vorlagefaserband, das in (nicht dargestellten) Spinnkannen bevorratet ist, ein Faden 17 gesponnen, der anschließend auf einer Spulvorrichtung 18 zu einer Kreuzspule 19 aufgewickelt wird.
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Die Spulvorrichtungen 18 solcher Arbeitsstellen 10 verfügen zu diesem Zweck jeweils über einen Spulenrahmen 8 zum drehbaren Haltern der Kreuzspule 19, über eine Fadenchangiereinrichtung 22 mit einem zum Beispiel einzelmotorisch antreibbaren Changierfadenführer 1 zum Traversieren des auf die Kreuzspule 19 auflaufenden Fadens 17 sowie über eine Spulenantriebseinrichtung 23 zum reibschlüssigen Rotieren der Kreuzspule 19. Die Spulenantriebseinrichtung 23 weist dabei eine Spulenantriebswalze 14 auf, an die ein elektromotorischer Antrieb 27 angeschlossen ist.
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Um die während des Wickelprozesses aufgrund der Fadenchangierung auftretenden Fadenspannungs- und Fadenwickelgeschwindigkeitsänderungen ausgleichen zu können, verfügen die Arbeitsstellen 10 außerdem jeweils über einen Fadenspeicher 4. Der Fadenspeicher 4 ist im vorliegenden Fall als mechanischer Fadenspeicher ausgebildet und unmittelbar vor einer Paraffiniereinrichtung 5 angeordnet.
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Jede der Arbeitsstellen 10 einer solchen Offenend-Rotorspinnmaschine weist eine Anzahl weiterer, unterschiedlicher Fadenhandhabungs- bzw. Fadenbehandlungseinrichtungen auf, die notwendig sind, um einen ordnungsgemäßen Betrieb der Arbeitsstellen 10 zu ermöglichen.
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Die Arbeitsstellen 10 verfügen beispielsweise jeweils über einen so genannten Fadenwächter 3 sowie über eine Fadenabzugseinrichtung 20.
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Die Arbeitsstellen 10 sind außerdem jeweils mit einer Saugdüse 21 ausgestattet, die so ausgebildet ist, dass ein zum Beispiel nach einem Fadenbruch auf die Kreuzspule 19 aufgelaufener Faden 17 pneumatisch aufgenommen und der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 12 zum Wiederanspinnen vorgelegt werden kann.
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Wie in 1 angedeutet, erfolgt der Antrieb der Fadenabzugseinrichtung 20, der Saugdüse 21, des Changierfadenführers 1 sowie der Spulenantriebswalze 14 jeweils über einen Einzelantrieb 24, 25, 26, 27. Die Einzelantriebe 24, 25, 26, 27 sind dabei jeweils über eine Steuerleitung 28, 29, 30, 31 an einen Arbeitsstellenrechner 6 angeschlossen, der seinerseits, vorzugsweise über ein Bussystem 7, mit einer (nicht dargestellten) Zentralsteuereinheit der Offenend-Rotorspinnmaschine verbunden ist.
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Wie ersichtlich, weist ein bezüglich des Fadenlaufweges unmittelbar vor einer Paraffiniereinrichtung 5 angeordneter mechanischer Fadenspeicher 4 zwei stationäre, beispielsweise am Gehäuse der Paraffiniereinrichtung 5 abgestützte Fadenumlenkrollen 38, 39 sowie eine beweglich gelagerte, während des Spinnbetriebes durch den Faden 17 beaufschlagte Fadenumlenkrolle 36 auf.
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Die Fadenumlenkrolle 36 ist dabei über ein Blattfederelement 34 an einen Stellhebel 35 angeschlossen, der begrenzt drehbar gelagert und mittels eines Antriebes, zum Beispiel eines Schubkolbengetriebes 37, definiert verlagerbar ist. Das heißt, der Stellhebel 35 und damit die Fadenumlenkrolle 36 des Fadenspeichers 4 können wahlweise in einer (nicht dargestellten) Anspinnstellung oder in der in 1 dargestellten Betriebsstellung I positioniert werden.
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Die 2 zeigt in Vorderansicht und in einem etwas größeren Maßstab die in der 1 stark schematisch dargestellte Spulvorrichtung 18 einer Arbeitsstelle 10 einer Offenend-Rotorspinnmaschine.
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Wie ersichtlich, durchläuft ein von einer Offenend-Spinnvorrichtung 12 gefertigter und von einer Fadenabzugseinrichtung 20 mit konstanter Fadengeschwindigkeit in Fadenlaufrichtung F angelieferter Faden 17 auf seinem Wege zu einer Kreuzspule 19 zunächst einen Fadenspeicher 4 und gleitet anschließend über einen Paraffinkörper 11 einer Paraffiniereinrichtung 5.
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Derartige Paraffiniereinrichtungen sind seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt, so dass auf eine nähere Beschreibung des Aufbaues und der Funktion einer solchen Paraffiniereinrichtung 5 verzichtet wird.
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Im Anschluss an die Paraffiniereinrichtung 5 gleitet der durch einen Changierfadenführer 1 traversierte Faden 17 über eine Fadenumlenkführung 2 und wird auf eine durch eine Spulenantriebswalze 14 reibschlüssig rotierte Kreuzspule 19 aufgewickelt.
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Wie ersichtlich, weist der mechanische Fadenspeicher 4 zwei am Gehäuse der Paraffiniereinrichtung 5 stationär angeordnete Fadenumlenkrollen 38, 39 und eine über ein Blattfederelement 34 an einen Stellhebel 35 angeschlossene, beweglich gelagerte Fadenumlenkrolle 36 auf.
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Die stationäre Fadenumlenkrolle 38 bildet dabei das eingangsseitige Bauteil des Fadenspeichers 4, während die ebenfalls stationär angeordnete Fadenumlenkrolle 39 als ausgangsseitiges Bauteil des Fadenspeichers 4 fungiert und gleichzeitig den Ausgangspunkt eines so genannten Fadenchangierdreieckes 9 bildet. Das heißt, der Faden 17 wird beim Auflaufen auf die Kreuzspule 19 durch den Changierfadenführer 1 abwechselnd zwischen den Stirnseiten der Kreuzspule 19 traversiert, was, wie in 2 angedeutet, zur Entstehung eines Fadenchangierdreieckes 9 führt.
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Das Fadenchangierdreieck 9 weist dabei als Ausgangspunkt die Fadenumlenkrolle 39 und als Endpunkte die Auflaufstellen des Fadens 17 auf die Kreuzspule 19 auf.
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Wie durchaus nachvollziehbar, kommt es bei der Traversierung des Fadens 17 laufend zu Änderungen des Abstandes zwischen der Fadenumlenkrolle 39 und der Auflaufstelle des Fadens 17 auf der Kreuzspule 19, mit der Folge, dass es ständig zu Fadenspannungs- sowie Fadenwickelgeschwindigkeitsänderungen kommt.
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Diese Fadenwickelgeschwindigkeitsänderungen werden durch die beweglich gelagerte Fadenumlenkrolle 36 des Fadenspeichers 4 dadurch ausgeglichen, dass die Fadenumlenkrolle 36 nach hinten oder nach vorne ausweicht und dadurch die Fadenwickelgeschwindigkeitsänderungen kompensiert.
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Die Fadenumlenkrollen 38, 36, die während des Spulbetriebes durch den laufenden Faden 17 durch keine Seitenkräfte belastet, sondern lediglich durch Fadenkräfte orthogonal zu ihrer Rotationsachse 15, 16 beaufschlagt werden, weisen dabei jeweils eine V-förmig ausgebildete Fadenlauffläche auf, das heißt, bei den Fadenumlenkrollen 38, 36 ist der laufende Faden 17 in einer V-förmig ausgebildeten Nut geführt.
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Die Fadenumlenkrolle 39, die, wie vorstehend angedeutet, Ausgangspunkt eines Fadenchangierdreieckes 9 ist, wird hingegen durch den laufenden Faden 17 nicht nur durch Fadenkräfte orthogonal zu ihrer Rotationsachse 13 beaufschlagt, sondern aufgrund der Changierung des Fadens 17 beim Auflaufen auf die Kreuzspule 19 auch durch Seitenkräfte. Das heißt, der laufende, durch den Changierfadenführer 1 traversierte Faden 17 hat abwechselnd das Bestreben, die Mitte der Fadenumlenkrolle 39 entweder nach links oder nach rechts zu verlassen und dabei zum Beispiel seitlich von der Fadenumlenkrolle 39 herunter- bzw. an benachbarte Bauteile anzulaufen.
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Um den Faden 17 auch im Bereich der Fadenumlenkrolle 39 des Fadenspeichers 4 zuverlässig führen zu können, ist die Fadenumlenkrolle 39 deshalb erfindungsgemäß mit einer Fadenlauffläche 7 ausgestattet, in die eine U-förmig ausgebildete Fadenführungsnut 32 eingearbeitet ist.
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Das heißt, die Fadenumlenkrolle 39 verfügt über eine Fadenführungsnut 32 mit senkrecht stehenden Seitenflanken, die verhindern, dass der laufende Faden 17 während des Changierens aus der Fadenführungsnut 32 der Fadenumlenkrolle 39 heraus und an benachbarte Bauteile anlaufen kann.
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In 4 ist eine der bislang im Zusammenhang mit mechanischen Fadenspeichern übliche, bezüglich Fadenquerkräfte allerdings relativ empfindliche Fadenumlenkrolle 40 dargestellt, das heißt, die 4 zeigt eine Fadenumlenkrolle gemäß dem Stand der Technik.
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Wie dargestellt, weist die Fadenumlenkrolle 40 der Rotationsachse, die mit der Bezugszahl 41 gekennzeichnet ist, eine V-förmig ausgebildete Fadenlauffläche auf, in deren tiefstem Bereich während des Spulbetriebes der Faden 17 läuft.
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Wie leicht vorstellbar, besteht bei einer solchen Fadenumlenkrolle 40 stets die Gefahr, dass der Faden 17, sobald Seitenkräfte zum Einsatz kommen, in der V-förmig ausgebildeten Fadenlauffläche seitlich ausweicht bzw. aus der V-förmig ausgebildeten Fadenlauffläche gleitet.
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Die 3 zeigt eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenumlenkrolle 39 im Detail. Wie ersichtlich, weist die Fadenumlenkrolle 39 eine Rotationsachse 13 sowie eine parallel zur Rotationsachse 13 angeordnete Fadenlauffläche 7 auf.
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In die Fadenlauffläche 7 ist eine U-förmig ausgebildete Fadenführungsnut 32 eingearbeitet, in deren Grund, wie dargestellt, der Faden 17 sicher geführt ist.
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Die Breite B bzw. die Tiefe T der Fadenführungsnut 32 ist dabei, abhängig, zum Beispiel vom Material, das aufzuwickeln ist, bzw. von den speziellen Spulbedingungen unter denen gearbeitet wird, unterschiedlich vorgebbar.
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Die U-förmige Fadenführungsnut 32 kann beispielsweise so ausgebildet sein, dass die Breite B und die Tiefe T der Fadenführungsnut 32 gleich sind.
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In alternativer Ausführungsform kann allerdings auch vorgesehen sein, dass die Breite B und die Tiefe T der U-förmigen Fadenführungsnut 32 unterschiedlich ausgebildet sind. Das heißt, es ist sowohl vorstellbar, dass die Breite B der U-förmigen Fadenführungsnut 32 größer als die Tiefe T der Fadenführungsnut, als auch dass die Breite B der U-förmigen Fadenführungsnut 32 kleiner ist als die Tiefe T der Fadenführungsnut.
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Funktion der erfindunasaemäßen Einrichtung:
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Während des Spinn- und Spulbetriebes wird der in der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 12 hergestellte Faden 17 durch die Fadenabzugseinrichtung 20 mit konstanter Fadenliefergeschwindigkeit aus der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 12 abgezogen und zu der Spulvorrichtung 18 befördert, wo er zu einer zylindrischen Kreuzspule 19 aufgewickelt wird. Die Kreuzspule 19 ist dabei zwischen den Armen eines Spulenrahmens 8 rotierbar gelagert und liegt mit ihrer Oberfläche auf der einzelmotorisch antreibbaren, mit konstanter Drehzahl rotierenden Spulenantriebswalze 14 auf, die die Kreuzspule 19 über Reibschluss mitnimmt.
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Das heißt, der in der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 12 gefertigte Faden 17 wird, wenn er den Bereich der Spulvorrichtung 18 erreicht, durch einen Changierfadenführer 1 einer Fadenchangiereinrichtung 22 so traversiert, dass er in sich kreuzenden Lagen auf die Oberfläche der Kreuzspule 19 aufläuft.
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Da es während des Spulvorganges aufgrund der Fadenchangierung fortlaufend zu Fadenwickelgeschwindigkeitsänderungen kommt, wird der von der Fadenabzugseinrichtung 20 mit konstanter Liefergeschwindigkeit vorgelegte Faden 17, bevor er über eine Paraffiniereinrichtung 5 gleitet, außerdem über einen mechanischen Fadenspeicher 4 geführt, der die Fadenwickelgeschwindigkeitsänderungen kompensiert.
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Der mechanische Fadenspeicher 4 verfügt über eine stationäre, eingangsseitige Fadenumlenkrolle 38, eine an einem Blattfederelement 34 angeordnete, beweglich gelagerte Fadenumlenkrolle 36 sowie über eine stationäre, ausgangsseitige Fadenumlenkrolle 39.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, ist die Fadenumlenkrolle 36 über ein Blattfederelement 34 an einen schwenkbar gelagerten Stellhebel 35 angeschlossen und in seiner Betriebsstellung I so im Laufweg des Fadens 17 positioniert, dass der laufende Faden 17 durch die Fadenumlenkrolle 36 etwas auslenkt und der Faden 17 dabei mit einer von der Federkraft des Blattfederelements 34 abhängigen Fadenzugkraft beaufschlagt wird.
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Da der Faden 17 während des Spulbetriebes im Bereich der Fadenumlenkrollen 38, 36 stets orthogonal zu den Rotationsachsen 15, 16 der Fadenumlenkrollen 38, 36 läuft und deshalb keinerlei Seitenkräften unterworfen ist, weisen die Fadenumlenkrollen 38, 36 jeweils lediglich eine V-förmig ausgebildete Fadenlauffläche auf, die relativ sicher dafür sorgt, dass der laufende Faden 17 im Bereich der Fadenumlenkrollen 38, 36 zuverlässig geführt ist.
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Im Bereich der ausgangsseitigen Fadenumlenkrolle 39 des Fadenspeichers 4 gestaltet sich eine ordnungsgemäße Fadenführung allerdings deutlich schwieriger, da der auf die Kreuzspule 19 auflaufende, durch den Changierfadenführer 1 traversierende Faden 17 die Fadenführungsfläche der Fadenumlenkrolle 39 mit erheblichen Seitenkräften beaufschlagt.
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Um sicherzustellen, dass der auflaufende Faden 17 auch im Bereich der ausgangsseitigen Fadenumlenkrolle 39, die bekanntlich die Ausgangsstellung eines Fadenchangierdreieckes 9 bildet, stets zuverlässig auf einer Fadenführungsfläche geführt ist, ist in die Fadenlauffläche 7 der Fadenumlenkrolle 39 eine U-förmige Fadenführungsnut 32 eingearbeitet.
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Die senkrechten Flanken der U-förmigen Fadenführungsnut 32 verhindern, dass der laufende Faden 17 unter dem Einfluss der Seitenkräfte seitlich von der Fadenführungsfläche der Fadenumlenkrolle 39 laufen und an benachbarten Bauteilen schleifen kann. Der mechanische Fadenspeicher 4 kompensiert die während des Spulbetriebes aufgrund der Fadenchangierung auftretenden Fadenwickelgeschwindigkeitsänderungen automatisch durch entsprechende Auslenkung der endseitig an einem Blattfederelement 34 angeordneten Fadenumlenkrolle 36 und hält die Fadenspannung des auf die Kreuzspule 19 auflaufenden Fadens 17 während des gesamten Spulprozesses nahezu konstant. Das heißt, der mechanische Fadenspeicher 4 sorgt für nahezu gleichmäßige Spulbedingungen, in dem er nicht nur verhindert, dass es bei der Changierung des Fadens 17 in Richtung der Spulenflanken der Kreuzspule 19 aufgrund des Anstieges der Fadenwickelgeschwindigkeit zu einem Fadenspannungsanstieg kommt, sondern er verhindert auch, dass ein Fadenspannungsabfall eintritt, wenn der Faden 17 in Richtung der Spulenmitte der Kreuzspule 19 traversiert und dabei die Fadenwickelgeschwindigkeit verringert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2454917 C2 [0006]
- DE 2803378 C2 [0009, 0011, 0013]
- DE 102009021066 A1 [0014]