DE102009040532A1

DE102009040532A1 - Wärmebrückenfreies Leibungselement

Info

Publication number: DE102009040532A1
Application number: DE200910040532
Authority: DE
Inventors: Martin Freund
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-09-09
Filing date: 2009-09-08
Publication date: 2010-03-11
Also published as: AT507230A1; AT507230B1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Leibungselement für ein Fenster (4) oder eine Türe eines Bauwerks, mit einer Platte (2) aus Isoliermaterial, die eine Gebäudewand bestehend aus Tragkonstruktion (1) und Wärmedämmschicht (3) überdeckt, und mit einem Aufnahmeraum für einen Rollladen, wobei das Leibungselement einen kastenförmigen Aufbau aufweist, der aus einem unteren Leibungselement zur Aufnahme einer Fensterbank bzw. Sohlbank (8, 9), seitlichen Leibungselementen und einem Rollladenkasten (2A, 2B) besteht, und dass an den seitlichen Leibungselementen aufliegende vorkonfektionierte Leibungsplatten (5, 5A, 6) vorgesehen sind, die wärmegedämmt sind und das Fenster (4) oder die Türe seitlich halten.

Description

Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Leibungselement für ein Fenster oder eine Türe eines Bauwerks, mit einer Platte aus Isoliermaterial, die eine Gebäudewand bestehend aus Tragkonstruktion und Wärmedämmschicht überdeckt, und mit einem Aufnahmeraum für einen Rollladen.
Aus dem Patent AT 004.384 U1 ist eine Rollladenvorrichtung besonders für Niedrigenergiehäuser bekannt, deren Rollladenrückwand isoliert ist. Der Nachteil dieser Erfindung ist, dass die Einbautiefe des Fensters oder der Türe durch die Bauart der Rollladenvorrichtung vorgegeben ist und durch die unvollkommene Isolierung des Fensterglieds keine Freiheit von Wärmebrücken garantiert werden kann.
Das Patent DE 101 52 251 beschreibt eine Methode zum Bau von Hauswänden, bei der Türen und Fenster lückenlos und in einem Fertigungsschritt in die Wand eingebaut wird, und die Dämmung optimiert wird. Diese Erfindung hat aber den Nachteil, dass das Austauschen und der damit nötige Ein- und Ausbau des Fensters oder der Tür nur sehr schwer möglich ist, und die Dämmeigenschaften in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Aufgabe der Erfindung ist nun, ein möglichst einfaches, vorgefertigtes Leibungselement anzugeben, das zum wärmebrückenfreien Einbau von Fenster- und Türöffnungen und dergleichen mit oder ohne Sonnenschutzvorrichtung geeignet ist, und in dem sich Fenster, Türen oder derselben beliebig tief in der Leibung einsetzen lassen, so dass eine optimale Position in Bezug auf die Isotherme (Wärmeschichtlinien) hergestellt werden kann, und bei dem ein Austauschen des Fensters, der Türe oder dergleichen auf einfache Weise möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Leibungselement einen kastenförmigen Aufbau aufweist, der aus einem unteren Leibungselement zur Aufnahme einer Fensterbank bzw. Sohlbank, seitlichen Leibungselementen und einem Rollladenkasten besteht, und dass an den seitlichen Leibungselementen aufliegende vorkonfektionierte Leibungsplatten vorgesehen sind, die wärmegedämmt sind und das Fenster oder die Türe seitlich halten.
Diese Erfindung wird vorzugsweise in Niedrigenergie-, Passiv-, Nullenergie- und Energiegewinnhäuser bzw. ebensolchen Bauwerken, welche aus Holz/Schaumstoff Werkstoffplatten nach der Montage durch Verklebung mit der Wärmefassade und der Außenwand zu einem statisch tragendem Verbundkörper wird, Verwendung finden. Wesentlich für die Erfindung ist, dass der spätere Ausbau und Einbau neuer Fenster und Türen ohne Zerstörung der Befestigungen, Dämmebenen und Grundstrukturen von der Innenseite her möglich ist. Auf dem Gebiet er Montage von wärmebrückenfrei eingebauten Fenstern und Türen werden eine Reihe von Verfahren und Konstruktionsmerkmalen eingesetzt, bei denen einerseits die Wärmedämmeigenschaften und andererseits auch statische Befestigungspunkte für den weiteren Schichtenaufbau der Bauteile optimiert werden. Grundsätzlich sind die derzeit bekannten Lösungen aber entweder auf die Seite der Wärmedämmung oder auf die der statischen Befestigungspunkte ausgelegt und müssen beim Tausch der Elemente weitgehend zerstört und neu aufgebaut werden. Dies ist bei der vorliegenden Erfindung nicht der Fall, da das Leibungselement nicht ausgebaut wird und zum Aus- oder Einbau lediglich die Dämmungen der Sohlbank, Fensterbank und der Seitenwände entfernt werden müssen. Das einzubauende Modul, ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, kann in das Leibungselement beliebig tief eingebaut werden, um eine maximale Wärmedämmung unter Berücksichtigung der Isotherme (Wärmeschichtlinien) zu erreichen. Es müssen nur die vorkonfektionierten Leibungsplatten, die zur Dämmung an den Seiten des Leibungselements angebracht werden, in einer entsprechenden Größe gewählt werden, um einen Lückenlosen Übergang zwischen dämmender Leibungsplatte und dem Einbaumodul zu gewährleisten. Damit kann das Einbaumodul bei geringem Aufwand beliebig oft gewechselt werden, was zum Beispiel bei Beschädigung desselben oder aus ästhetischen Gründen nötig sein kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsvarianten, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll, näher erläutert werden. Im Einzelnen zeigen:
1 einen Vertikalschnitt durch eine Variante mit Sonnenschutzmodul;
2 einen Horizontalschnitt zweier Varianten, eine mit sowie einer ohne Sonnenschutzmodul;
3 eine perspektivische schematische Ansicht einer möglichen Form des Leibungselements;
4 einen schematischen Vertikalschnitt; und
5 einen schematischen Horizontalschnitt derselben.
In 1 wird die Außenwand 1, die an den Innenbereich 10 angrenzt, und die an ihr anliegenden Fassadendämmung 3, welche um den Raum des Sonnenschutzes 7 durch Dämmplatten 3A und 3B mit besserer Dämmfähigkeit als der Fassadendämmung 3 ersetzt ist, dargestellt. In dem Raum für den Sonnenschutz 7 sind hier exemplarisch eine Raffstore 7A, ein Rollladen 7B und ein Insektenschutz 7C eingezeichnet. Das an den Außenbereich angrenzende Teil des wärmebrückenfreien Leibungselements 2B überragt den Raum für den Sonnenschutz 7 und grenzt ihn damit vom Außenbereich 11 ab. Die gedämmte Innenfensterbank 9 sowie die ihr gegenüberliegende gedämmte Innenisolierplatte 6 stellen beide vorkonfektionierte Leibungsplatten dar und liegen jeweils auf dem wärmebrückenfreien Leibungselement 2 auf und grenzen es damit vom Innenbereich 10 ab. Die äußere gedämmte Sohlbank 8 ist ebenfalls eine vorkonfektionierte Leibungsplatte, ist auf dem wärmebrückenfreien Leibungselement 2 angebracht und grenzt diesen vom Außenbereich ab. Auf der einen Seite ist zwischen der äußeren gedämmte Sohlbank 8 und der gedämmten Innenfensterbank 9, auf der anderen Seite außerhalb der gedämmten Innenisolierplatte 6 das Fenster oder die Tür 4 an dem wärmebrückenfreien Leibungselement 2 angebracht. Auf der Außenseite des Fensters oder der Tür 4 ist auf Höhe der gedämmten Innenisolierplatte 6 eine gedämmte Außenisolierplatte 12 angebracht. Außerdem sind die auf den Längsseiten des wärmebrückenfreien Leibungselements 2 angebrachten vorkonfektionierten Leibungsplatten 5 dargestellt.
In 2 wird eine Variante mit Sonnenschutzmodul, welche sich durch eine mit Rollladen- und Insektenschutzführung ausgestattete vorkonfektionierte Leibungsplatte 5 auszeichnet, sowie eine Variante ohne Sonnenschutzmodul, welche sich durch eine vorkonfektionierte Leibungsplatte 5A ohne Rollladen- und Insektenschutzführung auszeichnet, dargestellt. Außerdem sind zur Darstellung der Variation der Einbautiefe des Fenster oder der Tür 4 bei den beiden Darstellungen unterschiedliche Tiefen gewählt worden. In beiden Darstellungen sind die an den Längsseiten des wärmebrückenfreien Leibungselements 2 angebrachten vorkonfektionierten Innenisolierplatten 6 sowie die in den Außenbereich ragende gedämmte Sohlbank 8 dargestellt.
3 stellt eine perspektivische schematische Darstellung einer möglichen Form des wärmebrückenfreien Leibungselements 2 mit Raum für den Sonnenschutz 7 dar.
4 und 5 stellen zur besseren Veranschaulichung einen schematischen Vertikal- bzw. Horizontalschnitt dar, welche von der gleichen möglichen Form der 3 des wärmebrückenfreien Leibungselements 2 mit Raum für den Sonnenschutz 7 ausgehen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- AT 004384 U1 [0002]
- DE 10152251 [0003]

Claims

Vorgefertigtes Leibungselement für ein Fenster (4) oder eine Türe eines Bauwerks, mit einer Platte (2) aus Isoliermaterial, die eine Gebäudewand bestehend aus Tragkonstruktion (1) und Wärmedämmschicht (3) überdeckt, und mit einem Aufnahmeraum für einen Rollladen, dadurch gekennzeichnet, dass das Leibungselement einen kastenförmigen Aufbau aufweist, der aus einem unteren Leibungselement zur Aufnahme einer Fensterbank bzw. Sohlbank (8, 9), seitlichen Leibungselementen und einem Rollladenkasten (2A, 2B) besteht, und dass an den seitlichen Leibungselementen aufliegende vorkonfektionierte Leibungsplatten (5, 5A, 6) vorgesehen sind, die wärmegedämmt sind und das Fenster (4) oder die Türe seitlich halten.
Vorgefertigtes Leibungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fensterbank bzw. Sohlbank (8, 9) wärmegedämmt ist.