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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft einen photoakustischen Gassensor, enthaltend
einen Resonanzkörper,
welcher einen zur Aufnahme nachzuweisender Moleküle bestimmten Raum zumindest
teilweise begrenzt und eine Einrichtung zur Erkennung einer Schwingung des
Resonanzkörpers.
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Aus
A. A. Kosterev et al.: Quartz-enhanced photoacoustic spectroscopy,
Optics Letters, Vol. 27, No. 21 (2002) 1902 ist eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bekannt. Diese Schrift offenbart die Verwendung
eines gabelförmigen
Quarzkristalls als hochempfindliches Mikrofon, mit welchem Druckschwankungen
in einer Gasphase detektierbar sind. Die Druckschwankungen werden
gemäß dem bekannten
Verfahren mittels einer Laserdiode erzeugt, welche mittels spektral
schmalbindiger Strahlung die Moleküle der Gasphase selektiv anregt.
Aufgrund des großen
Gütefaktors
des zum Nachweis verwendeten gabelförmigen Quarzkristalls kann
die photoakustische Messung mit großer Sensitivität durchgeführt werden.
Die anregende Lichtquelle mit zugehöriger Steuerelektronik sowie
die Auswerteelektronik sind von dem eigentlichen Gassensor getrennt.
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Das
aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren weist jedoch den Nachteil
auf, dass die Materialauswahl für
die Herstellung von Mikrostimmgabeln auf piezoelektrische Materialien
beschränkt ist.
Weiter wird zur Signaldetektion eine Piezospannung gemessen, welche
oftmals nur einige Nano- bzw. Pikovolt beträgt. Dadurch ist die Messung
durch elektrische Störsignale
leicht zu beeinflussen. Weiterhin ist der Platzbedarf des Gassensors
durch den Platzbedarf der anregenden Lichtquelle mit zugehöriger Steuerelektronik
sowie der Auswerteelektronik begrenzt, so dass eine mobile Anwendung
nicht möglich
ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Gasanalytik bereitzustellen, welche eine Messung
mit größerer Zuverlässigkeit
erlaubt und eine kompakte Bauform aufweist.
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KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch einen photoakustischen Gassensor, enthaltend einen Resonanzkörper und
eine Einrichtung zur Erkennung einer Schwingung des Resonanzkörpers, welche
eine Einrichtung zur optischen Erfassung des Ortes von zumindest
einer Teilfläche
des Resonanzkörpers
enthält,
wobei der Resonanzkörper
und die Einrichtung zur Erkennung einer Schwingung auf genau einem Substrat
angeordnet sind, und der Resonanzkörper durch zumindest eine erste
Aussparung des Substrates gebildet ist, wobei das Substrat ein Halbleitermaterial
enthält.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Substrat Silizium enthält. Dadurch
ist eine einfache und kostengünstige
Herstellung des Gassensors mit bekannten Verfahren und Vorrichtungen
der Mikroelektronik und der Mikromechanik möglich.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Resonanzkörper zumindest
zwei in etwa parallel angeordnete Elemente aufweist, welche jeweils
mit einem Fußpunkt
an einem Verbindungselement fixiert sind und an ihrem dem Fußpunkt entgegen
gesetzten Ende frei auskragen, wobei zwischen beiden Elementen eine
zweite Aussparung ausgebildet ist und zwischen dem Substrat und
einem Element die erste Aussparung. Dadurch ist die Einrichtung
zum Auslesen des Signals und die Einrichtung zur optischen Anregung
der zu untersuchenden Moleküle
in einer Ebene angeordnet, so dass eine besonders einfache Integration
in ein Substrat möglich
wird.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Einrichtung zur Erkennung
einer Schwingung ein Interferometer enthält, welches zumindest zwei
Lichtwellenleiter enthält,
welche in einem Teilabschnitt parallel geführt sind, so dass ein Übersprechen
der jeweils in den Lichtwellenleitern geführten Signale möglich ist.
Unter Übersprechen
wird im Sinne der vorliegenden Beschreibung die gegenseitige Beeinflussung
der beiden parallel geführten
Wellenleiter verstanden, so dass ein in den ersten Wellenleiter
eingekoppeltes Signal auch im zweiten Wellenleiter nachgewiesen werden
kann. Dabei kann die Amplitude der Signale in beiden Wellenleitern
unterschiedlich sein. Ein solches Interferometer kann durch Trocken-
und/oder Tiefenätzen
in das Substrat eingebracht werden. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Wechselwirkung von kurzen Lichtpulen mit
dem Substrat zu nutzen, um Wellenleiter in das Substrat hinein zu
schreiben. Die einzelnen Lichtpulse können eine Pulslänge von
weniger als 200 fs aufweisen. In dieser Weise kann ein Wellenleiter
in einer vorgebbaren Tiefe innerhalb des Substrates angeordnet werden.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Einrichtung
zur Erzeugung von Licht und/oder eine Einrichtung zum Nachweis von
Licht und/oder eine Einrichtung zur elektronischen Signalverarbeitung
und/oder eine Einrichtung zur Energieversorgung auf dem Substrat
integriert ist. Demnach kann die zumindest eine Einrichtung eine
Photodiode, eine Leuchtdiode oder eine Laserdiode sein. Weiterhin
kann das zumindest eine Bauelement ein Signalverstärker, ein A/D-Wandler,
ein Diskriminator, eine Sendeeinrichtung für ein Datensignal oder eine
Empfangseinrichtung für
ein Datensignal sein. Darüber
hinaus kann die zumindest eine Einrichtung einen Kondensator oder
eine Solarzelle zur Stromversorgung weiterer Einrichtungen enthalten.
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Eine
Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder eine Einrichtung zum
Nachweis von Licht und/oder eine Einrichtung zur elektronischen
Signalverarbeitung und/oder eine Einrichtung zur Energieversorgung
kann eine Mehrzahl unterschiedlicher elektronischer Bauelemente
enthalten, wie Kondensatoren, Widerstände, Induktivitäten, Dioden,
Transistoren, Mikrocontroller, Mikroprozessoren, Speichereinrichtungen
und weitere, nicht explizit genannte Bauelemente.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein elektronisches
Bauelement in CMOS-Technik
auf dem Substrat ausgeführt
ist. Dies erlaubt die Erzeugung von elektronischen, optischen und
mikromechanischen Bauelementen im selben Prozess.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein elektronisches
Bauelement mittels Flip-Chip-Bonding mit dem Substrat verbunden
ist. Dadurch können
Bauelemente auf dem Substrat integriert werden, welche zumindest
ein Halbleitermaterial enthalten, welches sich vom Halbleitermaterial
des Substrates unterscheidet.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Gassensor weiterhin zumindest
einen Resonator enthält,
welcher einen zur Aufnahme von nachzuweisenden Molekülen bestimmten
Raum zumindest teilweise begrenzt. Dadurch wird die Sensitivität des Nachweises
gesteigert und die Baugröße des Gassensors
verringert.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Resonator mittels eines
Bondverfahrens mit dem Substrat verbunden ist oder monolithisch
auf dem Substrat integriert ist. Auf diese Weise kann die Anzahl
und/oder die Größe der Resonatoren
in weiten Grenzen variiert werden.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Resonator einen rechteckigen
Querschnitt aufweist. Der Querschnitt kann eine Länge und/oder
Breite von etwa 100 μm bis
etwa 1000 μm
aufweisen. Die Längsersteckung des
Resonators kann etwa 1 mm – etwa
10 mm betragen. Die Maße
können
auf die Wellenlänge
einer sich ausbildenden stehenden Welle abgestimmt sein. Hierdurch
kann die Kopplung der photoakustisch induzierten Welle an den zum
Nachweis verwendeten Resonanzkörper
verbessert werden.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in der Begrenzungswand
des Resonators zumindest eine Bohrung angebracht ist. Eine solche
Bohrung kann einen Durchmesser von etwa 10 μm bis etwa 1000 μm aufweisen.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Gassensor zumindest
einen Kontaktlayer enthält, über welchen
zumindest zwei elektronische Bauelemente elektrisch verbunden sind.
Der Kontaktlayer kann ein Metall oder eine Legierung oder ein mit
einem Dotierstoff versehenes Halbleitermaterial enthalten. Eine
Mehrzahl von Kontaktlayern kann durch zumindest eine Schicht getrennt
sein, welche einen Isolator oder ein nicht mit einem Dotierstoff
versehenes Halbleitermaterial enthält.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Gassensor zumindest
einen optischen Wellenleiter enthält, welcher in Silicon-on-Insulator-Technik
(SOI) auf und/oder in dem Substrat integriert ist.
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Weiterhin
besteht die Lösung
der Aufgabe in einem Verfahren zum photoakustischen Nachweis von
Molekülen
in der Gasphase, welches die folgenden Schritte enthält: Einbringen
der nachzuweisenden Moleküle
in einen Raum, welcher von zumindest einem mikromechanischen Resonator
zumindest teilweise begrenzt ist, Zuführen von Licht zur Anregung eines
photoakustischen Signals in den zur Aufnahme der nachzuweisenden
Moleküle
bestimmten Raum, Erkennen einer Schwingung eines Resonanzkörpers durch
optische Erfassung des Ortes von zumindest zwei Teilflächen des
Resonanzkörpers
und Übertragen
eines die Schwingung des Resonanzkörpers repräsentierenden Signals mittels
eines Funksignals.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Funksignal ein WLAN-Signal
und/oder ein Bluetooth-Signal enthält. Hierdurch kann der Gassensor
mit einer Einrichtung zur Datenverarbeitung oder mit einer Einrichtung
zur Datenübertragung
verbunden werden. Auf diese Weise ist die Übertragung über größere Entfernungen möglich, beispielsweise über ein
LAN, ein WAN oder ein Mobilfunknetz.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass durch das Zuführen von Licht
eine stehende akustische Welle in dem Resonator ausgebildet wird.
Hierdurch ergibt sich eine Verstärkung
des photoakustischen Signals
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest einer Einrichtung
zum Zuführen
von Licht und/oder zumindest einer Einrichtung zum Erkennen der
Schwingung des Resonanzkörpers
und/oder zumindest einer Einrichtung zum Übertragen eines die Schwingung
des Resonanzkörpers
repräsentierenden
Signals Energie mittels zumindest einer Solarzelle zugeführt wird. Dies
ermöglicht
einen autarken und wartungsfreien Betrieb des Gassensors.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Solarzelle zumindest bei
Betrieb des Gassensors Umgebungslicht auf die Solarzelle einfällt.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Solarzelle zumindest bei
Betrieb des Gassensors mit einer Kunstlichtquelle bestrahlt wird.
Dabei kann vorgesehen sein, durch gezieltes Ein- und Ausschalten
der Kunstlichtquelle den Gassensor ein- und auszuschalten.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Kunstlichtquelle in einer zur Allgemeinbeleuchtung
eines Raumes eingesetzten Leuchte enthalten sein.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Gassensor zumindest
einen Kondensator enthält.
Dadurch kann elektrische Energie gespeichert werden und die Energieversorgung
des Gassensors auch dann sichergestellt werden, wenn kein Licht
auf den Gassensor fällt.
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Weiterhin
besteht die Lösung
der Aufgabe in einem Verfahren zur Herstellung eines Gassensors, enthaltend
die folgenden Schritte: Bereitstellen eines Substrates, welches
ein Halbleitermaterial enthält, Erzeugen
von zumindest einem elektronischen Bauelement zur Erzeugung von
Licht und/oder zum Nachweis von Licht und/oder zur elektronischen
Signalverarbeitung und/oder zur Energieversorgung auf dem Substrat,
Einbringen von zumindest einer ersten Aussparung und/oder einer
zweiten Aussparung in das Substrat.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Einbringen von zumindest
einer ersten Aussparung und/oder einer zweiten Aussparung in das
Substrat mittels eines Ätzverfahrens
erfolgt. Dies kann ein trockenchemischer Ätzschritt sein.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Verfahren weiterhin den
Schritt enthält,
einen Resonator herzustellen, welcher einen zur Aufnahme von nachzuweisenden Molekülen bestimmten
Raum zumindest teilweise begrenzt.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Resonator mit dem Substrat
mittels Bonden verbunden wird.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Resonator monolithisch
auf dem Substrat erzeugt wird.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Bauelement
in CMOS-Technik auf dem Substrat erzeugt wird.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Bauelement
mittels Flip-Chip-Bonding mit dem Substrat verbunden wird.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße Gassensor
zur Prozesssteuerung in industriellen Anlagen oder Heizungsanlagen
eingesetzt wird.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße Gassensor
zur Raumluftüberwachung
eingesetzt wird. Hierzu eignet sich insbesondere die Messung des
Anteils von CO2 und/oder H2O
in der Raumluft. Das Ausgangssignal des Gassensors kann zur Steuerung
einer Lüftungs-
oder Klimaanlage verwendet werden.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße Gassensor
zur Atemgasüberwachung
eingesetzt wird. Dies kann die Bestimmung des CO2- und/oder O2- und/oder Aceton- und/oder Alkoholgehaltes
umfassen. Entsprechend kann mit dem Gassensor eine Atemalkoholmessung
durchgeführt
werden oder eine Azetonämie
erkannt werden oder ein Beatmungsgerät geregelt werden.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße Gassensor
Gasausdünstungen über die
Haut eines Lebewesens erfasst. Dies kann die Bestimmung des Acetongehaltes
umfassen. Entsprechend kann mit dem Gassensor eine Azetonämie erkannt
werden, so dass der Gassensor zur Behandlungssteuerung bei Diabetes
eingesetzt werden kann.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße Gassensor
zur Ermittlung der Zusammensetzung eines Brenngases eingesetzt wird.
Damit kann der Brennwert eines Brenngases mit wechselnder Zusammensetzung
zuverlässig überwacht
werden, beispielsweise der Brennwert eines Biogases aus einer Biogasanlage.
Dies erlaubt die Steuerung bzw. Regelung des Energieumsatzes der
mit dem Brenngas betriebenen Brennkraftmaschine.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße Gassensor
zur Brandschutzüberwachung
eingesetzt wird. Hierzu kann vorgesehen sein, den Gehalt an COx und/oder NOx in
der Raumluft zu erfassen.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße Gassensor
zur Überwachung
von Lebensmitteln, wie beispielsweise Obst und Gemüse, und
Pflanzen in Kühlcontainern
eingesetzt wird. Hierzu kann vorgesehen sein, den Gehalt an Ethen
(C2H4), CO2, H2O, O2 und/oder N2 in
der Umgebungsluft zu erfassen. In einigen Ausführungsformen kann das Sensorsignal als
Eingangssignal einer Steuerung und/oder Regelung eingesetzt werden,
mit welcher die Leistung zumindest eines Kühlaggregates gesteuert und/oder geregelt
wird. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch und die CO2-Emission
des Kühlaggregates gesenkt
werden.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Gassensor
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung.
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2 zeigt
ein Detail einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gassensors.
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3 zeigt
einen Teilbereich eines Gassensors gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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4 zeigt
einen Teil eines Gassensors mit einem modularen Aufbau.
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5 zeigt
eine Explosionszeichnung des Gassensors mit modularen Aufbau.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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1 zeigt
einen photoakustischen Gassensor 1 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der Gassensor 1 ist dazu vorgesehen,
die Anwesenheit und/oder die Menge einer oder mehrerer Molekülspezies
in einer dem Gassensor 1 zugeführten, zu untersuchenden Gasphase
zu erfassen.
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Der
Gassensor 1 enthält
ein Substrat 50. Das Substrat 50 kann Silizium
enthalten. Das Silizium kann zur Einstellung einer vorgebbaren elektrischen
Leitfähigkeit
mit einem Dotierstoff versehen werden, beispielsweise Bor, Aluminium,
Gallium, Stickstoff, Phosphor oder Arsen. Das Substrat kann ein
einkristallines Substrat sein. Das Substrat kann eine Dicke von
etwa 0,1 mm bis etwa 1 mm aufweisen. Die Oberfläche des Substrates kann mit
einem isolierenden Dielektrikum versehen sein, beispielsweise einem
Oxid, einem Nitrid oder einem Oxinitrid.
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Zum
Nachweis photoakustisch induzierter Schwingungen enthält der Gassensor 1 einen
Resonanzkörper 11.
Der Resonanzkörper 11 enthält in der dargestellten
Ausführungsform
zumindest zwei, etwa parallel angeordnete, längliche Elemente 113 und 114.
Jedes der Elemente 113 und 114 ist mit seinem Fußpunkt 112 an
einem Verbindungselement 111 fixiert. Das dem Fußpunkt 112 entgegen
gesetzte Ende 115 kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung
frei auskragen. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Ende 115 mit einem Resonator 70 in
Kontakt stehen oder zur Befestigung des Resonators 70 am
Substrat 50 dienen.
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In
einigen Ausführungsformen
können
die parallel angeordneten Elemente 113 und 114 durch Einbringen
einer ersten Aussparung 51 und einer zweiten Aussparung 52 in
das Substrat 50 gebildet werden. In diesem Fall können die
Elemente 113 und 114 sowie das Verbindungselement 111 und
das Substrat 50 einstückig
ausgeführt
werden. Die Aussparungen 51 und 52 können durch
nass- oder trockenchemisches Ätzen
erhalten werden. Hierzu können
Teilflächen
des Substrates 50 durch eine Maske vor dem korrosiven Angriff
des Ätzmittels
geschützt werden.
Hierzu kann ein Photolack oder eine Hartmaske eingesetzt werden.
In anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
die Aussparungen 51 und 52 durch spanende Bearbeitung
hergestellt werden, beispielsweise durch Mikroschleifen oder Mikrofräsen. In
wieder einer anderen Ausführungsform können die
Aussparungen 51 und 52 durch Lasermaterialbearbeitung
erzeugt werden, beispielsweise durch Laserablation oder durch Belichten
und Ätzen des
Substrates 50. Hierzu kann ein gepulster Laser eingesetzt
werden, welcher in einigen Ausführungsformen
eine Pulsdauer von weniger als 200 fs aufweist.
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Zum
photoakustischen Nachweis von Molekülen in der zu untersuchenden
Gasphase weist der vorgeschlagene Gassensor 1 zumindest
einen Resonator 70 auf. Der Resonator 70 enthält einen
Hohlkörper,
beispielsweise in Form eines Zylinders oder eines Prismas. In 1 dargestellt
ist ein quaderförmiger Hohlkörper. Der
Resonator kann eine Längserstreckung
von etwa 1 mm bis etwa 10 mm aufweisen. Die Kantenlänge bzw.
der Durchmesser der Stirnfläche 74 kann
etwa 1 μm
bis etwa 500 μm
betragen. Sofern die Stirnfläche 74 rechteckig
ist, können
beide Kanten eine identische Kantenlänge aufweisen oder aber eine
unterschiedliche Kantenlänge.
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Die
Mantelfläche
des Resonators 70 kann eine Mehrzahl von Bohrungen 73 aufweisen,
um den Zutritt der zu untersuchenden Gasphase in den Innenraum 18 zu
ermöglichen
oder um den Gasaustausch zwischen dem Innenraum 18 des
Resonators 70 und dem Außenraum zumindest zu beschleunigen.
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Der
Resonator 70 kann aus dem Material des Substrates 50 hergestellt
und monolithisch in den Gassensor 1 integriert sein. In
anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann der Resonator 70 aus einem separaten
Substrat in einem eigenen Herstellungsprozess hergestellt sein,
beispielsweise mittels Ätzen
oder Laserablation, und an einer vorbestimmten Stelle des Substrates 50 gebondet
werden. Auf diese Weise kann für
den Resonator 70 ein Material gewählt werden, dessen chemische
Beständigkeit und/oder
Bearbeitbarkeit für
den jeweiligen Anwendungszweck optimiert ist. Die Bondverbindung
kann an einer der Aussparung 51 zugewandten Stirnfläche 53 des
Substrates 50 erfolgen. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
kann die Bondverbindung auch an dem Ende 115 eines der
in etwa parallel angeordneten Elemente 113 oder 114 erfolgen.
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Im
Betrieb des Gassensors 1 wird in den Resonator 70 Licht
zumindest einer vorgebaren Wellenlänge und/oder Pulsform eingestrahlt.
Die Wellenlänge
ist dabei auf die Energiedifferenz zwischen dem Grundzustand und
zumindest einem angeregten Zustand des nachzuweisenden Moleküls abgestimmt, so
dass eine resonante Absorption des eingestrahlten Lichtes ermöglicht wird.
In Abhängigkeit
der nachzuweisenden Molekülspezies
und des ausgewählten Überganges
kann das Licht eine Wellenlänge
von etwa 3 μm
bis etwa 15 nm aufweisen. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
kann die Wellenlänge
zwischen etwa 0,8 μm
und etwa 3 μm
gewählt
werden.
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Die
Lichtabsorption durch die zu untersuchenden Gasphase im Resonator 70 kann
eine stehende akustische Welle im Inneren des Resonators 70 induzieren.
Die Länge
des Resonators 70 kann so ausgewählt sein, dass die maximale
Intensität
der stehenden akustischen Welle in der Mitte der Längserstreckung
des Resonators liegt. An dieser Stelle kann zumindest eine Öffnung 72 angeordnet
sein, durch welche zumindest ein Teil der Schallleistung entweicht.
Wie in 1 ersichtlich, mündet die Öffnung 72 in der zweiten
Aussparung 52, sodass die akustische Welle an die länglichen
Elemente 113 und/oder 114 ankoppeln kann.
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Durch
das Einwirken der im Resonator 70 erzeugten akustischen
Welle wird zumindest eines der länglichen
Elemente 113 oder 114 in Schwingung versetzt.
Die Amplitude dieser Schwingung variiert dabei mit der Intensität der einwirkenden
Schallwelle, welche wiederum von der Konzentration der absorbierenden
Moleküle
im Innenraum 18 des Resonators 70 abhängt. Auf
diese Weise ist die Amplitude der Schwingung des Elementes 114 und/oder 113 ein Maß für die Konzentration
der nachzuweisenden Moleküle
in der zu untersuchenden Gasphase.
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Die
Schwingung des Resonanzkörpers 11 wird
mittels eines Interferometers 30 ausgelesen. In der dargestellten
Ausführungsform
enthält
das Interferometer 30 zumindest zwei Lichtwellenleiter 32 und 33,
welche in einem Teilabschnitt 34 parallel geführt sind,
sodass ein Übersprechen
der jeweils in den Lichtwellenleitern 32 und 33 geführten Signale
möglich
ist. Das Übersprechen
der Signale im Teilabschnitt 34 führt zu einer evaneszenten Kopplung
der in den Wellenleitern 32 und 33 geführten Signale.
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Um
die Schwingung des Resonators 11 zu detektieren wird mittels
einer kohärenten
Lichtquelle 35, beispielsweise einer Laserdiode, ein abfragendes Lichtsignal
erzeugt und in den Wellenleiter 32 eingekoppelt. Durch
die evaneszente Kopplung der Wellenleiter tritt das Licht der Lichtquelle 35 aus
beiden Mündungen
der Lichtwellenleiter 32 und 33 in die Aussparung 51 aus.
Nachfolgend wird das Licht an zwei Teilflächen 116 des Elementes 114 reflektiert. Das
reflektierte Licht wird zumindest teilweise in die Wellenleiter 32 und 33 eingekoppelt.
Aufgrund des unterschiedlichen Abstandes zum Verbindungselement 111 schwingen
beide Teilflächen
mit unterschiedlicher Amplitude, so dass das an den jeweiligen Teilflächen 116 reflektierte
Licht einen Gangunterschied bzw. eine Phasenverschiebung erfährt. Durch
die evaneszente Kopplung der beiden reflektierten Lichtsignale im
Teilabschnitt 34 der Lichtwellenleiter 32 und 33 wird
diese Phasenverschiebung in ein Interferenzmuster abgebildet, welches
mit einem Detektor 36 nachgewiesen wird, beispielsweise
einer Photodiode.
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Zur
Ansteuerung der kohärenten
Lichtquelle 35 und zur Aufbereitung der Signale des Detektors 36 steht
eine Einrichtung 17 zur Verfügung. Die Einrichtung 17 enthält zumindest
ein elektronisches Bauelement 171, beispielsweise einen
Widerstand, einen Kondensator, eine Induktivität, eine Diode, einen Transistor
oder ein komplexeres, aus mehreren Bauelementen zusammengesetztes
Bauelement, wie einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller, einen
Verstärker,
einen Diskriminator, einen A/D-Wandler oder einen Speicher.
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Das
von der Einrichtung 17 empfangene Signal des Detektors 36 kann
nach seiner Verarbeitung in der Einrichtung 17 über eine
elektrische oder optische Datenverbindung 80 an die Einrichtung 60 weitergereicht
werden. Auch die Einrichtung 60 kann zumindest eines der
oben genannten Bauelemente enthalten, um die empfangenen Signale
zu digitalisieren, zu speichern oder zu senden. Hierzu kann die Einrichtung 60 dafür eingerichtet sein,
die Daten in einem nicht-flüchtigen
Speicher abzulegen, beispielsweise einem Flash-Speicher. Alternativ
oder kumulativ kann die Einrichtung 60 dazu eingerichtet
sein, die empfangenen Daten mittels einer Funkschnittstelle 61 zu übertragen.
Beispielsweise kann die Funkschnittstelle 61 nach dem an
sich bekannten Bluetooth-Standard oder nach dem WLAN-Standard arbeiten.
Die Funkschnittstelle 61 kann die Daten auf diese Weise
an eine Datenverarbeitungseinrichtung, beispielsweise einen Computer,
senden, wo diese weiter ausgewertet und/oder visualisiert und/oder
gespeichert werden können.
In anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
die Daten mittels der Funkschnittstelle 61 an eine Einrichtung
zur Datenübertragung
gesendet werden, welche die Daten an eine weiter entfernte Datenverarbeitungseinrichtung sendet.
Die Einrichtung zur Datenübertragung
kann beispielsweise ein Mobiltelefon enthalten.
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Das
zur Erzeugung des photoakustischen Signals erforderliche Licht wird
mittels zumindest einer Lichtquelle 40 erzeugt. Die Lichtquelle 40 kann kohärentes Licht
erzeugen. Die Lichtquelle 40 kann dazu eingerichtet sein,
Licht unterschiedlicher Wellenlängen
zu emittieren bzw. die Lichtquelle 40 kann eine zwischen
einer oberen und einer unteren Grenzfrequenz durchstimmbare Lichtqulle
sein. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann eine Vielzahl von Lichtquellen 40 vorhanden
sein, wodurch sich entweder die Intensität des ausgesandten Lichtes steigern
lässt oder
eine Mehrzahl unterschiedlicher Wellenlängen zur Anregung unterschiedlicher
Moleküle
durch jeweils zugeordnete Lichtquellen bereitgestellt werden kann.
In 1 dargestellt sind vier Lichtquellen, welche beispielsweise
in Form von Leuchtdioden oder Diodenlasern auf dem Substrat 50 integriert
sein können.
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Das
Licht der Lichtquellen 40 wird mittels zugeordneter Wellenleiter
zu einem Multiplexer 41 geleitet, welcher ebenfalls auf
dem Substrat 50 angeordnet ist. Vom Multiplexer 41 geht
ein Wellenleiter 42 aus, welcher an der Stirnfläche 53des
Substrates 50 mündet.
Da der Resonator 70 mit seiner Schmalseite ebenfalls an
der Stirnfläche 53 mündet, kann das
Licht aus dem Wellenleiter 42 aus- und in den Resonator 70 eintreten.
Der Resonator 70 wird sodann vom Freistrahl 43 durchstrahlt,
wobei das Licht, wie bereits oben beschrieben, ein photoakustisches Signal
im Innenraum 18 des Resonators 70 anregt.
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Ein
Vorteil der in 1 beschriebenen Anordnung gegenüber bisher
bekannten Gassensoren liegt darin, dass das Auslesen der photoakustisch
induzierten Schwingung des Resonanzkörpers 11 und die optische
Anregung des photoakustischen Signals im Resonator 70 in
einer Ebene erfolgt. Dadurch ist eine einfache Herstellung durch
konventionelle Ätztechnologien
und die kostengünstige
Fertigung großer
Stückzahlen
auf einem einzigen Wafer möglich.
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Weiterhin
weist der Gassensor 1 eine Ansteuerelektronik 44 auf,
welche elektrische Steuersignale für die Lichtquellen 40 erzeugt.
Die elektrischen Steuersignale können
beispielsweise vorsehen, dass die Lichtquellen 40 zyklisch
angesteuert werden, um zyklisch eine Mehrzahl unterschiedlicher Wellenlängen auszusenden
und auf diese Weise zyklisch eine Mehrzahl unterschiedlicher Moleküle nachzuweisen.
Eine durchstimmbare Lichtquelle 40 kann mittels elektrischer
Signale aus der Einrichtung 44 in der Wellenlänge verändert werden.
Weiterhin kann die Einrichtung 44 die erforderlichen stabilisierten
Betriebsströme
und/oder Spannungen für
den Betrieb der Lichtquellen 40 bereitstellen.
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Des
Weiteren kann die Einrichtung 44 dazu verwendet werden,
die Lichtquellen 40 gepulst zu betreiben. In einigen Ausführungsformen
kann die Pulsfrequenz in etwa der Resonanzfrequenz des Resonanzkörpers 11 entsprechen.
Auf diese Weise kann mittels eines Lock-In-Verstärkers eine besonders untergrundarme
bzw. rauscharme Messung des photoakustischen Signals erfolgen. Ein
solcher Lock-In-Verstärker
kann beispielsweise in der Einrichtung 17 zur Signalverarbeitung
und/oder in der Einrichtung 44 zur Ansteuerung der kohärenten Lichtquellen 40 integriert
sein.
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Weiterhin
kann die Einrichtung 44 dazu vorgesehen sein, Messungen
in vorgebbaren Zeitintervallen zu veranlassen, sodass eine kontinuierliche Überwachung
der den Gassensor umgebenden Gasatmosphäre mit einer bestimmten, vorgebbaren
zeitlichen Auflösung
erfolgt.
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Zur
Stromversorgung der Einrichtung 44, der Einrichtung 17,
der Einrichtung 60 sowie der Lichtquellen 35 und 40 steht
eine Einrichtung 20 zur Energieversorgung zur Verfügung. Die
Einrichtung 20 kann zumindest eine Solarzelle 22 enthalten,
welche aus Umgebungslicht oder aus speziell zu diesem Zweck dem
Gassensor 1 zugeführten
Licht aus einer künstlichen
Lichtquelle die erforderliche Elektrizität generiert. Durch ein- oder
ausschalten der Lichtquelle kann dann der Gassensor 1 ein-
oder ausgeschaltet werden.
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Durch
die Integration der Solarzelle 22, ist der Gassensor 1 völlig autark
und kann entweder als diskretes Gassensorelement alleine oder als
Bestandteil weiterer elektrischer bzw. elektronischer Geräte eingesetzt
werden. Beispielsweise kann der Gassensor 1 in eine Leuchte
zur Allgemeinbeleuchtung eines Raumes eingesetzt werden und auf
diese Weise die Raumluft überwachen,
während
die Leuchte brennt bzw. Umgebungslicht aus einer Fensteröffnung auf
die Leuchte einfällt.
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Weiterhin
kann die Einrichtung 20 einen oder mehrere Kondensatoren
aufweisen, welche die elektrische Energieversorgung auch dann sicherstellen, wenn
die Solarzelle 22 abgeschattet ist.
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Weiterhin
kann die Einrichtung 20 eine Schnittstelle 21 aufweisen, über welche
mittels einer drahtgebundenen, einer drahtlosen oder einer faseroptischen
Verbindung gespeicherte Messdaten aus dem Gassensor 1 ausgelesen
werden können
oder ein abzuarbeitendes Messprogramm in die Einrichtung 44 geladen
werden kann. Im Falle einer drahtgebundenen Schnittstelle 21 kann
diese auch dazu herangezogen werden, dem Gassensor 1 elektrische Energie
zuzuführen.
In diesem Fall kann die Solarzelle 22 in einigen Ausführungsformen
der Erfindung auch entfallen.
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Sofern
das Substrat 50 ein Siliziumsubstrat enthält, können die
elektronischen Bauelemente 22 und 171 der Einrichtungen 44, 20, 17 und 60 zumindest
teilweise in CMOS-Technik unmittelbar auf dem Substrat 50 erzeugt
werden. Auf diese Weise ergibt sich ein kompakter und störungsunempfindlicher
Aufbau des Gassensors 1. Da sowohl die mikromechanischen
als auch die elektronischen und photonischen Bauelemente des Gassensors 1 in
an sich bekannter Weise mit bekannten Techniken der Halbleiterfertigung
erfolgt, kann der Gassensor 1 in großen Stückzahlen kostengünstig bereitgestellt
werden.
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Zur
elektrischen Verbindung der unterschiedlichen elektronischen Einrichtungen 17, 20, 44 und 60 sowie
der Lichtquellen 35 und 40 und dem Detektor 36 kann
zumindest eine Metallisierungsebene vorgesehen sein, welche in an
sich bekannter Weise auf das Substrat 50 aufgebracht und
mittels eines Fotolackes strukturiert werden kann.
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Die
Wellenleiter 32, 33 und 42 können beispielsweise
als Rippenwellenleiter oder als Schichtwellenleiter ausgebildet
sein. Auf diese Weise können
auch die Wellenleiter mit etablierten Verfahren der Halbleitertechnik
auf dem Substrat 50 integriert werden. In einigen Ausführungsformen
können
auch Laserpulse zum Einschreiben der Wellenleiter in das Substrat
verwendet werden.
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Die
photonischen Bauelemente, wie die Lichtquellen 40 und 35 sowie
der Detektor 36 können in
einigen Ausführungsformen
der Erfindung auch ein anderes Halbleitermaterial enthalten als
das Substrat 50, beispielsweise ein Gruppe III-Nitrid oder
Galliumarsenid. Die photonischen Bauelemente können aus einer Mehrzahl unterschiedlicher
Schichten in Form einer Quantentopf-Struktur bzw. eines Übergitters aufgebaut
sein. Die photonischen Bauelemente können heteroepitaktisch auf
dem Substrat 50 abgeschieden sein oder vergleichsweise
einfach mittels Upside-Down-Flip-Chip-Bonding auf das Substrat 50 aufgebracht
werden.
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Durch
die vollständige
Integration der mikromechanischen Sensorelemente 11 und 70,
der faseroptischen Sensorik, der Lichtquellen 40 und 35,
der Signalverarbeitung 17 und 60 und der Stromversorgung 20 auf
ein einziges Halbleitersubstrat 50 kann ein kompakter und
im Betrieb völlig
autarker Gassensor 1 bereit gestellt werden, welcher sich
für den
mobilen und wartungsfreien Betrieb eignet. Der Sensor kann auch
an unzugänglichen
Stellen und/oder in rauen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden.
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2 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Gassensors 1. Da sich die Unterschiede zur Ausführungsform
gemäß 1 auf
den Bereich des Resonators 70 beschränken, ist der Gassensor in 2 nicht
vollständig
dargestellt, sondern lediglich der Bereich des Resonanzkörpers 11 und
des Resonators 70.
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Der
Gassensor 1 gemäß 2 enthält ebenfalls
ein Substrat 50, auf welchem Wellenleiter 32, 33, 42a und 42b integriert
sind, wie in Zusammenhang mit 1 beschrieben.
Weiterhin kann der Gassensor gemäß 2 elektronische
Bauelemente zur Signalerzeugung, zur Signalverarbeitung, zur Datenübertragung
und zur elektrischen Energieversorgung aufweisen, wie in Zusammenhang
mit 1 beschrieben. Exemplarisch ist in 2 lediglich
die Einrichtung 60 zur Datenverarbeitung dargestellt.
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Der
Gassensor 1 gemäß 2 enthält einen Resonanzkörper 11 zum
Nachweis photoakustischer Schwingungen, wie in Zusammenhang mit 1 beschrieben.
Zur Auslese der photoakustisch induzierten Schwingung des Elementes 114 steht
wiederum ein Interferometer 30 zur Verfügung, welches aus den Wellenleitern 32 und 33 gebildet
wird, welche in einem Teilabschnitt 34 eine evaneszente
Kopplung aufweisen.
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Zur
Erzeugung des photoakustisch induzierten Signals steht ein erster
Resonator 70 und ein zweiter Resonator 71 zur
Verfügung.
Einer oder beide Resonatoren können
eine Mehrzahl von Bohrungen 73 aufweisen, welche den Gasaustausch
zwischen dem Innenraum 18 der Resonatoren und dem die Resonatoren
umgebenden Volumen ermöglichen oder
zumindest unterstützen.
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Im
Bereich des Resonanzkörpers 11 ist
die Materialstärke
des Substrates 50 beidseitig reduziert, sodass sich zwei
Stirnflächen 53a und 53b beidseitig zum
Resonanzkörper 11 ergeben.
An diesen Stirnflächen 53a und 53b sind
die Resonatoren 70 und 71 jeweils mittels Bonden
befestigt.
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Bei
Betrieb des Gassensors 1 wird jeder Resonator 70 und 71 von
Licht 43 im Freistrahl durchstrahlt, sodass sich in jedem
Resonator 70 und 71 eine stehende akustische Welle
ausbilden kann. Jeder der Resonatoren 70 und 71 weist
eine zugeordnete Öffnung 72 auf,
durch welche zumindest ein Teil der akustischen Leistung der stehenden
Welle in die zweite Aussparung 52 ausgekoppelt werden kann. Auf
diese Weise kann das optoakustisch induzierte Signal an den Resonanzkörper 11 ankoppeln
und diesen zu einer detektierbaren Schwingung anregen.
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Das
Licht 43 wird jedem der Resonatoren 70 und 71 durch
einen jeweils zugeordneten Wellenleiter 42a und 42b zugeführt. Die
Wellenleiter 42a und 42b verlaufen in unterschiedlicher
Tiefe im Substrat 50, sodass einer der Wellenleiter an
der Stirnfläche 53a und
der andere Wellenleiter an der Stirnfläche 53bmündet. Die
Wellenleiter 42a und 42b können jeweils das Licht einer
Lichtquelle 40 transportieren, sodass in beiden Resonatoren 70 und 71 dieselbe Molekülspezies
nachgewiesen wird. Auf diese Weise verstärkt sich das aus den Öffnungen 72 ausgekoppelte
akustische Signal und die Sensitivität des Nachweises wird erhöht. Hierzu
kann die Intensität
einer Lichtquelle 40 auf beide Wellenleiter 42a und 42b aufgeteilt
werden, beispielsweise in etwa hälftig.
In einer anderen Ausführungsform
kann jedem der Wellenleiter 42a und 42b eine eigene
Lichtquelle zugeordnet sein, um die Intensität zweier Lichtquellen zu nutzen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, in jedem Wellenleiter 42a und 42b das
Licht einer jeweils zugeordneten Lichtquelle 40 mit unterschiedlicher
Wellenlänge
zu transportieren. Dadurch kann in jeden der Resonatoren 70 und 71 eine
andere Molekülspezies
nachgewiesen werden, sodass die Anwesenheit zweier unterschiedlicher
Molekülspezies
in der zu untersuchenden Gasphase zeitgleich festgestellt werden kann.
In wiederum einer anderen Ausführungsform der
Erfindung können
die unterschiedlichen Wellenlängen
des im Lichtwellenleiter 42a und 42b transportierten
Lichtes dazu benutzt werden, unterschiedliche optische Übergänge bzw.
Rotationsübergänge oder
Schwingungsübergänge desselben
Moleküls anzuregen,
sodass die Messung einer Molekülspezies
doppelt erfolgt. Auf diese Weise können die Messergebnisse plausibilisiert
und die Sensitivität
erhöht und/oder
der Messfehler verringert werden.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
vorgeschlagenen Gassensors. Auch 3 zeigt lediglich
einen Ausschnitt aus einem Gassensorelement, wobei die im Vergleich
zu 1 unverändert vorhandenen
Elemente nicht dargestellt sind.
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Auch
der Gassensor gemäß 3 enthält ein Substrat 50,
auf welchem elektronische Baugruppen 60, Wellenleiter 32 und 33und
photonische Bauelemente angeordnet sein können, wie im Zusammenhang mit 1 beschrieben.
Auch der Gassensor gemäß 3 enthält einen
Resonanzkörper 11, mit
welchem photoakustisch induzierte Signale verstärkt werden können, wie
im Zusammenhang mit 1 und 2 beschrieben.
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Der
Resonator 70 weist wiederum eine in etwa rechteckige Stirnfläche 74 auf.
Die Mantelfläche des
Resonators 70 kann wiederum mit Bohrungen 73 ausgestattet
sein, welche den Gasaustausch zwischen dem Innenraum 18 des
Resonators und seinem Außenraum
erleichtern oder ermöglichen.
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Da
der Resonator 70 oberhalb des Resonanzkörpers 11 angeordnet
ist, befindet sich die Bohrung 72, durch welche das photoakustisch
induzierte Signals aus dem Resonator 70 austritt, an der
dem Resonanzkörper 11 zugewandten
Unterseite des Resonators 70. Um Platz für die Aufnahme
des Resonators an der Stirnfläche 53 zu
schaffen, sind die in etwa parallel angeordneten Elemente 113 und 114 an ihrem,
dem Fußpunkt 112 entgegengesetzten
Ende 115 gegenüber
dem umliegenden Substrat gekürzt. An
der Stirnfläche 53 mündet auch
der Wellenleiter 42, über
welchen das zur Anregung der Moleküle in der zu untersuchenden
Gasphase vorgesehene Licht aus den Lichtquellen 40 geführt wird.
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Die
in 3 dargestellte Geometrie eignet sich besonders
für eine
monolithische Integration des Resonators 70. Hierzu wird
der Resonator 70 aus dem Material des Substrates 50 hergestellt,
beispielsweise durch Ätzen
oder Lasermaterialbearbeitung oder spanende Bearbeitung. Schließlich kann der
Resonator 70 vom Resonanzkörper 11 freigestellt
werden, indem gleichzeitig oder sequenziell mit der ersten Aussparung 51 und
der zweiten Aussparung 52 auch der Spalt 117 erzeugt
wird, durch welchen der Resonator 70 vom Ende 115 der
länglichen Elemente 113 und 114 getrennt
wird.
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4 und 5 zeigt
eine weitere Ausführungsform
des vorgeschlagenen Gassensors mit einem modularen Aufbau.
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4 zeigt
das erste Substrat 50. Das erste Substrat 50 enthält in der
dargestellten Ausführungsform
den Resonanzkörper 11 und
einen Resonator 70. Obgleich in 4 nur eine
Ausführungsform
des Resonators 70 dargestellt ist, können alle in Zusammenhang mit
den 4 und 5 offenbarten Ausführungsformen
des Resonators 70 und des Resonanzkörpers 11 verwendet
werden.
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Weiterhin
enthält
das erste Substrat 50 zumindest einen Wellenleiter 42,
mittels welchem eine optische Strahlung zur Anregung einer photoakustischen
Schwingung im Innenraum 18 des Resonators 70 einkoppelbar
ist. Der Wellenleiter 42 kann mittels Silicon-on-Insulator-Technik
in bzw. auf das Substrat 50 integriert werden, wie in Zusammenhang
mit 1 beschrieben.
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Weiterhin
ist das Substrat 50 mit einem mikrooptisch integrierten
Interferometer 30 versehen. Das Interferometer 30 enthält eine
kohärente
Lichtquelle 35. Die Strahlung dieser Lichtquelle kann in den
Wellenleiter 32 eingekoppelt werden, welcher mittels eines
Teilabschnitts 34 eine evaneszente Kopplung zum Wellenleiter 33 aufweist.
Nach der Reflexion des aus den Wellenleitern 32 und 33 austretenden
Lichtes an den Teilflächen 116 des
länglichen Elementes 114 kann
eine Schwingung dieses Elementes im Photodetektor 36 nachgewiesen
werden.
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In
der Ausführungsform
gemäß 4 enthält das Substrat 50 außer dem
Photodetektor 36 und der kohärenten Lichtquelle 35 keine
elektronischen Bauelemente, wie zum Beispiel die Einrichtung 40 zur
Erzeugung von Licht, die Einrichtungen 44 und 60 zur
elektronischen Signalverarbeitung oder die Einrichtung 20 zur
Energieversorgung. Diese Bauteile des vorgeschlagenen Gassensors
sind auf einem zweiten Substrat 56 angeordnet, wie in Zusammenhang
mit 5 erläutert.
In anderen Ausführungsformen
eines modular aufgebauten Gassensors 1 kann die Aufteilung
der Komponenten auf die beiden Substrate 50 und 56 selbstverständlich auch anders
vorgenommen werden. Auch lehrt die Erfindung nicht die Verwendung
von genau zwei Substraten als Lösungsprinzip.
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Zur
Verbindung des zweiten Substrates 56 mit dem ersten Substrat 50 stehen
elektrische Anschlusskontakte 57 zur Verfügung, welche
in entsprechende Gegenkontakte des zweiten Substrates 56 eingreifen.
Die in 4 dargestellte Anzahl von vier Stiftkontakten
ist dabei lediglich beispielhaft zu sehen. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Anzahl der Kontakte größer oder kleiner sein, je nachdem
wie groß die
Anzahl der auf dem Substrat 50 integrierten elektronischen
und/oder optoelektronischen Bauelemente ist. Weiterhin können Stiftkontakte,
Buchsenkontakte oder flächige
Kontaktelemente verwendet werden. Die Erfindung offenbart nicht
die Verwendung von genau vier Stiftkontakten als Lösungsprinzip.
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Zur
elektrischen Verbindung der Kontaktelemente 57 mit zugeordneten
elektronischen Bauelementen, beispielsweise der Lichtquelle 35 oder
dem Photodetektor 36, stehen elektrische Leitungen 81 zur
Verfügung.
Die elektrischen Leitungen 81 können mittels einer strukturierten
Metallisierung des Substrats 50 erhalten werden. Die Metallisierung
des Substrates 50 kann auf einer isolierenden Schicht aufgebracht
werden und/oder mittels einer Isolatorschicht abgedeckt werden,
um unerwünschte
Kriechströme oder
Kurzschlüsse
zu vermeiden. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
die elektrischen Leitungen 81 auch durch das Einbringen
von Dotierstoffen in das Substrat 50 erhalten werden.
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Weiterhin
kann das Substrat 50 eine optische Schnittstelle 58 enthalten.
Die optische Schnittstelle 58 kann dazu verwendet werden,
das Licht einer auf dem zweiten Substrat 56 angeordneten Strahlungsquelle
in den Wellenleiter 42 einzukoppeln.
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Um
die mechanische Festigkeit der Verbindung zwischen dem ersten Substrat 50 und
dem zweiten Substrat 56 zu verbessern, kann vorgesehen sein,
dass das erste Substrat 50 eine Ausnehmung 55 aufweist.
Die Ausnehmung 55 kann komplementär zur Außenkontur des zweiten Substrates 56 geformt
sein. Auf diese Weise kann die mechanische Festigkeit der Verbindung
zwischen dem ersten Substrat 50 und dem zweitem Substrat 56 durch
Formschluss vergrößert werden.
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5 zeigt
ein erstes Substrat 50 mit einem Resonanzkörper 11 und
einem Resonator 70, wie in Zusammenhang mit 4 beschrieben.
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Weiterhin
zeigt 5 ein zweites Substrat 56. Das zweite
Substrat 56 enthält
die Lichtquellen 40, mit welchen eine photoakustische Anregung
innerhalb des Resonators 70 ausführbar ist. Die Lichtquellen 40 koppeln
mittels einer optischen Schnittstelle 58 an den Wellenleiter 42,
welcher in den Innenraum 18 des Resonators 70 mündet.
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Weiterhin
enthält
das zweite Substrat 56 die Einrichtung 44 zur
Steuerung der Lichtquellen 40, die Einrichtungen 17 und 60 zur
Signalverarbeitung sowie die Einrichtung 20 mit der Solarzelle 22 zur
Energieversorgung des Gassensors 1. Auf diese Weise sind
die elektronischen Bauelemente von den mikromechanischen Bauelementen
weitgehend getrennt, sodass beide Baugruppen in unterschiedlicher
Ausfertigung kombiniert werden können.
Beispielsweise können
unterschiedliche Ausfertigungen des zweiten Substrates 56 vorgesehen
sein, welche unterschiedliche Lichtquellen 40 oder unterschiedliche
Signalverarbeitungseinrichtungen 60 enthalten, um so den Gassensor 1 in
einfacher Weise durch Austausch des zweiten Substrates 56 an
unterschiedliche Aufgaben anzupassen. Weiterhin kann vorgesehen
sein, dass das erste Substrat 50aus einem anderen Material
besteht als das zweite Substrat 56, so dass jedes Substrat
für die
ihm zustehende Aufgabe optimiert werden kann.
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Zur
mechanischen Befestigung des zweiten Substrates 56 greift
dieses in eine Ausnehmung 55 ein, welche in etwa eine komplementäre Form
aufweist. Auf diese Weise wird das Substrat 56 formschlüssig auf
dem ersten Substrat 50 gehaltert. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Befestigung des zweiten Substrates 56 auf
dem ersten Substrat 50 auch in anderer Weise erfolgen,
beispielsweise durch Bonden, Kleben, Löten oder Schweißen.
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Selbstverständlich können die
dargestellten Ausführungsbeispiele
kombiniert werden, um auf diese Weise weitere Ausführungsformen
der Erfindung zu erhalten. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht
als beschränkend,
sondern als erläuternd
anzusehen. Die Beschreibung und die nachfolgenden Ansprüche sind
so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform
der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die Anwesenheit weiterer
Merkmale nicht aus. Sofern die Ansprüche oder die Beschreibung „erste” und „zweite” Merkmale definieren,
so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger
Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.