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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von tafelförmigem
Gut zu einem Bearbeitungsprozess nach den Merkmalen des Anspruchs
1.
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Stand der Technik
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Aus
der
EP 0469866 B1 ist
eine Vorrichtung zum Ausrichten eines tafelförmigen Gutes,
beispielsweise eines Blattes in einem Zuführweg beschrieben. Hierzu
sind erste und zweite Blattförderrollen vorgesehen, die
in dem Zuführweg zur Drehung um Achsen quer zu dem Zuführweg
angebracht sind. Ferner ist eine erste und zweite Antriebseinrichtung
zum drehbaren Antreiben der ersten, bzw. zweiten Rollen vorgesehen.
Die Vorrichtung beinhaltet ferner eine Einrichtung zum Bewegen der
ersten und zweiten Rollen, quer in Bezug auf den Zuführweg.
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Im
Stand der Technik ist eine Einrichtung vorgesehen, die auf die Erfassung
einer Querfehlausrichtung eines Blattes in dem Zuführweg
durch eine Sensoreinrichtungen reagiert um die Bewegung der Querbewegungseinrichtung
der Rollen zu steuern und um die ersten und zweiten Rollen quer
zu bewegen. Die Vorrichtung ist sehr aufwendig und erfordert eine
Mehrzahl von Stellsystemen.
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Es
ist ferner aus der
US
5094442 A1 eine Einrichtung bekannt, mit welcher die Position
eines Papierbogens ermittelt und durch eine entsprechende Steuerung
der Papierbogen quer verschoben werden kann. Die Längspositionierung
des Papierbogens erfolgt über die Variation der Geschwindigkeit, mit
welcher der Papierbogen in eine nachgeschaltete Maschine einläuft.
Auch diese Vorrichtung erfordert einen hohen technischen und elektronischen
Aufwand.
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Offenbarung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausrichtung eines bedruckten
Bogens oder eines tafelförmigen Gutes bei hoher Produktionsgeschwindigkeit
mit geringem technischen Aufwand zu erzielen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Von
den auf dem Markt befindlichen weiterverarbeitenden Maschinen, z.
B. Lackier- oder Druckmaschinen, wird die möglichst passgenaue
Bereitstellung eines einlaufenden tafelförmigen Gutes gefordert.
Das Ausrichten nach der Vorderkante erfolgt durch das Anlegen der
Vorderkante des tafelförmigen Gutes an Anlegemarken der
Vorrichtung. Das Ausrichten nach der Seitenkante erfolgt durch das Anlegen
der Seitenkante des tafelförmigen Gutes an die Seitenmarke
der Vorrichtung.
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Aufgrund
der Forderung nach höheren Produktionsgeschwindigkeiten
sowie Materialeinsparungen durch das Verwenden von Material mit
geringerer Materialstärke konnte es bisher beim Einsatz
der bekannten Vorrichtungen zur Ausrichtung häufig zur Beschädigung
des Gutes führen.
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Ferner
konnte die hohe Aufprallgeschwindigkeit bei der Ausrichtung in Verbindung
mit geringerer Materialstärke verstärkt zu einer
Verformung der Kanten des tafelförmigen Gutes führen.
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Durch
die Erfindung wird es möglich, auch tafelförmiges
Gut mit geringer Materialstärke auch bei hoher Produktionsgeschwindigkeit
unbeschadet dem Bearbeitungsprozess positionsgenau zuzuführen.
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Die
Vorrichtung besteht aus einem Transportsystem, das einen Tisch besitzt,
auf dem das Einlaufen des tafelförmigen Gutes über
Riemen der Ausrichtungsvorrichtung zugeführt wird. Das
tafelförmige Gut durchläuft die Ausrichtungsvorrichtung
und wird dort von zwei parallel zueinander angeordneten Rollenpaaren
in Zuführrichtung weitergefördert. Die Rollen
jedes Rollenpaares stehen vertikal aufeinander. Die beiden Rollenpaare
sind auf einem gemeinsamen Rahmen angebracht. Das tafelförmige
Gut durchläuft den Rahmen zwischen den Laufflächen der
Rollenpaare.
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Ein
Rollenpaar besteht vorzugsweise aus einer angetriebenen und einer
nicht angetriebenen Rolle unterschiedlichen oder gleichen Materials.
Beide Rollenpaare sind am Rahmen angebracht, wobei pro Rollenpaar
mindestens eine Rolle federnd gelagert sein sollte. Die vorzugsweise
oberen Rollen der Rollenpaare können synchron auf und ab
bewegt werden. Der Spalt zwischen den Laufflächen der Rollenpaare
wird somit verringert oder vergrößert. Je nach
zugeführtem Material ist eine Anpassung möglich.
Beim Ausricht- und Transportvorgang wird das tafelförmige
Gut zwischen den Laufflächen der Rollenpaare fixiert und
mit Hilfe der angetriebenen Rollen weitergefördert.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
räumliche, schematische Darstellung einer Vorrichtung zum
positionsgenauen Zuführen von tafelförmigen Gütern
zu einem Bearbeitungsprozess
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2 eine
räumliche, schematische Darstellung eines Ausführungsbeispieles
einer Vorrichtung zum positionsgenauen Zuführen von tafelförmigen Gütern
zu einem Bearbeitungsprozess.
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3 Ein
Zeitdiagramm mit der Darstellung des Ausrichtprozesses
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1 und 2 zeigen
ein Transport- und Ausrichtsystem 1 zum positionsgenauen
Zuführen von tafelförmigen Gut zu einem Bearbeitungsprozess beispielsweise
bei einer Blechlackiermaschine. Dem Ausrichtsystem sind die Lackierzylinder
einer Blechlackiermaschine nachgeschaltet, aber hier nicht dargestellt.
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Die
Lackiermaschine ist somit in Transportrichtung dem Transport- und
Ausrichtsystem 1 nachgeschaltet. Dem Transport und Ausrichtsystem 1 kann
eine hier nicht dargestellte Maschine vorgeordnet sein.
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Das
tafelförmige Gut 2 wird in Transportrichtung 7 auf
umlaufenden Riemen 8 der Ausrichtvorrichtung 9 zugeführt.
Die Ausrichtvorrichtung 9 besteht aus einem Rahmen 10 an
dem zwei Rollenpaare 11a und 11b angebracht sind.
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Die
Rollenpaare 11a und 11b bestehen aus zwei senkrecht
aufeinander stehenden Rollen 12a und 12b und 13a und 13b.
Die Rollen 12b und 13b werden federnd gegen die
Rollen 12a und 13a gedrückt. Die Rollen 12a und 13a werden
wiederum einzeln von Antrieb 14a und 14b im Gleichlauf
zueinander angetrieben.
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Das
tafelförmige Gut 2 befindet sich nach der Zuführung
zur Ausrichteinheit 9 zwischen den Rollenpaaren 11a und 11b und
wird von diesen in Transportrichtung 7 weitergefördert.
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Die
Rollen 12b und 13b können über
eine Kurvenscheibe auf und ab bewegt werden. Alternativ kann diese
Auf- und Ab-Bewegung 16 auch durch einen hier nicht dargestellten
Antrieb realisiert werden.
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Durchläuft
die Vorderkante 18 des tafelförmigen Gutes 2 die
Sensoren 19a und 19b, so wird jeweils ein Schaltvorgang
ausgelöst. Mit Hilfe der zeitlichen Differenz der Schaltvorgänge
und der Transportgeschwindigkeit VT bzw. der Information der Messsysteme
der Motoren 14a und 14b wird die Schieflage des
tafelförmigen Gutes 2 vorzugsweise rechtwinklig
zur Transportrichtung 7 bzw. rechtwinklig zur Walzenberührungslinie
mit der nachgeschalteten Lackiermaschine sowie die Phasenlage der
Vorderkante 18 zur Walzenberührungslinie errechnet.
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Alternativ
kann die Schräg- und Phasenlage auch durch den Einsatz
und die Kombination einer Lichtschranke und eines messenden Sensors
z. B. Zeilensensor ermittelt werden.
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Die
Schräglagenkorrektur der Vorderkante 18 des tafelförmigen
Gutes 2 wird durch kurzzeitige Differenzdrehzahlen der
Antriebe 14a und 14b und der daraus resultierenden
unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten der Rollen durchgeführt.
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Die
Phasenlagenkorrektur der Vorderkante 18 des tafelförmigen
Gutes 2 wird durch krzzeitige, gleichförmige,
gleichzeitige Differenzdrehzahlen der Antriebe 14a und 14b und
der daraus resultierenden gemeinsam Umfangsgeschwindigkeit Änderung
der Rollen durchgeführt.
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Zeitnah
bei der Ermittlung der Schräg- und Phasenlage der Vorderkante 18 des
tafelförmigen Gutes 2 wird die Lage der Seitenkante 19 mittels
eines Zeilensensors 20 vermessen.
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Alternativ
kann sich ein hier nicht dargestellter weiterer Zeilensensor zur
Vermessung der Seitenkante 19b auf der zum Zeilensensor 20 gegenüberliegenden
Seite der Transport- und Ausrichteinheit 1 befinden.
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Die
Ausrichtvorrichtung 9 kann über den Antrieb 17 quer
zur Transportrichtung 7 verfahren werden.
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Befindet
sich das tafelförmigen Gut 2 in der Ausrichtvorrichtung 9 wird
durch Verfahren des Antrieb 17 das tafelförmige
Gut 2 parallel zur Walzenberührungslinie beliebig
verschoben. Nachdem das tafelförmige Gut 2 der
Lackiermaschine zugeführt wurde und die aufeinander liegenden
Lackierzylinder den Weitertransport vornehmen, wird die Ausrichteinheit 9 über
den Antrieb 17 in Grundstellung verfahren. Es kann sein,
dass zu diesem Zeitpunkt weiterhin das gleiche tafelförmige
Gut 2 sich noch zwischen den Rollenpaaren 11a und 11b befindet.
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Um
die Ausrichtung des tafelförmige Gutes 2 nach
Seiten- und Vorderkante nicht negativ zu beeinflussen, wird der
Anpressdruck auf das tafelförmige Gut 2 durch
die Verstellung der Position der Rollen 12b und 13b vor
dem Verfahren in Grundstellung aufgehoben. Die Rollen 12a und 13a werden
weiterhin durch die sich im Gleichlauf befindlichen Antriebe 14a und 14b angetrieben.
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Das
tafelförmige Gut 2 kann beim Transport durch die
Lackiermaschine weiterhin auf den Rollenoberflächen der
Rollen 12a und 13a aufliegen.
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Bei
günstiger Materialwahl hat die Bewegung der Ausrichtvorrichtung 9 in
Grundstellung keine Auswirkung auf die Position oder die Materialgüte des
tafelförmigen Gutes 2.
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Um
jeglichen Einfluss der Rollen 12a und 13a bei
Verfahren in Grundstellung auszuschließen könnten
diese auch ähnlich der Auf- und Abwärtsbewegung 16 der
Rollen 12b und 13b insbesondere nach unten wegpositioniert
werden.
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Grundsätzlich
bedeutet im gesamten Ausrichtprozess die Verstellung der Position
der Rollen 12a, 12b, 13a, 13b die
Freigabe des Guts sobald dieses Gut durch die nachfolgende Lackiermaschine, durch
Lackierzylinder oder einem nachfolgenden System, welches die Postition
des Guts sicherstellt. Damit kann die gesamte Ausrichteinheit oder einzelne
Antriebsrollen, die das Gut positioniert haben, in die O-Stellung
zurückgefahren werden.
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3 zeigt
ein Diagramm, das den Vorteil der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels nochmals
näher erläutert. In diesem Diagramm ist über
eine Zeitachse der seitliche Verfahrweg X des Antriebs 17 dargestellt.
Selbstverständlich ist dies nur ein Beispiel für
den seitlichen Verfahrweg, auch die Schräglagenkorrekturrollen 12 und 13 können nach
diesem Diagramm positioniert werden, ebenso die Phasenlagenkorrektur.
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Die
gestrichelt dargestellte Linie A zeigt die Positionierung eines
tafelförmigen Guts gemäß dem Stand der
Technik. Die durchgezogene Linie B zeigt die Positionierung eines
Guts beispielhaft gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Zu
Beginn und vor Einlauf eines Guts befindet sich die Positioniereinheit
gemäß der Linie A in der Ausgangs- oder 0-Position.
Sobald das Gut durch die Positioniereinheit erfasst, und die Lage
des Guts sensorisch ermittelt wurde, ist die Positioniereinheit in
der Lage, dieses Gut gemäß dem Kurvenverlauf A1
seitlich zu positionieren. Sobald das Gut die korrekte Seitenlage
hat, wird dieses weitertransportiert gemäß dem
Kurververlauf A2 bis zu dem Zeitpunkt, bei dem sich das Gut nicht
mehr in der Positionierungsvorrichtung befindet. Dann kann gemäß Kurvenverlauf
A3 die Einheit wieder in die 0-Stelllung zurückgefahren
werden. Der Vorgang ab dem Zeitpunkt t6 entspricht
dem Vorgang des Zeitpunktes t0.
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Kurve
B zeigt im Vergleich hierzu die Positionierung, bzw. den seitlichen
Verfahrweg gemäß der Erfindung. Zum Zeitpunkt
T0 bis T1 entspricht
die Kurve B der Kurve A, ebenso vom Zeitpunkt T1 bis
T2 und vom Zeitpunkt T2 bis
T3, d. h., der Weitertransport des Gutes
wird nach der exakten Positionierung optimal dem gesamten Förderprozess
angepasst.
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Zum
Zeitpunkt T3 ist das tafelförmige
Gut bereits von einer nachfolgenden Einrichtung bzw. einem Lackierzylinder
oder einer Lackiermaschine übernommen worden. Damit kann
ab dem Zeitpunkt T3 bereits die Ausrichtvorrichtung
in die 0-Position zurückgefahren werden. Dies erfolgt in
der Darstellung gemäß Kurvensegment B1.
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Zum
Zeitpunkt T4 befindet sich damit die Ausrichtungs-Vorrichtung
bereits wieder in der Aufnahmelage für das nächste
tafelförmige Gut. Damit zeigt sich, dass die Vorrichtung
bereits zu diesem Zeitpunkt die Position, die der Position zum Zeitpunkt T0 entspricht, eingenommen hat und damit bereits wieder
der Ausrichtprozess beginnen kann.
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Wie
bereits erwähnt, wird die Zeitersparnis durch das Anheben,
bzw. Entfernen der Rollen 12 und 13 vom Gut erzielt.
Sobald die Rollen abgehoben sind, kann eine Rückstellung
auf 0 erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0469866
B1 [0002]
- - US 5094442 A1 [0004]