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Die Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem beweglichen Dach, das ganz oder teilweise unter einen hinteren und in zwei gegensinnigen Bewegungsabläufen aufbewegbaren Deckelteil, dem ein Überrollschutz zugeordnet ist, absenkbar ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2004 005 591 A1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem beweglichen Dach bekannt, dessen vordere Teile unter einen hinteren Deckelteil absenkbar sind, wobei der Deckelteil in einem ersten Bewegungssinn zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach und in einem zweiten Bewegungssinn zur Freigabe eine Ladeöffnung für Gepäck aufbeweglich ist und wobei dem Deckelteil ein Überrollschutz für das Fahrzeug zugeordnet ist, der im ersten Bewegungssinn mit dem Deckelteil beweglich ist und der im zweiten Bewegungssinn selbst unbewegt verbleibt. Dabei ist der eigentliche, rohrförmige Überrollschutz nach außen hin von dem Deckelteil, der gleichzeitig einen hinteren Dachteil umfasst, übergriffen. Der Überrollschutz muss daher, um die Sicht nach hinten nicht zu sehr einzuschränken, selbst schmal ausgebildet sein, was stabilitätstechnisch nicht wünschenswert ist. Zudem muss die seitliche Anbindung des mit dem Deckelteil aufbewegbaren Überrollschutzes dadurch in Querrichtung relativ weit innen liegen, so dass das Raumgefühl im hinteren Innenraumbereich eingeschränkt ist.
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Aus der
DE 103 55 332 A1 ist ein Fahrzeug mit einem Überrollbügel bekannt, der Teil eines Kofferraumdeckels ist. Der Kofferraumdeckel ist zum Beladen eines Kofferraumes bei feststehendem Überrollbügel nach vorne hochklappbar. Der Kofferraumdeckel ist zudem um eine durch ein Kofferraumschloss und ein Schließteil gebildete Schwenkachse zur Aufnahme von gefalteten Dachteilen mit einem vorderen Ende aufwärts verschwenkbar.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, trotz einer Mitbeweglichkeit eines Überrollschutzes mit dem hinteren Deckelteil dessen Sicherheit und die Raumnutzung zu verbessern.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die weiteren Ansprüche 2 bis 13 verwiesen.
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Durch die Erfindung ist ein Cabriolet-Fahrzeug geschaffen, bei dem der Überrollbügel mit dem Deckelteil bei seiner Bewegung zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach beweglich bleibt und dadurch eine große freie Öffnung für das sich bewegende Dach nicht einengt, und bei dem trotz dieser Mitbeweglichkeit der Überrollschutz weit außen angeordnet ist und dadurch das Raumgefühl, den Kopfraum für die Insassen und die Sicht nach hinten nur minimal einschränkt. Dadurch, dass der Überrollschutz dem Deckelteil in Fahrtrichtung vorgeordnet ist, kann er eine Breite bis ungefähr zur Außenhaut des Deckelteils aufweisen und somit auch weit außen an der Karosserie angebunden sein. Der Überrollschutz kann dabei selbst von außen sichtbar sein oder eine nur dünnwandige, von außen sichtbare Verkleidung aufweisen, die zudem ein Designelement darstellen kann.
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In der Ausbildung nach Anspruch 2 ist sichergestellt, dass der Überrollschutz nicht nur eine gute Krafteinleitung nach unten in die Karosserie ermöglicht, sondern auch eine Krafteinleitung mit einer Heckwärtskomponente in seitliche Längsrahmen ermöglicht, was besonders dann die Stabilität des Überrollschutzes verbessert, wenn im Falle eines Überschlags das Fahrzeug zusätzlich mit einer Komponente in Fahrtrichtung bewegt wird, was bei einem entsprechenden Unfall aus der Fahrt heraus häufig der Fall ist. Der heckwärts weisende Stützflansch kann zum Beispiel als Stehblech ausgeführt sein und daher selbst nur eine minimale Breite aufweisen. Dieser Stützflansch kann sich über die gesamte Höhe eines seitlich aufragenden Abschnitts des Überrollschutzes erstrecken und daher dessen Stabilität erheblich verbessern.
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Die Sicherheit bei einem Überschlag mit einer Geschwindigkeitskomponente in Fahrtrichtung ist weiter verbessert, wenn der Überrollschutz bei geschlossenem Deckelteil in Fahrtrichtung gegenüber einer Vertikalen nach vorne geneigt steht, so dass schon allein durch diese Geometrie ein hoher Widerstand gegen die Krafteinleitung von schräg vorne erreicht ist.
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Eine weitere Verbesserung und Stabilisierung des Überrollschutzes ergibt sich dann, wenn der Stützflansch sich heckwärts nach unten hin erweitert und auch dadurch einer von schräg oben und vorne eingeleiteten Kraft effektiv entgegengewirkt werden kann.
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Sofern an den Überrollschutz vordere Enden der seitlichen Längsrahmen angeschweißt sind, ist die Krafteinleitung von diesen in die Längsrahmen weiter verbessert.
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Der Schrägverlauf des Stützflansches kann günstig auch als Designelement dienen, wenn beispielsweise der Überrollschutz von einer in jedem Bewegungszustand von außen sichtbaren Verkleidung übergriffen ist, die sich wie auch der Stützflansch heckwärts nach unten hin erweitert. Eine solche Verkleidung kann etwa in Kontrastfarbe zum Deckelteil und zur weiteren Karosserie gehalten sein und dadurch ein auffälliges und durch die Schrägstellung dynamisch wirkendes Gestaltungselement bieten.
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Dennoch kann die Verkleidung als dünnwandige Hülle ausgebildet sein, so dass sie genügend Raum belässt, um den Überrollschutz weit außen in der Karosserie abstützen zu können.
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Vorteilhaft ist der Deckelteil an den Überrollschutz an seiner heckwärts weisenden Seite angehängt, so dass der Überrollschutz bei Öffnung des Deckelteils zur Freigabe der Ladeöffnung für Gepäck vollständig vor dem dann bewegten Deckelteil stehen kann. Für eine räumlich günstige Kinematik weist die Verkleidung des Überrollschutzes dann vorteilhaft an ihrem oberen und heckwärts weisenden Querrand Durchgriffskanäle zu dem Überrollschutz zugeordneten Aufhängungen für den Deckelteil auf. Dieser kann zum Beispiel über schwanenhalsartige Scharniere an dem Überrollschutz angehängt sein.
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Wenn das Dach ein sog. Finnendach ist, das von dem Überrollschutz nach hinten weisende und in Draufsicht heckwärts zulaufende Endspitzen, sog. Finnen, umfasst, die in jedem Bewegungssinn mit dem Deckelteil beweglich sind, kann der Überrollschutz oder seine Verkleidung auf gleicher Vertikalhöhe wie die Oberkante der Finnen enden und dadurch einen stufenlosen optischen Übergang zu diesen sicherstellen. Dabei kann der Überrollschutz eine Heckscheibe umgreifen, die im wesentlichen vertikal stehen und selbst separat absenkbar sein kann. Auch eine von Schrägheckfahrzeugen bekannt flache Stellung einer bis hinten durchgehenden Heckscheibe ist alternativ möglich.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus in der Zeichnung schematisch dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine schematische Seitenansicht des oberen Bereichs eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs bei geschlossenem Dach und geschlossenem Deckelteil,
- 2 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 1 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne,
- 3 das Fahrzeug nach 1 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei geschlossenem Dach und beginnender Öffnung des Deckelteil im zweiten Bewegungssinn zur Freigabe einer Ladeöffnung für Gepäck,
- 4 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 3 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne,
- 5 das Fahrzeug nach 3 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei geschlossenem Dach und jetzt vollständiger Öffnung des Deckelteil im zweiten Bewegungssinn zur Freigabe einer Ladeöffnung für Gepäck,
- 6 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 5 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne,
- 7 das Fahrzeug nach 1 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei geschlossenem Dach und beginnender Öffnung des Deckelteils im ersten Bewegungssinn zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach,
- 8 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 7 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne, im Bereich des Überrollschutzes teilweise aufgebrochen,
- 9 das Fahrzeug nach 7 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei geschlossenem Dach und jetzt vollständiger Öffnung des Deckelteils im ersten Bewegungssinn zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach,
- 10 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 9 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne, im Bereich des Überrollschutzes teilweise aufgebrochen,
- 11 das Fahrzeug nach 9 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei vollständiger Öffnung des Deckelteils im ersten Bewegungssinn zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach während der beginnenden Ablage der vorderen Dachteile,
- 12 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 11 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne, im Bereich des Überrollschutzes teilweise aufgebrochen,
- 13 das Fahrzeug nach 11 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei vollständiger Öffnung des Deckelteils zur Freigabe der Durchtrittsöffnung für das Dach während der weit fortgeschrittenen Dachablage,
- 14 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 13 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne, im Bereich des Überrollschutzes teilweise aufgebrochen,
- 15 das Fahrzeug nach 13 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei vollständiger Öffnung des Deckelteils zur Freigabe der Durchtrittsöffnung für das Dach und vollständig abgelegtem Dach,
- 16 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 15 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne, im Bereich des Überrollschutzes teilweise aufgebrochen,
- 17 das Fahrzeug nach 15 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei vollständig abgelegtem Dach und bei Öffnung des Deckelteils gegensinnig zu 15 zur Freigabe der Ladeöffnung für Gepäck,
- 18 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 17 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne, im Bereich des Überrollschutzes teilweise aufgebrochen,
- 19 das Fahrzeug nach 17 in ähnlicher Seitenansicht wie dort bei vollständig abgelegtem Dach, jetzt allerdings bei geschlossenem Deckelteil,
- 20 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 19 in perspektivischer Ansicht von schräg oben vorne, im Bereich des Überrollschutzes teilweise aufgebrochen,
- 21 das Fahrzeug in Dach- und Deckelteilstellung nach 17 in perspektivischer Ansicht von schräg hinten,
- 22 eine ähnliche Ansicht wie 21, jedoch der besseren Übersicht halber ohne die äußere Verkleidung des Überrollschutzes dargestellt.
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Das erfindungsgemäße Cabriolet-Fahrzeug 1 ist im hier gezeichneten Ausführungsbeispiel mit einem insgesamt beweglichen Dach 2 versehen, das hier als sog. Finnendach ausgebildet ist, d. h., dass dieses zwei heckwärts sich verschmälernde und in Seitenansicht etwa dreieckig zulaufende Endspitzen 3, sog. Finnen, umfasst, die Bestandteil des Daches 2 sind. Zwischen diesen kann im vorderen Bereich eine etwa aufrecht stehende und separat bewegliche Heckscheibe 4 vorgesehen sein.
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Alternativ kann ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 1 auch mit einem Heck versehen sein, bei dem auch eine Schrägstellung der Heckscheibe innerhalb eines konventionellen Daches vorgesehen ist.
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Des weiteren kann das Fahrzeug 1 sowohl ein Zweisitzer sein als auch einen größeren Innenraum mit etwa zwei oder mehr Sitzreihen hintereinander aufweisen.
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Das Dach 2 ist in jedem Fall zu seiner Öffnung ganz oder teilweise beweglich, in seiner Offenstellung im rückwärtigen Fahrzeugbereich ablegbar und hierfür mittelbar oder unmittelbar beweglich an der Karosserie 10 angebunden. Das in Fahrtrichtung F vordere Ende des Daches 2, hier gebildet durch einen in sich starren Plattenteil 5, ist mit dem Windschutzscheibenrahmen 7 des Fahrzeugs 1 mittelbar oder unmittelbar zur Sicherung der geschlossenen Dachstellung verriegelbar. Hier folgt auf das Plattenteil 5 heckwärts ein weiteres in sich starres Plattenteil 6. Beide Plattenteile können ihrerseits mit Sonnen- oder Schiebedacheinlagen 8, 9 (2) versehen sein. Die Anzahl der Plattenteile 5, 6 kann je nach Dachlänge variieren. Auch ein einzelnes Plattenteil 5 kann bei einem Zweisitzer ausreichend sein.
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Gemäß der Zeichnung sind die Plattenteile 5, 6 nach Art eines sog. Retractable Hardtop (RHT) ausgebildet und daher in sich starr oder zumindest mit starren Rahmen versehen. An Stelle der einzelnen Dachteile 5, 6 könnte auch insgesamt ein Softtopabschnitt mit einem flexiblen Bezug in diesem Bereich vorgesehen sein, der dann zum Beispiel an den unten noch näher beschriebenen Überrollschutz 12 in Fahrtrichtung F nach vorne weisend angehängt wäre.
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Hier sind die vorderen Dachteile 5, 6 über ein separates Gestänge 20 direkt an die Karosserie 10 beweglich angebunden.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind beide vorderen Dachteile 5, 6 in ihrer abgelegten Offenstellung (15) unter einen hinteren Deckelteil 11 versenkbar. Dieser Deckelteil 11 ist dabei in einem ersten Bewegungssinn (7; 9) zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach 2 und in einem zweiten Bewegungssinn (3; 5) zur Freigabe eine Ladeöffnung für Gepäck aufbeweglich. Die Finnen 3 stehen auf dem Deckelteil 11 und sind mit diesem beweglich.
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Weiter ist dem Deckelteil 11 ein insgesamt mit 12 bezeichneter Überrollschutz zugeordnet, der im ersten Bewegungssinn mit dem Deckelteil 11 beweglich ist - wobei auch zwischen diesen Teilen eine unten noch näher beschriebene Relativbewegung möglich ist - und der im zweiten Bewegungssinn, wenn nur die Kofferraumöffnungsfunktion des Deckelteils 11 benötigt wird, selbst unbewegt am oberem Rand der Karosserie 10 stehend verbleibt.
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Die Zuordnung des Überrollschutzes 12 zum Deckelteil 11 bedeutet daher keine starre Verbindung zwischen den genannten Baugruppen, sondern der Deckelteil 11 ist am Überrollschutz beweglich - hier schwenkbeweglich - abgestützt.
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Dabei ist der Überrollschutz 12 dem Deckelteil 11 in Fahrtrichtung F vorgeordnet (1) und daher von quer außen sichtbar, also nicht vom Deckelteil 11 übergriffen. Die Sichtbarkeit des Überrollschutzes 12 von außen ist dabei so zu verstehen, dass dieser je nach Ausbildung entweder bis nach quer außen hin eine durchgehende Erstreckung aufweist oder eine von seitlich außen sichtbare Verkleidung 13, zum Beispiel eine dünnwandige Kunststoffverkleidung, aufweist. Diese kann auch als Designelement in Kontrastfarbe zu sonstigen Bereichen des Fahrzeugs 1, insbesondere zur Karosserie 10 und/oder dem Deckelteil 11, stehen. Die äußere Verkleidung 13 kann einen oberen Randbereich der Karosserie 10 nach außen hin dichtend übergreifen, wie dies zum Beispiel in 2 in der geschlossenen Stellung des Deckelteils 11 dargestellt ist.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel weist der Überrollschutz 12 an jeder Querseite einen abwärts weisenden Halteflansch 14, mit dem er in ein Widerlager 15 der Karosserie 10 unterhalb einer Fensterbrüstungslinie eingreift, und einen heckwärts weisenden Stützflansch 16 auf, mit dem er an einem mit einer Komponente in Fahrtrichtung weisenden seitlichen Längsrahmen 17 abgestützt ist. Die geometrischen Angaben beziehen sich dabei auf eine stabile Fahrstellung des Deckelteils 11, d. h., dass dieses geschlossen ist, unabhängig davon, ob das Dach 2 dabei auch geschlossen oder die Dachteile 5, 6 unterhalb des Deckelteils 11 abgelegt sind.
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Wie in den Seitenansichten gut sichtbar ist, steht der Überrollschutz 12 insgesamt hier so, dass er bei geschlossenem Deckelteil 11 in Fahrtrichtung F gegenüber einer Vertikalen leicht nach vorne geneigt ist, so dass er beim Überschlag gegen eine Krafteinleitung mit einer Komponente in Vertikalrichtung und einer Komponente in Horizontalrichtung entgegen der Fahrtrichtung F einen besonders hohen Widerstand bietet.
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Hierzu trägt auch bei, dass der eben erwähnte Stützflansch 16 sich heckwärts nach unten hin erweitert und eine in Fahrzeuglängsrichtung große Kontaktfläche zu dem von hinten kommenden Längsrahmen 17 aufweist. Der Stützflansch 16 kann als Stehblech oder ähnliche in Fahrzeugquerrichtung nur wenig Raum benötigende Baueinheit ausgebildet sein.
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Beide seitlichen Hilfsrahmen 17 können am Fahrzeugende zu einer U-Form miteinander verbunden sein oder lediglich einzelne seitliche Lenker, zum Beispiel Schwenklenker, ausbilden.
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In der hier gezeigten Ausführung umfasst der Überrollschutz 12 einen über die Fahrzeugbreite durchgehenden und rohrförmigen Bügel 18, dessen Enden die unteren Halteflansche 14 ausbilden, während seitlich vordere Enden der seitlichen Längsrahmen 17 an diesen rohrförmigen Bügel angeschweißt sind - ebenso, wie die Stützflansche 16 an ihren vorderen Kanten mit dem Bügel 18 und an ihren unteren Kanten mit den Längsrahmen 17 verschweißt sind, um eine maximale Stabilität und optimierte Krafteinleitung zu erreichen.
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Wie der Stützflansch 16, so kann sich auch die o. g. Verkleidung 13 sich heckwärts nach unten hin erweitern und ohne Relativbewegung stets mit dem Überrollschutz 12 bewegbar sein und dabei den Stützflansch 16 nach außen hin vollflächig abdecken.
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Der Überrollschutz 12 hat hier nicht allein die übliche Sicherungsfunktion während eines Unfalls, sondern dient auch zur Abstützung des Deckelteils 11, der beweglich an den Überrollschutz 12 an seiner heckwärts weisenden Seite angehängt ist. Hierzu ist, wie in 21 gut erkennbar ist, die Verkleidung 13 des Überrollschutzes 12 an ihrem oberen und heckwärts weisenden Querrand mit Durchgriffskanälen versehen, die zu dem Überrollschutz zugeordneten Aufhängungen für den Deckelteil 11 führen und den Durchgriff von zum Beispiel schwanenhalsartigen Lenkern 19 des Deckelteils 11 ermöglichen. Bei dem hier gezeigten Fahrzeug mit Finnendach können dann die Finnen 3 in jedem Bewegungssinn mit dem Deckelteil 11 beweglich sein, ohne in Kollisionsgefahr mit dem Überrollschutz 12 oder anderen Teilen zu geraten.
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Weiter ist in 21 gut erkennbar, dass der Überrollschutz 12 eine Heckscheibe 4 umgreift, die hier ungefähr vertikal steht und auch einzeln beweglich sein kann, um sie zu öffnen.
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In 22, in der die Verkleidung 13 nicht eingezeichnet ist, wird deutlich, dass der Überrollschutz 12 in seinem oberen Bereich das durchgehende Querrohr 18 und daran angeschweißt die seitlichen Stützflansche 16 umfasst. Sofern diese Teile einer bestimmten Formanpassung an die Außenkontur des Daches 2 unterworfen werden, zum Beispiel durch die Verwendung von Strangpressprofilen oder tiefgezogenen Bauteilen, kann auch ein äußere Verkleidung 13 ganz entbehrlich sein, so dass dann die Teile 18 und 16 des Überrollschutzes 12 auch unmittelbar einen Teil der sichtbaren Außenhaut des Fahrzeugs 1 darstellen können. Es versteht sich, dass der Überrollschutz 12 nicht zwingend ein über die gesamte Breite durchgehendes Rohr 18 umfassen muss, sondern auch an jeder Fahrzeugseite ein einzelnes Schutzelement aufweisen kann.
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Um aus der geschlossenen Deckelteilstellung nach 1 den Deckelteil 11 zur Freigabe einer Ladeöffnung für Gepäck zu öffnen (in 5 bei geschlossenem Dach 2 dargestellt), wird manuell oder angetrieben über Antriebs- oder antriebsunterstützende Organe 21 bei auf der Karosserie fest und in Fahrtrichtung vor dem Deckelteil 11 verbleibendem Überrollschutz 12 über die Schwenkanbindung 19 der Deckelteil in mit einer Vorwärtskomponente aufgeschwenkt, so dass sich die in 5 bei geschlossenem Dach 2 bzw. in 17 bei offenem Dach 2 gezeigte Endstellung ergibt, in der der Kofferraum be- oder entladen werden kann. Der Überrollschutz dient hier somit als karosserieseitiger Tragbügel für die Schwenkkinematik des daran angebundenen Deckelteils 11.
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Um aus der geschlossenen Deckelteilstellung hingegen den Deckelteil 11 zur Freigabe der Durchtrittsöffnung für das Dach aufzubewegen, wird der diesem zugeordnete Überrollschutz 12 insgesamt mit von der Karosserie 10 abgehoben, so dass sich die in 9 bei geschlossenem Dach bzw. in 15 bei offenem Dach gezeigte Endstellung ergibt, in der das Dach ungestört vom Überrollschutz 12 geöffnet oder geschlossen werden kann. Dabei müssen der Überrollschutz 12 und der Deckelteil 11 nicht synchron miteinander öffnen, sondern über die o. g. Lenker 19 kann auch hier der Deckelteil 11 ein Stück weit gegenüber dem Überrollschutz 12 aufschwenken und dadurch vermeiden, sehr tief nach unten in den Bereich der Stoßstange einzutauchen. Wie in 9 erkennbar ist, kann durch diese - optional zwangsgesteuerte - Aufbewegung des Deckelteils 11 gegenüber dem Überrollschutz 12 die hintere Kante 22 des Deckelteils weiter oben und heckwärts verlagert sein, als dies ohne die Relativbewegung gegenüber dem Überrollschutz 12 möglich wäre. Damit sind den Designern bei der Heckgestaltung Zwänge genommen, die einer Kollisionsgefahr mit dem Deckelteil 11 entgegenwirken müssten.
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In 11 ff. ist dargestellt, wie in dieser Offenstellung des Deckelteils 11 und des Überrollschutzes 12 die Dachteile 5, 6 über ihr Gestänge 20 und hier nicht eingezeichnete Antriebe zu ihrer Öffnung heckwärts und abwärts bewegt werden können, ohne dass von dieser Bewegung Deckelteil 11 oder Überrollschutz 12 beeinflusst würden. Auch die Heckscheibe 4 kann mit dem Deckelteil 11 beweglich sein.