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Die
Erfindung betrifft einen Frontgassack nach Anspruch 1 sowie eine
Ventileinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
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Sogenannte
Frontgassäcke sind in der Automobiltechnik weithin bekannt
und Bestandteil praktisch jeden modernen Kraftfahrzeugs. Man unterscheidet
grundsätzlich zwischen sogenannten Fahrer-Frontgassäcken
und Beifahrer-Frontgassäcken. Bei beiden Arten von Gassäcken,
insbesondere jedoch bei Beifahrer-Frontgassäcken besteht
das grundsätzliche Problem, dass die Situationen, bei welchen
sie Schutz bieten sollen, höchst unterschiedlich sein können.
So können insbesondere folgende Situationen auftreten,
in denen der Beifahrer-Frontgassack Schutz bieten oder zumindest
keine zusätzliche Gefährdung darstellen soll:
Ein Erwachsener sitzt angeschnallt in der Standard-Sitzposition,
ein Erwachsener sitzt unangeschnallt in seiner Standard-Sitzposition,
ein Erwachsener sitzt vornübergebeugt, ein Kind sitzt unangeschnallt
und vornübergebeugt, ein Kinder-Schalensitz steht in der ”Kopf-nach-vorne-Position” auf
dem Beifahrersitz. Die Anforderungen an den Frontgassack sind in
diesen Situationen höchst unterschiedlich. Während beim
Erwachsenen in der Standard-Sitzposition, insbesondere dann, wenn
er nicht angeschnallt ist, eine möglichst große
Rückhaltewirkung die zentrale Forderung ist, ist die zentrale
Forderung beim vornübergebeugten Kind (auch beim vornübergebeugten
Erwachsenen) und beim rückwärts ausgerichteten
Kinder-Schalensitz eine geringe Aggressivität des expandierenden
Gassacks.
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Aus
der gattungsbildenden
US 2006/0071461
A1 ist ein Gassack mit einer Ventileinrichtung bekannt,
welche eine Ventilöffnung mit variablem Querschnitt hat.
Die Ventileinrichtung dient hier als Ventilationseinrichtung, das
heißt, sie dient dazu, den von der Gassackhülle
umschlossenen Gasraum in die Umgebung zu ventilie ren. Die Ventileinrichtung
weist eine Tülle auf, die um eine Durchbrechung herum in
der Hülle mit der Hülle verbunden ist. Um den
oberen Rand der Tülle herum ist ein Zugelement in Form
eines Zugbandes geführt, welcher weiterhin mit der Prallfläche
des Frontgassackes verbunden ist. Die Länge des Zugelementes
ist hierbei so bemessen, dass der Gassack bis zu einem Zustand,
in dem er nahezu vollständig expandiert ist, stark ventiliert
wird, was den Vorteil hat, dass er während der Expansion
relativ wenig Kraft auf ein sich im Weg befindendes Objekt, beispielsweise
einen vornübergebeugten Insassen oder einen Baby-Schalensitz, überträgt.
Nachteilig ist jedoch der hohe Gasverlust, was den Einsatz eines
starken Gasgenerators notwendig macht.
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Hiervon
ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen
gattungsgemäßen Gassack dahingehend weiterzubilden,
dass er in ”regulären” Situationen eine
gute Rückhaltewirkung zeigt, während der Entfaltung
nur geringe Aggressivität zeigt und einen nur geringen
Gasverlust bis zum Erreichen des End-Entfaltungszustandes aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Gassack mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
der Gassack mindestens zwei Gasräume auf, welche durch
eine Trennwand voneinander getrennt sind. Hierbei ist der erste
Teilgasraum mit einer Aufblaseinrichtung, also zumeist einem Gasgenerator,
verbunden, welche den ersten Teilgasraum im Falle eines Unfalls
befüllen kann. Es ist ein zweiter Teilgasraum vorhanden, welcher
vom ersten Teilgasraum durch eine Trennwand getrennt ist. Im Allgemeinen
liegt dieser zweite Teilgasraum beim vollständig expandierten
Gassack näher beim Insassen als der erste Teilgasraum und weist
die Prallfläche auf. Weiterhin ist eine Ventileinrichtung
vorhanden. Diese umfasst wenigstens ein steuerbares Ventil in der
Trennwand, über welches Gas vom ersten Teilgasraum in den
zweiten Teilgasraum strömen kann. Hierbei weist das Ventil
wenigstens einen gedrosselten und wenigsten einen ungedrosselten
Zustand auf. Gesteuert wird dieses Ventil durch wenigsten ein Zugelement,
welches sich von dem Ventil durch den zweiten Teilgasraum zu einem Abschnitt der
Hülle, zumeist der Prallfläche, erstreckt. Das
Zugelement wirkt derart auf das Ventil ein, dass dieses bei Überschreiten
einer vorbestimmten Zugspannung im Zugelement von einem gedrosseltem
in einen ungedrosselten Zustand übergeht. Hierdurch wird
folgendes bewirkt:
Befindet sich der Insasse zu Beginn des
Unfalls in seiner Standard-Sitzposition, so vergeht relativ viel Zeit
zwischen Zündung des Gasgenerators und der Vorverlagerung
des Insassen bis zum Eintauchen in den Gassack. Dies gilt insbesondere
dann, wenn der Insasse angegurtet ist. In diesem Fall entfaltet
sich der Gassack vollständig und aufgrund des Fehlens eines
Hindernisses tritt eine relativ hohe Zugspannung im Zugelement auf,
so dass die Ventileinrichtung zum Zeitpunkt des Aufpralls des Insassen
auf die Prallfläche offen ist, erster und zweiter Teilgasraum
miteinander verbunden sind und ein hohes Druckniveau im zweiten
Teilgasraum herrscht. In diesem Falle steht die volle Rückhaltewirkung
zur Verfügung, der Insasse ”spürt” die
Trennwand nicht.
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Sitzt
der Insasse jedoch vornübergebeugt auf seinem Sitz, oder
steht ein Kinder-Schalensitz gegen die Fahrtrichtung auf dem Beifahrersitz,
so wird zwar der erste Teilgasraum aufgeblasen, die zum zweiten
Teilgasraum gehörende Prallfläche kommt jedoch
sehr früh in Kontakt mit dem Hindernis (beispielsweise
dem Insassen), so dass die notwendige Zugspannung im Zugelement
nicht aufgebaut wird, und das Ventil nicht vom gedrosselten in den ungedrosselten
Zustand übergeht. Das heißt, dass der zweite Teilgasraum
nicht oder nur erheblich langsamer aufgeblasen wird, wodurch die
Gesamtkraft, welche vom Frontgassack auf das Hindernis übertragen
wird, gegenüber einem gewöhnlichem Gassack erheblich
vermindert ist, was die Gefahr der Verletzung durch den Gassack
selbst vermindert.
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Häufig
wird es zu bevorzugen sein, dass die Ventileinrichtung weiterhin
einen ungedrosselten Ausgangszustand aufweist, so dass die Ventileinrichtung
drei Zustände aufweist: Zu einem sehr frühen Zeitpunkt
des Expansionsprozesses ist die Ventileinrichtung ganz oder teilweise
offen, so dass Gas vom ersten Teilgasraum in den zweiten Teilgasraum
gelangt. Mit fortschreitender Expansion wird der ungedrosselte Ausgangszustand
gedrosselt, wodurch für einen gewissen Zeitab schnitt die
oben beschriebene ”Sicherheitsentfaltung” stattfindet.
An diesen Zeitabschnitt schließt sich bei freier Entfaltung
des Frontgassacks wieder ein ungedrosselter Zustand an, während
bei Vorhandensein eines Hindernisses der gedrosselte Zustand beibehalten
wird. Die Steuerung der Ventileinrichtung vom ungedrosselten Ausgangszustand
in den gedrosselten Zustand wird ebenfalls von einem Zugelement
gesteuert.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine Ventileinrichtung zur Verfügung
zu stellen, welche zum Einsatz in einem Frontgassack, wie er eben
beschrieben wurde, geeignet ist, das heißt, welches aufgrund
einer definierten Zugspannung in einem Zugelement zuverlässig
von einem gedrosselten in einen ungedrosselten Zustand übergeht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Ventileinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 6 gelöst.
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Diese
Ventileinrichtung weist, wie die Ventileinrichtung der gattungsbildenden
US 2006/0071461 A1 auch,
eine Ventilöffnung variabler Größe und
ein Zugelement auf, wobei ein erster Abschnitt des Zugelements mit
einem von der Ventilöffnung beabstandeten Abschnitt der
Hülle des Gassacks verbunden ist und wobei sich ein zweiter
Abschnitt um die Ventilöffnung erstreckt, so dass die Ventilöffnung
durch das Zugelement zugezogen werden kann. Erfindungsgemäß ist
einer Reißverbindung vorhanden, welche im Ruhezustand des
Gassacks eine Stelle des zweiten Abschnitts des Zugelements mit
einer weiteren Stelle des zweiten Abschnitts des Zugelements und/oder
mit der Hülle verbindet. Diese Reißverbindung
reißt bei vollständiger Expansion des Gassacks,
wodurch es die Ventilöffnung freigibt und die Ventilöffnung
in einen ungedrosselten Zustand übergeht.
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Es
gibt zwei Möglichkeiten, wie die Reißverbindung
angeordnet werden kann: Zum einen ist es möglich, die Reißverbindung
so anzuordenen, dass die Ventilöffnung im Ruhezustand offen
ist, bei Expansion des Gassacks aufgrund der Zugspannung im Zugelement
zunächst geschlossen oder zumindest verkleinert wird und
bei weiterer Expansion des Gassacks aufgrund des Aufreißens
der Reißverbindung wieder geöffnet wird (3-stufiges
Ventil). Weiterhin ist es möglich, die Reißverbindung
so anzuordenen, dass die Ventilöffnung im Ruhezustand geschlossen
ist, und bei Expansion des Gassacks aufgrund des Aufreißens
der Reißverbindung geöffnet wird (2-stufiges Ventil).
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Bevorzugte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug auf die Figuren näher erläutert. Hierbei
zeigen:
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1a Einen
Beifahrer-Frontgassack, welcher sich zwischen Armaturenbrett und
Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs entfaltet in einem ersten
Entfaltungszustand, sowie einen Beifahrer in seiner Standard-Sitzposition,
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1b das
Steuerventil welches im Frontgassack der 1a enthalten
ist, in einer 3-dimensionalen Darstellung im ungedrosselten Ausganszustand,
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2a das
in 1a Gezeigte in einem zweiten Entfaltungszustand,
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2b das
Steuerventil aus 1b im gedrosselten Zwischenzustand,
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3a das
in 1a und 1b Gezeigte im
vollständigen Entfaltungszustand des Frontgassackes,
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3b das
Steuerventil aus den 1b und 2b in
einem ungedrosselten Endzustand,
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4 das
in 1a Gezeigte, jedoch mit einem vornübergebeugten
Insassen,
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5 einen
zweiten Entfaltungszustand des Frontgassacks bei Vorhandensein eines
vornübergebeugten Insassen,
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6a ein
zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung einer der 1a entsprechenden
Darstellung,
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6b ein
erstes Ventil in einem gedrosselten Anfangszustand in einer Draufsicht,
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6c ein
zweites Ventil in einem ungedrosselten Anfangszustand,
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7a den
Frontgassack aus der 6a in einem zweiten Entfaltungszustand,
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7b ein
erstes Ventil der 6b in einem gedrosselten Zwischenzustand,
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7c das
zweite Ventil der 6c in einem gedrosselten Zwischenzustand,
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8a das
in 7a Gezeigte im vollständigen Entfaltungszustand
des Frontgassackes,
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8b das
erste Ventil aus den 6b und 7b im
ungedrosselten Endzustand,
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8c das
zweite Ventil aus den 6c und 7c im
gedrosselten Endzustand,
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9 den
Frontgassack in einem der 7a entsprechenden
Entfaltungszustand bei Vorhandensein eines vornübergebeugten
Insassen,
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10 ein
zweites Ausführungsbeispiel eines Steuerventiles im Querschnitt
im ungedrosselten Anfangszustand,
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11 das
in 10 Gezeigte in einer Draufsicht,
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12 das
in 10 Gezeigte im gedrosselten Zwischenzustand,
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13 das
in 12 Gezeigte in einer der 11 entsprechenden
Ansicht,
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14 das
in den 10 und 12 Gezeigte
in einem ungedrosselten Endzustand,
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15 das
in 14 Gezeigte in einer der 11 und 13 entsprechenden
Ansicht,
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16a ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung
in einer der 1a entsprechenden Darstellung,
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16b ein erstes Ventil in einem gedrosselten Ausgangszustand
in einer Draufsicht,
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16c ein zweites Ventil,
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17 den
Frontgassack aus 16a in einem vollständig
entfalteten Zustand und
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18 das
in 16a Gezeigte, jedoch mit einem vornübergebeugten
Insassen.
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Die 1a zeigt
schematisch einen vorderen Bereich eines Kraftfahrzeugs in einer
Frühphase eines Frontalzusammenstoßes. Im Armaturenbrett
A befindet sich eine Frontgassack-Einheit, welche ein Gehäuse 16,
einen Gasgenerator 17 und eine Hülle 12 des
Frontgassackes 10 umfasst. Die Hülle 12 weist
einen äußeren Abschnitt 14, welcher den
gesamten Gasraum des Frontgassacks umschließt, und eine
Trennwand 15 auf, welche den Gasraum in einen ersten Teilgasraum 18 und
einen zweiten Teilgasraum 19 unterteilt. Hierbei schließt
sich der erste Teilgasraum 18 unmittelbar an den Gasgenerator 17 an,
so dass der erste Teilgasraum 19 unmittelbar von Gasgenerator,
welcher die Aufblaseinrichtung bildet, befüllt wird. Die
Befüllung des zweiten Teilgasraum 19 erfolgt ausschließlich über
den ersten Teilgasraum 18, wozu eine Ventileinrichtung
dient. Im ersten Ausführungsbeispiel besteht diese Ventileinrichtung aus
einem einzigen in der Trennwand 15 angeordneten Ventil,
welches hier als Steuerventil 20 bezeichnet wird, und einem
als Zugelement dienenden Zugfaden 30. Das Steuerventil 20 kann,
wie nachfolgend genauer beschrieben werden wird, drei Zustände einnehmen,
nämlich den in 1b gezeigten
ungedrosselten Anfangszustand, den in 2b gezeigten gedrosselten
Zwischenzustand und den in 3b gezeigten
ungedrosselten Endzustand.
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Der
Aufbau des Steuerventil 20 wird nun zunächst mit
Bezug auf die 1b erläutert: In der Trennwand 15 befindet
sich eine Durchbrechung 22 um die herum sich eine Tülle 24 erstreckt,
welche in der Terminologie der Anmeldung als zur Trennwand, also
als zur Hülle gehörend betrachtet wird. Der obere
Rand 24a der Tülle 24 umschließt
die Ventilöffnung 25, deren Querschnitt variabel
ist. Zur Steuerung des Querschnitts der Ventilöffnung 25 dient
ein Zugfaden 30 dessen erster Abschnitt 32 mit
einem von dem Steuerventil 20 entfernten Abschnitt der Hülle,
hier nämlich mit der Prallfläche 14a fest
verbunden ist. Ein zweiter Abschnitt 34 des Zugfadens 30 erstreckt
sich durch einen die Ventilöffnung 25 umgebenden
Tunnel 26 der Tülle 24. Das aus dem Tunnel 26 austretende
zweite Ende 34a dieses zweiten Abschnitts 34 ist
mittels einer Reißnaht 36 mit der Tülle 24 verbunden.
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Im
Ruhezustand und in einem frühen Entfaltungszustand, wie
er beispielsweise in 1a gezeigt ist, herrscht im
Zugfaden 30 keine Spannung und die Tülle 24 hat
eine im wesentlichen zylindrische Form, so dass der Querschnitt
der Ventilöffnung 25 im wesentlichen dem Querschnitt
der Durchbrechung 22 entspricht.
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Die
Länge des Zugfadens 30 ist jedoch recht kurz bemessen,
so dass dieser durch die nach vorne geworfene Prallfläche 14a gestrafft
wird (siehe 2a). Hierdurch zieht sich der
zweite Abschnitt 34 des Zugfadens 30 um den oberen
Rand 24a der Tülle 24 zusammen, so dass
der freie Querschnitt der Ventilöffnung 25 stark
herabgesetzt wird, wie man dies der 2b entnimmt.
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Kann
sich der äußere Abschnitt 14 der Hülle 12 Frontgassackes 10 ungehindert
ausbreiten, so zieht die Prallfläche 14a weiter
am Zugfaden 30, wodurch die Reißnaht reißt
(siehe 3a), der zweite Abschnitt 34 aus
dem Tunnel 26 herausgezogen wird und somit die Tülle 24 wieder
ihre ursprüngliche Form erreicht, wodurch das Steuerventil 20 wieder
in einem ungedrosselten Zustand, welcher hier als Endzustand bezeichnet
wird, vorliegt (3b). Es ist hierbei zu bemerken,
dass die Kraft, welche die Prallfläche 14a auf
den Zugfaden 30 ausübt, im wesentlichen eine Folge
der Massenträgheit und zu einem nur kleinen Teil eine Folge
des Drucks im zweiten Teilgasraum 19 ist. In diesem Zustand
expandiert der Frontgassack 10 bis zu seiner vollen Entfaltung (3a)
und der zweite Teilgasraum 19 wird vom ersten Teilgasraum 18 über
das nun offene Steuerventil 20 befüllt, so dass
dann, wenn der Insasse I in den Gassack eintaucht, dieser vollständig
befüllt ist.
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Anders
verhält es sich, wenn, wie es in den 4 und 5 gezeigt
ist, sich der Insasse I zu Beginn des Unfalles in einer vorgebeugten
Position befindet. Hier kommt der Insasse, gezeigt ist in 5 der
Kopf des Insassen, bereits mit der Prallfläche 14a in
Kontakt, wenn die Reißnaht 36 noch nicht gerissen ist,
sich das Steuerventil 20 jedoch schon in seinem gedrosselten
Zwischenzustand (2b) befindet. Hierdurch reicht
die Kraft im Zugfaden nicht aus, um die Reißnaht 36 zu
zerreißen, wodurch das Steuerventil 20 in seinem
gedrosselten Zwischenzustand verbleibt und der zweite Teilgasraum 19 gar
nicht oder recht langsam befüllt wird. Hierdurch wird die Krafteinleitung
in den vornübergebeugten Insassen wie gewünscht
wesentlich verringert, was das Verletzungsrisiko des Insassen durch
den Frontgassack selbst deutlich verringert. In der Regel ist die
Ventileinrichtung nicht vollständig geschlossen, so dass der
Insasse relativ sanft vom Armaturenbrett weggedrückt wird.
Hierzu kann die Ventileinrichtung weiterhin auch ein zweites Ventil
mit konstantem Querschnitt in der Trennwand aufweisen.
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Die 6a bis 9 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Frontgassackes. Ziel und Wirkungsweise sind gleich wie im ersten
Ausführungsbeispiel, so dass auf dieses in wesentlichen
Punkten verwiesen werden kann. Auch hier weist die Ventileinrichtung
einen ungedrosselten Anfangszustand, einen gedrosselten Zwischenzustand
und einen ungedrosselten Endzustand auf. Im Unterschied zum ersten
Ausführungsbeispiel weist die Ventileinrichtung nicht ein
einziges Steuerventil, sondern zwei Ventile mit variablem Querschnitt
auf, welche hier als erstes Ventil 40 und zweites Ventil 60 bezeichnet
werden. Im Ruhezustand und in einem sehr frühen Entfaltungszustand
(6a) befindet sich das erste Ventil 40 in
einem gedrosselten Zustand, während sich das zweite Ventil 60 in
einem ungedrosselten Zustand befindet.
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Das
erste Ventil 40 ist wie folgt aufgebaut (6b, 7b, 8b):
Um eine erste Durchbrechung 42 in der Trennwand 15 erstreckt
sich eine erste Tülle 44 mit einem oberen Rand 44a,
welcher die erste Ventilöffnung 45 umgibt. Auch
hier ist ein Zugfaden vorhanden, welcher sich durch den zweiten Teilgasraum 19 erstreckt,
dieser Zugfaden wird hier als erster Zugfaden 50 bezeichnet.
Der erste Abschnitt 52 des ersten Zugfadens 50 ist
mit der Prallfläche 14a der Hülle 12 verbunden.
Der zweite Abschnitt 54 erstreckt sich durch den ersten
Tunnel 46 welcher sich entlang des oberen Randes 44a der
ersten Tülle 44 erstreckt. Eine Reißnaht 56 verbindet zwei
Stellen des zweiten Abschnitts 54 derart miteinander, dass
der zweite Abschnitt 54 zusammengezogen ist, so dass die
Ventilationsöffnung 45 gegenüber der
ersten Durchbrechung 42 verkleinert ist, wie man dies der 6b,
welche das erste Ventil in einer Draufsicht zeigt, und 7b,
welche das erste Ventil in einer perspektivischen Ansicht zeigt,
entnimmt.
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Das
zweite Ventil 60 ist im Prinzip genauso aufgebaut wie das
Steuerventil 20 des ersten Ausführungsbeispiels
mit der Ausnahme, dass das zweite Ende 74a des zweiten
Abschnittes 74 des zweiten Zugfadens 70 mit einer
dauerhaften Naht 76 mit der Tülle (zweite Tülle 64)
verbunden ist. Der zweite Zugfaden 70, welcher das zweite
Ventil 60 steuert, erstreckt sich durch den ersten Teilgasraum 18 bis
zu einem fahrzeugfesten Bauteil, wie beispielsweise dem Gasgenerator 17.
Im Ausgangszustand ist das zweite Ventil 60 offen, d. h.
die zweite Ventilationsöffnung 65, welche vom
oberen Rand 64a der zweiten Tülle 64 umgeben
wird, hat im wesentlichen den gleichen Querschnitt wie die zweite
Durchbrechung 62, welche von der zweiten Tülle 64 umgeben
wird.
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In
einem mittleren Entfaltungszustand, wie er in 7a gezeigt
wird, ist das erste Ventil 40 noch geschlossen, da im ersten
Zugfaden 50 nicht genug Zugspannung herrscht, um die Reißnaht 56 aufzureißen
und das zweite Ventil 60 ist geschlossen, da aufgrund der
vollständigen Befüllung des ersten Teilgasraumes 18 der
zweite Zugfaden 70 bespannt und damit die zweite Tülle 64 zusammengezogen
ist.
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Bei
weiterer freier Expansion zerreißt die Reißnaht 56,
das erste Ventil 40 öffnet sich und es wird der
ungedrosselte Endzustand erreicht (8a, 8b und 8c).
Trifft die Prallfläche bei der Expansion jedoch auf ein
Hindernis, so bleibt das erste Ventil geschlossen.
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Vorteil
der zweiten Ausführungsform gegenüber der ersten
Ausführungsform ist, dass sich die einzelnen Zustände
besser definieren und exakter ansteuern lassen. Der Vorteil der
ersten Ausführungsform liegt in ihrer Einfachheit; man
benötigt nur ein einziges Steuerventil.
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Im
Allgemeinen ist, wie bei allen Frontgassäcken auch, wenigstens
eine Ventilationsöffnung vorhanden, welche den Gasraum
mit der Umgebung verbindet, so dass bei Eintauchen des Insassen
Gas aus dem Gassack entweichen kann.
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Wie
man den 10–15 entnimmt,
ist das Vorhandensein einer Tülle nicht zwingend notwendig
es ist auch möglich, den zweiten Abschnitt 34 des
entsprechenden Zugfadens 30 unmittelbar um eine Durchbrechung 22 in
der Hülle 12 zu führen, welche dann gleichzeitig
auch die Ventilöffnung 25 bildet. Die 10 bis 14 zeigen
ein Ausführungsbeispiel eines Ventils, welches in der Funktion dem
Steuerventil 20 des ersten Ausführungsbeispiels
entspricht, es weist also einen ungedrosselten Anfangszustand, einen
gedrosselten Zwischenzustand und einen ungedrosselten Endzustand
auf.
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Die 16a bis 18 zeigen
eine drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches
zu dem in den 6a bis 9 gezeigten
zweiten Ausführungsbeispiel ähnlich ist. Das erste
Ventil 40 ist genauso gemacht wie das erste Ventil des
ersten Ausführungsbeispiels. Im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel
ist das zweite Ventil einfach ein permanent offenes Ventilationsloch 80,
dessen Durchmesser kleiner ist als der maximale Durchmesser des ersten
Ventils 40. Folglich besteht bei jeder Phase der Entfaltung
ein Gasfluss zwischen dem ersten Teilgasraum und dem zweiten Teilgasraum.
Im frühen ersten entfalteten Zustand, wie er in 16a gezeigt ist, ist dieser Gasfluss relativ klein,
da das erste Ventil 40 geschlossen ist und der Gasfluss
ausschließlich über das permanent offene Ventilationsloch 80 erfolgt.
Wenn die Prallfläche während der Ausdehnung ein
Hindernis trifft (siehe 18), bleibt der
Gasfluss gering, da das erste Ventil 40 geschlossen bleibt,
und der Gassack zeigt, wie oben beschrieben, eine geringe Aggressivität.
Wenn der Gassack sich jedoch frei entfaltet, öffnet das
erste Ventil 30, was zu einem größeren
Gasfluss zwischen dem ersten und dem zweiten Teilgasraum 18, 19 und
so zu einem hohen Druck im zweiten Teilgasraum 19 führt (17).
Dieses dritte Ausführungsbeispiel ist recht einfach herzustellen
und trotzdem sehr zuverlässig.
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Es
ist zu betonen, dass die dargestellte Anwendung des sich öffnenden
Ventils in einem Frontgassack, wie er hier beschrieben ist, zwar
eine bevorzugte Anwendung ist, jedoch auch andere Anwendungen denkbar
sind.
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- 10
- Frontgassack
- 12
- Hülle
- 14
- äußerer
Abschnitt
- 14a
- Prallfläche
- 15
- Trennwand
- 16
- Gehäuse
- 17
- Gasgenerator
- 18
- erster
Teilgasraum
- 19
- zweiter
Teilgasraum
- 20
- Steuerventil
- 22
- Durchbrechung
- 24
- Tülle
- 24a
- oberer
Rand
- 25
- Ventilöffnung
- 26
- Tunnel
- 30
- Zugfaden
- 32
- erster
Abschnitt
- 32a
- erstes
Ende
- 34
- zweiter
Abschnitt
- 34a
- zweites
Ende
- 36
- Reißnaht
- 40
- erstes
Ventil
- 42
- erste
Durchbrechung
- 44
- erste
Tülle
- 44a
- oberer
Rand
- 45
- erste
Ventilöffnung
- 46
- erster
Tunnel
- 50
- erster
Zugfaden
- 52
- erster
Abschnitt
- 52a
- erstes
Ende
- 54
- zweiter
Abschnitt
- 54a
- zweites
Ende
- 56
- Reißnaht
- 60
- zweites
Ventil
- 62
- zweite
Durchbrechung
- 64
- zweite
Tülle
- 64a
- zweiter
oberer Rand
- 65
- zweite
Ventilöffnung
- 66
- zweiter
Tunnel
- 70
- zweiter
Zugfaden
- 72
- erster
Abschnitt
- 72a
- erstes
Ende
- 74
- zweiter
Abschnitt
- 74a
- zweites
Ende
- 76
- dauerhafte
Naht
- 80
- dauerhaft
offenes Ventilationsloch
- A
- Armaturenbrett
Insasse
- S
- Sitz
- W
- Winschutzscheibe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2006/0071461
A1 [0003, 0011]