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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer von einem einzelmotorischen
Antrieb angetriebenen Changiereinrichtung an einer Vorrichtung zum
Wickeln konischer Kreuzspulen auf eine konische Hülse,
wobei die Kreuzspule von einer Spulenantriebswalze reibschlüssig
angetrieben wird, sowie eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine zur
Durchführung des Verfahrens.
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Für
einen gleichmäßigen Spulenaufbau ist die Zuführung
des Fadens bei kontrollierter Winkelgeschwindigkeit der Spule erforderlich.
Maßgeblich für die Einhaltung einer kontrollierten
Winkelgeschwindigkeit der Spule ist bei einem reibschlüssigen Antrieb
des konischen Spulenkörpers der so genannte angetriebene
Durchmesser. Der angetriebene Durchmesser ist jeweils der Durchmesser,
bei dem die Umfangsgeschwindigkeit der Spule mit der Umfangsgeschwindigkeit
der Antriebswalze übereinstimmt. Der angetriebene Durchmesser
unterliegt dabei insbesondere zu Beginn des Spulenaufbaus schlupfbedingt
sowie hervorgerufen durch die durchmesserbedingte hohe Winkelgeschwindigkeit,
die mit verminderter Laufruhe einhergeht, Schwankungen auf Grund
von Änderungen seiner axialen Position. Darüber
hinaus ist die Lage des angetriebenen Durchmessers von der Reibung,
der Fadenzugkraft, vom Auflagedruck und anderen Parametern abhängig.
Eine starke Schwankung der Lage des angetriebenen Durchmessers bewirkt
wiederum eine Änderung der Fadengeschwindigkeit in den
Umkehrpunkten der Spulenkanten, was zur Folge hat, dass der Kantenaufbau
unruhig wirkt, bis hin zu einem Ausblühen der Spulenkanten
sowie dem Auftreten von Fadenabschlägen.
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Dies
wird vor allem dadurch verursacht, dass sich bei gleich bleibender
Verlegegeschwindigkeit auf Grund der Schwankungen der Fadengeschwindigkeit,
bedingt durch die sich ändernde Lage des angetriebenen
Durchmessers, der Schleppfehler des Fadens ändert, der
wiederum die Verlegebreite auf dem Spulenkörper unmittelbar
beeinflusst. Mit kleiner werdendem Schleppfehler nimmt die Verlegebreite zu,
während die Verlegebreite mit zunehmendem Schleppfehler
abnimmt.
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Aus
der europäischen Patentanmeldung
EP 0 950 631 A1 ist ein
Verfahren zur Steuerung eines einzelmotorischen Antriebes einer
Changiereinrichtung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine bekannt,
gemäß dem ein Faden mittels einer einzelmotorisch
angetriebenen Changiereinrichtung auf einem konischen Spulenkörper
verlegt wird, der von einer Spulenantriebswalze reibschlüssig
angetrieben wird. Die Verlegung des Fadens erfolgt dabei mit gleich
bleibender Aufspulgeschwindigkeit. Der Spulenkörper wird
hierzu in Abhängigkeit von dem Auflaufpunkt des Fadens
mit jeweils unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben.
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Als
nachteilig an dem Verfahren gemäß dem Stand der
Technik erweist sich der erhebliche technische Aufwand für
die ständige Drehzahlanpassung.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung eines
einzelmotorischen Antriebes einer Changiereinrichtung bereitzustellen, durch
welches das Auftreten von Schwankungen der Lage des angetriebenen
Durchmessers zumindest reduziert wird, sowie eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine
zur Durchführung des Verfahrens vorzusehen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 1 für ein Verfahren sowie durch die Merkmale
des Anspruches 5 für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine
gelöst.
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Die
Erfindung wird vorteilhaft durch die Merkmale der Unteransprüche
weitergebildet.
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Gemäß Anspruch
1 wird vorgeschlagen, dass in Abhängigkeit von der festgelegten
Spulengeometrie ein so genannter Konizitätsfaktor bestimmt wird,
der das Verhältnis der Fadenverlegegeschwindigkeiten an
den Stirnseiten der Kreuzspule wiedergibt, um den festgelegten Spulenaufbau
zu erreichen. Zu Beginn der Spulenreise wird ein modifizierter Konizitätsfaktor
zur Ansteuerung des Antriebes eingestellt, dessen Wert oberhalb
des Wertes des vorgegebenen Konizitätsfaktors liegt, wodurch
ein höherer Materialauftrag auf der großen Spulenseite erreicht
wird. Dann wird im Verlauf der Spulenreise der Wert des modifizierten
Konizitätsfaktors an den Wert des vor Beginn des Spulenaufbaus
bestimmten Konizitätsfaktors zumindest angenähert.
Zu Beginn der Spulenreise wird dadurch auf der Seite mit dem größeren
Hülsendurchmesser mehr Faden aufgebracht, als auf der gegenüberliegenden
Seite mit dem kleineren Hülsendurchmesser. Dadurch wird
der angetriebene Durchmesser in einem frühen Zeitpunkt
des Spulenaufbaus auf der Seite mit dem größeren
Hülsendurchmesser fixiert. Dies bewirkt, dass der Schleppfehler
bei der Verlegung in den Umkehrpunkten konstant gehalten werden
kann, da Schwankungen der Rotationsgeschwindigkeit reduziert werden
können.
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Insbesondere
kann der eingestellte Konizitätsfaktor in Abhängigkeit
vom Wachstum des Spulendurchmessers abgesenkt werden. Die Absenkung bewirkt,
dass die anfängliche Dichtezunahme auf der Seite mit dem
großen Spulendurchmesser im Verlauf der Spulenreise kompensiert
wird. Mit zunehmendem Gesamtspulendurchmesser lässt sich
auf diese Weise eine Vergleichmäßigung der Dichte über
die Spulenbreite erreichen.
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Vorteilhafterweise
kann die Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors
kontinuierlich während der Spulenreise durchgeführt
werden. Die Absenkung kann dabei einen linearen, progressiven oder
degressiven Verlauf aufweisen. Eine schrittweise oder sprunghafte
Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors ist ebenfalls
denkbar.
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Bevorzugt
kann der modifizierte Konizitätsfaktor bis zum Erreichen
eines Durchmessers von cirka einem Drittel des angestrebten Gesamtspulendurchmessers
auf den Wert des in Abhängigkeit von der Geometrie des
Spulenkörpers bestimmten Wertes abgesenkt werden, so dass
die verbleibende Spulenreise unter Verwendung des in Abhängigkeit von
der Spulengeometrie bestimmten Konizitätsfaktors durchgeführt
wird. Der beschriebene Effekt der Schwankung des angetriebenen Durchmessers
und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Spulenaufbau tritt
in erster Linie im ersten Drittel des Gesamtspulendurchmessers auf,
so dass mit dem Erreichen dieses Durchmessers der festgelegte Konizitätsfaktor
für die weitere Verlegung zu Grunde gelegt werden kann.
Diese Vorgehensweise führt zu einer verbesserten Flankenoptik,
ohne die Abzugseigenschaften der Kreuzspule negativ zu beeinflussen.
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Gemäß Anspruch
5 wird eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zur Ansteuerung des Antriebes vorgeschlagen, bei der zur Ansteuerung des
jeweiligen einzelmotorischen Antriebes der Arbeitsstellen der Konizitätsfaktor
dem Spulstellenrechner vorgebbar ist, wobei der Spulstellenrechner
darauf eingerichtet ist, zu Beginn der Spulenreise den Antrieb mit
einem modifizierten Konizitätsfaktor anzusteuern, dessen
Wert oberhalb des vorgegebenen Wertes des Konizitätsfaktors
liegt, und im Verlauf der Spulenreise den Wert des modifizierten
Konizitätsfaktors an den vorgegebenen Wert des Konizitätsfaktors
zumindest anzunähern.
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Geeignete,
mit dem auf Grund der Geometrie des Spulenkörpers bestimmten
Konizitätsfaktors korrespondierende Werte des modifizierten
Konizitätsfaktors können dabei als eine Wertetabelle
in einem Speicher des Spulstellenrechners hinterlegt sein. Ebenso
kann der Spulstellenrechner zur Berechnung eines Wertes des modifizierten
Konizitätsfaktors eingerichtet sein, der auf den Wert des
für die festgelegte Geometrie des Spulenkörpers
bestimmten Konizitätsfaktors zurückgeht. Alternativ
kann eine zentrale Steuereinheit an der Textilmaschine vorgesehen
sein, an der die direkte Eingabe des entsprechend der Geometrie
des Spulenkörpers bestimmten Konizitätsfaktors
sowie eines hiervon abweichenden höheren modifizierten
Konizitätsfaktor beziehungsweise deren Berechnung möglich
ist. Ausgehend von der zentralen Steuereinheit können die
eingegebenen und/oder bestimmten Werte für die beiden Konizitätsfaktoren
anschließend an die Spulstellenrechner über ein
geeignetes Kommunikationssystem weitergeleitet werden.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden:
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Es
zeigen
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1 in
Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine;
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2 eine
perspektivische Vorderansicht auf die Spulvorrichtung gemäß 1;
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3 ein
Diagramm des Verlaufs der Konizitätsfaktoren über
die Spulenreise;
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4 ein
Diagramm eines alternativen Verlaufs der Konizitätsfaktoren über
die Spulenreise.
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In 1 ist
in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle 2 einer
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel
ein so genannter Kreuzspulautomaten 1, dargestellt. Auf
den Arbeitsstellen 2 derartiger Kreuzspulautomaten 1 werden
auf Ringspinnmaschinen produzierte, relativ wenig Fadenmaterial
aufweisende Spinnkopse 3 zu großvolumigen Kreuzspulen 5 umgespult.
Die Kreuzspulen 5 werden nach ihrer Fertigstellung mittels
eines nicht dargestellten, selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates,
vorzugsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange
Kreuzspulentransporteinrichtung 7 übergeben und
zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder
dergleichen transportiert.
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Solche
Kreuzspulautomaten 1 weisen in der Regel außerdem
eine Logistikeinrichtung in Form eines Kops- und Hülsentransportsystems 6 auf.
In diesem Kops- und Hülsentransportsystem 6 laufen
die Spinnkopse 3 beziehungsweise Leerhülsen auf Transporttellern 11 um.
Vom Kops- und Hülsentransportsystem 6 sind in
der 1 lediglich die Kopszuführstrecke 24,
die reversierend antreibbare Speicherstrecke 25, eine der
zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 26 sowie
die Hülsenrückführstrecke 27 dargestellt.
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Jede
Arbeitsstelle 2 des Kreuzspulautomaten 1 weist
eine Steuereinrichtung, einen so genannten Spulstellenrechner 28 auf,
der unter anderem über eine Busverbindung 29 an
eine zentrale Steuereinheit 30 des Kreuzspulautomaten 1 sowie über Steuerleitungen 15, 35 an
die Einzelantriebe 14, 33 der Spulvorrichtung 4 angeschlossen
ist.
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Die
Spulvorrichtung 4 verfügt unter anderem über
einen Spulenrahmen 8, der, wie in 1 angedeutet,
wenigstens um eine Schwenkachse 12, die parallel zur Rotationsachse
der Kreuzspule 5 verläuft, beweglich gelagert
ist. Der Spulenrahmen 8 kann außerdem, was grundsätzlich
bekannt und deshalb aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt ist, um eine weitere Schwenkachse, die orthogonal
zur Schwenkachse 12 verläuft, begrenzt drehbar
gelagert sein. Der Spulenrahmen 8 ist so ausgebildet, dass
auf ihm wahlweise zylindrische oder konische Kreuzspulen gewickelt
werden können.
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Wie
in 1 weiter angedeutet, liegt die im Spulenrahmen 8 frei
rotierbar gehalterte Kreuzspule 5 während des
Spulbetriebes mit ihrer Oberfläche auf einer Spulenantriebswalze 9 auf,
die durch einen Elektromotor 33 einzelmotorisch beaufschlagt
wird. Der Elektromotor 33 ist dabei über die Steuerleitung 35 an
den Arbeitsstellenrechner 28 angeschlossen.
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Des
Weiteren ist zur Changierung eines Fadens 16 während
des Spulprozesses eine Changiereinrichtung 10 vorgesehen.
Eine solche, in der 1 lediglich schematisch angedeutete
Changiereinrichtung 10 weist vorzugsweise einen Fingerfadenführer 13 auf,
der, durch einen reversiblen Einzelantrieb 14 beaufschlagt,
den auf die Kreuzspule 5 auflaufenden Faden 16 mit
hoher Geschwindigkeit zwischen den Stirnseiten der Kreuzspule 5 traversiert.
Der Fadenführerantrieb 14 steht dabei über
die Steuerleitung 15 ebenfalls mit dem Arbeitsstellenrechner 28 in
Verbindung.
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Solche
Arbeitsstellen 2 verfügen in der Regel außerdem über
eine Fadenverbindungseinrichtung 42, vorzugsweise eine
pneumatische Spleißeinrichtung, ein Greiferrohr 43 zum
Handhaben des Unterfadens sowie über eine Saugdüse 17,
mit der ein auf die Kreuzspule 5 aufgelaufener Oberfaden
aufgenommen und in die Fadenverbindungseinrichtung 42 eingelegt
werden kann.
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Die 2 zeigt
die Spulvorrichtung 4 einer Arbeitsstelle 2 in
perspektivischer Vorderansicht. Wie angedeutet, weist jede dieser
Arbeitsstellen 2 ein mit einer Eingabeeinrichtung 32 ausgestattetes
Spulstellengehäuse 31 auf, das unter anderem den
Spulstellenrechner 28 aufnimmt. Am Spulstellengehäuse 31 ist
außerdem die Spulvorrichtung 4 festgelegt, die
im Wesentlichen aus dem Spulenrahmen 8 zum Haltern der
konischen Hülse 18 einer Kreuzspule 5,
der Spulenantriebswalze 9 zum Rotieren einer konischen Hülse 18 beziehungsweise
der sich darauf ausbildenden Kreuzspule 5 sowie der Changiereinrichtung 10 zum
Traversieren des auf die Kreuzspule 5 auflaufenden Fadens 16 besteht.
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Die
Changiereinrichtung 10 weist einen Fingerfadenführer 13 auf,
dessen Einzelantrieb 14 über die Steuerleitung 15 mit
dem Spulstellenrechner 28 verbunden ist. Der Fingerfadenführer 13 ist über
den Spulstellenrechner 28 definiert ansteuerbar, so dass unter
anderem die Fadenverlegegeschwindigkeit exakt einstellbar ist.
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Die
Spulenantriebswalze 9 verfügt ebenfalls über
einen Einzelantrieb 33, der seinerseits über die Steuerleitung 35 mit
dem Spulstellenrechner 28 in Verbindung steht, um den Einzelantrieb 33 definiert anzusteuern.
Der Spulenrahmen 8, der um wenigstens eine Schwenkachse 12 begrenzt
drehbar gelagert ist, weist zwei Spulenrahmenarme 20, 21 auf,
die ihrerseits jeweils mit einem rotierbar gelagerten Hülsenaufnahmeteller
ausgestattet sind.
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Die
Aufspulung des Fadens 16 auf die konische Hülse 18 erfolgt
unter Berücksichtung der Geometrie der Hülse 18,
um sicherzustellen, dass es zu einem gleichmäßigen
Spulenaufbau der herzustellenden konischen Kreuzspule 5 kommt.
Hierzu wird in Abhängigkeit von der Konizität
der Hülse 18 ein Geschwindigkeitsverhältnis
berechnet, welches das Verhältnis der Fadenverlegegeschwindigkeiten
an den Stirnseiten der Kreuzspule 5 wiedergibt und an dem
Spulstellenrechner 28 oder an der zentralen Steuereinheit 30 voreingestellt
wird. Dieses nachfolgend als Konizitätsfaktor K bezeichnete
Geschwindigkeitsverhältnis beeinflusst die Menge des auf
die konische Hülse 18 aufgespulten Fadens 16 zwischen den
beiden Stirnseiten der Hülse 18 und damit den Spulenaufbau
der Kreuzspule 5. Der am Spulenstellenrechner 28 voreingestellte
Wert des Konizitätsfaktors K ist bei konischen Hülsen 18 stets
ungleich 1.
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Die
Fadenverlegegeschwindigkeit ändert sich in Abhängigkeit
vom vorgegebenen Konizitätsfaktor K innerhalb eines Verlegehubes
des Fingerfadenführers 13 von der Seite des größeren
Durchmesser zu der Seite des kleineren Durchmessers der Hülse 18,
so dass sich die aufgespulte Fadenmenge des auf die Hülse 18 aufgespulten
Fadens 16 bezogen auf die Breite der Hülse 18 entsprechend
verändert. Die Anpassung der Fadenverlegegeschwindigkeit
innerhalb des Hubes über die Spulenbreite dient dazu, einen
gleichmäßigen Aufbau des Spulenkörpers
zu erreichen.
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Beim
reibschlüssigen Antreiben der konischen Kreuzspule 5 weist
die Spulenantriebswalze 9 über ihre gesamte Breite
stets die gleiche Umfangsgeschwindigkeit auf, während die
Umfangsgeschwindigkeit der konischen Kreuzspule 5 auf Grund
des sich über die Spulenbreite ändernden Durchmessers an
jedem Punkt der Kreuzspule 5 unterschiedlich ist. Demzufolge
weisen die konische Kreuzspule 5 und die Spulenantriebswalze 9 nur
einen Punkt auf, an dem die Umfangsgeschwindigkeiten gleich sind.
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Dieser
Punkt wird als so genannter angetriebener Durchmesser bezeichnet
und bezeichnet jeweils den Spulendurchmesser, bei dem die Umfangsgeschwindigkeit
der Kreuzspule 5 mit der Umfangsgeschwindigkeit der Spulenantriebswalze 9 übereinstimmt.
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Insbesondere
nach einem Kreuzspulenwechsel mit einer neuen unbespulten konischen
Hülse 18 treten Schwankungen der axialen Lage
des angetriebenen Durchmessers auf. Mit beginnendem Aufbau der Kreuzspule 5 auf
der konischen Hülse 18 wandert der angetriebene
Durchmesser auf der Oberfläche der Kreuzspule 5 in
axialer Richtung gesehen von der Seite des größeren
Hülsendurchmessers in Richtung der Seite des kleineren
Hülsendurchmessers. Die Schwankung der Lage des angetriebenen
Durchmessers hat zur Folge, dass die Aufspulgeschwindigkeit des
Fadens 16 ebenfalls schwankt.
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Die
Veränderung der Aufspulgeschwindigkeit des Fadens 16,
bedingt durch das Wandern des angetriebenen Spulendurchmessers,
beeinflusst bei gleich bleibender Verlegefrequenz des Fingerfadenführers 13 den
Schleppfehler des Fadens 16 bei dessen Einlauf in den Zwickel
zwischen der Kreuzspule 5 und der Spulenantriebswalze 9.
Die Beeinflussung des Schleppfehlers wirkt sich wiederum auf die
Verlegebreite des Fadens 16 auf der Hülse 18 aus,
indem bei kleiner werdendem Schleppfehler die Verlegebreite des
Fadens 16 zunimmt, während mit größerem
Schleppfehler die Verlegebreite abnimmt.
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Die
Auswirkungen der Änderung der Lage des angetriebenen Durchmessers
sind weiterhin, dass sich die Aufspulgeschwindigkeit des Fadens 16 in
den Umkehrpunkten der Spulenkanten bei konstanter Verlegegeschwindigkeit ändert.
Dies führt dazu, dass der Kantenaufbau bei kleinem Spulendurchmesser
unruhig wirkt und sich gegebenenfalls ein Ausblühen der
Spulenflanken und Abschläge des Fadens 16 einstellen.
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Zur
Vermeidung dieser Effekte ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass zur Ansteuerung des einzelmotorischen Antriebes 14 der
Changiereinrichtung 10 zunächst ein Konizitätsfaktor
K bestimmt wird, der sich im Wesentlichen aus der festgelegten Geometrie
der Hülse 18 bestimmt, um den Spulenaufbau möglichst
exakt an die Geometrie der konischen Hülse 18 anzupassen.
Der so bestimmte Konizitätsfaktor K wird dem Spulstellenrechner 28 vorgegeben,
vorzugsweise an zentraler Stelle der Spulmaschine über
die zentrale Steuereinheit 30. Der bestimmte Konizitätsfaktor
K ist alternativ aber auch direkt am Spulstellenrechner 28 einstellbar.
Zu Beginn der Spulenreise wird erfindungsgemäß zur
Ansteuerung des Antriebes 14 durch den Spulstellenrechner 28 ein
modifizierter Konizitätsfaktor K' mit einem Wert verwendet,
welcher oberhalb des bestimmten Konizitätsfaktors K liegt,
der für die zum Aufspulen der Kreuzspule 5 zum
Einsatz kommenden Hülse 18 bestimmt wurde. Durch
den höheren Wert des modifizierten Konizitätsfaktors
K' wird mehr Faden 16 auf der Seite mit dem größeren
Hülsendurchmesser abgelegt, so dass der angetriebene Durchmesser
auf dieser Seite bereits in einem frühen Stadium des Spulenaufbaus
fixiert wird.
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Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird
die Aufspulgeschwindigkeit des Fadens 16 in den Umkehrpunkten
der Spulenkanten konstant gehalten, so dass auch der Schleppfehler
in den Umkehrpunkten konstant gehalten wird. Während des Verlaufes
der Spulenreise wird der Wert des modifizierten Konizitätsfaktors
K', der zu Beginn der Spulenreise verwendet wird, an den Wert des
bestimmten Konizitätsfaktors K, der exakt der Geometrie
der herzustellenden Kreuzspule 5 entspricht, zumindest angenähert
oder bis auf diesen abgesenkt. Dies dient dazu, der Veränderung
der Dichte im Aufbau der Kreuzspule 5 auf Grund des gegenüber
dem bestimmten Konizitätsfaktor K erhöhten Wertes
des modifizierten Konizitätsfaktors K' entgegenzuwirken, da es
bedingt durch den erhöhten Fadenauftrag auf der Seite mit
dem größeren Spulendurchmesser zu einer erhöhten
Dichte kommt, während es entsprechend auf Grund des geringeren
Fadenauftrages auf der Seite mit dem kleinern Spulendurchmesser
zu einer reduzierten Dichte kommt.
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Die
Absenkung beziehungsweise Annäherung des Wertes des modifizierten
Konizitätsfaktors K' auf beziehungsweise an den Wert des
bestimmten Konizitätsfaktors K, erfolgt kontinuierlich
während der Spulenreise. Dabei kann die Änderung
einen linearen, progressiven oder degressiven Verlauf aufweisen.
Ebenfalls denkbar ist ein stufenförmiger oder sprunghafter
Verlauf der Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors
K'. Die Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors K'
erfolgt hierbei in Abhängigkeit vom jeweiligen Durchmesser
der Kreuzspule 5. Der modifizierte Konizitätsfaktor
K' ist vorzugsweise bei dem Erreichen eines Durchmessers von cirka einem
Drittel des angestrebten Gesamtdurchmessers der Kreuzspule 5 auf
den Wert des bestimmten Konizitätsfaktors K abgesenkt worden,
da die beschriebenen Einflüsse, hervorgerufen durch das Wandern
des angetriebenen Durchmessers, auf den Spulenaufbau vorrangig nur
bei einem geringeren Spulendurchmesser Auswirkungen haben.
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Die
Darstellungen in 3 und 4 zeigen mögliche
Verläufe der bestimmten und modifizierten Konizitätsfaktoren
K, K'. Beispielsweise stellt 3 den Verlauf
des bestimmten Konizitätsfaktors K und des modifizierten
Konizitätsfaktors K' dar, wie sie sich im Verlauf der Spulenreise
einander annähern. Hierbei erfolgt die Spulenreise zunächst
mit einem erhöhten modifizierten Konizitätsfaktor
K', der zu Beginn der Spulenreise konstant gehaltenen wird, bevor
dieser an den Wert des bestimmten Konizitätsfaktors K durch
Absenkung angenähert oder auf diesen abgesenkt wird.
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Hiervon
abweichend zeigt die Darstellung in 4 einen
Verlauf, bei dem der erhöhte modifizierte Konizitätsfaktor
K' gleich von Beginn der Spulenreise an abgesenkt wird, um an den
der Geometrie des Spulenkörpers entsprechend bestimmten
Konizitätsfaktor K angenähert zu werden.
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Die
Bestimmung der beiden Konizitätsfaktoren K und K' kann
dabei durch den Spulstellenrechner 28 oder die zentrale
Steuereinheit 30 durchgeführt werden. Hierzu kann
eine direkte Eingabe der Werte in den Spulstellenrechner 28 oder
die zentrale Steuereinheit 30 vorgesehen sein oder die
zentrale Steuereinheit 30 weist einen Speicher auf, der
eine Wertetabelle mit korrespondierenden Konizitätsfaktoren
K und K' umfasst, die für unterschiedliche Konizitäten
der Hülse 18 vordefiniert worden sind. Die Kurvenverläufe
der Änderung des Konizitätsfaktors K' können
vor oder während der Spulenreise berechnet werden oder
sind bereits hinterlegt und werden zur Durchführung des
Aufspulvorganges abgerufen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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