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Die Erfindung betrifft eine Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung, die mindestens einen Energiespeicher und mindestens einen in einem Zylinder mittels eines Mitnahmeelements geführten Kolben aufweist sowie eine Schiebetüranordnung mit einer derartigen Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung.
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Aus der
DE 10 2006 019 351 A1 ist eine Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung bekannt. Um das Schiebetürblatt sowohl beim Schließen als auch beim Öffnen gesteuert in die Endlage zu bewegen, sind zwei Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtungen erforderlich. Dies erfordert einen großen Bauraum.
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Die
GB 2 416 294 A zeigt eine Gleithilfsvorrichtung mit zwei elastisch verformbaren Zapfen, die mit einem Rotationsdämpfer verbunden sind. Zwei die Zapfen tragende Schlitten sind mittels einer Feder gekoppelt, wobei die Verhältnisse der Federwege zum Zapfenhub – und damit die z. B. auf eine Schublade wirkenden Kräfte – sich um den Faktor zwei unterscheiden. Mit dieser Vorrichtung kann maximal eine Endlage gesteuert angefahren werden. Beim Anfahren der anderen Endlage schlägt die Schublade beschleunigt gegen einen Anschlag.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zugrunde, eine kompakte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung sowie eine Schiebetüranordnung mit einer derartigen Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung zu entwickeln, die in zwei Hubrichtungen ein gesteuertes Anfahren von Endlagen ermöglicht.
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Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu weist die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung ein zweites Mitnahmeelement auf, das entweder einen von obengenannten Kolben getrennten weiteren Kolben im Zylinder führt oder das den Zylinder relativ zum erstgenannten Kolben führt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
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1: geöffnete Schiebetür;
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2: geschlossene Schiebetür;
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3: Teilschnitt der Schiebetüranordnung;
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4: Dimetrische Ansicht einer Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung;
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5: Detail der Vorrichtung aus 4;
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6: Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung bei geöffneter Schiebetür;
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7: Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung nach dem Verlassen des Betätigungselements;
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8: Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung vor dem Erreichen eines zweiten Betätigungselements;
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9: Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung bei geschlossener Schiebetür;
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10: Detail der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung aus der 6;
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11: Detail der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung aus den 7 und 8;
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12: Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung mit innenliegenden Parkpositionen;
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13: Dimetrische Darstellung einer Vorrichtung nach 12;
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14: Detail aus 12;
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15: Vorrichtung nach 12 bei geöffneter Schiebetür;
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16: Vorrichtung nach 12 beim Verlassen des Betätigungselements;
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17: Vorrichtung nach 12 vor dem nächsten Kontaktieren des Betätigungselements;
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18: Vorrichtung nach 12 bei geschlossener Schiebetür;
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19: Detail der Vorrichtung nach den 16 und 17;
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20: Detail der Vorrichtung nach 18;
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21: Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung mit hydraulischer Verzögerungsvorrichtung;
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22: Dimetrische Ansicht der Vorrichtung nach 21;
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23: Detail aus 21.
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Die 1 und 2 zeigen eine Schiebetüranordnung mit einem Schiebetürblatt (2), das mittels eines Führungssystems (10) in einer Türumrahmung (3) geführt ist. Hierbei zeigt die 1 das Schiebetürblatt (2) in einer geöffneten Position und die 2 dieses Schiebetürblatt (2) in einer geschlossenen Position. In der 3 eine Draufsicht auf ein geöffnetes Schiebetürblatt (2) dargestellt, wobei das Führungssystem (10) in einem Längsschnitt dargestellt ist.
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Anstatt in einer Türumrahmung (3) kann das Schiebetürblatt (2) in anders gestalteten Teilen mit Führungs- und Tragfunktionen geführt sein. Das Führungssystem (10) kann auch an Schiebefenstern, Schubladen, etc. eingesetzt werden.
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Das Schiebetürblatt (2) ist beispielsweise ein Schranktürblatt, ein Türblatt zur Trennung von Räumen in Wohnungen, Industriegebäuden, etc. Es kann z. B. aus Kunststoff, Metall oder aus Holz mit oder ohne Glaseinsatz gefertigt sein.
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In der geöffneten Position, vgl. 1, ragt das Schiebetürblatt (2) beispielsweise mit dem Griffbereich aus der Türumrahmung (3) heraus. In der geschlossenen Position, vgl. 2, verschließt das Schiebetürblatt (2) die Türöffnung (4) der Türumrahmung (3). Eine wandseitige Türblattaufnahme (6) und ein vertikales Rahmenteil (5) begrenzen die Türöffnung (4) sowie den Türblatthub (9) zwischen der offenen und der geschlossenen Position des Schiebetürblattes (2). Die Gesamtlänge der Türumrahmung (3) wird somit bestimmt durch die Länge des Schiebetürblattes (2) und den Türblatthub (9). Die Länge des Schiebetürblatts (2) beträgt im Ausführungsbeispiel 600 Millimeter und der Türblatthub (9) 500 Millimeter. Oberhalb der Schiebetürblatts (2) umfasst die Türumrahmung (3) in diesem Ausführungsbeispiel einen Führungskanal (8), in dem das Führungssystem (10) angeordnet ist.
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Das Führungssystem (10) umfasst zwei feststehende (11, 12) und ein bewegtes Führungsteil (14). Die feststehenden Führungsteile (11, 12) sind in diesem Ausführungsbeispiel im Führungskanal (8) befestigt. Das relativ hierzu bewegliche Führungsteil (14) ist an der Oberseite des Schiebetürblatts (2) angeordnet. Es ist auch denkbar, die zwei hier als feststehend bezeichneten Führungsteile (11, 12) am bewegten Schiebetürblatt (2) anzuordnen. Sie sind dann relativ zu einem im Führungskanal (8) befestigten zweiten Führungsteil (14) beweglich.
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Die feststehenden Führungsteile (11, 12) sind z. B. zwei beabstandet zueinander angeordnete Betätigungselemente (11, 12). Das hier links dargestellte Betätigungselement (11) hat einen Abstand von z. B. 190 Millimetern vom linken Ende des Führungskanals (8), das rechts dargestellte Betätigungselement (12) hat den gleichen Abstand vom rechten Ende des Führungskanals (8).
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Das einzelne Betätigungselement (11, 12) ist beispielsweise ein Bolzen (11, 12), der mittels Befestigungselementen (13) z. B. an der Decke des Führungskanals (8) befestigt ist. Er hat beispielsweise einen quadratischen Querschnitt mit einer Kantenlänge von 12 Millimetern. Die Betätigungselemente (11, 12) können auch seitlich an den Längsseiten des Führungskanals (8) befestigt sein.
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Das bewegte Führungsteil (14) umfasst an der Oberseite des Schiebetürblatts (2) auf einem Adapterbauteil (15) angeordnete Gruppen (16) von Führungsrollen (17) und eine Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20). In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel – das Schiebetürblatt (2) hat beispielsweise eine Masse von 80 Kilogramm – sind auf dem Schiebetürblatt (2) zwei Gruppen (16) zu je vier Führungsrollen (17) angeordnet, vgl. 3. Jeweils eine Gruppe (16) ist in diesen Darstellungen links und eine Gruppe (16) rechts der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) angeordnet. In jeder Gruppe (16) stehen in dieser Darstellung je zwei Führungsrollen (17) nach oben und die zwei anderen nach unten über das Schiebetürblatt (2) über. Die Länge der einzelnen Gruppe (16) – in Längsrichtung des Schiebetürblattes (2) – beträgt hier 100 Millimeter.
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Die 4 zeigt eine dimetrische Darstellung einer z. B. pneumatischen Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20). Sie umfasst ein zentrales Zylinderrohr (21), an dessen beiden Stirnseiten jeweils ein Rahmenteil (151, 161) angeordnet ist. In beiden Rahmenteilen (151, 161) ist jeweils ein Mitnahmeelement (111, 131) längsverschieblich von einer Parkposition (121, 141) in eine der Parkposition abgewandte Endlage (122, 142) geführt. Das hier rechts dargestellte Mitnahmeelement (131) steht in der Parkposition (141), es ist dort z. B. um 15 Grad in Richtung der nächstliegenden Stirnseite der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) geschwenkt. Das linke Mitnahmeelement (111) steht in der entgegengesetzt der Parkposition (121) angeordneten Endlage (122). Unterhalb des Zylinderrohrs (21) ist ein Energiespeicher (32) angeordnet, der die beiden Mitnahmeelemente (111, 131) verbindet. Dieser Energiespeicher (32) ist beispielsweise eine Zugfeder (32). Die Länge der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) beträgt in diesem Ausführungsbeispiel 400 Millimetern, also zwei Drittel der Länge des Schiebetürblattes (2). Die Höhe der eingebauten Vorrichtung (20) beträgt beispielsweise 15 Millimeter. Um die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) auf dem Schiebetürblatt (2) oder an einem auf dem Schiebetürblatt (2) aufgesetzten Adapter (15) zu befestigen, dienen z. B. zwei Schrauben, die jeweils in eine Durchgangsbohrung (27) eingesetzt werden.
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Die beiden Rahmenteile (151, 161) bestehen in diesem Ausführungsbeispiel jeweils aus zwei spiegelbildlich zueinander ausgebildeten Führungsteilen (152, 153; 162, 163), die z. B. mittels einer Clipverbindung miteinander verbunden sind.
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Die 5, 10 und 11 zeigen Längsschnitte des Zylinderrohres (21). Im Zylinderrohr (21) sind zwei Kolben (61, 81) einer Zylinder-Kolben-Einheit (42) angeordnet. Beide spiegelbildlich zueinander aufgebauten Kolben (61, 81) sind im gleichen Zylinder (43) mittels jeweils einer Kolbenstangen (67, 87) in Längsrichtung verschiebbar. Hierbei durchdringt jeweils eine Kolbenstange (67, 87) jeweils eine Stirnseite (46; 47) des Zylinders (43). Der Kolbenstangenkopf (68; 88) einer jeden Kolbenstange (67, 87) ist schwenkbar an jeweils einem Mitnahmeelement (111, 131) befestigt, vgl. die 6–9. Die Hübe (123, 143) der Mitnahmeelemente (111, 131) und damit auch die Kolbenhübe betragen in diesem Ausführungsbeispiel jeweils 68 Millimeter.
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Der Zylinderinnenraum (44) ist beispielsweise 117 Millimetern lang und hat einen z. B. konstanten Innendurchmesser von 13 Millimeter. Die Länge des Zylinderinnenraums (44) ist somit kürzer als die Summe der Hübe (123, 141) der Mitnahmeelemente (111, 131). Die Zylinderinnenwandung (45) kann glatt sein. Gegebenenfalls kann an der Innenwandung (45) des Zylinders (43) bereichsweise eine oder mehrere Rillen eingebracht sein. Diese können z. B. symmetrisch zur Mittenquerebene des Zylinders (43) angeordnet sein und eine Länge von beispielsweise 30% eines Kolbenhubs aufweisen. Die Breite einer Rille beträgt dann z. B. einen Millimeter.
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Der einzelne Kolben (61; 81), vgl. 5, ist beispielsweise zweiteilig aus einem zur zugehörigen Kolbenstangendichtung (51; 52) zeigenden Kolbenbodenteil (62; 82) und einem Kolbenkopfteil (63; 83) aufgebaut. In den Kolbenbodenteil (62; 82) ist die Kolbenstange (67; 87) eingesteckt und z. B. verklebt. Auf der entgegengesetzten Stirnseite ist das Kolbenbodenteil (62; 82) zylinderförmig zum Aufstecken des Kolbenkopfteils (63; 83) ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist im Kolbenkopfteil (63; 83) ein Freiraum (64; 84) ausgebildet, in den beispielsweise beim Verkleben der beiden Kolbenteile (62, 63; 82, 83) die Luft verdrängt wird.
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Zwischen den beiden Kolbenteilen (62, 63; 82, 83) sitzt mit einem Einspannbereich (73; 93) formschlüssig ein Dichtelement (71; 91). Dieses ist beispielsweise topfförmig aufgebaut. Seine Länge ist z. B. um 30% größer als sein Durchmesser. Der Durchmesser beträgt in diesem Ausführungsbeispiel 95% des Innendurchmessers des Zylinders (43). Die Wandstärke des Dichtelements (71; 91) verjüngt sich vom Einspannbereich (73; 93) zu dem dem Einspannbereich (73; 93) abgewandten Ende des Dichtelements (71; 91). Hier ist ein Innenbund (74; 94) angeordnet, der mit Spiel in einen Aufnahmebereich (65; 85) ragt. Auf der Außenfläche des Dichtelements (71; 91) können beispielsweise Längsnuten angeordnet sein. Das Dichtelement (71; 91) besteht beispielsweise aus Nitril-Butadien-Kautschuk und hat z. B. eine halogenisierte Oberfläche.
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Im Aufnahmebereich (65; 85) des Kolbenkopfteils (63; 83) sitzt angrenzend an einen Anlageflansch (66; 86) ein weiteres Dichtelement (72; 92), z. B. ein Wellendichtring (72; 92). Sein Innendurchmesser ist größer ist als der Durchmesser des Aufnahmebereichs (65; 85) und sein Außendurchmesser ist mindestens so groß ist wie der kleinste Innendurchmesser des Zylinders. Die hier dargestellte Ringnut (75; 95) des Dichtrings (61; 81) zeigt in die von der Kolbenstange (67; 87) abgewandte Richtung.
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Gegebenenfalls kann im Aufnahmebereich (65; 85) ein weiteres Dichtelement, z. B. ein O-Ring, angeordnet sein. Mittels dieses O-Rings werden dann die beiden anderen Dichtelemente (71, 72; 91, 92) bei der Montage vorgespannt.
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Beide Kolben (61, 81) tragen somit Kolbendichtelemente (71, 72; 91, 92), die beim Verfahren eine Dichtwirkung nur in einer Hubrichtung, nämlich beim Einfahren des einzelnen Kolbens (61; 81) in den Zylinder (43), erzielen.
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In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Vorrichtung (20) einen Verdrängungsraum (101), der von beiden Kolben (61, 81) begrenzt wird sowie zwei Ausgleichsräume (102, 103) die jeweils von einem Kolben (61; 81) und einer Zylinderstirnseite (46; 47) begrenzt sind. Der Zylinderinnenraum (44) ist beispielsweise gegen die Umgebung (1) isoliert. Die Zylinder-Kolben-Einheit (42) kann aber auch so ausgeführt sein, dass die Ausgleichsräume (102, 103) mit der Umgebung (1) kommunizieren.
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Zumindest beim schnellen Einfahren eines Kolbens (61; 81) in den Zylinder (43) trennt der Kolben (61; 81) quasi hermetisch einen Verdrängungs- (101) von einem Ausgleichsraum (102; 103) ab. Beim Ausfahren des einzelnen Kolbens (61; 81) strömt Luft aus dem jeweiligen Ausgleichs- (102; 103) über die Dichtelemente (71, 72; 91, 92) in den Verdrängungsraum (101).
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Das einzelne Mitnahmeelement (111; 131) umgreift den jeweiligen Kolbenstangenkopf (68; 88) und ist mittels zweier Führungsbolzenpaare im Rahmenteil (151; 161) geführt. Die Mittellinie des Kolbenstangenkopfs (68; 88) und die Mittellinien der Führungsbolzenpaare liegen hier in einer gemeinsamen Ebene. Der aus dem Rahmenteil (151; 161) herausragende Abschnitt des Mitnahmeelements (111; 131) hat eine Aufnahmeeinsenkung (112; 132), die von zwei in Längsrichtung zueinander versetzten Mitnahmeflächen (113, 114; 133, 134) und einer Freifläche (115; 135) begrenzt ist. Die beiden Mitnanmeflächen (113, 114; 133, 134) sind z. B. normal zu der Ebene angeordnet, die durch die Mittelachsen der beiden Führungsbolzen aufgespannt wird. Die Freifläche (115; 135) liegt beispielsweise parallel zu dieser Ebene. Die Übergänge zwischen den Flächen (113, 115; 115, 114; 133, 135; 135, 134) sind abgerundet. Das einzelne Mitnahmeelement (111; 131) ist gegenüber seinen Führungsbolzen elastisch verformbar. Es kann beispielsweise bei der ersten Montage eingedrückt werden, um das Betätigungselement (11; 12) einzusetzen.
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Die beiden, ein Mitnahmeelement (111; 131) umgreifenden Führungsteile (152, 153; 162, 163) haben zur Führung der Mitnahmeelemente (111; 131) Langlöcher (154; 164). Diese weisen an ihrem dem Zylinder (43) abgewandten Ende von den Aufnahmeeinsenkungen (112; 132) weg gekrümmte Bereiche (155; 165) auf. In der Parkposition sitzt das dem Zylinder (43) abgewandte Führungsbolzenpaar in dem gekrümmten Bereich (155; 165) der Langlöcher (154; 164).
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Die Rahmenteile (151; 161) weisen im Bereich der Parkposition (121; 141) eine Abschrägung (156; 166) und in einem mittleren Hubbereich eine Einsenkung (157; 167) auf.
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Die Zugfeder (32) – sie hat beispielsweise einen konstanten Querschnitt – ist in beiden Mitnahmeelementen (111, 131) in Aufnahmeösen gehalten. Es ist auch denkbar, zwei Energiespeicher (32) einzusetzen, die jeweils an einem Mitnahmeelement (111; 131) und beispielsweise an einem Rahmenteil (151; 161) angeschlagen sind.
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Bei der Montage der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) werden beispielsweise zunächst die Mitnahmeelemente (111; 131) mit den Kolbenstangen (67; 87), Kolbenstangendichtungen (51; 52) und die Kolben (61; 81) mit den Kolbendichtungen (71, 72; 91, 92) vormontiert. Diese Einheiten werden dann z. B. in die Rahmenteile (151; 161) eingesetzt. Nun werden die Rahmenteile (151, 161) von beiden Seiten an das Zylinderrohr (21) angesetzt und die Kolben (61, 81) in den Zylinder (43) eingeführt. Nach der Montage der Kolbenstangendichtungen (51, 52) wird dann die Zugfeder (32) zwischen den Mitnahmeelementen (111, 131) montiert. Diese gesamte Einheit kann nun – mit oder ohne Adapter (15) – auf einem Schiebetürblatt (2) befestigt werden.
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Die 6–9 zeigen in einem Längsschnitt die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) beim Schließen des Schiebetürblattes (2).
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Bei geöffnetem Schiebetürblatt (2), vgl. die 1, 4 und 6, steht das rechte Mitnahmeelement (131) in einer verrasteten Parkposition (141). Das linke Mitnahmeelement (111) ist in der der Parkposition (121) abgewandten Endlage (122) seines Hubs (123) im Eingriff mit dem linken Betätigungselement (11).
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Der Energiespeicher (32) ist beispielsweise teilweise geladen oder entspannt. Im Zylinder (43) liegt der linke Kolben (61) in seiner rechten Endlage. Hier berührt er beispielsweise den rechten Kolben (81), der ebenfalls in seiner rechten Endlage liegt. Die beiden Kolben (61, 81) brauchen sich jedoch nicht zu berühren. Der Verdrängungsraum (101), vgl. 10, ist bis auf ein Minimum komprimiert. Ebenso hat der rechte Ausgleichsraum (103) sein minimales Volumen erreicht. Der linke Ausgleichsraum (102) hat in der dargestellten Position sein maximales Volumen, vgl. 10.
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Wird das Schiebetürblatt (2) geschlossen, wandert in der Darstellung der 7 die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) zusammen mit dem Schiebetürblatt (2) relativ zum feststehenden Betätigungselement (11) nach rechts. Das linke Betätigungselement (11) zieht das linke Mitnahmeelement (111) in Richtung der Parkposition (121). Hierbei wird der Energiespeicher (32) geladen. In der in der 7 dargestellten Position stehen beide Mitnahmeelemente (111, 131) in den jeweiligen Parkposition (121, 141), das linke Betätigungselement (11) ist frei.
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Beim Schließen des Schiebetürblattes (2) zieht das Mitnahmeelement (111) den linken Kolben (61) nach links. Hierbei strömt Luft aus dem Ausgleichsraum (102) unter Verformung der Dichtelemente (71, 72) in den Verdrängungsraum (101). Sobald das linke Mitnahmeelement (111) in seiner Parkposition (121) verrastet ist, hat der Verdrängungsraum (101) sein maximales Volumen erreicht. Die beiden Ausgleichsräume (102, 103) haben nun ein minimales Volumen, vgl. 11. Der Energiespeicher (32) ist gespannt.
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Beim weiteren Schließen des Schiebetürblattes (2), vgl. 8, nähert sich die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) dem rechten Betätigungselement (12). In einem an die Endlage des Schiebetürblattes (2) angrenzenden Teilhub des Schiebetürblattes (2) kontaktiert das rechte Betätigungselement (12) das rechte Mitnahmeelement (131) und schiebt dieses unter Aufhebung der Verrastung aus der Parkposition (141) in Richtung der der Parkposition (141) abgewandten Endlage (142). Hierbei wird die Bewegung des Schiebetürblattes (2) mittels der Verzögerungsvorrichtung (41) verzögert. Gleichzeitig wird der Energiespeicher (32) entladen und zieht das Schiebetürblatt (2) in seine Endlage, vgl. 2 und 9. Dort bleibt es ruckfrei stehen. In dieser Position steht das rechte Mitnahmeelement (131) in der der Parkposition (141) abgewandten Endlage (142), während das linke Mitnahmeelement (111) in der Parkposition (121) verrastet ist.
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Das Mitnahmeelement (131) schiebt bei dieser Schließbewegung mittels der Kolbenstange (87) den Kolben (81) nach links. Schon bei einer geringen Verschiebung des Kolbens (81) wird die Luft im Verdrängungsraum (101) komprimiert. Der Dichtring (92) wird nach dem Prinzip der Selbsthilfe radial nach außen an die Zylinderinnenwandung (45) angepresst. Das zunächst unverformte Dichtelement (91) wird ebenfalls an die Zylinderinnenwandung (45) angepresst. Beide Dichtelemente (91, 92) dichten den Verdrängungsraum (101) quasi hermetisch vom dem durch den Kolben (81) begrenzten Ausgleichsraum (103) ab und verzögern durch ihre Reibung an der Zylinderinnenwandung (45) zusätzlich die Hubbewegung des Kolbens (81). Auch die Dichtelemente (71, 72) des linken Kolbens (61) werden an die Zylinderinnenwandung (45) angepresst, jedoch bleibt dieser Kolben (61) in Ruhe. Im rechten Ausgleichsraum (103) wird der Druck vermindert, wodurch die Verzögerung weiter erhöht wird.
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Beispielsweise nach dem Passieren des hinteren Endes der Rille in der Zylinderinnenwandung (45) strömt Luft aus dem Verdrängungsraum (101) an den Dichtelementen (91, 92) vorbei in den Ausgleichsraum (103). Auch ist ein Überströmen durch eine andere Gestaltung der Zylinderinnenwandung (45) oder im Bereich des Kolbens (81) denkbar. Der Luftdruck im Verdrängungsraum (101) bricht zusammen. Der Unterdruck im Ausgleichsraum (103) wird aufgehoben. Sobald sich die Dichtelemente (91, 92) vollständig von der Innenwandung (45) gelöst haben, strömt zusätzlich Luft aus dem Verdrängungsraum (101) in den Ausgleichsraum (103). Der Druck im Verdrängungsraum (101) fällt z. B. schlagartig ab. Die beiden Dichtelemente (91, 92) nehmen wieder ihre Ausgangslage vor dem Beginn der Hubbewegung an. Die Schiebetürblatt (2) hat jetzt eine geringe Restgeschwindigkeit.
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Während der einfahrenden Hubbewegung des Kolbens (81) entspannt sich die Zugfeder (32). Die Beschleunigungskraft der Zugfeder (32) nimmt entlang des Kolbenhubs ab. Die Schiebetür (2) fährt nun langsam und mit nur noch geringer Geschwindigkeit und geringer Verzögerung in ihre Endlage. Dort bleibt sie ohne Rückprall stehen. Aufgrund der niedrigen Kraft der Beschleunigungsvorrichtung (31) ist beim Schließen der Tür auch ein sicherer Einklemmschutz gegeben.
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In der geschlossenen Endlage des Schiebetürblattes (2), vgl. die 2 und 9, haben der Verdrängungsraum (101) und der linke Ausgleichsraum (102) ein minimales Volumen, während der rechte Ausgleichsraum (103) ein maximales Volumen aufweist.
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Das Öffnen des Schiebetürblattes (2) erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge, vgl. die 9–6. Hierbei wird zunächst das Volumen des Verdrängungsraums (101) durch das Herausziehen der rechten Kolbenstange (87) vergrößert. Die Zugfeder (32) wird gespannt. In dem an die geöffnete Endlage des Schiebetürblattes (2) angrenzenden Teilhub kontaktiert dann das linke Mitnahmeelement (11) das linke Betätigungselement (111) und bewirkt ein Einschieben des linken Kolbens (61) in den Zylinder (43). Analog zum Schließen des Schiebetürblattes (2) wird beim Öffnen des Schiebetürblattes (2) das Volumen des Verdrängungsraums (101) verkleinert und das Volumen des Ausgleichsraums (102) vergrößert. Die Zugfeder (32) wird entspannt. Das Schiebetürblatt (2) fährt nun langsam und mit nur noch geringer Geschwindigkeit und geringer Verzögerung in seine offene Endlage. Dort bleibt es ohne Rückprall stehen.
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Beim Schließen und Öffnen des Schiebetürblatts (2) sind beispielsweise die Hübe (123, 143) der beiden Mitnahmeelemente (111, 131) dem Betrag nach gleich groß. Diese Hübe (123, 143) der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) betragen in diesem Ausführungsbeispiel jeweils 11% der Länge des Schiebetürblattes (2). Die Hübe (123, 143) können jedoch auch unterschiedlich sein.
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Es ist auch denkbar, das Schiebetürblatt (2) z. B. nur halb zu öffnen und dann wieder zu schließen. In diesem Fall wird die beim Öffnen von der Darstellung 9 in die Darstellung der 8 bewegte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) wieder in die in der 9 dargestellte Position zurückbewegt. Die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) funktioniert, wie oben beschrieben. Gleiches gilt, wenn aus der geöffneten Position, vgl. 6 das Schiebetürblatt (2) nur halb geschlossen wird, vgl. 7, um dann wieder geöffnet zu werden, vgl. 6. In jedem Fall ist maximal ein Mitnahmeelement (111; 131) in der der Parkposition abgewandten Endlage (122; 142). Es können aber auch beide Mitnahmeelemente (111, 131) in ihrer jeweiligen Parkposition (121, 141) stehen.
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Die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) mit außenliegenden Parkpositionen (121, 141) kann auch derart aufgebaut sein, dass im Zylinder nur ein in einer Hubrichtung abdichtender Kolben angeordnet ist, der mit einem Mitnahmeelement verbunden ist. Das zweite Mitnahmeelement ist dann beispielsweise am Zylinderboden eines relativ zu den Führungsteilen längsverschieblichen Zylinders angeordnet. Bei jeder Verzögerung bewegen sich dann der Kolben und der Zylinder relativ zueinander. Der Kolben dichtet beim Einfahren in den Zylinder ab. Die Parkpositionen und Endlagen der Mitnahmeelemente entsprechen den Positionen, wie sie in den 1–8 dargestellt sind. In einer derartigen Vorrichtung liegt der Verdrängungsraum immer – beim Eingriff des linken Betätigungselements und beim Eingriff des rechten Betätigungselements – zwischen dem Kolben und dem Zylinderboden. Der Ausgleichsraum liegt beim Öffnen und beim Schließen des Schiebetürblatts zwischen dem Kolben und dem Zylinderkopf mit der Kolbenstangendurchführung.
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Die 12 zeigt einen Längsschnitt einer z. B. pneumatischen Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) mit zwei Mitnahmeelementen (111, 131), deren Parkpositionen (121, 141) in der zylindernächsten Position liegen. Auch diese Vorrichtung (20) kann beispielsweise in einem Führungssystem (10) zum Öffnen eines Schiebetürblattes (2) eingesetzt werden, wie es z. B. in den 1–3 dargestellt ist. Die 13 zeigt eine dimetrische Darstellung dieser Vorrichtung (20).
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In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) nur einen Kolben (81), dessen Dichtelemente (91, 92) in Richtung der Kolbenstangendichtung (52) zeigen, vgl. die 12 und 14. Diese Kolbenstangendichtung (52) dichtet den Zylinderinnenraum (44) gegen die Umgebung (1) ab. Das in der Darstellung der 12 rechts dargestellte Mitnahmeelement (131) ist mittels einer Kolbenstange (87) mit dem Kolben (81) verbunden. Am Zylinderboden (48) ist eine Stange (69) angeordnet, die den Zylinder (43) mit dem links angeordneten Mitnahmeelement (111) verbindet. Der Zylinder (43) ist im Gehäuse (28) der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) längsverschieblich gelagert, z. B. mittels der Kolbenstange (87) und dem Kolben (81) und/oder mittels eines Lagers (26). Der Zylinderinnenraum (44) kann zylindrisch, konisch, etc. ausgebildet sein. Bei einer konischen Ausgestaltung nimmt der Querschnitt vom Zylinderboden (48) zum Zylinderkopf (49) hin zu.
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Die beiden Mitnahmeelemente (111, 131) sind ähnlich aufgebaut wie die im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Mitnahmeelemente (111, 131). Sie sind mittels einer Zugfeder (32) verbunden. Die Zugfeder (32) hat einen zentralen Abschnitt (33) großen Querschnitts und zwei an diesen angrenzende außenliegende Abschnitte (34), die beispielsweise den halben Querschnitt des erstgenannten Abschnitts (33) haben. Diese dünnen Abschnitte (34) sind über jeweils eine Umlenkrolle (25) geführt.
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In der Darstellung der 12 und 13 ist das linke Mitnahmeelement (111) in der Parkposition (121) und das rechte Mitnahmeelement (131) in der der Parkposition (141) entgegengesetzten Endlage (142) dargestellt. Zwei Durchgangsbohrungen (27) ermöglichen die Befestigung der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) auf dem Schiebetürblatt (2) oder an einem auf dem Schiebetürblatt (2) angeordneten Adapterbauteil (15).
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Die 14 zeigt den Bereich des Kolbens (81) der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20). Der Kolben (81) umfasst ein z. B. aus einem metallischen Werkstoff hergestelltes Kolbenbodenteil (82) und ein in Richtung der Kolbenstange (87) angeordnetes, mit dem Kolbenbodenteil (82) z. B. verklebtes Kolbenkopfteil (83). Die Kolbenstange (87) durchdringt das Kolbenkopfteil (83) und ist im Kolbenbodenteil (82) z. B. in einem Gewinde befestigt. Ein erstes Kolbendichtelement (91) wird mit seinem Einspannbereich (93) zwischen den beiden Kolbenteilen (82, 83) gehalten. Dieses topfförmige Dichtelement (91) ragt mit einem Innenbund (94) in einen Aufnahmebereich (85), ohne auf dessen Grund aufzuliegen. In diesem Aufnahmebereich (85) sitzt weiterhin lose ein weiteres Kolbendichtelement (92), z. B. ein Wellendichtring (92) mit einer in Richtung der Kolbenstange (87) zeigenden Ringnut (95), der z. B. die Zylinderinnenwandung (45) kontaktiert. Ein Anlageflansch (86) sichert den Wellendichtring (92) gegen Herausfallen.
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Die 15–18 zeigen beispielsweise beim Schließen der Schiebetür die verschiedenen Positionen der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20). In diesem Ausführungsbeispiel ist im Führungskanal (8) nur ein Betätigungselement (11) angeordnet, das in den 15–18 fest relativ zur z. B. von links nach rechts bewegten Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) steht. Der Türblatthub (9) beträgt hier beispielsweise 400 Millimeter. Bei einem größeren Türblatthub (9) können auch zwei Betätigungselemente (11, 12) eingesetzt werden. Die Mitnahmeelemente (111, 131) und/oder die Betätigungselemente (11, 12) sind dann in der Normalenrichtung zur Zeichnungsebene der 15–18 zueinander versetzt angeordnet.
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In der in der 15 dargestellten Ausgangsposition, z. B. bei geöffnetem Schiebetürblatt (2), steht das linke Mitnahmeelement (111) in der Parkposition (121). Das rechte Mitnahmeelement (131) ist im Eingriff mit dem Betätigungselement (11). Es steht in der der Parkposition (141) entgegengesetzt angeordneten Endlage (142), vgl. auch 12. Der Kolben (81) ist ausgefahren und liegt in seiner rechten Endlage im Zylinder (43). Der Verdrängungsraum (101) ist komprimiert und der Ausgleichsraum (102) hat sein maximales Volumen. Der Energiespeicher (32) ist teilweise entspannt.
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Beim Schließen des Schiebetürblattes (2) schiebt das feststehende Betätigungselement (11) das Mitnahmeelement (131) in die Parkposition (141). Im Zylinderinnenraum (44) strömt Luft z. B. unter Verformung der Dichtelemente (91, 92) über den Kolben (81) vom Ausgleichsraum (102) in den Verdrängungsraum (101). Der Kolben (81) wird in den Zylinder (43) eingefahren, vgl. 19. Die Zugfeder (32) wird gespannt. Sobald das Mitnahmeelement (131) die Parkposition (141) erreicht hat, löst sich Vorrichtung (20) vom Betätigungselement (11), vgl. 16.
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Das Schiebetürblatt (2) wird nun weiter geschlossen, bis das in der Parkposition (121) stehende linke Mitnahmeelement (111) das Betätigungselement (11) kontaktiert, vgl. 17. Das Mitnahmeelement (111) wird aus der Parkposition (121) in Richtung der der Parkposition (121) entgegengesetzt liegenden Endlage (122) herausgezogen. Hierbei zieht das Mitnahmeelement (111) mittels der Stange (69) den Zylinder (43) mit, vgl. die 18 und 20. Der Zylinder (43) wird relativ zu dem vom verrasteten rechten Mitnahmeelement (131) festgehaltenen Kolben (81) nach links gezogen. Hierbei wird er z. B. mittels eines Gleitlagers (26) geführt. Im Zylinderinnenraum (44) wird der Verdrängungsraum (101) komprimiert. Die Dichtelemente (91, 92) des Kolbens (81) werden an die Zylinderinnenwandung (45) angepresst und verzögern – unterstützt durch den sich bildenden Unterdruck im Ausgleichsraum (102) – die Relativbewegung des Zylinders (43) zum Kolben (81). Das Schiebetürblatt (2) wird verzögert. Beispielsweise nach dem Passieren einer in der Zylinderinnenwandung (45) angeordneten Längsrille strömt Luft aus dem Verdrängungsraum (101) in den Ausgleichsraum (102). Der Druck im Verdrängungsraum (101) bricht zusammen. Das Schiebetürblatt (2) fährt langsam, gezogen von der sich entspannenden Zugfeder (32), in die geschlossene Endlage. Dort bleibt es ruckfrei stehen.
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Das Öffnen des Schiebetürblattes (2) erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. In den 18–15 wird das Schiebetürblatt (2) mit der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) von rechts nach links gezogen. Hierbei wird zunächst das linke Mitnahmeelement (111) in der Parkposition (121) verrastet, vgl. 17. Es hält den Zylinder (43) fest. Die Zugfeder (32) ist gespannt. Sobald das rechte Mitnahmeelement (131) das Betätigungselement (11) erreicht hat, vgl. 16, zieht es den Kolben (81) mittels der Kolbenstange (87) nach rechts. Der Verdrängungsraum (101) wird komprimiert. Die Dichtelemente (91, 92) legen sich an die Zylinderinnenwandung (45) an und verzögern die Bewegung des Schiebetürblatts (2). Gleichzeitig zieht die Zugfeder (32) unter Entlastung das Schiebetürblatt (2) in seine geöffnete Endlage, vgl. die 12 und 15.
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Die 21 und 22 zeigen eine Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) mit einer hydraulischen Verzögerungsvorrichtung (41) in einem Schnitt und in einer dimetrischen Darstellung. Die hier dargestellte Vorrichtung (20) verfügt über einen Zylinder (43) mit zwei darin angeordneten Kolben (61, 81), die jeweils mittels einer Kolbenstange (67; 87) mit einem Mitnahmeelement (111; 131) verbunden sind. Der zwischen den Kolben (61, 81) angeordnete Verdrängungsraum (101) ist über in den Kolben (61; 81) angeordnete Drosselbohrungen (76; 96) mit den beiden Ausgleichsräumen (102; 103) verbunden, vgl. 23. Letztere sind jeweils mittels einer durch eine federbelastete Platte (53; 54) abgestützte Dichtung begrenzt. Die Drosselkanäle (76; 96) werden beim Einfahren eines Kolbens (61; 81) mittels jeweils eines Ventils (77; 97) geschlossen. Beim Ausfahren des einzelnen Kolbens (61; 81) wird das Ventil (77; 97) geöffnet.
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Die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (20) umfasst einen Tragrahmen (22), an dem in diesem Ausführungsbeispiel der Zylinder (43) befestigt ist. Die Mitnahmeelemente (111, 131) sind mittels des Tragrahmens (22) geführt, wobei die Parkposition (121, 141) die am weitesten vom Zylinder (43) entfernteste Position des jeweiligen Mitnahmeelements (111, 131) ist. Die beiden Mitnahmeelemente (111, 131) umgreifen den Tragrahmen (22) und sind mittels einer Zugfeder (32) miteinander verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt – bei einer Schiebetürblattlänge von 600 Millimetern – die Summe der Kolbenhübe 15% der Schiebetürblattlänge.
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Die Abläufe beim Öffnen und Schließen sind analog den im Zusammenhang mit den 5–9 für eine pneumatische Vorrichtung (20) beschriebenen Abläufe. Bei einer hydraulischen Vorrichtung (20) ist die Verzögerung z. B. geschwindigkeitsproportional. Das bedeutet, dass bei einer hohen Geschwindigkeit des Schiebetürblattes (2) dieses eine hohe Verzögerung erfährt. Wird das Schiebetürblatt (2) jedoch mit geringer Geschwindigkeit geöffnet oder geschlossen, wird diese Bewegung nur geringfügig verzögert.
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Die beschriebenen Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtungen (20) können auch am feststehenden Teil der Führungsvorrichtung (10) angeordnet sein. Das oder die Betätigungselemente (11, 12) sitzen dann am bewegten Teil.
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Auch Kombinationen der beschriebenen Ausführungsbeispiele sind denkbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Umgebung
- 2
- Schiebetürblatt
- 3
- Türumrahmung
- 4
- Türöffnung
- 5
- vertikales Rahmenteil
- 6
- Türblattaufnahme
- 8
- Führungskanal
- 9
- Türblatthub
- 10
- Führungssystem
- 11
- Führungsteil, feststehend; linkes Betätigungselement; Bolzen
- 12
- Führungsteil, feststehend; rechtes Betätigungselement; Bolzen
- 13
- Befestigungselemente
- 14
- Führungsteil, beweglich; zweites Führungsteil
- 15
- Adapter, Adapterbauteil
- 16
- Gruppe von Führungsrollen
- 17
- Führungsrollen
- 20
- Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung, Vorrichtung
- 21
- Zylinderrohr
- 22
- Tragrahmen
- 25
- Umlenkrollen
- 26
- Lagerung
- 27
- Durchgangsbohrung
- 28
- Gehäuse
- 31
- Beschleunigungsvorrichtung
- 32
- Energiespeicher, Druckfeder
- 33
- zentraler Abschnitt von (32)
- 34
- außenliegende Abschnitte von (32)
- 41
- Verzögerungsvorrichtung
- 42
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 43
- Zylinder
- 44
- Zylinderinnenraum
- 45
- Zylinderinnenwandung
- 46
- Stirnseite
- 47
- Stirnseite
- 48
- Zylinderboden
- 49
- Zylinderkopf
- 51
- Kolbenstangendichtung
- 52
- Kolbenstangendichtung
- 53
- federbelastete Platte
- 54
- federbelastete Platte
- 61
- Kolben
- 62
- Kolbenbodenteil
- 63
- Kolbenkopfteil
- 64
- Freiraum
- 65
- Aufnahmebereich
- 66
- Anlageflansch
- 67
- Kolbenstange
- 68
- Kolbenstangenkopf
- 69
- Stange
- 71
- Kolbendichtelement, Dichtelement
- 72
- Kolbendichtelement, Wellendichtring
- 73
- Einspannbereich
- 74
- Innenbund
- 75
- Ringnut
- 76
- Drosselbohrungen
- 77
- Ventil
- 81
- Kolben
- 82
- Kolbenbodenteil
- 83
- Kolbenkopfteil
- 84
- Freiraum
- 85
- Aufnahmebereich
- 86
- Anlageflansch
- 87
- Kolbenstange
- 88
- Kolbenstangenkopf
- 91
- Kolbendichtelement, Dichtelement
- 92
- Kolbendichtelement, Wellendichtring
- 93
- Einspannbereich
- 94
- Innenbund
- 95
- Ringnut
- 96
- Drosselbohrungen
- 97
- Ventil
- 101
- Verdrängungsraum
- 102
- Ausgleichsraum
- 103
- Ausgleichsraum
- 111
- Mitnahmeelement
- 112
- Aufnahmeeinsenkung
- 113
- Mitnahmeflächen
- 114
- Mitnahmeflächen
- 115
- Freifläche
- 121
- Parkposition
- 122
- Endlage, abgewandt gegen (121)
- 123
- Hub von (111)
- 131
- Mitnahmeelement
- 132
- Aufnahmeeinsenkung
- 133
- Mitnahmeflächen
- 134
- Mitnahmefläche
- 135
- Freifläche
- 141
- Parkposition
- 142
- Endlage, abgewandt gegen (141)
- 143
- Hub von (131)
- 151
- Rahmenteil
- 152
- Führungsteil
- 153
- Führungsteil
- 154
- Langlöcher
- 155
- gekrümmter Bereich von (154)
- 156
- Abschrägung
- 157
- Einsenkung
- 161
- Rahmenteil
- 162
- Führungsteil
- 163
- Führungsteil
- 164
- Langlöcher
- 165
- gekrümmter Bereich von (164)
- 166
- Abschrägung
- 167
- Einsenkung