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Die
Erfindung betrifft eine Testvorrichtung für Halbleiterbauelemente und
ein Verfahren zum Testen von Halbleiterbauelementen.
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Halbleiterbauelemente,
z. B. entsprechende, integrierte (z. B. analoge, digitale und/oder
mixed-signal) Schaltkreise, Halbleiter-Speicherbauelemente wie z.
B. Funktionsspeicher-Bauelemente
(PLAs, PALs, etc.) und Tabellenspeicherbauelemente (z. B. ROMs und
RAMs, insbesondere SRAMs und DRAMs), etc. werden – z. B.
im halbfertigen, und/oder im fertigen Zustand – an mehreren Teststationen
umfangreichen Tests unterzogen.
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Zum
Testen der Halbleiterbauelemente kann an der jeweiligen Teststation
jeweils ein entsprechendes Halbleiterbauelement-Testgerät vorgesehen sein, welches
die zum Testen der Halbleiterbauelemente erforderlichen Test-Signale
erzeugt.
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Beispielsweise
können – an einer
ersten Teststation – die
zum Testen von noch auf dem entsprechenden Wafer befindlichen Halbleiterbauelemente
erforderlichen Signale z. B. von einem mit einer entsprechenden
Halbleiterbauelementtestkarte ("Nadelkarte", "Prüfkarte") verbundenen Testgerät erzeugt,
und mittels entsprechenden, an der Testkarte vorgesehenen nadelförmigen Anschlüssen („Kontaktnadeln") in die jeweiligen
Kontaktfelds der Halbleiterbauelemente eingegeben werden.
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Die
in Reaktion auf die eingegebenen Testsignale von den Halbleiterbauelementen
an entsprechenden Kontaktfelds ausgegebenen Signale werden von entsprechenden,
nadelförmigen
Anschlüssen
(„Kontaktnadeln” oder "Prüfnadeln") der Prüfkarte abgegriffen,
und (z. B. über
eine entsprechende, die Prüfkarte
mit dem Testgerät
verbindende Signalleitung) an das Testgerät weitergeleitet, wo eine Auswertung
der entsprechenden Signale stattfinden kann.
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Nach
dem Zersägen
des Wafers können
die – dann
einzeln zur Verfügung
stehenden – Bauelemente
jeweils einzeln in sog. Carrier (d. h. eine entsprechende Umverpackung)
geladen, und an eine weitere Test-Station weitertransportiert werden.
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An
der weiteren Teststation werden die Carriers in entsprechende – mit einem
(weiteren) Testgerät
verbundene – Adapter
bzw. Sockel eingesteckt, und dann das in dem jeweiligen Carrier
befindliche Bauelement entsprechenden (weiteren) Testverfahren unterzogen.
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Zum
Testen der in den Carriern befindlichen Halbleiterbauelemente werden
die entsprechenden, vom Testgerät
ausgegebenen Test-Signale über
den Adapter, und den Carrier (bzw. entsprechende Anschlüsse des
Carriers) an die entsprechenden Kontaktfelds des jeweiligen Halbleiterbauelements
weitergeleitet.
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Die
in Reaktion auf die eingegebenen Test-Signale von den Halbleiterbauelementen
an entsprechenden Kontaktfelds ausgegebenen Signale werden von entsprechenden
Carrieranschlüssen
abgegriffen, und über
den Adapter (und eine entsprechende, den Adapter mit dem Testgerät verbindende Signalleitung)
an das Testgerät
weitergeleitet, wo eine Auswertung der entsprechenden Signale stattfinden
kann.
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Auf
entsprechend ähnliche
Weise können die
Halbleiterbauelemente z. B. auch nach derem endgültigen Einbau in entsprechende
Bauelement-Gehäuse
(z. B. entsprechende steck- oder oberflächenmontierbare Gehäuse) getestet
werden, und/oder nach dem Einbau der – mit entsprechenden Halbleiter-Bauelementen
versehenen – Gehäuse in entsprechende,
elektronische Module, etc.
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Konventionelle
Prüfkörper, z.
B. eine Kontaktnadel, führen
eine lineare Ritzbewegung auf dem Kontaktfeld aus und kratzen bzw.
ritzen sich somit in das Kontaktfeldmaterial ein, um einen guten
Kontakt zu gewährleisten.
Dabei können
nachteiligerweise folgende Effekte auftreten:
- a)
Der Kontaktwiderstand hängt
u. a. von der Eindringtiefe, der Ritzlänge, einer Verschmutzung der
Nadel (und z. T. des Kontaktfelds) und dem Anpressdruck ab. Bei
einem typischen Testvorgang wird werden Nadelfeld und Kontaktfeld
aufeinandergefahren (z. B. dadurch dass ein Chuck einen darauf befestigten
Wafer auf das Kontaktfeld fährt)
und nach Aufsetzen der Nadeln auf dem Kontaktfeld weiter angenähert häufig ca.
20 μm bis
100 μm),
damit sich die Nadel in das Kontaktfeld eingraben kann ("Overdrive"). Eine guter, weil
geringer, Kontaktwiderstand kann dann in der Praxis nur bei hohem
Anpressdruck, langer Ritzlänge
und hoher Eindringtiefe bei sauberen Nadel realisiert werden.
- b) Die Ritzlänge
ist von Anpressdruck und der Nadelkinematik während des Overdrives abhängig.
- c) Aufgrund von nicht idealer Planarität des Nadelfelds setzen manche
Nadeln früher
auf als andere und erzeugen dadurch einen längeren Ritz machen, da sie
mehr Overdrive erfahren.
- d) Durch den Ritzvorgang nehmen die Nadeln Kontaktfeldmaterial
auf, das sich an der Nadelspitze ansammelt und diese 'verklebt'. Dies kann eine
Selbstverstärkung
ergeben: die Verschmutzung bewirkt einen höheren Übergangswiderstand, der wiederum
einen höheren
Spannungsabfall an der Nadel erzeugt, was mehr Wärme bewirkt, wodurch noch mehr
Kontaktfeldmaterial 'verbrennt' bzw. 'verklebt', was einen noch
höheren Übergangswiderstand
bewirkt usw.
- e) Der Anpressdruck ist eine Funktion des Overdrives. Bei den
meisten Prüfkarten
ist dieser Zusammenhang linear: viel Overdrive erzeugt einen hohen
Anpressdruck.
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Durch
diese Effekte wird der Kontakt weniger definiert und kann dadurch
das Testergebnis verfälschen.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zum Sicherstellen eines definierten Kontakts zwischen Prüfkörper und
Kontaktfeld beim Halbleitertest bereitzustellen, insbesondere unter
den Randbedingungen: Geringer Kontaktwiderstand, kleiner Abdruck,
geringe Eindringtiefe, Selbstreinigung des Prüfkörpers und/oder Overdrive-Unabhängigkeit
des Anpressdrucks.
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Erreicht
werden diese und weitere Ziele durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und
9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind insbesondere
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Unter
einem Gesichtspunkt der Erfindung wird eine Testvorrichtung für Halbleiterbauelemente, insbesondere
eine Prüfkarte,
verwendet mit mindestens einem Kontaktprüfkörper zum Kontaktieren eines
Halbleiterbauelements (z. B. einem Wafer oder einem vereinzelten
Bauelement). Dabei weist der Kontaktprüfkörper eine Bohrspitze auf, und
die Testvorrichtung ist dazu eingerichtet, die Bohrspitze zumindest
nach Aufsetzen auf das Halbleiterbauelement in eine Drehung zum
Eindringen in das Halbleiterbauelement zu versetzen.
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Vorzugsweise
ist die Bohrspitze mit mindestens einer Schneide ausgestattet ist.
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Vorzugsweise
ist Bohrspitze mit mindestens einer Drehfeder verbunden, die bei
Dehnung in einer Verschiebungsrichtung (z. B. z-Richtung) des Kontaktprüfkörpers eine
Drehung um die Verschiebungsrichtung erzeugt.
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Vorzugsweise
weist die Drehfeder zwei durch schraubenförmig angeordnete Streben verbundene
Trägerelemente
aufweist.
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Vorzugsweise
ist die Bohrspitze mit mindestens einer Feder mit nichtproportionaler
Federcharakteristik dergestalt verbunden ist, dass deren Federkonstante
nach Erreichen eines vorbestimmten Verschiebungswegs des Kontaktprüfkörpers für den weiteren
Verschiebungsweg signifikant abnimmt.
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Vorzugsweise
fällt die
Federkonstante der Feder mit nichtproportionaler Federcharakteristik nach
Erreichen des vorbestimmten Verschiebungswegs ab dann im wesentlichen
auf Null ab.
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Vorzugsweise
ist der Kontaktprüfkörper ein Prüfstift,
der zur linearen Verschiebung in einer Führung der Testvorrichtung gelagert
ist und welche so eingerichtet ist, dass bei Verschiebung in der
Führung
der Prüfstift
zumindest über
einen vorbestimmten Verschiebungsweg in Längsrichtung zu einer Drehung
um seine Längsachse
aufgezwungen wird. Vorzugsweise weist dieser Prüfstift eine Längsnut in seinem
Umfang auf, die zumindest teilweise um die Längsrichtung schraubenförmig ausgeprägt ist,
und durch in der Längsnut
laufende Kugeln in der Führung
gelagert wird.
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Unter
einem anderen Gesichtpunkt der Erfindung wird ein Verfahren zum
Testen von Halbleiterbauelementen mittels mindestens eines Kontaktprüfkörpers einer
Testvorrichtung zum Kontaktieren eines Kontaktfelds eines Halbleiterbauelements
mit steigendem Anpressdruck verwendet, wobei das Verfahren mindestens
den folgenden Schritt aufweist: Drehen des Kontaktprüfkörpers auf
dem Kontaktfeld, wobei der Kontaktprüfkörper eine Bohrspitze aufweist.
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Vorzugsweise
ist die Bohrspitze mit mindestens einer Schneide ausgestattet ist.
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Vorzugsweise
wird das Drehen des Kontaktprüfkörpers durch
eine Drehfeder erzeugt, die unter einem Anpressdruck des Kontaktprüfkörpers gestaucht
wird und die Stauchung zumindest teilweise in eine Drehung umsetzt.
Vorzugsweise weist die Drehfeder zwei durch schraubenförmig angeordnete Streben
verbundene Trägerelemente
auf.
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Vorzugsweise
ist die Bohrspitze mit mindestens einer Feder mit nichtproportionaler
Federcharakteristik verbunden ist, wobei die Feder nach Erreichen
eines vorbestimmten Anpressdrucks auf eine geringere Federkonstante
umgeschaltet wird. Vorzugsweise wird nach Umschalten der Feder mit
nichtproportionaler Federcharakteristik auf eine geringere Federkonstante
eine weitere Verschiebung des Kontaktprüfkörpers mit im wesentlichen konstanter
Kraft durchgeführt
wird.
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Vorzugsweise
ist der Kontaktprüfkörper ein Prüfstift,
der zur linearen Verschiebung in einer Führung der Testvorrichtung gelagert
ist wobei bei einer Verschiebung in der Führung dem Prüfstift zumindest über einen
vorbestimmten Verschiebungsweg in Längsrichtung eine Drehung um
seine Längsachse aufgezwungen
wird. Vorzugsweise ist der Prüfstift eine
Längsnut
in seinem Umfang aufweist, die zumindest teilweise um die Längsrichtung
schraubenförmig ausgeprägt ist,
und welcher durch in der Längsnut laufende
Kugeln in der Führung
gelagert wird.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Dabei
werden gleiche oder ähnlich
wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen bedacht. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaus eines zum Testen
von auf einem Wafer angeordneten Halbleiterbauelementen verwendeten
Halbleiterbauelement-Test-Systems mit
einer Prüfkarte
und einem daran angeschlossenen Testgerät;
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2 eine
weitere schematische Darstellung eines herkömmlichen Testsystems;
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3 ein
schematisches Kraft-Weg-Diagramm der herkömmlichen Anordnung aus 2;
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4 eine
Schrägansicht
auf eine Kratzspur in einem Kontaktfeld, welche mittel einer Anordnung nach 2 eingebracht
worden ist;
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5 eine
Seitenansicht auf eine Prüfkörperspitze
nach einer ersten Ausführungsform;
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6 eine
Sicht auf die Prüfkörperspitze nach 5;
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7 eine
Seitenansicht auf eine Prüfkörperspitze
nach einer zweiten Ausführungsform
und eine Sicht auf die entsprechende Prüfkörperspitze;
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8 eine
Seitenansicht auf eine Prüfkörperspitze
nach einer dritten Ausführungsform
und eine Sicht auf die entsprechende Prüfkörperspitze;
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9 eine
Seitenansicht auf ein Federelement eines Prüfkörpers nach einer ersten Ausführungsform
in einer ersten Stellung;
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10 eine
Seitenansicht auf das Federelement von 9 in einer
zweiten Stellung;
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11 eine
Seitenansicht auf ein Federelement eines Prüfkörpers nach einer zweiten Ausführungsform
in einer ersten Stellung;
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12 eine
Seitenansicht auf das Federelement von 11 in
einer zweiten Stellung;
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13 eine
Seitenansicht auf einen Prüfkörper mit
einem Federelement nach einer dritten Ausführungsform;
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14 ein
schematisches Kraft-Weg-Diagramm des Federelement nach der dritten
Ausführungsform;
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15 eine
skizzenhafte Seitenansicht auf einen Prüfkörper;
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16 eine
Seitenansicht auf einen weiteren Prüfkörper in einer Führung;
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17 eine
Ansicht auf einen Umfang des Prüfkörpers aus 16 in
ausgerollter Form.
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In 1 ist – gemäß dem Stand
der Technik – eine
schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaus einer Teststation 2 zum
Testen von auf einem Wafer 8 angeordneten bzw. gefertigten
Halbleiterbauelementen gezeigt.
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Bei
den noch auf dem Wafer 8 (z. B. aus Silizium oder einem
anderen geeigneten Halbleitermaterial wie GaAs) befindlichen, zu
testenden Halbleiterbauelementen kann es sich z. B. um integrierte (analoge,
digitale und/oder mixed-signal) Schaltkreise oder Einzelhalbleiter
handeln, und/oder um Halbleiter-Speicher-bau-elemente, wie z. B.
Funktionsspeicherbauelemen-te (PLAs, PALs, etc.) oder Tabellenspeicherbauelemente
(z. B. ROMs oder RAMS), insbesondere um SRAMs oder DRAMs, z. B.
um – eine
Taktfrequenz größer als
500 MHz, insbesondere größer als
1 GHz verwendende – Halbleiterbauelemente
(hier z. B. um DRAMs (Dynamic Random Access Memories bzw. dynamische
Schreib-Lese-Speicher) mit doppelter Datenrate (DDR-DRAMs = Double
Data Rate-DRAMs)). Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine be-stimmte
Art von Halbleitern eingeschränkt.
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Die
zum Testen der noch auf der auf dem Wafer 8 befindlichen
Halbleiterbauelemente benötigten
Testsignale werden von einem Testgerät 3 (hier: ein digitales
ATE-Testgerät) über eine
oder mehrere entsprechende Signalleitungen („Treiberkanäle" 6a, 6b, 6c)
an eine Halbleiterbauelement-Testkarte bzw. -Prüfkarte ("probecard") 1 weitergeleitet, und über entsprechende,
an der Prüfkarte
vorgesehene Kontaktnadeln 5a, 5b, 5c, 5d, 5e an
entsprechende auf den Halbleiterbauelementen vorgesehene Kontaktfelder
("pads").
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Wie
aus 1 hervorgeht, erstrecken sich die Kontaktnadeln 5a, 5b, 5c, 5d, 5e von
der Unterseite der Prüfkarte 1 aus
nach unten in Richtung des Wafers 8.
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Die
in Reaktion auf die eingegebenen Testsignale an entsprechenden Halbleiterbauelementanschlüssen bzw.
Kontaktfeldern ausgegebenen Signale werden – entsprechend umgekehrt wie
oben beschrieben – von
entsprechenden Kontaktnadeln 5a, 5b, 5c, 5d, 5e der
Prüfkarte 2 abgegriffen
und über eine
oder mehrere Signalleitungen („Komparatorkanäle” 7a, 7b, 7c)
dem Testgerät 3 zugeführt, wo
dann eine Auswertung der entsprechenden Signale stattfinden kann.
Die Treiberkanäle
und Komparatorkanäle
können
auch in gemeinsamen Eingabe/Ausgabe-Kanälen zusammengefasst sein.
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Wie
aus 1 hervorgeht, sind die o. g. Prüfkarte 1,
die zu testenden Halbleiterbauelemente (bzw. der Wafer 8 oder
auf dem Wafer 8), sowie ggf. auch das o. g. Testgerät 3,
an der Teststation 2 in einem von der Umwelt abgeschlossenen
Subsystem (z. B. einem entsprechenden Mikroreinraumsystem) angeordnet.
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2 zeigt
eine bekannte Prüfkarte 10 mit einem
an deren Unterseite befestigten exemplarischen Prüfkörper 11 zum
Kontaktieren eines Kontaktfelds 12 eines Halbleiterbauelements 9.
Der Prüfkörper 11 ist
hier in Form einer Prüfnadel 13 ausgeführt, welche
zur Kontaktierung mit dem Kontaktfeld ("pad") 12 eine
Prüfkörperspitze
bzw. Prüfnadelspitze 14 aufweist.
Die Prüfnadel 13 ist
an einem Federelement 15 aufgehängt.
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Zum
Testen des Bauelements wird das Halbleiterbauelement oder der Wafer
der Prüfkarte 10 mit der
Prüfnadel 13 in
z-Richtung so angenähert,
z. B. mittels Bewegens des den Wafer haltenden Chucks, so dass die
Prüfnadelspitze 14 auf
dem Kontaktfeld 12 aufsetzt. Auch nach dem Aufsetzen wird
die Annäherung
von Prüfkarte 10 und
Kontaktfeld 12 bzw. Halbleiterbauelement fortgeführt ("Overdrive"). Dabei wird der
Prüfkörper 11 in
z-Richtung gegen
die restliche Prüfkarte 10 relativ
verschoben, wodurch das Federelement 15 zusammengedrückt wird,
welches dadurch einen Anpressdruck zwischen Prüfkörper 11 bzw. Prüfnadel 13 und
Kontaktfeld 12 erzeugt. Bei weiterlaufender Annäherung wird
sich auch der Anpressdruck weiter erhöhen. Gleichzeitig werden die Prüfkarte 10 und
das Halbleiterbauelement und damit das Kontaktfeld 12 in
entlang der y-Richtung
seitlich relativ zueinander verschoben. Dadurch erzeugt die Prüfnadelspitze 14 auf
dem Kontaktfeld 12 eine typische Ritzspur mit steigendem
Anpressdruck über den
Verschiebungsweg y.
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3 zeigt
ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm des der Anordnung aus 2.
Dabei wäre idealerweise
auch beim Ritzvorgang ein lineares Verhältnis zwischen Kraft und Verschiebung
bzw. Weg (in z-Richtung) gegeben, wie durch die durchgezogene Gerade
dargestellt. In der Wirklichkeit können jedoch beispielsweise
aufgrund von veränderlichen Reibungskräften, Wulstbildung,
Verschmutzungen, mangelnder Ebenheit des Kontaktfelds, Nichtlinearität der Feder
usw. die Kraft-Weg-Kurven
von der Ideallinie erheblich abweichen, wie durch die gestichelten
Linien angedeutet.
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4 zeigt
eine Schrägansicht
auf eine Ritzspur 16 in einem Kontaktfeld 12,
bei der die Prüfnadelspitze 14 unter
steigendem Anpressdruck bzw. fortgeführter Annäherung von links nach rechts
gezogen wurde, wie durch den Pfeil angedeu tet. Die Ritz- oder Kratzspur 16 verbreitert
und vertieft sich mit steigender Ritzlänge.
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5 zeigt
eine Seitenansicht auf einen Prüfkörpers 17 nach
einer ersten Ausführungsform. Der
Prüfkörper 17 ist
dazu im Bereich der Prüfkörperspitze 18 als
Bohrer ausgestaltet; der Prüfkörper 17 weist
in anderen Worten also eine Bohrspitze 18 als Prüfkörperspitze
auf. In der gezeigten Ausführungsform
ist die zugehörige
Stirnfläche
mit Schneiden 19 ausgestattet, um ein Eindringen des Prüfkörpers 17 in
das Kontaktfeld 12 zu ermöglichen oder zu erleichtern.
Durch die Dreh-/Bohrbewegung wird ein geringer Kontaktwiderstand
durch guten Kontakt der Prüfkörperspitze 18 mit
dem Material des Kontaktfelds 12 erreicht. Es gibt kein „Abrutschen" auf Schmutz des Kontaktfelds 12 und
auch keine Verschmutzung der Prüfkörperspitze 18.
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6 zeigt
eine Sicht von unten auf die Stirnfläche der Prüfkörperspitze 18 des
der Prüfkörpers 17 von 5,
bei der die Lage der Schneiden 19 weiter verdeutlicht wird.
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7 zeigt
eine Seitenansicht auf eine Prüfkörperspitze 20 nach
einer zweiten Ausführungsform (linkes
Teilbild) und eine Sicht von unten auf die entsprechende Stirnfläche der
Prüfkörperspitze 20 (rechtes
Teilbild). Die einzige Schneidkante bzw. Schneide 21 ist
linear und mittig über
die Breite der Stirnfläche
angeordnet.
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8 zeigt
eine Seitenansicht auf eine Prüfkörperspitze 22 nach
einer dritten Ausführungsform (linkes
Teilbild) und eine Sicht von unten auf die entsprechende Stirnfläche der
Prüfkörperspitze 22 (rechtes
Teilbild). Die einzige Schneidkante 23 ist gebogen an der
Stirnfläche
angeordnet.
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9 zeigt
eine Seitenansicht auf ein Federelement 24 eines Prüfkörpers zur
Aufhängung
einer Prüfkörperspitze
nach einer ersten Ausführungsform in
einer ersten Stellung. Das Federelement 24 weist in z-Richtung
nach oben und unten versetzte, vergleichsweise steife Trägerelemente 25 auf,
die durch gebogene elastische Streben 26 verbunden sind.
Die Kontaktpunkte der Streben 26 mit dem unteren Trägerelement 25 sind
durch a und b gekennzeichnet. Am unteren Trägerelement 25 (in
z-Richtung) schließt
die Prüfkörperspitze
an. Die Streben 26 sind zudem um die z-Achse gedreht, so
das bei Zusammendrücken
des Federelements in z-Richtung die in z-Richtung aufgegebene Kraft
zumindest teilweise in eine in eine dazu senkrechte Kraft umlenkt.
Dadurch werden die beiden Trägerelemente 25 um
die z-Achse gegeneinander verdreht. In dem in 9 gezeigten
entspannten Zustand liegt das Drehfederelement 24 im wesentlichen
auf einer Außenkontur
eines Zylinders.
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10 zeigt
das Drehfederelement 24 aus 9 in einer
in z-Richtung um Δh
zusammengedrückten,
zweiten Stellung bei festgehaltener oberer Trägerfläche 25. Die Kontraktion
um Δh erzeugt durch
eine Verbiegung der Streben 26 eine entsprechende Drehung φ um die
z-Achse durch das Federelement 24, wie durch den Pfeil
angedeutet (siehe auch Position der Kontaktpunkte a, b im Vergleich
zu 9).
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Die 11 und 12 zeigen
eine zu den 9 und 10 analoge
Darstellung eines Drehfederelements 27, das im Vergleich
zum Federelement 24 aus den 9 und 10 zusätzlich ein
Begrenzungselement in Form eines Anschlags 28, das nach unten
gerichtetes "T" im Federelement 27 ausgebildet
ist, z. B. fest am oberen Trägerelement 25 befestigt.
Beim Zusammendrücken
des Federelements 27 wird bei einem bestimmten Kontraktionsweg Δh eine zugehörige Drehung φ erreicht,
bei der die Streben 26 an den Anschlag 28 anschlagen
und dadurch eine weitere Verdrehung verhindert wird. Ohne Verdrehung
wird im wesentlichen auch ein weiteres Eindringen des Prüfkörpers verhindert.
Durch diese Begrenzung kann ein definierter, gleichbleibender Abdruck des
Prüfkörpers bzw.
der Prüfkörperspitze
erreicht werden, der immer im Bereich der Prüfkörper spitze bleibt. Auch kann
durch die Begrenzung der Dreh-/Bohrbewegung erreicht werden, dass
diese deutlich unter der Spanlänge
des Kontaktfeldmaterials liegt.
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13 zeigt
eine Seitenansicht auf einen an einer Prüfkarte 29 über ein
Federelement 30 nach einer dritten Ausführungsform befestigten Prüfkörper 31 mit
zugehöriger
Prüfkörperspitze 32.
Das Federelement 30 weist eine nichtproportionale Federcharakteristik
auf, wie beispielsweise anhand des in 14 skizzierten
Kraft-Weg-Diagramms gezeigt. Bei Verschieben des nichtproportionalen
Federelements 30 in -z-Richtung – wie beispielsweise
beim Eindrücken des
Prüfkörpers 31 in
das Kontaktfeld – ist
die dazu nötige
Kraft im wesentlichen linear zum Verschiebungsweg Δh2, bis ein
Umschaltwert g der Kraft (beziehungsweise ein entsprechender Umschaltpunkt) des
(Verschiebungs-)Wegs seit Aufsetzen erreicht wird. Bei oder nach
Erreichen des Umschaltwerts g gibt das Federelement für weitere
Kraftinkremente im wesentlichen nach. In anderen Worten braucht
nach Erreichen des Umschaltwerts für eine weitere Verschiebung
in -z-Richtung kaum eine weitere Kraft aufgewendet zu werden. Durch
diese Ausführungsform
kann eine Kraft bzw. Last auf die Prüfkörperspitze bzw. auf die Kontaktfläche von
Prüfkörperspitze und
Kontaktfeld und damit effektiv die Eindringtiefe definiert begrenzt
werden, was die Gefahr einer Beschädigung des Kontaktfelds weiter
vermindert.
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15 zeigt
eine skizzenhafte Seitenansicht auf einen an einer Nadelkarte 33 angebrachten
Prüfkörper 34.
Der Prüfkörper 34 ist
so aufgebaut, dass er an seiner Spitze eine Bohrspitze 18 nach
den 5 und 6 aufweist, darüber, in
Richtung der Aufhängung,
ein Drehfederelement 27 nach den 11 und 12 und
darüber
wiederum ein nichtproportionales Federelement ("Knackfroschfeder") 31 nach den 13 und 14.
Dabei ist die Aufhängung
der Bohrspitze 18 an der Drehfeder 27 ist dabei
ausreichend steif ausgelegt, um die Verdrehung der Drehfeder 27 an
die Bohrspitze 18 weitergeben zu können. Die Federkonstante in
z-Richtung der Drehfeder 27 ist kleiner als die Federkonstante der
Knackfroschfeder 31. Der Lastpfad der Nadelkarte 33 läuft somit
durch diese in Reihe verbundenen Einzelkomponenten. Da diese Einzelkomponenten bereits
oben beschrieben worden sind, wird auf ihre jeweilige Funktionsweise
als solches hier nicht weiter eingegangen.
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Nach
Kontakt mit dem Kontaktfeld 12 wird der Prüfkörper 34 zunächst mit
steigendem Anpressdruck weiter auf das Kontaktfeld 12 gepresst
("Overdrive"). Dadurch wird zunächst durch
das Drehfederelement 27 zusammengedrückt und gibt dadurch eine Drehung
auf die Bohrspitze 18 auf, die sich folglich in das Kontaktfeld 12 hineinbohrt.
Nach Erreichen des Anschlags des Drehfederelements 27 wird die
Drehbewegung der Bohrspitze 18 gestoppt. In weiteren verhält sich
die Drehfeder 27 in z-Richtung wie
ein im wesentliches steifes Element; der Anpressdruck wird dadurch
im wesentlichen durch die Knackfroschfeder 31 bestimmt.
Bei weiterer Verschiebung bzw. weiter erhöhtem Anpressdruck wird der
Umschaltwert der Knackfroschfeder 31 erreicht, so dass
ab dann keine wesentliche zusätzliche
Last mehr auf die Bohrspitze 18 übertragen wird. Dadurch kann
ein maximaler Anpressdruck eingestellt werden, um beispielsweise
den Abdruck der Bohrspitze 18 im Kontaktfeld 12 reproduzierbar
einzustellen. Der Umschaltwert ("Knackpunkt") des Knackfroschfeder 31 kann
auch so eingestellt sein, dass er vor Anschlag der Drehfeder 27 auslöst. Der
Prüfkörper 34 ist
somit in der Lage, das Kontaktfeld 12 definiert und verlässlich unter
weitgehender Vermeidung von Beschädigungen zu kontaktieren.
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16 zeigt
eine Seitenansicht eines weiteren Prüfkörpers in Form eines Prüfstifts 35 mit
einem im wesentlichen zylinderförmigen
Körper
und einer nach unten in Kontaktrichtung zum Kontaktfeld 12 zulaufenden
Prüfkörperspitze 36.
Der Prüfstift 35 läuft in einer
Führung 37 in
Form eines Längslochs
bzw. Gewindekanals in der Prüfkarte 38.
Der Prüfstift 35 wird
in der Führung 37 mittels
Kugeln 39 gelagert, die einerseits in einer Vertiefung 40 in
der Führung 37 drehbar,
aber nicht wesentlich verschiebbar gehalten werden. Andererseits
laufen die Kugeln 39 in einer Längsnut 41, die um
Umfang des Prüfstifts 35 eingebracht
ist. Die Längsnut 41 ist
wie in 17 gezeigt geformt, welche den
aufgerollten Umfang des Prüfstifts 35 ausschnittsweise
darstellt. Der Prüfstift 35 wird
durch eine Rückhaltefeder 42 gehalten
und durch eine durchbrochene Blende 43 geführt und
ggf. geschützt.
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17 zeigt,
dass die Nut 41 in Z-Richtung über eine Höhe s schraubenförmig verläuft, wobei
die Höhe
s und die Umfangslänge
r das Steigungsverhältnis
definieren. an den schraubenförmigen
Abschnitt der Nut 41 schließt sich nach unten hin ein
gerades Stück
der Höhe
t als Dreh- und Verschiebeanschlag an, wie weiter unten genauer
beschrieben wird. Durch das Steigungsverhältnis r/s bzw. s/r wird eine
definierte erzwungene Drehung des Prüfstifts 35 um seine
Längsachse
(die in z-Richtung
ausgerichtet ist) abhängig
von seiner relativen Verschiebung in z-Richtung in der Führung 37 erzeugt.
Wenn diese relative Verschiebung durch das Anfahren der Prüfkarte 38 nach
Kontaktierung des Kontaktfelds 12 durch die Prüfspitze 36 erfolgt
("Overdrive"), kann sich die
Prüfspitze 36 in
das Kontaktfeld einbohren. Dazu kann die Prüfspitze 36 beispielsweise
wie in den 5 bis 8 gezeigt
ausgestaltet sein. Nach Erreichen des in z-Richtung geraden Abschnitts
t der Längsnut 41 durch
die Kugeln 39 wird eine weitere Drehung unterbunden. Nach
einer weiteren Verschiebung des Prüfkörpers 35 in -z-Richtung
um den Betrag t gelangen die Kugeln 39 an ihren Anschlag, und
der Prüfstift 35 bewegt
sich nicht weiter relativ zur Führung 37,
also weder linear noch drehend.
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Die
Begrenzung der Dreh-/Bohrbewegung ermöglicht, dass diese deutlich
unter der Spanlänge des
Kontaktfeldmaterials liegt. Zudem können am Prüfstift 35 haftende(r)
Schmutz oder Späne
in der Führung
abgestreift werden. Durch ein Zurückdrehen während des Kontaktes wird für ein weiteres 'Abstreifen' des Kontaktfeldmaterials
gesorgt.
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Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf die obigen Ausführungsformen beschränkt, sondern kann
beispielsweise verschiedene Modifikationen und Kombinationen umfassen.
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- 1
- Prüfkarte
- 2
- Teststation
- 3
- Testgerät
- 4
- Halbleiterbauelement-Testsystems
- 5a,
5b, 5c, 5d, 5e
- Kontaktnadeln
- 7a,
7b, 7c
- Komparatorkanäle
- 8
- Wafer
- 10
- Prüfkarte
- 11
- Prüfkörper
- 12
- Kontaktfeld
- 13
- Prüfnadel
- 14
- Prüfnadelspitze
- 15
- Federelement
- 16
- Ritzspur
- 17
- Prüfkörper
- 18
- Prüfkörperspitze
- 19
- Schneide
- 20
- Prüfkörperspitze
- 21
- Schneide
- 22
- Prüfkörperspitze
- 23
- Schneide
- 24
- Federelement
- 25
- Trägerelemente
- 26
- Strebe
- 27
- Drehfederelement
- φ
- Drehung
- 28
- Anschlag
- 29
- Prüfkarte
- 30
- Federelement
- 31
- Prüfkörper
- 32
- Prüfkörperspitze
- 33
- Nadelkarte
- g
- Umschaltwert
- Δh
- Verschiebungsweg
- Δh2
- Verschiebungsweg
- 34
- Prüfkörper
- 35
- Prüfstift
- 36
- Prüfkörperspitze
- 37
- Führung
- 38
- Prüfkarte
- 39
- Kugel
- 40
- Vertiefung
- 41
- Längsnut
- 42
- Rückhaltefeder
- 43
- Blende