Nothing Special   »   [go: up one dir, main page]

DE102006057940B4 - Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken Download PDF

Info

Publication number
DE102006057940B4
DE102006057940B4 DE102006057940A DE102006057940A DE102006057940B4 DE 102006057940 B4 DE102006057940 B4 DE 102006057940B4 DE 102006057940 A DE102006057940 A DE 102006057940A DE 102006057940 A DE102006057940 A DE 102006057940A DE 102006057940 B4 DE102006057940 B4 DE 102006057940B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
exposure
laser
solid
pulse
laser exposure
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE102006057940A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102006057940A1 (de
Inventor
Horst Lindner
Jürgen Koch
Robert Queitsch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Audi AG
Arges GmbH
Arges Gesellschaft fuer Industrieplanung und Lasertechnik mbH
Original Assignee
Audi AG
Arges GmbH
Arges Gesellschaft fuer Industrieplanung und Lasertechnik mbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Audi AG, Arges GmbH, Arges Gesellschaft fuer Industrieplanung und Lasertechnik mbH filed Critical Audi AG
Priority to DE102006057940A priority Critical patent/DE102006057940B4/de
Publication of DE102006057940A1 publication Critical patent/DE102006057940A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102006057940B4 publication Critical patent/DE102006057940B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/06Surface hardening
    • C21D1/09Surface hardening by direct application of electrical or wave energy; by particle radiation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Laser Beam Processing (AREA)

Abstract

Verfahren zum Behandeln einer gehonten Zylinderlaufbahn (1) eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine aus einem Grauguss, bei dem die Honriefen in der Zylinderlaufbahn (1) mittels einer Kurzpuls-Laserbelichtung für eine Plasmabildung geglättet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderlaufbahn (1) mit der Strahlung eines Festkörperlasers belichtet wird, und die Laserbelichtung bei einer Pulsdauer (T) zwischen 50 ns und 150 ns und bei einer Energiedichte von 20 bis 100 mJ/mm2 erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
  • Die Laufbahnen eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine werden üblicherweise durch Honen bearbeitet. Hierbei führt das Honwerkzeug eine rotatorische sowie translatorische Bewegung aus. Durch diese sich überlagernden Werkzeugbewegungen entsteht auf der Zylinderlaufbahn eine Kreuzriefenstruktur. Diese ist aufgrund der in den Honleisten gebundenen Schleifkörner mit ihren unbekannten negativen Schnittwinkeln „durchfurcht". Dadurch werden Grafitausscheidungen, die zur Laufbahnfläche offene Poren bilden können, zugeschmiert. Solche Poren steigern im Brennkraftmaschinen-Betrieb die Ölhaltefähigkeit der Zylinderlaufbahn und geben der Zylinderlaufbahn eine Mikrohydrodynamik-Oberflächenstruktur. Die guten tribologischen Eigenschaften einer an der Zylinderlaufbahn-Oberfläche offenen Struktur der Grafitausscheidungen werden somit durch den Honverarbeitungsvorgang beeinträchtigt. Der Motorenbauer spricht hier von einer sogenannten Blechmantelbildung.
  • Aus der DE 39 22 377 C2 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zum Behandeln von gehonten Zylinderlaufflächen von Brennkraftmaschinen aus Metall bekannt. Hierbei werden die Zylinderlaufbahnen mittels einer Kurzpuls-Laserbe lichtung behandelt. Die Energiedichte der Laserstrahlung reicht dabei, um die Oberfläche der Zylinderlaufbahn anzuschmelzen. Zur Laserbelichtung wird als ein Kurzpulslaser ein Excimer-Laser mit einer Pulsdauer von ca. 30 ns verwendet.
  • Die Photonen eines Laserpulses haben folgende Wirkungen auf die Zylinderlaufbahn-Topographie: Zum einen wird Oberflächenmaterial verdampft, wodurch die Grafitausscheidungen freigelegt werden. Außerdem wird die Oberfläche aufgeschmolzen mit nachfolgender schlagartiger Erstarrung. Die schlagartige Erstarrung führt zu einem nanokristallinen Gefüge der Erstarrungsschicht.
  • Grafit ist ein sehr schlechter Wärmeleiter und zeichnet sich durch eine äußerst mangelhafte Benetzungsfähigkeit gegenüber flüssigem Metall aus. Dies hat zur Folge, dass im Umfangsbereich der Grafitausscheidungen gegenüber den anderen Bereichen der Gleitfläche die Metallschmelze länger erhalten bleibt. Dadurch kann sich das flüssige Metall aufgrund seiner Oberflächenspannung seitlich der Grafitausscheidungen „zusammenrollen". Dies führt wiederum zu Materialaufwürfen beidseitig der geöffneten Grafitausscheidungen.
  • Solche Materialaufwürfe beidseitig der geöffneten Grafitausscheidungen bilden während des Einlaufens der Brennkraftmaschine den Flächentraganteil für die Kolbenringe. Der sich dabei ergebende feine Spalt zwischen den Kolbenringen und der Laufbahnoberfläche führt nachteilhaft zu einem erhöhten „Blowby", d. h. einer erhöhten Durchströmung von Verbrennungsgasen durch den Spalt.
  • Aus der DE 197 06 833 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Zylinderlaufbahn bekannt, bei dem als Endbearbeitungsschritt ein Feinspindeln der Zylinderbohrung erfolgt. Aus der DE 101 31 703 A1 ist ein weiteres Verfahren zur Behandlung einer Zylinderlaufbahn bekannt, bei der durch eine Laserbehandlung, beispielsweise mittels eines Nd-YAG-Lasers eine Ringstruktur in der Zylinderoberfläche bereitgestellt wird, und zwar mit einer Tiefe zwischen 1 und 20 μm und einer Rinnen-Breite zwischen 3 und 50 μm. Aus der DE 198 36 330 A1 ist ebenfalls ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen bekannt, bei der Strahlung eines Nd-YAG-Lasers bei einer Pulsfrequenz von 8 kHz eingesetzt wird. Aus der DE 198 6 390 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Zylinderlaufbahn bekannt, bei dem anstelle eines Honens die Zylinderlaufbahnoberfläche mit einem Laser bearbeitet wird. In dem Verfahren erfolgt eine großflächige Laser-Bearbeitung, bei der sich Belichtungsflecke der Laserstrahlen überlappen. Die DE 39 32 328 A1 betrifft ein weiteres Verfahren zur Bearbeitung einer Zylinderlaufbahn, bei dem Honriefen in einer Zylinderlaufbahn mittels der Strahlung eines Excimer-Lasers erfolgt.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere von Grauguss-Werkstücken bereitzustellen, bei dem die tribologischen Eigenschaften der Gleitflächen verbessert sind.
  • Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen offenbart.
  • Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 wird die Gleitfläche eines Eisen-Werkstückes, insbesondere eines Grauguss-Werkstückes mit der Strahlung eines Festkörperlasers belichtet. Im Gegensatz zu Gaslasern, wie etwa einem Excimerlaser, ist es beim Festkörperlaser möglich, die Pulsdauer an den Bearbeitungsprozess anzupassen. Mit einer längeren Pulsdauer wird mehr Energie zum Aufschmelzen der Oberfläche zur Verfügung gestellt.
  • Die nach dem Laserpuls-Aufschmelzen erfolgende schlagartige Erstarrung führt zu einem nanokristallinen Gefüge der Erstarrungsschicht. Dadurch erhöht sich die Verschleißbeständigkeit der Gleitfläche mit einer entsprechend reduzierten Reibverlustleistung.
  • Mit der erfindungsgemäß erhöhten Energiebeaufschlagung der Gleitfläche ist ein längeres Anstehen der Schmelze verbunden. Dies ermöglicht bei einer Gleitfläche eines Grauguss-Werkstückes, dass die Materialaufwürfe längs von geöffneten Grafitausscheidungen besser verlaufen können. Die größere Pulsdauer wirkt dabei auch positiv hinsichtlich der Glättung von Honriefen. Auf diese Weise können topographische Unruhen auf der Zylinderlaufbahnoberfläche, etwa die oben genannten Aufwürfe, beseitigt werden. Die Zylinderlaufbahnoberfläche zeichnet sich daher durch einen außerordentlich hohen Flächentraganteil aus, so dass ein „Blowby"-Wert bis nahezu auf 0 reduziert ist.
  • Im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Festkörperlaser-Belichtung sind die aus dem Stand der Technik bekannten UV-Laserpulse von Gaslasern aufgrund der geringeren Energiebeaufschlagung der Gleitfläche nicht in der Lage, beim Anschmelzen die Materialaufwürfe gänzlich auszugleichen.
  • Erfindungsgemäß erfolgt die Laserbelichtung unter Verwendung einer Festkörper-Laserstrahlung mit einer Pulsdauer zwischen 50 ns und 150 ns. Auf diese Weise wird die Gleitfläche bei jedem Laserpuls mit einer ausreichend großen Energiedichte beaufschlagt, deren Höhe als ein integraler Wert von der Pulsdauer abhängt. Vorteilhaft erfolgt dabei die Laserbelichtung bei einer Energiedichte von 20 bis 100 mJ/mm2.
  • Um zu vermeiden, dass die Oberflächenbereiche zwischen den Grafitausscheidungen keine von den Honriefen ausgehende topographische Unruhe aufweisen, ist es bevorzugt, wenn die Energiedichte bei einer Pulsdauer von 50 ns zwischen 30 und 33 mJ/mm2 liegt. Alternativ kann bei einer Pulsdauer von 100 ns die Energiedichte zwischen 40 bis 70 mJ/mm2 liegen. Längere Pulsdauern bedeuten automatisch eine höhere Energiedichte. Die Energiedichte ist hierbei ein integral gemessener Wert über die Zeit. D. h., je länger die Pulsdauer, umso mehr Energie steht zum Aufschmelzen der Oberfläche zur Verfügung.
  • Einen weiteren relevanten Verfahrensparameter bei der Festkörperlaser-Belichtung stellt die Pulsfrequenz dar. Erfindungsgemäß liegt die Pulsfrequenz bei der Festkörperlaser-Belichtung zwischen 4 bis 15 kHz. Bei Pulsfrequenzen unterhalb von 4 kHz steigt entsprechend die Pulsenergie, wodurch die optischen Systeme der Belichtungsvorrichtung unverhältnismäßig hoch belastet werden. Bei einer Pulsfrequenz von über 15 kHz wird der Belichtungsfleck auf der Gleitfläche zu klein. Zusätzlich ist die, für die nanokristalline Oberflächenstruktur erforderliche Erstarrung der Anschmelzschicht nach erfolgtem Laserpuls nicht mehr gewährleistet. Die Festkörperlaser-Belichtung würde in diesem Fall wie bei einem Bohrvorgang wirken.
  • Die oben genannten Pulsfrequenzbereiche stellen zusammen mit der erfindungsgemäß längeren Pulsdauer des Festkörperlasers eine gegenüber einem Excimerlaser beschleunigte und quantitativ bessere „Energienachlieferung" auf die zu bearbeitende Gleitfläche bereit.
  • Für eine besonders vorteilhafte Glättung ist es bevorzugt, wenn Gleitflächen bis zu einer Anschmelztiefe von 3 μm angeschmolzen werden.
  • Bei einer Mehrfachbelichtung der Gleitfläche mit dem Festkörperlaser kann eine besonders gleichmäßige Oberflächenbearbeitung durch sich teilweise überlappende Belichtungsflecke bereitgestellt werden. Der von dem Festkörperlaser auf der Gleitfläche erzeugte Belichtungsfleck wird dabei um einen vorgegebenen Versatzabstand entlang der Gleitfläche versetzt.
  • Im Gegensatz zu Excimer-Lasern mit ihrem rechteckigen Strahlquerschnitt erzeugen Festkörperlaser mit ihrem runden Strahlquerschnitt runde Belichtungsflecke, bei der eine gleichmäßige Belichtung der Gleitfläche schwierig zu gestalten ist.
  • Um trotz des runden Strahlquerschnitts eine gleichmäßige Belichtung zu gewährleisten, kann die Laserbelichtungsvorrichtung einen Homogenisierer aufweisen, der den runden Strahlquerschnitt in einen rechteckigen Strahlquerschnitt umwandelt. Auf diese Weise ergibt sich die gleiche Belichtungsstruktur wie bei einem Excimerlaser auf dem Target (d. h. der Werkstückoberfläche), jedoch mit erheblich kleineren Seitenlängen des Belichtungsfleckes. Der Homogenisierer führt als optisches Element im Strahlengang nachteilig zu einem Energieverlust, der durch die bereits genannte Reduzierung der Belichtungsfeldgröße, d. h. der Seitenlängen des Belichtungsfleckes, ausgeglichen wird. Dadurch ergibt sich eine für die Gleitfläche längere, erforderliche Belichtungszeit, wodurch sich die Taktzeit der Laserbelichtungsvorrichtung nachteilig erhöhen kann.
  • Alternativ zur Anwendung eines Homogenisierers können die aufgrund der höheren Pulsfrequenz sowie der längeren Pulsdauer im Vergleich zum Excimerlaser wesentlich günstigeren Wärmeleitungsverhältnisse für eine gleichmäßigere Energieaufnahme des Belichtungsfleckes genutzt werden, um einen vergleichmäßigten Energieeintrag in die Gleitfläche zu erzielen. Hierbei kann bei einem Durchmesser des Belichtungsfleckes zwischen 1 mm und 2 mm der bei einer Mehrfachbelichtung erforderliche Versatz benachbarter Belichtungsflecke bei 1/4–¾, insbesondere 3/8 bis 5/8 des Belichtungsfleckradius liegen.
  • Als serientauglich hat sich der Einsatz eines Nd:YAG-Lasers als Festkörperlaser mit einer Wellenlänge von 1064 nm erwiesen. Die Serientauglichkeit des Festkörperlasers ist dabei gewährleistet, wenn der Festkörperlaser mit einer mittleren Ausgangsleistung in der Größenordnung von 500 W arbeitet.
  • Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 den zeitlichen Verlauf eines Laserpulses bei einem Excimerlaser und bei einem Festkörperlaser;
  • 2 in einer Teilansicht eine Zylinderlaufbahn einer Brennkraftmaschine mit teilweise belichteter Gleitfläche; und
  • 3 die Energieverteilung auf einem Belichtungsfleck über dessen Durchmesser nach einem Laserpuls.
  • In der 1 ist ein Laserpuls eines erfindungsgemäßen Festkörperlaser im Vergleich zum Laserpuls eines üblichen Excimerlasers gezeigt. Der Festkörperlaser belichtet die in der 2 grob schematisch gezeigte Zylinderlaufbahn 1 eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine aus Grauguss im Rahmen einer Kurzpuls-Laserbelichtung. Gemäß der 1 weist beispielsweise der Laserpuls eines Nd:YAG-Lasers eine Pulsdauer T von 70 ns auf. Die Laserbelichtung mit dem Nd:YAG-Laser erfolgt bei einer Wellenlänge von 1064 nm, d. h. mit Infrarot-Strahlen, sowie bei einer Pulsfrequenz fP zwischen 4 bis 15 kHz. Dadurch kann sich bei der Pulsdauer T von 70 ns eine Energiedichte in der Größenordnung von ca. 50 mJ/mm2 ergeben. Die Energiedichte ist hierbei ein integraler Wert, der bei längerer Pulsdauer T zunimmt. Bevorzugt wird erfindungsgemäß die Energiedichte derart gewählt, dass die Zylinderlaufbahn 1 bis zu einer Anschmelztiefe von 3 μm angeschmolzen wird.
  • In Kombination mit der längeren Pulsdauer von 70 ns stellt der Festkörperlaser bei der Pulsfrequenz in einem Bereich zwischen 4 und 15 kHz erfindungsgemäß eine im Vergleich zu einer Excimer-Laserbehandlung beschleunigte und quantitativ gesteigerte „Energienachlieferung" bereit. Dadurch kann die Zylinderlaufbahn 1 mit einer im Vergleich zu der Excimerlaserbehandlung größeren Energiemenge beaufschlagt werden, wodurch Materialaufwürfe seitlich der Grafitausscheidungen vermieden werden.
  • Die Laserbelichtung der Zylinderlaufbahn 1 erfolgt in der 2 durch Mehrfachbelichtung. Bei der Mehrfachbelichtung sind die durch zeitlich nacheinander auftreffende Laserpulse entstehenden Belichtungsflecke 3, 4 teilweise in den schraffiert angedeuteten Flächenabschnitten 5 überlappt, wie es in der 2 dargestellt ist.
  • Die in der 2 gezeigten Belichtungsflecke 3, 4 weisen dabei aufgrund des bei Festkörperlasern runden Strahlenquerschnitts eine Kreisform mit einem Durchmesser im Bereich von 1–2 mm auf. Die Belichtungsflecke 3, 4 sind über einen Belichtungsfleckradius d/2 sowohl in Radialrichtung y als auch in Höhenrichtung z zueinander versetzt. Der vom Festkörperlaser erzeugte Laserpuls bewegt sich dabei schrittweise um einen Versatzabstand a in den angedeuteten y- oder z-Richtungen. Die jeweils benachbarten Belichtungsflecke 3, 4 sind daher um einen Versatzabstand a zueinander versetzt, der in der 2 beispielhaft dem Belichtungsfleckradius d/2 entspricht.
  • Ein Versatz a von 3/8–5/8 des Belichtungsfleckradius d/2 ist hierbei besonders vorteilhaft, um eine vergleichmäßigte Energieaufnahme auf der zu behandelnden Zylinderlaufbahn 1 zu gewährleisten. In diesem Fall bilden die in der 2 schraffiert gezeigten Flächenabschnitte 5, die mit vier Laserpulsen belichtet sind, ein enges Raster. Aufgrund dieses Rasters und der durch den Festkörperlaser wesentlich günstigeren Wärmeleitungsverhältnisse auf der be lichteten Laufbahn 1 kann die Energieaufnahme über die belichtete Gleitfläche 1 vergleichmäßigt werden.
  • In der 3 ist die Energieverteilung als Gauß'sche Glockenkurve über den Belichtungsfleck 3 in einer zweidimensionalen Ansicht angedeutet. Demzufolge ergibt sich über dem Mittelpunkt M des kreisrunden Belichtungsfleckes 3 ein Energiemaximum, während die Energieverteilungskurve kreisumfangsseitig gegen 0 geht. Die mit gestrichelter Linie angedeutete Glockenkurve zeigt die Energieverteilung über den benachbarten Belichtungsfleck 4, der zeitlich nach dem Belichtungsfleck 3 erzeugt wird.

Claims (10)

  1. Verfahren zum Behandeln einer gehonten Zylinderlaufbahn (1) eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine aus einem Grauguss, bei dem die Honriefen in der Zylinderlaufbahn (1) mittels einer Kurzpuls-Laserbelichtung für eine Plasmabildung geglättet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderlaufbahn (1) mit der Strahlung eines Festkörperlasers belichtet wird, und die Laserbelichtung bei einer Pulsdauer (T) zwischen 50 ns und 150 ns und bei einer Energiedichte von 20 bis 100 mJ/mm2 erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte bei einer Pulsdauer (T) von 50 ns zwischen 30 und 33 mJ/mm2 liegt.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte bei einer Pulsdauer (T) von 100 ns zwischen 40–70 mJ/mm2 liegt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserbelichtung bei einer Pulsfrequenz (fP) von 4 kHz bis 15 kHz erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserbelichtung mit einem Nd:YAG-Laser mit einer Wellenlänge von 1064 nm erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (1) bei der Laserbelichtung bis zu einer Anschmelztiefe in einer Größenordnung von 3 μm angeschmolzen wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (1) in einer Mehrfachbelichtung belichtet wird, bei der sich die entstehenden Belichtungsflecke (3, 4) teilweise überlappen.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz (a) von, bei Festkörperlasern entstehenden kreisrunden Belichtungsflecken (3, 4) zwischen 1/4 und 3/4, insbesondere zwischen 3/8 und 5/8 des Belichtungsfleckradius (d/2) liegen.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der sich bei der Laserbelichtung ergebende Belichtungsfleck (3, 4) einen Durchmesser (d) von 1 bis 2 mm aufweist.
  10. Laserbelichtungsvorrichtung für ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen (1) von Werkstücken aus Grauguss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Festkörperlaser, mit dem die Gleitflächen (1) mit Strahlung beaufschlagbar ist.
DE102006057940A 2006-12-08 2006-12-08 Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken Expired - Fee Related DE102006057940B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006057940A DE102006057940B4 (de) 2006-12-08 2006-12-08 Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006057940A DE102006057940B4 (de) 2006-12-08 2006-12-08 Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102006057940A1 DE102006057940A1 (de) 2008-06-19
DE102006057940B4 true DE102006057940B4 (de) 2009-08-27

Family

ID=39399436

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102006057940A Expired - Fee Related DE102006057940B4 (de) 2006-12-08 2006-12-08 Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102006057940B4 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010060385A1 (de) * 2010-11-05 2012-05-10 Dorma Gmbh + Co. Kg UV-Laserbelichtung von Gehäusen und Bauteilen von Türantrieben und Türschließern
EP2628808A1 (de) 2012-02-15 2013-08-21 Longevity Engineering SA Lokal begrenzte Härtung von metallischen Oberflächen
DE102013009272A1 (de) * 2013-03-26 2014-10-02 Johnson Controls Components Gmbh & Co. Kg Verstellvorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Verstellvorrichtung
US20220314372A1 (en) * 2021-03-30 2022-10-06 GM Global Technology Operations LLC System and method for making an enhanced cast iron workpiece having increased lubricant retention

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3932328A1 (de) * 1989-09-28 1991-04-11 Opel Adam Ag Verfahren zur bearbeitung von durch reibung hochbeanspruchten flaechen in brennkraftmaschinen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE3922377C2 (de) * 1989-07-07 1997-02-13 Audi Ag Verfahren zum Behandeln der mechanisch oder elektrochemisch gehonten Zylinderlaufflächen von Brennkraftmaschinen
DE19706833A1 (de) * 1997-02-21 1998-09-03 Audi Ag Verfahren zum Herstellen von Zylinderlaufbahnen von Hubkolbenmaschinen
DE19836330A1 (de) * 1998-01-26 1999-08-05 Mitsubishi Electric Corp Abstreifgerät und Abstreifverfahren
DE19806390A1 (de) * 1998-02-17 1999-08-19 Friedrich Schiller Uni Jena Bu Verfahren zum Abtrag beliebiger Strukturen aus spröden Werkstoffen durch Laserimpulse
DE10131703A1 (de) * 2001-06-29 2003-01-16 Elgan Diamantwerkzeuge Gmbh & Fluidgeschmierte Werkstückfläche, insbesondere Zylinderfläche von Kolbenmaschinen, und Verfahren zu ihrer Herstellung

Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3922377C2 (de) * 1989-07-07 1997-02-13 Audi Ag Verfahren zum Behandeln der mechanisch oder elektrochemisch gehonten Zylinderlaufflächen von Brennkraftmaschinen
DE3932328A1 (de) * 1989-09-28 1991-04-11 Opel Adam Ag Verfahren zur bearbeitung von durch reibung hochbeanspruchten flaechen in brennkraftmaschinen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE19706833A1 (de) * 1997-02-21 1998-09-03 Audi Ag Verfahren zum Herstellen von Zylinderlaufbahnen von Hubkolbenmaschinen
DE19836330A1 (de) * 1998-01-26 1999-08-05 Mitsubishi Electric Corp Abstreifgerät und Abstreifverfahren
DE19806390A1 (de) * 1998-02-17 1999-08-19 Friedrich Schiller Uni Jena Bu Verfahren zum Abtrag beliebiger Strukturen aus spröden Werkstoffen durch Laserimpulse
DE10131703A1 (de) * 2001-06-29 2003-01-16 Elgan Diamantwerkzeuge Gmbh & Fluidgeschmierte Werkstückfläche, insbesondere Zylinderfläche von Kolbenmaschinen, und Verfahren zu ihrer Herstellung

Also Published As

Publication number Publication date
DE102006057940A1 (de) 2008-06-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1041173B1 (de) Leichtmetallzylinderblock, Verfahren zu seiner Herstellung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
EP1750894B1 (de) Laserbearbeitung eines werkstücks
DE102010011508B4 (de) Verfahren zur Herstellung zumindest einer Spannut und zumindest einer Schneidkante und Laserbearbeitungsvorrichtung
DE4404141A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Laserstrahlformung, insbesondere bei der Laserstrahl-Oberflächenbearbeitung
EP0565742A1 (de) Verfahren zur Feinbearbeitung von Werkstück-Oberflächen
DE112014004561T5 (de) Laserauftragschweißen mit programmierter Strahlgrößenjustierung
DE102013211324A1 (de) Verfahren und Anlage zum Vorbereiten und Beschichten einer Werkstückoberfläche
DE102017220153A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur schichtweisen additiven Fertigung von Bauteilen mittels eines kontinuierlichen und eines gepulsten Laserstrahls und zugehöriges Computerprogrammprodukt
DE102010053326A1 (de) Gleitlager und Verfahren zu dessen Herstellung
DE102006057940B4 (de) Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken
DE102012217766B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Dampfdruck-Abtragschneiden eines metallischen Werkstücks
WO2005032756A1 (de) Verfahren zum glätten und polieren oder zum strukturieren von oberflächen mit modulierter laserstrahlung
DE102017125597A1 (de) 3D-Metalldruckverfahren und Anordnung für ein solches
AT518517B1 (de) Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche eines metallischen Bauteils und metallisches Bauteil
DE102006023940B4 (de) Verfahren zur Nanostrukturierung eines Substrats
DE102007017977B4 (de) Verfahren zur Feinbearbeitung zylindrischer Innenflächen von Bohrungen in einem Werkstück sowie Werkstück
DE4440713A1 (de) Verfahren und Werkzeug zum Herstellen von Gleitflächen an Gußeisenteilen, insbesondere von Zylinderlaufbahnen von Brennkraftmaschinen
DE102017206082A1 (de) Formwerkzeug zur Herstellung oberflächenstrukturierter Bauteile aus einem keramischen Faserverbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung sowie Bauteil aus einem keramischen Faserverbundwerkstoff
EP3406392B1 (de) Verfahren zur verringerung der reibung aneinander gleitender und/oder rollender flächen
CH414891A (de) Verfahren zum Schneiden von Werkstücken mittels eines Ladungsträgerstrahls
WO2017001098A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum pulverbasierten laser-auftragsschweissen
DE10163970B4 (de) Verschleißarme Werkstückfläche und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE102007018653B4 (de) Verfahren zum Behandeln einer Gleitfläche eines Eisen-Werkstücks, insbesondere eines Grauguss-Werkstücks, sowie Prüfvorrichtung für ein solches Verfahren
DE102010028183A1 (de) Umformwerkzeug und Verfahren zur Bearbeitung der Oberfläche eines Umformwerkzeugs
DE102016001774A1 (de) Verfahren zur thermischen Beschichtung und Bauteil

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee