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Die
Erfindung betrifft eine Reglervorrichtung zur Kompensation von Streuungen
von Injektoren mit je einem Piezo-Aktuator, die Zylindern einer
Brennkraftmaschine zugeordnet sind.
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Brennkraftmaschinen
werden zunehmend mit Injektoren ausgestattet, denen Piezo-Aktuatoren als
Stellantriebe zugeordnet sind. Derartige Injektoren haben den Vorteil,
dass mit ihnen sehr kurze Ventilöffnungszeiten
der Injektoren erzielt werden können
und somit mehrere Teileinspritzungen während eines Arbeitszyklusses
eines Zylinders der Brennkraftmaschine möglich sind. Im Zusammenhang
mit einem sehr hohen Betriebsdruck – im Falle von Benzin-Brennkraftmaschinen
beispielsweise 200 bar – ist so
auch bei direkter Zumessung des Kraftstoffs in den jeweiligen Zylinder
eine sehr gute Aufbereitung des Luft/Kraftstoff-Gemisches möglich. Dies
ermöglicht
im Falle einer genauen Ansteuerung der Injektoren, den Wirkungsgrad
der Brennkraftmaschine zu steigern und insbesondere Schadstoffemissionen gering
zu halten, was aufgrund strenger Abgasgesetzgebung erforderlich
ist.
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Aus
der
DE 197 06 126
C2 ist ein Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine
im Bereich der Magergrenze bekannt. Das Verfahren wird eingesetzt
für Brennkraftmaschinen
mit magerer Verbrennung mit einem Luftverhältnis λ, das größer als im stöchiometrischen
Fall ist, das heißt
mit Luftüberschuss.
So kann ein hoher Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine erreicht werden.
Mit zunehmender Abmagerung steigen jedoch die Schwankungen zwischen
den Verbrennungszyklen, bis schließlich Ent flammungsaussetzer
auftreten. Aus Werten für
die Schwankungen der Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle werden
zylinderindividuelle Laufunruhewerte ermittelt. Diese werden mit
vorgegebenen Laufunruhewerten verglichen und einem Regler zugeführt, mittels
dessen ein maximales Luftverhältnis
angepasst wird und die Einspritzventile entsprechend angesteuert
werden.
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Aus
der
DE 195 44 720
C1 ist ein Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern
bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine
durch Auswerten der Kurbelwellendrehzahl bekannt. Es werden Segmentzeitdauern
gemessen, die die Kurbelwelle während
der Arbeitstakte der einzelnen Zylinder zum Durchlaufen vorgegebener
Winkelspannen benötigt. Ferner
werden diese Segmentzeiten korrigiert mit einem Korrekturfaktor,
der die mechanischen Toleranzen des Drehzahlaufnehmers beinhaltet.
Aus den korrigierten Segmentzeiten werden Laufunruhewerte berechnet.
Die Laufunruhewerte werden mit einem Schwellenwert verglichen und
Verbrennungssetzer werden registriert, wenn der Schwellenwert überschritten
wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es eine Reglervorrichtung zur Kompensation
von Streuungen von Injektoren zu schaffen, die einen präzisen und
komfortablen Betrieb einer Brennkraftmaschine ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch eine Reglervorrichtung zur Kompensation
von Streuungen von Injektoren mit je einem Piezo-Aktuator. Die Injektoren
sind jeweils Zylindern der Brennkraftmaschine zugeordnet. Die Reglervorrichtung
ist ausgebildet zum Zuführen
einer zylinderindividuellen Regelgröße und einer Führungsgröße zu einem
Regler, dessen primäre
Stellgröße eine
Größe ist,
die repräsentativ
ist für
eine während
eines Ansteuerzyklusses dem Piezo-Aktuator zugeführte elektrische Energie. Unter
einem Ansteuerzyklus kann eine Zeitdauer für einen Kurbelwellenwinkel
verstanden werden zwischen zwei aufeinander folgenden Zumessungen von
Fluid durch den Injektor und somit beispielsweise die Zeitdauer
von dem Beginn des Ansteuerns des Piezo-Aktuators zum Zumessen von
Fluid bis zum erneuten Ansteuern des Piezo-Aktuators zu einem weiteren
Zumessen von Fluid. Dies schließt
auch ein beabsichtigtes Steuern eines Stufenhubs des Aktuators ein.
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Eine
Stellgrößenaufteilungseinheit
ist vorgesehen, deren Eingangsgröße ein von
dem Regler ermittelter Reglerwert der primären Stellgröße ist. Die Stellgrößenaufteilungseinheit
ist ausgebildet zum Ermitteln eines Gesamtwertes der primären Stellgröße abhängig von
dem Reglerwert. Sie ist ferner ausgebildet zum Aufteilen des Gesamtwertes
in einen Primärwert
der primären
Stellgröße und einen
Sekundärwert
einer sekundären
Stellgröße abhängig von einem
unteren und/oder oberen Schwellenwert des Gesamtwertes. Der obere
und der untere Schwellenwert sind geeignet vorgegeben. Dies ermöglicht auf einfache
und zuverlässige
Weise einen nichtlinearen Bereich des Stellverhaltens des Piezo-Aktuators beim
Betrieb des Injektors zu vermeiden. Dies hat zur Folge, dass die
durch den jeweiligen individuellen Injektor zuzumessende Fluidmasse
sehr präzise
einstellbar ist. Auf diese Weise ist auf einfache Weise ein gleichmäßiges Zumessen
von Fluid durch die verschiedenen Injektoren möglich. Somit ist ein Lauf der Brennkraftmaschine
möglich,
der weitgehend frei ist von Drehungleichförmigkeiten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Stellgrößenaufteilungseinheit
ausgebildet zum Begrenzen des Wertebereichs des Primärwertes
bezüglich
seiner unteren Wertebereichsgrenze auf den unteren Schwellenwert
und/oder bezüglich
seiner oberen Wertebereichsgrenze auf den oberen Schwellenwert.
Auf diese Weise kann besonders zuverlässig der unerwünschte nichtlineare
Bereich des Stellverhaltens des Piezo-Aktuators bei geeigneter Wahl
der oberen beziehungsweise unteren Schwellenwerte vermieden werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Stellgrößenaufteilungseinheit
ausgebildet zum Erhöhen
des Sekundärwertes über das
für das
Umsetzen der Differenz des Gesamtwertes und des Primärwertes
notwendige Maß hinaus,
wenn der Reglerwert den oberen Schwellenwert überschreitet, und Beibehalten
der Erhöhung, bis
der Reglerwert einen Hysteresewert in Bezug auf den oberen Schwellenwert
unterschreitet. Auf diese Weise kann einfach eine Regelreserve im
Hinblick auf den Primärwert
in Bezug zu dem oberen Schwellenwert geschaffen werden. So ist es
nicht nötig, dass
das Streckenverhalten in Bezug auf die sekundäre Stellgröße sehr präzise bekannt und entsprechend
modelliert sein muss. Vielmehr können
einfach Ungenauigkeiten bei der Umsetzung des Sekundärwertes
durch den Primärwert
im Sinne der Regelung ausgeglichen werden. Auch weitere Störgrößen können so
präzise
ausgeregelt werden. Insgesamt ist somit ein sehr präziser Betrieb
der Injektoren möglich.
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In
diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Stellgrößenaufteilungseinheit ausgebildet
ist zum zunehmenden Erhöhen
des Sekundärwertes über das
für das
Umsetzen der Differenz des Reglerwertes und des Primärwertes
notwendige Maß hinaus,
bis der Reglerwert einen Regelreserve-Schwellenwert in Bezug auf
den oberen Schwellenwert unterschreitet. Auf diese Weise kann eine
vorgebbare Regelreserve präzise
einfach eingehalten werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Reglervorrichtung ist die
Stellgrößenaufteilungseinheit
ausgebildet zum Verringern des Sekundärwertes über das für das Umsetzen der Differenz
des Reglerwertes und des Primärwertes
notwendige Maß hinaus,
wenn der Reglerwert den unteren Schwellenwert unterschreitet, und
Beibehalten der Verringerung bis der Reglerwert einen Hysteresewert
in Bezug auf den unteren Schwellenwert überschreitet. Der Hysteresewert
ist geeignet vorgegeben. Auch auf diese Weise kann einfach eine
Reglerreserve im Hinblick auf den Primärwert geschaffen werden.
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In
diesem Zusammenhang ist es ferner vorteilhaft, wenn die Stellgrößenaufteilungseinheit
ausgebildet ist zum zunehmenden Verringern des Sekundärwertes über das
für das
Umsetzen der Differenz des Reglerwertes und des Primärwertes
notwendige Maß hinaus,
bis der Reglerwert einen Regelreservewert in Bezug auf den unteren
Schwellenwert überschreitet.
Auf diese Weise kann einfach ebenfalls eine vorgebbare Regelreserve
präzise
eingehalten werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Regler
ein zylinderindividueller Lambdaregler. Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist der Regler ein Laufunruheregler.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Reglervorrichtung
ausgebildet zum Ermitteln des Gesamtwertes abhängig von einem Vorsteuerwert
der primären Stellgröße, der
abhängig
von mindestens einer Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
ermittelt wird. Unter Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine sind Messgrößen als
auch von diesen abgeleitete Größen zu verstehen,
wie beispielsweise eine Temperatur des Piezo-Aktuators oder ein
Druck des Fluids, das durch den Injektor zumessbar ist oder auch
ein sogenannter Duty-Cycle, der repräsentativ ist für ein Verhältnis einer
Einschaltdauer zu einer Ausschaltdauer des Injektors, wobei während der
Einschaltdauer Kraftstoff zugemessen wird und während der Ausschaltdauer kein
Kraftstoff zugemessen wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die sekundäre Stellgröße eine
Größe, die
repräsentativ
ist für
eine Einspritzzeitdauer des Injektors.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine mit einer Steuervorrichtung,
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2 eine
Reglervorrichtung in der Steuervorrichtung,
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3 eine
erste Ausführungsform
eines Programms für
die Reglervorrichtung, und
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4 und 5 eine
zweite Ausführungsform
des Programms für
die Reglervorrichtung.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1,
einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen
Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst vorzugsweise
eine Drosselklappe 5, ferner einen Sammler 6 und
ein Saugrohr 7, das hin zu einem Zylinder Z1 über einen
Einlasskanal in den Motorblock 2 geführt ist. Der Motorblock 2 umfasst
ferner eine Kurbelwelle 8, welche über eine Pleuelstange 10 mit
dem Kolben 11 des Zylinders Z1 gekoppelt ist.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 12 und
einem Gasauslassventil 13.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst ferner einen Injektor 18,
der auch als Einspritzventil bezeichnet werden kann, und gegebenenfalls
eine Zündkerze 19.
Alternativ kann der Injektor 18 auch in dem Saugrohr 7 angeordnet
sein. Der Injektor umfasst einen Piezo-Aktuator, über den
die Position einer Düsennadel des
Injektors 18 eingestellt wird und somit das Zumessen des
Kraftstoffs durch den Injektor gesteuert wird. In einer Schließposition
unterbindet die Düsennadel
das Zumessen des Kraftstoffs. Außerhalb der Schließposition,
insbesondere in einer Offenposition, gibt die Düsennadel den Kraftstofffluss
frei. Der Hub der Düsennadel
heraus aus ihrer Schließposition
und hinein in ihre Schließposition
ist durch das Zuführen bzw.
Entnehmen von elektrischer Energie zu bzw. von dem Piezo-Aktuator
steuerbar.
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In
dem Abgastrakt ist ein Abgaskatalysator angeordnet, der als Dreiwegekatalysator 21 ausgebildet
ist. Ferner ist in dem Abgastrakt ein weiterer Abgaskatalysator
bevorzugt angeordnet, der als NOx-Katalysator 23 ausgebildet
ist.
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Eine
Steuervorrichtung 25 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet
sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Wert der Messgröße ermitteln.
Die Steuervorrichtung 25 ermittelt abhängig von mindestens einer der
Messgrößen Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden.
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Die
Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 26, welcher eine
Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 27 erfasst, ein Luftmassensensor 28,
welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 5 erfasst,
ein erster Temperatursensor 32, welcher eine Ansauglufttemperatur
erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 34, welcher einen Saugrohrdruck
in dem Sammler 6 erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 36, welcher
einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl zugeordnet
wird, und ein zweiter Temperatursensor 38, welcher eine
Kühlmitteltemperatur erfasst.
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Ferner
ist eine erste Abgassonde 42 vorgesehen, die stromaufwärts des
Dreiwegekatalysators 42 angeordnet ist und die einen Restsauerstoffgehalt des
Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in
dem Brennraum des Zylinders Z1 und stromaufwärts ersten Abgassonde vor der
Oxidation des Kraftstoffs, im folgenden bezeichnet als das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in
den Zylindern Z1–Z4.
Ferner ist eine zweite Abgassonde 43 vorgesehen, die stromabwärts des Dreiwegekatalysators 21 angeordnet
ist und die einen Restsauerstoffgehalt des Abgases erfasst und deren
Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in
dem Brennraum des Zylinders Z1 und stromaufwärts der zweiten Abgassonde 43 vor
der Oxidation des Kraftstoffs, im folgenden bezeichnet als das Luft/Kraftstoff-Verhältnis stromabwärts des
Abgaskatalysators.
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Die
erste Abgassonde 42 ist bevorzugt eine lineare Lambdasonde.
Die zweite Abgassonde 43 ist eine binäre Lambdasonde. Sie kann jedoch
auch eine lineare Lambdasonde sein.
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Ferner
ist ein Kraftstoffdrucksensor 44 vorgesehen, der einen
Kraftstoffdruck FUP in einem Hochdruckkraftstoffspeicher erfasst,
der hydraulisch mit dem Injektor gekoppelt ist.
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Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
vorhanden sein oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die
Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13, der
Injektor 18 oder die Zündkerze 19.
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Neben
dem Zylinder Z1 sind bevorzugt auch noch weitere Zylinder Z2 bis
Z4 vorgesehen, denen dann auch entsprechende Stellglieder und ggf.
Sensoren zugeordnet sind.
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Die
Steuervorrichtung 25 umfasst eine Reglervorrichtung (2) 45,
die einen Regler 47, eine Stellgrößenaufteilungseinheit 49 und
eine Vorsteuerung 51 umfasst. Der Regler 47 hat
als Eingangsgrößen eine
Führungsgröße FG und
eine Regelgröße RG. Abhängig von
der Regelgröße RG und
der Führungsgröße FG ist
der Regler ausgebildet zum Erzeugen eines Reglerwertes FBW einer
primären Stellgröße.
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Der
Regler 47 kann beispielsweise vorgesehen sein für eine zylinderindividuelle
Lambdaregelung. In diesem Fall ist die Führungsgröße FG bevorzugt ein mittleres
Luft/Kraftstoff-Verhältnis bezogen auf
alle Zylinder Z1–Z4.
Die Regelgröße ist in
diesem Fall bevorzugt das dem jeweiligen Zylinder Z1-Z4 zugeordnete individuelle
Luft/Kraftstoff-Verhältnis.
Das individuelle Luft/Kraftstoff-Verhältnis kann durch geeignete
Signalauswertung des Messsignals der ersten Abgassonde 42 ermittelt
werden. Zu diesem Zweck wird das Messsignal der ersten Abgassonde 42 zu
jeweils dem jeweiligen Zylinder Z1 bis Z4 zuzuordnenden Zeitpunkten
abgetastet, die in fester Korrelation zu dem jeweiligen Kurbelwellenwinkel
stehen.
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Der
Regler 47 kann beispielsweise auch als Laufunruhe-Regler
ausgebildet sein. Ein derartiger Laufunruhe-Regler wird insbesondere
in einem Magerbetrieb der Brennkraftmaschine, das heißt in einem
Betrieb mit einem Luft/Kraftstoff-Verhältnis mit Luftüberschuss
eingesetzt. In diesem Fall sind so die Führungsgröße FG als auch die Regelgröße RG die Laufunruhe
der Brennkraftmaschine präsentierende Werte.
Die Regelgröße RG wird
in diesem Fall bevorzugt abgeleitet von einem Gradienten der Drehzahl der
Kurbelwelle 8 innerhalb jeweils eines dem jeweiligen Zylinder
Z1 bis Z4 zugeordneten Zylindersegments. Der Gradient der Drehzahl
ist bevorzugt bezogen auf die jeweilige Drehzahl während des
jeweiligen Zylindersegments. Unter einem Zylindersegment ist derjenige
Kurbelwellenwinkelbereich innerhalb eines Arbeitszyklusses einer
Brennkraftmaschine bezeichnet, der dem jeweiligen Zylinder Z1 bis
Z4 zugeordnet ist. So beträgt
der Winkelbereich eines Zylindersegments bei einer Brennkraftmaschine
mit vier Zylindern Z1 bis Z4 bei einem Arbeitszyklus von 720 Grad
Kurbelwelle 180 Grad Kurbelwelle.
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Der
Regler 47 ist ausgebildet zum Ermitteln der Regeldifferenz
zwischen der Führungsgröße und der
Regelgröße. Abhängig von
dieser Regeldifferenz wird dann der Reglerwert FBW ermittelt. Der
Regler 47 kann beispielsweise P, I, I2,
D Anteile in beliebiger Kombination enthalten oder als ein sonstiger
dem zuständigen
Fachmann für
derartige Regelzwecke bekannter Regler ausgebildet sein. Er kann
somit beispielsweise als I, P, PI, PID, PII2D
Regler ausgebildet sein.
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Die
Reglervorrichtung 45 kann auch mehrere Regler 47 umfassen,
so zum Beispiel den als zylinderindividuellen Lambda-Regler ausgebildeten
Regler 47 und den als Laufunruhe-Regler ausgebildeten Regler 47.
Darüber
hinaus ist bevorzugt eine der Anzahl der Zylinder Z1–Z4 entsprechende
Anzahl an Reglern 47 vorgesehen. Dementsprechend kann auch
für jeden
der Zylinder Z1–Z4
eine eigene Regelvorrichtung 45 in der Steuervorrichtung 25 ausgebildet
sein.
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Die
primäre
Stellgröße ist eine
Größe, die
repräsentativ
ist für
eine während
eines Ansteuerzyklusses dem Piezo-Aktuator zugeführte elektrische Energie. Ein
Ansteuerzyklus kann beispielsweise beginnen mit dem Beginn des Ansteuerns
des jeweiligen Piezo-Aktuators des jeweiligen Injektors 18 zum Steuern
der Düsennadel
heraus aus ihrer Schließposition
bis zu einem erneuten Beginn des Ansteuerns der Düsennadel
heraus aus ihrer Schließposition. Die
Stellgröße kann
so beispielsweise die elektrische Energie selbst sein, sie kann
jedoch auch eine zugeführte
elektrische Ladung oder auch die elektrische Spannung, die über dem
Piezo-Aktuator abfällt
oder ein entsprechender zeitlicher Verlauf des Stroms oder eine
elektrische Leistung sein.
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Die
Vorsteuerung 51 ist ausgebildet zum Ermitteln eines Vorsteuerwertes
PCW, der der Stellgrößenaufteilungseinheit 49 zugeführt wird
oder auf einen Primärwert
PW der primären Stellgröße addiert wird.
In diesem Fall muss der Vorsteuerwert PCW nicht notwendigerweise
der Stellgrößenaufteilungseinheit 49 zugeführt sein.
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Die
Vorsteuerung 51 ist bevorzugt ausgebildet zum Erzeugen
des Vorsteuerwertes PCW abhängig
von Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine, die bevorzugt der Kraftstoffdruck FUP und/oder
eine Aktuatortemperatur TEMP des Piezo-Aktuators des Injektors 18 und/oder
der Duty-Cycle sind. Die Aktuatortemperatur TEMP wird bevorzugt
mittels eines geeigneten physikalischen Modells, das auch ein Kennfeld
oder mehrere Kennfelder umfassen kann, abhängig von der Kühlmitteltemperatur
und gegebenenfalls der Ansauglufttemperatur ermittelt. Das geeignete
physikalische Modell kann auch so ausgebildet sein, dass die Aktuatortemperatur
TEMP ermittelt wird abhängig
von Kapazitätswerten
des Piezo-Aktuators des Injektors, insbesondere abhängig von
erfassten Kapazitätsschwankungen
des Piezo-Aktuators
oder auch abhängig
von der Temperatur des den Injektor durchströmenden Kraftstoffs.
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Die
Stellgrößenaufteilungseinheit 49 ist
ausgebildet zum Ermitteln des Primärwertes PW abhängig von
dem Reglerwert FBW und gegebenenfalls dem Vorsteuerwert PCW.
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Die
Stellgrößenaufteilungseinheit 49 ist
bevorzugt als Programm in der Steuervorrichtung 25 ausgebildet,
das in einem Programmspeicher der Steuervorrichtung 25 gespeichert
ist und während des
Betriebs der Brennkraftmaschine abgearbeitet wird.
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Ausführungsbeispiele
des Programms sind im Folgenden anhand der 3, 4 und 5 näher erläutert.
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Eine
erste Ausführungsform
des Programms für
die Stellgrößenaufteilungseinheit 49 wird
in einem Schritt S1 (3) gestartet, in dem bevorzugt
Variablen initialisiert werden.
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In
einem Schritt S2 wird ein Gesamtwert GW der primären Stellgröße durch Summieren des Reglerwertes
FBW und des Vorsteuerwertes PCW ermittelt. Alternativ können dem
Gesamtwert GW auch lediglich der oder die Reglerwerte FBW zugeordnet werden.
So kann der Gesamtwert GW im Falle des Vorhandenseins sowohl eines
zylinderindividuellen Lambda-Reglers und eines Laufunruhe-Reglers,
die jeweils den Regler 47 bilden durch Bildung der Summe
der jeweiligen Reglerwerte FBW und gegebenenfalls des Vorsteuerwertes
PCW ermittelt werden.
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In
einem Schritt S4 wird anschließend
geprüft,
ob der Gesamtwert GW größer ist
als ein oberer Schwellenwert THD_UP. Ist die Bedingung des Schrittes
S4 erfüllt,
so wird dem Primärwert
PW der primären
Stellgröße in dem
Schritt S6 der obere Schwellenwert THD_UP zugeordnet. In einem Schritt S8
wird ein Restwert D_GW durch Bilden einer Differenz des Gesamtwertes
GW und des oberen Schwellenwertes THD_UP ermittelt. In einem Schritt
S10 wird ein Sekundärwert
SW einer sekundären
Stellgröße abhängig von
dem Restwert D_GW ermittelt. Dies erfolgt bevorzugt mittels einer
geeigneten Kennlinie oder eines geeigneten Kennfeldes durch Kennfeldstützstelleninterpolation.
Die sekundäre
Stellgröße ist bevorzugt
eine Größe, die
repräsentativ
ist für eine
Einspritzzeitdauer des Injektors 18. Sie kann so zum Beispiel
einen Korrekturwert für
die Einspritzzeitdauer sein, sie kann jedoch auch ein Korrekturwert
für eine
zuzumessende Kraftstoffmasse sein, wobei dann eine dementsprechende
korrigierte zuzumessende Kraftstoffmasse zum Ermitteln der Einspritzzeitdauer
herangezogen wird.
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Der
Primärwert
PW und der Sekundärwert SW
werden anschließend
eingestellt durch entsprechendes Ansteuern des Injektors 18,
bevor die Bearbeitung erneut, gegebenenfalls nach einer vorgegebenen
Wartezeitdauer oder einem vorgegebenen Kurbelwellenwinkelbereich
in dem Schritt S2 fortgesetzt wird.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S4 hingegen nicht erfüllt, so
wird in einem Schritt S12 geprüft,
ob der Gesamtwert GW kleiner ist als ein vorgegebener unterer Schwellenwert
THD_LOW. Ist dies nicht der Fall, so wird in einem Schritt S14 dem
Primärwert
PW der Gesamtwert GW zugeordnet und in einem Schritt S16 dem Sekundärwert SW
ein neutraler Wert zugeordnet. Anschließend wird dann der Primärwert PW durch
entsprechendes Ansteuern des Injektors 18 eingestellt und
die Bearbeitung des Programms ebenfalls gegebenenfalls nach Ablauf
einer vorgegebenen Wartezeitdauer oder eines vorgegebenen Kurbelwellenwinkelbereichs
erneut in dem Schritt S2 fortgesetzt.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S12 hingegen erfüllt, so wird in einem Schritt
S18 dem Primärwert
PW der untere Schwellenwert THD_LOW zugeordnet. In einem Schritt
S20 wird dem Restwert D_GW die Differenz des Gesamtwertes GW und
des unteren Schwellenwertes THD_LOW zugeordnet. In einem Schritt
S22 wird der Sekundärwert
abhängig von
dem Restwert D_GW in analoger Vorgehensweise zu dem Schritt S10
ermittelt. Anschließend
werden dann der Primärwert
PW als auch der Sekundärwert
SW durch entsprechendes Ansteuern des Injektors 18 eingestellt.
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Die
oberen und unteren Schwellenwerte THD_UP, THD_LOW sind bevorzugt
so vorgegeben, dass eine maximal beziehungsweise minimal dem Piezo-Aktuator
zuzuführende
elektrische Energie nicht überschritten
beziehungsweise unterschritten wird.
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Eine
zweite Ausführungsform
des Programms ist im Folgenden anhand der 4 und 5 näher erläutert. Das
Programm wird in einem Schritt S24 gestartet, in dem gegebenenfalls
Variablen initialisiert werden. In einem Schritt S26 wird dem Gesamtwert
entsprechend dem Schritt S2 der Reglerwert FBW und der Vorsteuerwert
PC und gegebenenfalls der Vorsteuerwert PCW zugeordnet. In einem
Schritt S28 wird anschließend
geprüft
ob der Gesamtwert GW größer ist
als der obere Schwellenwert THD_UP.
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Ist
dies der Fall, so wird in einem Schritt S30 ein erster Merker M_UP
mit einem Wahrheitswert TRUE belegt. Anschließend wird in einem Schritt
S32 dem Primärwert
PW der obere Schwellenwert THD_UP zugeordnet. Ferner wird in einem
Schritt S34 der Restwert D_GW durch Bilden der Differenz des Gesamtwertes
GW und des oberen Schwellenwertes THD_UP ermittelt.
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In
einem Schritt S36 wird der Sekundärwert SW abhängig von
dem Restwert D_GW und einem Erhöhungswert
EHW ermittelt. Der Erhöhungswert kann
beispielsweise fest vorgegeben sein oder auch bei aufeinander folgenden
Durchläufen
des Schrittes S36 während
durchgehend mit dem Wahrheitswert TRUE belegten ersten Merker M_UP
so ausgebildet sein, dass er jeweils zunimmt. Die Zuordnungsvorschrift
des Schrittes S36 ist so ausgebildet, dass dem Sekundärwert durch
den Erhöhungswert
EHW bei gleichem Restwert D_GW ein höherer Wert zugeordnet wird,
als dies in dem Schritt S10 der Fall ist.
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Anschließend wird
die Bearbeitung in einem Schritt S37 fortgesetzt, in dem der Primärwert PW und
der Sekundärwert
SW durch entsprechendes Ansteuern des jeweiligen Injektors 18 eingestellt
werden. Danach verharrt das Programm bevorzugt noch bis zum Ablauf
einer vorgebbaren Wartezeitdauer oder eines vorgebbaren Kurbelwellenwinkels
in dem Schritt S37, bevor die Bearbeitung erneut in dem Schritt
S26 fortgesetzt wird.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S28 nicht erfüllt, so wird in einem Schritt
S38 geprüft,
ob der erste Merker M_UP mit dem Wahrheitswert TRUE belegt ist und
der Gesamtwert GW größer ist
als der obere Schwellenwert THD_UP reduziert um einen Regelreserve-Schwellenwert
THD_FBR.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S38 erfüllt, so wird in einem Schritt
S40 dem Primärwert
PW der Gesamtwert zugeordnet und in einem Schritt S42 wird dem Sekundärwert SW
ein Wert zugeordnet, der abhängig
von dem Erhöhungswert
EHW und den beim letztmaligen Ermitteln des Sekundärwertes
ermittelten Sekundärwertes
berechnet wird. Die Berechnungsvorschrift ist in dem Schritt S42
bevorzugt so ausgebildet, dass der Erhöhungswert EHW ein Erhöhen des
Sekundärwertes
im Vergleich zu seinem letzten Berechnen bewirkt. Anschließend wird
die Bearbeitung in dem Schritt S37 fortgesetzt.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S38 hingegen nicht erfüllt, so
wird in einem Schritt S44 geprüft, ob
der erste Merker M_UP den Wahrheitswert hat und der Gesamtwert größer ist
als der obere Schwellenwert THD_UP reduziert um einen Hysterese-Schwellenwert THD_HYS.
Ist die Bedingung des Schrittes S44 erfüllt, so wird in einem Schritt
S46 dem Primärwert
der Gesamtwert und in einem Schritt S48 dem Sekundärwert der
letztmalig ermittelte Sekundärwert
zugeordnet. Anschließend
wird die Bearbeitung in dem Schritt S37 fortgesetzt.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S44 hingegen nicht erfüllt, so
wird in einem Schritt S50 geprüft, ob
der Gesamtwert GW kleiner ist als der oberer Schwellenwert THD_UP
reduziert um den Hysterese-Schwellenwert THD_HYS oder der Gesamtwert GW
größer ist
als der untere Schwellenwert THD_LOW erhöht um den Hysterese-Schwellenwert THD_HYS.
Ist die Bedingung des Schrittes S50 erfüllt, so wird in einem Schritt
S52 dem Primärwert
PW der Gesamtwert GW zugeordnet und in einem Schritt S54 der Sekundärwert mit
einem neutralen Wert belegt. Ferner wird in einem Schritt S56 dem
ersten Merker M_UP und einem zweiten Merker M_LOW ein Falschwert
FALSE zugeordnet. Anschließend
wird die Bearbeitung in dem Schritt S37 fortgesetzt.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S50 hingegen nicht erfüllt, so
wird in einem Schritt S58 geprüft, ob
der Gesamtwert GW kleiner ist als der untere Schwellenwert THD_LOW.
Ist dies der Fall, so wird in einem Schritt S60 der zweite Merker
M_LOW mit dem Wahrheitswert TRUE belegt. Anschließend wird in
einem Schritt S62 dem Primärwert
PW der untere Schwellenwert THD_LOW zugeordnet. In einem Schritt
S64 wird dem Restwert D_GW die Differenz des Gesamtwertes GW und
des unteren Schwellenwertes THD_LOW zugeordnet. Anschließend wird
in einem Schritt S66 der Sekundärwert
SW abhängig von
dem Restwert D_GW und einem Verringerungswert EN_W analog zu dem
Vorgehen des Schrittes S36 ermittelt, wobei der Verringerungswert
EN_W zu einem Verringern des Sekundärwertes SW führt. Anschließend wird
die Bearbeitung in dem Schritt S37 fortgesetzt.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S58 hingegen nicht erfüllt, so
wird in einem Schritt S68 geprüft, ob
der zweite Merker M_LOW den Wahrheitswert TRUE hat und der Gesamtwert
GW kleiner ist als der untere Schwellenwert THD_LOW erhöht um den
Regelreserve-Schwellenwert THD_FBR. Ist dies der Fall, so wird in
einem Schritt S70 dem Primärwert
PW der Gesamtwert zugeordnet und der Sekundärwert SW wird in einem Schritt
S72 ermittelt abhängig
von den bei dem letztmaligen Berechnen des Sekundärwertes
SW ermittelten Sekundärwertes
SW und dem Verringerungswert ENW. Dies erfolgt entsprechend analog
zu dem Schritt S42. Anschließend
wird die Bearbeitung in dem Schritt S37 fortgesetzt.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S68 hingegen nicht erfüllt, so
wird in einem Schritt S74 dem Primärwert der Gesamtwert GW zugeordnet
und in einem Schritt S76 der Sekundärwert SW unverändert gelassen.
Anschließend
wird die Bearbeitung in dem Schritt S37 fortgesetzt.
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Durch
eine geeignete Vorgabe des Regelreserve-Schwellenwertes THD_FBR
kann einfach gewährleistet
werden, dass sich eine entsprechend gewünschte Regelreserve hinsichtlich
der primären Stellgröße einstellt.
Es kann dann insgesamt eine höhere
Regelungsgüte
gewährleistet
werden, da der Regler 47 ausgebildet ist zum Ermitteln
des Reglerwertes FBW der primären
Stellgröße und so
mögliche
Ungenauigkeiten im Hinblick auf das Streckenverhalten bezüglich der
Sekundärgröße ohne
weiteres in Kauf genommen werden können ohne die Regelgüte zu beeinflussen.
Der Regelreserve-Schwellenwert THD_FBR beträgt beispielsweise 10% von dem
oberen Schwellenwert THD_UP.
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Der
Hysterese-Schwellenwert THD_HYS ist geeignet so vorgegeben um ein
gewünschtes
Hysterese-Verhalten zu bewirken, er kann beispielsweise in etwa
20 Prozent der Differenz zwischen dem oberen und dem unteren Schwellenwert
THD_UP, THD_LOW betragen.
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Der
Erhöhungswert
EHW kann auch so ausgebildet sein, dass er bei aufeinander folgendem Durchlauf
des Schrittes S36 ledig lich eine Konstante gleich bleibt, gleichbleibende
Erhöhung
des Sekundärwertes
im Vergleich zu dem Schritt S10 bewirkt dementsprechend kann auch
vorgesehen sein, dass in dem Schritt S42 der Sekundärwert SW
unabhängig von
dem Erhöhungswert
EHW ermittelt wird. Entsprechendes gilt für die Schritte S66 und S72
bezüglich
des Verringerungswertes ENW.