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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen klappbaren Fahrzeugrücksitz für ein Kraftfahrzeug.
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Es ist bekannt, Fahrzeugsitze zur Gewinnung eines zusätzlichen Nutzraumes für den Gütertransport klappbar zu gestalten. Insbesondere kommen hierfür die hinteren Sitzreihen eines Kraftfahrzeuges in Betracht. Hierzu gibt es verschiedene Anordnungen, die ein Umlegen, Zurückklappen oder Hochklappen der Teile eines Fahrzeugsitzes ermöglichen, um innerhalb des Fahrzeuges das Volumen für den Transport von Gütern zu vergrößern. Die Fahrzeugsitze können dabei, in Abhängigkeit von der Ausführung der Klappvorrichtung, in eine vordere Position verschoben und zusammengeklappt werden oder sie können mit dem Sitzteil zum Fahrzeugboden hin verschwenkt und flach aufgeklappt werden, so dass die Rückseite des Fahrzeugsitzes einen Teil der Ladefläche bildet. Die jeweils eingenommene Position wird als Cargo-Position bezeichnet. Bekannt ist zudem eine Position des Fahrzeugsitzes, die als Taumel-Position oder als Easy-Entry-Position bezeichnet wird, bei der ein Fahrzeugsitz in einer im Wesentlichen vertikalen Position als Endposition oder als Zwischenposition angeordnet ist. Diese Taumel-Position bietet entweder in einem Kraftfahrzeug mit drei Sitzreihen bei Anordnung in der mittleren Sitzreihe die Schaffung von notwendigem Platz zur Umgestaltung der dritten Sitzreihe oder bei Kraftfahrzeugen mit zwei oder drei Sitzreihen bei Anordnung der Taumel-Position in der letzten Sitzreihe die Schaffung eines größeren Laderaumes, ohne dass bereits ein flacher ebener Ladeboden geschaffen ist, der erst in der Cargo-Position erreichbar ist.
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Eine Sitzanordnung in einem Kraftfahrzeug mit einer Lösung, bei der ein Sitz einer zweiten Sitzreihe in eine Taumel-Position und ein Sitz einer dritten Sitzreihe in eine Cargo-Position überführt werden kann, lehrt die Druckschrift
DE 44 22 920 A1 . Aus ihr geht insbesondere ein verschwenkbarer und flach am Fahrzeugboden aufklappbarer Kraftfahrzeugsitz für die Cargo-Position einer dritten Sitzreihe für eine solche Sitzanordnung hervor. Der Fahrzeugsitz ist um eine Schwenkachse, die unterhalb des vorderen Bereiches des Sitzes angeordnet ist, verschwenkbar. Die Enden der Schwenkachse sind in seitlich unterhalb des Sitzes verlaufenden Führungsschienen längsverschiebbar gelagert. Eine derartige Ausbildung beansprucht jedoch viel Raum im Bereich des Fahrzeugbodens und erfordert einen größeren Aufwand bei der Überführung des Fahrzeugsitzes von seiner Gebrauchslage in eine Nichtgebrauchslage.
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Die Druckschrift
DE 28 49 985 A1 beschreibt eine weitere Sitzanordnung zur Erreichung einer Cargo-Position, mit einem zu einem Teil der Ladefläche umklappbaren Rücksitz. Damit der Fahrzeugsitz in eine langgestreckte Position auf dem Fahrzeugboden ausgeklappt werden kann, muss der vor dem umklappbaren Sitz angeordnete Sitz durch Hochklappen aus seiner Gebrauchslage entfernt werden. Das Hochklappen des Fahrzeugsitzes erfolgt derart, dass zunächst nach Lösung einer entsprechenden Arretierung die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes auf das Sitzteil umgeklappt wird. Danach werden die Rückenlehne und das Sitzteil zusammen um den am Vorderteil des Fahrzeugsitzes angeordneten Schwenkpunkt hochgeklappt beziehungsweise umgeschwenkt.
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Eine weitere Lösung ist in der Druckschrift
DE 295 12 327 U1 offenbart. Diese beschreibt einen Rücksitz für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einem Sitzteil und aus einem Lehnenteil, wobei der Sitzteil mittels beidseitig angeordneter Gestelle vorwärts schwenkbar mit dem Fahrzeugkörper verbunden ist und der Lehnenteil bezüglich des Sitzteiles ebenfalls vorwärts schwenkbar ist. Jedes Gestell bildet dabei mit dem Sitzteil ein Gelenkviereck, wobei der Fahrzeugkörper die Basis und der Sitzteil die Koppel ist und Schwingen die Beine des Sitzteiles ausbilden. Das Sitzteil ist mit einem Lehnentragarm fest verbunden, in dem der Lehnenteil schwenkbar gelagert ist und die hintere Schwinge über ein Getriebe mit dem Lehnenteil so verbunden ist, dass beim Vorwärtsschwenken der hinteren Schwinge auch der Lehnenteil vorwärts geschwenkt wird.
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Die Druckschrift
US 5,839,773 A beschreibt ferner ein Kraftfahrzeug mit einer zweiten und dritten Sitzreihe, bei der vorzugsweise die zweite Sitzreihe eine Taumel-Position und die dritte Sitzreihe eine Cargo-Position ausbildet. Aus der Druckschrift ist für die Cargo-Position ein Fahrzeugsitz bekannt, der faltbar in einem Stauraum einer Vertiefung einer Karosserie unterbringbar ist. Am rückseitigen Teil des Fahrzeugsitzes, insbesondere des Sitzteiles, sind Elemente angeordnet, die so ausgeführt sind, dass in ihnen Rollen führbar sind. Diese Rollen befinden sich an einer Sitzteilkonstruktion und ermöglichen die Verschiebung des Fahrzeugsitzes in Richtung eines Fahrzeugfonds. Auf der Vorderseite des Fahrzeugsitzes, insbesondere des Sitzteiles, sind Führungselemente angeordnet, die über einen Schwenkpunkt die Verbringung des Fahrzeugsitzes in die Vertiefung ermöglichen.
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Aus der Druckschrift
US 6,106,046 A geht ein Fahrzeugsitz hervor, der als Rücksitz der zweiten Sitzreihe eine Rückenlehne aufweist, die auf das Sitzteil geschwenkt werden kann. Die Karosserie des Kraftfahrzeuges besitzt in Front des Rücksitzes eine Vertiefung, in der der Rücksitz untergebracht werden kann. Ein Klappmechanismus schwenkt den Rücksitz nach vorherigem Klappen der Rückenlehne auf das Sitzteil in die Vertiefung der Karosserie, wodurch ebenfalls eine Cargo-Position erreicht werden kann. Der Klappmechanismus weist dazu zwei in Front und zwei auf der Rückseite des Sitzteiles des Fahrzeugsitzes angeordnete Stützen auf, die jeweils eine Schwenkachse ausbilden, durch deren Anordnung der Fahrzeugsitz um eine weitere, am Karosserieboden angeordnete Schwenkachse in die im Karosserieboden befindliche Vertiefung schwenkbar ist. Mittels dieser Vorrichtung ist ein relativ großer Platzbedarf zur Durchführung der Schwenkbewegung notwendig.
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Schließlich beschreibt die Druckschrift
US 4,699,418 A eine Lösung, bei der ein Sitz in einem Kraftfahrzeug sowohl eine Taumel-Position als auch anschließend eine Cargo-Position einnehmen kann. Der Sitz weist dazu eine hebelartige Unterkonstruktion auf, so dass der Sitz in eine vor dem Sitz angeordnete Vertiefung verbracht werden kann. Diese Hebelkonstruktion erscheint sehr aufwendig, so dass eine einfachere und vor allem stabilere Lösung notwendig erscheint.
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Bei allen Lösungen des Standes der Technik steht zur Unterbringung der Fahrzeugsitze im Bereich des Kraftfahrzeugbodens nur ein bestimmtes Raumangebot zur Verfügung. Die bekannten Lösungen weisen, insbesondere in Fällen, bei denen mehrere Sitzreihen im Kraftfahrzeug angeordnet sind, sitzreihenbezogen entweder Fahrzeugsitze auf, die eine Taumel-Position oder eine Cargo-Position einnehmen können. Die bekannten Lösungen sind, obwohl diese Funktionen nicht kombiniert, zumeist aufwendig und wenig variabel für weitere Funktionen ausgestaltet. Insofern nicht sofort eine Cargo-Position benötigt wird, bietet sich eine einfache Kombination aus Taumel-Position und Cargo-Position an einem Fahrzeugsitz in einer Sitzreihe an. Die dazu bekannten Lösungen sind kompliziert, nicht ausreichend stabil und ebenfalls nicht variabel.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen variablen Fahrzeugsitz, insbesondere klappbaren Fahrzeugrücksitz für Kraftfahrzeuge, für den hinteren Bereich des Innenraumes des Kraftfahrzeuges der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels dem einfachst eine Taumel-Position zur Vergrößerung des Laderaumes oder eine Cargo-Position zur Erzeugung eines im Wesentlichen ebenen Ladebodens oder eine Kombination dieser Grund-Funktionen und zusätzlicher Funktionen leicht unter geringstem Platzbedarf herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Fahrzeugsitz, der mindestens ein Rückenlehnenteil und mindestens ein Sitzteil und wahlweise mindestens eine Kopfstütze aufweist und der über eine Unterkonstruktion mit einer Karosserie verbindbar ist, wobei das mindestens eine Rückenlehnenteil aus einer Sitz-Gebrauchsposition des Fahrzeugsitzes in Richtung des mindestens einen Sitzteiles in eine horizontale Tisch-Gebrauchsposition klappbar ist, und der Fahrzeugsitz in der Sitz-Gebrauchsposition und der Tisch-Gebrauchsposition horizontal verlagerbar ist und das mindestens eine Sitzteil drehbeweglich gelagert ist, wodurch das Sitzteil und das Rückenlehnenteil gemeinsam von einer horizontalen Sitz-Gebrauchsposition über eine horizontale Tisch-Gebrauchspositionen in eine Taumel-Position schwenkbar sind und wahlweise weiter unter Aufklappen des Rückenlehnenteiles gegenüber dem Sitzteil in eine Cargo-Position schwenkbar sind.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Unterkonstruktion im vorderen Bereich des Sitzteiles einen vertikal angeordneten Schwenkhebel und im hinteren Bereich des Sitzteiles eine vertikal angeordnete Stütze umfasst, die zwischen einer Rückseite des Sitzteiles und einem tieferliegenden Karosseriebereich den Abstand zwischen der Rückseite des Sitzteiles und einer Ebene des tieferliegenden Karosseriebereiches ausbilden, so dass der Fahrzeugsitz in der Sitz-Gebrauchsposition und der Tisch-Gebrauchsposition über mindestens eine Schienenkonstruktion als Teil der Unterkonstruktion, die an der Unterseite des Sitzteiles angeordnet ist, horizontal verlagerbar ist, wodurch das mindestens eine drehbeweglich gelagerte Sitzteil und das Rückenlehnenteil gemeinsam durch horizontale Verlagerung von einer beliebigen variablen horizontalen Sitz-Gebrauchsposition über eine beliebige variable horizontale Tisch-Gebrauchspositionen in die Taumel-Position schwenkbar sind und wahlweise weiter unter Aufklappen des Rückenlehnenteiles gegenüber dem Sitzteil in die Cargo-Position in den tieferliegenden Karosseriebereich schwenkbar sind.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird ein variabler Fahrzeugsitz geschaffen mittels dem leicht und innerhalb kurzer Zeit entweder ein vergrößerter Laderaum oder ein im Wesentlichen ebener Ladeboden ausgestaltbar und bereitstellbar ist.
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Das Sitzteil und das Rückenlehnenteil des Fahrzeugsitzes sind drehbeweglich gelagert und das Rückenlehnenteil ist auf das Sitzteil klappbar, wobei das Sitzteil gemeinsam mit dem Rückenlehnenteil über eine horizontale Tisch-Gebrauchsposition in eine Taumel-Position bringbar und – wenn gewünscht – weiter in eine Cargo-Position schwenkbar ist.
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Dabei kann die Taumel-Position als Zwischenposition oder auch als Endposition unter Ausbildung eines vergrößerten Laderaumes betrachtet werden.
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Bevorzugt ist das mindestens eine Rückenlehnenteil aus seiner Sitz-Gebrauchsposition um eine erste Schwenkachse in Richtung des mindestens einen Sitzteiles in eine horizontale Tisch-Gebrauchsposition klappbar.
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Ferner bevorzugt ist das mindestens eine Sitzteil gemeinsam mit dem mindestens einen auf das Sitzteil geklappten Rückenlehnenteil auf einer vierten Schwenkachse schwenkbar drehbeweglich gelagert, so dass Sitzteil und Rückenlehnenteil von der horizontalen Tisch-Gebrauchsposition in die Taumel-Position schwenkbar sind.
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Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass das mindestens eine Rückenlehnenteil und das mindestens eine Sitzteil um die vierte Schwenkachse und eine fünfte Schwenkachse unter Aufklappen des Rückenlehnenteiles gegenüber dem Sitzteil um die erste Schwenkachse und eine zweite Schwenkachse in die Cargo-Position schwenkbar sind.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist das Sitzteil mit dem Rückenlehnenteil über ein Verbindungsglied drehbeweglich auf der ersten Schwenkachse und der zweiten Schwenkachse miteinander verbunden.
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Bevorzugt ist der als Unterkonstruktion angeordnete Schwenkhebel über die vierte Schwenkachse mit dem Sitzteil und über die fünfte Schwenkachse mit der Karosserie drehbeweglich verbunden.
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Die Stütze wiederum ist in bevorzugter Ausgestaltung im hinteren unteren Bereich des Sitzteiles drehbeweglich auf einer dritten Schwenkachse angeordnet und ist ab der im Wesentlichen vertikalen Taumel-Position bis zur Cargo-Position auf der Rückseite des Sitzteiles in das Sitzteil verschwenkbar und versenkbar.
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Ferner bevorzugt, ist die Karosserie schließlich in besonderer Weise ausgebildet, nämlich umfasst die Karosserie eine erste Vertiefung und eine zweite Vertiefung, die gemeinsam in einem insgesamt tiefer liegenden Karosseriebereich angeordnet sind, wobei der mit der Karosserie drehbeweglich verbundene Schwenkhebel zwischen der ersten Vertiefung und der zweiten Vertiefung des tiefer liegenden Karosseriebereiches im Vergleich zum Laderaum der Karosserie angeordnet ist.
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Durch diese Anordnungen bildet das Rückenlehnenteil und das Sitzteil in seiner Taumel-Position einen vergrößerten Laderaum aus und in seiner Cargo-Position wird das aufgeklappte Rückenlehnenteil und das Sitzteil in den tiefer liegenden Karosseriebereich der Karosserie in die angeordnete erste Vertiefung (Rückenlehnenteil) und die zweite Vertiefung (Sitzteil) unter Ausbildung eines im Wesentlichen ebenen Ladebodens verlagert.
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Schließlich ist der Fahrzeugsitz in bevorzugter Ausgestaltung so ausbildbar, dass sowohl die beliebigen horizontal verlagerbaren Sitz-Gebrauchspositionen und/oder Tisch-Gebrauchspositionen ausbildbar sind und sowohl eine Taumel-Position als auch eine Cargo-Position durch Verschwenken des Rückenlehnenteiles gemeinsam mit dem Sitzteil zur Schaffung eines vergrößerten Laderaumes oder durch entsprechendes Auffalten des Rückenlehnenteiles gegenüber dem Sitzteil zur Schaffung eines im Wesentlichen ebenen Ladebodens möglich ist.
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Zur Verlagerung des Sitzteiles gemeinsam mit dem Rückenlehnenteil sowohl für die Verlagerung in der Sitz-Gebrauchsposition als auch für die Verlagerung in der geklappten Tisch-Gebrauchsposition ist mindestens eine Sitzschienenkonstruktion angeordnet.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist die Sitzschienenkonstruktion aus Stabilitätsgründen beidseitig der Unterseite des Sitzteiles angeordnet und in weiterer bevorzugter Ausgestaltung in das Sitzteil selbst integriert.
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In Schienenbahnen, vorzugsweise in vertieften Schienenbahnen, verlaufen somit die beidseitig angeordneten Schienen im Sitzteil und sind über einen Quersteg nahe des hinteren Bereiches an der Rückseite des Unterteiles miteinander verbunden.
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Bevorzugt ist außerdem, dass die dort angeordnete Stütze im Falle des Vorhandenseins der Sitzschienenunterkonstruktion unterhalb des Quersteges der Sitzschienenkonstruktion angeordnet ist. Durch diese Maßnahme wird ermöglicht, dass der Fahrzeugsitz sowohl in der Sitz-Gebrauchsposition als auch in der Tisch-Gebrauchsposition horizontal verlagerbar ist und die Stütze beziehungsweise der im vorderen Bereich des Sitzteiles angeordnete Schwenkhebel den Fahrzeugsitz gegenüber der Karosserie abstandsbildend abstützt, aber der Fahrzeugsitz selbst entsprechend horizontal verlagerbar ist.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Kraftfahrzeugsitz in einer Sitz-Gebrauchsposition I in einer schematischen Darstellung;
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1' den Kraftfahrzeugsitz in einer vorgeschobenen Sitz-Gebrauchsposition IA in einer perspektivischen Darstellung;
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1'' den Kraftfahrzeugsitz in einer zurückgeschobenen Sitz-Gebrauchsposition IB in einer perspektivischen Darstellung;
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2 den Kraftfahrzeugsitz in einer Tisch-Gebrauchsposition II in einer schematischen Darstellung;
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2' den Kraftfahrzeugsitz in der Tisch-Gebrauchsposition II in einer perspektivischen Darstellung;
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3A den Kraftfahrzeugsitz in der Taumel-Position III in einer schematischen Darstellung;
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3B den Kraftfahrzeugsitz in einer Zwischenstellung vor einer Taumel-Position III in einer schematischen Darstellung;
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3' den Kraftfahrzeugsitz in der Taumel-Position III in einer perspektivischen Darstellung;
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4A den Kraftfahrzeugsitz in der Cargo-Position IV in einer schematischen Darstellung;
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4B den Kraftfahrzeugsitz in einer Zwischenstellung vor einer Cargo-Position IV in einer schematischen Darstellung; und
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4' den Kraftfahrzeugsitz in der Cargo-Position in einer perspektivischen Darstellung.
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Zunächst zeigen die 1', 1'', 2', 3' und 4' die möglichen Grundpositionen, die ein Fahrzeugsitz 10 einnehmen kann. 1' und 1'' zeigen eine Sitzreihe, die sich in einem Innenraum eines Kraftfahrzeuges befindet. Die Figuren zeigen eine Sitzreihe, bei der mehrere Fahrzeugsitze 10 nebeneinander angeordnet sind. Denkbar ist ebenfalls eine Sitzreihe, die asymmetrisch, beispielsweise 1/3 zu 2/3, geteilt ist, so dass der Fahrzeugsitz 10 (1/3) unabhängig von der Sitzreihe (2/3) oder auch die Sitzreihe gegenüber dem Fahrzeugsitz 10 veränderbar ist. Die Erfindung ist somit nicht auf einen einzelnen Fahrzeugsitz 10 beschränkt, sondern die Lösungen sind auf geteilte Sitzreihen oder ganze Sitzreihen übertragbar. Die Beschreibung erfolgt im Weiteren anhand eines einzelnen Fahrzeugsitzes 10.
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Die 1' zeigt den Fahrzeugsitz 10 in einer horizontal vorverlagerten Sitz-Gebrauchsposition IA und 1'' einen horizontal zurückverlagerten Fahrzeugsitz 10 in einer Sitz-Gebrauchsposition IB. Die Ausgangssitz-Gebrauchsposition I ist in den 1' und 1'' nicht dargestellt; in diesem Fall ist der Fahrzeugsitz 10 fluchtend zu der restlichen Sitzreihe angeordnet. Auf weitere dargestellte Details wird in den weiteren Figuren Bezug genommen.
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Die 2' zeigt eine weitere Grundposition, bei der sich der Fahrzeugsitz in einer Tisch-Gebrauchsposition II befindet. Diese Position ist die Grundposition der Tisch-Gebrauchsposition II. Nicht dargestellt, aber gleichermaßen ausführbar, ist die horizontale Verlagerung des Sitzteiles gemeinsam mit dem Rückenlehnenteil gemäß der 1' beziehungsweise 1''. Die zur Verlagerung notwendigen Bauteile werden in den nachfolgenden Figuren entsprechend beschrieben. Eine horizontal vorverlagerte Tisch-Gebrauchsposition IIA und eine horizontal zurückverlagerte Tisch-Gebrauschsposition IIB ist somit genauso wie die vorverlagerte Sitz-Gebrauchsposition IIA beziehungsweise die zurückverlagerte Sitz-Gebrauchsposition IIB einstellbar.
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Wie 3' zeigt, ist ausgehend von der Tisch-Gebrauchsposition II, IIA, IIB eine in eine im Wesentlichen vertikale Position einnehmende Verlagerung des Fahrzeugsitzes 10 in eine so genannte Taumel-Position III ausführbar. Diese Taumel-Position stellt eine weitere Grundposition des Fahrzeugsitzes 10 dar, die bereits zu einer Vergrößerung eines hinter der Sitzreihe befindlichen Laderaumes führt.
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Dabei wird – wie 4' zeigt – ein Rückenlehnenteil 14 gegenüber einem Sitzteil 12 entsprechend aufgeklappt beziehungsweise aufgefaltet, so dass ein ebener Ladeboden ausbildbar ist, der gemeinsam mit dem vorhandenen ebenen Ladeboden in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung auf einer Ebene angeordnet ist. Wie 4' und auch die vorhergehenden Figuren zeigen, ist der asymmetrisch geteilte andere Bereich mit der gleichen Funktion ausgestattet, so dass die gesamte Sitzreihe in die Taumel-Position III oder in die Cargo-Position IV überführbar ist. Insbesondere die 3' und die 4' zeigen, dass eine im hinteren Bereich des Sitzes angeordnete Stütze 30 in der Taumel-Position III als auch in der Cargo-Position IV in das Sitzteil 12 verschwenkbar beziehungsweise versenkbar ist. Weitere Details zu den stets mit gleichen Bezugszeichen versehenen Teilen gehen aus den nachfolgenden Figuren hervor.
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So zeigen die 1 und 2 zunächst den Kraftfahrzeugsitz in einer Sitz-Gebrauchsposition I und der Tisch-Gebrauchsposition II in schematischen Darstellungen.
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1 zeigt den Fahrzeugsitz 10 in einer Seitenansicht, wobei durch den Pfeil eine Bewegungsrichtung 48 des Fahrzeugsitzes 10 innerhalb des Kraftfahrzeuges im Innenraum 18 verdeutlicht wird. Diese Bewegungsrichtung 48 zeigt, dass der Fahrzeugsitz 10 horizontal in und entgegen der Fahrtrichtung verlagerbar ist. Der Fahrzeugsitz 10 weist das Sitzteil 12 und das Rückenlehnenteil 14 auf, welche über ein Verbindungsglied 26 miteinander verbunden sind. Das Rückenlehnenteil 14 weist zudem im Ausführungsbeispiel eine Kopfstütze 16 auf. Das Rückenlehnenteil 14 ist über eine erste Schwenkachse A gegenüber dem Sitzteil 12 schwenkbar, wobei das Sitzteil 12 ferner über eine zweite Schwenkachse B gegenüber dem Rückenlehnenteil 14 schwenkbar angeordnet ist. Diese über die erste und zweite Schwenkachse A und B mögliche Verlagerung ist durch das angeordnete Verbindungsglied 26 möglich. Das Sitzteil 12 ist auf einem Schwenkhebel 28 und auf einer Stütze 30 als Unterkonstruktion angeordnet. Die Stütze 30 ist über eine dritte Schwenkachse C drehbar am Sitzteil 12 auf einer Rückseite 38 des Sitzteiles 12 angeordnet. Genauso auf einer Rückseite 38 beziehungsweise der Unterseite des Sitzteiles 12 ist der Schwenkhebel 28 angeordnet, der einerseits im vorderen Sitzteilbereich eine vierte Schwenkachse D aufweist und im Karosseriebereich eine fünfte Schwenkachse E umfasst, wodurch der Schwenkhebel 28 eine Verlagerung des Fahrzeugsitzes C gegenüber einer Karosserie 32 ermöglicht. Die Karosserie 32 weist eine erste Vertiefung 42 und eine zweite Vertiefung 44 auf, wobei die Stütze 30 im Wesentlichen mittig zwischen den Vertiefungen 42, 44 angeordnet ist. Die erste und zweite Vertiefung 42, 44 liegt insgesamt bereits in einem tiefer liegenden Karosseriebereich, der gegenüber einem den Laderaum ausbildenden Ladeboden 34 tiefer angeordnet ist. Der in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte Fahrzeugsitz 10 ist in einer zweiten Sitzreihe 22 ausgebildet, wobei die erste Sitzreihe 20 beziehungsweise eine dritte Sitzreihe 24 ebenfalls schematisch angedeutet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz 10 kann in jeder beliebigen Sitzreihe gleichermaßen ausgebildet sein, wobei beispielsweise die dritte Sitzreihe 24 aus dem Fahrzeug entnehmbar ausgestaltet ist und somit der hintere Bereich des Kraftfahrzeuges als Laderaum nutzbar ist.
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Nicht dargestellt aber grundsätzlich möglich ist ein Schwenken des Fahrzeugsitzes 10 um die vierte Schwenkachse D, ohne das Rückenlehnenteil 14 auf das Sitzteil 12 zu klappen. Dadurch kann beispielsweise ein Zustieg oder dergleichen erleichert werden oder der Bereich unterhalb des Fahrzeugsitzes 10 ist leichter erreichbar. Um einen möglichst großen Laderaum zu erreichen, ist das Rückenlehnenteil 14 jedoch vorteilhaft auf das Sitzteil 12 klappbar, so dass die nachfolgend beschriebene Tisch-Gebrauchsposition II und anschließend die weiteren Positionen Taumel-Position III oder die Cargo-Position IV ausführbar ist.
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2 zeigt, dass das Rückenlehnenteil 14 gemeinsam mit der Kopfstütze 16 über die erste Schwenkachse A gegenüber dem Sitzteil um im Wesentlichen 90° verlagerbar ist. Unabhängig von der Verlagerung des Rückenlehnenteiles 14 um zirka 90° gegenüber dem Sitzteil 12 ist der Fahrzeugsitz 10 weiter horizontal in Bewegungsrichtung 48 verlagerbar.
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Die 3B und 3A zeigen den Übergang des Fahrzeugsitzes 10 von der Sitz-Gebrauchsposition beziehungsweise der Tisch-Gebrauchsposition I, II in eine Taumel-Position III in einer schematischen Darstellung. Die 3B zeigt eine Zwischenposition und die 3A die Taumel-Position III. Die entsprechenden Bezugszeichen zu den angeordneten Bauteilen werden in den weiteren Figuren entsprechend beibehalten. Aus 3B geht die Zwischenposition hervor, aus der ersichtlich ist, dass das Rückenlehnenteil 14 weiterhin auf dem Sitzteil 12 geklappt angeordnet ist. Durch eine Verlagerung aus der horizontalen Lage in eine gewünschte vertikale Lage wird die Stütze 30 um die dritte Schwenkachse C verschwenkt, während sich der Fahrzeugsitz 10 um die vierte Schwenkachse D in die Taumel-Position III in 3B um noch nicht 90° verlagert. Die dargestellten Bauteile entsprechen den anderen Figuren.
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3A zeigt den Fahrzeugsitz in der Taumel-Position III, nachdem er um zirka 90° aus der horizontalen Sitz-Gebrauchsposition I über die Tisch-Gebrauchsposition II verschwenkt worden ist. Insbesondere ersichtlich ist, dass die Stütze 30 in der Taumel-Position III komplett in das Sitzteil 12, auf der Rückseite 38 des Sitzteiles 12, versenkt angeordnet ist. Durch diese Taumel-Position III wird der Laderaum, insofern keine dritte Sitzreihe 24 angeordnet ist, bereits in vorteilhafter Weise um ein Vielfaches vergrößert.
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4B und 4A zeigen nunmehr den Übergang zwischen der Taumel-Position III in die Cargo-Position IV. Aus 4B wird zunächst deutlich, dass sich das Rückenlehnenteil 14 gegenüber dem Sitzteil 12 auffaltet, wobei die jeweiligen Rückseiten 38, 40 des Sitzteiles 12 beziehungsweise des Rückenlehnenteiles 14 zu Oberseiten verändert werden. In dieser in 4B dargestellten Zwischenposition bewegt sich zum einen das Rückenlehnenteil 14 um die erste Schwenkachse B, zum anderen das Sitzteil 12 um die zweite Schwenkachse B im Bereich des angeordneten Verbindungsgliedes 26. Sitzteil 12 und Rückenlehnenteil 14 werden gemeinsam durch Verlagerung des Schwenkhebels 28 entgegen einer Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges verlagert, wobei diese Verlagerung durch die vierte Schwenkachse D und die fünfte Schwenkachse E im Karosseriebereich durchführbar ist. Durch diese Verlagerung auf den beiden Schwenkachsen D und E ist ersichtlich, dass anstatt eines Schwenkhebels 28 genauso eine Stütze oder Ähnliches anordbar ist, wobei jedoch der Schwenkhebel eine besonders stabile Ausführung darstellt. In der 4B ist das Sitzteil 12 bereits mehr als 90° gegenüber der ursprünglichen Ausgangsposition in der Sitz-Gebrauchsposition I beziehungsweise der Tisch-Gebrauchsposition II verlagert.
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Die 4A zeigt nun die Cargo-Position IV, bei der das Sitzteil 12 des Fahrzeugsitzes 10 um 180° in die Cargo-Position IV verlagert worden ist. Insbesondere wird ersichtlich, dass durch weiteres Schwenken des Rückenlehnenteiles 14 und des Sitzteiles 12 um die Schwenkachsen A, B, D und E eine Auffaltung des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 möglich ist. Die seitlich am Sitzteil 12 angeordneten Schwenkhebel 28 sind so ausgebildet, dass sie in der Cargo-Position vollständig seitlich angeordnet sind und nicht über die Rückseite 38 des Sitzteiles 12 hinausgehen. Die erste und zweite Vertiefung 42 und 44 ermöglichen zusätzlich, dass eine besonders tiefe Anordnung des Fahrzeugsitzes auf der Karosserie 32 möglich ist. Dazu wird die erste beziehungsweise zweite Vertiefung 42, 44 so ausgebildet, dass diese der Form des Rückenlehnenteiles 14 beziehungsweise des Sitzteiles 12 entsprechen. Sichtbar wird zudem, dass die Kopfstütze 16 durch die Anordnung der verschiedenen Schwenkachsen A, B, D, E so verlagerbar ist, dass sie unterhalb der ersten Sitzreihe 20 anordbar ist. Der tiefer liegende Karosseriebereich gegenüber dem Ladeboden 34 nimmt somit den Fahrzeugsitz 10 komplett auf und bildet einen im Wesentlichen waagerechten Ladeboden 36 in Cargo-Position aus. Die 4B und 4A zeigen, dass die Stütze 30 in all diesen Positionen weiter innerhalb des Sitzteiles 12 versenkt bleibt.
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Schließlich soll anhand der 1' auf die Ausbildung der Unterkonstruktion eingegangen werden, mittels der die horizontale Verlagerung des Fahrzeugsitzes 10 in Sitz-Gebrauchsposition I, IA, IB beziehungsweise der Tisch-Gebrauchsposition II, IIA, IIB möglich ist.
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1'', 2', 3', 4' zeigen die Stütze 30, die an einem Quersteg 54 angeordnet ist. Ausgehend vom Quersteg 54 sind Schienen 52 angeordnet, die in der Rückseite 38 des Sitzteiles 12 in versenkten Schienenbahnen verlaufen. Zudem ist die Stütze 30 so angeordnet, dass sie im inneren Bereich der im Sitzteil 38 angeordneten Sitzschienenbahnen auf der Rückseite 38 des Sitzteiles versenkbar angeordnet werden kann. Dies zeigt insbesondere die 3' beziehungsweise 4', in der die Stütze 30 bereits in die Rückseite 38 des Sitzteiles versenkt angeordnet ist. Für die horizontale Sitzverstellung in die vorverlagerte beziehungsweise zurückverlagerte Sitz- beziehungsweise Tisch-Gebrauchsposition IA/IIA beziehungsweise IIA/IIB gilt jeweils ein Verstellweg von zirka 80 mm.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 12
- Sitzteil
- 14
- Rückenlehnenteil
- 16
- Innenraum
- 18
- Innenraum
- 20
- erste Sitzreihe
- 22
- zweite Sitzreihe
- 24
- dritte Sitzreihe
- 26
- Verbindungsglied
- 28
- Schwenkhebel
- 30
- Stütze
- 32
- Karosserie
- 34
- Ladeboden im Laderaum
- 36
- Ladeboden Cargo-Position
- 38
- Rückseite Sitzteil
- 40
- Rückseite Rückenlehnenteil
- 42
- erste Vertiefung
- 44
- zweite Vertiefung
- 46
- Sitzschienenkonstruktion
- 48
- Bewegungsrichtung
- 52
- Schienen
- 54
- Quersteg
- A
- erste Schwenkachse
- B
- zweite Schwenkachse
- C
- dritte Schwenkachse
- D
- vierte Schwenkachse
- E
- fünfte Schwenkachse
- I
- Sitz-Gebrauchsposition
- IA
- vorverlagerte Sitz-Gebrauchsposition
- IB
- zurückverlagerte Sitz-Gebrauchsposition
- II
- Tisch-Gebrauchsposition
- IIA
- vorverlagerte Tisch-Gebrauchsposition
- IIB
- zurückverlagerte Tisch-Gebrauchsposition
- III
- Taumel-Position
- IV
- Cargo-Position