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DE102004032869B4 - Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für Leitungen in einem Bauteil - Google Patents

Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für Leitungen in einem Bauteil Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für Leitungen in einem Bauteil, mit wenigstens einem Abdichtelement (12), das eine einen Aufnahmeraum (16) umschliessende elastische Hülle (13) aufweist an der eine Anschlussöffnung (15) angeordnet ist und dessen Aufnahmeraum (16) zur Expansion des Abdichtelementes (12) über die Anschlussöffnung (15) mit einem Medium befüllbar und/oder zur Kontraktion über die Anschlussöffnung (15) entleerbar ist, und mit einem eigensteifen Rahmenelement (11), dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Abdichtelement (12) am Aufnahmebereich (17) des eigensteifen Rahmenelements (11) mit diesem verbunden ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für Leitungen in einem Bauteil, der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 genannten Art.
  • Um nachträglich Leitungen durch ein Bauteil, wie beispielsweise Wände oder Decken, hindurchführen zu können, werden in den Bauteilen Durchführungen vorgesehen. Um in einem Brandfall die Ausbreitung eines Feuers im Gebäude über diese Durchführungen zu verhindern, müssen die Durchführungen mit geeigneten Elementen abgedichtet werden. Neben der Ausbreitung des Feuers muss auch die Ausbreitung der bei einem Brand entstehenden Rauchgase im Gebäude verhindert werden.
  • So ist aus der DE 199 55 765 eine Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für einen Gegenstand in einem Bauteil bekannt, die wenigstens ein bandförmiges, elastisches Abdichtelement umfasst, welches in einem Spalt zwischen einer in einem Bauelement vorhandenen Durchführung und einem die Durchführung durchsetzenden Gegenstand, wie z. B. einer Leitung, positionierbar ist. Das Abdichtelement besteht dabei im Ausgangszustand aus einem elastischen Kern, der von einem geschlossenen Mantel umgeben ist und durch den das elastische Abdichtelement in einem komprimierten Zustand gehalten wird. In diesem Ausgangszustand kann das elastische Abdichtelement um den Gegenstand herumgewickelt und mit diesem in einer Durchführung positioniert werden. Über eine mit dem Mantel verbundene Aufschlitzeinrichtung kann der Mantel durch Ziehen an der Aufschlitzeinrichtung eingeschnitten bzw. zerstört werden, wonach der Kern selbstständig Luft ansaugt und expandiert. Der Spalt in der Durchführung wird dadurch vollständig geschlossen.
  • Hierbei ist es jedoch von Nachteil, dass das Abdichtelement nur einmal verwendbar ist. Der Mantel ist nach der Montage zerstört und der von dem Abdichtelement umgebene Gegenstand kann nur noch unter Zerstörung des Abdichtelementes wieder aus der Durchführung entfernt werden. Auch bei der Installation eines weiteren Gegenstandes in der Durchführung sind eine Zerstörung des Abdichtelementes und der Einbau eines neuen Abdichtelementes unumgänglich.
  • Aus der DE 41 05 625 ist eine Vorrichtung zur Abdichtung einer Durchführung in Form einer Ummantelung für ein Kabel in einem Kabelkanal bzw. einer Durchführung bekannt. Die Ummantelung weist eine Umhüllung auf, deren Wände aus einem folienartigen Material bestehen. Die Umhüllung ist mit einem Schlauch oder Ventil verbunden, wodurch Fluid in den Innenraum der Umhüllung einbringbar ist. Durch das Fluid expandiert die Ummantelung und verschliesst so den Spalt zwischen dem Kabel und dem Kabelkanal.
  • Nachteilig an der Vorrichtung ist, dass aufgrund der Dampfdurchlässigkeit des Hüllmaterials ein Reservoir vorgesehen werden muss, welches über das Ventil oder den Schlauch mit der Umhüllung kommuniziert und aus dem entwichenes Fluid in die Umhüllung abgegeben wird. Bei einem Entleeren der Umhüllung fällt diese ungerichtet zusammen, so dass die Ummantelung aus dem Kabelkanal herausfallen kann.
  • Aus der DE 692 11 698 T2 ist eine Kanalabdichtung zu entnehmen, bei der Dichtelemente, welche flexible, hohle aufblasbare Umhüllungen aufweisen, um Kabel herumgewickelt sind. Die Kabel werden mit den um sie herumgewickelten Dichtelementen in einen Kanal eingeschoben und werden dort in Position aufgeblasen. Das Aufblasen kann unter Verwendung einer Sonde erfolgen, die mit einem Ventil, welches ein Teil der Umhüllung ist, in Verbindung steht.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für Leitungen bereitzustellen, die die genannten Nachteile vermeidet und die problemlos mehrfach geöffnet und geschlossen werden kann.
  • Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das wenigstens eine Abdichtelement am Aufnahmebereich des eigensteifen Rahmenelementes mit diesem verbunden ist. Dieses Rahmenelement, die z. B. aus Stahlblech oder einem ähnlich festen bzw. steifen Material gefertigt ist, stützt das Abdichtelement sowohl im komprimierten als wie auch im expandierten Zustand ab und gewährleistet, dass das Abdichtelement im komprimierten Zustand nicht einfach aus der Durchführung herausfällt. Das Rahmenelement sorgt ferner dafür, dass das Abdichtelement gerichtet komprimierbar ist, d. h. dass es in eine bestimmte Richtung öffnet bzw. schliesst. Ein wiederholtes Öffnen und Wiederverschliessen der Vorrichtung ist demnach leicht möglich.
  • Von Vorteil kann es sein, wenn in dem Aufnahmeraum des Abdichtelementes wenigstens ein porös-elastisches Element angeordnet ist, dessen Zellgitter selbst-rückstellend bzw. selbst-aufblasend ausgebildet ist. Nach einer Komprimierung des Elementes durch das Anlegen eines Vakuums kann dieses selbsttätig expandieren, wenn Luft oder ein anderes Medium ungehinderten Zugang zu dem Element hat.
  • Vorteilhaft ist der Aufnahmeraum ganz mit dem wenigstens einen porös-elastischen Element ausgefüllt, so dass das Abdichtelement vollständig automatisch expandieren kann, wenn der Luftzutritt möglich ist.
  • Günstigerweise ist der Aufnahmebereich des Rahmenelements als Rohrabschnitt ausgebildet, der eine flächige Festlegung und Führung des Abdichtelementes über die axiale Länge der Durchführung (im günstigsten Fall) ermöglicht. Dieser Rohrabschnitt kann in eine Durchführung in einem Bauteil, wie einer Wand oder Decke eingeführt werden, wobei er vorteilhaft gegen die Durchführung abdichtbar ist. Der Rohrabschnitt kann dabei jeglichen Querschnitt aufweisen, wie z. B. rund, elliptisch, quaderförmig, polygonal oder etc.
  • Vorteilhaft ist das wenigstens eine Abdichtelement mittels einer Klebeverbindung am Aufnahmebereich des Rahmenelements festgelegt, wodurch in einfacher Weise eine flächige Verbindung mit dem Rahmenelement geschaffen wird.
  • Günstigerweise weist das Rahmenelement einen Befestigungsabschnitt zur Befestigung der Vorrichtung an einem Bauteil auf. Hierdurch kann die Vorrichtung fest an einer Wand, Decke oder dgl. montiert werden. Vorteilhaft ist an dem Befestigungsabschnitt ein Dichtelement zur dichtenden Anlage des Befestigungsabschnitts an dem Bauteil angeordnet, wodurch eine rauchgasdichte Montage des Rahmenelements an dem Bauteil ermöglicht wird.
  • Von Vorteil ist es ferner, wenn die Anschlussöffnung mit einer Vakuumiereinrichtung, wie z. B. einer Vakuumpumpe oder einem Staubsauger verbindbar ist. Hierdurch kann in einfacher Weise durch die temporäre Verbindung mit einer Vakuumeinrichtung eine Komprimierung des Abdichtelementes und ein Öffnen der Vorrichtung zur Aufnahme von Leitungen erreicht werden.
  • Weitere Vorteile und Massnahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Aufsicht auf eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für Leitungen in einem Bauteil in der Ausgangsstellung,
  • 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie II-II aus 1,
  • 3 die Vorrichtung in geöffnetem Zustand in einem Schnitt entsprechend 2 mit einer Leitung,
  • 4 die Vorrichtung in abdichtendem Zustand in einem Schnitt entsprechend 3 mit der Leitung.
  • Eine erfindungsgemässe Vorrichtung 10 zum Abdichten einer Durchführung 51 für Leitungen 30 in einem Bauteil 50 ist in den 1 und 2 in ihrer Ausgangsstellung 41 dargestellt. Die Vorrichtung 10 beinhaltet ein eigensteifes Rahmenelement 11 die z. B. aus Stahlblech oder einem ähnlich festen Material gefertigt ist. Das Rahmenelement 11 bildet einen Rohrabschnitt 18 aus, der hier einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. In dem Rohrabschnitt 18 ist ein Aufnahmebereich 17 des Rahmenelements 11 angeordnet, in dem ein ringförmiges Abdichtelement 12 über eine Klebeverbindung 21 festgelegt ist. Das Abdichtelement 12 weist eine elastische Hülle 13 auf, die einen Aufnahmeraum 16 umgibt, der von einem porös elastischen Element 14 ausgefüllt ist. Als Material für die elastische Hülle 13 können alle Arten von Folien verwendet werden. Die Folien können feuerbeständig ausgerüstet sein, z. B. über ein dem Fachmann bekanntes Brandschutzcoating. Das porös-elastische Element 14 kann dabei z. B. aus einem Brandschutzschaum bzw. einem intumeszierenden Schaummaterial bestehen. Alternativ kann in der elastischen Hülle 13 auch eine Vielzahl porös-elastischer Elemente oder Massen komprimierbaren Materials angeordnet sein, wie z. B. Schaumstoffflocken, Styroporkugeln, Gummigranulate, Mineralwolle oder Glaswolle. Die elastische Hülle 13 ist mit einer Anschlussöffnung 15 versehen, die vorliegend als Rohrstutzen ausgebildet ist. Das ringförmige Abdichtelement 12 umfängt eine Öffnung 22 die sich von einem axialen Ende zum anderen axialen Ende des Abdichtelementes 12 erstreckt.
  • An dem Rahmenelement 11 ist ferner noch ein Befestigungsabschnitt 19 ausgebildet der den Rohrabschnitt 18 ringförmig umgibt. Über diesen Befestigungsabschnitt 19 ist die Vorrichtung 10 mittels Befestigungsmitteln 23, wie z. B. Schrauben, Anker, Dübel, an dem Bauteil 50 festlegbar, wobei der Rohrabschnitt 18 dann in der Durchführung 51 liegt, deren Innendurchmesser im Wesentlichen dem Aussendurchmesser des Rohrabschnitts 18 entspricht. Um eine gute Rauchgasabdichtung des Rahmenelements 11 gegenüber dem Bauteil 50 und der Durchführung 51 zu erreichen kann z. B. an der, dem Bauteil zugewandten Seite des Befestigungsabschnitts 19 ein Dichtelement 20 angeordnet sein. Dieses Dichtelement 20 kann z. B. aus einem intumeszierenden Material bestehen.
  • Um eine oder mehrere Leitungen 30, wie Kabel, Rohre oder andere Gegenstände durch die in der Durchführung 51 liegende Vorrichtung 10 hindurchzuführen wird zunächst die Anschlussöffnung 15 mit einer in 3 gestrichelt dargestellten Vakuumiereinrichtung 43, wie z. B. einer Saugpumpe, verbunden. Mittels der Vakuumiereinrichtung 43 wird Luft oder ein anderes in dem Abdichtelement befindliches strömungsfähiges Medium aus dem Abdichtelement herausgesaugt (Pfeil 44). Das Abdichtelement 12 zieht sich hierdurch, wie aus 3 ersichtlich ist, gerichtet zusammen, wobei die Öffnung 22 im Durchmesser vergrössert wird. Die gerichtete Komprimierung des Abdichtelementes 12 wird dabei dadurch begünstigt, dass das Abdichtelement flächig über die Klebeverbindung 21 mit dem Rohrabschnitt 18 des Rahmenelements 11 verbunden ist.
  • In dieser durch Vakuumieren des Abdichtelementes 12 erzielten geöffneten Stellung 42 der Vorrichtung 10 kann nun die Leitung 30 in die Öffnung 22 eingeschoben werden (vgl. 3).
  • Zum Abdichten der eingelegten Leitung 30 bzw. der eingelegten Leitungen muss nun lediglich die Verbindung zur Vakuumeinrichtung 43 unterbrochen werden, z. B. in dem die Vakuumeinrichtung 43 abgeschaltet und/oder von der Anschlussöffnung 15 entfernt wird. Durch die Ausbildung des porös-elastischen Elementes 14 im Aufnahmeraum 16 des Abdichtelementes 12 als „selbst-aufblasendes Element" saugt das Abdichtelement 12 automatisch Luft durch die Anschlussöffnung 15 an (Pfeil 45 in 4), so dass das Abdichtelement wieder expandiert und die Öffnung 22 um die Leitung 30 herum dicht verschliesst.
  • Das Vakuumieren des Abdichtelementes 12 zum Öffnen der Vorrichtung 10, z. B. um weitere Leitungen 30 durch die Vorrichtung hindurchzuführen, und dass anschliessende erneute Abdichten der Vorrichtung 10 kann entsprechend der vorhergehend beschriebenen Arbeitsweise wiederholt erfolgen.

Claims (7)

  1. Vorrichtung zum Abdichten einer Durchführung für Leitungen in einem Bauteil, mit wenigstens einem Abdichtelement (12), das eine einen Aufnahmeraum (16) umschliessende elastische Hülle (13) aufweist an der eine Anschlussöffnung (15) angeordnet ist und dessen Aufnahmeraum (16) zur Expansion des Abdichtelementes (12) über die Anschlussöffnung (15) mit einem Medium befüllbar und/oder zur Kontraktion über die Anschlussöffnung (15) entleerbar ist, und mit einem eigensteifen Rahmenelement (11), dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Abdichtelement (12) am Aufnahmebereich (17) des eigensteifen Rahmenelements (11) mit diesem verbunden ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Aufnahmeraum (16) des Abdichtelementes (12) wenigstens ein porös-elastisches Element (14) angeordnet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (16) mit dem wenigstens einen porös-elastischen Element (14) ausgefüllt ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (17) des Rahmenelements (11) als Rohrabschnitt (18) ausgebildet ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Abdichtelement (12) mittels einer Klebeverbindung (21) am Aufnahmebereich (17) des Rahmenelements (11) festgelegt ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmenelement (11) einen Befestigungsabschnitt (19) zur Befestigung der Vorrichtung (10) an einem Bauteil (50) aufweist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Befestigungsabschnitt (19) ein Dichtelement (20) zur dichtenden Anlage des Befestigungsabschnitts (19) an einem Bauteil (50) angeordnet ist.
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