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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Puder- und Warmluftabsaugung,
die im Ausleger von Bogenrotationsdruckmaschinen eingesetzt wird.
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Bei
schnelllaufenden Druckmaschinen mit einer Vielzahl von Farbwerken
und zusätzlichen
Lackiereinrichtungen ist der in der Auslage ankommende, frisch bedruckte
Bogen zumeist noch nicht ausgetrocknet. Damit es infolge der mechanischen
Beanspruchungen, die der Druckbogen erfährt, und des im Auslagestapel
herrschenden Druckes nicht zu einer Qualitätsminderung in Form von Abschmieren oder
Blocken kommt, werden in der Auslage Bestäubungseinrichtungen und Trocknungseinrichtungen eingesetzt.
Als Trockeneinrichtungen finden häufig Infrarottrockner Verwendung.
Mittels der Bestäubungseinrichtungen
wird Puder geringer Korngröße gleichmäßig über den
Bogen verteilt, welches am Bogen anhaftet. Die mit dem Trockner
in die Auslage eingebrachte Wärme
muss an geeigneter Stelle entfernt werden, da es sonst zur Überhitzung
kommt. Überschüssiges Puder
kann neben den Greifern auch ein vorgelagertes Lackwerk oder die
Druckwerke verschmutzen und zu Qualitätsbeeinträchtigungen führen.
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Gegenstand
der Erfindung ist eine Einrichtung zur Puder- und Luftabsaugung
im Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine, wobei im Ausleger
Kettenräder
vorgesehen sind, um die Ketten mit diesen zugeordneten Greiferwagen
umlaufen und eine Bestäubungseinrichtung
und/oder eine Trockeneinrichtung zwischen dem Förder- und dem Leertrum der
Ketten und eine Bogenleiteinrichtung unterhalb des Fördertrums
der Ketten angeordnet sind.
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Eine
Einrichtung dieser Art ist der
DE 198 26 083 A1 entnehmbar. Die im Ausleger
vorhandene überschüssige Warmluft
kann bei der genannten Lösung
zusammen mit einem Teil des Puder/Luftgemischs über die im Bogenleitblech vorgesehenen Öffnungen
abgesaugt werden. Zudem ist eine sich über die Breite des Auslegers
erstreckende Pudersperre im Bereich des Druckzylinders und eine
weitere Pudersperre am Leertrum vorgesehen. Nachteilig ist an dieser
Lösung,
dass das auf der Oberseite des Bedruckstoffs aufgebrachte Puder
durch die auf der anderen Bedruckstoffseite angeordneten Öffnungen nur
zu einem geringen Teil abgesaugt wird. Infolge des durch die Bewegung
der Greiferwagen verursachten Soges breitet sich ein Großteil des
Puder/Luftgemischs zunächst
unkontrolliert im Ausleger aus, bis es von der Pudersperre entfernt
wird.
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Gemäß der
DE 42 07 118 A1 ist
ein Bestäubungsgerät bekannt,
bei dem überschüssiges Puder von
einem in Bogenlaufrichtung der Puderdüse nachgeordneten Saugkanal
aufgenommen wird. Um den Austritt vom Puder/Luftgemisch aus dem
Bestäubungsgerät zu verhindern,
ist zudem eine Düsenreihe
vorgesehen, aus der im spitzen Winkel zu der Bedruckstoffoberfläche Blasluft
austritt. Mit Hilfe der Einrichtung kann überschüssiges Puder/Luftgemisch nur
von der Oberseite des Bedruckstoffs abgesaugt werden. Der Teil des überschüssigen Puders,
der diese Sperre passiert, kann sich ungehindert im Ausleger verteilen
und im Sog der rücklaufenden
Greiferwagen noch andere Aggregate der Druckmaschine, wie Lackwerk
oder Druckwerke, erreichen.
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Die
DE 199 08 266 A1 offenbart
eine Puderabsaugeinrichtung zum Sauberhalten und/oder Reinigen einer
Bogenauslage, die zwischen Leer- und Fördertrum angeordnet ist und
auf der dem Leertrum zugewandten Seite eine Öffnung zur Puderabsaugung aufweist.
Diese Einrichtung kann unterhalb einer Blaseinrichtung angeordnet
sein, mit welcher Luft von außerhalb
des Auslegers angesaugt und in das Auslegerinnere gefördert wird.
Damit entsteht eine Luftströmung
auf der Leertrumseite der Kette, wodurch an dieser Stelle die Ausbreitung
des Puder/Luftgemischs in Richtung Druckzylinder verhindert wird.
Nachteilig ist an dieser Lösung,
dass sich das überschüssige, nicht
am Bogen anhaftende Puder ungehindert im Ausleger ausbreiten kann,
bis es abgesaugt wird. Zudem kann das Puder/Luftgemisch, gefördert von
den sich aus der Kettenbewegung ergebenden Strömungen, von der dem Druckzylinder
zugewandten Seite der Bestäubungseinrichtung
ausgehend den Druckzylinder erreichen.
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Ausgehend
von den genannten Nachteilen ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der die überschüssige Warmluft aus dem Ausleger
entfernt und die Verschmutzung der Aggregate der Druckmaschine durch
Puder vermindert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen
enthalten.
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Durch
die Erfindung wird in vorteilhafter Weise das Puder/Luftgemisch
aus dem Inneren des Auslegers entfernt, wobei gleichzeitig die überschüssige Warmluft
entsorgt wird. Die zur Absaugung der Warmluft von mehreren Absaugeinrichtungen
erzeugten Strömungen
werden dazu zu einer Abluftströmung
zusammengefasst. Im Ausleger wird sowohl oberhalb wie auch unterhalb
der geförderten Druckbögen der
an den Teilen des Auslegers anhaftende Puder staub oder die mit Puder
durchsetzte Luft abgesaugt, wodurch der größte Teil des überschüssigen Puders
entfernbar ist.
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Auf
der Leertrumseite der Kette ist eine zusätzliche Pudersperre vorgesehen,
die in vorteilhafter Weise verhindert, dass Puder an den Greiferwagen
haften bleibt und von diesen oder durch die von der durch die Bewegung
der Greiferwagens verursachten Luftströmung zum Druckwerk transportiert wird.
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Die
für eine
effektvolle Absaugung des Puders notwendigen Strömungsgeschwindigkeiten können in
energiesparender Weise erreicht werden, da die Saugeinrichtungen
zur Absaugung des Puders auf der Druckbogenoberseite weitgehend
gleichgerichtet zueinander wirken. Der Wirkungsgrad der Puderabsaugung
wird vorteilhaft weiter verbessert, indem die erste Abschotteinrichtung
so zu den eingeschobenen Zusatzeinrichtungen zum Pudern oder Trocknen
angeordnet ist, dass sich auf der Leertrumseite ein Saugkanal bildet.
Infolge der anliegenden Saugleistung entsteht eine Luftströmung, die
im Bereich der Absaugöffnung
annähernd
senkrecht zur Kettenmittellinie und in größerem Abstand zur Ansaugöffnung annähernd parallel
zur Kettenmittellinie verläuft.
Die Strömung
ist auf der dem Druckzylinder zugewandten Seite der Absaugöffnung gegensinnig zur
Bewegung der leertrumseitig zurücklaufenden Greiferwagen
gerichtet. Damit ist auch der zum Druckzylinder zurücklaufende
Greiferwagen und das ihn in Resten umgebende Puder/Luftgemisch auf
einem langen Stück
der Greiferwagenbahn der Strömungswirkung
ausgesetzt.
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Insgesamt
ist der Auslegerinnenraum von Absaugströmungen durchzogen, die den
größten Teil des
umschlossenen Volumens erreichen und damit effektiv das Puder/Luftgemisch
und die vorhandene überschüssige Wärme entfernen.
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Anhand
des nachfolgend angeführten
Ausführungsbeispiels
soll die Erfindung näher
beschrieben werden.
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Die
einzige Zeichnung zeigt einen Bogenausleger und angedeutet den von
ihm erzeugten Bogenstapel 5. Zwischen Paaren von oberen
und unteren Kettenrädern 1,2 laufen
Ketten um, denen im gleichmäßigen Abstand
Greiferwagen 7 zugeordnet sind. Die zu transportierenden
Bögen 17 werden
an den Greiferwagen 7 auf nicht dargestellten Greiferaufschlägen fixiert,
dem Bogenstapel 5 auf der Fördertrumseite der Ketten 4 zugeführt und
mit Hilfe einer Saugwalze 6 abgebremst. Auf der Leertrumseite der
Ketten 3 erfolgt die Rückführung der
Greiferwagen 7 zu einem nicht dargestellten Druckzylinder oder
Lackzylinder. Unterhalb des Fördertrums 4 und damit
unterhalb des Bogenförderweges
sind sich entlang des Bogenweges erstreckende Bogenleitbleche 10 angeordnet.
Diese dienen der Bogenführung
und weisen Öffnungen
auf. Anstatt von mehreren einzelnen kann auch ein durchgehendes
Bogen leitblech 10 vorgesehen sein. Das in Bogenlaufrichtung
betrachtete letzte Bogenleitblech 10 kann zusammen mit
der Saugwalze verschiebbar ausgeführt sein, womit eine Anpassung
an wechselnde Formate möglich
wird. Die Öffnungen
der Bogenleitbleche 10 sind mit einer Unterdruckquelle
verbunden. Bei einer Variante mit mehreren Bogenleitblechen 10 kann
jedem eine separate Unterdruckquelle zugeordnet sein. Als Unterdruckquelle
finden Axiallüfter
Verwendung. Die von mehreren Axiallüftern vom Druckbogen abgeführte Luft
kann zusammengeführt
und über
eine zentrale Absaugung aus dem Ausleger gefördert werden. Durch die Öffnungen
der Bogenleitbleche 10 wird damit ein großer Teil
der im Ausleger anliegenden Überschusswärme abgeführt. In
den Bereichen des Bogenleitblechs 10, die der Bestäubungseinrichtung 9 gegenüberliegen
oder die sich in Bogenlaufrichtung betrachtet an diese Bereiche
anschließen,
wird zusammen mit der Warmluft der in ihr enthaltene Puderstaub
abgesaugt.
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Oberhalb
des Leertrums der Kette 3 ist eine erste Abschotteinrichtung 12 angeordnet.
Die erste Abschotteinrichtung 12 ist zwischen die Seitenwände des
Auslegers eingepasst und gegenüber
den Seitenwänden
abgedichtet. In Bogenlaufrichtung erstreckt sie sich bei der bevorzugten
Ausführungsform in
dem Bereich von unterem Kettenrad 2 bis zur Saugwalze 6.
Eine längere
Ausführung
ist ebenfalls möglich.
Die erste Abschotteinrichtung 12 weist eine Absaugöffnung 14 auf, über die
mit Hilfe einer nicht dargestellten Absaugung, z.B. in Form eines
Axiallüfters,
das Puder/Luftgemisch und die Warmluft aus dem Innenraum absaugbar
sind.
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Mit
der Anordnung der ersten Abschotteinrichtung 12 bildet
sich ein die Transportzone umschließender Schacht, der seitlich
von den Auslegerwänden
auf seiner Oberseite von der sich über die Auslegerbreite erstreckenden
ersten Abschotteinrichtung 12 und auf seiner Unterseite
von den Bogenleitblechen 10 begrenzt wird.
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Zwischen
dem Förder-
und Leertrum 4, 3 ist eine zweite Abschotteinrichtung 13 angeordnet,
die sich ebenfalls über
die Breite des Auslegers erstreckt. Die zweite Abschotteinrichtung 13 weist
eine, sich quer zur Bogenlaufrichtung erstreckende erste Absaugeinrichtung 15.1 auf.
Der Raum zwischen Förder-
und Leertrum 4, 3 nimmt zudem noch eine Bestäubungseinrichtung 9 und/oder
eine Trockeneinrichtung 11 auf. Die Bestäubungseinrichtung 9 wird von
einer Puderdüsenleiste 8,
einer sie umgebenden, zum Fördertrum 4 offenen
Glocke 18 und einer zweiten Absaugeinrichtung 15.2 gebildet.
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Die
zweite Absaugeinrichtung 15.2 ist in Förderrichtung betrachtet hinter
der Puderdüsenleiste 8 angeordnet
und erstreckt sich quer zur Bogenförderrichtung über die
Maschinenbreite. Die Puderdüsenleiste 8 ist
gegenüber
der zweiten Absaugeinrichtung 15.2 so abgedichtet, dass
das ausgebrachte Puder erst in den Bereichen des Druckbogens von
diesem abgesaugt wird, die die Puderzone verlassen haben.
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Die
Bestäubungseinrichtung 9 und
die Trockeneinrichtung 11 weisen eine äußere Gestalt auf, die es ermöglicht,
sie in die Seitenwände
des Auslegers einzuschieben, in denen zu diesem Zweck Aussparungen
vorgesehen sind.
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Die
Aussparungen sind so angeordnet, dass die zweite Abschotteinrichtung 13 an
die eingeschobene Bestäubungseinrichtung 9 angrenzt.
Zwischen beiden Einrichtungen können
Dichtungen vorgesehen sein. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform
mit verlängerter
zweiter Abschotteinrichtung 13 sind Aussparungen zur Aufnahme
der Bestäubungseinrichtung 9 und/oder
der Trockeneinrichtung 11 vorgesehen. In diese kann dann
z.B. die Bestäubungseinrichtung 9 über die
Aussparungen in den Seitenwänden
eingeschoben werden, so dass sie parallel zur Bogenförderebene
allseitig von der zweiten Abschotteinrichtung 13 umschlossen
ist.
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Nachfolgend
wird die Wirkungsweise der Erfindung beschrieben.
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Der
im Greiferschluss geförderte
Druckbogen 17 wird vom Druckzylinder abgezogen und in Richtung
Bogenstapel 5 gefördert.
Mit dem Erreichen der Bogenleitbleche 10 wird er von seiner
Unterseite durch die Öffnungen
in den Bogenleitblechen 10 angesaugt und damit auf den
Bogenleitblechen 10 geführt.
Auf die Oberseite des Druckbogens 17 wirkt die Strahlung
der Trockeneinrichtung 11 ein und erwärmt diesen. Damit erwärmt sich
auch die den Druckbogen 17 umgebende Luft, die um den Druckbogen 17 durch
die Bogenleitbleche 10 abgeführt wird. Wenn der Druckbogen 17 die
Puderdüsenreihe 8 erreicht hat,
wird er von dieser mit Puder bestäubt. Puder welches auf den
Greiferwagen 7 gelangt ist, nicht auf dem Druckbogen 17 haftendes
Puder wird im weiteren Verlauf von der zweiten Absaugeinrichtung 15.2, welche
unmittelbar über
dem Greiferwagenweg angeordnet ist, abgesaugt. Durch die von der
Bewegung der Greiferwagen 7 erzeugte turbulente Strömung wird über dem
Druckbogen 17 verbliebenes Puder aufgewirbelt, so dass
sich ein Puder/Luftgemisch bildet. Dieses wird anschließend von
der ersten Absaugungseinrichtung 15.1 abgesaugt, die in
einem größeren Abstand
zur Bogenförderebene
angeordnet ist als die zweite Absaugeinrichtung 15.2.
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Die
von der ersten und der zweiten Absaugeinrichtung 15.1, 15.2 erzeugte
Luftströmung
wird anschließend
unter der Wirkung einer weiteren, in der Zeichnung nicht dargestellten
Absaugung durch die Absaugöffnung 14 aus
dem Ausleger geleitet. Dabei kommt es zu einer großen Strömungsgeschwindigkeit,
da die Absaugeinrichtungen 15.1, 15.2 und die
nicht dargestellte Absaugung gleichgerichtet wirken und sich die
Saugleistungen somit addieren. Die Luftströmung hoher Strömungsgeschwindigkeit
wirkt als Pudersperre gegenüber
dem Lack- oder Druckzylinder.
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Die
erste Abschotteinrichtung 12 bildet zusammen mit der zweiten
Abschotteinrichtung 13, der Bestäubungseinrichtung 9 und
der Trockeneinrichtung 11 einen Saugkanal. In diesem Saugkanal herrscht
eine weitgehend parallel zur Kettenlinie verlaufende Strömung, die
oberhalb der Trockeneinrichtung gegensinnig zur Bewegung der leertrumseitig zurücklaufenden
Greiferwagen gerichtet ist.
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Damit
ist auch das im Sog des zurücklaufenden
Greiferwagens befindliche Puder/Luftgemisch gehindert, das Lackwerk
oder Druckwerk zu erreichen und wird, selbst wenn es die Pudersperre
passiert hat, zurückgeführt und
durch die Absaugöffnung 14 nach
außen
transportiert. Insgesamt ist der Auslegerinnenraum von Absaugströmungen durchzogen, die
den größten Teil
des umschlossenen Volumens erreichen und damit effektiv das Puder/Luftgemisch und
die vorhandene überschüssige Wärme entfernen.
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Alle
aus dem Ausleger geführten
Strömungen
werden mit Hilfe einer Gesamtabsaugung zusammengefasst und durch
einen Puderabscheider geleitet, in dem das Puder aus dem Puder/Luftgemisch
entfernt wird.
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Um
eine bessere Zugänglichkeit
für den
Bediener zu gewährleisten,
kann die erste Abschotteinrichtung teilweise um die Schwenkachse
drehbar ausgeführt
sein.
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- 1
- Oberes
Kettenrad
- 2
- Unteres
Kettenrad
- 3
- Leertrum
- 4
- Fördertrum
- 5
- Bogenstapel
- 6
- Saugwalze
- 7
- Greiferwagen
- 8
- Puderdüsenleiste
- 9
- Bestäubungseinrichtung
- 10
- Bogenleitblech
- 11
- Trockeneinrichtung
- 12
- Erste
Abschotteinrichtung
- 13
- Zweite
Abschotteinrichtung
- 14
- Absaugöffnung
- 15.1
- Erste
Absaugeinrichtung
- 15.2
- Zweite
Absaugeinrichtung
- 16
- Schwenkachse
- 17
- Druckbogen
- 18
- Glocke