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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablösen von Klebeetiketten von
einem Untergrund, insbesondere zum Ablösen von aufgeklebten Flaschenetiketten.
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Einer
der größten Anwendungsbereiche
von Klebeetiketten findet sich in der Getränkeindustrie beim Etikettieren
von Flaschen aus Glas oder aus Kunststoff, von denen die Etiketten
vor einer erneuten Befüllung
wieder abgelöst
werden müssen.
Dort, wo Papieretiketten direkt auf die Oberfläche von Mehrwegflaschen aufgeklebt
werden, erfolgt das Ablösen
der Etiketten gewöhnlich
in heißen
Bädern,
in denen eine wässrige
Reinigungsflüssigkeit
durch die Etiketten hindurch zu den wasserlöslichen Klebern vordringt und
diese löst.
Jedoch werden die Etiketten in diesen Reinigungsbädern angegriffen
und teilweise aufgelöst,
so dass die zum Bedrucken der Etiketten verwendete Druckfarbe zusammen
mit weiteren Schadstoffen in die Laugenbäder gelangt. Die Bäder müssen daher
verhältnismäßig häufig ausgetauscht oder
wiederaufbereitet werden, wodurch für die Flaschenreinigung nicht
unerhebliche Kosten entstehen.
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Zur
Beseitigung dieser Probleme wurde bereits vorgeschlagen, die Flaschen
mit sogenannten Wrap-Around-Etiketten zu versehen, die in Form einer
Banderole um eine zylindrische Umfangsfläche der Flaschen herumgelegt
werden. Die entgegengesetzten Enden der Banderole werden im Bereich
einer Überlappungsstelle
miteinander verklebt, so dass die Etiketten nicht direkt an den
Flaschen haften. Diese Etiketten lassen sich mit Hilfe eines Luft-
oder Wasserstrahls entfernen, der sie quer zur Umfangsrichtung durchtrennt,
wie zum Beispiel in der
US 5,317,794
A offenbart. Jedoch wird als nachteilig angesehen, dass
die Etiketten größer als
für die
Informationsübermittlung
erforderlich gemacht werden müssen
und dass die Flaschen oberhalb und unterhalb der Etiketten mit einer überstehenden
Schulter versehen werden müssen,
um ein Verrutschen oder ein Herabfallen von der Flasche zu verhindern.
Diese Schultern führen
jedoch zu einer Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes
der Flaschen und schränken
die designerischen Möglichkeiten
bei ihrer Gestaltung erheblich ein.
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Aus
der
US 4,661,195 A ist
weiter ein Verfahren zum Dekorieren von zylindrischen Getränkedosen
bekannt, bei dem zum Dekorieren verwendete Wrap-Around-Etiketten
durch Einblasen eines Gasstrahls zwischen die Etiketten und den
Behälter
zerrissen und anschließend
durch das Gas abtransportiert werden.
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Darüber hinaus
ist aus der
US 5,217,538
A eine Vorrichtung Entfernen von Klebeetiketten von Flaschen
oder anderen Behältern
bekannt, in der die Etiketten durch einen Fluidstrahl von den rotierenden Behältern entfernt
und radial nach außen
getragen werden. Das Entfernen der Etiketten kann erleichtert werden,
wenn sich auf der Rückseite
der Etiketten ein Trennmittel befindet, dessen geringe Haftung bewirkt,
dass es als Anti-Haftmittel oder Lösemittel dient. Als Beispiel
für die
Offenbarung eines Anti-Haftmittels auf Etiketten vor deren Aufkleben
auf die Flaschen ist dort die
DE 35 08 150 A1 genannt.
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Andere,
auf dem Fachgebiet auch als Sperrlack bekannte Anti-Haftmittel bilden
auf der Etikettenrückseite
eine Sperrschicht, die verhindern soll, dass der zum Aufkleben verwendete
Kleber, gewöhnlich ein
Dispersionskleber auf Wasserbasis, mit der Etikettenrückseite
in Berührung
tritt bzw. in ein saugfähiges
Etikettenmaterial eindringt und so das spätere Ablösen der Etiketten verhindert.
Der Sperrlack muss so auf den verwendeten Kleber abgestimmt werden, dass
seine Adhäsion
am Kleber kleiner ist als die Adhäsion des Klebers am Untergrund
und kleiner als die Adhäsion
des Sperrlacks an der Etikettenrückseite, so
dass sich die Etiketten beim Entfernen an der Grenzschicht zwischen
dem Sperrlack und dem Kleber lösen
lassen. In der Praxis konnte jedoch bisher kein geeignetes Sperrlack/Kleber-System entwickelt werden,
da scheinbar die Haftung zwischen Sperrlack und Kleber starken Schwankungen
unterworfen ist, was in einigen Fällen zu einer unerwünschten
vorzeitigen Selbstablösung
der Etiketten führte,
während
sich die Etiketten in anderen Fällen überhaupt nicht
oder nur in kleinen Fetzen vom Untergrund abziehen ließen.
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In
der am Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung noch unveröffentlichten
Deutschen Patentanmeldung
100 50 472 A1 eines Kooperationspartners des Anmelders
wurde daher unter anderem ein Verfahren zur Herstellung von abziehbaren
Klebeetiketten vorgeschlagen, bei dem die Klebeetiketten vor dem
Aufkleben auf einen Untergrund auf ihrer Rückseite mit einem Spaltmittel
beschichtet werden, das sich bei einem späteren Abziehen der Etiketten
vom Untergrund durch Kohäsionsbruch
in zwei getrennte Spaltmittelschichten aufspaltet, von denen eine
an der Etikettenrückseite
und eine an dem zum Aufkleben der Etiketten verwendeten Kleber haften
bleibt. Mit Hilfe des Spaltmittels lassen sich die Etiketten unabhängig vom
Untergrund und Kleber mit einer definierten Abziehkraft vollständig abziehen.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein schnelles
und automatisierbares Verfahren zum Ablösen von Klebeetiketten bereitzustellen,
mit dem für
eine sichere zerstörungsfreie
Ablösung
der Etiketten gesorgt und bei Flaschenetiketten eine Kontamination
von Reinigungsflüssigkeit
durch Druckfarbe und andere, bei der Zersetzung von Etiketten frei
werdende Schadstoffe vermieden werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination gelöst, nach
der die Etiketten durch einen Fluidstrahl abgelöst werden, der vorzugsweise
unter einem flachen Winkel oder parallel zum Untergrund zwischen
die Etiketten und den Untergrund gelenkt wird, um die Spaltmittelschicht
zu spalten, so dass nur der von einem Teil des Spaltmittels bedeckte
Kleber auf dem Untergrund zurückbleibt.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass eine auf der Rückseite
von Klebeetiketten zwischen diesen und dem Kleber angeordnet Spaltmittelschicht
nicht nur ein manuelles Abziehen der Klebeetiketten von einem Untergrund
erleichtert, wie in der oben genannten
Deutschen Patentanmeldung 100 50
472 A1 beschrieben, sondern dass dadurch auch erstmalig
ein funktionierendes automatisierbares Verfahren zum Ablösen von
Flaschenetiketten bereitgestellt werden kann, mit dem sich die eingangs
beschriebenen Probleme beim Ablösen
von Flaschenetiketten in Flüssigkeitsbädern vermeiden lassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Spaltung der Spaltmittelschicht zwischen der Etikettenrückseite
und dem Kleber mittels eines Fluidstrahls sorgt für eine vollständige zerstörungsfreie
Ablösung des
Etikettenmaterials und ist von der Zusammensetzung des Untergrundes,
der Etiketten und des Klebers unabhängig. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
daher zur Ablösung
sämtlicher
Arten von Etiketten auf nahezu allen Untergründen eingesetzt werden, vorausgesetzt
die Etiketten sind vor ihrem Aufkleben auf den Untergrund auf ihrer
Rückseite
mit einem Spaltmittel beschichtet worden, wie in der bereits genannten
Deutschen Patentanmeldung
100 50 472 A1 beschrieben, deren Offenbarung durch Bezugnahme
hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass das Abziehen
der in dieser Anmeldung vorgeschlagenen Klebeetiketten vom Untergrund
ausgehend von einem ihrer Ränder
erfolgt, wobei der Kohäsionsbruch
der Spaltmittelschicht in Richtung eines entgegengesetzten Randes
entlang einer quer zu dieser Richtung verlaufenden linienförmigen Spaltfront
fortschreitet, und dass sich ein ganz ähnliches Ergebnis durch Ablösen dieser
Etiketten mittels eines Fluidstrahls erzielen lässt.
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Während jedoch
beim Abziehen von Etiketten eine Zugkraft auf die Etiketten ausgeübt wird,
um den Kohäsionsbruch
entlang der Spaltfront herbeizuführen,
wird beim Ablösen
mittels eines Fluidstrahls der Kohäsionsbruch bevorzugt dadurch
hervorgerufen, dass ein Teil des Fluids in Bereiche zwischen jeweils
zwei im Abstand voneinander angeordneten Kleberflächen gelenkt
wird, in denen die Etiketten nicht am Untergrund haften. Das Fluid
kann dort zwischen die Etikettenrückseite und den Untergrund
eindringen, wodurch eine Kraft auf die Etikettenrückseite
ausgeübt
wird, die bewirkt, dass sich die Spaltmittelschicht an den benachbarten
Rändern
der Kleberflächen
spaltet. Dabei bleiben die mit Spaltmittel bedeckten Kleberflächen auf
dem Untergrund zurück, während die
Etiketten zusammen mit dem übrigen Spaltmittel
abgeführt
werden.
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Im
Unterschied zum manuellen Abziehen von Etiketten, bei dem das anfängliche
Ablösen
und Ergreifen eines Etikettenrandes nicht selten etwas problematisch
ist, wird durch das in die Zwischenräume zwischen zwei benachbarten
Kleberflächen
eindringende Fluid auch das Einleiten der Spaltung der Spaltmittelschicht
am Rand der Etiketten erleichtert, ohne dass zuvor deren Haftung
in diesem Bereich beeinträchtigt
wird. Bei einem Kleberauftrag in Form von parallelen Raupen, wie
er bereits bei vielen Flaschenetiketten üblich ist, um ein Übermaß an Kleber zwischen
dem Untergrund und der Etikettenrückseite und damit ein Verrutschen
der Etiketten bei feuchtem Kleber zu verhindern, wird das Fluid
bevorzugt in einer zur Richtung der Kleberraupen parallelen Richtung
auf die Etiketten gelenkt, d. h. bei Flaschenetiketten gewöhnlich in
Umfangsrichtung der Flaschen.
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Da
der Kohäsionsbruch
in der Spaltmittelschicht entlang einer zur Richtung des Fluidstrahls senkrechten
Spaltfront fortschreitet, bleiben bei unveränderter Etikettenbreite die
für eine
Fortsetzung des Kohäsionsbruchs
vom Fluidstrahl aufzubringenden Kräfte während der gesamten Ablösung der
Etiketten im Wesentlichen gleich. Dies gestattet ein besonders energiearmes
Ablösen,
wenn die Auftreffgeschwindigkeit und die Auftreffkraft des Fluidstrahls pro
Flächeneinheit
gleich bleiben, was vorzugsweise dadurch erreicht werden kann, dass
der Fluidstrahl der Trennlinie nachgeführt wird, zum Beispiel durch eine
Relativbewegung zwischen einer Austrittsöffnung des Fluidstrahls und
dem Untergrund, an dem die Etiketten haften.
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Zum
Ablösen
der Etiketten kann grundsätzlich
sowohl ein flüssiger
als auch ein gasförmiger
Fluidstrahl verwendet werden, wobei ein gasförmiges Fluid bevorzugt wird,
da in diesem Fall die Etiketten ohne eine nachfolgende Trocknung
entsorgt oder dem Altpapier-Recycling zugeführt werden können. Außerdem können dann
handelsübliche
Luftmesservorrichtungen verwendet werden, wie sie bereits zum Entfernen
von Banderolen von Flaschen verwendet werden. Außerdem kann der erzeugte Gasstrom
zum Abführen
der abgelösten
Etiketten verwendet werden.
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Demgegenüber bestünde bei
einer Verwendung von wasserlöslichen
Klebern zum Aufkleben der Etiketten auf Flaschen oder einen anderen
wasserunempfindlichen Untergrund der Vorteil eines wässrigen
Fluids darin, dass der Untergrund bereits bei der Ablösung der
Etiketten mit Wasser benetzt wird, was ein anschließendes Entfernen
des mit wasserunlöslichem
Spaltmittel bedeckten Klebers erleichtert.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass dazu Wasser
zu den nicht von Spaltmittel bedeckten Rändern des Klebers zugeführt wird,
um den Kleber unter dem Spaltmittel aufzulösen, bei Flaschen beispielsweise,
indem diese in ein Reinigungsbad eingetaucht werden. Bei Versuchen mit üblichen
Reinigungslaugen zur Entfernung von Flaschenetiketten wurde festgestellt,
dass der Kleber und das restliche Spaltmittel sehr schnell von den Flaschenoberflächen abgelöst wurden.
Bei Verwendung weniger aggressiver Reinigungsflüssigkeiten könnte jedoch
gegebenenfalls vor einer Benetzung der Flaschen mit Reinigungsflüssigkeit
das wasserunlösliche
Spaltmittel auf mechanischem Wege, zum Beispiel mittels Bürsten, ganz
oder teilweise von der Oberfläche
des Klebers entfernt werden, um dessen Auflösung in der Reinigungsflüssigkeit
zu beschleunigen.
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Auch
ein raupen- oder fleckenförmiges
Auftragen des Klebers auf den Untergrund erleichtert das spätere Ablösen des
Klebers in der Reinigungsflüssigkeit,
weil dieser längere
Angriffsfronten geboten werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht von oben auf einen Teil einer Etikettenablösestation
zum Ablösen
von Klebeetiketten von Flaschen mittels eines Luftstrahls;
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die 2 bis 5 zeigen
vergrößerte Querschnittsansichten
der Flaschen und eines zur Erzeugung des Luftstrahls dienenden Luftmessers
in unterschiedlichen Stadien beim Ablösen der Etiketten;
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6 zeigt
eine vergrößerte Querschnittsansicht
entlang der Linie VI-VI der 3;
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die 7a und 7b dienen
zur Erläuterung
des Ablösevorgangs
und zeigen jeweils einen vergrößerten Ausschnitt
A aus 6 in zwei anderen Stadien des Ablösevorgangs.
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Die
in 1 teilweise dargestellte Etikettenablösestation 1 zum
Ablösen
von aufgeklebten Etiketten von zylindrischen Umfangsflächen 3 von
Glas- oder Kunststoffflaschen 4 vor deren Reinigung besteht
im Wesentlichen aus zwei parallelen Flaschenförderern 5, 6 zum
Transport der Flaschen 4 sowie mehreren hintereinander
zwischen den beiden Flaschenförderern 5, 6 angeordneten
Etikettenablösevorrichtungen 7.
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Der
Aufbau der Flaschenförderer 5, 6 entspricht
im Wesentlichen demjenigen üblicher
Flaschenförderer,
auf denen eine einzelne Reihe von Flaschen 4 zwischen zwei
seitlichen Begrenzungen 8, 9 aufrecht stehend
vorwärtsbewegt
wird. Die Förderer 5, 6 können beispielsweise
als Rollenbahn mit einer Vielzahl angetriebener Rollen ausgebildet
sein.
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Im
Bereich von jeder der Etikettenablösevorrichtungen 7 weist
der erste Förderer 5 jeweils
eine Flaschenweiche 10 auf (in 1 unterschiedlichen Stellungen
dargestellt), mit der einzelne Flaschen 4 aus dem geförderten
Flaschenstrom in die jeweiligen Etikettenablösevorrichtungen 7 ausgeschleust
werden können,
kurz bevor eine dort befindliche Flasche 4 nach dem Ablösen ihres
Etiketts 11 oder ihrer Etiketten zum Förderer 6 weitertransportiert
wird.
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Die
Etikettenablösevorrichtungen 7 bestehen
im Wesentlichen aus einem Drehteller 12 und einem vertikal
beweglichen Niederhalter (nicht dargestellt), zwischen denen jeweils
eine Flasche 4 um ihre vertikale Längsmittelachse drehbar festgehalten
werden kann, einem Antrieb (nicht dargestellt) zum Drehen des Drehtellers 12,
des Niederhalters und einer dazwischen festgehaltenen Flasche 4,
einem mit Druckluft beaufschlagbaren Luftmesser 14 mit
einer vertikal ausgerichteten schlitzförmigen Luftaustrittsöffnung 15,
die sich in einem vorgegebenen Abstand von der Umfangsfläche 3 einer
zwischen Drehteller 12 und Niederhalter gehaltenen Flasche 4 über die gesamte
Höhe des
jeweiligen Etiketts 11 erstreckt, sowie einem in Drehrichtung
der Flaschen 4 vor dem Luftmesser 14 angeordneten
Etikettensensor 16, der zur Steuerung der Luftzufuhr zum
Luftmesser 14 dient.
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Das
Luftmesser 14 weist einen an sich bekannten Aufbau auf,
wobei seine Luftaustrittsöffnung 15 so
angeordnet ist, dass in der Querschnittsansicht der 2 bis 5 ein
aus der Luftaustrittsöffnung 15 in
Richtung der Flaschenumfangsfläche 3 emittierter
Luftstrahl L an seinem Auftreffpunkt A auf der Umfangsfläche 3 einen
Winkel α von
etwa 10 Grad mit der Tangente T im Auftreffpunkt A einschließt (vergleiche 2).
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Das
Luftmesser 14 wird aus einer Druckluftquelle (nicht dargestellt)
mit Druckluft gespeist, wenn ein zwischen der Druckluftquelle und
dem jeweiligen Luftmesser 14 angeordnetes Ventil 17 durch
ein Signal des Etikettensensors 16 geöffnet wird.
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Der
Etikettensensor 16 kann zum Beispiel ein optischer Sensor
sein, von dem ein Lichtstrahl radial in Richtung der Flaschenumfangsflächen 3 gelenkt
und die Intensität
des reflektierten Lichts gemessen wird. Dabei wird der unterschiedliche
Reflexionsgrad der Etiketten 11 und der Flaschenoberfläche 3 ausgenutzt,
um den Zeitpunkt zu ermitteln, in dem sich ein in Drehrichtung vorderer
Rand 19 der Etiketten 11 vor dem Sensor 16 vorbeibewegt.
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Sobald
sich eine der aus dem Förderer 5 ausgeschleusten
Flaschen 4 auf dem Drehteller 12 befindet und
vom Niederhalter auf diesem festgehalten wird, wird der Drehteller 12 mit
dem Niederhalter und der Flasche 4 in Drehung versetzt,
wobei sich die Umfangsfläche 3 der
Flasche 4 in einem geringen Abstand an der Luftaustrittsöffnung 15 entlang
bewegt. Sobald der vordere Rand 19 des Flaschenetiketts 11 den
Sensor 16 passiert, wird das Ventil 17 zwischen
der Druckluftquelle und dem Luftmesser 14 geöffnet und
das letztere mit Druckluft beaufschlagt, um das Flaschenetikett 11 mittels
des aus der Luftaustrittsöffnung 15 ausgestoßenen scharf
gebündelten
Luftstrahls L trocken von der Flasche 4 abzulösen.
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Sobald
sich der in Drehrichtung hintere Rand 18 der Etiketten 11 am
Luftmesser 14 vorbei bewegt hat, wird das Ventil 17 geschlossen,
der Drehantrieb des Drehtellers 12 abgeschaltet und die
Flasche 4 vom Drehteller 12 herab in Richtung
des Förderers 6 transportiert.
Dieser Vorgang erfolgt in einem vorbestimmten Zeitabstand nach dem Öffnen des
Ventils 17, wobei sich der richtige Zeitabstand aus der
Umfangsgeschwindigkeit der Flaschen 4 und der Breite der
Etiketten 11 berechnen und in Abhängigkeit von der letzteren
verändern
lässt.
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Wie
am besten in den 2 bis 7 dargestellt, bestehen
die trocken abgelösten
Klebeetiketten 11 im Wesentlichen aus einem Zuschnitt aus
Papier oder einem anderen üblicherweise
zur Herstellung von Etiketten verwendeten Material 20 mit
einer bedruckten Sicht- oder Vorderseite 21 und einer dazu entgegengesetzten
Klebe- oder Rückseite 22 (4).
Die Etiketten 11 sind mittels eines gebräuchlichen
wasserlöslichen
Klebers 23 auf die Umfangsflächen 3 der Flaschen 4 aufgeklebt.
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Wie
am besten in den 6 und 7 dargestellt,
wird der Kleber 23 beim Aufkleben der Etiketten 11 in
Form von parallelen Kleberraupen 24 auf die Rückseiten 22 der
Etiketten 11 aufgebracht. Die Kleberraupen 24 sind
in Umfangsrichtung der Flaschen 4 ausgerichtet, so dass
sie parallel zur Drehrichtung verlaufen, wenn die Umfangsflächen 3 der
Flaschen 4 auf dem Drehteller 13 am Luftmesser 14 vorbeibewegt
werden.
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Um
das Ablösen
der aufgeklebten Etiketten 11 vor einer erneuten Befüllung der
Flaschen 4 zu erleichtern, wurde beim Bedrucken der Etiketten 11,
d. h. vor dem Aufbringen des Klebers 23, die Etikettenrückseiten 22 in
einer Menge von etwa 5 bis 10 g/m2 ganzflächig mit
einem Spaltlack 25 beschichtet. Dieser als Dispersion verarbeitete
Spaltlack 25 besteht im Wesentlichen aus zwei in Wasser
oder einer anderen Flüssigkeit
dispergierten Komponenten, von denen die erste, ein weiches modifiziertes
Styrol-Acrylat-Copolymer mit wasserabweisenden Eigenschaften beim
Aufkleben der Etiketten 11 einen Kontakt des wässrigen
Klebers 23 mit dem Etikettenmaterial 20 verhindern
soll, und von denen die zweite, Calciumstearat, dem Spaltlack 25 die
verhältnismäßig geringe
innere Kohäsion
verleiht. Das Mischungsverhältnis
der beiden Komponenten beträgt etwa
50:50 (Feststoffanteil in der Dispersion).
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Nach
dem Trocknen des Spaltlacks 25 weist dieser eine innere
Kohäsion
auf, die erheblich kleiner ist als die Reißfestigkeit des Etikettenmaterials 20, erheblich
kleiner als die Adhäsion des
Klebers 23 an der Umfangsfläche 3 der Flaschen 4,
kleiner als die Adhäsion
des Klebers 23 am Spaltlack 25 und kleiner als
die Adhäsion
des Spaltlacks 25 an den Etikettenrückseiten 22, so dass
der Spaltlack 25 durch Kohäsionsbruch gespalten wird,
wenn auf die Etiketten 11 aufgebrachte Zugkräfte oder
zwischen den Etiketten 11 und der Umfangsfläche 3 wirkende
Scherkräfte die
Kohäsionskraft
des Spaltlacks 25 übersteigen.
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Diese
Zug- bzw. Scherkräfte
werden durch den aus der Luftaustrittsöffnung 15 austretenden Luftstrahl
L aufgebracht, der durch die beschriebene Ausrichtung der Luftaustrittsöffnung 15 zwischen
die Etiketten 11 und die Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 gelenkt
wird, um den Spaltlack 25 zu spalten und durch diese Spaltung
die Etiketten 11 von den Flaschen 4 abzulösen.
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Die
ganzflächig
auf die Rückseite 22 der
Etiketten aufgebrachte Spaltlackschicht 25 in Verbindung
mit den später
aufgebrachten, in Drehrichtung der Flaschen ausgerichteten Kleberraupen 24 erleichtert
es, die Aufspaltung der Spaltlackschicht 25 am vorderen
Rand 19 der Etiketten 11 einzuleiten, ohne zuvor
die Haftung der Etiketten 11 im Bereich dieses Randes 19 an
der Umfangsfläche 3 zu
beeinträchtigen.
Wenn nämlich
der Luftstrahl L unter einem flachen Winkel kurz vor dem vorderen
Rand 19 der Etiketten 11 auf die Umfangsfläche 3 der
Flaschen 4 auftrifft (3), wird
ein Teil der Luft entlang der Umfangsfläche 3 zum Rand 19 hin
umgelenkt und dringt dort in den Zwischenräumen 26 zwischen jeweils
zwei benachbarten Kleberraupen 24, in denen die Spaltlackschicht 25 nicht
am Kleber 23 haftet, zwischen die Spaltlackschicht 25 und
die Umfangsfläche 3 der
Flaschen 4 ein. In dem an den Rand 19 angrenzenden
Bereich dieser Zwischenräume 26 werden
die Etiketten 11 durch die eingedrungenen Luft von der
Umfangsfläche 3 der
Flaschen 4 abgehoben und radial nach außen gedrückt, wie in 7a dargestellt.
Sobald die an den Rändern
der Kleberraupen 24 auf die Spaltlackschicht 25 ausgeübten Zugkräfte die
innere Kohäsion
des Spaltlacks 25 übersteigen,
wird entlang dieser Ränder
die Spaltung des Spaltlacks 25 eingeleitet. Wie in 7b dargestellt,
spaltet sich dort der Spaltlack 25 entlang einer in Drehrichtung
fortschreitenden Spaltfront 28 auf, wobei ein Teil des
Spaltlacks 25 an der von der Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 abgewandten
Oberfläche
der Kleberraupen 24 haften bleibt und diese bedeckt. Während dieser
Teil des Spaltlacks 25 zusammen mit dem Kleber 23 auf
der Flasche 4 zurückbleibt,
bleibt der Rest des Spaltlacks 25 auf den Etikettenrückseiten 22 haften
und wird zusammen mit den vom Luftstrom mitgerissenen abgelösten Etiketten 11 abgeführt.
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Während die
Etiketten 11 anschließend
weiter am Luftmesser 14 vorbeibewegt werden, schreitet die
Spaltfront 28 mit gleicher Geschwindigkeit durch die Spaltlackschicht 25 fort,
wobei die Etiketten 11 über
ihre gesamten Höhe
von den Flaschen 4 gelöst werden.
Der vordere Rand 19 der Etiketten 11 wird dabei
durch den Luftstrahl L von der Umfangsfläche 3 weg nach außen umgebogen,
wie in 4 dargestellt. Wenn die Spaltfront den hinteren
Rand 18 der Etiketten 11 erreicht, werden die
Etiketten vom Luftstrahl L mitgerissen, bevor kurz danach die Luftzufuhr
zum Luftmesser 14 unterbrochen wird.
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An
Stelle eines Auftrags des Klebers 23 in Form von parallelen
Kleberraupen 24 auf die Spaltlackschicht 25 beim
Aufkleben der Etiketten 11 ist auch ein punktförmiger Auftrag
des Klebers 23 in Form von rasterartig verteilten kleinen
Kleberflecken möglich,
zwischen denen ebenfalls Luft unter den Spaltlack 25 eindringen
kann.
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Nach
dem Ablösen
der Etiketten 11 werden die Flaschen 4 mit den
von Spaltlack 25 überzogenen Kleberraupen 24 auf
dem Förderer 6 zu
einem Tauchbad mit heißer
wässriger
Reinigungsflüssigkeit gefördert, in
dem der wasserlösliche
Kleber 23 aufgelöst
und dadurch von der Umfangsfläche 3 der
Flaschen 4 entfernt wird. Um Verzögerungen beim Auflösen des
Klebers 23 infolge des wasserunlöslichen Spaltlacks 25 zu
vermeiden, können
entlang des Förderers 6 Bürsten (nicht
dargestellt) vorgesehen sein, um einen Teil des Spaltlacküberzugs 25 auf
den Kleberraupen 24 mechanisch zu entfernen.