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DE10130747B4 - Verfahren zum Ablösen von Klebeetiketten - Google Patents

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DE10130747B4 DE2001130747 DE10130747A DE10130747B4 DE 10130747 B4 DE10130747 B4 DE 10130747B4 DE 2001130747 DE2001130747 DE 2001130747 DE 10130747 A DE10130747 A DE 10130747A DE 10130747 B4 DE10130747 B4 DE 10130747B4
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Abstract

Verfahren zum zerstörungsfreien Ablösen verschiedenartiger Klebeetiketten von unterschiedlichen Untergründen, insbesondere zum Ablösen von aufgeklebten Flaschenetiketten, bei dem eine Spaltmittelschicht zwischen einer Rückseite der Klebeetiketten und einem beliebigen die Haftung der Klebeetiketten am Untergrund bewirkenden Kleber durch Kohäsionsbruch gespalten wird, wobei die Etiketten (11) durch einen Fluidstrahl (L) abgelöst werden, der zwischen die Etiketten (11) und den Untergrund (3) gelenkt wird, um die Spaltmittelschicht (25) zu spalten, so dass nur der von einem Teil des Spaltmittels (25) bedeckte Kleber (23) auf dem Untergrund (3) zurückbleibt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablösen von Klebeetiketten von einem Untergrund, insbesondere zum Ablösen von aufgeklebten Flaschenetiketten.
  • Einer der größten Anwendungsbereiche von Klebeetiketten findet sich in der Getränkeindustrie beim Etikettieren von Flaschen aus Glas oder aus Kunststoff, von denen die Etiketten vor einer erneuten Befüllung wieder abgelöst werden müssen. Dort, wo Papieretiketten direkt auf die Oberfläche von Mehrwegflaschen aufgeklebt werden, erfolgt das Ablösen der Etiketten gewöhnlich in heißen Bädern, in denen eine wässrige Reinigungsflüssigkeit durch die Etiketten hindurch zu den wasserlöslichen Klebern vordringt und diese löst. Jedoch werden die Etiketten in diesen Reinigungsbädern angegriffen und teilweise aufgelöst, so dass die zum Bedrucken der Etiketten verwendete Druckfarbe zusammen mit weiteren Schadstoffen in die Laugenbäder gelangt. Die Bäder müssen daher verhältnismäßig häufig ausgetauscht oder wiederaufbereitet werden, wodurch für die Flaschenreinigung nicht unerhebliche Kosten entstehen.
  • Zur Beseitigung dieser Probleme wurde bereits vorgeschlagen, die Flaschen mit sogenannten Wrap-Around-Etiketten zu versehen, die in Form einer Banderole um eine zylindrische Umfangsfläche der Flaschen herumgelegt werden. Die entgegengesetzten Enden der Banderole werden im Bereich einer Überlappungsstelle miteinander verklebt, so dass die Etiketten nicht direkt an den Flaschen haften. Diese Etiketten lassen sich mit Hilfe eines Luft- oder Wasserstrahls entfernen, der sie quer zur Umfangsrichtung durchtrennt, wie zum Beispiel in der US 5,317,794 A offenbart. Jedoch wird als nachteilig angesehen, dass die Etiketten größer als für die Informationsübermittlung erforderlich gemacht werden müssen und dass die Flaschen oberhalb und unterhalb der Etiketten mit einer überstehenden Schulter versehen werden müssen, um ein Verrutschen oder ein Herabfallen von der Flasche zu verhindern. Diese Schultern führen jedoch zu einer Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes der Flaschen und schränken die designerischen Möglichkeiten bei ihrer Gestaltung erheblich ein.
  • Aus der US 4,661,195 A ist weiter ein Verfahren zum Dekorieren von zylindrischen Getränkedosen bekannt, bei dem zum Dekorieren verwendete Wrap-Around-Etiketten durch Einblasen eines Gasstrahls zwischen die Etiketten und den Behälter zerrissen und anschließend durch das Gas abtransportiert werden.
  • Darüber hinaus ist aus der US 5,217,538 A eine Vorrichtung Entfernen von Klebeetiketten von Flaschen oder anderen Behältern bekannt, in der die Etiketten durch einen Fluidstrahl von den rotierenden Behältern entfernt und radial nach außen getragen werden. Das Entfernen der Etiketten kann erleichtert werden, wenn sich auf der Rückseite der Etiketten ein Trennmittel befindet, dessen geringe Haftung bewirkt, dass es als Anti-Haftmittel oder Lösemittel dient. Als Beispiel für die Offenbarung eines Anti-Haftmittels auf Etiketten vor deren Aufkleben auf die Flaschen ist dort die DE 35 08 150 A1 genannt.
  • Andere, auf dem Fachgebiet auch als Sperrlack bekannte Anti-Haftmittel bilden auf der Etikettenrückseite eine Sperrschicht, die verhindern soll, dass der zum Aufkleben verwendete Kleber, gewöhnlich ein Dispersionskleber auf Wasserbasis, mit der Etikettenrückseite in Berührung tritt bzw. in ein saugfähiges Etikettenmaterial eindringt und so das spätere Ablösen der Etiketten verhindert. Der Sperrlack muss so auf den verwendeten Kleber abgestimmt werden, dass seine Adhäsion am Kleber kleiner ist als die Adhäsion des Klebers am Untergrund und kleiner als die Adhäsion des Sperrlacks an der Etikettenrückseite, so dass sich die Etiketten beim Entfernen an der Grenzschicht zwischen dem Sperrlack und dem Kleber lösen lassen. In der Praxis konnte jedoch bisher kein geeignetes Sperrlack/Kleber-System entwickelt werden, da scheinbar die Haftung zwischen Sperrlack und Kleber starken Schwankungen unterworfen ist, was in einigen Fällen zu einer unerwünschten vorzeitigen Selbstablösung der Etiketten führte, während sich die Etiketten in anderen Fällen überhaupt nicht oder nur in kleinen Fetzen vom Untergrund abziehen ließen.
  • In der am Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung noch unveröffentlichten Deutschen Patentanmeldung 100 50 472 A1 eines Kooperationspartners des Anmelders wurde daher unter anderem ein Verfahren zur Herstellung von abziehbaren Klebeetiketten vorgeschlagen, bei dem die Klebeetiketten vor dem Aufkleben auf einen Untergrund auf ihrer Rückseite mit einem Spaltmittel beschichtet werden, das sich bei einem späteren Abziehen der Etiketten vom Untergrund durch Kohäsionsbruch in zwei getrennte Spaltmittelschichten aufspaltet, von denen eine an der Etikettenrückseite und eine an dem zum Aufkleben der Etiketten verwendeten Kleber haften bleibt. Mit Hilfe des Spaltmittels lassen sich die Etiketten unabhängig vom Untergrund und Kleber mit einer definierten Abziehkraft vollständig abziehen.
  • Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein schnelles und automatisierbares Verfahren zum Ablösen von Klebeetiketten bereitzustellen, mit dem für eine sichere zerstörungsfreie Ablösung der Etiketten gesorgt und bei Flaschenetiketten eine Kontamination von Reinigungsflüssigkeit durch Druckfarbe und andere, bei der Zersetzung von Etiketten frei werdende Schadstoffe vermieden werden kann.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination gelöst, nach der die Etiketten durch einen Fluidstrahl abgelöst werden, der vorzugsweise unter einem flachen Winkel oder parallel zum Untergrund zwischen die Etiketten und den Untergrund gelenkt wird, um die Spaltmittelschicht zu spalten, so dass nur der von einem Teil des Spaltmittels bedeckte Kleber auf dem Untergrund zurückbleibt.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass eine auf der Rückseite von Klebeetiketten zwischen diesen und dem Kleber angeordnet Spaltmittelschicht nicht nur ein manuelles Abziehen der Klebeetiketten von einem Untergrund erleichtert, wie in der oben genannten Deutschen Patentanmeldung 100 50 472 A1 beschrieben, sondern dass dadurch auch erstmalig ein funktionierendes automatisierbares Verfahren zum Ablösen von Flaschenetiketten bereitgestellt werden kann, mit dem sich die eingangs beschriebenen Probleme beim Ablösen von Flaschenetiketten in Flüssigkeitsbädern vermeiden lassen. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Spaltung der Spaltmittelschicht zwischen der Etikettenrückseite und dem Kleber mittels eines Fluidstrahls sorgt für eine vollständige zerstörungsfreie Ablösung des Etikettenmaterials und ist von der Zusammensetzung des Untergrundes, der Etiketten und des Klebers unabhängig. Das erfindungsgemäße Verfahren kann daher zur Ablösung sämtlicher Arten von Etiketten auf nahezu allen Untergründen eingesetzt werden, vorausgesetzt die Etiketten sind vor ihrem Aufkleben auf den Untergrund auf ihrer Rückseite mit einem Spaltmittel beschichtet worden, wie in der bereits genannten Deutschen Patentanmeldung 100 50 472 A1 beschrieben, deren Offenbarung durch Bezugnahme hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass das Abziehen der in dieser Anmeldung vorgeschlagenen Klebeetiketten vom Untergrund ausgehend von einem ihrer Ränder erfolgt, wobei der Kohäsionsbruch der Spaltmittelschicht in Richtung eines entgegengesetzten Randes entlang einer quer zu dieser Richtung verlaufenden linienförmigen Spaltfront fortschreitet, und dass sich ein ganz ähnliches Ergebnis durch Ablösen dieser Etiketten mittels eines Fluidstrahls erzielen lässt.
  • Während jedoch beim Abziehen von Etiketten eine Zugkraft auf die Etiketten ausgeübt wird, um den Kohäsionsbruch entlang der Spaltfront herbeizuführen, wird beim Ablösen mittels eines Fluidstrahls der Kohäsionsbruch bevorzugt dadurch hervorgerufen, dass ein Teil des Fluids in Bereiche zwischen jeweils zwei im Abstand voneinander angeordneten Kleberflächen gelenkt wird, in denen die Etiketten nicht am Untergrund haften. Das Fluid kann dort zwischen die Etikettenrückseite und den Untergrund eindringen, wodurch eine Kraft auf die Etikettenrückseite ausgeübt wird, die bewirkt, dass sich die Spaltmittelschicht an den benachbarten Rändern der Kleberflächen spaltet. Dabei bleiben die mit Spaltmittel bedeckten Kleberflächen auf dem Untergrund zurück, während die Etiketten zusammen mit dem übrigen Spaltmittel abgeführt werden.
  • Im Unterschied zum manuellen Abziehen von Etiketten, bei dem das anfängliche Ablösen und Ergreifen eines Etikettenrandes nicht selten etwas problematisch ist, wird durch das in die Zwischenräume zwischen zwei benachbarten Kleberflächen eindringende Fluid auch das Einleiten der Spaltung der Spaltmittelschicht am Rand der Etiketten erleichtert, ohne dass zuvor deren Haftung in diesem Bereich beeinträchtigt wird. Bei einem Kleberauftrag in Form von parallelen Raupen, wie er bereits bei vielen Flaschenetiketten üblich ist, um ein Übermaß an Kleber zwischen dem Untergrund und der Etikettenrückseite und damit ein Verrutschen der Etiketten bei feuchtem Kleber zu verhindern, wird das Fluid bevorzugt in einer zur Richtung der Kleberraupen parallelen Richtung auf die Etiketten gelenkt, d. h. bei Flaschenetiketten gewöhnlich in Umfangsrichtung der Flaschen.
  • Da der Kohäsionsbruch in der Spaltmittelschicht entlang einer zur Richtung des Fluidstrahls senkrechten Spaltfront fortschreitet, bleiben bei unveränderter Etikettenbreite die für eine Fortsetzung des Kohäsionsbruchs vom Fluidstrahl aufzubringenden Kräfte während der gesamten Ablösung der Etiketten im Wesentlichen gleich. Dies gestattet ein besonders energiearmes Ablösen, wenn die Auftreffgeschwindigkeit und die Auftreffkraft des Fluidstrahls pro Flächeneinheit gleich bleiben, was vorzugsweise dadurch erreicht werden kann, dass der Fluidstrahl der Trennlinie nachgeführt wird, zum Beispiel durch eine Relativbewegung zwischen einer Austrittsöffnung des Fluidstrahls und dem Untergrund, an dem die Etiketten haften.
  • Zum Ablösen der Etiketten kann grundsätzlich sowohl ein flüssiger als auch ein gasförmiger Fluidstrahl verwendet werden, wobei ein gasförmiges Fluid bevorzugt wird, da in diesem Fall die Etiketten ohne eine nachfolgende Trocknung entsorgt oder dem Altpapier-Recycling zugeführt werden können. Außerdem können dann handelsübliche Luftmesservorrichtungen verwendet werden, wie sie bereits zum Entfernen von Banderolen von Flaschen verwendet werden. Außerdem kann der erzeugte Gasstrom zum Abführen der abgelösten Etiketten verwendet werden.
  • Demgegenüber bestünde bei einer Verwendung von wasserlöslichen Klebern zum Aufkleben der Etiketten auf Flaschen oder einen anderen wasserunempfindlichen Untergrund der Vorteil eines wässrigen Fluids darin, dass der Untergrund bereits bei der Ablösung der Etiketten mit Wasser benetzt wird, was ein anschließendes Entfernen des mit wasserunlöslichem Spaltmittel bedeckten Klebers erleichtert.
  • Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass dazu Wasser zu den nicht von Spaltmittel bedeckten Rändern des Klebers zugeführt wird, um den Kleber unter dem Spaltmittel aufzulösen, bei Flaschen beispielsweise, indem diese in ein Reinigungsbad eingetaucht werden. Bei Versuchen mit üblichen Reinigungslaugen zur Entfernung von Flaschenetiketten wurde festgestellt, dass der Kleber und das restliche Spaltmittel sehr schnell von den Flaschenoberflächen abgelöst wurden. Bei Verwendung weniger aggressiver Reinigungsflüssigkeiten könnte jedoch gegebenenfalls vor einer Benetzung der Flaschen mit Reinigungsflüssigkeit das wasserunlösliche Spaltmittel auf mechanischem Wege, zum Beispiel mittels Bürsten, ganz oder teilweise von der Oberfläche des Klebers entfernt werden, um dessen Auflösung in der Reinigungsflüssigkeit zu beschleunigen.
  • Auch ein raupen- oder fleckenförmiges Auftragen des Klebers auf den Untergrund erleichtert das spätere Ablösen des Klebers in der Reinigungsflüssigkeit, weil dieser längere Angriffsfronten geboten werden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • 1 zeigt eine schematische Ansicht von oben auf einen Teil einer Etikettenablösestation zum Ablösen von Klebeetiketten von Flaschen mittels eines Luftstrahls;
  • die 2 bis 5 zeigen vergrößerte Querschnittsansichten der Flaschen und eines zur Erzeugung des Luftstrahls dienenden Luftmessers in unterschiedlichen Stadien beim Ablösen der Etiketten;
  • 6 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht entlang der Linie VI-VI der 3;
  • die 7a und 7b dienen zur Erläuterung des Ablösevorgangs und zeigen jeweils einen vergrößerten Ausschnitt A aus 6 in zwei anderen Stadien des Ablösevorgangs.
  • Die in 1 teilweise dargestellte Etikettenablösestation 1 zum Ablösen von aufgeklebten Etiketten von zylindrischen Umfangsflächen 3 von Glas- oder Kunststoffflaschen 4 vor deren Reinigung besteht im Wesentlichen aus zwei parallelen Flaschenförderern 5, 6 zum Transport der Flaschen 4 sowie mehreren hintereinander zwischen den beiden Flaschenförderern 5, 6 angeordneten Etikettenablösevorrichtungen 7.
  • Der Aufbau der Flaschenförderer 5, 6 entspricht im Wesentlichen demjenigen üblicher Flaschenförderer, auf denen eine einzelne Reihe von Flaschen 4 zwischen zwei seitlichen Begrenzungen 8, 9 aufrecht stehend vorwärtsbewegt wird. Die Förderer 5, 6 können beispielsweise als Rollenbahn mit einer Vielzahl angetriebener Rollen ausgebildet sein.
  • Im Bereich von jeder der Etikettenablösevorrichtungen 7 weist der erste Förderer 5 jeweils eine Flaschenweiche 10 auf (in 1 unterschiedlichen Stellungen dargestellt), mit der einzelne Flaschen 4 aus dem geförderten Flaschenstrom in die jeweiligen Etikettenablösevorrichtungen 7 ausgeschleust werden können, kurz bevor eine dort befindliche Flasche 4 nach dem Ablösen ihres Etiketts 11 oder ihrer Etiketten zum Förderer 6 weitertransportiert wird.
  • Die Etikettenablösevorrichtungen 7 bestehen im Wesentlichen aus einem Drehteller 12 und einem vertikal beweglichen Niederhalter (nicht dargestellt), zwischen denen jeweils eine Flasche 4 um ihre vertikale Längsmittelachse drehbar festgehalten werden kann, einem Antrieb (nicht dargestellt) zum Drehen des Drehtellers 12, des Niederhalters und einer dazwischen festgehaltenen Flasche 4, einem mit Druckluft beaufschlagbaren Luftmesser 14 mit einer vertikal ausgerichteten schlitzförmigen Luftaustrittsöffnung 15, die sich in einem vorgegebenen Abstand von der Umfangsfläche 3 einer zwischen Drehteller 12 und Niederhalter gehaltenen Flasche 4 über die gesamte Höhe des jeweiligen Etiketts 11 erstreckt, sowie einem in Drehrichtung der Flaschen 4 vor dem Luftmesser 14 angeordneten Etikettensensor 16, der zur Steuerung der Luftzufuhr zum Luftmesser 14 dient.
  • Das Luftmesser 14 weist einen an sich bekannten Aufbau auf, wobei seine Luftaustrittsöffnung 15 so angeordnet ist, dass in der Querschnittsansicht der 2 bis 5 ein aus der Luftaustrittsöffnung 15 in Richtung der Flaschenumfangsfläche 3 emittierter Luftstrahl L an seinem Auftreffpunkt A auf der Umfangsfläche 3 einen Winkel α von etwa 10 Grad mit der Tangente T im Auftreffpunkt A einschließt (vergleiche 2).
  • Das Luftmesser 14 wird aus einer Druckluftquelle (nicht dargestellt) mit Druckluft gespeist, wenn ein zwischen der Druckluftquelle und dem jeweiligen Luftmesser 14 angeordnetes Ventil 17 durch ein Signal des Etikettensensors 16 geöffnet wird.
  • Der Etikettensensor 16 kann zum Beispiel ein optischer Sensor sein, von dem ein Lichtstrahl radial in Richtung der Flaschenumfangsflächen 3 gelenkt und die Intensität des reflektierten Lichts gemessen wird. Dabei wird der unterschiedliche Reflexionsgrad der Etiketten 11 und der Flaschenoberfläche 3 ausgenutzt, um den Zeitpunkt zu ermitteln, in dem sich ein in Drehrichtung vorderer Rand 19 der Etiketten 11 vor dem Sensor 16 vorbeibewegt.
  • Sobald sich eine der aus dem Förderer 5 ausgeschleusten Flaschen 4 auf dem Drehteller 12 befindet und vom Niederhalter auf diesem festgehalten wird, wird der Drehteller 12 mit dem Niederhalter und der Flasche 4 in Drehung versetzt, wobei sich die Umfangsfläche 3 der Flasche 4 in einem geringen Abstand an der Luftaustrittsöffnung 15 entlang bewegt. Sobald der vordere Rand 19 des Flaschenetiketts 11 den Sensor 16 passiert, wird das Ventil 17 zwischen der Druckluftquelle und dem Luftmesser 14 geöffnet und das letztere mit Druckluft beaufschlagt, um das Flaschenetikett 11 mittels des aus der Luftaustrittsöffnung 15 ausgestoßenen scharf gebündelten Luftstrahls L trocken von der Flasche 4 abzulösen.
  • Sobald sich der in Drehrichtung hintere Rand 18 der Etiketten 11 am Luftmesser 14 vorbei bewegt hat, wird das Ventil 17 geschlossen, der Drehantrieb des Drehtellers 12 abgeschaltet und die Flasche 4 vom Drehteller 12 herab in Richtung des Förderers 6 transportiert. Dieser Vorgang erfolgt in einem vorbestimmten Zeitabstand nach dem Öffnen des Ventils 17, wobei sich der richtige Zeitabstand aus der Umfangsgeschwindigkeit der Flaschen 4 und der Breite der Etiketten 11 berechnen und in Abhängigkeit von der letzteren verändern lässt.
  • Wie am besten in den 2 bis 7 dargestellt, bestehen die trocken abgelösten Klebeetiketten 11 im Wesentlichen aus einem Zuschnitt aus Papier oder einem anderen üblicherweise zur Herstellung von Etiketten verwendeten Material 20 mit einer bedruckten Sicht- oder Vorderseite 21 und einer dazu entgegengesetzten Klebe- oder Rückseite 22 (4). Die Etiketten 11 sind mittels eines gebräuchlichen wasserlöslichen Klebers 23 auf die Umfangsflächen 3 der Flaschen 4 aufgeklebt.
  • Wie am besten in den 6 und 7 dargestellt, wird der Kleber 23 beim Aufkleben der Etiketten 11 in Form von parallelen Kleberraupen 24 auf die Rückseiten 22 der Etiketten 11 aufgebracht. Die Kleberraupen 24 sind in Umfangsrichtung der Flaschen 4 ausgerichtet, so dass sie parallel zur Drehrichtung verlaufen, wenn die Umfangsflächen 3 der Flaschen 4 auf dem Drehteller 13 am Luftmesser 14 vorbeibewegt werden.
  • Um das Ablösen der aufgeklebten Etiketten 11 vor einer erneuten Befüllung der Flaschen 4 zu erleichtern, wurde beim Bedrucken der Etiketten 11, d. h. vor dem Aufbringen des Klebers 23, die Etikettenrückseiten 22 in einer Menge von etwa 5 bis 10 g/m2 ganzflächig mit einem Spaltlack 25 beschichtet. Dieser als Dispersion verarbeitete Spaltlack 25 besteht im Wesentlichen aus zwei in Wasser oder einer anderen Flüssigkeit dispergierten Komponenten, von denen die erste, ein weiches modifiziertes Styrol-Acrylat-Copolymer mit wasserabweisenden Eigenschaften beim Aufkleben der Etiketten 11 einen Kontakt des wässrigen Klebers 23 mit dem Etikettenmaterial 20 verhindern soll, und von denen die zweite, Calciumstearat, dem Spaltlack 25 die verhältnismäßig geringe innere Kohäsion verleiht. Das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten beträgt etwa 50:50 (Feststoffanteil in der Dispersion).
  • Nach dem Trocknen des Spaltlacks 25 weist dieser eine innere Kohäsion auf, die erheblich kleiner ist als die Reißfestigkeit des Etikettenmaterials 20, erheblich kleiner als die Adhäsion des Klebers 23 an der Umfangsfläche 3 der Flaschen 4, kleiner als die Adhäsion des Klebers 23 am Spaltlack 25 und kleiner als die Adhäsion des Spaltlacks 25 an den Etikettenrückseiten 22, so dass der Spaltlack 25 durch Kohäsionsbruch gespalten wird, wenn auf die Etiketten 11 aufgebrachte Zugkräfte oder zwischen den Etiketten 11 und der Umfangsfläche 3 wirkende Scherkräfte die Kohäsionskraft des Spaltlacks 25 übersteigen.
  • Diese Zug- bzw. Scherkräfte werden durch den aus der Luftaustrittsöffnung 15 austretenden Luftstrahl L aufgebracht, der durch die beschriebene Ausrichtung der Luftaustrittsöffnung 15 zwischen die Etiketten 11 und die Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 gelenkt wird, um den Spaltlack 25 zu spalten und durch diese Spaltung die Etiketten 11 von den Flaschen 4 abzulösen.
  • Die ganzflächig auf die Rückseite 22 der Etiketten aufgebrachte Spaltlackschicht 25 in Verbindung mit den später aufgebrachten, in Drehrichtung der Flaschen ausgerichteten Kleberraupen 24 erleichtert es, die Aufspaltung der Spaltlackschicht 25 am vorderen Rand 19 der Etiketten 11 einzuleiten, ohne zuvor die Haftung der Etiketten 11 im Bereich dieses Randes 19 an der Umfangsfläche 3 zu beeinträchtigen. Wenn nämlich der Luftstrahl L unter einem flachen Winkel kurz vor dem vorderen Rand 19 der Etiketten 11 auf die Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 auftrifft (3), wird ein Teil der Luft entlang der Umfangsfläche 3 zum Rand 19 hin umgelenkt und dringt dort in den Zwischenräumen 26 zwischen jeweils zwei benachbarten Kleberraupen 24, in denen die Spaltlackschicht 25 nicht am Kleber 23 haftet, zwischen die Spaltlackschicht 25 und die Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 ein. In dem an den Rand 19 angrenzenden Bereich dieser Zwischenräume 26 werden die Etiketten 11 durch die eingedrungenen Luft von der Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 abgehoben und radial nach außen gedrückt, wie in 7a dargestellt. Sobald die an den Rändern der Kleberraupen 24 auf die Spaltlackschicht 25 ausgeübten Zugkräfte die innere Kohäsion des Spaltlacks 25 übersteigen, wird entlang dieser Ränder die Spaltung des Spaltlacks 25 eingeleitet. Wie in 7b dargestellt, spaltet sich dort der Spaltlack 25 entlang einer in Drehrichtung fortschreitenden Spaltfront 28 auf, wobei ein Teil des Spaltlacks 25 an der von der Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 abgewandten Oberfläche der Kleberraupen 24 haften bleibt und diese bedeckt. Während dieser Teil des Spaltlacks 25 zusammen mit dem Kleber 23 auf der Flasche 4 zurückbleibt, bleibt der Rest des Spaltlacks 25 auf den Etikettenrückseiten 22 haften und wird zusammen mit den vom Luftstrom mitgerissenen abgelösten Etiketten 11 abgeführt.
  • Während die Etiketten 11 anschließend weiter am Luftmesser 14 vorbeibewegt werden, schreitet die Spaltfront 28 mit gleicher Geschwindigkeit durch die Spaltlackschicht 25 fort, wobei die Etiketten 11 über ihre gesamten Höhe von den Flaschen 4 gelöst werden. Der vordere Rand 19 der Etiketten 11 wird dabei durch den Luftstrahl L von der Umfangsfläche 3 weg nach außen umgebogen, wie in 4 dargestellt. Wenn die Spaltfront den hinteren Rand 18 der Etiketten 11 erreicht, werden die Etiketten vom Luftstrahl L mitgerissen, bevor kurz danach die Luftzufuhr zum Luftmesser 14 unterbrochen wird.
  • An Stelle eines Auftrags des Klebers 23 in Form von parallelen Kleberraupen 24 auf die Spaltlackschicht 25 beim Aufkleben der Etiketten 11 ist auch ein punktförmiger Auftrag des Klebers 23 in Form von rasterartig verteilten kleinen Kleberflecken möglich, zwischen denen ebenfalls Luft unter den Spaltlack 25 eindringen kann.
  • Nach dem Ablösen der Etiketten 11 werden die Flaschen 4 mit den von Spaltlack 25 überzogenen Kleberraupen 24 auf dem Förderer 6 zu einem Tauchbad mit heißer wässriger Reinigungsflüssigkeit gefördert, in dem der wasserlösliche Kleber 23 aufgelöst und dadurch von der Umfangsfläche 3 der Flaschen 4 entfernt wird. Um Verzögerungen beim Auflösen des Klebers 23 infolge des wasserunlöslichen Spaltlacks 25 zu vermeiden, können entlang des Förderers 6 Bürsten (nicht dargestellt) vorgesehen sein, um einen Teil des Spaltlacküberzugs 25 auf den Kleberraupen 24 mechanisch zu entfernen.

Claims (17)

  1. Verfahren zum zerstörungsfreien Ablösen verschiedenartiger Klebeetiketten von unterschiedlichen Untergründen, insbesondere zum Ablösen von aufgeklebten Flaschenetiketten, bei dem eine Spaltmittelschicht zwischen einer Rückseite der Klebeetiketten und einem beliebigen die Haftung der Klebeetiketten am Untergrund bewirkenden Kleber durch Kohäsionsbruch gespalten wird, wobei die Etiketten (11) durch einen Fluidstrahl (L) abgelöst werden, der zwischen die Etiketten (11) und den Untergrund (3) gelenkt wird, um die Spaltmittelschicht (25) zu spalten, so dass nur der von einem Teil des Spaltmittels (25) bedeckte Kleber (23) auf dem Untergrund (3) zurückbleibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil des Fluidstrahls (L) in Bereiche gelenkt wird, in denen zwischen der Spaltmittelschicht (25) und dem Untergrund (3) kein Kleber (23) vorhanden ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidstrahl (L) in einer Richtung zwischen die Etiketten (11) und den Untergrund (3) gelenkt wird, die einer Ausrichtung von nicht mit Kleber (23) versehenen Bereichen (26) zwischen der Spaltmittelschicht (25) und dem Untergrund (3) entspricht.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil des Fluidstrahls (L) in Zwischenräume (26) zwischen im Abstand nebeneinander angeordneten Kleberflächen (24) gelenkt wird, um die Spaltmittelschicht (25) zwischen den Kleberflächen (24) und der Etikettenrückseite (22) durch Kohäsionsbruch zu spalten.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltung der Spaltmittelschicht (25) an einem Rand (19) der Etiketten (11) eingeleitet wird, indem mindestens ein Teil des Fluidstrahls (L) in Zwischenräume (26) zwischen im Abstand nebeneinander angeordneten Kleberflächen (24) gelenkt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ablösung von Etiketten (11) von einem zylindrischen Untergrund (3) der Fluidstrahl (L) in Umfangsrichtung des Untergrundes (3) zwischen diesen und die Etiketten (11) gelenkt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ablösung von Etiketten von einem zylindrischen Untergrund der Fluidstrahl in axialer Richtung des Untergrundes zwischen diesen und die Etiketten gelenkt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Etiketten (11) über ihre gesamte Breite oder Höhe gleichzeitig mit dem Fluidstrahl (L) beaufschlagt werden.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Etiketten (11) auf dem Untergrund (3) mittels eines Sensors (16) erfasst und die Zufuhr des Fluidstrahls (L) durch den Sensor (16) gesteuert wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidstrahl (L) zugeführt wird, kurz bevor ein vorderer Rand (19) der Etiketten (11) einen Strömungspfad des Fluidstrahls (L) erreicht.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidstrahl (L) einer durch die Spaltmittelschicht (25) fortschreitenden Spaltfront nachgeführt wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidstrahl (L) unter einem Winkel von weniger als 45 Grad und vorzugsweise von weniger als 20 Grad zum Untergrund (3) auf eine durch die Spaltmittelschicht (25) fortschreitenden Spaltfront gelenkt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein gasförmiger Fluidstrahl (L) verwendet wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein flüssiger Fluidstrahl verwendet wird, der ein Lösungsmittel zum Lösen des auf dem Untergrund (3) haftenden Klebers (23) enthält.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ablösen der Etiketten (11) der von Spaltmittel (25) bedeckte Kleber (23) vom Untergrund (3) abgelöst wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der von wasserunlöslichem Spaltmittel (25) bedeckte wasserlösliche Kleber (23) durch Zufuhr von wässriger Reinigungsflüssigkeit zu nicht von Spaltmittel (25) bedeckten Rändern des Klebers (23) gelöst wird.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das den wasserlöslichen Kleber (23) bedeckende wasserunlösliche Spaltmittel (25) mindestens teilweise mechanisch entfernt wird, bevor der Kleber (23) durch Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit zusammen mit dem restlichen Spaltmittel (25) entfernt wird.
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