DE10033213A1 - Verfahren und Vorrichtung zum ein- oder beidseitigen Auftragen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum ein- oder beidseitigen AuftragenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum ein- oder beidseitigen Auftragen von flüssigem bis pastösen Medium, vorzugsweise Stärke, auf eine Materialbahn insbesondere aus Papier oder Karton, vorzugsweise Wellpappe, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Materialbahn (B) zuerst mit dem ein- oder beidseitigen Auftrag versehen wird und danach erst einen Press-Nip (N) durchläuft. Die Materialbahn wird nach dem Press-Nip, vorteilhafterweise bis zum Erreichen eines ersten Trockenzylinders (18) einer Trockengruppe (19), im Wesentlichen ohne freien Zug gestützt. Das Verfahren wird mit einer Vorrichtung durchgeführt, bei welcher eine Stützwalze (15) und eine im Abstand zu dieser angeordnete Stützwalze (7) ein Endlosband (6) tragen, welches die Bahn unter anderem nach dem Press-Nip (N) im Wesentlichen vollständig abstützt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 7.
Gattungsgemäße Verfahren und Vorrichtungen werden im Rahmen von sogenannten
Streichanlagen eingesetzt, um eine laufende Materialbahn, die beispielsweise aus
Papier oder Karton besteht, ein- oder beidseitig mit einer oder mehreren Schichten
des Auftragsmediums, beispielsweise Farbe, Stärke oder Imprägnierflüssigkeit zu
versehen.
Beim sogenannten direkten Auftrag wird das flüssige oder pastöse Medium von einer
Auftragseinrichtung direkt auf die Oberfläche der laufenden Materialbahn aufgetra
gen, die während des Auftrages auf einer umlaufenden Gegenfläche, wie eine Ge
genwalze oder einem umlaufenden Band gestützt wird.
Beim indirekten Auftrag des Mediums wird das flüssige oder pastöse Medium hinge
gen zunächst auf eine Trägerfläche, z. B. die Oberfläche einer als Auftragswalze die
nenden Walze oder auf die Oberfläche einer Seite eines flexiblen Bandes aufge
bracht, um von dort auf die Materialbahn übertragen zu werden.
Zumeist erfolgt dieses indirekte Auftragen mittels einer sogenannten Filmpresse. Das
sind zwei, miteinander einen Nip bildende Walzen, die das Medium nacheinander
oder simultan auf beide Seiten der Materialbahn - oder auch nur auf eine Seite der
Bahn - übertragen.
Auf die US 5,683,509 wird hierbei verwiesen. Bei dieser Lösung bildet ein flexibles
Endlosband mit einer Auftragswalze einen Press-Spalt (Press-Nip), den die Bahn
durchläuft. Im Inneren des Endlosbandes ist ein Press-Schuh angeordnet, der hierbei
zu einer Verlängerung des Nips führt und das mit demselben Aggregat aufgebrachte
Auftragsmedium in die Bahn einpresst. Dadurch soll das Auftragsergebnis, insbeson
dere durch Vermeidung von Filmsplitting, verbessert werden.
Film- oder auch Leimpressen sind bereits seit Jahren im Einsatz, haben aber einige
signifikante Nachteile, die bei den heutigen modernen, schnelllaufenden Maschinen
und in Abhängigkeit von der Art der Faserstoffbahn und des Auftragsmediums nicht
immer ausreichende Auftragsqualität erbringen.
In zunehmendem Maße sinkt die Rohstoffqualität des Papieres oder des Kartons.
Außerdem besteht immer stärker die Forderung nach geringer werdender flächenbe
zogener Masse (auch Flächengewicht genannt, nachfolgend aber mit FbM bezeich
net). Diese niedrige Rohstoffqualität und geringere FbM führen dazu, dass die
Bahnfestigkeit nach dem Filmpressenauftrag nur sehr gering ist, so dass es im freien
Zug der Bahn nach dem Auftrag immer wieder zu Abrissen der Bahn kommt. Das be
deutet enorme Produktionsausfälle und damit verursachte hohe Kosten.
Filmpressen (auch als Speedsizer, Speedcoater, Optisizer, metering sizepress be
zeichnet) verursachen häufig Nipabplattungen und Verdrückungen im Nip.
Diese Effekte wirken sich vor allem bei der Karton-, insbesondere bei der Wellpappe-
Produktion negativ aus.
Dem Bahnabriss wird in der Praxis, insbesondere bei der Kartonproduktion, entge
gengewirkt, indem vermehrt modifizierte Stärken mit niedriger Viskosität und hohem
Feststoffgehalt als Auftragsmedium zum Einsatz kommen.
Die niedrige Viskosität soll einerseits eine gute Penetration, der hohe Feststoffgehalt
soll andererseits eine niedrige Rückbefeuchtung bewirken und damit einen nur gerin
gen Festigkeitsabfall nach der Filmpresse ermöglichen.
Aber auch diese Maßnahmen führen nicht immer zu zufrieden stellenden Ergebnis
sen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zu entwickeln, mit denen eine tiefe Penetration des stärkehaltigen Auftagsmedi
ums in die Materialbahn und unabhängig von der flächenbezogenen Masse (FbM),
bei Verbesserung der Ausnutzung der Stärkeeigenschaften möglich ist und darüber
hinaus Bahnabrisse nach dem Auftragen weitestgehend vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß dem Kennzeichen
des Anspruches 1 sowie mit einer Vorrichtung gemäß dem Kennzeichen des Anspru
ches 7 gelöst.
Die Erfinder haben erkannt, dass die bisher verwendeten, in Viskosität und Feststoff
gehalt modifizierten, Stärken nur eine unwesentliche Steigerung der Festigkeit der
beschichteten bzw. imprägnierten Materialbahn, im Vergleich zu nativen Stärken, be
wirken.
Dadurch, dass die Materialbahn erst nach dem Beschichten einem Press-Nip zuge
führt wird und diesen dann erst durchläuft und außerdem die nasse, beschichtete
bzw. imprägnierte, oder geleimte Bahn erst danach getrocknet wird und darüber hin
aus nach dem Nip ein wesentliches Teilstück (das kann idealerweise bis zum ersten
Trockenzylinder der nachfolgenden Trockenpartie erfolgen) ohne freien Zug gestützt
wird, ist die Stärkeausbeute des Auftragsmediums deutlich höher. Auch bei hoher
FbM kann dadurch eine vollständige Penetration bis zur "Blattmitte" erzielt werden,
wodurch die Festigkeit der Bahn erhöht wird.
Als weiterer Vorteil kommt hinzu, dass es nunmehr möglich ist, auch native Stärken
trotz der starken Rückbefeuchtung einzusetzen. Verdrückungen insbesondere bei der
Wellpapierproduktion werden zuverlässig vermieden.
Außerdem führen diese erfindungsgemäßen Maßnahmen zu weit weniger Bahnabris
sen nach dem Auftragsvorgang.
Eine besonders vorteilhafte Lösung der Erfindung besteht darin, die Stützung der
feuchten Bahn mittels wenigstens einem flexiblen Band vorzunehmen. Die Stützflä
che ein- oder beidseitig der Bahn kann dabei beliebig verlängert werden.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrie
ben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Beispiel der erfindungsgemäßen Lösung in einer schematisch
dargestellten Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 ein zweites Beispiel der erfindungsgemäßen Lösung.
In dem in Fig. 1 gewählten Beispiel ist eine Papierbahn B dargestellt, die bereits mit
einem Trockengehalt von ca. 85 bis 95% von einem letzten Trockenzylinder 2 der
Vortrockengruppe 3 einer Papierherstellungsmaschine auf eine erste Auftragswalze 4
aufläuft. Dieser Auftragswalze 4 ist eine Auftragseinrichtung 5 zugeordnet, mit der die
Bahn B auf ihrer Oberseite BO beschichtet wird. Als Auftragseinrichtungen kommen
alle bekannten Einrichtungen, wie ein Short Dwell Time Applicator (SDTA) oder LDTA
(für Long Dwell-Time), Freistrahldüsenauftragswerke oder eine Vorhangsbeschich
tungsdüse in Betracht. Mit diesem ein- oder beidseitigem Auftrag wird eine Vorpene
tration des aufzubringenden Mediums erreicht.
Zur Stützung der Bahn B wird ein Transferband, das ist ein flexibles Endlosband 6
aus einem Kunststoff oder Gummi, um eine weitere Walze 16, eine Stütz- oder Ge
genwalze 7 sowie um mehrere Leit- bzw. Umlenkwalzen 8 geführt.
Eine Spannwalze SW, die auf dem Papiermaschinenboden PMB gelagert ist, wirkt von
außen auf das Band 6 ein und spannt es dadurch.
Im vorgesehenen Beispiel soll ein beidseitiger Auftrag vorgenommen werden. Des
halb ist eine weitere Auftragseinrichtung 5a der Stützwalze 7 zugeordnet. Das Auf
tragsmedium wird danach vom Endlosband 6 auf die Unterseite BU der Bahn B über
tragen, sobald das Band 6 mit der Bahn B in Kontakt tritt. Der Auftrag mit den Ein
richtungen 5 und 5a kann dabei simultan oder auch nacheinander, zeitversetzt erfol
gen. Soll nur ein einseitiger Auftrag auf die Bahnober- oder Bahnunterseite erfolgen,
kann eine der nicht benutzten Auftragseinrichtungen abgeschwenkt werden.
Wie aus der Fig. 1 zu entnehmen ist, bilden hier die Walzen 4 und 7 keinen Press-
Nip miteinander. Das ist hier so gewollt, damit keine Verdrückungen der Bahn auftre
ten und es nicht zum Abriss kommt.
In der, in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist deshalb eine lange Vorpenetrations
strecke PS, die weit mehr als 100 mm lang sein sollte, vorhanden und somit eine gute
Penetration infolge der verlängerten Einwirkdauer mittels Kapillarwirkung gegeben.
Diese lange Strecke ist besonders vorteilhaft zur Erzielung der gewünschten Durch
penetration.
Die Fig. 2, die im Wesentlichen dieselben Bezugszeichen für dieselben Teile wie
Fig. 1 aufweist, ist eine weitere Variante der Ausführung dargestellt.
Anstelle des Vorhandenseins der Walze 4, ist hierbei nur die Auftragseinrichtung 5
angeordnet, mit der ein direktes Auftragen auf die Bahnoberseite BO erfolgt.
Denkbar, aber nicht dargestellt, ist auch das Anordnen eines weiteren Endlosbandes
anstelle der Walze 4, mit dem eine Stützung der Bahn B und wiederum am selbigen
Aggregat ein indirektes Auftragen auf die Materialbahn vorgenommen werden kann.
Nach Passieren der Penetrationsstrecke PS läuft die Bahn B gemeinsam mit dem als
Auftrags- und Stützband verwendbaren Band 6 durch eine Presszone 9.
Die Presszone kann auf verschiedene Arten realisiert sein.
Um die Zielsetzung, die in einer langen Verweilzeit und der Vermeidung von Verdrückun
gen besteht, sowie auch variable Liniendrücke über die ganze Breite der Bahn B
einstellen zu können, bietet sich hier der Einsatz einer an sich bekannten Schuhpres
se an.
In der Presszone 9 kann die vorpenetrierte Stärke sozusagen "nachpenetrieren" und
sich dadurch fest in der Bahn B verankern.
Eine weitere Möglichkeit der Realisierung der Presszone kann in der Verwendung
eines weiteren flexiblen Endlosbandes 10, welches über Leitwalzen 11, 12, 13 läuft,
bestehen.
Das Band 10 sollte dabei mit seiner Innenfläche über eine Gleitfläche eines Press-
Schuhes 14 laufen, wobei die Gleitfläche mit einer Walze 15 einen Press-Nip N bildet.
Dieser Press-Schuh 14 ist nur vereinfacht dargestellt und kann sich über einen weiten
Bereich des Bandes 10 erstrecken.
Die Presszone kann aber auch aus den zwei, einen Press-Nip N bildenden Walzen
15 und 16 bestehen, wobei die Walze 16 in der Fig. 1 und 2 strichpunktiert darge
stellt ist und eine sogenannte, aus der Pressenpartie bekannte Flexonipwalze verkör
pert. Diese Ausführung ist aus der DE 198 20 516 bereits bekannt, bei der allerdings
keine Aussagen zur Stützung der Bahn nach dem Einpressen des Auftrages ent
nehmbar sind.
Die Walze 15 ist gleichzeitig eine jener Walzen, um die das Endlosband 6 läuft und
die besagte Gegenfläche zur Walze 16 und/oder dem als Press-, Stütz-, und ggf. als
Auftragsband 10 fungierenden Band bildet.
Das Endlosband 10 sowie das Endlosband 6 bieten jeweils eine Stützfläche zwischen
sich für die nach dem Nip N durchpenetrierte Bahn B. Die Stützfläche SF reicht im
Wesentlichen bis zum ersten Trockenzylinder 18 der folgenden Trockenpartie, bei
spielseise der Nachtrockenpartie 19 der Papiermaschine - oder falls das Verfahren
bereits in der nicht in den Figuren dargestellten Pressenpartie stattfindet - bis zum
ersten Trockenzylinder der Vortrockenpartie der Papierherstellungsmaschine.
Das Endlosband 10 kann, wie in der Fig. 2 in gestrichelten Linien gezeigt, seine
Stützfläche SF, beispielsweise durch Verstellung der Leitwalze 13, und/oder das Band
6 auch seine Stützfläche durch Verstellen der oberen Leitwalze 8 auf ein gewünsch
tes Maß hinaus verlängern. Bei verlängerter Stützfläche kann wie ebenfalls in Fig. 2
zu sehen ist, ein Blas- oder Saugkasten 20 oder eine sonstige Überführhilfe das
Überführen der Bahn bzw. eines Überführstreifens zum Trockenzylinder 18 sicher
stellen.
In die Fig. 1 ist zusätzlich in gepunkteter Linie die Möglichkeit der Stützung der Bahn
B in Richtung des Auftragsortes eingezeichnet. Dazu kann das Band 10 (oder auch
ein gesondertes Band 10a) um die Walze 4 oder um eine adäquat angeordnete Leit
walze umgelenkt werden. Dabei kann das Band auch zusätzlich von der Walze 11
gestützt werden.
Denkbar, aber in den Figuren nicht gesondert dargestellt, ist auch das Anordnen ei
nes weiteren Endlosbandes 10a anstelle der Walze 4, mit dem die besagte Stützung
der Bahn B und auch das indirekte Auftragen an derselben Position wie bei der Walze
4 mit demselben Aggregat auf die Materialbahn vorgenommen werden kann.
Die Bänder 6 und 10 sind mit einem Antrieb ausgerüstet. Im Beispiel sind dazu die
Walzen 4, 7, 15 angetrieben. Im Band 6 befindet sich dieser Antrieb am Nip N, um
hierdurch für einen ausreichenden Zug der Bahn zu sorgen.
Außerdem sind Spanneinrichtungen (z. B. Spannwalze 21) und Zugregler für die
Bänder, sowie die Verstellmöglichkeit, wie mit Doppelpfeil an den Leitwalzen darge
stellt ist, vorhanden.
Um die Bahn B einwandfrei in die Trockenpartie 19 überführen zu können, ist nach der
Presszone 9 bzw. nach dem Endlosband 10 eine Saugwalze 22 mit oder ohne Foil 23
vorgesehen. Durch diese Anordnung ist es möglich, die Bahn seillos zu überführen.
Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt sein, dass zum sicheren Überführen der
Bahn B vor dem Auflaufen des Bandes 6 auf die Auftragswalze 4 auch noch ein oder
mehrere Spritzrohre (nicht dargestellt in der Zeichnung) angebracht sind, die gezielt
Flüssigkeit auf das Band oder die Bahn B aufbringen, um eine Haftung des Überführ
streifens bzw. der ganzen Bahn zu gewährleisten.
Um ein Abheben der Bahn an der Presswalze 16 zu vermeiden, können zusätzliche
Stützbänder, sogenannte Fibronbänder oder andere bekannte Überführungshilfen
eingesetzt werden.
Der in der Fig. 1 und 2 gezeigte Abschnitt einer Papiermaschine entspricht im We
sentlichen einer "geschlossenen Überführung" in die Trockenpartie.
Das vorstehend beschriebene Verfahren und die zugehörige Vorrichtung können
auch schon in der Pressenpartie der Papiermaschine zur Anwendung kommen.
Hier erfolgt der Auftrag von Stärke nur einseitig auf das Transferband 6, ebenfalls
noch vor dem Nip N.
Im Pressnip wird dann der aufgetragenen Film vom Band in die noch nasse Bahn ge
drückt.
Das Presswasser aus der Bahn wandert gleichzeitig in den gegenüberliegenden Filz.
Nach erfolgter Teiltrocknung in einer nachfolgenden Trockengruppe kann dann die
zweite Seite wie eben dargelegt, geleimt werden. An dieser Stelle kann aber auch ein
zweiseitiger Auftrag auf die Bahn erfolgen.
Ebenso ist es denkbar, dass in der Trockenpartie anstelle der in Fig. 1 gezeigten
Walzen 4 und 7 diese räumlich noch weiter auseinander liegen und jeweils nur ein
einseitiger Auftrag erfolgt.
Darüberhinaus ist es denkbar, auch dem Endlosband 10 eine weitere Auftragsein
richtung 5c zuzuordnen, mit der ein doppelter Auftrag auf die obere Bahnseite BO
möglich ist. Das kann mit und ohne Zwischentrocknung erfolgen.
Auch ist es möglich, weitere Stützbänder 10a . . . 10n bzw. 6a . . . 6n auf einer oder bei
den Seiten der Bahn vorzusehen, denen jeweils wieder gleichartige oder verschieden
voneinander wirkende Auftragseinrichtungen 5a . . . 5n zugeordnet sind.
Der Vorteil derartiger Anordnungen liegt darin, dass pro Auftragsaggregat nur eine
Teilmenge an Stärke aufgetragen wird. Damit verringert sich die Rückbefeuchtung
der Bahn unmittelbar nach jedem Auftragen. Die Bahn verliert nicht an Festigkeit, wo
durch die Runability gesteigert wird.
Insgesamt wurde in Versuchen festgestellt, dass der Festigkeitsgewinn der Papier-
und Kartonbahn nicht wie bisher nur ca. 20 N/% Stärke, sondern 40 N/% Stärke be
trägt.
Dadurch kann die Stärkemenge bei gleicher Qualität um 30% reduziert werden oder
aber bei gleicher Menge an Stärke die Qualität entsprechend gesteigert werden.
Das ist besonders wichtig bei den derzeit sinkenden Rohstoffqualitäten.
Außerdem lassen sich nunmehr auch native Stärken einsetzen.
Hervorzuheben ist, dass nach dem Pressnip nur noch sehr wenige Pressnip-be
dingte Abrisse der Bahn zu verzeichnen sind, zumal dadurch Produktionsausfälle
(das sind ca. 15 bis 20 min pro Ausfall) eingespart werden können.
Claims (17)
1. Verfahren zum ein- oder beidseitigen Auftragen von flüssigem bis pastösen Me
dium, vorzugsweise Stärke, auf eine laufende Oberfläche innerhalb einer Pa
piermaschine, wobei die laufende Oberfläche bei direktem Auftrag, die Oberflä
che einer Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, vorzugsweise
Wellpappe ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragungs
elementes, beispielsweise ein Auftragsband ist, mit welchem das Auftragsmedi
um dann an die Oberfläche der Materialbahn übertragen wird und die Material
bahn durch wenigstens einen Press-Nip geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialbahn (B) zuerst mit dem ein- oder beidseitigen Auftrag versehen
wird, danach erst den Press-Nip (N) durchläuft und nach dem Press-Nip (N) im
Wesentlichen ohne freien Zug gestützt weiter läuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialbahn (B) von wenigstens einem flexiblen Endlosband (6) im Wesent
lichen bis zur Erreichung eines ersten Trockenzylinders (18) einer nachgeord
neten Trockengruppe (19) gestützt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Auftragen des Mediums auf eine Seite (Unterseite BU) der Materialbahn (B)
mittels Aufbringung des Mediums auf die Außenfläche des flexiblen Endlosban
des (6) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Auftragen des Mediums auf die andere Seite (Oberseite BO) der Material
bahn (B) auf die Oberfläche einer Auftragswalze (4) und/oder auf die Außen
seite eines weiteren flexiblen Endlosbandes (10) erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialbahn (B) vom selben Band (6, 10) gestützt wird, auf das der Auftrag
des Mediums vorgenommen wurde.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Auftragen des Mediums in Teilschritten auf mehreren Bändern (10,
10a . . . 10n) erfolgt und dabei die Materialbahn (B) von wenigstens einem dieser
Bänder gestützt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialbahn (B) vor Erreichen des Press-Nips (N) durch eine Penetrations
strecke (PS) von < 100 mm geführt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 sowie einem
oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, mit
wenigstens einer Auftragseinrichtung (5, 5a) zum Auftragen des flüssigen oder pastösen Mediums auf wenigstens eine Seite der Materialbahn (B) und
wenigstens einem flexiblen Endlosband (6), welches mit seiner Außenseite die Materialbahn (B) stützt und mit seiner Innenseite über Umlenkwalzen (8) läuft,
einem Press-Schuh (14), der mit dem Endlosband einen Press-Nip (N) bildet,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Stützwalze (7) und eine im Abstand zu dieser angeordnete Stützwalze (15) das Endlosband (6) ebenfalls tragen, wobei die Stützwalze (15) mit dem an der Außenseite des Endlosbandes (6) angeordneten und vom Ort des ersten Auf trages mittels der Auftragseinrichtung (5, 5a) beabstandeten Press-Schuh (14) den Press-Nip (N) bildet, den die Materialbahn (B) erst nach dem Auftragen mit der wenigstens einen Auftragseinrichtung (5, 5a) durchläuft und das Endlosband (6) derart ausgebildet ist, dass es die Materialbahn im Wesentlichen ohne freien Zug stützt.
wenigstens einer Auftragseinrichtung (5, 5a) zum Auftragen des flüssigen oder pastösen Mediums auf wenigstens eine Seite der Materialbahn (B) und
wenigstens einem flexiblen Endlosband (6), welches mit seiner Außenseite die Materialbahn (B) stützt und mit seiner Innenseite über Umlenkwalzen (8) läuft,
einem Press-Schuh (14), der mit dem Endlosband einen Press-Nip (N) bildet,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Stützwalze (7) und eine im Abstand zu dieser angeordnete Stützwalze (15) das Endlosband (6) ebenfalls tragen, wobei die Stützwalze (15) mit dem an der Außenseite des Endlosbandes (6) angeordneten und vom Ort des ersten Auf trages mittels der Auftragseinrichtung (5, 5a) beabstandeten Press-Schuh (14) den Press-Nip (N) bildet, den die Materialbahn (B) erst nach dem Auftragen mit der wenigstens einen Auftragseinrichtung (5, 5a) durchläuft und das Endlosband (6) derart ausgebildet ist, dass es die Materialbahn im Wesentlichen ohne freien Zug stützt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auftragsvorrichtung (5) zum Auftragen auf eine Seite (Unterseite BU) der
Materialbahn (B) der Außenfläche des Endlosbandes (6) zugeordnet ist, wobei
als Gegenfläche die Walze (7) der Auftragsvorrichtung (5) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und/oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auftragsvorrichtung (5a) zum Auftragen des Mediums auf die andere Seite
(Oberseite BO) der Materialbahn (B) der Oberfläche einer Auftragswalze (4)
und/oder der Außenfläche eines weiteren Endlosbandes (10) zugeordnet ist,
wobei das Endlosband (10) um Umlenkwalzen (11, 12, 13) läuft und als Press-
Band ausbildbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
dasjenige Band (6, 10), welches das auf das besagte Band (6, 10) aufgetragene
Medium an die Materialbahn (B) abgibt, auch die Materialbahn bis zum ersten
Trockenzylinder (18) der Trockenpartie (19) hin stützt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere flexible Endlosbänder (10, 10a . . . 10n) für ein Auftragen in Teilschritten
auf die Oberseite (BO) der Materialbahn (B) vorgesehen ist und dabei wenig
stens eines dieser Bänder die Materialbahn (B) bis zum ersten Trockenzylinder
(18) hin stützt.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Penetrationsstrecke (PS) von < 100 mm zwischen dem Ort des Auftragens
des Mediums auf wenigstens eine Seite der Materialbahn und dem Erreichen
des Press-Nips (N) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem Press-Nip (N) eine Saugwalze (22) und/oder ein Saug- bzw. Blaska
sten (23) vorhanden ist, womit die Materialbahn (B) zum ersten Trockenzylinder
(18) der Trockenpartie (19) hin überführbar ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sowohl das Endlosband (6) als auch das zweite Endlosband (10) mit einem
Antrieb versehen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umlenkwalze (13) verstellbar ausgebildet ist, wodurch die Stützfläche (SF)
des Endlosbandes (10) zur Stützung der Materialbahn (B) verlängerbar ist
und/oder das Endlosband (10) über die Walze (4) und/oder über die Walze (11)
umlenkbar ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ihren Einsatz in der Pressenpartie und/oder der Trockenpartie einer Papierher
stellungsmaschine.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VOITH PATENT GMBH, 89522 HEIDENHEIM, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |