DE10006819A1 - Verfahren zur Optimierung des Roaming im Mobilfunknetzen - Google Patents
Verfahren zur Optimierung des Roaming im MobilfunknetzenInfo
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Abstract
Roaming-Abkommen gewährleisten, dass sich Teilnehmer, die sich in Mobilfunknetzen verschiedener Netzbetreiber eingebucht haben, gegenseitig erreichen können. Die Gesprächsvermittlung erfolgt derzeit ausschließlich so, dass die Verbindung über das Netz aufgebaut wird, bei dem der gerufene Teilnehmer vertraglich gebunden ist (Heimatnetz), auch wenn dafür sehr weite und kostspielige Wegführungen notwendig sind. Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren angeboten, das einen Verbindungsaufbau direkt zum gerufenen Teilnehmer in dem Netz gewährleistet, indem sich der Teilnehmer derzeit aufhält. Dafür werden die aktuellen Teilnehmerdaten aus dem Home Location Register des Heimatnetzes abgerufen und für den Verbindungsaufbau in einem zusätzlich integrierten Remote Home Location Register abgelegt. Die Weiterleitung des Anrufs kann je nach Konfiguration vom Netz übernommen werden oder über einen Vermittlungsrechner erfolgen, der zusammen mit dem Remote Home Location Register wie ein Endgerät über das Netz des rufenden Teilnehmers erreichbar ist. Der rufende Teilnehmer entscheidet durch eine vor der Rufnummer gewählte Kennzahl, wenn die Verbindung über das Remote Home Location Register aufgebaut werden soll bzw. der kostensparende Verbindungsweg wird automatisch aufgebaut, wenn die Netzbetreiberkennzahl des Heimatnetzes als Vorwahl gewählt wird.
Description
Das vorliegende Verfahren betrifft die Vermittlung von Gesprächen zwischen
Mobilfunknetzen verschiedener Netzbetreiber. Durch Optimierung der technischen
Prozesse können Kosten für die Kunden eingespart und die Gesprächsqualität verbessert
werden.
Die Vermittlung von Gesprächen zwischen zwei bei dem gleichen Netzbetreiber
angemeldeten Mobilfunkkunden (A- & B-Teilnehmer) erfolgt grundsätzlich über
das Netz des Netzbetreibers (Home PLMN des B-Teilnehmers).
Sollte sich der rufende Teilnehmer (A-Teilnehmer) außerhalb des Netzes seines Netz
betreibers - im Bereich eines anderen Netzes - befinden, so wird durch Roaming-
Abkommen sichergestellt, dass er einen anderen Kunden im Netz seines Netzbetreibers
(B-Teilnehmer) erreichen kann. Hierzu muss er sich in das Netz seines Netzbetreibers
einwählen (siehe Fig. 1).
Sollte sich der gerufene Teilnehmer (B-Teilnehmer) außerhalb des Netzes seines
Netzbetreibers befinden, so sorgt sein Netzbetreiber dafür, dass das Gespräch ent
sprechend weitergeleitet wird (siehe Fig. 2).
Auch wenn sich A- und B-Teilnehmer außerhalb des heimatlichen Netzes befinden, wird
das Gespräch über das Home PLMN verbunden. Dieses gilt auch, wenn das PLMN, in der
A- und B-Teilnehmer derzeit eingebucht sind, identisch ist (siehe Fig. 3).
Es ist immer notwendig, dass die Gespräche über den Netzbetreiber geführt werden, bei
dem der B-Teilnehmer vertraglich gebunden ist, auch wenn die physikalische Durch
schaltung nicht zwingend die funktechnischen Ressourcen dieses Netzbetreibers benötigt.
Insbesondere durch die jetzt aufkommenden Triband-Geräte und die dadurch entstehende
weitgehend globale Nutzbarkeit eines Mobilfunkendgerätes kann dieses zu erhöhtem
Aufwand und damit zu erhöhten Kosten führen. Wenn ein Kunde, der sich derzeit im
Netz eines anderen Netzbetreibers befindet, aus dem Netz eines dritten Netzbetreibers
heraus angerufen werden soll, so muss eine Rufnummer des mit dem B-Teilnehmer
vertraglich gebundenen Netzbetreibers angerufen werden. Die dadurch entstehenden
Kosten werden an den Kunden weitergeleitet und machen die Nutzung der Roaming-
Möglichkeit sehr unattraktiv.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht mehr notwendig, den B-Teilnehmer
über das Netz zu rufen, bei dem der B-Teilnehmer vertraglich gebunden ist. Somit können
Kosten für umständliche Wegeführungen (z. B. USA-Deutschland-USA) entfallen und
dieser Preisvorteil kann an den Kunden weitergegeben werden. Des Weiteren verringern
sich die durch die Übertragung bedingten zeitlichen Verzögerungen erheblich, was eine
deutliche Verbesserung der Gesprächsqualität bedeutet.
Der Netzbetreiber (z. B. T-Mobil) lässt sich auch in den Ländern (z. B. USA) eine
Rufnummer (z. B. "T-USA") zuordnen, in denen er über kein eigenes Netz verfügt. Ein
rufender Kunde (A-Teilnehmer) hat damit die Möglichkeit, über mehrere Wege das Ziel
(B-Teilnehmer) zu erreichen. Sofern der A-Teilnehmer den kostengünstigsten Zugang
zum Netzbetreiber des B-Teilnehmers nimmt, können beide erhebliche Kosten sparen.
Ein T-Mobil-Kunde in den USA kann einen anderen T-Mobil-Kunden, der sich ebenfalls
in den USA befindet, direkt über USA-"T-USA"-B-Teilnehmer anrufen. Die Kosten für
USA-Deutschland-USA entfallen somit.
Voraussetzung dafür ist, dass der A-Teilnehmer in einem Netz des Netzbetreibers A eine
Aufenthaltsberechtigung besitzt. Der A-Teilnehmer kann also Kunde vom Netzbetreiber
A sein, oder er kann Kunde eines anderen Netzbetreibers sein, der mit Netzbetreiber A
ein Roaming-Abkommen hat.
Das Netz des Netzbetreibers A wird abkürzend mit PLMN A bezeichnet, das des
Netzbetreibers B mit Home PLMN B. Vorausgesetzt sei auch, dass der B-Teilnehmer
Kunde von Home PLMN B ist, und dass Home PLMN B sowohl mit dem PLMN A als
auch mit dem Netzbetreiber des vom B-Teilnehmer besuchten PLMN ein Roaming-
Abkommen hat. Home PLMN C ist ein anderes Netz des Netzbetreibers B, das sich von
Home PLMN B entweder im verwendeten Mobilfunkstandard unterscheidet oder sich in
einem anderen Land befindet. Der Netzbetreiber B kann auch im Konsortium mit Home
PLMN C sein.
Ruft der A-Teilnehmer den B-Teilnehmer, so wird, ohne die Erfindung zu berücksich
tigen, anhand der gewählten Rufnummer der Ruf zu einer Netzübergangsvermittlungs
stelle (Gateway-MSC) von Home PLMN B geleitet. Dieses Gateway-MSC fragt das HLR
des B-Teilnehmers nach dessen Aufenthaltsort. Mit der Adresse des VLR wird der
Verbindungsaufbau fortgesetzt.
Modifiziert wird das Verfahren, indem ein zusätzliches Remote Home Location Register
eingeführt wird (RHLR),
das
- - nur die Daten der Teilnehmer enthält, die beim Home PLMN B oder Home PLMN C geführt werden; wobei die Rufnummer beibehalten werden soll, die für den Teilnehmer in seinem Heimatnetz festgeschrieben ist;
- - mit dem PLMN A-Netz in der Form assoziiert ist, dass der Ruf nicht wie sonst üblich zu einem Gateway-MSC im Heimatnetz des gerufenen Teilnehmers geleitet wird, sondern den angewählten Teilnehmer in dem Netz erreicht, in dem er sich derzeit aufhält.
RHLR repräsentiert keine eigenen Teilnehmer, sondern nur die Teilnehmer von Home
PLMN B oder Home PLMN C. Die Daten von RHLR und den HLRs in den Netzen des
Betreibers/Konsortiums B bzw. C werden ständig aktualisiert.
Wie die Assoziation von RHLR an das PLMN A technisch realisiert werden kann, hängt
im Wesentlichen davon ab, wie die Roaming-Abkommen zwischen verschiedenen Netzbetreibern
an die neue Situation angepasst werden können. Für die technische Lösung
werden folgende Varianten betrachtet:
- 1. Das RHLR wird in das PLMN A so integriert, dass ein Teil der oder alle Rufe zu
Teilnehmern von Home PLMN B über das RHLR geführt werden. Das RHLR verfügt
auch über eine Verbindung zu Home PLMN B, um die Teilnehmerdaten ständig
aktualisieren zu können. Diese Variante ist in Fig. 4 "Direkte Anbindung des RHLR
an das PLMN A" dargestellt.
Soll ein Ruf zu einem Teilnehmer von Home PLMN B aufgebaut werden, wird von einem MSC des PLMN A direkt das RHLR angesprochen [Fig. 4 (1)]. Hierzu werden die gleichen Protokolle [Mobile Application Part (MAP) über Transactions Capa bilities Application Part (TCAP)] verwendet wie bei einer Anfrage an ein HLR des PLMN A. Mit Hilfe der vom RHLR erhaltenen Teilnehmerdaten kann der Verbin dungsaufbau unter Anwendung des Signalisierungsprotokolls zwischen Vermittlungs stellen (ISDN-User-Part) zum Teilnehmer B fortgesetzt werden [Fig. 4 (2)].
Das RHLR erscheint also als ein HLR des PLMN A, obwohl es Teilnehmerdaten von Home PLMN B und/oder Home PLMN C verwaltet. Mit dem Netzbetreiber des PLMN A müssen entsprechende Vereinbarungen möglich sein, die eine solche Anschaltung ermöglichen. - 2. Ein Vermittlungsrechner (Remote Switch) wird zusammen mit dem RHLR wie ein
Endgerät in das PLMN A integriert, siehe Fig. 5 "Anschaltung von RHLR und
Remote Switch als Endgerät".
Je nach Konfiguration führen ein Teil der oder alle Rufe zu Teilnehmern im Home PLMN B über diesen Vermittlungsrechner [Fig. 5 (1)]. Der Vermittlungsrechner fragt das RHLR nach dem Aufenthaltsort des B-Teilnehmers [Fig. 5 (2)]. Der Aufenthalts ort und andere Teilnehmerdaten werden mit Hilfe einer Verbindung zum Home PLMN B ständig aktualisiert. Danach initiiert der Vermittlungsrechner einen Verbindungsaufbau zu dem Gateway-MSC des Netzes, in dem sich der B-Teilnehmer gerade befindet [Fig. 5(3)]. Ist der Verbindungsaufbau erfolgreich, schaltet der Vermittlungsrechner die Verbindung zwischen A-Teilnehmer und B-Teilnehmer durch. Das Besondere an Remote Switch zusammen mit RHLR, der ja das eigentliche Ziel für den Verbindungsaufbau ist, besteht darin, dass das RHLR über ein Netzzugangsprotokoll zu einem weiteren Verbindungsaufbau aufgefordert wird, für den ein Signalisierungsprotokoll zwischen Vermittlungsstellen verwendet wird.
Diese Konfiguration hat den entscheidenden Vorteil, dass man weniger auf das Entgegenkommen des Netzbetreibers des PLMN A angewiesen ist. Es genügt einen Dienst zu abonnieren, der alle Rufe mit +Länderkennzahl Mobilfunkbetreiber kennzahl oder +Mobilfunkbetreiberkennzahl an ein bestimmtes Endgerät - den Vermittlungsrechner mit RHLR - weiterleitet. Falls auch das nicht möglich ist, kann man einen Mehrwertdienst (wie zum Beispiel shared cost oder premium rate) abonnieren, der die notwendige Rufnummernübersetzung vornimmt.
- 1. PLMN Public Land Mobile Network
- 2. MSC Mobile Switching Centre
- 3. GMSC Gateway-MSC
- 4. HLR Home Location Register
- 5. RHLR Remote Home Location Register
- 6. VLR Visitor Location Register
- 7. GSM Global System of Mobile Communications
- 8. MAP Mobile Application Part
- 9. MT Mobile Termination
- 10. PSTN Public Switched Telephone Network
- 11. TCAP Transactions Capabilities Application Part
- 12. ISUP Integrated Services Digital Netwerk User Part
Leistungsmerkmal zellularer Funknetze, das die Erreichbarkeit aktivierter Mobil
stationen standortunabhängig in allen Funkzellen des gesamten Versorgungsbereiches
eines Netzes sicherstellt; darüber hinaus kann sich das Roaming auch über gleichartige
Netze verschiedener Netzbetreiber, wie beispielsweise beim internationalen Roaming im
paneuropäischen und amerikanischen GSM-System, erstrecken.
GMSC ist für die Verbindung von und zu Fremdnetzen zuständig. Insbesondere
übernimmt das GMSC bei Mobile Terminated (MT) Prozessen wie MT Call (MTC),
Datenübertragungsdienst oder Short Message Service die Wegsteuerung vom Fremdnetz
zum aktuellen VLR des gesuchten Teilnehmers.
Die Gateway-Funktionen werden in der Regel in bestimmten MSC's untergebracht. Die
Auswahl, welche der MSC's im GSM-PLMN als Zugangs-Mobilvermittlungsstellen
dienen können, wird vom Netzbetreiber getroffen. Es können unter Umständen in allen
MSC'S die GMSC-Funktionen implementiert sein.
Claims (4)
1. Verfahren zur Optimierung von Roaming in Mobilfunknetzen,
insbesondere für das Durchschalten von Gesprächen zu oder von Teilnehmern, die
sich zum Zeitpunkt des Verbindungsaufbaus in anderen als dem vertraglich
gebundenen Netz eingebucht haben,
dadurch gekennzeichnet,
- - dass das Durchschalten von Gesprächen zu oder von Teilnehmern mit einem Aufenthalt in einem anderen als dem vertraglich gebundenen Mobilfunknetz möglich ist, ohne dass die Verbindung über das vertraglich gebundene Netz des gerufenen Teilnehmers geführt werden muss,
- - dass dafür ein zusätzliches Remote Home Location Register in das Netz integriert wird, in dem sich der rufende Teilnehmer aufhält,
- - dass dieses Remote Home Location Register die Daten von Teilnehmern enthält, die sich in Mobilfunknetze eingebucht haben, die vom Netz des rufenden Teilnehmers aus erreichbar und mit diesem über Roaming-Abkommen verbunden sind,
- - dass die Teilnehmerdaten im Remote Home Location Register durch eine Verbindung zu dem Home Location Register des Heimatnetzes ständig oder zum Zeitpunkt eines Verbindungswunsches aktualisiert werden,
- - dass mit Hilfe der Daten aus dem Remote Home Location Register die Verbindung zu dem gerufenen Teilnehmer aufgebaut werden kann, indem vom Netz des rufenden Teilnehmers aus unmittelbar der Übergang zu dem Netz erfolgt, in dem der gerufene Teilnehmer sich derzeit aufhält, und
- - dass das Remote Home Location Register immer dann angesprochen wird, wenn vom rufenden Teilnehmer dafür eine spezielle Kennzahl vor der Teilnehmerruf nummer gewählt wird, so dass der rufende Teilnehmer darüber entscheidet, dass die Verbindung über den kostengünstigen Weg aufgebaut wird, und der kostengünstige Verbindungsweg auch immer dann aufgebaut wird, wenn die Netz betreiberkennzahl des Heimatnetzes als Vorwahl gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Remote Home
Location Register durch einen Vermittlungsrechner ergänzt wird, dass diese
Kombination wie ein Endgerät über das Netz des rufenden Teilnehmers erreichbar
ist und immer dann angesprochen wird, wenn vom Anrufer eine spezielle Kennzahl
oder die Netzbetreiberkennzahl des Heimatnetzes als Vorwahl gewählt wird, und
dass dann der Vermittlungsrechner den Verbindungsaufbau auf der Basis der
Teilnehmerdaten aus dem Remote Home Location Register zum gerufenen
Teilnehmer initiiert und bei erfolgreichem Verbindungsaufbau das Gespräch
durchschaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilnehmerdaten
nicht in einem zusätzlichen Remote Home Location Register gespeichert werden,
sondern dass dafür ein Home Location Register in dem vom rufenden Teilnehmer
benutzten Mobilfunknetz benutzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten für die
Gesprächsabrechnung bei kostensparender Wegführung separat erfasst werden
können.
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