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Schütt-, Dosier- und Verteilervorrichtung für Holzspäne od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die einen ihr zufließenden
Strom aus Holzspänen, Fasern und ähnlichen, für die Spanholzherstellung gebräuchlichen
Zerkleinerungsprodukten pflanzlicher Ausgangsstoffe, der auch unregelmäßig oder
periodisch ankommen kann, in einen ständigen oder geregelten Austragsfluß umwandelt
oder auch in mehrere dosierte, insbesondere zwei gleiche Ströme teilt, sowie einzige
dieser Vorrichtung zusätzlich zugeordnete Anordnungen oder Einrichtungen, durch
die der Gutabfluß aus der Vorrichtung unterteilt und/oder nach Volumen oder Gewicht
dosiert wird.
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Zur Behebung der Schwierigkeiten, die z. B. liej der stetigen oder
geregelten Entnahme der zu Gefügebildungen und oft auch zu Verklumpungen neigenden
Spanholzaufbaumaterialien aus Bevorratungen auftreten, hat man verschiedene Maßnahmen
ergriffen und vorgeschlagen. So hat man beispielsweise die Bodenfläche eines Vertikalbunkers
als Rechenwalzenrost ausgebildet. In folge der Brücken- und Hohlraumhildung, die
in dem locker liegenden und verflochtenen Bunkergut alsbald nach Einschaltung der
Walzendrehung einsetzt, rutscht das Gut nicht oder unregelmäßig in den Wirl;ungsbereich
der Walzenzinken, Stacheln od. dgl. nach; der Gutabfluß aus dem Bunker läßt nach,
setzt zeitweilig aus und ist außerdem über den Querschnitt des Walzenrostes so unterschiedlich
und wechselnd, daß beispielsweise eine gleichmäßige Spanvlieshildung oder Formlsastenfüllung
nicht zu erreichen ist.
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Einwandfrei arbeitet dagegen der in zahlreichen Spanholzwerken vorhandene
horizontale Bodenballdbunker, aus welchem das auf dem Bodenband stets in gleicher
Höhe angelagerte Spangut an der Abgabestirnseite durch eine den Bunkerinbalt im
Querschnitt fräsend bestreichende Entnahmevorrichtung in dem Maße ausgetragen wind,
in dem es durch die regelbare Bodenbandgeschwindigkeit in den Wirkungsbereich der
Entnahmevorrichtung hineingebracht wird. Diese Dosierbandbuiiker halten ein heachtliches
Fassungsvermögen und damit die im Fertigungsablauf oft erwünschte hohe Pufferungskapazität;
andererseits müßte aber in den Betrieben bzw. in den Form- und Legestationen für
das Vlies oder die Kuchen an jeder Stelle, an der ein genaue und über die Band oder
Transporthlechlireite gleichmäßige Gutzuteilung angestrebt wird, zweckmäßig ein
solcher Dosierbunker aufgestellt werden. Es blieb somit der Wunsch offen, möglichst
an jeder Schütt- oder Legestelle ein einfaches und wenig Platz beanspruchendes Zuteil-
und Dosiergerät zur Hand zu haben, das hinsichtlich der Zuteilungsgenauigkeit dem
Dosierbandbunker nicht nachsteht, diesem im Fassungsvermögen aber nicht zu entsprechen
braucht.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. Zwischenbehälter, mit einigen
einfachen Anordnungen an ihm, erfüllt diesen Wunsch, und durch weitere, gegebenenfalls
anderweitige, zum Behälter zugehörige bzw. ihm zugeordnete einfache Einrichtungsteile
bzw. Anordnungen kann außerdem der den Behälter verlassende Materialfluß in zwei
gleiche Gutströme aufgeteilt und bzw. oder der austretende Materialfluß laufend
selbsttätig so dosiert werden, daß im Zuflußgut auftretende Schwankungen des Schüttungsgewichtes
ausgeglichen werden, so daß aus der nachgeordneten Weiterverarbeitung stets das
gleiche Flächengewicht aufweisende Rohlinge und damit das gleiche spezifische Gewicht
aufweisende Platten oder Formkörper erhalten werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. Zwischenbehälter besitzt zwischen
zwei kststehenden, gegebenenfalls im Abstand der Fertigungsbreite voneinander angeordneten,
etwa die Form eines auf der Spitze stehenden gleichschenkeligen Dreiecks aufweisenden
parallelen Seitenwänden zwei unten nahe beieinanderliegende, nach oben V-förmig
auseinanderstrebende Rechenwalzen- bzw. Stachelwalzenreihen, die zusammen mit den
beiden Seitenwänden den oben offenen Vorratsraum bilden. Die beiden untersten Walzen
(d. h. von jeder Walzenreihe die unterste Walze) sind in der Regel derart gegenläufig
vorgesehen, daß zwischen ihnen kein Gut herausgefördert wird, was z. B. auch durch
an dieser Stelle angebrachte Abdeckbleche, ein dort quer angeordnetes, schmales
Bodenstück oder ähnliche Maßnahmen unterstützt werden kann. In jeder der beiden
schräg angeordneten Walzenreihen kann die erste, dritte, fünfte usw. Walze in bezug
auf ihren Durchmesser und/oder Zahl, Ausbildung und Anordnung der Zinken sowie gegebenenfalls
in bezug auf Drehsinn und Drehzahl anders ausgebildet sein als die zweite, vierte
sechste usw. Walze der betreffenden
Reihe. Diese Ausbildung und
gegebenenfalls Anordnung (z. B. auch Abstand der Walzen voneinander und mehr oder
weniger Ineinanderkämmen der Zinken benachbarter Walzen) erfolgt in Anpassung an
die Eigentümlichkeiten des an der betreffenden Stelle zu verarbeitenden Gutes, zumal
sich hierbei z. B. feines Deckschichtgut anders verhält als langfaseriges oder gröberes
Mittelschichtgut. Alle Walzen werden in an sich heliannter Weise über Ketten, Zahnräder
od. dgl. gemeinsam angetrieben.
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Die Vorrichtung kann an verschiedenen Stellen der Spanholzfertigung
vorteilhaft verwendet werden. Als erster Verwendungszweck sei die Vergleichmäßigung
eines unregelmäßig ankommenden Gutstromes genanllt, unter gleichzeitiger Pufferung
des Stromes mittels eines solchen Zwischenbunkers, der nicht überfließen kann. sondern
stets die ganze ihm zugeführte Gutmenge unter Vergleichmäßigung von Förderschwankungen
weiterleitet. Das von oben in den Behälter gelangende Gut wird in der zeitlichen
Rangfolge aus dem Behälter ausgetragen, in der es in dessen Vorratsraum gelangt.
Das zeitlich und/oder mengenmäßig unterschiedlich bzw. periodisch in den Behälter
eingetragene Gut wird, wenn keine weiteren Vorliehrungen an ihm vorgesehen sind,
zunächst in einen ständig fließenden Gutstrom umgewandelt, der anschwillt, sobald
die Guthöhe im Vorratsraum steigt, weil dann mehr Walzenpaare am Gutaustrag beteiligt
sind als bei niedriger Guthöhe im Vorratsraum, und umgekehrt. In dieser Verwendungsart
läßt sich die Vorrichtung vorteilhaft einsetzen, wenn beispielsweise ein über längere
Zeiträume gleichmäßiger Spanfluß kurzzeitig stoßweise verstärkt ist; das kommt in
der Spanholztechnik häufig bei jeder Art von Späneförderung vor, da Späne, Fasern
usw. in hohem Maß die Neigung zum »Aufbauen« haben, d. h. zum Bilden von Anhäufungen
auf Schrägflächen, in Winkeln der Transportwege, in Ein- und Auslaufschurren von
Maschinen. Diese Anhäufungen, Wächten und Verwehungen brechen nach Erreichung einer
bestimmten Größe ab und verstärken schlagartig den Förderstrom, dem sie entstammen.
Wird dieser Förderstrom nun schinen zugeführt, die gegen Überlastung empfindlich
sind, wie z. B. Mühlen, Exhaustoren, Einlauftrichtern von Trocknern, Mischern, Bandwaagen
usw., so treten Verstopfungen auf, die in den Betrieben außerordentlich gefürchtet
sind, da in wenigen Minuten ganze Betrichsabteilungen in den nachfließenden Spänen
ersticken und sehr zeitraubende und damit kostspielige Unterbrechungen des Betriebes
auftreten. Man beugt solchen Störungen bisher, wenn auch nur unvollkommen, durch
Überdimensionierung der Mühlen, Förderventilatoren usw. vor, um ihr Schluckvermögen
auch den stoßweisen Uberbelastungen dadurch Klumpen anzupassen.
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Ebenso wie kurzfristige Verstärkungen von Förderströmen gibt es aber
auch kurzfristiges Nachlassen oder auch völliges Ausbleiben des Gutes; z. B. werden
verschiedene, periodisch arbeitende Zerspanungsmaschinen verwendet, bei denen das
Holz in einzelnen Arbeitstakten den Zerspanungsmessern zugeführt wird, zwischen
denen Leerhübe liegen. Werden wie üblich die Späne mittels einer pneumatischen Fördereinrichtung
von einem solchen Zerspaner abgeführt, so kann diese wesentlich kleiner und in Antrieb
und Energieverbrauch sparsamer dimensioniert werden, wenn die erzeugten Späne gleichmäßig,
auch während der Leerhübe, abgefördert werden. Auch in solchen Fällen wird die Vorrichtung
gemäß der Erfindung vorteilhaft eingesetzt.
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In dem hier beschriebenen Sinn, als Vergleichmäßiger für einen Spänestrom
zur Beschickung von Maschinen, die in einem gewissen Toleranzbereich, für den sie
ausgelegt sind, mit Über- oder Unterlast gefahren werden können, wobei aber die
Ungleichförrnigkeiten des Schüttgutstromes den Toleranzbereich über- oder unterschreiten,
erweist sich als besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, daß sie nicht
überlaufen kann. Das wird deutlich bei spielsweise bei der Beschickung von Trocknern,
die zur Erreichung eines günstigen Wirkungsgrades möglichst gleichmäßig beschickt
werden sollen und sowohl gegen Über- als auch Unterschreitung des zulässigen Toleranzbereiches
empfindlich sind. Zu große Gutzufuhr je Zeiteinheit bringt ungenügende Trocknung,
zu geringe dagegen Übertrocknung, Brandgefahr, schlechte Wärmeausnutzung. Man schaltet
dem Trockner daher häufig vertikale oder neuerdings vorzugsweise horizontale Dosierbandbunker
oder Dosierhänder mit Rückstreifvorrichtungen für Überschußmengen (das tfberschußgut
zurückkämmende Rechenwalzen oder Rechenbänder) vor. Durch Einstellung der Förderhandgeschwitldigkeit
und der Rückstreiffläche läßt sich zwar eine gut dosierte, gleichmäßige Beschickung
erreichen, doch haben derartige Zwischenbunker den großen Nachteil, daß sie in gewissen
Zeitabständen entweder überlaufen oder leerlaufen und daher zusätzlicher Kontroll-
und Regelorgane bedürfen und im Fall des Überlaufens die Stillsetzung vorgeschalteter
Betriebsabschnitte erfordern; dies bedingt wieder, daß diese vorgeschalteten Abschnitte,
um die Soll-Leistung der Gesamtanlage zu gewährleisten, im Verhältnis der Stillstandszeiten
zu den Gesamtarbeitszeiten überdimensioniert, also verteuert werden müssen. Durch
die Ausnutzung des sowieso vorhandenen Toleranzbereichs des zu beschickenden Trockners
erlaubt es die Vorrichtung gemäß der Erfindung, die Anzahl der Regel- und Kontrollorgane
zu vermindern, den Betrieb kontinuierlich arbeiten zu lassen und die vorgeschalteten
Einrichtungen sparsamer auszulegen.
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Bei dieser Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Vergleichmäßigungsgerät
können die Walzen über längere Zeiträume dem Fabrikationsprogramm entsprechend mit
einmal fest eingestellter Geschwindigkeit (gegebenenfalls paarweise gegenläufig
und paarweise mit verschiedenen, fest eingestellten Geschwindigkeiten) laufen, oder
ihre Geschwindigkeit kann über Regel- und Steuerorgane von vor- oder nachgeschalteten
Einrichtungen her beeinflußt werden.
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Will man die Fördermenge nach oben begrenzen, unter Beibehaltung
der Eigenschaft des Nichtüberlaufenkönnens des Zwischenbunkers, d. h. also ohne
diesen besonders überwachen, steuern und gegebenenfalls zusammen mit vorgeschalteten
Einrichtungen zeitweilig stillsetzen zu müssen, so kann man an den beiden Walzenrosten
außen je eine Rinne vorsehen, welche das Gut auffangen und ableiten, das durch obere
Walzen ausgetragen wird. Wenn bei dieser Anordnung dafür gesorgt wird, daß das Gut
im Zwischenbehälter ein bestimmtes, durch die jeweilige Anordnung der Rinnen bestimmtes
Niveau nicht unterschreitet, wird durch die außerhalb des Auffangbereiches der beiden
Rinnen liegenden Walzen ein stets gleichbleibender Gutstrom ausgetragen, solange
die Walzendrehzahl nicht geändert wird. Bei dieser Anordnung steht der obere Teil
des sich keilförmig erweiternden Vorratsraumes für die Pufferung zur Verfügung.
Außer durchDrehzahländerung der Walzen
kann die Stärke des dem nachgeordneten
Verbraucher zuzuführenden Gutstromes durch Höher- oder Tieferstellen oder Verschieben
der beiden Auffangrinnen aufeinander zu bzw. voneinander weg reguliert werden. Das
von den beiden Rinnen aufgefangene Gut wird in den Zwischenbehälter zurück- oder
an eine andere, in der Regel vorgeordnete Stelle geleitet.
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In der bisher beschriebenen Form kann die Vorrichtung beispielsweise
auf einzeln oder zu mehreren zur Speisung einer der Bildung eines Späneflusses oder
einzelner Spänekuchen dienenden Vorrichtung, eines mit Transportblechen belegten
Rollganges oder auch einzelner vor- und zurückbewegter Formkästen od. dgl. zu deren
lagenweisen Füllung verwendet werden. Mitunter, z. B. für den letztgenannten Fall,
empfiehlt sich die Einführung eines Vorbandes unter dem Zwischenbehälter. Bei Verwendung
mehrerer der erflndungsgemäßen Zwischenbehälter über einem Vliesaufbauband oder
stetig weiterbewegten Transportblechen können der erste und letzte Zwischenbehälter
mit Deckschichtgut und der oder die mittelständigen Zwischenbehälter mit Mittelschichtgut
beschickt werden.
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Nehen der bisher beschriebenen Verwendung der Vorrichtung nach der
Erfindung zur Vergleichmäßigung und kurzzeitigen Pufferung von Schüttgutströmen
gibt es einen zweiten, wichtigen Verwendungszweck. nämlich den zur Teilung, vorzugsweise
Halbierung von Schüttgutströmen. Zu diesem Zweck muß dafür gesorgt werden, daß das
Beschickungsgut möglichst genau in der Mittelebene in den prismatischen Vorratsraum
eingefüllt wird, was ebenfalls mit einfachen Mitteln zu erreichen ist. Durch unter
dem Behälter von seiner Mittelebene ausgehende Leitbleche od. dgl. können die beiden
Gutströme getrennt gehalten und verschiedenen Transportorganen oder Weiterverarbeitungsstellen
zugeführt werden.
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Diese Aufgabe ist in der Spanplattenindustrie häufig gegeben, wenn
z. B. ein von einer Fördereinrichtung (Band oder Zyklon) oder von einem Vorratsbehälter
ankommender Spänestrom auf zwei oder mehrere Mühlen, Förderventilatoren, Bänder,
Trockner, Mischer, Schüttstationen usw. verteilt werden soll. Bisher verwendet man
in einem solchen Fall, vorausgesetzt, daß man sich nicht mit einer ganz groben,
ungenauen Fluß teilung, beispielsweise über Rutschen, begnügen kann, meist Pendelklappen,
Idie den gesamten ankommenden Strom einmal nach links, einmal nach rechts ableiten
und den nachgeordneten Einrichtungen zwar einen genau halbierten, aber periodisch
unterbrochenen Strom zuleiten. Bei der Speisung von Mühlen oder Förderventilatoren
hat dies den großen Nachteil, daß man diese um 100 o/g überdimensionieren muß, was
sich nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im laufenden Energieverbrauch ungünstig
auswirkt. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung vermeidet diesen Nachteil und verbindet
den Vorteil kontinuierlicher Beschickung der nachgeordneten Einrichtungen mit dem
der Vergleichmäßigung und Pufferung und gegebenenfalls auch der Sicherung vor Überlastung
und damit Verstopfung.
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Bei der Beschickung von Schüttstationen für die Plattenformung sind
Verfahren und Vorrichtungen bekannt, bei denen ein ankommender Schüttgutstrom in
zwei Ströme zerlegt und diese über besondere Windsichtungs- oder Wurfschüttungseinrichtungen
so gesteuert werden, daß ein besonderer symmetrischer Plattenaufbau entsteht. In
der Praxis führt man hierbei die Halbierung des ursprünglichen Spänestromes, wie
oben beschrieben, mittels einer Pendelklappe
durch. Um die beiden auf diese Weise
periodisch zerhackten Ströme wieder zu vergleichmäßigen, was die Voraussetzung einer
einwandfreien Plattenschüttung ist, muß den eigentlichen Schütt- oder Wurforganen
je eine Zwischenpufferung vorgeschaltet werden. Dies hat den außerordentlichen Nachteil,
daß eine genaue gewichtsdosierte Schüttung nur möglich wäre, wenn man zwischen diese
Zwischenbunker und die eigentliche Schütt- oder Wurfeinrichtungen je eine kontinuierlich
arbeitende Waage schaltet, was zwar grunldsätzlich möglich, aber anschaffungsmäßig
so teuer oder betrieblich so umständlich ist, daß solche Einrichtungen sich bis
jetzt in der Praxis nicht eingeführt haben.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung erlaubt es, bei Verwendung als
Spänestromteiler eine gewichtsdosierte Schüttung in einfacher Weise auszuführen,
indem man den ihr zufließenden Gesamtspänestrom über eine kontinuierliche Bandwaage
leitet, die über eine Regeleinrichtung in Abhängigkeit von Idem vor ihr gemessenen
Spãnedurchlaufgewicht eine volumetrisch arbeitende Dosiervorrichtung so steuert,
daß der Waage von der Dosiervorrichtung stets ein gewichtskonstanter Spänestrom
zufließt. Mit diesem auf das dem jeweiligen Plattenfertigungsprogramm entsprechende
Sollgewicht eingestellten, kontinuierlichen Spänestrom wird die Vorrichtung gemäß
der Erfindung beschickt und teilt ihn in zwei gleiche Ströme auf, die den beiden
Schüttstellen mit separierender Wurf- oder Windsichtungswirkung zugeführt werden.
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Dabei ist an sich noch nicht einmal eine absolut genaue Halbierung
erforderlich, weil beide Ströme sich im Formlingsfluß wieder vereinigen. Um bei
Schwankungen der Guthöhe im Vorratsraum der Vorrichtung, die sich bei einem bestimmten
Spangut und einer bestimmten hergestellten Plattendicke auf Grund der vorgeschalteten
Gewichtsdosierung in ganz geringe Grenzen halten, die Gleichmäßigkeit der Gutzufuhr
zu den Schüttstellen zu gewährleisten, kann man entweder die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit sehr vielen Stachelffalzen kleineren Durchmessers ausrüsten oder bei der Verwendung
weniger Walzen größeren Durchmessers die Walzengeschwindigkeit durch Vorwahl oder
Steuerung so einstellen, daß für ein bestimmtes Spangut und eine bestimmte Formlingsdicke
das Schüttgut mit Sicherheit durch eine vorbestimmte Anzahl von Walzenpaaren aus
der Vorrichtung ausgetragen wird, d. h., das jeweils oberste, für ein bestimmtes
Fertigungsprogramm in Tätigkeit befindliche Walzenpaar ist bezüglich seiner Austragsmenge
im Mittel stets unterbelastet, also in seiner Drehzahl so eingestellt, daß es die
geringfügigen Volumenänderungen, die während indes stationären Betriebes in dem
gewichtsmäßig vordosierten Spänestrom vorkommen können, nach Ider Plus- wie nach
der Minuisseite verarbeiten kann, ohne zeitweilig leer zu laufen und ohne daß ein
höher gelegenes Walzenpaar zeitweilig mit in Tätigkeit tritt.
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Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Stromteiler
für Schüttgüter läßt sich ein anderweitiges Teilungsverhältnis als 1:1 in einfacher
Weise dadurch beeinflussen, daß die Drehzahlen der einen Walzenreihe verschieden
von ,denen der anderen eingestellt oder gesteuert werden, ferner kann man auch eine
Unterteilung in mehr als einem Schüttgutstrom vornehmen, indem man, je nach dem
gewünschten Programm, entweder, wie oben bereits beschrieben, waagerechte oder aber
senkrechte Leitbleche fest oder verschiebbar außerhalb der Vorrichtung in den austretenden
Späneströmen anordnet.
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Die erfindungsgemãße Vorrichtung kann auch zur Vergleichmäßigung,
Zusammenfassung oder Neuaufteilung mehrerer ankommender Späneströme verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung mid beschriebene Einrichtungen an
ihr sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
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Fig. 1 und 2 zeigen die Vorrichtung und ein unter ihr laufendes Band
im Längsschnitt und in Laufrichtung des Bandes gesehen. Die Rechenwalzen 3 sind
mit ihren Lagerzapfen in den beiden Seitenwänden 2 utitergeheacht. Die Späne, die
nach dem Beispiel aus einem pneumatischen Abscheider in den prismatischen Vorratsrauln
gelangen, verlassen diesen als ständig fließender Strom bzw. als zwei Ströme, die,
durch einen Kastenrahmen 4 zusammengehalten, als Schüttung 5 auf ein endloses Band
gelangen, das als Vorband dargestellt ist.
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Fig. 3 und 4 zeigen eine gleichzeitig der Guthalbierung dienende
Einrichtung im Querschnitt und in Draufsicht. Mittels des Zugabeorgans 1 wird das
Spangut genau in der Mittelebene des prismatischen Vorratsraumes eingebracht. Das
Winkelleitblech 6 leitet die beiden austretenden Gutströme auf die entgegengesetzt
umlaufenden Bänder 7.
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Nach der Darstellung in Fig. 5, einem Längsschnitt, wird das Spangut
aus einem Trogtrichter 1 durch zwei Entnahmewalzen 8 dem der Gutaufteilung bzw.
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Halbierung dienenden Vorrichtung zugeführt. Das Beschickungsgut wird
hierdurch nicht nur genau in der Mittelebene der Vorrichtung in diese eingeführt,
sondern zuvor auch aufgelockert, so daß keine E4lumpen oder Batzen vorhanden sind,
die vorzugsweise einer Walzenreihe zurollen und damit die Gleichheit der beiden
Spanabflüsse aus dem Verteiler vorübergehend stören könnten.
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Nach Fig. 6, einem Längsschnitt, sind der Vorrichtung zwei Rinnen
9 so zugeordnet, daß sie einen Teil des ausgetragenen Gutes auffangen und ableiten.
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Nach der Darstellung sind die beiden Rinnen, die zur Austragungsregulierung
im Sinn der beiden Doppelpfeile verschiebbar sind, so eingestellt, daß sie das Gut.
das zwischen den beiden oberen Walzen der beiden Walzenreihen ausgetragen wird,
auffangen.
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Außerdem sind die beiden Rinnen 9, wie dargestellt, so breit gehalten,
daß sie bei gegebenenfalls stoßweise zu rcichlichem Guteintrag in die Vorrichtung
etwa auch über die obersten Walzen austretendes Gut auffangen können. Das aufgenommene
Gut wird abgeführt und der Vorrichtung zu gegebener Zeit wieder zugeführt. Hiermit
ist eine selbsttätige und besonders zuverlässige Sicherung der Einrichtung gegen
stoßweise Überfüllung gegeben. Das für die Innehaltung eines dauernd gleichbleibenden
Spanabflusses aus der Einrichtuiig an den nachgeordneten Verbraucher oder Förderer
notwendige, nicht zu unterschreitende Niveau der Gutfüllung im V-förmigen Pufferraum
ergibt sich aus der jeweiligen Einstellung der beiden Rinnen 9 im Sinn der beiden
Doppelpfeile. Bei Absinken des Gutes auf dieses Niveau kann ein Signal ausgelöst
werden.
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All die Stelle der Rinnen 9 können auch mehr oder weniger lotrecht
stehende, in Richtung der V-Schenkel des Pufferraumes verschiebbare Bleche treten,
wenn der Gutaustrag in mehr als zwei Einzelströme unterteilt werden soll.
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Im Anschluß an die erläuterten Darstellungen (Fig. 1 bis 6) sollen
nunmehr unter Hinweis auf einzelne Figuren einige zusätzliche Anordnungen an der
erfindungsgemäßen und erfindungsgemäß ausgestatteten Vorrichtung dargelegt werden,
durch welche die Vor-
richtung zu einer gewichtsdosierenden Einrichtung wird, die
Schüttungsgewichtsschwankungen im zufließenden Spangut bei der Weitergabe des Gutes
an die nachgeordnete Stelle bzw. Verbraucher selbsttätig derart ausgleicht, daß
am Ende des Fertigungsstranges, in welchen die entsprechend ausgestattete Einrichtung
eingesetzt wird, laufend Platten gleichen spezifischen Gewichtes erhalten werden.
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So kann beispielsweise in Fig. 1 und 2 die Schüttung 5 vom Sammelorgan
auf eine Durchlaufbandwaage aufgegeben werden, die, je nach Belastung, Impulse an
einen Drehzahlregler für den Austragswalzenantrieb der Vorrichtung derart überträgt,
daß bei Unterschreitung des Sollgewichtes die Walzendrehzahl erhöht wird, und umgekehrt.
Da hiermit innerhalb enger Toleranzen ein gewichtskonstanter Gutstrom aus dem Behälter
ausgetragen wird, kann bei dieser Anordnung auf anderweitige, z. B. bereits beschriebene
Regulierungsmittel, wie verschiebbare Auffangrinnen 9, verzichtet werden.
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In ähnlicher Weise kann in Fig. 3 und 4 eines der beiden Bänder 7
als Durchlaufbandwaage vorgesehen sein, wenn das Leitblech 6 auf der der Bandwaage
zugekehrten Seite so ausgebildet ist, daß sie das von der zugehörigen Walzenreihe
herabrieselnde Gut im ganzen erfaßt und auf die Bandwaage ablegt. Auch diese Bandwaage
gibt ihre Impulse an den Drehzahlregler des Antriebes für beide Rechenwalzenreihen.
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Hiermit wird ein gewichtsdosierter und in zwei gleiche Ströme unterteilter
Gutaustrag aus der Vorrichtung erhalten. Wenn in die Vorrichtung ein geeignetes
Spänegemisch eingefiihrt wird und die beiden austretenden Gutströme, getrennt gehalten,
solchen an sich bekannten Schütt- und Formeinrichtungen zugeführt werden, die, wie
bereits dargelegt, zwei annähernd gleiche Gutzuflüsse zu mehrschichtigen Plattenrohlingen
formen, werden mehrschichtige, z. B. dreischichtige Platten erhalten, die sämtlich
und an allen Stellen das gleiche spezifische Gewicht aufweisen.
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Andererseits kann von einer Bandwaage, die, wie beschrieben, in Einrichtungen
nach Fig. 1 und 2 oder nach Fig. 3 und 4 einbezogen ist, die Verschiebung der Rinnen
9 in Fig. 6 in Richtung der Doppelpfeile durch Impulse über entsprechende, an sich
hekannte Einrichtungen so betätigt werden, daß bei einer Erhöhung des Schüttungsgewichtes
die beiden Rinnen so weit aufeinander zu bewegt werden, und umgekehrt, daß gewichtskonstante
Gutausträge aus der Vorrichtung nach Fig. 6 erhalten werden, solange im V-förmigen
Pufferraum zwischen den beiden Walzenreihen so viel Gut vorhanden ist, daß alle
von den Rinnen 9 zum Gutaustrag nach unten freigegebenen Walzen gespeist werden.
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In Fig. 7 ist eine Einrichtung zur Herstellung überall das gleiche
Flächengewicht aufweisender mehrschichtiger Plattenrohlinge dargestellt, in welcher
die erfindungsgemäße Vorrichtung, beispielsweise eine solche nach Fig. 3 und 4.
die Aufgabe erfüllt, den zuvor gewichtsdosierten Zufluß eines Spänegemi sches aus
Einzelpartikeln verschiedener Größe, Form und Gewichtes in zwei zumindest annähernd
gleiche Gutströme aufzuteilen, die dann einer solchen, in vielen Werken der Spanplattenindustrie
vorhandenen Schütt-und Formstation zugeführt werden, welche die beiden Spänegemischströme
unter Benutzung der Wurf- oder Windsichtungsprinzipien so verarbeitet, daß in den
resultierenden Plattenrohlingen die größeren, gröberen und schwereren Späne in der
blittelschicht und die feineren und leichteren Gutteilchen in den äußeren Schichten
liegen.
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Das aus dem Zubringerorgan 10 auf das endlose Band 11 aufgebrachte
Spänegemisch 12 läuft unter dem verstellbaren Höhenregler 13 hindurch, der das Überschußgut
in bekannter Weise abnimmt. Das höhengeregelte Gut gelangt, gegebenenfalls durch
ein bekanntes Organ 14 abgestreift oder entnommen, über eine Schrägfläche oder Schüttelrutsche
15 auf die Durchlaufbandwaage 16. Von dieser werden, den Schüttgewichtsschwankungen
entsprechend, auf dem Wege 17 Impulse an den Höhendosierer 13 gegeben, derart, daß
dessen Abstreiforgan angehoben wird, wenn das Schüttgewicht niedriger wird, und
umgekehrt.
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Von der Durchlaufbandwaage 16 gelangt das Gut in eine Verteilervorrichtung
1, 2, 3, 6, 7 (Fig. 3 und 4) gemäß der Erfindung. Sobald das Schüttgewicht abfällt,
steigt, von dem Höhenregler 13 nachgeregelt, das Gutvolumen und damit das Niveau
des Gutes im V-förmigen Pufferraum zwischen den beiden Walzenreihen, so daß nun
mehr Austragwalzen 3 am Gutaustrag auf die Abbringerbänder 7 beteiligt sind als
bei einem Gut mit einem hohen Schüttgewicht. Von den beiden Bändern 7 gelangt das,
wie zu Fig. 3 und 4 erläutert, in zwei gleiche Ströme aufgeteilte Gut auf die beiden
ziemlich schnell umlaufenden Schaufel- bzw.
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Wurfbänder 18, die über der Transportstraße 19 für die Unterlagebleche
oder über einem endlosen Band in einem solchen Abstand voneinander vorgesehen sind,
daß sie sich das Gut entgegenwerfen, ohne daß die beiderseitigen Wurfstreuungen
(Wurfparabelbündel) sich wesentlich überschneiden, wodurch infolge der größeren
Wurfweite der gröberen und schwereren Gutteilchen der Plattenrohling in bekannter
Weise mehrschichtig derart aufgebaut wird, daß diese Gutteilchen in der Mittelschicht
liegen. Nach der Aufteilung des Rohlings in Abschnitte werden diese auf der Waage
20 zur Kontrolle gewogen. Von hier aus können auch Anweisungen an den Höhenregler
13 oder an die Durchsatzgeschwindigkeit der Transportunterlagen durch die Schütt-
und Formstation gegeben werden, wenn beispielsweise die Wichte oder die Dicke der
anfallenden Platten geändert werden soll.
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An die Stelle der der Durchlaufbandwaage 16 vorgeordneten Einrichtungsteile
kann auch der in Spanplatten herstellenden Betrieben vielfach gebräuchliche Dosierbandbunker
treten. Die von der Durchlaufbandwaage ausgehenden Impulse werden dann an den Geschwindigkeitsregler
des Bunkerbodenbandes gegeben.
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Andererseits kann der Verteilervorrichtung 1, 2, 3, 6, 7 eine solche
Schütt- und Formeinrichtung nachgeordnet sein, welche die beiden von den Bändern
7 anfallenden Gemischströme nach dem Windsichtungsprinzip zu mehrschichtigen Plattenrohlingen
verarbeitet.
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PATENTANSPROCHE 1. Schütt-, Dosier- und Verteilervorrichtung für
Holzspäne, Fasern und ähnliche Zerkleinerungsprodukte pflanzlicher Rohstoffe für
die Spanholzherstellung, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei starr verbundenen,
ungefähr die Form eines auf die Spitze gestellten gleichschenkeligen Dreiecks aufweisenden
Seitenwänden zwei nach oben V-förmig auseinanderstrebende Rechenwalzenreihen vorgesehen
sind, deren horizontal liegende Walzen über Ketten, Zahnräder od. dgl. gemeinsam
angetrieben werden.