DD154225A1 - Verfahren zur herstellung beschichteter textiler flaechengebilde - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung umfasst insbesondere die Verfestigung des Schichttraegermaterials fuer die Produktion von Kunstleder und Fussbodenbelaegen. Die Erfindung vermeidet die nachteiligen Folgen bisher angewendeter Verfahren zur Vorbehandlung der als Traegermaterial dienenden Vliesstoffe auf die Fertigerzeugnisse. Erfindungsgemaess werden thermoplastische Faseranteile enthaltende nichtimpraegnierte Vliesstoffe oberflaechig thermisch behandelt. Dadurch wird die Festigkeit der Vliese so erhoeht, dass nachtraegliche Massnahmen nicht notwendig sind, ohne dass jedoch die Struktur des Vlieses nennenswert veraendert wird. Die thermische Behandlung erfolgt an besonders ausgebildeten Kontaktflaechen, die eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur der thermoplastischen Fasern haben. Das vorgeschlagene Verfahren erhoeht die Gebrauchseigenschaften der Endprodukte und erweitert die Einsatzpalette in der weiterverarbeitenden Industrie auf Gebiete, in denen bisher auf Grund der geforderten physikalischen Parameter nur Kunstleder auf Gewebe- oder Gewirkebasis einsetzbar waren.
Description
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Verfahren zur Herstellung beschichteter textiler Flächengebilde ' :
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft, ein Verfahren zur Herstellung von .Kunstleder und Fußbodenbelägen mit Vliesstoffen als Schichtträger» Sie umfaßt die Behandlung der bindemittelfreien textilen Trägerschicht.
Die durch Beschichten der erfindungsgemäß vorbehandelten Textilbahnen erhaltenen Kunstleder sind geeignet zur Herstellung von Lederwaren aller Art und für vielfältige technische Anwendungsgebiete«
Das Verfahren kann angewendet werden in allen Betrieben, die Kunstleder und Fußbodenbeläge durch Beschichtung von textlien Flächengebilden herstellen und die mit einer dem Stand der Technik entsprechenden Anlagentechnik ausgestattet sind·
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Beschichtete Materialien, die als Trägermaterial einen textlien Vliesstoff enthalten, wie Kunstleder und Fußbodenbeläge, werden seit Jahren hergestellt»
Für das Verfestigen des Trägermaterials vor dem Beschichten kommen Vernadeln, thermische Behandlung, Imprägnieren sowie Kombinationen dieser Verfahrenstechniken zur Anwendung, Darüber hinaus sind spezielle Verfahren bekannt.
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Vliesstoffe, die nur auf rein mechanischem Wege oder durch Schrumpfen verfestigt werden, verursachen bei ihrer Weiterverarbeitung das Entstehen relativ großer Mengen an Faserstaub, der zum Verschmutzen der Maschinen führt und insbesondere an direkt -beheizten Anlagen eine erhöhte Brandgefahr darstellt« ' .
Bei der Herstellung von Fußbodenbelag, wo der Schichtträger gleichzeitig eine Trittschalldämmung bewirkt, verursacht die nach einem nur mechanischen Verfestigen noch vorhandene offene Oberflächenstruktur ein Abfasern der Rückseite und Eindringen von Fasern in die Oberfläche der Beschichtung, wenn der fertige Fußbodenbelag in noch warmem Zustand versandfertig aufgerollt wird.
Bei der Einarbeitung von .Alttextilien in das Vlies treten Farbmigrationen auf, die zu Qualitätsminderungen führen.
Um diese Nachteile auszuschließen, wird das zunächst nur mechanisch oder durch Schrumpfen verfestigte Vlies imprägniert» Dieser Vorgang verursacht nicht nur einen hohen materiellen Aufwand durch den Verbrauch an Imprägniermittel und die erforderlichen Anlagen, sondern vermindert auch Flexibilität, Weitsrreiß- und Stichausreißflestigkeit der Bndprodukte»
Fach DE-OS.2 506 546 wird die Verfestigung von Thermoplastfasern enthaltenden Vliesen durch Schweißen mittels Lichtbogen erreicht« Dabei erfolgt ei-n vorübergehendes Schmelzen der Thermoplastfasern im gesamten Vliesverband * Durch dieses Verfahren wird jedoch die Oberfläche des Vlieses nur ungenügend geglättet, -1ViTaS ein zu starkes lindringen der Beschichtungssubstanz in das Vlies und damit einen unnötig hohen Verbrauch an Be-Schichtungsmasse zur Folge hat»
Entsprechend DE-OS 2 259 203 wird ein Flächengebilde aus thermoplastischen Fasern durch Ultraschall verdichtet und/oder an Kreuzungsstellen verschweißte Der dadurch erreichbare Festigkeitszuwachs ist für' viele Anwendungsbereiche nicht ausreichend*
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•Weiterhin wird nach DB-AS 2 156 % 1 ein weicher, bindemittelfreier Vliesstoff hergestellt, indem das Vlies durch einen von zwei Walzen gebildeten Spalt geleitet wird, von denen eine beheizt ist und auf.der Oberfläche ein sägezahnfö'rmiges Profil aufweist» Die Gegenwalze ist elastisch ausgebildet.
Nachteilig ist bei'-diesem Verfahren, daß die dadurch hervorgerufene starke Strukturierung-des Vlieses sich auf der Oberfläche der anschließend aufgebrachten Beschichtung bemerkbar macht.
Ziel der Erfindung " .
Ziel der Erfindung ist ein neuartiges Verfahren zum Verfestigen nichtimprägn'ierter Vliesstoffe mit einem Anteil thermoplastischer .Pasern als Grundlage für Kunstleder und Fußbodenbeläge, welches bei den beschichteten Materialien nicht die · nachteiligen Eigenschaften.anderer, zur Verfestigung von bindemittelfreien Vliesstoffen angewendeter Verfahren zur Folge hat.
.Gleichzeitig werden die durch das Imprägnieren der Vliesstoffe hervorgerufenen negativen Auswirkungen auf die Endprodukte sowie der mit dem Imprägniervorgang verbundene hohe Material- und Kostenaufwand vermieden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Durch die Erfindung werden die Mangel der bekannten Verfahren, die zum einen in ihrem hohen Aufwand und zum anderen in für viels Zwecke unzureichenden Qualitätsparametern der hergestellten beschichteten Materialien bestehen, beseitigt· Dies wird dadurch erreicht, daß durch das vorgeschlagene Verfahren sowohl die mechanischen Eigenschaften des Vlieses'insgesamt wie auch die Oberfläche des Vlieses gegenüber den bekannten Verfahren vorteilhaft verändert werden·
Erfindungsgemäß wird ein unimprägniertes, bereits verfestigtes Faservlies mit einem Anteil thermoplastischer Fasern thermisch, so behandelt, daß nur die an .der Oberfläche befindlichen Thermoplastfasern angeschmolzen werden,» Dies'geschieht, indem das ITadelvlies beidseitig über feststehende, beheizte Kontaktflächen geleitet wird, die eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur der thermoplastischen Fasern haben.
Der Anteil an thermoplastischen Fasern, vorzugsweise Polyesterfasern, im Vlies beträgt für die Herstellung von Kunstledern 30 - 40 %. Für die Herstellung von Fußbodenbelägen kann der thermoplastische Faseranteil mehr als 60 % betragen. Als beheizte Kontaktflächen kommen besonders ausgebildete Stahlschienen, z. B. Heizkeile gemäß DD-PS .121· 658 zur Anwendung«. Durch das oberflächige Anschmelzen wird die Festigkeit der Vliese so erhöht, daß weitere Maßnahmen, wie ζ, Ββ Imprägnieren, überflüssig werden, ohne daß jedoch die Struktur des Textilgutes wesentlich verändert wird»
!in weiterer Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens ist die Glättung der Oberflächenβ
Bei der weiteren Verarbeitung kommen diese Vorteile der er-' findungsgemäß behandelten Vliese gegenüber den nach bekannten Methoden hergestellten vliesartigen Trägermaterialien in einer z. Te beträchtlichen Erhöhung der Gebrauchswerteigenschaften der Bndprodukte zur Geltung« Das erfindungsgemäße, Verfahren ermöglicht außerdem die Verringerung der Schichtdicke des Trägermaterial» Daraus, resultiert eine um 15 - 30 % niedrigere Flächenmasse der Bndprodukte gegenüber nach bekannten Verfahren hergestellten Materialien, ohne daß eine- Verringerung der erforderlichen Erzeugnisparameter eintrittβ
Darüber hinaus beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren eine bedeutende Kostensenkung im Grundmittel- und Materialeinsatz«
Die Beschichtung des Vlieses kann nach üblichen Verfahren mit verschiedenen Polymeren erfolgen*
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Dabei ermöglicht, die mit dem vorgeschlagenen Verfahren erzielte Homogenisierung der Oberfläche bei der Verbindung des Schichtträgers mit der Polymerschicht eine deutliche Steigerung der Zahl der Bindepunkte und damit eine beträchtliche Erhöhung der Schichtentrennfestigkeit. Damit entfällt das zusätzliche Aufbringen eines trennfestigkeitserhb'henden Vor-· Striches auf das Vlies.
Die Verschmelzung der thermoplastischen Pasern auf der nichtbeschichteten Oberfläche des Vlieses verhindert ein Abfasern und erhöht die Abriebfestigkeit. Mit derartigem Kunstleder wird die Herstellung futterloser Täschnerwaren möglich.
Bei Fußbodenbelägen verhindert die versiegelte Schicht beim Aufrollen des beschichteten Materials das Eindringen von ungebundenen Pasern in die Oberfläche der noch klebrigen'Beechichtungsmasse.
Auf der Besehichtungsseite des Vlieses vermindert die erfin-_ dungsgemäße Vorbehandlung der Oberflächen sehr stark die Migration von Farbstoffen in die Polymerschicht und ein zu starkes Eindringen von BeSchichtungsmasse in das Vlies, was zu einer Materialeinsparung führt, die bis 15 % betragenkann.
Zur Fertigung leichter Kunstleder kann die beidseitige versiegelte Warenbahn gespalten werden.
Zum Auftragen der Beschichtung dient vorzugsweise die Spaltseite.
Weiterhin ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch die Herstellung von Kunstleder mit geschäumter Zwischenschicht möglich.
Die unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Materialien zeichnen sich im Vergleich zu herkömmlichen durch gegenüber mechanischer Beanspruchung wesentlich •widerstandsfähigere Schnittkante aus, die bei Fußbodenbelägen ein exakteres Verlegen ermöglichen und bei Kunstleder das
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Ausfransen der Schnittkanten bei offenkantiger Verarbeitung erheblich einschränken.
Dei'.um mindestens 50 % höhere Berstdruck der erfindungsgemäß hergestellten Kunstleder bewirkt für die daraus hergestellten Fertigerzeugnisse eine wesentlich verbesserte Formstabilität gegenüber mechanischen Belastungen aller Art*
Die unter Anwendung des beanspruchten Verfahrens hergestellten beschichteten Materialien zeichnen sich aus durch niedriges spezifisches Gewicht, hohe Strukturfestigkeit, Voluminösität, Abriebfestigkeit, Reißfestigkeit, Stichausreißfestigkeit und Weiterreißkraft*
Damit wird die Einsatzpalette in der weiterverarbeitenden Industrie bedeutend erweitert, und es werden die technischen Voraussetzungen geschaffen, Kunstleder auf Vliesbasis auch in Industriezweigen einzusetzen, in denen bisher auf Grund der physikalischen Parameter nur Kunstleder auf Gewebe- oder Ge-.wirkebasis einsetzbar waren»
Mit diesen Vorteilen sind enorme Produktivitätssteigerungen und Produktionsverbrauchssenkungen verbunden.
Ausführungsbeispiele
1. Ein Krempel-Hade!vlies, bestehend aus 70 % Viskosefasern und 30 % Polyesterfasern, wird so über zwei beheizte Kontaktflächen gezogen, daß die beidseitig .an der Oberfläche befindlichen Polyesterfasern angeschmolzen werden«, Die Textilbahn erhält dadurch eine homogene und glatte, gegenüber Scheuerbeanspruchung unempfindliche Oberfläche, ohne daß der voluminöse Charakter des Vliesmaterials wesentlich eingeschränkt wird ο
Eine nachfolgend ausgeführte Beschichtung mit Schaum-Weich-PVC ergibt ein Kunstleder, welches gegenüber ver»
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gleichbaren Produkten mit gewebten, gewirkten oder gestrickten Schichtträgern bessere Griffeigenschaften, höhere Vierte der Weiter.reiß- und Stichausreißkraft bei einer 15 - 20 % niedrigeren Flächenmasse aufweist,
2# Bin .Krempel-TTadelvlies, bestehend aus 60 % Polyester und 40 % Polypropylen r erfährt nach der mechanischen eine thermische Verfestigung durch Schrumpfen, Das auf diese Art vorverfestigte Vlies wird über zwei beheizte Kontaktflächen gezogen, v/obei die Temperatur dieser Heizkeile 350 0C beträgt und die Durchlaufgeschwindigkeit bei 4 m/min liegt»
Der auf diese Art verfestigte, unimprägnierte Schichtträger ergibt nach der mikroporösen Polyurethan-Beschichtung ein Kunstleder, welches als Schuhaußenmaterial einsetzbar ist und gegenüber Kunstleder auf der Basis imprägnierter Schichtträger bessere Eigenschaften bezüglich Tragehygiene aufweist,
3· Ein nach Beispiel 1 hergestellter Schichtträger wird gespalten und jeweils auf der Spaltseite.beschichtet. Diese Ausführung ergibt ein superweiches Kunstleder und ist für spezielle Kleintäschnerwaren einsetzbar.
Claims (2)
- ErfindungsanspruchVerfahren zur Herstellung beschichteter textiler Plächengebilde, unter Verwendung vorverfestigter bindemittelfreier Vlieegrundlagen mit einem Gehalt an thermoplastischen Pasern, gekennzeichnet dadurch, daß das •Vlies durch ein Anschmelzen nur der an der Oberfläche befindlichen Fasern weiter verfestigt wird*
- 2* Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Anschmelzen der an der Oberfläche des Vlieses befindliehen Pasern durch zwangsgeführtes Gleiten des Vlieses über feststehende beheizte' Kontaktflächen erreicht wird,Verfahren nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Kontaktflächen eine Temperatur haben, die über der Schmelztemperatur der thermoplastischen Pasern liegt«.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD22508280A DD154225A1 (de) | 1980-11-10 | 1980-11-10 | Verfahren zur herstellung beschichteter textiler flaechengebilde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD22508280A DD154225A1 (de) | 1980-11-10 | 1980-11-10 | Verfahren zur herstellung beschichteter textiler flaechengebilde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD154225A1 true DD154225A1 (de) | 1982-03-03 |
Family
ID=5527150
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD22508280A DD154225A1 (de) | 1980-11-10 | 1980-11-10 | Verfahren zur herstellung beschichteter textiler flaechengebilde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD154225A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4876350A (en) * | 1986-10-18 | 1989-10-24 | Lonza Ltd. | Process for the production of (+) biotin |
-
1980
- 1980-11-10 DD DD22508280A patent/DD154225A1/de not_active IP Right Cessation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4876350A (en) * | 1986-10-18 | 1989-10-24 | Lonza Ltd. | Process for the production of (+) biotin |
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