DE1109640B - Herstellung von Stoffen mit lederaehnlicher Oberflaeche, insbesondere von Kunstleder - Google Patents
Herstellung von Stoffen mit lederaehnlicher Oberflaeche, insbesondere von KunstlederInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Stoffes mit lederähnlicher Oberfläche, insbesondere
Kunstleder, und ein Überzugsmittel.
Es sind schon viele lederähnliche Produkte aus Polymerenplatten und -Überzügen hergestellt worden.
So hat man zur Herstellung von Kunstleder färbbare organische Füllstoffe, wie Holz-, Leder-, Kork-, Fasermehl
und Faserstaub sowie Farbpigmente, Pasten von Polyvinylchlorid bzw. Vinylchloridmischpolymerisaten
zugesetzt und diese Pasten auf Faservliese oder Gewebe oder Gewirke aufgetragen bzw. aus solchen Pasten
bereitete Folien auf diese Substrate mittels Wärme und Druck aufgepreßt. Zur Erzielung besonderer Effekte,
wie verbesserte Kratzfestigkeit, hat man solchen Pasten auch noch härtbare, harzartige Kondensationsprodukte
zugesetzt. Auch hat man weiterhin vorgeschlagen, solches lederähnliche Verbundmaterial auf
der Rückseite mit Bindemitteln zu überziehen und darauf Lederstaub oder textile Fasern zu streuen und
zu befestigen, um auch der Rückseite ein naturlederähnliches Aussehen zu geben. Ferner gehört es dem
Stande der Technik an, zur Herstellung atmender Kunstleder solche Erzeugnisse noch zu perforieren und
gegebenenfalls die Oberfläche zu schwabbeln. Aber diejenigen bekannten Kunstleder, die eine angemessene
Flexibilität, Zugfestigkeit, Dehnbarkeit und Scheuerfestigkeit besitzen, weisen keine zufriedenstellende
Tiefenwirkung ihrer Oberfläche und keinen zufriedenstellenden.
Griff auf. Unter Tiefenwirkung, wird das :■ sich in die. Tiefe erstreckende, reiche Aussehen von
poliertem Leder verstanden, das man dem »flachen« Aussehen der meisten mit Anstrichen versehenen Oberflächen
gegenüberstellen kann. Lederähnliche Produkte können also aus bekannten Polymerenmassen, wie
Polyvinylchlorid, hergestellt werden, aber die üblichen Pigmente und Füllstoffe, mit denen die geeignete
Färbung erzielt wird, begrenzen auf Grund ihres hohen relativen Brechungsindexes die mögliche
Tiefenwirkung der Kunstlederoberfläche in ernsthafter .
Weise. Außerdem besitzen diese Polymerenmassen einen Oberflächenglanz und. einen Griff, die dem
echten Leder unähnlich sind, und selbst durch Schwabbeln mit Schmirgelscheiben können hinsichtlich dieser
Erscheinungen keine brauchbaren Bedingungen erzielt werden.
Es wurde nun ein Oberflächenüberzug gefunden, der sich auf eine Vielfalt von Substraten aufbringen läßt
und ein Erzeugnis ergibt, welches das Aussehen und den Griff von Naturleder besitzt.
Das zur Herstellung dieses Überzuges dienende Überzugsmittel gemäß der Erfindung enthält etwa 5 bis
40, vorzugsweise 10 bis„ 25 Gewichtsteile an einem
Herstellung von Stoffen
mit lederähnlicher Oberfläche,
insbesondere von Kunstleder
Anmelder:
R. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. Januar 1957
V. St. v. Amerika vom 14. Januar 1957
John Irwin Dye, Cornwall-on-the-Hudson, N. Y.
(V. SLA.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
färbbaren fasrigen organischen Füllstoff, dessen Faserlänge weniger als etwa 3000 Mikron beträgt, in Form
einer Dispersion in 100 Gewichtsteilen eines dehnbaren Bindemittels, das als wesentliche Bestandteile Polyvinylchlorid
oder ein Mischpolymeres desselben und einen Weichmacher für das Polymere enthält.
Zur Herstellung des Überzugsmittels wird der fasrige Füllstoff einfach von Hand oder auf einer Dreiwalzen-Farbmühle
oder ähnlichen Mischvorrichtung in dem Bindemittel dispergiert. Der Einfachheit halber
kann man den Füllstoff in der gleichen Vorrichtung zusetzen, in der das Bindemittel hergestellt wird.
Vorzugsweise wird das dehnbare Bindemittel, welchem der Füllstoff einverleibt wird, in Form eines
Plastisols zubereitet. Unter Plastisol ist dabei ein ungelöstes, in Pulverform vorliegendes Polymeres zu
verstehen, das in einem flüssigen Weichmacher dispergiert ist. Man kann das Bindemittel aber auch herstellen,
indem man den Weichmacher in ein Vinylchloridhomopolymeres oder -mischpolymeres einmahlt.
Die Polymerenkomponente des Bindemittels kann Polyvinylchlorid oder irgendeines der üblichen Vinylmischpolymeren
sein, die einen vorwiegenden Anteil, gewöhnlich mehr als etwa 85 Gewichtsprozent, an
Vinylchlorid enthalten.. Hierzu gehören z. B. Mischpolymere aus Vinylchlorid und Vinylacetat, Acrylnitril,
Vinylidenchlorid oder Malein-, Fumar- oder Acrylsäureestern.
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Der Weichmacher wird in den Mengen verwendet, dann unter Wärme- und Druckeinwirkung einen Teil
mit denen man gewöhnlich im Falle von Vinylchlorid- das Überzuges durch das Gewirk preßt, um das nicht-
polymeren und -mischpolymeren arbeitet. Gewöhnlich, gewebte Material, das Gewirk und den lederähnlichen
in Abhängigkeit von den gewünschten mechanischen Überzug zu einer Einheit zu verbinden.
Eigenschaften des entstehenden Produktes, schwankt 5 Aus welchen Fasern das Substrat besteht, ist nicht
die Weichmachermenge zwischen etwa 50 und 150 Ge- kritisch. Typische Beispiele für Fasern sind solche aus
wichtsteilen je 100 Gewichtsteile des Polymeren. Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden, Viscose-
Welcher Weichmacher jeweils gewählt wird, ist nicht reyon, Celluloseacetatreyon, Wolle, Baumwolle, Glas
kritisch. Beispiele für geeignete Weichmacher sind und Gemische derselben.
Di-(2-äthylhexyl)-phthalat, Dioctylphthalat, Tricresyl- io Zur Herstellung von Kunstleder wird das erfin-
phosphat, Di-(butoxyäthyl)-phthalat, Methoxyäthyl- dungsgemäße Überzugsmittel auf eine oder mehrere
acetylricinoleat, Sebacinsäureester, wie Dibutylsebacat Flächen eines der oben beschriebenen Substrate aus-
und Di-(butoxyäthyl)-sebacat, epoxydiertes Soja- gebreitet, das überzogene Substrat erhitzt und ver-
bohnenöl, Di-(2-äthylhexyl)-azelat, Didecyladipat, Di- preßt, um den Überzug zu binden, und die Überzugs-
isooctyladipat, Butylisodecylphthalat, Isooctylpalmitat, 15 fläche dann zu einer glatten, lederähnlichen Textur
Octyldecylphthalat, Didecylphthalat, Isooctylisodecyl- geschwabbelt. Wasserdampfdurchlässige Kunstleder
phthalat, Dioctylsebacat, Triäthylenglykoldipelargonat werden erhalten, indem man den Oberflächenüberzug
und Kombinationen derselben. mit einer Vielzahl von Nadellöchern versieht, ent-
Wärmestabilisierungsmittel, z. B. Barium- und Kad- weder vor oder nach dem Schwabbeln,
miumsalze langkettiger Fettsäuren, wie Laurin-, 20 Überzugsmittel, in welchen das Bindemittel in
Caprin-, Capryl-, Olein-, Myristin-, Palmitin- und Plastisolform vorliegt, können auf der Substratfläche
Stearinsäure, und Erdalkaliricinoelate können dem nach den üblichen Methoden zur Auf bringungflüssiger
Bindemittel gleichfalls zugesetzt werden. Überzüge ausgebreitet werden, wie Rakeln, Kalandern,
Die Faserlänge des färbbaren, organischen, fasrigen Tauchen oder Spritzen. Überzugsmittel mit einem
Füllstoffes, der dem Bindemittel bei Herstellung der 25 hohen Gehalt an Faserfüllstoff können auf das SubÜberzugsmasse
zugesetzt wird, beträgt weniger als strat aufgepreßt oder von Hand aufgebracht werden.
3000 Mikron (weniger als etwa 0,3 cm), vorzugsweise Man kann sehr starke Schichten des Überzugsmittels
50 bis 200 Mikron. Der Faserdurchmesser ist zwar auf die Substrate aufbringen; vorzugsweise aberbringt
nicht so kritisch wie die Faserlänge, aber Durchmesser man so viel Überzugsmittel auf, daß die Dicke der
von 10 Mikron oder weniger werden bevorzugt. Der 30 fertigen Oberflächenschicht etwa Ve bis V2 mm beFüllstoff
läßt sich dadurch weiter kennzeichnen, daß trägt. Die zur Erzielung einer fertigen Deckschicht
sein Brechungsindex von demjenigen des Bindemittels dieser Dicke erforderliche Menge an flüssigem Überum
weniger als 0,10 abweicht. Durch Wahl einer Faser, zugsmittel steigt mit der Porosität des Substrates und
deren Brechungsindex demjenigen des Bindemittels mit dem Druck, unter welchem der Überzug in der
benachbart ist, wird die Tiefenwirkung der Überzugs- 35 sich anschließenden Erhitzungs- und Preßbshandlung
oberfläche und des mit ihm hergestellten Kunstleders an das Substrat gebunden wird,
verstärkt. Nach einer anderen Methode wird das erfindungs-
verstärkt. Nach einer anderen Methode wird das erfindungs-
Beispiele für färbbare typische organische Faser- gemäße Überzugsmittel aufgebracht, indem man auf
stoffe, die als fasriger Füllstoff Verwendung finden das Substrat eine vorgeformte Platte oder Folie aus
können, sind oc-Cellulose-Fasern, Holzmehl, Holz- 4° dem Überzugsmittel auflegt und das Schichtgebilde
fasern, Baumwollflocken, Lederstaub und Fibrillen aus dann in der nachfolgend beschriebenen Weise erhitzt
Viscosereyon, Celluloseacetatreyon, regenerierter Cellu- und preßt.
lose, Polyamiden, Polyestern, Polyesteramiden und Nach der Ausbreitung des Überzugsmittels auf dem
Polyacrylnitril. Durch Färbung dieser Fasern vor der Substrat wird das erhaltene Produkt erhitzt und geEinverleibung
in das Bindemittel mittels eines gewöhn- 45 preßt, um seine verschiedenen Schichten miteinander
liehen organischen Textilfarbstoffes lassen sich leder- zu verbinden. Wenn das verwendete Bindemittel der
ähnliche Massen fast jeder Farbe herstellen. Überzugsmasse in der bevorzugten Plastisolform vor-
Das erfindungsgemäße Überzugsmittel kann auf liegt, wird bei der Erhitzung auch das Polymere in dem
eine Vielfalt von Substraten aufgebracht werden, ein- Weichmacher gelöst und dadurch eine kontinuierliche
schließlich von beispielsweise Holz, Metall oder Kunst- 50 Bindemittelphase gebildet. Die Temperatur, auf die
stoffolien, wobei das überzogene Substrat ein leder- der Überzug und das Substrat erhitzt werden, ändert
ähnliches Aussehen erhält. Vorzugsweise jedoch, insbe- sich mit dem Polymeren, den Weichmachern und den
sondere wenn das überzogene Substrat für beispiels- Fasern des Bindemittels wie auch den Fasern des
weise Polstereizwecke, Handtaschen, Handschuhe, Substrates, aber gewöhnlich werden Temperaturen von
Schuhe und Schuhoberteile bestimmt ist, wird das 55 etwa 149 bis 216°C, insbesondere von 177 bis 188°C,
Überzugsmittel auf gewebte, nichtgewebte und ge- bevorzugt.
wirkte Stoffe aufgebracht. Typische Beispiele für diese Während oder unmittelbar nach der Erhitzung wird
fasrigen Substrate sind gewebte Köper- und Drillich- das überzogene Substrat gepreßt, um die Bindung
stoffe und Segeltuch, Jersey-, Trikot- und Simplex- zwischen Überzugsmittel und Substrat sicherzustellen,
gewirke, ferner Filze, nichtgewebte Vliese und Vliese, 60 Gewöhnlich arbeitet man mit Drücken von weniger
die mit synthetischen Harzen, wie Kautschuk und als 141 und vorzugsweise etwa 75 kg/cm2.
Vinylhalogenidpolymeren, imprägniert sind. Kombi- Nach dem Erhitzen und Pressen wird das Produkt nationen von fasrigen Substraten können ebenso Ver- gekühlt, vorzugsweise unter Druck, um ein Quellen zu Wendung finden. Zum Beispiel wird ein besonders verhindern. Mit dem erfindungsgemäßen Überzugswertvolles Produkt erhalten, wenn man das erfindungs- 65 mittel überzogene Fasersubstrate, die als Kunstleder gemäße Überzugsmittel auf einem Fasersubstrat aus- für Schuhoberteile, Kleidungsstücke u. dgl. bestimmt breitet, das als Oberflächenschicht ein Gewirk und als sind, werden dann einer an sich bekannten Nadel-Grundschicht ein nichtgewebtes Material aufweist, und behandlung unterworfen, um sie wasserdampf durch-
Vinylhalogenidpolymeren, imprägniert sind. Kombi- Nach dem Erhitzen und Pressen wird das Produkt nationen von fasrigen Substraten können ebenso Ver- gekühlt, vorzugsweise unter Druck, um ein Quellen zu Wendung finden. Zum Beispiel wird ein besonders verhindern. Mit dem erfindungsgemäßen Überzugswertvolles Produkt erhalten, wenn man das erfindungs- 65 mittel überzogene Fasersubstrate, die als Kunstleder gemäße Überzugsmittel auf einem Fasersubstrat aus- für Schuhoberteile, Kleidungsstücke u. dgl. bestimmt breitet, das als Oberflächenschicht ein Gewirk und als sind, werden dann einer an sich bekannten Nadel-Grundschicht ein nichtgewebtes Material aufweist, und behandlung unterworfen, um sie wasserdampf durch-
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lässig zu machen. Man locht hierzu die lederähnliche Dsr Brechungsindex eines geschmolzenen Films
Oberflächenschicht mit einer Vielzahl von Nadeln von dieses Plastisols beträgt 1,51.
gewöhnlich etwa V40 bis V4 mm Durchmesser. Die Mit diesem Plastisol wird ein genadeltes nicht-Lochung
kann auf den üblichen Nadelstühlen oder gewebtes Vlies aus Polyamidfasern von etwa 3,8 cm
sonstigen Vorrichtungen erfolgen, die zur Herstellung 5 Länge und einem Titer von 3 den imprägniert, indem
feiner Perforationen in Flächengebilden dienen. Der man das Vlies mit dem Plastisol überzieht und dann
Oberflächenüberzug wird gewöhnlich etwa 46- bis unter einem Druck von etwa 70 kg/cm2 10 Minuten auf
4600mal je cm2 gelocht, was von dem Nadeldurch- etwa 188 0C erhitzt. Die Dicke des imprägnierten
messer und der gewünschten Durchlässigkeit abhängt. Vlieses beträgt etwa 0,76 bis 0,89 mm.
Die Kunstleder werden fertiggestellt, indem man die 10 Ein organischer Faserfüllstoff der folgenden Eigen-Oberfläche
des Überzuges schwabbelt. Dabei werden schäften wird mit einem braunen organischen Farballe
Unregelmäßigkeiten der Oberfläche beseitigt, und stoff der Handelsbezeichnung »Direkt-Braun 105«
die Oberfläche erhält eine lederähnliche Textur. Durch (Color Indere, Bd. 3, Nr. 30) gefärbt:
das Schwabbeln werden ferner die durch die Nadelung „ n ,, , 0/ QQ erzeugten Perforationen verborgen jedoch nicht ge- « *3^β*ϊ£^. °· '
schlossen Diese Behandlung erfolgt zweckmäßig nut Faserdur S chmesser im' Mittelj Mikron .. j bis 2
den üblichen Lederschwabbelvomchtungen, die mit Brechungsindex 1 53 bis 1 59 siliciumdioxyd-, Schmirgel-, aluminiumoxyd- oder brechungsindex i,M bis 1,59
das Schwabbeln werden ferner die durch die Nadelung „ n ,, , 0/ QQ erzeugten Perforationen verborgen jedoch nicht ge- « *3^β*ϊ£^. °· '
schlossen Diese Behandlung erfolgt zweckmäßig nut Faserdur S chmesser im' Mittelj Mikron .. j bis 2
den üblichen Lederschwabbelvomchtungen, die mit Brechungsindex 1 53 bis 1 59 siliciumdioxyd-, Schmirgel-, aluminiumoxyd- oder brechungsindex i,M bis 1,59
carborundüberzogenem Papier ausgerüstet sind. Zur Herstellung des Überzugsmittels werden 25 Teile
Auf die Oberfläche des fertigen Kunstleders kann 20 dieses Füllstoffes in 100 Teilen des oben beschriebenen
eine leichte Deckappretur von höchstens einigen Plastisols dispergiert.
hundertstel Millimeter Dicke aufgebracht werden, um Zur Herstellung eines Kunstleders bringt man auf
ihr Aussehen zu verbessern und zu konservieren. das oben beschriebene imprägnierte Polyamidfaser-Ais
Beispiele für Rohstoffe für geeignete Deck- vlies mittels einer Rakel einen 1,02 mm dicken Film des
appreturen seien genannt: Farbstoffe allgemein, ver- 25 Überzugsmittel auf. Das überzogene Substrat wird
lackte Farbstoffe und organische Pigmentfarbstoffe bei einem Druck von 56 kg/cm2 5 Minuten auf 1790C
hoher Färbekraft oder sehr kleine Mengen an in erhitzt. Das erhaltene Produkt wird nun in jeder
Carnauba- oder Candellilawachs dispergierten Pig- Richtung um 25% gestreckt, um die Polyamidfasern
menten, als Bindemittel für diese Farbstoffe: protein- im Substrat von dem Imprägnierungsmittel zu lösen
artige Stoffe, wie Casein oder Blut- und Eialbumin, 30 und das Substrat durchlässig zu machen,
synthetische Polymerenmassen, wie Emulsionen von Schließlich wird die lederähnliche Überzugsschicht Polymethacrylsäureestern, oder Lösungen von Poly- mit Nadeln von etwa 1IiTaIa Durchmesser 155Ofach vinylchlorid oder Nitrocellulose in Butylacetat, Me- e cm2 genadelt und dann zu einem glatten Kunstleder thyläthylketon oder Isobutylketon. geschwabbelt. Auf dieses Fertigprodukt wird eine Mit den Überzugsmitteln gemäß der Erfindung kann 35 leichte Deckappretur aus braunem Carnaubawachs einer Vielzahl von Substraten, einschließlich Holz, aufgetragen.
synthetische Polymerenmassen, wie Emulsionen von Schließlich wird die lederähnliche Überzugsschicht Polymethacrylsäureestern, oder Lösungen von Poly- mit Nadeln von etwa 1IiTaIa Durchmesser 155Ofach vinylchlorid oder Nitrocellulose in Butylacetat, Me- e cm2 genadelt und dann zu einem glatten Kunstleder thyläthylketon oder Isobutylketon. geschwabbelt. Auf dieses Fertigprodukt wird eine Mit den Überzugsmitteln gemäß der Erfindung kann 35 leichte Deckappretur aus braunem Carnaubawachs einer Vielzahl von Substraten, einschließlich Holz, aufgetragen.
Metall, Polymerenfolien und Geweben ein lederähn- Das fertige Kunstleder besitzt eine tiefe reiche
liches Aussehen verliehen werden. An Stelle von Natur- braune Färbung und ist fest, flexibel und scheuerfest,
leder können gewebte, nichtgewebte und gewirkte Sein Wasserdampfdurchlässigkeitswert (auch als LPV
Stoffe, die mit dem Überzugsmittel überzogen sind, 40 oder Lederdurchlässigkeitswert bezeichnet), bestimmt
für Polstereizwecke, Koffer, Handtaschen, Hand- nach der Prüfmethode von Kanagy und Vickers,
schuhe, Schuhe und Schuhoberteile verwendet werden. Journal of American Leather Chemists Association, 45,
Die lederähnliche Überzugsmasse ist fest, flexibel, S. 211 bis 242 (19. April 1950), beträgt 4500 g/Stunde/
dehnbar und scheuerfest. Sie zeigt eine Tiefenwirkung 100 m2 (für Schuhoberteile wird ein Wasserdampfan
der Oberfläche und kann geschwabbelt werden, so 45 durchlässigkeitswert von zumindest 1500 bevorzugt),
daß aus ihr hergestellte Fertigprodukte wie echtes Bei Prüfung der Dauerbiegefestigkeit nach Schiit-Leder
aussehen und sich wie dasselbe anfühlen. knecht (auf der in Bulletin Nr. 105, veröffentlicht von
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläute- Alfred Suter, 200 Fifth Avenue, New York, N. Y.,
rung der Erfindung, ohne diese jedoch erschöpfend zu V. St. A., beschriebenen Maschine) hält eine Probe des
kennzeichnen. Teile sind, wenn nichts anderes ange- 50 Produktes 7 Millionen Biegungen stand, ohne Schäden
geben, Gewichtsteile. zu zeigen.
Beispiel 1 Beispiel 2
Ein Plastisol wird durch 12stündiges Vermischen Ein 1,02 mm starker Film des Überzugsmittels gefolgender
Bestandteile auf einer Kugelmühle herge- 55 maß Beispiel 1 wird mit einer Rakel auf ein Polyamidstellt:
Gewichtsprozent fasergewirk folgender Eigenschaften aufgebracht:
Polyvinylchlorid 55,6 Wirkart Simplex
Weichmacher: Faser Nylon, 70 den
Di-(2-äthylhexyl)-phthalat 20,8 - Fadenzahl 45 Kettfäden und
Dioctylazelat 20,8 50 Schußfäden je Zoll
Stearinsäure 0,6 Flächengewicht 339 g/m2
Wärmestabilisierungsmittel: Dicke 0,64mm
Gleichzeitig ausgefälltes Gemisch der Das überzogene Substrat! desSeü Gesamtdicke etwa
Barium- und Kadmiumsalze von 6 l65 mm beträ^ wird m Minuten auf 191 ο c gehalten
Kokosnußolsauren, vorwiegend Lau- und gieichzeitig auf eine Dicke von etWa 1,02 mm ge-
nnsaure 1,1 preßt und dann unter Ογικ^ abgekühlt. Der erhaltene
h 2 d
p
100,0 Schichtkörper wird etwa 1550fach je cm2 genadelt,
100,0 Schichtkörper wird etwa 1550fach je cm2 genadelt,
Claims (1)
- 7 8dann geschwabbelt und mit braunem Carnaubawachs von etwa 70 kg/cm2 10 Minuten auf 182 0C erhitzt. Der an der Oberfläche appretiert. Das fertige Kunstleder erhaltene Verbundkörper wird etwa 1550fach je cm2 hat einen Wasserdampf durchlässigkeitswert von 3000 g/ genadelt, dann geschwabbelt und an der Oberfläche Stunde/100 m2 und hält bei der Dauerbiegeprüfung mit braunem Carnaubawachs appretiert. Das Fertignach Schiltknecht über 2 Millionen Biegungen 5 produkt besitzt ein ausgezeichnetes lederähnliches Ausstand, ohne daß Schäden auftreten. Außerdem besitzt sehen und einen ausgezeichneten lederähnlichen Griff, es eine gute Zug- und Reißfestigkeit, Scheuerfestigkeit,einen guten Griff und eine tiefe Färbung, und es neigt Beispiel 6 bei der Verwendung zu Schuhoberteilen nicht zumRauhwerden. io Die folgenden Substanzen werden auf einer Zwei-R . -ίο walzen-Kautschukmühle 30 Minuten bei 149° C zueisPie einer Überzugsmasse zusammengearbeitet:Ein Überzugsmittel wird hergestellt, indem man Gewichtsteileetwa 11 Teile eines festigenι organischen Füllstoffes der Mischpolymeres aus 85 Teilen Vinylchloridfolgenden Eigenschaften, der mit braunem Farbstoff 15 und 15 Tejjen vinylacetat 59der Handelsbezeichnung »Direkt-BraunilA« (Color- Di-(2-äthylhexyl)-phthalat als' Weichmacher 39Index, Bd. 3, Nr 30) gefärbt ist, in 100 Teilen des Wärmestabilisierungsmittel wie im Beispiel 1 2Plastisols gemäß Beispiel 1 dispergiert: Polyamidfasern (1 den) 9Faserzusammensetzung: «-Cellulose ... 99,5% ^ , π , ·J1 . _ ,..Faserlänge im Mittel, Mikron 165 20 Es ™I*™ Polyamidfasern von einer Faserlange vonFaserdurchmesser im Mittel, Mikron .. Ibis2 etwa 3000 Mikron und einem Brechungsindex von 1,58Brechungsindex 1 53 bis 1 59 verwendet. Der Brechungsindex einer Folie aus dem' ' weichgestellten Mischpolymeren ohne Füllstoff beträgtMit diesem Überzugsmittel wird nach der Methode etwa 1,51.gemäß Beispiel 2 unter Verwendung des dort be- 25 Man legt auf ein Stück des Simplex-Polyamidfaser-schriebenen Polyamidfasergewirks ein Kunstleder her- gewirkes gemäß Beispiel 2 eine 0,38 mm starke Foliegestellt. Das Fertigprodukt hat einen Wasserdampf- aus dem oben beschriebenen Überzugsmittel auf unddurchlässigkeitswert von 1800 g/Stunde/m2 und eignet hält die Struktur dann bei einem Druck von etwasich für Schuhoberteile. 70 kg/cm2 10 Minuten auf 182° C. Die lederähnliche30 Oberflächenschicht des erhaltenen Schichtkörpers wirdBeispiel 4 dann etwa 1550fach je cm2 genadelt, geschwabbelt undAuf das nichtgewebte Vlies gemäß Beispiel 1 wird an der Oberfläche mit braunem Carnaubawachs appre-ein Gewirk folgender Eigenschaften aufgelegt: tiert. Das erhaltene Fertigprodukt besitzt eine guteWirkart ". Trikot, lsträhnig Oberflächentiefe und fühlt sich wie echtes Leder an.Faser Polyamid, 40 den 35Fadenzahl 40 Kettfäden und PATE N TAN SPRÜCHE:36 Schußfäden/Zoll . „ , , „ + „ _ „Gewicht 102 g/m2 Verfahren zur Herstellung von Stoffen mit£)jcj,e 0 25 mm lederähnlicher Oberfläche, insbesondere von Kunst-' 40 leder, durch ein- oder mehrmaliges BeschichtenAuf das dünne Gewirk trägt man mit der Überzugs- von ein- oder mehrschichtigen Substraten, insbe-masse gemäß Beispiel 1 einen 1,02 mm starken Film sondere von Fasersubstraten gewebter, gewirkterauf und hält das Schichtgebilde bei einem Druck von oder nichtgewebter (Vliese) Natur mit dehnbarenetwa 70 kg/cm2 5 Minuten auf 179°C. Der Verbund- Bindemitteln, dessen wesentliche Bestandteile einkörper wird dann 155Ofach/cm2 genadelt, geschwab- 45 Vinylchloridpolymeres oder -mischpolymeres undbelt und an der Oberfläche mit braunem Carnauba- Weichmacher sowie färbbare organische Füllstoffewachs appretiert. Das Fertigprodukt eignet sich be- sind, dadurch gekennzeichnet, daß man das durchsonders gut für Schuhoberteile. Dispergieren von 5 bis 40 Gewichtsteilen einesfärbbaren, faserartigen, organischen Füllstoffes,Beispiel 5 5° dessen Faserlänge weniger als etwa 3000 Mikronbeträgt und dessen Brechungsindex von demjenigenEtwa 18 Teile Baumwollinters von einer maximalen des dehnbaren Bindemittels um weniger als etwa Faserlänge von weniger als etwa 3000 und einem 0,1 abweicht, in 100 Gewichtsteilen des dehnbaren Brechungsindex von 1,57 bis 1,58 werden mit dem Bindemittels erhaltene Überzugsmittel auf das Farbstoff der Handelsbezeichnung »Direkt-Braun 1A<< 55 Substrat in bekannter Weise aufträgt,-durch (Color-Index, Bd. 3, Nr. 110) braungefärbt und dann ^Erhitzen und Pressen mit dem Substrat verbindet mit 100 Teilen des im Beispiel 1 beschriebenen Poly- und die Oberfläche des Überzuges schwabbelt und vinylchlorid-Plastisols vermischt. Das Überzugsmittel gegebenenfalls einer Nadelbehandlung unterwirft, wird auf einer Zweiwalzen-Kautschukmühle 15 Minu- 2. Verfahren zur Herstellung von Substraten ten bei 149'C durchgearbeitet, um das Polyvinyl- 60 gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß chlorid in dem Weichmacher zu lösen und eine konti- das durch Dispergieren des Füllstoffes in dem dehnnuierliche, geschmolzene Bindemittelphase zu bilden, baren Bindemittel erhaltene Überzugsmittel in und dann von der dem Mahlwerk in Form einer Film- Form eines Plastisols oder eines vorgebildeten bahn von _ etwa 038 mm Dicke abgeschält. Films oder einer vorgebildeten Folie auf das Sub-Dieser Überzugsmittelfilm wird auf ein Stück des im 65 strat aufgetragen wird und mit demselben durch Beispiel 2 beschriebenen Simplex-Polyamidfaserge- Erhitzen oder Pressen verbunden wird und gewirkes aufgeschmolzen, indem man ihn auf das gebenenfalls vor einer schwabbelnden Endbehand-Gewirk auflegt und das Schichtgebilde bei einem Druck lung einer Nadelbehandlung unterworfen wird.9 103. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn- In Betracht gezogene Druckschriften:zeichnet, daß man ein mehrschichtiges Substrat Deutsche Patentschrift Nr. 951 298;verwendet, dessen der aufzubringenden Deck- österreichische Patentschrift Nr. 176 367;schicht zugewandte Schicht vorzugsweise aus französische Patentschrift Nr. 1 118 667;einem Gewirk und dessen untere Schichten) aus S Münzinger, Kunstleder-Handbuch, 1950, S. 61;nichtgewebtem Material bestehen, und diese Rainer, Polyvinylchlorid und Vinylchlorid-Misch-Schichten beim Erhitzen und Pressen des die Deck- polymerisate, 1951, S. 448/449;schicht bildenden Überzuges an denselben und Blücher-Winkelmann, Auskunftsbuch für dieaneinander bindet. chemische Industrie, 1948, S. 528.© 109 619/400 6.61
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