CH652575A5 - Skischuh. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schischuh nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei Schischuhen der gattungsgemässen Art ist quer zur Fusslängsrichtung eine möglichst exakte und starre Führung des Unterschenkels erwünscht, in Längsrichtung soll aber eine ausreichende Unterschenkelbeweglichkeit gegeben sein. Beim Schifahren soll in einer hinteren Grenzstellung die Manschette eine weitere Bewegung des Schenkels rückwärts unterbinden, damit sich der Schifahrer bei einer für die Schwungsteuerung erforderlichen Schwerpunktverlagerung rückwärts abstützen kann. Ebenso soll auch die Bewegung vorwärts durch die Manschette begrenzt werden können, da ein exzessives Vorbeugen des Unterschenkels, das aufgrund der grossen Trägheitskräfte beim Schilauf leicht möglich ist, eine Schädigung des oberen Sprunggelenkes verursachen kann. Günstigerweise sollte der Bewegungswiderstand im möglichen Schwenkbereich der Manschette vorwärts progressiv zunehmen. Die günstige Lage des Schwenkbereiches relativ zu einer lotrechten Achse hängt von der angewendeten Bewegungstechnik bzw. der bevorzugten Art des Schifahrens ab. Üblicherweise wird im Rennlauf, bzw: davon abgeleiteten Anwendungen, mit grösserer Vorlage gefahren als im durchschnittlichen Erholungsschilauf. Insbesondere fahren auch bessere Schifahrer meist mit grösserer Vorlage als beispielsweise Anfänger.
Bezüglich der günstigen Vorlage ergibt sich auch insofern eine Einschränkung, als Schischuhe auch bei der Fortbewegung ohne Schi, bzw. beim aufrechten Stehen getragen werden müssen. Liegt dabei die hintere Grenze des Schwenkbereiches noch deutlich vor der Lotrechten, so drückt sich der obere Manschettenrand in die Wade und verursacht bei längerer Dauer nicht unbeträchtliche Schmerzen. Ausserdem wird durch die Hebelwirkung der Fuss in der Unterschale vorwärts geschoben und die Zehen in der Unterschalenkappe zusammengepresst. Zur Behebung dieser Mängel wurde schon wiederholt vorgeschlagen, durch geeignete VerStelleinrichtungen den Schwenkbereich der Manschette verstellbar auszubilden.
In der DE-OS 2 057 094 wird eine auf einen Schischuh montierbare Vorrichtung zur Begrenzung des Schwenkbereiches der Manschette gegenüber der Unterschale vorgeschlagen. Gemäss dieser Offenbarung ist eine Verbindungsstange in einem Haltebock auf der Unterschale schwenkbar gelagert und in einem schwenkbar auf der Manschette angelenkten Gehäuse axial verschieblich. In diesem Gehäuse ist eine zweiseitig wirkende Druckfeder angeordnet, in welche ein starr mit der Verbindungsstange verbundener Anschlag eingreift. Die Stirnflächen des Gehäuses sind als Anschläge ausgebildet, die in beiden Richtungen die Schwenkbewegung begrenzen. Der Haltebock auf der Unterschale ist mit einer Lageverstelleinrichtung, beispielsweise in verschiedene Löcher einrastbare Raststiften oder ein Verstellgewinde, versehen.
Die Vorrichtung ist einerseits relativ aufwendig in der Herstellung und anderseits ist auch die Montage auf dem Schischuh umständlich. Die Verstellung mittels der vorgesehenen Raststifte ist nicht einfach durchzuführen, insbesondere wenn die Hände durch Schihandschuhe geschützt sind. Die Raststifte sind wegen ihrer kleinen Dimension schlecht anzugreifen und können darüberhinaus leicht in Verlust geraten. Bei der geoffenbarten Schraub verstellung wird je voller Umdrehung der Verstellmutter nur ein Verstellweg im Ausmass der Gewindesteigung erzielt, so dass eine spürbare Verstellung relativ lange Zeit in Anspruch nimmt. Dies ist insbesondere ein Nachteil, wenn die Verstellung zum Zwecke des Stehens oder Gehens ohne Schi vorgenommen wird, beispielsweise, um das Warten am Schilift zu erleichtern.
In der DE-OS 2 128 769 ist eine Versteilvorrichtung für die Manschette eines Schischuhes beschrieben, welche an der Manschettenvorderseite angelenkt ist und zum Zehenteil des Unterschuhes führt. Dabei ist etwa in der Zehenregion des Schuhunterteils und an der Vorderseite der Manschette je eine Gewindespindel unverdrehbar angelenkt. Diese Spindeln haben gegenäufige Gewinde. Sie sind mit ihren freien Enden in den Boden je einer Hälfte eines zylindrischen Federgehäuses eingeschraubt. Dieses Gehäuse besteht aus zwei topfartigen Teilen von verschiedenem Durchmesser. Diese beiden Teile sind, Boden nach aussen, ineinandergeschoben und halten zwischen einander eine Schraubendruckfeder. Durch nach innen Bördeln des Randes des kleineren topfartigen Teils und durch Einziehen des Randes des grösseren Teiles können die beiden Teile unter Zusammendrücken der Feder wohl ineinandergeschoben werden, sie können aber nicht voneinander getrennt werden.
Durch Verdrehen des Federgehäuses gegenüber den beiden Spindeln mit gegenläufigem Gewinde kann die Neigung der Manschette gegenüber dem Schuhunterteil verändert werden. Die Manschette kann nur nach vorn, unter Zusammendrücken der Feder und Ineinanderschieben der beiden Teile des Federgehäuses, geneigt werden. Ein Neigen der Manschette aus der voreingestellten Grundstellung nach hinten ist durch die zuvor erläuterte Bauweise des Federgehäuses nicht möglich.
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Diese Verstell- und Belastungseinrichtung, deren Wirkungsweise jener der erfindungsgemässen Einrichtung gleicht, kann aber nur an Schuhen mit nach hinten zu öffnender, vorn glatter Manschette angebracht werden. Nachteilig ist dabei noch, dass die Einrichtung auf Druck beansprucht wird und dadurch zum seitlichen Ausknicken neigt. Die Gewinde der Spindeln und die Gewinde in den Böden der beiden Gehäuseteile können dadurch vorzeitig abgenützt werden und vor allem werden sich die beiden Gehäuseteile zueinander schräg stellen und können dadurch beim Vorwärtsneigen, das heisst bei ihrem Ineinanderschieben klemmen und die Bewegungen der Manschette in unerwünschter Weise behindern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Schischuh mit verstellbarem Schwenkbereich der Manschette zu schaffen, bei dem die Verstellvorrichtung zumindest teilweise im Schischuh integriert, einfach un kostengünstig herstellbar, sowie leicht montierbar ist, und bei der die Verstellung rasch und bequem erfolgen kann.
Dies wird in erfindungsgemässer Weise durch die Massnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, die eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Schischuhs darstellt. Die Darstellung zeigt eine Seitenansicht und einen teilweisen Schnitt des Schischuhes im Fersenbereich, wobei die Blickrichtung auf die Aus-senseite gerichtet ist.
Die Unterschale 1 ist mit der Manschette 2 durch ein Drehgelenk 3 verbunden. Auf der Manschette 2 sind die Verschlussschnallen 4 ersichtlich. Die Unterschale 1 weist an ihrer Rückseite einen Vorsprung 5 auf, der ein nach oben offenes, konisch erweitertes Sackloch 5A ausgebildet hat. Im Sackloch 5A ist auf einem Lagerbolzen 7 eine Gewindehülse 6 schwenkbar gelagert, jedoch kann diese Lagerung auch auf andere Weise erfolgen, ohne den Erfindungsgedanken zu beeinträchtigen. An der Manschette 2 ist ein Vorsprung 8 vorgesehen, der in einer Durchgangsbohrung einen leichtgängig verschiebbaren Führungsbolzen 10 aufnimmt. Der Führungsbolzen 10 weist an beiden Enden Anschlagbünde 11 und 11A auf, von denen der obere Anschlagbund 11A als abnehmbare und mit einem Fixierstift 15 befestigbare Anschlagkappe ausgebildet ist. An dem der Unterschale zuge- -kehrten Ende weist der Führungsbolzen 10 ferner eine Sackbohrung 12 mit einem Gewinde auf. Zwischen den Vorsprüngen 5 und 8 ist ein Verstellrad 9 angeordnet, das an beiden Stirnseiten je einen koaxialen Gewindebolzen 9A und 9B aufweist, welche in die Gewinde der Gewindehülse 6 bzw. der Sackbohrung 12 eingreifen. Je einer der Gewindebolzen 9A bzw. 9B ist mit einem Rechtsgewinde bzw. mit einem Linksgewinde versehen. Konzentrisch zum Führungsbolzen 10 ist zwischen dem Anschlagbund 11A und dem Vorsprung 8 der Manschette 2 eine Schraubendruckfeder 13 mit einer Federtülle 14 angeordnet, welche als Pufferelement für die Schwenkbewegung der Manschette 2 wirkt. Im Vorsprung 8 der Manschette ist an der Unterseite eine Vertiefung zur Aufnahme des Anschlagbundes 11 des Führungsbolzens 10 vorgesehen.
Die vorliegende Erfindung integriert somit die für die Krafteinleitung wesentlichen Bestandteile der Versteileinrichtung in die Unterschale bzw. die Manschette, was bei der üblichen Kunststoffspritztechnologie eine werkstoffgerechte Gestaltung, sowie darüberhinaus auch noch eine optisch ansprechende Formgebung ermöglicht. Da keine besonderen Bauteile erforderlich sind, ermöglicht diese erfindungsge-mässe Lösung auch eine besonders kostengünstige Herstellung.
Die Verstellung erfolgt durch Verdrehen des Verstellrades 9, wobei infolge des Zusammenwirkens des Linksgewindes mit dem Rechtsgewinde auf der anderen Seite des Verstellrades je Umdrehung ein Verstellweg mit der doppelten Gewindesteigung erzielt wird. Das Verstellrad 9 ist weiters von drei Seiten her am Umfang zugänglich, so dass es auch mit Handschuhen bequem bedient werden kann. Die Verstellprozedur ist somit doppelt so rasch und darüberhinaus bequemer durchzuführen als bei der vorgenannten Lösung. Die Schwenkbewegung der Manschette wird mittels des Vorsprunges 8 durch die Anschlagbünde 11 und 11A des Führungsbolzens 10 begrenzt. Vorteilhaft, ist die Zwischenschaltung eines Pufferelementes 13, das günstigerweise als konzentrisch mit dem Führungsbolzen 10 angeordnete Schraubendruckfeder ausgebildet, jedoch auch beliebig anders gestaltet sein kann.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Schischuh mit einer im wesentlichen den Fuss umfassenden Unterschale, einer im Knöchelbereich mit der Unterschale gelenkig verbundenen Manschette, und mit einer Vorrichtung zum Einstellen der Neigung der Manschette gegenüber der Unterschale sowie zum Ausüben einer dem Nach-Vorne-Neigen der Manschette entgegenwirkenden Kraft, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils am Fersenteil der Unterschale (1) und der Manschette (2) je eine Halterung vorgesehen ist, dass zwischen diesen Halterungen eine mit gegenläufigen Gewinden und einem dazwischen festsitzenden Stellrad (9) versehene Stellspindel angeordnet ist und dass an der Halterung der Manschette (2) ein mit der Stellspindel im Eingriff stehender und ein belastendes Element tragender Führungsbolzen (10) längsverschiebbar gehalten ist.
2. Schischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung als Vorsprung (5 bzw. 6) ausgebildet ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Schischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das belastende Element als Feder (13) ausgebildet ist.
4. Schischuh nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Vorsprung (5) der Unterschale (1) ein sich nach oben erweiterndes Sackloch (5A) für eine das eine Ende der Stellspindel aufnehmende Gewindehülse (6) vorgesehen ist, und dass die Gewindehülse mittels eines quer zur Schuhlängsrichtung stehenden Lagerbolzens im Sackloch schwenkbar gehalten ist.
5. Schihschuh nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsbolzen (10) an einem Ende eine Gewindesackbohrung zur Aufnahme des anderen Endes der Stellspindel sowie einen mit der Unterseite des Vorsprungs (8) an der Manschette (2) zusammenwirkenden Flansch (11) aufweist, und dass am anderen Ende des Führungsbolzens (10) eine mittels eines Querstiftes (15) abnehmbar gehaltene Kappe (11A) als Widerlager für die Feder (13) vorgesehen ist.
6. Schischuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Unterseite des Vorsprungs (8) der Manschette (2) eine Vertiefung für den Flansch (11) vorgesehen ist.
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