Offset-Druckmaschine zur <B>Herstellung von Druckproben</B> Die Erfindung betrifft eine Offset-Druckmaschine zur Herstellung von Druckproben. Bisher wurden hier zu sogenannte Flachbett-Offset-Druckmaschinen be nützt. Bei denselben werden eine Druckplatte und ein zu bedruckendes Papierblatt nacheinander in einer Ebene auf dem Maschinenbett aufgespannt. Ein fahr bares Farb- und Feuchtwerk wird benützt, um die Druckplatte einzufärben und zu befeuchten, und ein fahrbarer, mit einem Gummituch bespannter Zylinder wird zuerst gegen die eingefärbte Druckplatte und dann gegen das Papierblatt gedrückt.
Diese Flachbettmaschi- nen haben verschiedene Nachteile. Zunächst beanspru chen sie ziemlich viel Platz, indem sie einen Grundriss von z. B. 4 bis 6 m Länge und etwa 2 m Breite haben. Der hautptsächliche Nachteil ist aber der, dass der Probedruck unter Bedingungen stattfindet, die stark von denjenigen abweichen, die in den zur Produktion benütz ten Offset-Druckmaschinen mit rotierenden Zylindern herrschen.
In diesen Produktionsmaschinen wird die auf dem grösseren Teil des Umfanges eines Plattenzylinders aufgespannte - also nicht mehr ebene - Druckplatte mit viel grösserer Geschwindigkeit als beim Probedruck ge gen das auf einen Zylinder aufgespannte Gummituch ge drückt und letzteres gegen das auf einem Druckzylinder aufgespannte Blatt gedrückt. Eine Erhöhung der Ge schwindigkeit des fahrbaren Gummizylinders der Flach bettmaschinen ist wegen der Trägheitskräfte praktisch nicht möglich. Die Erfindung behebt diese Nachteile.
Die Maschine nach der Erfindung zeichnet sich aus durch einen Plattenzylinder, einen Gummizylinder und einen Druckzylinder, auf denen die Druckplatte, das Gummituch und das zu bedruckende Blatt sich höch stens über einen Zentriwinkel erstrecken, der kleiner ist als 180 , und so angeordnet sind, dass bei einer einzi gen, gleichzeitigen, vollen Umdrehung der drei Zylinder die mittels eines Feuchtwerkes befeuchtete und mittels eines Farbwerkes eingefärbte Druckplatte gegen das Gummituch und letzteres hierauf gegen das Blatt ge drückt wird. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Die dargestellte Offset-Druckmaschine weist einen Plattenzylinder 1, einen Gummizylinder 2 und einen Druckzylinder 3 auf. Der Plattenzylinder 1 ist mit einem Zahnrad 4 fest verbunden, das mit einem Ritzel 5 kämmt, das von einem Hauptmotor 6, z. B. einem Ge triebemotor, angetrieben werden kann. Der Zylinder 1 ist auf einer seiner Stirnseiten mit einem nicht darge stellten Zahnrad versehen, dessen Teilkreisdurchmesser praktisch gleich dem Zylinderdurchmesser ist. Das Zahnrad des Zylinders 1 greift in das entsprechende Zahnrad des Zylinders 2 ein, das wiederum mit dem entsprechenden Zahnrad des Zylinders 3 in Eingriff steht, so dass bei jeder Umdrehung des Zylinders 1 auch die Zylinder 2 und 3 je eine Umdrehung machen.
Die Drehrichtung der Zylinder 1 bis 3 ist durch Pfeile an gegeben.
Auf dem Plattenzylinder 1 ist eine dünne Druck platte 7, z. B. eine Zinkplatte ausgespannt, und an ihren Längsrändern 8 in üblicher Weise am Zylinder 1 be festigt. Die Druckplatte 7 erstreckt sich über einen Zen- triwinke1 a von weniger als 180 . über den anderen Teil seines wirklichen Umfanges, also einen Zentriwinkel von 360 -a, hat der Plattenzylinder 1 einen etwas kleine ren Radius als über dem Zentriwinkel a, so dass eine sogenannte Grube 9 gebildet ist.
Die Grube 9 wird auf beiden Stirnseiten durch je einen sogenannten Messring 10 von etwa 1 bis 2 cm Breite der den vol len Zylinderdurchmesser hat und von der Druckplatte nicht bedeckt wird, begrenzt.
Der Gummizylinder 2 wird als solcher bezeichnet, weil auf ihm ein Gummituch 11 ausgespannt ist. Das Gummituch 11 erstreckt sich über den gleichen Zentri- winkel a wie die Druckbplatte 7, und auf dem anderen Teil seines wirksamen Umfanges ist wiederum eine Grube 12 vorgesehen, die stirnseitig durch Messringe 13 begrenzt ist. Die Längsränder 14 des Gummituches 11 sind in üblicher Weise am Gummizylinder 2 be festigt. Auf dem Druckzylinder 3 ist ein Papierbogen 15 befestigt, aber nur an seinem vorderen Längsrand 16, und zwar mittels einer Reihe von sogenannten Pilz greifern 17 bekannter Art.
Der Papierbogen 15 kann sich höchstens über den gleichen Zentriwinkel erstrek- ken wie die Druckplatte 7 und das Gummituch 11, man kann aber auch einen kleineren Papierbogen benützen, wenn nur ein Teil der Druckplatte abzudrucken ist, der sich von dessen vorderem Längsrand aus erstreckt. Auch der Druckzylinder 3 weist eine Grube 18 auf, die sich über einen Zentriwinkel von 360 -a erstreckt, sowie zwei Messringe 19.
Zum Zuführen eines zu bedruckenden Papierbo gens 15, zu den Pilzgreifern 17 dient eine üblicherweise als Anlage bezeichnete Tischplatte 20 und zum Ab führen eines bedruckten Papierbogens 15.; eine üblicher weise als Auslage bezeichnete Rutsche 21. In seiner dargestellten Lage ist auch der auf dem Druckzylinder 3 befestigte Papierbogen 15 bereits bedruckt, und um ihn auf die Auslage 21 zu bringen ist eine Auslage vorrichtung 22 vorgesehen. Dieselbe umfasst drei Paare von Reibrollen 23, die paarweise auf drei Wellen 24, 25 und 26 angebracht und auf derselben axial ver stellbar sind, um auf stirnseitige Ränder von Papierbö gen 15 verschiedener Länge eingestellt werden zu kön nen. Wenn die z.
B. an ihrem Umfang aus Gummi be stehenden Reibrollen 23 im Sinne der dargestellten Pfeile angetrieben werden und die Greifer 17 den vor deren Längsrand 16 des Bogens 15 losgelassen haben, so nehmen die Rollen 23 diesen Bogen 15 in Richtung auf die Auslage 21 hin mit, wobei er auf der sehr glat ten Zylinderoberfläche 3 gleitet.
Zum Antrieb der Reibrollen 23 ist ein Getriebemo tor 27 vorgesehen, der über eine elektromagnetische Kupplung 29 die Welle 24 antreibt. Durch Kettenräder 30 bis 33 und Ketten 34 und 35 werden die Wellen 25 und 26 von der Welle 24 aus angetrieben.
Um den hinteren Längsrand 28 des Bogens 15 vom Zylinder 3 zu lösen, ist ein Druckluftrohr 36 neben dem Zylinder 3 angeordnet und mit einer Reihe von Löchern 37 oder einem Schlitz versehen, aus denen tangential zum Zylinder 3 auf den Längsrand 28 gerichtete durch Pfeile dargestellte Luftstrahlen austreten, wenn das Rohr 36 mit Druckluft beschickt wird.
Um die Druckplatte 7 einzufärben, ist ein Farbwerk 38 üblicher Art vorgesehen, von dem nur vier Farbauf- tragswalzen 39 und zwei Übertragungswalzen 40 dar gestellt sind. Um die Druckplatte 7 zu befeuchten, ist ein Feuchtwerk 41 vorgesehen, dessen bekannter sche matisch als Block dargestellter, mit Wasser gespeister Teil 42 einer Übertragungswalze 43 vorgelagert ist. Zwi schen dieser Walze 43 und dem Zylinder 1 sind zwei Feuchtigkeitsauftragswalzen 44 und 45 angeordnet. Die Walze 44 ist in üblicher Weise ortsfest gelagert, wäh rend die Walze 45 am freien Ende eines Armes 46 ge lagert ist, der um die Zylinderachse 47 schwenkbar ist.
Der Arm 46 ist mit einem Zahnradsektor 48 fest ver bunden, der sich über den Zentriwinkel a erstreckt und mit einem Ritzel 49 kämmt, das von einem Reversier- motor 50 angetrieben werden kann.
Das Farbwerk 38 und der bekannte Teil 42 des Feuchtwerkes 41 werden durch Übertragungsorgane 51 vom Hauptmotor 6 kontinuierlich angetrieben, während zwischen diesem Motor 6 und dem Antriebsritzel 5 der Zylinder 1 bis 3 eine elektromagnetische Kupplungs- und Bremsvorrichtung 52 vorgesehen ist.
Um das Farb- werk 38 zu reinigen, ist eine Waschvorrichtung 53 vor- gesehen, die einen Waschmittellösungsbehälter 54 auf weist, von dem aus eine mit einem Absperrorgan 55 ver sehene Leitung 56 zu zwei Spritzröhren 57 führt, die je zwischen zwei Farbauftragswalzen 39 angeordnet sind. Die Spritzröhren 57 sind je mit Reihen von nicht ge zeichneten Austrittsdüsen oder -schlitzen versehen, durch welche die Waschmittellösung gegen die Walzen 39 und 40 gespritzt wird, wenn man das Absperrorgan 55 öffnet.
Um einen Probedruck vorzunehmen, werden nach Aufspannen der Druckplatte 7 auf den Plattenzylinder 1 der Hauptmotor 6 und die Motoren<B>27</B> und 50 ein geschaltet, wobei zunächst die Kupplungen 29 und 52 noch offen sind. Der Hauptmotor 6 treibt nun das Farb- werk 3 8 und den bekannten Teil 42 des Feuchtwerkes 41 dauernd an, während der durch nicht dargestellte Endschalter jeweils ungesteuerte Reversiermotor 50 über das Ritzel 49 und den Zahnsektor 48 den Arm 46 hin und her verschwenkt,
so dass die an demselben an gebrachte Feuchtigkeitsauftragswalze 45 auf der Druck platte 7 abrollt und derselben die von der übertra- gungswalze 43 erhaltene Feuchtigkeit abgibt. Dann wird auf der Anlage 20 ein Bogen 15, zugeführt und sein vorderer Längsrand 16 mittels der Pilzgreifer 17 am Druckzylinder 3 festgeklemmt. Hierauf wird mittels eines nicht dargestellten Schalters die Kupplung der elektromagnetischen Kupplungs- und Bremsvorrichtung 52 geschlossen, so dass die Zylinder 1 bis 3 in Drehung versetzt werden.
Dabei nimmt die Drehgeschwindigkeit dieser, vorzugsweise aus Leichtmetall, bestehenden Zy linder sehr rasch zu, so dass die Druckplatte 7 sich be reits mit praktisch konstanter Umfangsgeschwindigkeit an den Farbauftragswalzen 39 vorbeibewegt, die sich ihrerseits bereits mit der gleichen Umfangsgeschwindig keit im Sinne der Pfeile drehen, so dass sie lediglich auf der Druckplatte 7 abrollen. Dadurch, dass die Walzen 39 sich bereits vor dem Drucken drehen, wird ein sehr gleichmässiger Farbauftrag ohne irgendwelche Streifen bildung bewirkt, während sonst Farbstreifen, z. B. durch diejenigen Stellen der Walzen 39 hervorgerufen werden könnten, die vorher mit den Walzen 40 längere Zeit in Berührung waren.
Unmittelbar vor den Farbauftrags- walzen 39 trägt noch die ortsfeste Walze 44 Feuchtigkeit auf die Drackplatte 7 auf, während die Feuchtigkeits- auftragswalze 45 immer noch hin und her geschwenkt wird, aber gegebenenfalls auch in der dargestellten Lage festgehalten werden könnte, unter Ausschaltung des Mo tors 50.
Bei der Drehung der Zylinder 1 bis 3 wird zunächst die eingefärbte Druckplatte 7 auf dem Gummituch 11 abgedrückt und dann letzterer auf den Papierbogen 15, wodurch der Druck vollzogen wird. Sobald das Gummi tuch 11 und der Bogen 15 sich trennen, wird durch einen nicht dargestellten Schalter die Kupplungs- und Bremsvorrichtung 52 automatisch betätigt, so dass die Zylinder 1 bis 3 vom Hauptmotor 6 entkuppelt und rasch abgebremst werden, bis sie nach einer vollen Um drehung in die dargestellte Ausgangslage zurückgekehrt sind. Durch die Gruben 9, 12 und 18 wird dabei mit Sicherheit verhindert, dass die Druckplatte 7 oder das Gummituch 11, oder der Bogen 15 irgend einen Teil des Zylinders 2, bzw. 1 oder 3, bzw. 2, selbst berühren können.
Bei der Rückkehr in die Ausgangslage werden die Pilzgreifer 17 in bekannter Weise automatisch gelöst und wird das Rohr 36 mit Druckluft beschickt, so dass die Luftstrahlen 38 den hinteren Längsrand 28 des 8o- gens 15 vom Zylinder 3 lösen. Zugleich wird auch auto matisch die elektromagnetische Kupplung 29 geschlos sen, so dass die Reibrollen 23 nun durch den Motor 27 in Pfeilrichtung angetrieben werden und den Bogen 15 nach unten auch die Auslage 21 mitnehmen, auf welcher er in der Lage 152 auf einen Tisch oder dgl. rutscht.
Wenn die Druckprobe befriedigend ausgefallen ist, kann die Druckplatte 7 nun unbedenklich auf einer üb lichen Produktions-Offset-Zylinderdruckmaschine be nützt werden. Geringfügige Retouchen können gegebe nenfalls vorgenommen werden, ohne die Druckplatte 7 vom Plattenzylinder 1 zu lösen, indem die Druckplatte 7 - und übrigens auch das Gummituch 11 - in der dar gestellten Ausgangslage sehr leicht zugänglich sind.
Wenn das Farbwerk 24 gereinigt werden soll, z. B im Hinblick auf einen Farbwechsel, genügt es, das Ab sperrorgan 55 zu öffnen, um die Walzen 39 und 40 mit der vom Behälter 54 kommenden Waschmittellösung abzuspritzen, wobei die Walzen vom Motor 6 in Dre hung versetzt werden. Gleichzeitig wird in einen nicht gezeichneten Waschkasten die mit Farbe versetzte Lö sung abgerakelt.
Es wird hervorgehoben, dass in der dargestellten Maschine die Druckproben praktisch unter denselben Bedingungen hergestellt werden, wie in der später be nützten Produktionsmaschine, nämlich auf Zylindern, deren Umfangsgeschwindigkeit etwa derjenigen der Zy linder der Produktionsmaschine entspricht. Der ganze Vorgang der Einfärbung und des Drucks erfolgt rund- rund und nicht rund-flach , wobei auch die Farb- übertragung und Spaltung gleich wie auf Produktions pressen vorgenommen wird.
Ausserdem ist der Platzbe darf bedeutend geringer als bei den bisher üblichen Flachbrett-Offset-Probedruckmaschinen, indem im Grundriss z. B. nur etwa 2 x 2 m benötigt werden. Sehr vorteilhaft ist auch die Einstellbarkeit der Reibwalzen 23 der Auslagevorrichtung 22 auf die Länge der zu be druckenden Bögen 15, deren Breite zwischen den Rän dern 16 und 28 ebenfalls innerhalb des Zentriwinkels a beliebig gewählt werden kann, um beim Probedrucken die Anwendung unnötig grosser Papier- oder Karton blätter 15 zu vermeiden.
Es sei noch erwähnt, dass die Zylinder 2 und 3 in bekannter Weise mit exzentrisch verstellbaren Lagern versehen sind, um die gegenseitigen Zylinderabstände den Dicken der Druckplatte 7, des Gummituches 11 und des Papier- oder Kartonblattes 15 anzupassen.