Hydraulische Antriebsvorrichtung für die Fadenführerschienen einer flachen Kulierwirkmaschine Die Erfindung betrifft eine hydraulische An triebsvorrichtung für die Fadenführerschienen einer flachen Kulierwirkmaschine mit die Fadenführer schienen antreibenden Kolbenstangen, deren Enden in je einem einseitig offenen Zylinder geführt sind und abwechselnd von einer Druckflüssigkeit beauf- schlagt werden.
Vorrichtungen dieser Art, die den Ersatz der üblichen mechanischen Antriebsvorrichtungen für die Fadenführerschienen bezwecken, die meistens als Reibungsantriebe (Bremsen) ausgebildet sind, wurden schon mehrfach vorgeschlagen.
Es ist bereits bekanntgeworden, die einzelnen Fadenführerschie- nen mit zu diesen parallelen Kolbenstangen zu ver binden, deren Enden in einseitig offenen hydrau lischen Zylindern geführt sind und abwechselnd von Drucköl beaufschlagt werden, so dass sie eine mit der Kulierbewegung koordinierte hin und her ge hende Bewegung ausführen und dabei die Faden führerschienen mitbewegen. Der bekanntgewordene Vorschlag vermochte sich jedoch in der Praxis nicht durchzusetzen.
Einer seiner wesentlichen Nachteile war, dass die Begrenzung des Hubes der hin und her gehenden Fadenführerschienen durch verstellbare mechanische Anschläge bewirkt wurde, wie sie bei den üblichen Reibungsantrieben für die Fadenfüh- rerschienen allgemein verwendet werden. Mittels dieser Anschläge mussten aber bei jedem Hub nicht nur die Fadenführerschienen, sondern auch die mit ihnen verbundenen Kolbenstangen angehal ten werden, die zudem unter der Wirkung der Druckflüssigkeit standen.
Dies führte zu einer über mässigen Beanspruchung der Anschläge und ihrer Verstellvorrichtung und hatte einen raschen Ver schleiss dieser Teile zur Folge. Dieser Nachteil soll durch die Erfindung be hoben werden. Erfindungsgemäss sind die einzelnen zusammenarbeitenden Zylinder unabhängig vonein ander axial verstellbar und die Begrenzung des Hubes der Fadenführerschienen erfolgt durch Auf laufen der Kolbenstangenköpfe an Hubbegrenzungs- anschlägen in den verstellbaren Zylindern.
Diese Anordnung gestattet den Einbau einer wirksamen hydraulischen Dämpfungsvorrichtung für die gegen die Hubbegrenzungsanschläge laufenden Kolbenstangenköpfe, um deren Geschwindigkeit vor dem Anschlag zu vermindern. Eine weitere Mög lichkeit liegt in der Art der axialen Verstellung der Zylinder gegeneinander, durch welche der Fadenführerhub und damit die Wirkbreite bestimmt wird.
Die jeweilige Lage der Zylinder kann eben falls hydraulisch über einen Servomotor einstellbar gemacht werden, dessen Steuerventil durch mecha nische Anschläge beeinflusst wird, die in bekannter Weise auf Minderspindeln angeordnet sind. Die Anordnung kann also so getroffen werden, dass die Anschläge und die Spindeln. nur durch die ver hältnismässig geringe Kraft der Feder des Steuer ventils beansprucht werden und deshalb keinem nennenswerten Verschleiss unterliegen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Aus führungsform des Erfindungsgegenstandes darge stellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt nach Linie I-1 in Fig.2 durch die ganze Antriebsvorrichtung, Fig.2 einen Querschnitt nach Linie II-11 in Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Zylinder- block mit Antriebszylinder, Servozylinder und An schlagventil in grösserem Massstab,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Zylinderkopf eines Antriebszylinders mit der Dämpfungsvorrich- tung für den auflaufenden Kolben, .
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Steuerventil nach Linie V -V in Fig. 6 und Fig. 6 die Antriebsvorrichtung der Steuerventile. Die gesamte hydraulische Antriebsvorrichtung für die Fadenführerschienen ist am einen Ende einer an sich bekannten flachen Kulierwirkmaschine angebaut, von der 1 den äussersten, 2 den zweit äussersten Querträger des Rahmens und 3 bzw. 4 zwei Längsträger desselben darstellen. Ein Hilfs- querträger 5 des Rahmens dient zur Lagerung von Wellen und Stangen der Antriebsvorrichtung, die im folgenden näher beschrieben werden.
Mit 6 ist die Hauptexzenterwelle der Maschine bezeichnet, die in üblicher Weise in den Querträgern gelagert ist und von einem nicht gezeichneten Hauptmotor der Maschine angetrieben wird. Die Fadenführer schienen 7 sind längsverschiebbar in Haltern 8 ge lagert und stehen an ihrem einen Ende über Ver bindungslaschen 9 mit Kolbenstangen 10 in starrer Verbindung (Fig. 3). Die Kolbenstangen 10 sind an ihren beiden Enden in Zylindern 11 gelagert, die durch Zylinderköpfe 12 an den äusseren Enden ab geschlossen werden.
An der Maschine sind acht Fadenführerschienen 7 vorhanden (vgl. Fig. 2), von denen jede mit einer eigenen Kolbenstange 10 ver bunden ist. Jede dieser Kolbenstangen 10 ist in zwei Zylindern 11 gelagert und jeder Zylinder 11 ist in einem Zylinderblock 13 angeordnet.
Wie Fig.2 erkennen lässt, sind somit je acht solche Zylinderblöcke 13 um die Fadenführerschienen 7 herum gruppiert. Im ganzen umfasst die Antriebs vorrichtung somit 16 Zylinderblöcke 13, von denen je zwei axial verschiebbar auf einer Servokolben- stange 14 sitzen (Fig.1). Diese Servokolbenstan- gen 14 sind ihrerseits starr in den Querträgern 1 und 5 des Rahmens befestigt.
Die Fig. 3 zeigt den Aufbau eines Zylinderblockes 13 in vergrösserter Darstellung sowie schematisch die für seine Ver schiebung und für den Antrieb der Kolbenstange 10 notwendigen Ölpumpen, Ventile und Ölleitungen. Die Fadenführerschienen 7 werden, wie später noch näher erläutert wird, durch periodische Zufuhr von Drucköl in einen der beiden Zylinder 11 angetrie ben. Die Kolbenstange 10 wird dadurch aus dem Zylinder verdrängt und verschiebt dabei die Faden führerschiene 7.
Die Begrenzung des Hubweges der Kolbenstange 10 und damit der Fadenführerschiene 7 erfolgt durch Auflaufen der Kolbenstange 10 im Gegenzylinder gegen Hubbegrenzungsanschläge 12' in dessen Zylinderkopf 12. Um den Weg der Faden führerschienen beliebig einstellbar zu machen, wie dies z. B. für die Herstellung von Strümpfen erfor derlich ist, sind die Zylinderblöcke 12 hydraulisch verschiebbar auf den Servokolbenstangen 14 ge lagert.
Zu diesem Zweck enthält jeder Zylinder block 13 eine Längsbohrung, die als Servozylinder 15 ausgebildet ist und auf beiden Seiten durch Büchsen 16 verschlossen wird (Fig. 3). Diese Büch sen sind durch Dichtungen 17 gegenüber der Servo kolbenstange 14 abgedichtet. Der Servozylinder 15 enthält einen mit der Servokolbenstange 14 starr verbundenen Servokolben 18. Zur Steuerung der Ölzufuhr in den Servozylinder 15 dient ein Kolben schieber 19, der in einer Ventilbohrung 20 axial verschiebbar gelagert ist. Dieser Kolbenschieber weist zwei Steuerkolben<I>a</I> und<I>b</I> und zwei Führungs kolben c und d auf.
Die Steuerkolben steuern den Ölzu- und -abfluss zu bzw. aus den Ölleitungen 23 und 24. Das Öl wird von einer elektrisch angetriebe nen Ölpumpe 25 aus dem zentralen Ölbehälter 26 angesaugt und durch die Druckleitung 22 in den Raum 21 zwischen den Steuerkolben<I>a, b</I> des Kol benschiebers 19 gefördert.
Je nach dessen Stellung fliesst es durch die Leitung 24 auf die linke Seite des Servozylinders 15, wodurch sich der ganze Zylin derblock 13 nach links verschiebt, während das in der rechten Servozylinderhälfte eingeschlossene Öl über 'die Leitung 23 und die Rückflussleitung 27 in den Behälter 26 zurückfliesst, oder es fliesst auf die rechte Seite des Servozylinders 15, wodurch sich der ganze Zylinderblock 13 nach rechts verschiebt und das in der linken Servozylinderhälfte einge schlossene Öl durch die Leitungen 24 und 27 in den Behälter 26 zurückfliesst.
Die Ventilbohrung 20 enthält eine Feder 28, die das Bestreben hat, den Kolbenschieber aus der Bohrung 20 herauszudrük- ken, also aus der in Fig. 3 gezeichneten Sperrstellung nach links zu verschieben. Der Kolbenschieber 19 drückt dabei mit seinem Kopf e gegen die Zunge 29 eines Schiebers 30. Dieser ist um einen begrenz ten Weg parallel zum Kolbenschieber 19 verschieb bar auf dem Zylinderblock 13 gelagert. Er weist eine Anzahl räumlich gestaffelte Absätze auf, deren vertikale Flächen 31, 32, 33 als Anschlagflächen dienen. Auf dem Zylinderblock 13 ist ferner ein Elektromagnet 34 angeordnet, der einen axial ver schiebbaren Tauchanker 35 enthält.
Eine Verlän gerung 35' des Tauchankers liegt an der Zunge 29 an, direkt gegenüber dem Berührungspunkt des Kopfes e des Kolbenschiebers 19. Die Wicklung des Magneten 34 ist an einen Stromkreis 36 ange schlossen, der den Schalter 37 enthält. An den gleichen Stromkreis ist auch der Magnet des Gegen zylinders angeschlossen (vgl. Fig. 1).
Die Anschlagflächen 31 der Schieber 30 arbeiten mit den Steueranschlägen 31a zusammen, die an Anschlagringen 38 befestigt sind. Die Anschlagringe 38 sind durch vier Spindeln 39 geführt, die dreh bar in den Querträgern 1 und 5 gelagert sind. Diese vier Spindeln stehen auf nicht näher dargestellte Weise, z. B. durch Zahnräder miteinander in An triebsverbindung und werden vom normalen An triebsmechanismus der Mittelpatentspindel der Maschine angetrieben. Die Funktion der Spindeln 39 entspricht derjenigen der üblichen Mittelpatentspin- del der Maschine.
Auf jeder Spindel 39 ist ein rechtsgängiges Gewinde 41 und ein linksgängiges Gewinde 40 angeordnet, die beide in entsprechende Gewindebohrungen in den Anschlagringen. 38 ein greifen. Bei der Drehung der Spindeln 39 nähern oder entfernen sich somit die Anschlagringe 38 und damit die Anschläge 31a relativ zueinander, je nach der Drehrichtung. Genau gleich werden die Steuer anschläge 32a verstellt. Diese sind an Anschlag ringen 42 befestigt, die ihrerseits durch vier Spin deln 43, die ebenfalls je ein rechts- und linksgängi ges Gewinde aufweisen, geführt werden.
Die Spin deln 43 stehen ebenfalls auf nicht näher dargestellte Weise miteinander in Antriebsverbindung und wer den vom normalen Antriebsmechanismus der so genannten Pyramidalpatent- oder Hochfersenspindel der Maschine angetrieben.
Der Anschlag 33 des linken Schiebers 30 arbei tet ferner mit einem festen Anschlag 33a am rechten Zylinderblock 13 zusammen.
Die Anschläge 31a und 32a an den Ringen 38 bzw. 42 können bei Nichtgebrauch entfernt oder aus der Bahn des Schiebers 30 tierausgeschwenkt werden.
Lässt man einen linken Zylinderblock 13 an den zugehörigen rechten Zylinderblock heranfahren, bis der Anschlag 33 am Gegenstück 33a aufläuft, so kann die Kolbenstange 10 und mit ihr die Faden führerschiene 7 nur noch auf einem sehr geringen Weg hin und her laufen, was z. B. für die Her stellung von Randverstärkungen oder Zierstreifen wichtig ist.
An den Querträgern 5 bzw. 1 sind ferner starre Endanschläge 45 bzw. 46 für die Schieber 30 an gebracht, an denen diese anliegen, wenn sich die Zylinderblöcke 13 in Ruhestellung befinden und die zugehörigen Fadenführer nicht arbeiten.
Durch die Servoverstellvorrichtung für die Zylin derblöcke 13 wird erreicht, dass die Massenkräfte, die jedesmal beim Auflaufen der Kolbenstangen 10 an die Anschläge 12' auftreten, über die im Zylin derraum 15 vorhandene Flüssigkeit auf den Servo- kolben 18 und die Servokolbenstange 14 auf das Maschinengestell übertragen werden. Die auf den Spindeln 39 und 42 angeordneten Anschläge 38, 42 werden nur durch die kleine Kraft der Feder 28 des Kolbenschiebers 19 beansprucht und unter liegen deshalb keinem nennenswerten Verschleiss.
Die Antriebsvorrichtung für die Kolbenstangen 10 ist wie folgt ausgebildet: Eine durch einen Elek tromotor 50 (Fig. 1) angetriebene Ölpumpe 51 för dert dauernd Drucköl durch eine Leitung 52 über Druckakkumulatoren 53 zu einem Steuerventil 54. Der zylindrische Schieber 55 (Fig. 3 und 5) steht unter der Wirkung einer vorgespannten Feder 56, die ihn dauernd gegen einen Steuerexzenter 57 drückt, der auf einer Steuerwelle 58 aufgekeilt ist, die ihrerseits mit der Hauptexzenterwelle 6 der Maschine in Antriebsverbindung steht.
Der Steuer exzenter 57 erteilt dem Schieber 55 eine periodische Hin- und Herbewegung, so dass die beiden Steuer kanten f und g abwechselnd die Auslassöffnungen zu den Leitungen 59 bzw. 60 freigeben, die Drucköl zu den Zylinderköpfen 12 leiten und gleichzeitig die nicht unter Druck stehenden Leitungen 62 bzw. 63 mit dem überlauf in den Ölbehälter 26 ver binden. Die Hin- und Herbewegung des Schiebers 55 ist mit der Kulierbewegung der Maschine, das heisst mit der Hin- und Herbewegung der nicht dargestellten Rösschen koordiniert.
Die Drucköl- zufuhr und damit die Geschwindigkeit, mit der die Kolbenstange 10 im Zylinder 11 bewegt wird, kann beispielsweise durch ein in der Leitung 59 ange ordnetes, einstellbares Druckventil 61 (Fig. 3) regu liert werden. Der Durchlauf der Kolbenstange 10 von einem Anschlag zum anderen erfolgt völlig ungehemmt und so rasch, wie es Öldruck und Ölmenge zulassen.
Bis zum Umsteuern des Schiebers 55 wird die Kolbenstange durch den am gegenüberliegenden Ende wirkenden Öldruck jeweils fest gegen den Anschlag 12' gepresst, so dass sie keine unkontrol- lierten Bewegungen ausführen kann. Jedes der acht Zylinderpaare 11 ist mit einem Steuerventil 54 aus gerüstet, das je nach Bedarf ein- und ausgeschaltet werden kann.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Ein schaltvorrichtung für die Steuerventile 54 ist in Fig. 5 und 6 dargestellt.
Auf der rotierenden Steuerwelle 58 sitzt bei jedem Steuerexzenter 57 eine kreisrunde Scheibe 65, die glockenartig über den Steuerexzenter 57 greift. Die Exzenter 57 sind starr mit der Welle 58 ver bunden, die Scheiben 65 lassen sich dagegen axial auf der Welle 58 verschieben, rotieren jedoch mit ihr. Auf der Nabe 66 der Scheiben 65 ist eine ring förmige Nut 67 eingedreht, in die zwei Zapfen 68 eingreifen, die am gabelförmigen Ende eines zwei armigen Hebels 69 befestigt sind. Die Hebel 69 sind um einen gestenfesten Drehzapfen 70 schwenkbar gelagert und greifen mit ihrem anderen Ende in die Kurvenbahnen 71 von Steuerscheiben 72 ein, die ihrerseits starr auf einer Steuerwelle 73 befestigt sind. Wird die Steuerwelle 73 z.
B. von Hand ver dreht, so erteilen die Kurvenbahnen 71 den zwei armigen Hebeln 69 eine Schwenkbewegung. Dadurch werden die Scheiben 65 auf der Welle 58 um einen gewissen Weg axial verschoben. Die Kurvenbahnen sind derart geformt, dass die Scheiben 65 zwei End- lagen einnehmen können, entweder ganz nahe an den Steuerexzenter 57 herangerückt, so dass der glockenförmige Flansch 65' den Exzenter 57 um schliesst oder um einen gewissen Weg vom Exzenter 57 weggerückt, so dass dieser freisteht. Die beiden Endlagen der Scheiben 65 sind in der Fig. 6 dar gestellt.
Am zylindrischen Schieber 55 sind zwei Rollen 74 und 75 angebracht. Die Rolle 74 liegt in der Achslinie des Schiebers 55 und berührt die Aussen fläche des Exzenters 57, wenn das betreffende Steuerventil eingeschaltet ist.
Die Rolle 75 ist seit lich zur Schieberachse versetzt und liegt auf der kreisrunden Aussenfläche der Scheibe 65 auf, wenn sich diese in der vom Exzenter 57 entfernten End- lage befindet. In dieser Lage befindet sich der zylindrische Schieber 55 in einer Stellung, die dem grössten Hub des Exzenters 57 entspricht, also in der in Fig. 3 gezeichneten Stellung, in der die Lei tung 60 mit der ölzuflussleitung 52 verbunden ist.
Soll ein bestimmter Fadenführer in Betrieb ge nommen werden, so verdreht man die Steuerwelle 73 derart, dass der entsprechende Hebel 69 die Scheibe 65 des betreffenden Steuerventils 54 in die Einschaltstellung verschiebt, in der sie den Exzenter 57 überdeckt. Die Feder 56 drückt dann den Schie ber 55 gegen den Exzenter 57, der ihn über die Rolle 74 antreibt. Das Ausserbetriebsetzen eines Fadenführers erfolgt durch Verdrehen der Steuer welle 73, derart, dass die Scheibe 65 vom Steuer exzenter 57 entfernt wird.
Die Aussenfläche des Flansches 65' greift dann unter die Rolle 75 und hält den Schieber 55 in seiner rechten Endlage fest, in der die Leitung 60, die zur rechten Zylinder- hälfte 11 führt, dauernd unter Druck steht. Die entsprechende Kolbenstange 10 bewegt sich dann nicht mehr, sondern bleibt am Anschlag 12' des linken Zylinderkopfes 12 stehen. Nebenbei sei er wähnt, dass die Steuerwelle 73 nur bewegt werden kann, wenn die Welle 58 rotiert, da die Scheiben 65 nur in die Ausschaltstellungen bewegt werden können, wenn der Exzenter 57 den Schieber 55 in seine rechte Endlage drückt.
Durch geeignete An ordnung der Steuerscheiben 72 auf der Steuerwelle 73 kann erreicht werden, dass gleichzeitig ein oder mehrere Fadenführer arbeiten, wie es das im Ent stehen befindliche Gewirke jeweils erfordert.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden An triebsvorrichtung ist die Begrenzung des Fadenfüh- rerhubes bzw. des Hubes der die Fadenführerschie- nen antreibenden Kolbenstangen 10 durch Auflaufen der Kolbenstangenköpfe an den Kanten 12' der Zylinderköpfe 12. Da es wesentlich ist, dass der Fadenführer seine Endlage ohne Vibration erreicht, und dass nach dem ersten Auflaufen der Kolben stange 10 am Zylinderkopf kein Rückprall eintritt, sind die Zylinderköpfe 12 mit einer Dämpfungs- vorrichtung für die auflaufende Kolbenstange ausge rüstet.
Die Fig.4 zeigt einen Zylinderkopf 12 in vergrössertem Massstab. Die Kolbenstange 10 trägt an ihrem Ende einen Zapfen 100 von kleinerem Durchmesser, der seinerseits an seinem Ende eine konische Verjüngung 101 aufweist. Dieser Zapfen greift beim Einlaufen der Kolbenstange 10 in ihre Endstellung in eine Bohrung 102 des Zylinderkopfes 12 ein.
Die Bohrung des Zylinders 11 ist an ihrer Verbindungsstelle mit dem Zylinderkopf 12 erwei- tert, so dass ein ringförmiger Raum 103 vorhanden ist, wenn sich die Kolbenstange 10, wie in Fig. 4 gezeichnet, in ihrer Endlage befindet. In dieser Endlage liegt die Kolbenstange 10 mit ihrer Schulter 10' an der Fläche 12' des Zylinderkopfes an.
Im Zylinderkopf 12 sind zwei schräge Bohrungen 104 und 105 angebracht, die den Raum 103 mit zwei Bohrungen 106 und 107 verbinden, die senkrecht zur Kolbenstangenachse in die Zylinderkopfbohrung 102 münden. In diese mündet auch die Ölleitung 59, welche die Verbindung mit dem Steuerventil 54 herstellt.
Die Bohrung 107 ist durch ein Rückschlag- ventil <B>108</B> verschlossen, das nur den Ölzufluss aus der Bohrung 102 in den Raum 103 gestattet, den Ölrückfluss in umgekehrter Richtung aber sperrt. Der ölrückfluss aus dem Raum 103 in die Boh rung 102 kann jedoch durch die Bohrungen 104 und 106 erfolgen. Der Querschnitt der Bohrung 104 wird durch eine verstellbare Drosselschraube 109 verengt.
Dringt nun Drucköl durch die Leitung 59 in die Bohrung 102 ein, so wird über Bohrung<B>107,</B> Rück schlagventil 108 und Bohrung 105 sofort auch der Ringraum 103 unter Druck gesetzt. Somit ist sofort die ganze Querschnittsfläche der Kolbenstange 10 beaufschlagt, was zu einer grösseren Beschleunigung derselben beiträgt.
Läuft dagegen die Kolbenstange 10 gegen die in Fig. 4 gezeichnete Endlage, so stösst sie das in der Bohrung des Zylinders befindliche Öl direkt in die Bohrung 103 und in die Leitung 59 aus, bis die Verlängerung 100 in die Bohrung 102 ein tritt. Hierauf muss das im Raum<B>103</B> eingeschlossene Öl durch die Bohrungen 104 und 106 zurück- fliessen. Dieser Ölrückfluss wird jedoch durch die Drosselschraube 109 gehemmt und dadurch die Geschwindigkeit der einlaufenden Kolbenstange ver zögert.
Durch Verstellen der Drosselschraube 109 kann die Endgeschwindigkeit der einlaufenden Kol benstange 10 beliebig beeinflusst werden. Die Dämp fung der einlaufenden Kolbenstange kann konstruk tiv auch etwas einfacher gelöst werden, indem an stelle der Bohrungen 104 und 106 im Zylinderkopf am Zapfen 100 Anfräsungen oder Nuten angebracht werden, die über die ganze Länge des Zapfens 100 bis an oder in die Schulter 10' reichen, oder durch Anpassung des Spieles zwischen dem Zapfen 100 und der Bohrung 102.
Nach dem Einlaufen des Zapfens 100 in die Bohrung 102 wird dann das restliche<B>öl</B> aus der Zylinderbohrung durch diese Anfräsungen, Längsnuten oder Ringspalte in den Raum 102 gedrängt, wodurch ebenfalls eine dämp fende Wirkung auf die Kolbenstange 10 erreicht wird. Diese ist allerdings nicht veränderlich, sondern muss durch entsprechende Bemessung der An- fräsungen, Längsnuten bzw. des Spieles den Erfor dernissen angepasst werden.
Die Wirkungsweise der Fadenführerantriebsvor- richtung ist folgende: Soll ein Fadenführer 7 zum Einsatz gebracht werden, so wird der entsprechende Schalter 37 geschlossen, wodurch die beiden Elek tromagnete 34 der entsprechenden Zylinderblöcke 13 ansprechen, so dass ihre Tauchanker 35 beim linken Zylinderblock den Schieber nach rechts und beim rechten Zylinderblock nach links aus der Sperr stellung gegen den Druck der Feder 28 verschieben.
Das von der Pumpe 25 geförderte Drucköl fliesst nun bei beiden Zylinderblöcken durch die Leitung 22, den Raum 21, die Leitung 23 auf die Innen seite der Servozylinder 15 und die beiden Zylinder blöcke bewegen sich gegeneinander, bis eine der Anschlagflächen 31 oder 32 des Schiebers 30 am entsprechenden Anschlag 31a oder 32a aufläuft. Da durch wird der Schieber 30 in seine in Fig. 3 dar gestellte Sperrstellung geschoben und die Zylinder blöcke 13 bleiben stehen. Das von der Pumpe 25 geförderte Drucköl fliesst nun über die Leitung 22a und das Überdruckventil 44 in den Ölbehälter 26 zurück.
Drehen sich die Spindeln, deren Anschlag ringe mit den Schiebern 30 in Berührung stehen (in Fig. 1 die Spindel 43 und der Anschlagring 42) derart, dass sich die Anschlagringe 42 voneinander entfernen, so verschieben sich mit den Anschlag ringen auch die Schieber 30 aus ihrer Sperrstellung und die beiden Zylinderblöcke folgen der Bewe gung der Anschlagringe. Drehen sich umgekehrt die Spindeln derart, dass sich die Anschlagringe ein ander nähern, so verschieben die Tauchanker 35 der Elektromagnete 34 die Schieber 30 aus ihrer Sperrstellung und die Zylinderblöcke 13 folgen den Anschlagringen, bis deren Anschläge den Schie ber 30 und mit ihm den Kolbenschieber 19 wieder in die Sperrstellung verschoben haben.
Die An schläge 31a und 32a an den linken Anschlagringen 38 bzw. 42 können aber auch ausser Wirkung ge bracht werden, indem man sie umklappt oder ent fernt. Dies kann auf bekannte und daher nicht näher beschriebene Weise entweder von Hand oder mittels Elektromagneten oder Bowdenzügen oder derglei chen erfolgen. Es ist dann möglich, den linken Zylinderblock 13 gegen den rechten zu verschieben, bis die Anschlagfläche 33 des linken Schiebers 30 den Anschlag 33a am rechten Zylinderblock 13 berührt, was für die Randverstärkungsfadenführer von Bedeutung ist.
Es ist somit möglich, jede der acht Faden führerschienen 7 wahlweise beliebig zu steuern, so dass jede für irgendeine ausgewählte Arbeitsweise benutzt werden kann, beispielsweise als Grund fadenführerschiene oder als Doppelrand- oder Ver- stärkungsfadenführerschiene.
Soll eine Fadenführerschiene ausser Wirkung ge bracht werden, so ist der Schalter 37 auszuschalten. Die Feder 28 verschiebt dann den Kolbenschieber 19 und mit ihm den Schieber 30 und den Tauch anker 35 aus der in Fig. 3 gezeichneten Sperrstellung nach links. Das Drucköl fliesst nun durch die Lei tung 24 in den linken Zylinderraum 15 und der Zylinderblock 13 verschiebt sich nach links, bis der Schieber 30 am Endanschlag 45 aufläuft und da durch den Kolbenschieber 19 in seine Sperrstellung verschiebt. Der rechte Zylinderblock 13 läuft in genau gleicher Weise nach rechts, bis er den An schlag 46 erreicht.
Wenn nach dem Einschalten des Schalters 37 ein Zylinderblockpaar 13 in Arbeitsstellung an den entsprechenden Anschlägen 31a oder 32a anliegt, wird durch Verdrehen der Welle 73 in die entspre chende Arbeitsstellung das mit diesem Zylinder blockpaar zusammenarbeitende Steuerventil 54 ein geschaltet. Das von der Ölpumpe 51 geförderte Drucköl wird nun vom zylindrischen Schieber 55 des Steuerventils entsprechend dem Lauf der Ma schine abwechselnd durch die Leitungen 59 und 60 zu den beiden Zylinderköpfen 12 gefördert, wäh rend das von der einlaufenden Kolbenstange ver drängte Öl auf der momentan nicht unter Druck stehenden Zylinderseite durch die Leitungen 59 bzw.
60, das Steuerventil 54 und die Rücklaufleitungen 62 bzw. 63 in den Ölbehälter 26 zurückfliesst. Die Druckakkumulatoren 53 sind von üblicher Bauart und deshalb nur schematisch dargestellt. Sie dienen in bekannter Weise zur Speicherung von Drucköl. Wenn sie ganz gefüllt sind, öffnen die überdruck ventile 64 und die Pumpe fördert durch die Leitung 52a direkt in den Ölbehälter 26.
Es ist selbstverständlich möglich, im Rahmen der Erfindung zahlreiche Änderungen gegenüber der vorstehend beschriebenen Ausführungsform vor zunehmen. Beispielsweise kann die Verstellung der Schieber 30 anstatt durch Elektromagnete 34 durch andere Mittel, wie Bowdenzüge und dergleichen erfolgen, und auf den Schieber 30 können auch noch andere, beispielsweise gestellfeste Anschläge einwirken.
Ferner ist der Anbau der gesamten hydrauli schen Antriebseinrichtung nicht auf die im Aus führungsbeispiel dargestellte Art beschränkt. Die hydraulischen Antriebszylinder könnten auch an beiden Enden der Kulierwirkmaschine oder in deren Mittelteil angeordnet werden.