Optischer Belichtungsmesser für photographische ZlveRe.
Die bekannten optischen Belichtungsmesser für photographische Zwecke, denen eine Graukeilablesung zu Grunde liegt, haben verschiedene Nachteile. Bei den Belichtungsmessern, die eine Grauskala in einem Tubus enthalten, der bei der Ablesung zur Durchsicht des Graukeils direkt an das Auge gelegt werden muss, um dieses gegen die Helligkeit der Umgebung abzuschirmen, ist man gezwungen, die Ablesung so lange zu verzögern, bis sich das Auge der im Innern des Tubus herrschenden Helligkeit angepasst hat, was unter Umständen bis zu 30 Sekunden und mehr Zeit in Anspruch nimmt und so eine rasche Ablesung unmöglich macht.
Um diesen Übeilstand zu beheben, kamen optische Belichtungsmesser zur Anwendung, die eine Ablesung des Graukeils ohne eigentlichen Augentubus in normaler Leseentfernung (ca. 20-25 cm) gestatten. Bei derartigen Ablesungen ist das Auge stets der allgemeinen Raumhelligkeit angepasst, d. h. die Pupille ist mehr oder weniger geschlossen bezw. geöffnet. Die Ablesefähigkeit des Auges für die objektiv richtige Graustufe hängt von der allgemeinen Raumhelligkeit ab. Ein eventueller Anpassungsfehler des Auges muss jeweils in Kauf genommen werden. Der Bestimmungsvorgang der Belichtungszeit ist bei diesen Belichtungsmessern der folgende: Zuerst wird eine der Helligkeit des aufzunehmenden Gegenstandes entsprechende Graustufe eingestellt und eine Zahl abgelesen.
Diese wird mit einer andern, die herrschende Raumhelligkeit kennzeichnenden Zahl in Beziehung gebracht. Die daraus resultierende Grösse wird ihrerseits mit einer weiteren, die Empfindlichkeit des verwendeten Aufnahmematerials kennzeichnenden Zahl rechnerisch in Beziehung gebracht.
Die hieraus dann resultierende Grösse ergibt erst die gesuchte Belichtungszeit bei einer bestimmten Blendenöffnung des photographischen Apparates. Die Rechen- bezw. Einstellarbeit beginnt also bei diesen bekannten optischen Belichtungsmessern erst nach der Einstellung der Graustufe. Dadurch erfolgt ein gewisser Zeitverlust, was sich bei photo graphischen Momentaufnahmen besonders bemerkbar macht. Auch kann sich bei Gedächtnisirrtum ein falscher Endwert ergeben, da der Ablesevorgang kein zwangsläufiger ist, sondern der abgelesene Wert im Gedächtnis behalten werden muss, bis der Umreehnungs- vorgang vorgenommen wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen optischen Belichtungsmesser mit Graustufen zur Bestimmung der Belichtungszeit bei photographischen Aufnahmen, der sich dadurch auszeichnet, dass mehrere mit Kennzeichen für optische Daten versehene zylinderförmige Teile koaxial und gegeneinander drehbar derart angeordnet sind, dass nach Voreinstellen eines ersten Teils entsprechend der Empfindlichkeit des verwendeten Aufnahmematerials, und nach Einstellen derjenigen Graustufe, welche der Helligkeit des aufzunehmenden Gegenstandes entspricht, wobei der Belichtungsmesser in normaler Leseentfernung vom Auge zu halten ist, die Belichtungszeit in Funktion der Blendenöffnung direkt abgelesen werden kann.
Die Bestimmung der Belichtungszeit erfolgt also ausschliesslich durch Einstellen der verschiedenen Teile, ohne dass irgendeine Rechenoperation oder Umwertung durch Hilfstabellen durchgeführt wird.
Um die Einstellung zu erleichtern, können für alle Skalen untereinander Rasterungen vorgesehen sein, welche die zueinander gehörenden Skalen gegen unbeabsichtigte Verstellung sichern. Die Kennzeichen der Skala für die allgemeine Raumhelligkeit, z. B. Sonnenschein", trübes Wetter","hel- les Zimmer", können z. B. leicht verständliche Symbole sein. Da nur richtige Blendenund Zeitwerte der Blenden- und Belichtungszeitskalen erscheinen dürfen, sind die Zahlen der Blendenskala vorzugsweise treppenförmig aufgetragen; in diesem Falle ist ein Ring mit einer Belichtungszeitskala mit Abstufungen versehen, die die ausser Betracht fallenden Zahlen der Blendenskala mindestens teilweise derart verdecken, dass jede falsche Ablesung verunmöglicht wird.
Nachfolgend ist eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht des Belichtungsmessers,
Fig. 2 einen Querschnitt durch denselben,
Fig. 3 eine Rückansicht,
Fig. 4 eine Draufsicht in kleinerem Massstab,
Fig. 5 eine Ansicht der Grauskala.
Ein mit einer Helligkeitsskala versehener Zylinder 1 (Fig. 2, 3 und 4) besitzt an seinem äussern Rand zwei geränderte Abflachungen 2 (Fig. 3), die die Handhabung des Belichtungsmessers erleichtern. Auf seinem Umfang besitzt der Zylinder 1 statt Zahlen verschiedene Zeichen als Symbole für die Allgemeinhelligkeit, beispielsweise für volle Sonne, halbbedeckten und bedeckten Himmel, helles Fenster, von denen in Fig. 4 das Symbol 5 für volle Sonne dargestellt ist. Auf dem Zylinder 1 ist der Ring 6 mit einer Empfindlichkeitsskala drehbar angeordnet.
Dieser besitzt einen Ausschnitt 7, durch den beim Drehen des Ringes 6 die Symbole, z. B.
Symbol 5, sichtbar werden. Zur leichteren Einstellung besitzt der Ring 6 an seiner innern Stirnseite Rasterungen 8 (Fig. 2), die durch eine Feder 9 wirksam werden. Die Feder 9 ist in einer Aussparung 10 des Zylinders 1 gelagert. Dadurch wird erreicht, dass die jeweilige Einstellung des Ringes 6 zu den Symbolen bei der weiteren Hand- habung des Belichtungsmessers gesichert ist.
Auf dem Ring 6 ist eine Empfindlichkeitsskala aufgebracht, deren Zahlen durch ein Fenster 11 des Ringes 12 beobachtet werden können und die die Lichtempfindlichkeit des Aufnahmematerials in Scheiner und DIN angeben. Über den Ring 6 ist der Ring 12 mit einer Belichtungszeitskala leicht drehbar angeordnet. Auf diesem sind die bei Photoapparaten üblichen Belichtungszeiten 13 angegeben (Fig. 4). Der Ring 12 weist einen Längsschlitz auf, wodurch für den Teil 14 eine Federwirkung zustande kommt. Der umgebogene Lappen 15 des Teils 14 kann in Rasterungen 16 des Ringes 6 einfallen.
Auf diese Weise wird eine leichte Einstel lung des Ringes 12 und die Festhaltung der gewählten Stellung zum Ring 6 erreicht. Die seitliche Sicherung des Ringes 12 erfolgt durch den Stellring 29.
Der Zylinder 17 mit einer Blendenskala (Fig. 1, 2 und 4) dreht sich in dem Zylinder 1 und wird mit diesem durch die Vierkantachse 18 (Fig. 2), die Federscheibe 19 und die Schraube 20 zusammengehalten. Die Federscheibe 19 (Fig. 2) ist mit der Vierkantachse 18 fest verbunden, so dass das Schauloch 22 der Federscheibe 19 dem Fenster 3 des Zylinders 1 gegenübersteht, da die Vierkantachse 18 in einem Vierkantloch 23 des Zylinders 1 gegen Drehung gesichert ist.
Der Zylinder 17 trägt auf einem grossen Teil seines Umfanges die verschiedenen Blendenzahlen 24 (Fig. 4). Diese sind seitlich auf drei Felder verteilt. Der Ring 12 besitzt zwei Abstufungen 25 (Fig. 4), die so angeordnet sind, dass einzelne Zahlen der Blendenskala in bestimmten Stellungen abgedeckt werden, wodurch falsche Anzeigen auf jeden Fall vermieden werden. Die Federscheibe 19 bewirkt, dass der Zylinder 17 in der jeweils gewählten Stellung durch die Rasterungen 21, die auf den Stirnseiten des Zylinders 1 und des Zylinders 17 angebracht sind, gesichert wird. In einer Aussparung 26 des Zylinders 17 (Fig. 2) ist die in Fig. 5 abgebildete Grauskala befestigt.
Diese ist fortlaufend abgetönt und besitzt zur leichteren Beobachtung Teilstriche 28.
Zur Durchführung einer Belichtungsmessung wird der Apparat zuerst nach der allgemeinen Raumhelligkeit voreingestellt. Der Teil 1 wird gegenüber dem Teil 6 gedreht, bis das der Raumhelligkeit entsprechende Symbol 5 in dem Fenster 7 erscheint. Dann wird der Ring 12 gedreht, bis eine die Empfindlichkeit des verwendeten Aufnahmematerials kennzeichnende Zahl in dem Fenster 11 zum Vorschein kommt. Da die Empfindlichlieit entweder in DIN oder in Scheiner angegeben wird, sind zwei entsprechende Skalen vorhanden, deren Zahlen in einem jeder Skala zugeordneten Fenster 11 erscheinen. Zur Einstellung der Grauskala wird der Belichtungsmesser vor dem Auge in einem Abstand von ca. 30 cm derart gehalten, dass der gekordelte Ring 17 dem Auge zugekehrt wird, wobei die Abflachungen 2 des Ringes 1 zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger der linken Hand erfasst werden.
Der aufzunehmende Gegenstand wird durch den von den Schaulöchern 3 und 22 freigegebenen Teil der Grauskala 27 beobachtet und der Ring 17 mit der rechten Hand gedreht, bis der Gegenstand gerade noch für das Auge erkenntlich ist, was eine der Helligkeit des aufzunehmenden Gegenstandes entsprechende Einstellung der Grauskala erfordert. Dann lässt sich die gesuchte Belichtungszeit auf der Skala 13 in Funktion der durch die Zahlen 24 der Blendenskala gegebenen Blenden öffnung direkt ablesen.