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Die Erfindung betrifft ein neue Phenylcarbamoylpyrazoline enthaltendes, insektizides Mittel.
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bzw.'-diphenylpyrazoline, z. B. 1- (4-Chlor-i 1-(4-Chlorphenylcarbamoyl)-3,5-bis-(4-chlorphenyl)-2-pyrazolin sich durch insektizide Wirksamkeit auszeichnen (vgl. z. B. DE-OS 2304584 und 2529689).
Es wurden nun die neuen Phenylcarbamoylpyrazoline der allgemeinen Formel
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in welcher
R für Chlor oder Brom,
R für Wasserstoff oder Methyl, R 2 für Wasserstoff oder Chlor und R 3 für Halogenmethyl mit 1 bis 3 Halogenatomen stehen, gefunden.
Überraschenderweise zeigen diese neuen Phenylcarbamoylpyrazoline eine bessere insektizide Wirkung als die entsprechenden Phenylcarbamoyl-mono- bzw. -diphenyl-pyrazoline analoger Konstitution und gleicher Wirkungsrichtung.
Die neuen insektiziden Mittel stellen somit eine echte Bereicherung der Technik dar.
Die neuen Phenylcarbamoylpyrazoline der Formel (I) können erhalten werden, indem man 3-Halogenphenyl-2-pyrazoline der allgemeinen Formel
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in welcher R und R'die oben angegebene Bedeutung haben, mit Phenylisocyanaten der allgemeinen Formel
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in welcher R2 und R3 die oben angegebene Bedeutung haben, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels umsetzt.
Verwendet man beispielsweise 3- (4-Bromphenyl)-2-pyrazolin und 3-Chlor-4-monochlordifluorme- thyl-phenylisocyanat als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden :
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Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden 3-Halogenphenyl-2-pyrazoline und die Phenylisocyanate sind durch die Formeln (II) und (III) allgemein definiert. Vorzugsweise steht darin jedoch
R3 für Monochlordifluormethyl, Dichlormonofluormethyl, Monofluormethyl oder Difluormethyl.
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden 3-Halogenphenyl-2-pyrazoline (II) sind bekannt oder nach literaturbekannten Verfahren herstellbar (vgl. z. B. DE-OS 2529689).
Die weiterhin als Ausgangsstoffe zu verwendenden Phenylisocyanate (III) sind teilweise bekannt oder nach literaturbekannten Verfahren herstellbar (vgl. z. B. DE-OS 2529689).
Die Herstellung der neuen Verbindungen erfolgt bevorzugt unter Mitverwendung geeigneter Lösungs-oder Verdünnungsmittel. Als solche kommen praktisch alle inerten organischen Lösungsmittel in Frage. Hiezu gehören insbesondere aliphatische oder aromatische, gegebenenfalls chlo-
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B.Aceto- oder Propionitril.
Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines grösseren Bereiches variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen 20 und 120 C, vorzugsweise bei 50 bis 90 C.
Die Umsetzung lässt man im allgemeinen bei Normaldruck ablaufen.
Zur Durchführung des Verfahrens setzt man die Ausgangsstoffe vorzugsweise in äquimolarem Verhältnis ein. Ein Überschuss der einen oder andern Komponente bringt keine wesentlichen Vorteile. Die Reaktion wird vorzugsweise in einem der angegebenen Lösungs- oder Verdünnungsmittel bei erhöhter Temperatur durchgeführt. Nach beendeter Reaktion wird abgekühlt, wobei die Verbindungen auskristallisieren.
Die neuen Verbindungen (I) fallen in kristalliner Form an und werden durch ihren Schmelzpunkt charakterisiert.
Die erfindungsgemässen Mittel eignen sich bei guter Pflanzenverträglichkeit und günstiger Warmblütertoxizität zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Insekten, die in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie auf dem Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten sowie gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen gehören :
Aus der Ordnung der Isopoda z. B. Oniscus asellus, Armadillidium vulgare, Porcellio scaber.
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Aus der Ordnung der Collembola z. B. Onychiurus armatus.
Aus der Ordnung der Orthoptera z. B. Blatta orientalis, Periplaneta americana, Leucophaea maderae, Blattella germanica, Acheta domestics, Gryllotalpa spp., Locusta migratoria migratorioides, Melanoplus differentialis, Schistocerca gregaria.
Aus der Ordnung der Dermaptera z. B. Furficula auricularia.
Aus der Ordnung der Isoptera z. B. Reticulitermes spp.
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Aus der Ordnung der Homoptera z. B. Aleurodes brassicae, Bemisia tabaci, Trialeurodes vapo- rariorum, Aphis gossypii, Brevicoryne brassicae, Cryptomyzus ribis, Doralis fabae, Doralis pomi,
Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis, Macrosiphum avenae, Myzus spp., Phorodon humuli,
Rhopalosiphum padi, Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix cincticeps, Lecanium corni, 5 Saissetia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata lugens, Aonidiella aurantii, Aspidiotus he- derae, Pseudococcus spp., Psylla spp.
Aus der Ordnung der Lepidoptera z. B. Pectinophora gossypiella, Bupalus piniarius, Cheima- tobia brumata, Lithocolletis blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella maculipennis, Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp., Bucculatrix thurberiella, Phyllocnistis citrella, ) Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp., Earias insulana, Heliothis spp., Laphygma exigua,
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mona magnanima, Tortrix viridana.
'Aus der Ordnung der Coleoptera z. B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica, Bruchidius obtectus, Acanthoscelides obtectus, Hylotrupes bajulus, Agelastica alni, Leptinotarsa decemlineata,
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Anthrenus spp., Attagenus spp., Lyctus spp., Meligethes aeneus, Ptinus spp., Niptus hololeucus,
Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Conoderus spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis, Costelytra zealandica.
Aus der Ordnung der Hymenoptera z. B. Diprion spp., Hoplocampa spp., Lasius spp., Monomo- rium pharaonis, Vespa spp.
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Tabanus spp., Tannia spp., Bibio hortulanus, Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis capitata, Dacus oleae, Tipula paludosa.
Aus der Ordnung der Siphonaptera z. B. Xenopsylla cheopis, Ceratophyllus spp.
Die Wirkstoffe werden zur Herstellung der Mittel in die üblichen Formulierungen übergeführt, wie Lösungen, Emulsionen, Spritzpulver, Suspensionen, Pulver, Stäubemittel, Schäume, Pasten, lösliche Pulver, Granulate, Aerosole, Suspensions-Emulsionskonzentrate, Saatgutpuder, Wirkstoff-
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stoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden.
Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage : Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxyd, sowie Wasser ; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z. B.
Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxyd ; als feste Trägerstoffe : natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxyd
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und Silikate ; als feste Trägerstoffe für Granulate : gebrochene und fraktionierte natürliche Gestei- ne wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnussschalen, Maiskolben und Tabakstengel ; als Emulgier- und/oder schaumerzeugende Mittel : nichtionogene und anionaktive Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, z.
B.
Alkylarylpolyglykoläther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweisshydrolysate ; als Dispergiermittel : z. B. Lignin. Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die Formulierungen können auch Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymeren, wie Gummi-arabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat enthalten.
Es können auch Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z. B. Eisenoxyd, Titanoxyd, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo-Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink zugesetzt werden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0, 1 und 95 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 Gew.-%.
Die Anwendung der neuen Wirkstoffe erfolgt also in Form ihrer handelsüblichen Formulierungen und/oder den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen.
Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen kann von 0, 0000001 bis zu 99, 9 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0, 01 und 10 Gew.-% liegen.
Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepassten üblichen Weise.
Beispiel 1 : Phaedon-Larven-Test
Lösungsmittel : 3 Gew.-Teile Dimethylformamid Emulgator : l Gew.-Teil Alkylarylpolyglykoläther
Zur Herstellung einer zweckmässigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gew.-Teil Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung besprüht man Kohlblätter (Brassica oleracea) tropfnass und besetzt sie mit Meerrettichblattkäfer-Larven (Phaedon Cochleariae).
Nach den angegebenen Zeiten wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet 100%, dass alle Käfer-Larven abgetötet wurden ; 0% bedeutet, dass keine Käfer-Larven abgetötet wurden.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen, Zeiten der Auswertung und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor :
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Zur Herstellung einer zweckmässigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gew.-Teil Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung besprüht man Baumwollblätter (Gossypium hirsutum) taufeucht und besetzt sie mit Raupen des Eulenfalters (Laphygma exigua).
Nach den angegebenen Zeiten wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet 100%, dass alle Raupen abgetötet wurden ; 0% bedeutet, dass keine Raupen abgetötet wurden.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen, Auswertungszeiten und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor :
Tabelle 2 (pflanzenschädigende Insekten)
Laphygma-Test
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Zur Herstellung einer zweckmässigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 20 Gew.-Teile Wirkstoff mit der angegebenen Menge des Emulgators und verdünnt das so erhaltene Gemisch mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Etwa 20 Fliegenlarven (Lucilia cuprina) werden in ein mit Wattestopfen entsprechender Grösse beschicktes Teströhrchen gebracht, welches etwa 3 ml einer 20%igen Eigelbpulver-Suspension in Wasser enthält. Auf diese Eigelbpulver-Suspension werden 0,5 ml der Wirkstoffzubereitung gebracht. Nach 24 h wird der Abtötungsgrad in % bestimmt. Dabei bedeuten 100%, dass alle und 0%, dass keine Larven abgetötet worden sind.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Abtötungsgrad gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor :
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Vorschriften für die Herstellung der Wirkstoffe :
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Verbindung Nr. 1 Zu einer Lösung von 9 g (0, 05 Mol) 3- (4-Chlorphenyl)-2-pyrazolin in 60 cm3 Toluol fügt man
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Ansatz wird 2 h bei 800C gerührt. Nach dem Abkühlen der Reaktionslösung kristallisiert die gewünschte Verbindung aus und man erhält nach dem Absaugen derselben 10, 8 g (51, 5% der Theorie) 1- [ (3-Chlor-4-monochloridfluormethyl-phenyl)-carbamoyl]-3-(4-chlorphenyl)-2-pyrazolin mit einem Schmelzpunkt von 197 C. Die Ausbeute wurde nicht optimiert.
Analog dieser Vorschrift wurden die folgenden Verbindungen synthetisiert :
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PATENTANSPRÜCHE :
1. Insektizides Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff mindestens ein neues Phenylcarbamoylpyrazolin der allgemeinen Formel
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in welcher
R für Chlor oder Brom, R1 für Wasserstoff oder Methyl, R2 für Wasserstoff oder Chlor und R'für Halogenmethyl mit 1 bis 3 Halogenatomen stehen, neben Streckmitteln und bzw. oder Trägermitteln und bzw. oder oberflächenaktiven Mitteln und gegebenenfalls andern Wirkstoffen enthält.