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Gegenstand der Erfindung ist eine spritz-und formbare Masse, die sowohl als Überzug für lebende oder tote Zähne wie auch als Aufbaumasse für Kunstzähne oder zum Ausfüllen von Zahndefekten bzw. zur Wiederherstellung des Schmelzes oder des Schmelzglanzes benutzt werden kann.
Für die genannten Zwecke standen bisher lediglich Metalle. Metallegierungen, insbesondere Amalgame oder Zemente, zur Verfügung, die aber die verschiedenartigsten Nachteile aufweisen, wie z. B. zu grosse Härte, die die Verarbeitung erschwert. oder aber mehr oder weniger rasche Zerstörbarkeit, durch die in der Mundhöhle auftretenden oder vorhandenen Stoffe, ferner geringen Glanz und die Möglichkeit leichter mechanischer Beschädigung usw.
Nach der Erfindung wird als Überzugsmittel für Zähne oder als Aufbau- oder Ausbesserungsmittel für solche eine Masse verwendet, bestehend ans einem Gemisch yon Cellulosederivaten, wie z. B. Celluloseestern. Phosphaten, Karbonaten, Fluoriden oder Silikaten der alkalischen Erden oder Erdmetalle und flüchtigen organisehen Lösungsmitteln, das gegebenenfalls noch Kautsehukarten. Weiehmaehungs-
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ein zahnbeinähnliches Aussehen hat.
Die Mengenverhältnisse werden derart gewählt, dass die Masse mit dem Spachtel, besser aber mittels eines Spritzapparates aufgetragen werden und durch Trocknung, wobei das Lösungsmittel verdunstet, verfestigt werden kann. Durch Wahl der Weiehmachnungsmittel, Härtemittel und Farbstoffe hat man es in der Hand, mehr oder minder harte. beliebig gefärbte Überzüge, Ansfüllungen oder Zahn- aufbaumassen zu erhalten. Durch Abänderung der Mengen der anorganischen Stoffe kann man die Undurchsichtigkeit bzw. das Durchscheinvermögen der Masse beliebig gestalten. Die Anwendung mehr oder minder grosser Mengen von organischen Lösungsmitteln verändert die Zähflüssigkeit der Masse und den Grad der Flüchtigkeit der Lösungsmittel, mithin die Trocknungsgeschwindigkeit.
Bei Herstellung der Masse kann man von fertigen celluloseartigen Massen ausgehen, die bereit" Weichmachungsmittel, wie z. B. Kampfer, enthalten, oder auch von fertigen Lösungen solcher Stoffe. die man alsdann nur noch mit den anorganischen Stoffen und gegebenenfalls Farbstoffen zu versetzen braucht. Man kann aber die Cellulosederivate selbst, wie z. B. Kollodiumwolle, Acetylcellulose. Butylcellulose oder Celluloseäther wie Benzylcellulose oder andere, in Lösungsmitteln lösen und sodann Weich- machungsmittel und die ändern benötigten Stoffe in die Lösung hineinverarbeiten.
Eine für viele Zwecks verwendbare Mase kann z. B. aus folgenden Stoffen bestehen :
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<tb> 25 <SEP> Teile <SEP> Nitrocellulose <SEP> (Kollodiumwolle),
<tb> 15 <SEP> Teile <SEP> Kampfer.
<tb>
40 <SEP> Teile <SEP> Azeton,
<tb> 10 <SEP> Tcile <SEP> Calciumcarbonat.
<tb>
.) <SEP> Teile <SEP> Calciumphosphat,
<tb>
oder aus
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<tb>
<tb> 20 <SEP> Teilen <SEP> sekundärem <SEP> Celluloseacetat <SEP> (Cellit),
<tb> 10 <SEP> Teilen <SEP> Methyladipinsäure-Hexalinester <SEP> (Sipaliu),
<tb> 40 <SEP> Teilen <SEP> Azeton,
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<tb>
<tb> 1 <SEP> Ï <SEP> Teilen <SEP> Calciumcarbonat.
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5 <SEP> Teilen <SEP> Caiciumsilicat.
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3 <SEP> Teilen <SEP> Calciumfluorid,
<tb> 5 <SEP> Teilen <SEP> Caleiumpliospitat.
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Man kann den genannten Stoffen auch noch Stoffe aus andern Körperklassen zusetzen, wenn
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Abkömmlinge solcher Stoffe.
Bei diesem Ersatz oder teilweisem Austausch der Cellulosederivate müssen naturgemäss auch die Losungsmittel abgeändert oder durch andere ersetzt werden. Bei Anwendung von Kautschuk, z. B. unvulkanisiertem Parakautschuk, eignen sich Benzol und seine Homologen als Lösungsmittel. Die Masse
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dem Verspritzen der Masse die Vukanisierung einsetzt, die die Masse härter macht. Man kann aber auch so vorgehen, dass man die Masse, die noch kein Vulkanisationsmittel enthält, nach dem Aufbringen mit Vulkanisatoren, beispielsweise einer Lösung von Chlorsehwefel. behandelt.
Im übrigen können die gleichen Zusatzmittel benutzt werden wie bei Verwendung von Cellulosederivaten. also Weichmachungsmittel, und/oder natürliche oder künstliche Harze, beliebige Polymersations- oder Kondensationsprodukte, anorganische Stoffe, z. B. Salze, verschiedener Art.
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stellt werden :
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<tb> 10 <SEP> Teile <SEP> Benzyleelllllose,
<tb> 5 <SEP> Teile <SEP> gereinigter <SEP> Parakautschuk
<tb>
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alsdann ein
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<tb>
<tb> 15 <SEP> Teile <SEP> Calciumcarbonat, <SEP> gepulvert,
<tb> 5 <SEP> Teile <SEP> Caiciumfluorid, <SEP> gepulvert,
<tb> i) <SEP> Teile <SEP> Aluminiumsilikat, <SEP> gepulvert.
<tb>
10 <SEP> Teile <SEP> Triphenylphosphat,
<tb> ij <SEP> Teile <SEP> Zinkoxyd <SEP> sowie <SEP> die <SEP> benötigten <SEP> Nuancierungsfarbstoffe.
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Dive classe lässt sich gut auftragen und mit dem Spachtel formen.
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nachträglichmitsolchembehandelt.
Die Masse lässt sich in überaus kurzer Zeit auftragen oder einführen, so dass für Patienten und Arzt kostbare Zeit gespart werden kann Eine vorteilhafte Anftragung lässt sich durch eine besonders gebaute Druckspritze erzielen, welche einen oder mehrere abnehmbare Behälter für verschiedene Masse besitzt. z. B. einen für die kompakte Grundmasse und einen für die transparente oder durchsichtige
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Beginn der Trocknung oder sofort mit einer Deckschicht, die aus einer an anorganischen Stoffen ärmeren oder ganz freien gleichartigen oder ähnlichen Masse besteht, die infolge geringeren oder fehlenden Gehaltes an Triibungsstoffen einen hochglänzenden Überzug oder Abschluss erzeugt.
Infolge der leichten Form- und Spritzbarkeit der Masse nach der Erfindung, kann man z. B. Zähne
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Von Bedeutung ist auch. dass man beim Anfertigen einer Krone den Zahn nicht mehr bis auf einen kleinen Stumpen abzuschleifen braucht, sondern dass man ihn so erhalten kann, wie man es im Interesse seiner
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vorkommenden Stoffe unangreifbar, vor allem gegen Milchsäure, den Haupterreger der Zahnkaries.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Spritz- und formbare Masse zum Uberziehen von Zähnen. zur Zahnausbesserung oder zur Her- stellung künstlicher Zähne, bestehend aus einem Gemisch von Cellulosederivaten. wie z. B. Celluloseestern, Phosphaten. Karbonaten, Fiuoriden oder Silikaten der alkalischen Erden und flüchtigen orga-
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Harze, Härtungsmittel, färbende Stoffe enthält und nach dem Trocknen ein zahnbeinähnliches Aussehen hat.
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