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Markt Neuhodis

Marktgemeinde im Bezirk Oberwart, Burgenland

Markt Neuhodis (ungarisch Városhodász; kroatisch Novi Hoda, Nimški Hodas; Romani Hodasi)[1] ist eine Marktgemeinde mit 670 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberwart im Burgenland.

Marktgemeinde
Markt Neuhodis
Wappen Österreichkarte
Wappen von Markt Neuhodis
Markt Neuhodis (Österreich)
Markt Neuhodis (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 19,95 km²
Koordinaten: 47° 18′ N, 16° 24′ OKoordinaten: 47° 17′ 46″ N, 16° 23′ 44″ O
Höhe: 326 m ü. A.
Einwohner: 670 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7464
Gemeindekennziffer: 1 09 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 34
7464 Markt Neuhodis
Website: www.markt-neuhodis.at
Politik
Bürgermeister: Joachim Radics (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)
8
7
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Markt Neuhodis im Bezirk Oberwart
Lage der Gemeinde Markt Neuhodis im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)Bad TatzmannsdorfBadersdorfBernsteinDeutsch Schützen-EisenbergGrafenschachenGroßpetersdorfHannersdorfJabingKemetenKohfidischLitzelsdorfLoipersdorf-KitzladenMariasdorfMarkt AllhauMarkt NeuhodisMischendorfNeustift an der LafnitzOberdorf im BurgenlandOberschützenOberwartPinkafeldRechnitzRiedlingsdorfRotenturm an der PinkaSchachendorfSchandorfStadtschlainingUnterkohlstättenUnterwartWeiden bei RechnitzWiesfleckWolfauBurgenland
Lage der Gemeinde Markt Neuhodis im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

In der Gemeinde gibt es eine größere Anzahl von Angehörigen der burgenlandkroatischen Minderheit, die vorwiegend im Ortsteil Althodis (Stari Hodas) beheimatet ist.

Geografie

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Die Gemeinde liegt im Südburgenland. Der flache Süden ist Teil der Pannonischen Tiefebene. Nach Norden steigt das Land über Weingärten, später bewaldet bis zum Geschriebenstein, dem höchsten Punkt des Burgenlands, an.[2]

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):

  • Althodis (143)
  • Markt Neuhodis (527)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Althodis und Neuhodis Markt.

Deutscher Ortsname Ungarischer Ortsname Kroatischer Ortsname Romani-Ortsname
Althodis Óhodász Stari Hodas
Markt Neuhodis Városhodász Novi Hodas / Nimški Hodas Hodasi

Nachbargemeinden

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Lockenhaus (OP)
Weiden bei Rechnitz Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt  Rechnitz
Schachendorf

Geschichte

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Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Városhodász verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Seit 1921 gehört Markt Neuhodis zum damals neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Die heutige Großgemeinde entstand mit 1. Jänner 1971, als aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes der burgenländischen Landesregierung die zuvor selbständigen Gemeinden Althodis und Neuhodis zur neuen Gemeinde Neuhodis zusammengelegt wurden.[4] Im Jahr 1973 erfolgte die Verleihung des Marktrechtes und die Umbenennung zu Markt Neuhodis.[5]

Bevölkerungsentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Markt Neuhodis
 
Pfarr- und Wallfahrtskirche Dürnbach
 
Katholische Filialkirche Althodis

Gemeinderat

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Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
44,86
(−5,06)
53,02
(+7,81)
2,11
(n. k.)
n. k.
(−4,87)
2017

2022

 
Gemeindeamt Markt Neuhodis

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 15 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[6] 2017[7] 2012[8] 2007[9] 2002[10] 1997[10]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 351 53.02 8 288 45,21 7 320 50,96 8 272 44,66 7 310 50,57 8 200 36,23 5
SPÖ 297 44.86 7 318 49,92 8 308 49,04 7 337 55,34 8 303 49,43 7 312 56,52 7
KLART 14 2,11 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert 31 4,87 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 40 7,25 1
Wahlberechtigte 830 780 772 769 759 680
Wahlbeteiligung 83,61 % 86,67 % 85,49 % 83,88 % 87,35 % 89,41 %

Bürgermeister

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Bürgermeister ist seit der Wahl am 1. Oktober 2017 Joachim Radics (ÖVP). Er ist Nachfolger von Johann Wallner (SPÖ), der seit 2002 der Gemeinde vorstand.[10] Dem Wechsel waren interne Querelen bei der SPÖ vorangegangen, da Wallner vorerst 2017 nicht mehr antreten wollte und seit zwei Jahren nach einem geeigneten Nachfolger suchte. Letztlich kündigte er im März 2017 an, nach Rücksprache mit seiner Ehefrau doch weitermachen zu wollen. Im Rahmen einer Sitzung der SPÖ am 27. Mai 2017, die Wallner aufgrund von „Misstönen“ vorzeitig verließ, beschlossen seine Parteikollegen, mit Quereinsteiger Klaus Glavanics als Bürgermeisterkandidaten in die Wahl zu gehen. Wallner bezeichnete die Bestellung als „statutenwidrig“.[11] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 eroberte die SPÖ die Mehrheit im Gemeinderat zurück, Glavanics verlor mit 46,52 % gegen Joachim Radics (50,30 %), der seit 2012 Vizebürgermeister und seit 2012 im Gemeindevorstand war.[12] Stefan Szmolian (FPÖ) kam auf 3,18 %.[7][13]

Bei der Wahl 2022 wurde Joachim Radics mit 66,37 Prozent im Amt bestätigt.[6]

Persönlichkeiten

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  • Joseph Koller (* 2. Februar 1801 in Althodis; † 7. Juli 1827 mit dem Strange hingerichtet in Pinkafeld): Koller schloss sich 1822 der berüchtigten Räuberbande Stradafüßler unter ihrem Anführer Nikolaus Schmidhofer, genannt Holzknechtseppl, an und wurde unter den Räubernamen Geheimrat oder Naßl oder Kollerl zu einer lokalen Berühmtheit in der damaligen Grenzregion Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland. Er floh zusammen mit seinen Kumpanen in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1827 aus einem provisorischen Gefängnis in Pinkafeld und erschoss dabei den Korporal der Wachmannschaft.[14] Nachdem Koller und seine Mittäter wieder eingefangen worden waren, wurde er als Deserteur von einem Militärgericht in Güns zum Tode durch den Strang verurteilt. Ihm wurden neben dem Mord beim Ausbruch noch ein weiterer Mord an einem Juden zwischen Ödenburg und Klingenbach sowie viermalige Desertion, 8 Diebstähle und 2 Raube mit einem Gesamtschaden von 901 Gulden zur Last gelegt. Seine Hinrichtung erfolgte am 7. Juli 1827 zusammen mit der von zwei weiteren Unterführern der Bande auf dem Gerichtsberg in Pinkafeld.[15]
  • Rudolf Kedl (1928 Stadt Schlaining – 1991 Markt Neuhodis), österreichischer Bildhauer
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Commons: Markt Neuhodis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 85.
  2. Porträt. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  4. Land Burgenland: Landesgesetzblatt für das Burgenland, 17. Stück aus 1970, Gesetz Nr. 44 (PDF, abgerufen am 23. Jänner 2018).
  5. Chronik. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
  6. a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 20. Oktober 2022.
  7. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2017 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2012 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
  9. Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2007 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
  10. a b c Land Burgenland: Wahlergebnis Markt Neuhodis 2002 (abgerufen am 11. Jänner 2018)
  11. BVZ vom 31. Mai 2017: Bürgermeister Wallner: Ein Abschied im Ärger (abgerufen am 11. Jänner 2018)
  12. Österreichischer Gemeindebund: Joachim Radics dreht Markt Neuhodis (abgerufen am 11. Jänner 2018)
  13. BVZ vom 5. Oktober 2017: ÖVP stellt Ortschef: 25 Stimmen bringen Radics ins Amt (abgerufen am 11. Jänner 2018)
  14. Joseph Michael Weinhofer: Schulprotokoll 1825–1829 (Weinhofer-Chronik), abgerufen am 24. Jänner 2014
  15. Johann Anton Laschober: Aus dem Leben eines Räuberhauptmannes aus Edlitz – unsere Heimatgemeinde, Seite 945 bis 950, Edlitz 1992, Herausgeber Marktgemeinde Edlitz