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Galgenhof

Stadtteil von Nürnberg, Bayern, Deutschland

Galgenhof ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg in der Nähe des Hauptbahnhofs und der Name des Statistischen Bezirks 13 im Weiteren Innenstadtgürtel Süd.

Kreisfreie Stadt Nürnberg
Koordinaten: 49° 26′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 49° 26′ 21″ N, 11° 4′ 56″ O
Höhe: 311–319 m ü. NHN
Fläche: 85 ha
Einwohner: 19.726 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 23.207 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1825
Postleitzahlen: 90459, 90461
Vorwahl: 0911
Karte
Lage des statistischen Bezirks 13 Galgenhof in Nürnberg
Wölckernstraße in Galgenhof
Wölckernstraße in Galgenhof
Gemarkung 3421 Galgenhof

Der Statistische Bezirk 13 Galgenhof befindet sich zwischen dem Hauptbahnhof im Norden, dem Schuckertplatz bis Gudrunstraße im Süden, der Tafelfeldstraße im Westen und der Allersberger Straße im Osten. Der Teil südlich der Wölckernstraße wird Lichtenhof genannt. Die Gemarkung 3421 Galgenhof liegt vollständig im Statistischen Bezirk 13, der im Westen Anteile an der Gemarkung 3469 Steinbühl und im Süden an der Gemarkung 3423 Gibitzenhof hat.[2][3]

Statistische Nachbarbezirke
Tafelhof
Steinbühl Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt  Glockenhof
Gugelstraße Hummelstein

Geschichte

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Der Name rührt von der Lage des Galgens her, der sich in der Nähe des Nürnberger Frauentors befand. Dort lag ein befestigter Sitz mit Namen Unter-Galgenhof im Unterschied zum Oberen Galgenhof, der später Glockenhof genannt wurde. 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg wurde Untergalgenhof aus strategischen Gründen abgebrannt.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in (Unter-)Galgenhof 49 Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-ansbachischen Oberamt Schwabach bestritten wurde. Grundherren waren die Reichsstadt Nürnberg: Landpflegamt (1 Haus), Kriegsamt (1 Hornwerk, 1 Kronenwerk mit Wachhäusern); Nürnberger Eigenherren: von Grundherr (1 Haus), von Löffelholz (1 Garten mit Gebäuden und Wäscherei), Burkhard v. Löffelholz’scher Familienfideikommiss (1 Haus mit Wäscherei), von Tucher (1 Schenkstatt, 3 Häuser mit Wäscherei, 1 Gut), von Volckamer (1 Wirtshaus mit Wäscherei, 6 Häuser mit Wäscherei, 1 Haus, 1 Garten), von Wölkern (1 Haus mit Wäscherei).[5]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam Galgenhof zu Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Galgenhof gebildet, zu dem Gibitzenhof, Hummelstein, Lichtenhof und Sandreuth gehörten. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Galgenhof, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nürnberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Fürth. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 3 Anwesen von 1821 bis 1835 dem Patrimonialgericht (PG) Groß- und Kleingeschaidt, 3 Anwesen von 1823 bis 1835 dem PG Lohe, 2 Anwesen von 1822 bis 1834 dem PG Lohe und Behringersdorf und 3 Anwesen von 1821 bis 1835 dem PG Steinach.[6][7] Am 1. Oktober 1825 wurde Galgenhof nach Nürnberg eingemeindet.[8][9]

Die alte Dorfstraße von Galgenhof ist die heutige Galgenhofstraße. Entlang dieser Straße floss der Fischbach, an dem die Wäscherhäuschen lagen.[4]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001824 001840 001871 001885
Einwohner 381 402 502 1582 3811
Häuser[10] 31 19 32 214
Quelle [11] [12] [13] [14] [15]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Herz Jesu (Nürnberg) gepfarrt.

Baudenkmäler

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  • Diverse Mietshäuser
  • Ehemaliges Haus der Arbeit und Verlagsgebäude der Fränkischen Tagespost (heute Karl-Bröger-Haus)
  • Ehemaliges Heizhaus des dem Bahnhof am nächsten gelegenen ehemaligen Betriebswerkes
  • Nymphenbrunnen
  • Uhr- und Wetterhäuschen

Infrastruktur

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Galgenhof entwickelte sich nicht zum Fabrikvorort, sondern zum reinen Wohnviertel.[4]

Literatur

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Commons: Galgenhof (Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 244 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  2. Stadtplandienst Nürnberg
  3. Galgenhof im BayernAtlas
  4. a b c H. Beer: Galgenhof, S. 321.
  5. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 152.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 62 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
  9. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20, S. 19 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1885 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 28 (Digitalisat).
  12. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238.
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 15 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1143, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1082 (Digitalisat).