Dessantnoje
Dessantnoje (russisch Десантное) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.
Siedlung
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Geographische Lage
BearbeitenDessantnoje liegt elf Kilometer südöstlich der Kreisstadt Slawsk (Heinrichswalde) im Nordwesten der Stationsanlage des Rundfunksenders Bolschakowo, unmittelbar an der Grenze zum Rajon Neman.[2] Durch den Ort verläuft die Föderalstraße A216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77). Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Geschichte
BearbeitenDer Ort entstand offenbar erst nach 1945. Auf einer Karte von Anfang der 1970er Jahre wurde sein Name mit Schpakowo angegeben, nach Nikolai Andrejewitsch Schpakow, stellvertretender Kommandeur einer zehnköpfigen Aufklärungseinheit der Roten Armee, die in der Nacht vom 26. auf den 27. Juli 1944 im Bereich dieses späteren Ortes per Fallschirm hinter der Front abgesetzt wurde. Ein solcher Landungs(vorgang) heißt auf Russisch „dessantny“. Spätestens seit 1975 heißt der Ort Dessantnoje.[3] Bis 2008 gehörte Dessantnoje zum Dorfsowjet bzw. Dorfbezirk Bolschakowski selski Sowet (okrug) im Rajon Slawsk. Von 2008 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Bolschakowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.
Denkmäler
BearbeitenIm Waldgebiet südlich von Dessantnoje befinden sich Denkmäler für die sowjetischen Aufklärungseinheiten, die während des Zweiten Weltkrieges in Ostpreußen tätig waren und für Nikolai Andrejewitsch Schpakow, den zunächst stellvertretenden Kommandeur der Aufklärungseinheit Dschek.
Kirche
BearbeitenEvangelischerseits liegt Dessantnoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bolschakowo. Es handelt sich um eine Filialgemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[4] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
Bearbeiten- Dessantnoje bei bankgorodov.ru
- Dessantnoje bei prussia39.ru, dort werden auch die Denkmäler beschrieben
- Die Geschichte der Aufklärungseinheit „Dschek“ auf https://kgd.ru/ (russisch)
- Die Aufklärungseinheit „Dschek“ auf https://desants.livejournal.com/ (russisch)
- Ein Besuch des russischen Motorradklubs Nachtwölfe beim Denkmal für die sowjetischen Aufklärungseinheiten 2015 (russisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Реиональный атлас Калинингрдкая область - Regionalatlas Oblast Kaliningrad, Moskau, 2008, Seite 15 [Г]
- ↑ Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf https://www.soldat.ru/ (rar-Datei). Auf einer Karte von 1972 ist noch Pokryschkino als Verwaltungssitz gekennzeichnet.
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)