Zaya
Zaya | ||
Zaya in Hauskirchen | ||
Daten | ||
Lage | Weinviertel, Niederösterreich (Österreich) | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | March → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | südlich der Ortschaft Klement in den Leiser Bergen 48° 33′ 51″ N, 16° 22′ 6″ O | |
Quellhöhe | 380 m ü. A. | |
Mündung | bei Drösing in die MarchKoordinaten: 48° 32′ 55″ N, 16° 56′ 46″ O 48° 32′ 55″ N, 16° 56′ 46″ O | |
Mündungshöhe | 150 m ü. A. | |
Höhenunterschied | 230 m | |
Sohlgefälle | 4 ‰ | |
Länge | 58 km | |
Einzugsgebiet | 613,9 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Niederabsdorf[2] AEo: 515,6 km² Lage: 6,8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (22.01.2006) MNQ 1981–2012 MQ 1981–2012 Mq 1981–2012 MHQ 1981–2012 HHQ (30.06.1994) |
70 l/s 330 l/s 750 l/s 1,5 l/(s km²) 6,98 m³/s 18,6 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Poybach | |
Kleinstädte | Mistelbach |
Die Zaya ist ein rechter Nebenfluss der March in der niederösterreichischen Region Weinviertel.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name ist germanischen Ursprungs und setzt sich aus *sauj- („feucht“) und *ahwo („Gewässer“) zusammen und bedeutet wahrscheinlich „die Wasserreiche“. Als „Zaiove“ wurde das Gewässer erstmals 1045 urkundlich erwähnt.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zaya entspringt südlich der Ortschaft Klement in den Leiser Bergen, fließt hauptsächlich in West-Ost-Richtung durch die Gemeinden Ernstbrunn, Gnadendorf, Asparn an der Zaya, Mistelbach an der Zaya, Wilfersdorf, Hauskirchen, Neusiedl an der Zaya, Dobermannsdorf, Ringelsdorf und mündet bei Drösing von rechts in die March. Sie ist 58 km lang und mündet 230 Höhenmeter unterhalb ihres Ursprungs. Zwischen Asparn und Dobermannsdorf verläuft die für den Personenverkehr mittlerweile eingestellte Strecke der Lokalbahn Korneuburg–Hohenau parallel zum Fluss.
Nebenflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wichtigsten Nebenflüsse der Zaya sind:[4]
Name | Mündungsseite | Mündungsort | Einzugsgebiet in km² |
---|---|---|---|
Brandbach | links | Zwentendorf | 11,4 |
Taschlbach | rechts | Mistelbach | 108,1 |
Mistelbach | links | Mistelbach | 40,8 |
Eibesbach | links | vor Wilfersdorf | 17,4 |
Kettlasbach | rechts | Hobersdorf | 36,8 |
Scherrunsengraben | links | Bullendorf | 12,9 |
Seiherbach | rechts | Ebersdorf | 16,0 |
Poybach | links | Rannersdorf | 85,8 |
Eichhorner Bach | rechts | Ringelsdorf | 86,5 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früher mäandrierte die Zaya in der Niederung des unteren Zayatals und war von ausgedehnten Feuchtgebieten und Auwäldern umgeben. Bis in die Frühe Neuzeit wurde die Wasserkraft ausgiebig durch Mühlen genützt. An der Zaya befanden sich einst fast 50 davon, im Schnitt alle 1,2 Kilometer eine. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde damit begonnen das Gewässer zu begradigen und abzusenken. Der Fluss wurde zu einem Abzugsgraben degradiert, dessen Aufgabe es ist, das Wasser möglichst schnell abzuleiten. Dies sollte einerseits die Siedlungen gegen Hochwässer schützen und vor allem eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung des Flussumlands ermöglichen. Da Feuchtgebiete und Nebengewässer bei Hochwässern als Vorfluter dienen und die Hochwasserspitze in den gewässerabwärts gelegenen Orten dämpfen, wurde durch die Maßnahmen die Hochwassergefahr vielerorts im Gegenteil verschärft. Außerdem wurden wertvolle Lebensräume für inzwischen selten gewordene Tier- und Pflanzenarten zerstört und die Biodiversität reduziert. Die Zayawiesen in Mistelbach sind heute der bedeutendste Rest der einstigen Feuchtbiotope der Zaya.[5]
Bilder
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Zayaquelle bei Klement
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Durchflussbegrenzer bei Mistelbach
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Zaya zwischen Hohenau an der March und Waltersdorf
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Zayabrücke in Hauskirchen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft 62, Wien 2014, S. 146. PDF-Download, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Ministerium für ein lebenswertes Österreich (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2012. 120. Band. Wien 2014, S. OG 270 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 13,6 MB])
- ↑ E. Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen, 3. Teil, Verein für Landeskunde von Niederösterreich, 1994 Wien, S. 525ff
- ↑ Flächenverzeichnis der Flussgebiete, Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. (PDF) Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Dezember 2014, S. 143–146, abgerufen am 25. Dezember 2023.
- ↑ Heinz Wiesbauer und Manuel Denner: Feuchtgebiete - Natur- und Kulturgeschichte der Weinviertler Gewässer, Wien 2013 (herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Amt der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Gewässerbau)