Magnesiumphosphid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Magnesiumiodid
_ Mg2+ 0 _ P3−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Ia3 (Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206

Gitterparameter

a = 12,01 Å[1]

Allgemeines
Name Magnesiumphosphid
Andere Namen

Trimagnesiumdiphosphid

Verhältnisformel Mg3P2
Kurzbeschreibung

grau-grüne Presslinge mit knoblauchartigem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12057-74-8
EG-Nummer 235-023-7
ECHA-InfoCard 100.031.827
PubChem 61546
Wikidata Q412216
Eigenschaften
Molare Masse 134,86 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,16 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

> 750 °C[2]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 260​‐​300​‐​311​‐​330​‐​400
EUH: 029​‐​032
P: 501​‐​405​‐​402+404​‐​370+378​‐​335​‐​321​‐​301+310​‐​280​‐​273​‐​234​‐​232​‐​223[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Magnesiumphosphid ist eine Verbindung aus der Gruppe der Phosphide. Es handelt sich dabei um einen grau-grünen Feststoff mit dem Geruch von Monophosphan, der durch die Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit hervorgerufen wird.

Magnesiumphosphid kann durch die Zugabe von flüssigem Phosphor zu erhitztem Magnesium unter Inertgasatmosphäre hergestellt werden.[5]

Magnesiumphosphid kann mit diversen Stoffen wie z. B. Halogenen, Oxidationsmitteln, Säuren oder Wasser heftig reagieren.[2] Schon bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit setzt Magnesiumphosphid giftiges Monophosphan frei:

Magnesiumphosphid kristallisiert in einer kubischen Kristallstruktur mit der Raumgruppe Ia3 (Raumgruppen-Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206 und dem Gitterparameter a = 12,01 Å.[1] Die Struktur besteht ähnlich der Na2O-Struktur aus einer verzerrten kubisch-dichtesten Kugelpackung von Phosphidionen, in der drei Viertel aller Tetraederlücken von Magnesiumionen besetzt sind.

Die Eigenschaft, dass Magnesiumphosphid schon bei Feuchtigkeit Monophosphan freisetzt, wird sich bei der Bekämpfung von Wühlmäusen oder dem Schutz von Pflanzen zunutze gemacht. Dabei dringt das Gas in die Höhlen und Gänge der Tiere ein und tötet sie dort.

Magnesiumphosphid kann auch zur labormäßigen Darstellung von Monophosphan verwendet werden, jedoch entzündet sich das so erhaltene Gas durch Spuren von Diphosphan an der Luft meistens von selbst.

Sicherheitshinweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magnesiumphosphid ist sehr giftig beim Verschlucken, da mit Magensäure ebenfalls giftiges Monophosphan entsteht. Des Weiteren können sich die entstehenden Gase von selbst entzünden, weshalb man kein Wasser zur Beschleunigung der Gasentwicklung hinzugeben darf.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b M. von Stackelberg, R. Paulus: Untersuchungen ueber die Kristallstruktur der Nitride und Phosphide zweiwertiger Metalle. In: Zeitschrift fuer Physikalische Chemie, Abteilung B: Chemie der Elementarprozesse, Aufbau der Materie, 22, 1933, S. 305–322, doi:10.1515/zpch-1933-2226.
  2. a b c d e f Eintrag zu Magnesiumphosphid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Trimagnesium diphosphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. agrosanita: EG-SDB – Degesch Plate (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 661 kB).
  5. Patent DE2945647A1: Verfahren zur Herstellung von Aluminiumphosphid und/oder Magnesiumphosphid. Angemeldet am 12. November 1979, veröffentlicht am 21. Mai 1981, Anmelder: Degesch, Erfinder: Franziskus Horn, Ekkehard Fluck.