Deutsche Botschaft Hanoi

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Deutsche Botschaft Hanoi

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Staatliche Ebene Bund
Stellung Botschaft
Geschäftsbereich Auswärtiges Amt[1]
Gründung 1976
Hauptsitz Vietnam Hanoi
Botschafterin Helga Barth
Netzauftritt Deutsche Botschaft Hanoi
Deutsche Botschaft Hanoi 2011

Die Deutsche Botschaft Hanoi ist die diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Sozialistischen Republik Vietnam.

Die Botschaft befindet sich im Stadtbezirk Ba Dinh der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Die Straßenadresse lautet: 29 P. Trần Phú, Điện Bàn, Ba Đình, Hà Nội, Vietnam.[2]

In naher Nachbarschaft befinden sich die Botschaften von Singapur, Tschechien, Kanada und Norwegen. Auch das vietnamesische Außenministerium ist in fußläufiger Entfernung in wenigen Minuten erreichbar. Der Flughafen Hanoi (Nội Bài International Airport) liegt rund 27 km nördlich, was in der Regel eine Fahrtzeit von einer guten halben Stunde bedingt.

Die Botschaft ist in den ehemaligen Botschaftsgebäuden der DDR in Hanoi untergebracht.[3] Die Bundesbauverwaltung gab eine umfassende Sanierung mit Modernisierung der Büroräume, Neuanlage des Gartens und Verbesserung des Außenschutzes des Geländes in Auftrag. Die Arbeiten plante und überwachte das Berliner Architekturbüro Casteleyn & Eichhorn.[4] Die für die Jahre 2015 bis 2019 geplanten Maßnahmen verzögerten sich bis nach 2021 hinein.[5]

Bei dem ursprünglichen Hauptgebäude handelt es sich um eine zweigeschossige Villa mit ausgebautem Dachgeschoss aus der französischen Kolonialzeit. Das Botschaftsanwesen ist zur Straßenseite hin von einer Mauer umgeben, die ursprünglich nur knapp zwei Meter hoch war, zwischen den Pfosten befanden sich schmiedeeiserne Zaunfelder. Im Zusammenhang mit der kompletten Erneuerung wurde die Mauer auf etwa drei Meter Höhe aufgestockt, und die Zaunfelder wurden durch gemauerte höhere Flächen ersetzt. Während der Bauarbeiten wurden hier 24 farbenfrohe großflächige Fotografien über die Schönheit des kulturellen Erbes und der kulturellen Kreativität Vietnams angebracht.[5]

Auftrag und Organisation

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Die Deutsche Botschaft Hanoi hat den Auftrag, die deutsch-vietnamesischen Beziehungen zu pflegen, die deutschen Interessen gegenüber der Regierung von Vietnam zu vertreten und die Bundesregierung über Entwicklungen in Vietnam zu unterrichten.

Die Botschaft gliedert sich in die Referate für Politik, Wirtschaft, Soziales, Kultur, Presse, Wissenschaft sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Im Kulturreferat der Botschaft ist eine Akademische Prüfstelle (APS) angesiedelt, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) die Authentizität von Bildungsbiografien überprüft und im positiven Fall zertifiziert, was für eine Studienbewerbung in Deutschland erforderlich ist.[6] Im Bereich Entwicklungszusammenarbeit ist Vietnam nach der Klassifizierung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) ein „Globales Partnerland“ und damit wichtiger strategischer Partner mit einem Schwerpunkt im Bereich Umwelt- und Klimaschutz.[7]

An der Botschaft Hanoi besteht ein Militärattachéstab.[8] In der Botschaft Hanoi können in der Regel Rechtsreferendare ihre Verwaltungs- oder Wahlstation absolvieren.[9]

Das Rechts- und Konsularreferat der Botschaft bietet alle konsularischen Dienstleistungen für in Vietnam ansässige deutsche Staatsangehörige an. Es stellt Visa für Aufenthalte in Deutschland für Staatsangehörige von Vietnam aus. Die Botschaft unterhält eine telefonische Rufbereitschaft für konsularische Notfälle deutscher Staatsangehöriger außerhalb der Dienstzeit. Der konsularische Zuständigkeitsbereich der Botschaft umfasst die Provinzen und Städte Bac Giang, Bac Kan, Bac Ninh, Cao Bang, Ha Giang, Ha Nam, Hanoi, Ha Tay, Ha Tinh, Hai Duong, Hai Phong, Hoa Binh, Hung Yen, Lai Chau, Lang Son, Lao Cai, Nam Dinh, Nghe An, Ninh Binh, Phu Tho, Quang Binh, Quang Ninh, Quang Tri, Son La, Thai Binh, Thai Nguyen, Thanh Hoa, Thua Thien-Hue, Tuyen Quang, Vinh Phuc, Yen Bai.[10]

In Ho-Chi-Minh-Stadt, dem ehemaligen Saigon, besteht als berufskonsularische Vertretung ein Generalkonsulat, dessen konsularischer Zuständigkeitsbereich die übrigen Provinzen und Städte Vietnams umfasst.[11]

Das Deutsche Reich unterhielt bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Konsulat in Saigon (Französisch-Indochina).

Während des Indochina-Krieges (1946 bis 1954) gab Frankreich seine Besitzungen in Südostasien auf. Auf vietnamesischem Gebiet entstanden zwei Staaten: Die „Demokratische Republik Vietnam“ (Nordvietnam) und der „Staat Vietnam“ (ab 1955 „Republik Vietnam“; Südvietnam).

Die Bundesrepublik Deutschland nahm diplomatische Beziehungen mit Südvietnam, nicht jedoch mit Nordvietnam, auf und richtete am 12. Juni 1957 eine Gesandtschaft in Saigon ein, die am 25. April 1960 in eine Botschaft umgewandelt wurde.[12] Nach der Vereinigung der beiden vietnamesischen Staaten wurde die Botschaft am 20. April 1976 in die Hauptstadt Hanoi verlegt.[13] Die vietnamesischen Regierung stellte für die Vertretung ebenso wie für andere westliche Missionen Räumlichkeiten in dem früheren Hotel Metropol, das nun Haus der Wiedervereinigung (Thong Nhat) genannt wurde, zur Verfügung. Die Arbeitsbedingungen der Kanzlei waren auf 25 m² ebenso wie die Unterbringung der Diplomaten in dem Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts schwierig.[14]

Die DDR unterhielt ab 1954 eine offizielle Handelsvertretung in Hanoi, der Hauptstadt Nordvietnams. 1955 wurde die Vertretung in eine Botschaft umgewandelt.[15] Eine enge Zusammenarbeit ergab sich in den 1960er Jahren durch einen abgeschlossenen bilateralen Vertrag zur Entsendung von vietnamesischen Gastarbeitern in die DDR, um vor allem Produktionsbetriebe zu unterstützen. Auch Ausbildungs- und Studienplätze für Vietnamesen wurden vereinbart. Bei der Auswahl und Vorbereitung der Interessenten spielte die DDR-Botschaft eine wichtige Rolle. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde die Botschaft geschlossen. Die Gebäude gingen in das Eigentum des Bunds über.[16]

Commons: German Embassy, Hanoi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten und Einzelnachweise

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  1. Gemäß § 2 GAD bilden die Zentrale des Auswärtigen Amts und die Auslandsvertretungen eine einheitliche Oberste Bundesbehörde.
  2. Adresse und Öffnungszeiten. In: Deutsche Botschaft Hanoi. Auswärtiges Amt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2022; abgerufen am 9. Januar 2022.
  3. Martin Orth: Deutschlands besondere Nähe zu Vietnam. In: deutschland.de. Auswärtiges Amt, 15. März 2021, abgerufen am 9. Januar 2022.
  4. Sanierung des Kanzlei-Compounds und Neubau Visastelle der Deutschen Botschaft Hanoi, Vietnam. In: Casteleyn & Eichhorn Architekten. Abgerufen am 9. Januar 2022.
  5. a b Bildergalerie entlang der Baustelle an der deutschen Botschaft Hanoi: 24 zauberhafte Fotografien über die Schönheit und kulturelle Diversität Vietnams. In: Deutsche Botschaft Hanoi. Auswärtiges Amt, 22. Januar 2021, abgerufen am 9. Januar 2022.
  6. Akademische Prüfstelle (APS). In: uni assist. Abgerufen am 9. Januar 2022.
  7. Entwicklungspolitische Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Deutschland: Vietnam ist zukünftig „Globales Partnerland“. In: Deutsche Botschaft Hanoi. Auswärtiges Amt, 29. Juli 2021, abgerufen am 9. Januar 2022.
  8. Militärattachéstab. In: Deutsche Botschaft Hanoi. Auswärtiges Amt, abgerufen am 9. Januar 2022.
  9. Constantin Baron van Lijnden: Verwaltungsstation an der deutschen Botschaft in Hanoi. In: Legal Tribune Online. Wolters Kluwer, 2. Mai 2013, abgerufen am 9. Januar 2022.
  10. Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Hanoi. Konsularbezirk. In: Deutsche Botschaft Hanoi. Auswärtiges Amt, abgerufen am 9. Januar 2022.
  11. Quelle: Verzeichnis der Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland
  12. Michael Kieninger, Mechthild Lindemann, Daniela Taschler: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1975. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2005, S. 474, doi:10.1524/9783486718126.
  13. Preisverleihung des Buddy-Bär-Kunstwettbewerbs. Im Jahr 2020 begehen Deutschland und Vietnam das 45jährige Jubiläum ihrer diplomatischen Beziehungen. In: Deutsche Botschaft Hanoi. Auswärtiges Amt, 9. November 2020, abgerufen am 9. Januar 2022.
  14. Hanoi - traurig ist das Diplomatenleben. In: Der Spiegel. 5. Februar 1978, abgerufen am 9. Januar 2022.
  15. Botschafteraustausch zwischen der DDR und Vietnam. In: Neues Deutschland, 17. Dezember 1954, S. 2.
  16. Bonn macht DDR-Botschaft in Hanoi zur Schaltzentrale. In: Neues Deutschland. 27. November 1991, abgerufen am 9. Januar 2022.

Koordinaten: 21° 1′ 49,9″ N, 105° 50′ 26,3″ O