Aha (Gunzenhausen)
Aha Stadt Gunzenhausen
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Koordinaten: | 49° 6′ N, 10° 45′ O |
Höhe: | 416 m ü. NHN |
Einwohner: | 420 (31. Dez. 2016)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91710 |
Vorwahl: | 09831 |
Aha
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Aha (fränkisch: Oh[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Gunzenhausen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Aha hat eine Fläche von 6,676 km². Sie ist in 935 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7139,59 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Edersfeld.[5]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf Aha liegt rund einen Kilometer Luftlinie südsüdwestlich von Gunzenhausen. Nachbarorte sind Edersfeld, Gunzenhausen, Pflaumfeld, Unterasbach, Lohmühle und Unterwurmbach. Östlich von Aha fließt die Altmühl vorbei. Nahe dem Ort mündet der Pflaumfelder Graben. Die Hauptstraße des Ortes bildet die Kreisstraße WUG 27, von der südlich von Aha die Kreisstraße WUG 28 abzweigt. Nördlich des Ortes befindet sich die Bundesstraße 13. Südlich liegt die Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1208 wurde ein „Ch. de Ahe“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die Ersterwähnung des Ortes. Im Zusammenhang mit dem Patronatsrecht der Kirche in „Ahe“ erfolgte im Codex Moedl (1222/23) eine direkte Erwähnung des Ortes. Der Ortsname leitet sich von aha (ahd. für fließendes Wasser) ab.[7] 1528 wurde in dem Ort die Reformation eingeführt. Der Dreißigjährige Krieg und eine darauffolgende Pestwelle trafen das Dorf schwer. Am 1. Mai 1978 wurde Aha mit seinem Gemeindeteil Edersfeld nach Gunzenhausen eingemeindet.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortschaft Aha
- 1637: 9
- Gemeinde Aha
- 1885: 641[9]
- 1925: 722
- 1933: 802
- 1939: 765
- 1961: 402[8], davon Edersfeld 53 Einwohner[10]
- 1970: 467[8]
- Ortsteil Aha
- 1987: 388[11]
Boden- und Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Bodendenkmal gelten mehrere Grabhügel aus der Vorgeschichte östlich von Aha, der aus Baufälligkeit abgerissene Vorgängerbau der Dorfkirche und ein Turmhügel aus dem Mittelalter.
Die evangelisch-lutherische Markgrafenkirche zum Heiligen Kreuz wurde 1721 durch Carl Friedrich von Zocha nach Plänen von Gabriel de Gabrieli im sogenannten Markgrafenstil erbaut. Von dem Vorgängerbau blieb nur der Turmuntergeschoss. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gab es wahrscheinlich einen Umbau. Die Turmziegel sind bunt glasiert. Die Lisenen sind rustiziert. An der Westfassade wurde in einem flachen Mittelrisalit mit aufgesetztem Giebel das Wappen der Markgrafen von Ansbach angebracht. Der vierachsige Saalbau mit eingezogenem Chor und doppelgeschossiger Empore enthält Blindfenster. Der Altar erhielt 1866 das Motiv von Jesus Christus als Altarbild.[12] Der dreigeschossige Kirchturm von Johann David Steingruber befindet sich beim Kirchenchor und wird von einem Kuppelhelm mit Spitze gekrönt. Die Kirchengemeinde von Aha, die ein Teil des Dekanats Gunzenhausen ist, ist auch für die St.-Jodokus-Kirche in Unterwurmbach und für die St.-Laurentius-Kirche in Pflaumfeld zuständig.
Westlich von Aha befindet sich das neunbogige Altmühlviadukt der ehemaligen Ludwig-Süd-Nord-Bahn und der heutigen Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen, das um 1845 erbaut und mit vier Bögen modern ergänzt wurde. Der anschließende Bahndamm ist 2,5 km lang. Das Pfarrhaus von Aha ist ein zweigeschossiger Krüppelwalmdachbau mit Erker aus dem Jahr 1910. Zu den Dreiseithöfen in Aha zählen das zweigeschossige Bauernhaus Aha 163 mit Satteldach aus dem Jahre 1900 und das eingeschossige, giebelständige Bauernhaus Aha 12 mit Satteldach und Ecklisenen aus dem Jahre 1891.
Kindergarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Aha befindet sich ein Kindergarten mit 25 Kindern und 4 Erzieherinnen (2011). Der Träger ist die Kirchengemeinde. Das Kindergartengebäude wurde 1992 neu errichtet.[13]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Georg von der Marwitz (* 1961), Politiker, verbrachte seine Kindheit in Aha
- Adolf von Stählin (1823–1897), Oberkonsistorialpräsident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, war ab 1849 Vikar in Aha
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Aha. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 23 (Digitalisat).
- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenburg, München 1937, DNB 366496220, S. 25–26.
- Georg Paul Hönn: Aha. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 311 (Digitalisat).
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 8–10.
- Gottfried Stieber: Aha. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 182 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aha (mit Edersfeld). In: gunzenhausen.de. Abgerufen am 17. Oktober 2024.
- Aha in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. Oktober 2022.
- Aha in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. Oktober 2024.
- Aha im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nahverkehrspläne – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen – Endbericht 2019 – Tabellen. (PDF; 1,62 MB) In: vgn.de. Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, S. 10, abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ R. Schuh: Gunzenhausen, S. 8. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ō“.
- ↑ Gemeinde Gunzenhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Aha (093610). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ R. Schuh: Gunzenhausen, S. 8ff.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 730 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Michael Rademacher: Bay_gunzen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, 1964, mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, Spalte 783
- ↑ GOV :: Aha. Abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ Beschreibung der Kirche auf pointoo.de
- ↑ Kindergarten von Aha