Cronheim
Cronheim Stadt Gunzenhausen
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Koordinaten: | 49° 6′ N, 10° 40′ O |
Höhe: | 476 m ü. NHN |
Einwohner: | 526 (2014) |
Eingemeindung: | 1. April 1971 |
Postleitzahl: | 91710 |
Vorwahl: | 09836 |
Schloss Cronheim
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Cronheim ist ein Gemeindeteil der Stadt Gunzenhausen im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Bayern.[1] Die Gemarkung Cronheim hat eine Fläche von 7,667 km². Sie ist in 921 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8324,83 m² haben.[2] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Filchenhard.[3]
Geografie und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf Cronheim liegt im Westen des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen im Fränkischen Seenland, etwa sieben Kilometer westlich von Gunzenhausen. Nördlich grenzt der Cronheimer Wald an, durch den teilweise der Deutsche Limes-Radweg führt. Im Westen verläuft die Grenze zum Landkreis Ansbach. Nördlich des Ortes verläuft die Staatsstraße 2219. Durch den Ort fließt der Kröttenbach.
Die Staatsstraße 2219 (Deutsche Limes-Straße) führt nach Unterschwaningen bzw. nach Unterwurmbach, die Kreisstraße WUG 25/AN 60 nach Stetten bzw. nach Großlellenfeld. Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Laufenbürg und nach Filchenhard.[4]
Ortswappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot zwei voneinander abgewendete goldene Büffelhörner“, die auch als Hifthörner angesehen werden können. Das Wappen ist dem Ritterwappen der Herren von Cronheim entliehen.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gegend um Cronheim war bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bewohnt. Davon zeugen eine Schanze im Norden der Gemarkung und zwei Grabhügel, die bislang nicht erforscht sind. An den Obergermanisch-Raetischen Limes angrenzend kreuzten sich im 2. Jahrhundert im Ort zwei römische Militärstraßen.
Frühmittelalter bis Hochmittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gebietsstrukturreformen, gefördert durch die Kirchenpolitik Karls des Großen, bescherten dem Kloster Heidenheim, das im Gebiet um Cronheim etwa 400 Meter südlich vom heutigen Schloss Cronheim einen Meierhof unterhielt, die geistliche Vorherrschaft. Nach Degener geht der Ortsname in der Form Craigenheim (1272) auf Cracho oder Crajo (Krähe) zurück.[6] Mone hingegen erkennt einen keltischen Ursprung des Ortsnamens, hergeleitet von crah, cray – Dorf des crechel als germanisiertes Diminutiv – kleines Dorf.[7] Er bezieht sich dabei auf die Form von Chregehen (um 1140). Cronheim war Teil des Sualafeldgaus, der wohl bereits von den Alamannen gegründet worden war, bevor er unter fränkische Hoheit gelangte. Weltlicher Herrscher des Gaus war um diese Zeit Graf Hermoin, dem 802 Graf Erlvin folgte. Eine Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs an Bischof Gebhard von Eichstätt vom 17. Mai 1053 beschreibt ein Gebiet, welches zwar Cronheim nicht beinhaltet, jedoch dessen Nachbardorf Swiningen (Schwaningen). Schwaningen zählte dabei zum Sualafeldgau des Gaugrafen Chuno (aus dem Hause Lechsgemünd).[8]
Im Mittelalter gab es in Cronheim ein freies, reichsunmittelbares Rittergut. Dazu gehörten sämtliche Rechte der Dorfherrschaft nebst der niederen Gerichtsbarkeit.[9] Es ist sicher, dass die Adelsherrschaft Cronheim auch halsgerichtliche Rechte besaß.[10] Der Gerichtshof befand sich offenbar beim Amtsknechthaus, wie aus einem Schreiben um 1907 hervorgeht; darin steht: „Ausserhalb des Hofes“, gemeint ist dabei der Hof des Pfarrhauses, „befindet sich ein anderer Brunnen, im ehemaligen Gerichtshof.“ Dies bezieht sich auf den Brunnen des Amtsknechtshauses (altes Schulhaus), das südlich des Pfarrhauses stand.[11] Ein Wappenstein der Herren von Kronheim, der im Innenhof des Schlosses Cronheim eingemauert ist, zeigt vier senkrechte Striche, die zumeist in älteren Schriften als Jahreszahl „1111“ gelesen wurden. Zutreffenderweise wäre dies der älteste schriftliche Beleg der Verwendung arabischer Ziffern in Deutschland. Heute wird deshalb eher davon ausgegangen, dass es sich dabei schlicht um eingemeißelte Kerben ohne weitere Bedeutung und nicht um eine Jahreszahl handelt.[12] Als Erbauer der ersten Burg in Cronheim wird „Burchardus de Chregehen“, der um 1140 als Zeuge einer Schenkung des Wolftrigel und Diemo von Fronhofen, die im 'Schenkungsbuch' Propstei Berchtesgaden[13] auftritt[14], angenommen. Er hatte wohl vom König die Erlaubnis erhalten, in Cronheim ein befestigtes Allodium zu errichten. Als Baujahr werden unterschiedliche Angaben von 1110,[15] 1111 bis 1140 gemacht.[16] Wohl Burchhards Söhne, Marcward und dessen Bruder Adilbert von Craginhei, unterwarfen sich angeblich um 1160 einem Schiedsurteil des Grafen Ludwig von Oettingen zu Gunsten des Klosters Auhausen[17]. Neueste Untersuchungen legen jedoch nahe, dass diese Urkunde erst um 1228 ausgestellt worden ist.[18] „Gertrud von Kreinheim“ (Cronheim), wohl eine Tochter Burchards, wurde zur Zeit, als Herrad von Landsberg (* zwischen 1125 und 1130; † 25. Juli 1195) Äbtissin des Klosters Hohenburg auf dem Odilienberg war, als Ordensschwester genannt.[19] In Folge der staufischen Reichspolitik wurde angeblich um 1180 die Pfarrkirche St. Maria Magdalena gegründet.
Spätmittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. April 1263 bezeugte Ritter (milites) V̊ollandus de Creinhein eine Schenkung des gräflich oettingischen Schenks Rabeno von Ehringen an das Kloster Auhausen mit Einwilligung des Grafen Ludwig von Oettingen.[20] 1271 erschien erneut Uhland von Cronheim („Volnand von Kregenheim“) als Zeuge bei Verkäufen des Klosters Auhausen von Gütern in Dürrenzimmern an das Kloster Zimmern.[21] Ihm folgte in einer Urkunde vom 9. Juni 1272 ein „Ludwig von Craigenheim“ (Cronheim). Dieser tauschte mit Bischof Hildebrand von Eichstätt die beiden Pfarrkirchen St. Peter und St. Walburg in der Gemeinde Stetten gegen Güter in „Norsteten“.[22] Rossmeissl erkennt in Ritter Wolframus de Creigenheim, der 1285 als Zeuge einer Urkunde erschien, den Letzten des Geschlechts im Mannesstamm.[23] Ob der am 8. August 1335 bezeugte Edelknecht „Heinrich von Kreinheim“ (Cronheim), der die Auslösung des Dorfes Schrappach vom Abt und Konvent des Klosters Ebrach durch Hermann Irrer beurkundete, noch dazu gezählt werden darf, ist nicht weiter erforscht.[24] Johann von Absberg († 1356) stiftete 1300 einen Jahrtag in der Kirche zu Cronheim. Er war mit einer von Cronheim verheiratet.
Hans von Cronheim wird als Helfer des am 15. Mai 1381 hingerichteten Raubritters Eppelein von Gailingen,[25] der bei Wald sein Versteck hatte, genannt.[26] In den Prozessakten über Eppelein von Gailingen ist vermerkt, dass dieser zusammen mit seinem Schwiegersohn Hermann von Bernheim und dessen Bruder Dietrich zeitweise bei Hans von Cronheim beziehungsweise dem Ortspfarrer von Cronheim, einem Vetter der Bernheimer, Unterschlupf fand. Die Geschichte von Eppelein von Gailingen wurde 2008 unter dem Titel Ekklins Knecht verfilmt.[27] Hans von Cronheim, gespielt von Klaus Jugl, wird darin als Verräter des Eppelein dargestellt, was den wirklichen Geschichtsverlauf wohl nicht korrekt wiedergibt.
1383 verkaufte Hans von Cronheim seine Güter zu Streitdorf/Streudorf, Mörsach und Höhenberg an das Stift Herrieden; zwei Jahre später bestätigte der Eichstätter Bischof Friedrich IV. Graf von Oettingen dem Stift diesen Besitz. 1399 verbürgte sich Hans von Cronheim, zusammen mit Ritter Erhard von Markhüngen(?), Konrad und Craft von Lentersheim (Gefolgsmann des Nürnberger Burggrafen Friedrich VI.) und einem „Wüzichen von Mittlburg“ (Middelburg (Röckingen), für den Kaufvertrag des Klosters Herrieden über die Vogtei Crailsheim.[28] Die konfliktreiche Zeit und das Aufkommen von Feuerwaffen in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts veranlassten Hans von Cronheim, den Rossmeissl mit dem 1375 urkundlich in Erscheinung getretenen Hanns Ammon von Lephenburg gleichsetzt, einen wehrhafteren Gebäudekomplex zu schaffen. Zu diesem Zweck erweiterte er die Ringmauerern des bereits befestigten Allodiums, das von nun an als Vorburg gegen Osten diente.[23] Die alte Burg diente inzwischen überwiegend als Pfarrhaus, das an das Bistum Eichstätt vermietet wurde. Die dazugehörende Zehntscheuer wurde wohl im Zusammenhang mit dem Ausbau der Vorburg errichtet. Diese wurde sowohl vom Ortsadel als auch von der Kirche genutzt. Der Wohnturm wurde mehrfach um- und ausgebaut und eigentlicher Sitz der Ortsherrschaft. Die vergrößerte Anlage wurde 1397 auf ihre Wehrfähigkeit geprüft. Bei einem Konflikt mit seinen Verwandten Heinrich und Hartung von Wiesenthau wurde die mit Korn gefüllte Zehntscheuer niedergebrannt. Der Wohnturm des Schlosses und das Herrenhaus des befestigten Allodiums scheinen zunächst verschont geblieben zu sein. Wie es scheint gelang es dem Wiesenthauer sich auch das Schloss Cronheim anzueignen, was aus einer Urfehde aus dem Jahr 1403 hervorgeht. Das Raubrittertum der Wiesenthauer blieb nicht ohne Folgen. 1403 zog der Nürnberger Burggraf Johann III. gegen ihn aus und brannte das Schloss Cronheim nieder. Warum Hans von Cronheim seine Burg an Heinrich von Wiesenthau verlor, ist nicht bekannt. 1408 saß er jedoch wieder auf Cronheim, vermutlich zunächst im Herrenhaus des Allodiums, bis der Wohnturm wieder im bescheidenen Maß aufgebaut worden war. Zu dieser Zeit ist auch eine vom Bistum betriebene Ziegelei in Cronheim erwähnt.[29]
Mit Hans I. von Cronheim zu Cronheim und Lauffenburg († um 1427), der gemeinsam mit seiner Frau Anna (möglicherweise Anna von Paulsdorf) bei diversen Verkäufen auftrat, lässt sich ein Stammbaum aufstellen.[30] Wohl bedingt durch den Brand der Burg Cronheim im Jahre 1403 verkauften Hans von Cronheim und dessen Ehefrau Anna ihre vier Söldenhofstätten bei Aha an die Deutschordenskommende Nürnberg[31] sowie am 24. Juli 1403 ein Gehöft in Sachsenhofen an Kuntz von Eschenbach zu Obern-Eschenbach und Margretha, dessen Ehefrau.[32] 1406 folgte der Verkauf eines Teils des Schlosses Burleswagen bei Crailsheim, den Hans zuvor von Weiprecht von Wolmershausen gekauft hatte, an Jörg Lankwarter.[33]
Hans I. und Anna hatten zwei Söhne, Hans II. (urkundlich erwähnt 1415, 1430 und 1460) und Martin I. (⚭ Magdalena, urkundlich erwähnt 1416, 1426 und 1433). Hans II., dessen Ehefrau nicht bekannt ist, hatte einen Sohn, Hans III. von und zu Cronheim und eine Tochter Agnes von Cronheim, die mit Albrecht von Hessberg verheiratet war. Martin von und zu Cronheim und dessen Ehefrau Magdalena hatten eine Tochter namens Margaretha, die mit Heinrich II. von Otting verheiratet war. Ihr Stiefsohn Heinrich III. von Otting vermachte ihr 1451 den Zehnt in Rögling.[34] Hans III. von und zu Cronheim starb 1474 und hinterließ die vier Söhne Wilhelm I., Martin II., Hans IV. und Jacob (⚭ Anna von Habsberg,[35] Tochter Clara und Sohn Wilhelm II.). Sohn Martin II. war hochgräflich oettingischer Lehenrichter und erschien 1474 als Besitzer der Burg Laufenbürg.[36] Er starb 1492 kinderlos. Sohn Hans IV. starb vor 1498. Sohn Wilhelm I. von und zu Cronheim († 1485), der mit Salome von Grumbach verheiratet war, wird als Mitglied der Bruderschaft Unser Lieben Frauen auf dem Berge erwähnt.[37] Dies lässt vermuten, dass die Herren von Cronheim zu den Gefolgsleuten Friedrichs von Brandenburg gehörten. Die Ehen mit den einflussreichen Adelsfamilien von Öttingen und von Grumbach zeigen, dass die Herren von Cronheim im 15. Jahrhundert ein sehr angesehenes Geschlecht gewesen sein müssen. Wohin Martin (III.?) von Kronheim einzuordnen ist, der den Kaufbrief von 3 Tagwann Wiesen in Lellenfeld zwischen Georg Ringler zu Lellenfeld und seiner Frau und dem Abt Sebald Bamberger (1498–1518) vom Kloster Heilsbronn siegelte, ist nicht bekannt.[38] Wilhelm von und zu Cronheim und seine Frau Salome von Grumbach hatten einen Sohn namens Hans Wolff. Dieser war mit seiner Cousine Clara von Cronheim (der Tochter des Jacobs von und zu Cronheim) verheiratet. Ihre Kinder waren Hans Georg und Tochter Clara von Cronheim, die mit Christoph von Rechenberg verheiratet war. Hans Georg von Kronheim erschien am 11. Mai 1551 als Zeuge in einer Vertragsurkunde über den Schaftriebprozess der Schäfereien der Herren von Absperg zu Absperg zum Spagenhof und Birkenhof.[39] 1540 war er am Hof des Pfalzgrafen Otto Heinrich. Hans Georg war zweimal verheiratet. Durch seine Heiratspolitik errang er Zugang zum Schwäbischen Hochadel. Seine erste Ehefrau war Margarethe von Schinen (Schienen bei Öhningen) (Tochter des Sixtus von Schinen in Schinenberg und der Walburga von Stadion).[40] Sie hatten die beiden Töchter Barbara und Walpurgis, die mit dem Erbmarschall Hugo Vogt von Alten-Summerau zu Prasberg verheiratet war. Aus dieser Ehe ging Albert von Prasberg, genannt Vogt zu Summerau und Tax Wangen hervor, Vater des Konstanzer Bischof Franz Johann Vogt von Altensumerau und Prasberg.[41] Aus seiner zweiten Ehe mit Maria Jacobäa von Stain stammte seine Tochter Ester. Da kein männlicher Nachkomme geboren wurde, erlosch mit Hans Georg von Kronheim 1560 das Rittergeschlecht im Mannesstamm.
16. bis 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Hans Georgs Tochter Barbara, die mit dem eichstättischen Pfleger Matthias von Leonrod verheiratet war, kam das Rittergut an die Herren von Leonrod. Barbaras Grab befindet sich in der Kirche von Herrieden. Die Herren von Leonrod begannen 1564 mit dem Ausbau des nach dem Brand von 1403 nur im bescheidenen Maß wieder aufgebauten Wasserschlosses zunächst als Zweiflügelanlage, worin später das Vogteiamt untergebracht war. Eine weitere Tochter Hans Georgs von Kronheim, Ester, war mit Ernst von Rechenberg verheiratet, deren gemeinsame Tochter heiratete Sebastian Neustädter genannt Stürmer. Sebastians Mutter Elisabeth war eine geborene von Wolmershausen. Aus der Ehe ging Johann Christoph Neustädter genannt Stürmer hervor, der Dompropst zu Bamberg war. Sein Epitaph ist neben der Sakristei in der Wand eingelassen und zeigt die Wappen der Neustädter, Wolmarshausen, Rechenberg und Cronheim.[42]
Cronheim war eine katholische Pfarrgemeinde. Dies änderte sich 1560 mit der Einführung der Brandenburgischen Kirchenordnung.[43] Der damalige Pfarrer Georg Haß hatte bereits 1558 unter dem Schutz des Hauses Brandenburg-Onolzbach seine Köchin im benachbarten Stetten geheiratet.[44]
Durch Erbschaft kam 1580 das Rittergut Cronheim an Neustädter, bevor dieser es 1595 oder 1597 für 47.000 Gulden seinem Schwager Friedrich von Eyb zu Eybburg inklusive der von ihm 1592 zugekauften Pfarre und Frühmesse zu Cronheim verkaufte.[45] Dieser baute 1602, freiwillig und auf eigene Kosten die erste Schule in Cronheim. Weiter baute er das Schloss zur Vierflügelanlage aus. Mit dem Bau verschuldete er sich so sehr, dass er 1604 Cronheim seinem Schwager Geyer von Giebelstadt zu Goldbach verpfänden musste.[46] Trotz der hohen Schulden ließ Friedrich von Eyb nicht von seiner Gönnerhaftigkeit für Cronheim ab. Ihm verdankt die Gemeinde auch den Friedhof, den er 1609 errichtete, und die denkmalgeschützte Friedhofskapelle St. Anna.[47] Veit Erasmus von Eyb verkaufte das Schloss Cronheim 1617 an Johann Philipp Fuchs von Bimmbach. Als 1626 Kaiser Ferdinand II. gegen ihn die Reichsacht verhängte, wurde das Gut Cronheim eingezogen. Ferdinand II. übertrug es an Graf Nikolaus Fugger zum Ausgleich einiger Forderungen und mit der Bedingung, dass „die katholische Religion in diesem Orte in Ewigkeit nicht geändert werden dürfe“. Bereits 1630 verkaufte Fugger das Gut Cronheim an den Eichstätter „Hexenbischof“, Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten für 36.000 flandrische Gulden, der daraufhin die in Cronheim ansässigen Juden vertrieb und energisch die Gegenreformation betrieb. Die Folgen dieser Politik bekamen auch der protestantische Pfarrer Johann Boeckler und seine Familie zu spüren. Der Vater von Johann Heinrich und Georg Andreas, die beide, wie wahrscheinlich er auch,[Anm. 1] im Pfarrhof in Cronheim[48] geboren wurden und durch ihre wissenschaftlichen Arbeiten Berühmtheit erlangten, wurde 1628 zum Amtsverzicht gezwungen und schließlich 1634 aus Cronheim vertrieben. Von 1629 an, andere Quellen nennen 1634,[49] war Cronheim wieder eine katholische Pfarrgemeinde.
Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges zogen nicht spurlos an Cronheim vorüber. 1632 zogen die kaiserlichen Truppen unter Johann T’Serclaes von Tilly plündernd durch Cronheim. Die Kirche wurde dabei zwar verschont, der Pfarrhof jedoch vollständig ausgeraubt und anschließend mitsamt dem Dorf niedergebrannt.[47] 1635 standen in Cronheim nur noch die Kirche, das Pfarrhaus (Frühmesshaus),[Anm. 2] die Schmiede und die Ziegelhütte. Vier Höfe, zwei Halbhöfe und 28 „Gütlein“ waren verödet, wurden also nicht mehr bewirtschaftet. Nach Buchner stand das Dorf bis 1641 leer.[47] Nach dem Westfälischen Frieden musste 1652 das Bistum Eichstätt das Schloss Cronheim wieder an seinen ursprünglichen Besitzer, die Herren von Fuchs von Bimmbach, abtreten. Der Einspruch, den Bischof Marquard II. Schenk von Castell erhob, blieb erfolglos und so ging das Schloss 1654 an den Bruder des inzwischen verstorbenen Johann Philip Fuchs von Bimmbach, Hans Karl Fuchs Herr zu Bimbach und Möhren. Die Pfarrei sowie alle bischöflichen Rechte an Cronheim verblieben beim Bischof von Eichstätt. Es gelang dem Bistum, sich das Lösungsrecht an Cronheim zu sichern, nachdem Hans Karl Fuchs Cronheim zur Begleichung von Forderungen dem Grafen Johann Heinrich Notthafft übertragen hatte. Dieser nahm ab 1658 wieder Juden von Herrieden und Gunzenhausen gegen Schutzgeld auf, worauf brach liegende Güter wieder bewirtschaftet wurden. Nach zehn Jahren bot Johann Heinrich Notthafft 1661 seine Cronheimer Güter dem Deutschen Orden zum Kauf an. Der Verkauf verzögerte sich jedoch, so dass Bischof Marquard schließlich von seinem Lösungsrecht Gebrauch machte und in den Kaufvertrag einstieg. So kam Cronheim am 2. August 1661 wieder zum Bistum Eichstätt. Der eigentliche Kaufvertrag wurde wegen strittiger Punkte jedoch erst knapp zehn Jahre später, am 10. Januar 1671, unterschrieben. Fürstbischof Marquard II. Schenk von Castell veranlasste 1666 auch den Ausbau und die Renovierung der im Kern romanischen Chorturmkirche. Er ließ das Langhaus erhöhen und eine neue Turmhaube anbringen. Die von Johann Heinrich Notthafft begonnene Judenpolitik führte Bischof Marquard II. nicht nur fort, sondern baute diese weiter aus. Er bot Juden aus der Umgebung an, sich in Cronheim niederzulassen. Bedingung war, dass diese Häuser auf den öden Brandstätten erbauen mussten, was einen kleinen Bauboom auslöste. Dabei entstanden in Cronheim 55 neue Häuser und 30 Schuppen. Die jüdischen Gemeindemitglieder errichteten auch eine Schule und später eine Synagoge. Es war ihnen erlaubt, einen Barnos, einen Vorsteher, zu wählen, der die jüdische Gemeinde gegenüber der Obrigkeit vertrat. Ab 1658 war Cronheim der einzige Ort im Bistum Eichstätt, wo sich Juden ansiedeln durften. Der katholische Pfarrer Schaff betreute 1672 die Gemeinde Cronheim.[50] 1812 wurde mit dem Bau einer neuen Synagoge begonnen, da die alte Synagoge baufällig geworden war. Die Einweihung der neuen Synagoge erfolge 1817.[51] 1840 waren in den 95 Häusern Cronheims 197 Menschen jüdischen Glaubens beheimatet. Damit machte der jüdische Anteil des Dorfes mit insgesamt 500 Einwohnern nahezu 40 % der Gesamtbevölkerung Cronheims aus.[52] Ob sich im 19. Jahrhundert der österreichische Freiherr Franz Maria von Carnea-Steffaneo di Tapogliano zu Kronheim und Eppenstein nach dem Schloss Cronheim benannte und dort seinen Wohnsitz hatte, bleibt zu klären.
Mit dem Gemeindeedikt im Jahre 1808 wurde der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Cronheim gebildet, zu dem bzw. zu der Filchenhard, Stetten, Unterwurmbach und Unterhambach gehörten. Die Bahnstrecke Nördlingen–Gunzenhausen wurde 1848 angelegt und Cronheim erhielt einen Bahnhof.
20. Jahrhundert bis zur Gegenwart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 4. März 1919 musste ein Flugzeug in Cronheim notlanden. Dabei überschlug sich der Doppeldecker und blieb auf dem Rücken liegen. An Bord befand sich der Schriftsteller und Dramatiker, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär Ernst Toller und sein Pilot Franz Gallenmüller vom 1. Königlich Bayerisches Fliegerbataillon Oberschleißheim. Beide blieben dabei weitestgehend unverletzt.
Die Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Cronheim nahm mit dem Einbruch in die Synagoge und der Verwüstung der Innenräume im Oktober 1938 ein Ende. Das Gebäude wurde kurz darauf verkauft und die verbliebenen Heiligtümer dem bayerischen israelitischen Gemeinden in München übergeben. Im Novemberpogrom 1938 wurden die Gegenstände vernichtet.
Im Jahre 1961 wohnten in den 103 Wohngebäuden Cronheims 504 Einwohner, in den 14 Anwesen Filchenhards 57 Einwohner.[53] Der Cronheimer Wald, ein 100,91 Hektar großes Gemeindefreies Gebiet im Norden der damaligen Gemeinde Cronheim, wurde am 1. Januar 1967 eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern verlor Cronheim den Status einer eigenständigen Gemeinde, als es am 1. April 1971 nach Gunzenhausen eingemeindet wurde.[54] 1972 wurde eine Hausmülldeponie in der alten Lehmgrube südlich des Dorfers eingerichtet. Am 29. September 1985 stellte die Deutsche Bundesbahn den Personenverkehr auf der Bahnstrecke Nördlingen–Gunzenhausen ein, was Abwanderungen in nahegelegene Städte mit sich brachte. 1987 waren in Cronheim noch 447 Einwohner registriert.[55]
Positive Signale erhielt die Dorfgemeinschaft durch die Flutung des nahegelegenen Altmühlsees im Februar 1985, obgleich sich die Nebeneffekte davon erst heute langsam bemerkbar machen. Die Eröffnung eines Therapiezentrums der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Oktober 1999 und die Schließung der Deponie im Jahr 2005 haben eine Trendwende eingeleitet, die das Dorf zunehmend beliebt macht. Derzeit laufen Arbeiten, die Deponie, welche temporär mit einer Plane abgedeckt war, mit Erdreich zu bedecken und zu begrünen. Diese Arbeiten sollen bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Künftig wird durch Sträucher, Wege und Wiesen die landschaftliche Narbe bald verheilt sein. Durch das Dorferneuerungsverfahren, das vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken unterstützt wird, sind bereits mehrere historische Gebäude in Cronheim renoviert worden. Weitere Projekte, wie die Renovierung des ehemaligen Pfarrhofes, sind in Aussicht gestellt. Ebenso gibt es Pläne, den Bahnbetrieb auf der Strecke Cronheim wieder aufzunehmen. Dies hängt nicht zuletzt mit der zunehmenden Beliebtheit des Fränkischen Seenlandes mit dem naheliegenden Altmühlsee als Tourismusziel zusammen. Der Altmühlsee, der durch künstliche Flutung zur Wasserregulierung 1985 angelegt wurde, ist nach dem Brombachsee der zweitgrößte See des Fränkischen Seenlands. Die Region profitiert von zusätzlichen umfangreichen Freizeitangeboten wie Wanderwegen, Radwegen, Schwimm-, Surf-, Segelmöglichkeiten, wie sie es in dieser Form vorher nicht gab. Das familienfreundliche Dorf Cronheim unterhält nebst einem kleinen Sportzentrum auch einen Ganztags-Kindergarten. Ein Neubaugebiet im Norden der Ortschaft ist ausgewiesen. Mit diesen Einrichtungen erfreut sie sich einer Bevölkerungszunahme in den Jahren 1987 bis 2014 von knapp 18 %.
Im Cronheimer Schloss unterhält der AWO-Kreisverband Roth-Schwabach e. V. neben einem Therapiezentrum ein Museum, das die wechselnden Religionen im kleinen Dorf Cronheim mit dem Thema Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen thematisiert. Dazu wurde 2000 ein Begleitbuch mit der Geschichte Cronheims herausgegeben.
- Einwohnerentwicklung
- Gemeinde Cronheim
- Ort Cronheim
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cronheim ist der Geburtsort des Universalgelehrten Johann Heinrich Boeckler (* 13. Dezember 1611 in Cronheim; † 12. September 1672 in Straßburg) und von dessen Bruder, dem Architekten Georg Andreas Böckler (* um 1617 in Cronheim; † 21. Februar 1687 in Ansbach). Sie waren die Söhne des letzten evangelischen Pfarrers von Cronheim, Johann Boeckler, und dessen Frau Magda Summer. Beide machten sich mit zahlreichen wissenschaftlichen Schriften verdient. Der Vater, der seine Kinder zeitweise selbst unterrichtete,[59] wurde 1628 im Zuge der von Johann Christoph von Westerstetten energisch betriebenen Gegenreformation zum Amtsverzicht gezwungen, 1634 wurde er endgültig aus Cronheim vertrieben. Vermutlich hielt er sich danach bei seinem Sohn Johann Heinrich in Straßburg auf, wohin ihn auch Georg Andreas begleitete.[60] Nach Bach war bereits dessen Vater, Simon, evangelischer Pfarrer in Cronheim.[61] Der erzwungene Amtsverzicht und die anschließende Vertreibung des protestantischen Pfarrers darf wohl als direkte Folge des durch Kaiser Ferdinand II. 1626 ausgesprochenen Edikts, dass „die katholische Religion in diesem Orte in Ewigkeit nicht geändert werden dürfe“, verstanden werden. In fast ironischer Weise ernannte dessen Sohn Kaiser Ferdinand III. Johann Heinrich Boeckler 1663 zum kaiserlichen Rat und zum Pfalzgrafen. Johann Heinrich Boeckler und dessen Ehefrau Susanna Schallesius hinterließen einen Sohn, Johann (* 12. Oktober 1651; † 19. April 1701 in Stockholm), Professor für Medizin in Straßburg, und zwei Töchter.[62] Anna Maria war mit seinem Schüler Ulrich Obrecht, Professor für Geschichte und Staatsrecht in Straßburg, Christine mit Johann Georg Faust, Professor für Theologie in Straßburg, verheiratet. Auch Enkel und Urenkel hatten Straßburger Professuren.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schloss Cronheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ehemalige Wasserschloss in seiner heutigen Form wurde 1564 von den Herren von Leonrod beziehungsweise Friedrich von Eyb zu Eybburg erbaut. Die heutige Anlage befindet sich teilweise auf einem mittelalterlichen Wohnturm, dem das Allodium Cronheim vorgelagert war. Heute befindet sich im Schloss Cronheim das AWO-Therapiezentrum und Museum. Das Gebäude ist unter der Denkmalnummer D-5-77-136-149 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[63] Das Gelände um das Schloss ist zusätzlich als Bodendenkmal unter der Nummer D-5-6929-0192 ausgewiesen.
Katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die um 1180 errichtete[64] Chorturmkirche St. Maria Magdalena ist im Kern romanisch. Im Jahre 1666 wurde die Kirche erneuert und vergrößert. Besonders ins Auge sticht der gewaltige, dreigeschossige Turm, dessen Abschluss im 18. Jahrhundert aufgebaut wurde. Die Kirchhofmauer der Wehrkirche mit dem noch vorhandenen Torbogen geht auf das Mittelalter zurück, wurde jedoch 1889 auf die jetzige Höhe abgetragen. Die Kirche sowie der Kirchhof sind unter der Denkmalnummer D-5-77-136-148 beziehungsweise D-5-6929-0191 eingetragen.
Friedhofskapelle St. Anna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Friedhof mit der Friedhofkapelle St. Anna wurde 1609 von Friedrich von Eyb zu Eyburg errichtet[47], im 18. Jahrhundert verändert und 1928 erneuert. Die Anlage ist unter der Denkmalnummer D-5-77-136-150 eingetragen.
Allodium / Historischer Pfarrhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Was heute als Pfarrhof bekannt ist, war nach jüngsten Recherchen und Zusammenfassung früherer Studien, das erste Schloss zu Cronheim[65] und möglicherweise ursprünglich als Königshofer der Staufer geplant[66]. Danach wurde es als Wirtschaftshof / Allodium der Herrschaft Cronheim genutzt, bevor es der Kirche als Pfarrhof diente.[67] Die Erbauung des Gebäudes geht vermutlich auf die Zeit um 1140 zurück, die Zeit als Konrad von Staufen als erster dieses bedeutsamen Geschlechts den deutschen Königsthron bestieg. Der Theorie Schäfers folgend,[66] verlor jedoch der Königshof seine strategische Bedeutung bereits kurz nach dessen Erbauung und wurde schließlich dem Bistum Eichstätt vermietet, welches das Gebäude als Pfarrhaus nutzte. 1632 wurde die Vorburg im Dreißigjährigen Krieg gebrandschatzt. Die verworrenen Besitzverhältnisse (das alte Herrenhaus gehörte zum Rittergut und war von der Kirche lediglich angemietet)[68] verhinderten einen schnellen Wiederaufbau. Erst durch den Kauf des Rittergutes am 10. Januar 1671 gelangte das Bistum in den vollständigen Besitz des Gebäudes, doch auch danach hielt man sich mit dem Wiederaufbau zurück. Dem Pfarrer wurde 1700 in der Meierei im neuen Schloss Cronheim eine Wohnung eingerichtet.
Erst 1749 wurde mit dem Umbau des Pfarrhauses unter Verwendung der Erdgeschossmauern mit Ausnahme der Nordmauer begonnen, die von Grund auf neu gemauert werden musste. Der spätbarocke Bau wurde nach Plänen des Matthias Seybold errichtet und gehörte bis 2016 dem Bistum Eichstätt. Die zur alten Vorburg gehörende Zehntscheuer und Teile der alten Ringmauer dienten noch bis Anfang 2019 als Einfriedung des Kindergartens, bis diese teilweise abgebrochen und durch einen modernen Lattenzaun ersetzt wurde.
Der historischen Pfarrhof wurde von 2017 bis 2021 aufwendig renoviert[69] und befindet sich heute im Privatbesitz. Die Sanierungsarbeiten wurden mit dem Denkmalpreis des Bezirks Mittelfranken 2021 ausgezeichnet. Das Gebäude ist unter der Denkmalnummer D-5-77-136-151 in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen.
Ehemalige Synagoge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ehemalige Judenschule und Synagoge ist ein zweigeschossiger giebelständiger Walmdachbau aus dem Jahr 1816. Der Grundstein wurde trotz Protesten „an stolzer Lage vis-a-vis dem Pfarrhof und gegenüber dem Schlosshof“[70], am Vorabend zu Pessach 1816 gelegt. Das Gebäude wurde 2010 umfassend renoviert und ist heute eines der Schmuckstücke im Ortskern von Cronheim welches 2010 mit dem Denkmalpreis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet wurde. Heutiger Besitzer des Gebäudes ist der AWO-Kreisverband Roth-Schwabach e. V. Das Gebäude ist unter der Denkmalnummer D-5-6929-0250 eingetragen.
Weitere Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wohnhaus, eingeschossiger giebelständiger Satteldachbau, mit Ecklisenen und ornamentierten Fenstereinfassungen, um 1890/1900. Es befindet sich rechts neben der ehemaligen Synagoge und ist unter der Denkmalnummer D-5-77-136-153 eingetragen.
- Das Bauernhaus, ein zweigeschossiger Satteldachbau, grenzt an die ehemalige Wehrmauer an und wurde vermutlich im 18. Jahrhundert errichtet. Das Gebäude ist unter der Denkmalnummer D-5-77-136-152 eingetragen.
- Das ehemalige „Judenhaus“, ein zweigeschossiges giebelständiges Gebäude mit Halbwalmdach, wurde im frühen 19. Jahrhundert, wohl von der jüdischen Familie Hubert[71], errichtet. Das Gebäude ist unter der Denkmalnummer D-5-77-136-154 eingetragen.
- Das ehemalige Stationsgebäude an der Ludwig-Süd-Nordbahn, ein zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und quergestelltem Satteldachrisalit wurde um 1868/70 erbaut. Denkmalnummer D-5-77-136-156
- Priestergrab aus dem Jahr 1815, Denkmalnummer D-5-77-136-150
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Gemarkung von Cronheim befinden sich Bodendenkmäler vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung, etwa eine Schanze im Norden der Gemarkung (Denkmalnummer D-5-6830-0129) und zwei Grabhügel (Denkmalnummer D-5-6929-0015 und D-5-6930-0036) die bislang nicht weiter untersucht worden sind.
Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kindergarten Cronheim: Träger ist die Arbeiterwohlfahrt.
- Betreutes Wohnen: Träger ist der AWO Kreisverband Roth-Schwabach e. V.
- Soziotherapeutische Einrichtung für chronisch alkoholkranke Menschen. Träger ist der AWO Kreisverband Roth-Schwabach e. V.
- Museum Mikrokosmos Cronheim, ein Dorf – drei Religionen
- Sportverein Cronheim e. V. – Gründungsjahr 1962
- Kulturverein Cronamer Dorfbühne e. V. – Gründungsjahr 1978
Fotogalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Schloss Cronheim
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Wohnhaus, Denkmal Nr. D-5-77-136-153
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Bauernhaus 18. Jahrhundert, Denkmal Nr. D-5-77-136-152
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Friedhofkapelle um 1628, Denkmal Nr. D-5-77-136-150
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Ehemaliges Judenhaus, frühes 19. Jahrhundert, Denkmal Nr. D-5-77-136-154
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Innenhof Schloss Cronheim
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„Hungerturm“ Schloss Cronheim
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Kronheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 218–225 (Digitalisat).
- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenburg, München 1937, DNB 366496220, S. 53–56.
- Georg Paul Hönn: Cronheim. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 325 (Digitalisat).
- Ralf Rossmeissl und Evelyn Gillmeister-Geisenhof: Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen. Hrsg.: Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Roth-Schwabach e. V. Selbstverlag, Roth-Schwabach 2000, ISBN 3-933474-09-4.
- Pleikard Joseph Stumpf: Cronheim. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 722 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cronheim (mit Filchenhard). In: gunzenhausen.de. Abgerufen am 18. Oktober 2024.
- Cronheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. Oktober 2022.
- Cronheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- Cronheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 18. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Gunzenhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Cronheim (093608). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Heimatbuch der Stadt Gunzenhausen. Gunzenhausen 1982, S. [244].
- ↑ Jahrbuch für fränkische Landesforschung. Degener, 1953, Bände 13–14, S. 28.
- ↑ Franz Joseph Mone: Celtische Forschungen zur Geschichte Mitteleuropas, Freiburg im Breisgau, 1857, S. 59
- ↑ Jahresbericht des Historischen Vereins im Rezat-Kreis, Band 6, S. 29
- ↑ Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Roth-Schwabach: Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen. 2000, S. 38.
- ↑ Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089, S. 32 (Digitalisat).
- ↑ Karl Ried: Cronheim, ein ehemaliger Adelssitz, Eichstätt 1934, S. 371
- ↑ Karl Ried: Cronheim ein ehemaliger Adelssitz, Eichstätt 1934
- ↑ Antiquitates Nordgavienses oder Nordgauische Alterthümer und Merkwürdigkeiten, Band 2, S. 427. Schenkungsbuch online
- ↑ Bayerische Akademie der Wissenschaften: Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte, Band 1, München 1856
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 2, S. 366.
- ↑ Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Roth-Schwabach: Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen. 2000
- ↑ Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen, Seite 22
- ↑ Markus Schäfer: „Wer waren Marquard und Adilbert von Cronheim“, 2018, auf Archivierte Kopie ( des vom 25. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dionys Albrecht: History von Hohenberg oder St Odilien Berg, Strassburg 1751, S. 318
- ↑ Württembergisches Urkundenbuch, Band VI., Nr. 1708, Seite 110–111.
- ↑ Historologia Oettingana, Wallerstein, Band 4, 1774, S. 339.
- ↑ H. Schlund: Stetten. Ein Dorf zwischen Altmühl und Hahnenkamm. Hrsg. Obst- u. Gartenbauverein Stetten-Maicha, von 1983.
- ↑ a b Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen – Seite 25
- ↑ Urkunde Signatur BU 2194, Staatsarchiv Würzburg
- ↑ Historische Nachricht von dem Ursprunge und Wachsthum des Heil. Röm. Reichsfreier Stadt Nürnberg. S. 173, Frankfurt und Leipzig, 1752.
- ↑ Christian Wilhelm Schirmer: Geschichte des Rittersitzes und Pfarrdorfes Illesheim, königl. Landgerichtes Windsheim, Nürnberg 1842, S. 18 (Hans von Kräenheim)
- ↑ Ekkelins Knecht, Drehbuch: Peter Klewitz; Regie: Reinhard Kungel; Kamera: Nico Michel; Schnitt: Eberhard Nuffer; Laufzeit: 110 Minuten
- ↑ Bayerische Annalen. Blatt für Vaterlandskunde, Zweyter Jahrgang 1834. Erste Hälfte, S. 1034
- ↑ Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen – Seite 35
- ↑ Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtsregister der reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken löblichen Orts an der Altmühl. 1743.
- ↑ StArchiv-N, Rep. 205-0 Ritterorden Urkunden. Nr. 3100.
- ↑ StArchiv-N, Rep. 205-0 Ritterorden Urkunden. Nr. 3099.
- ↑ Württembergische Oberamtsbeschreibungen, Crailsheim, 1884, S
- ↑ Neuburger Collektaneen Blatt, 31 Jahrgang, 1865, S. 77
- ↑ Kindler von Knobloch, Julius; Badische Historische Kommission [Hrsg.] Oberbadisches Geschlechterbuch. Band 1: A–Ha. Heidelberg, 1898, S. 501.
- ↑ Karl Heinrich von Lang: Historisches Netz des Rezatkreises: das ist: die Stadtgebäude, Land- und Herrschaftsgerichte des Rezatkreises, 1834, S. 27.
- ↑ Johann David Köhler: Gesellschafft Unser Lieben Frauen auf den Berg bey Alt-Brandenburg.
- ↑ Geschichte von Kloster Heilsbronn/Band 2 (Teil 3)
- ↑ Urkunde: Nürnberg: Heilig-Geist-Spital, Urkunden 719. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
- ↑ Kindler von Knobloch, Julius; Badische Historische Kommission [Hrsg.]: Oberbadisches Geschlechterbuch. Band 1: A–Ha. – Heidelberg, 1898, S. 369.
- ↑ Die Hoheit des Teutschen Reichs-Adels, Band III., S. 126, Bamberg, 1751
- ↑ Der Dom zu Bamberg mit seinen Denkmälern, Inschriften, Wappen und Gemälden : nebst der Reihenfolge der Fürstbischöfe von 1007 - 1805, Landgraf, Michael (1801-1846); Verfasser, Lachmüller [Verlag], Bamberg 1836, Seite 102
- ↑ Jakob Schuster: Ausführliche Historie Der Religionsbeschwerden Zwischen denen Römisch-katholischen und Evangelischen im Teutschen Reich. S. 198, Leipzig 1722.
- ↑ Martin von Schaumberg: Fürstbischof von Eichstätt 1560–1590, und die Trienter Reform. Aschendorff, 1965, S. 29.
- ↑ Karl Heinrich von Lang: Historisches Netz des Rezatkreises: das ist: die Stadtgebäude, Land- und Herrschaftsgerichte des Rezatkreises. Nürnberg 1834, S. 31.
- ↑ Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen – Seite 48.
- ↑ a b c d Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt, historisch-statistische Beschreibung, auf Grund der Literatur, der Registratur des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt sowie der pfarramtlichen Berichte, Bd.: 1, Eichstätt, (1937)
- ↑ Flemming Schock: Polyhistorismus und Buntschriftstellerei: Populäre Wissensformen und Buntschriftstellerei. S. 149, 2012, ISBN 978-3-11-027876-7.
- ↑ Bernd Vollmar: Die deutsche Palladio-Ausgabe des Georg Andreas Böckler Nürnberg 1698: ein Beitrag zur Architekturtheorie des 17. Jahrhunderts. Historischer Verein für Mittelfranken, 1983.
- ↑ ohann A. Jaser: Thermologia Wemdingana, Ellwangen 1737
- ↑ Festschrift zur Einweihung der AWO Einrichtung: Brücken bauen Selbständiges Leben im Therapiezentrum Schloss Cronheim – Einweihung des Betreuten Wohnens in der ehemaligen Synagoge mit der Mikwe (jüdisches Ritualbad) als Museumsexponat, 28. Mai 2011
- ↑ Max Siebert: Das Königreich Bayern topographisch-statistisch in lexicographischer und Tabellarischer Form, S. 324, München, 1840
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, 1964, mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, Spalte 783
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477.
- ↑ a b c wiki-de.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ ulischubert.de
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Gunzenhausen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 714.
- ↑ Georg Wilhelm Friedrich Späth: Geburts- und Todten-Almanach Ansbachischer Gelehrten, Schriftsteller und Gelehrten. Band 1, S. 117, Augsburg 1796.
- ↑ astronomie-nuernberg.de
- ↑ Oliver Bach: Zwischen Heilsgeschichte und säkularer Jurisprudenz. 2014, Berlin, ISBN 978-3-11-035916-9.
- ↑ Lebens-Lauff Weiland des Hoch-Edlen,/ Gestrengen und hochgelehrten Herrn Johann Boecklers. Straßburg gedruckt bei Johann Friedrich Spoor
- ↑ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Ehemaliges von Leonrodsches Schloss. (PDF, abgerufen am 18. Mai 2016).
- ↑ Mikrokosmos Cronheim: ein Dorf, drei Religionen – Seite 23
- ↑ Markus Schäfer: "Der ehemalige Pfarrhof das "erste Cronheimer Schloss"? Baugeschichtstheorie" auf - cronheim.org
- ↑ a b Markus Schäfer: „Cronheim – ein Etappenziel der Staufer?“, März 2019 auf – Archivierte Kopie ( des vom 29. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Markus Schäfer: „Interpretation der Schlosszeichnung von 1661“, Nov. 2017 auf – Archivierte Kopie ( des vom 29. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dr. theol. Karl Ride: Cronheim ein ehemaliger Adelssitz S. 366
- ↑ Pfarrhof Cronheim
- ↑ Moritz Heidenheim: Ein Leben zwischen Judentum und Christentum, Chronos, 2008
- ↑ Porträt Familie Huber