Nothing Special   »   [go: up one dir, main page]

Zum Inhalt springen

Der Tod des Grafen Ernst von Mansfeld

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Tod des Grafen Ernst von Mansfeld
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 153, 164
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[153]

Der Tod des Grafen von Mansfeld.
Nach dem im Besitze des Crefelder Museumsvereins befindlichen Oelgemälde von Robert Forell.

[164] Der Tod des Grafen Ernst von Mansfeld. (Zu dem Bilde S. 153.) Er war ein Mann, groß geworden im Kriegshandwerk, der richtige Sohn einer waffenklirrenden Zeit. In Deutschland und Italien, Ungarn und den Niederlanden, überall wo es Händel gab, hat er gefochten und alle Höhen und Tiefen des Soldatenlebens am eigenen Leibe kennengelernt. Die Wogen des Dreißigjährigen Krieges warfen den gefürchteten Söldnerführer hin und her, vor seinen Banden zitterten bald Böhmen, bald das Elsaß, bald die friesische Küste oder die Oberpfalz.

Sein letzter Kriegszug war sein abenteuerlichster. Am 25. April 1626 von Wallenstein an der Dessauer Brücke geschlagen, warb er mit fast zauberhafter Schnelle, unterstützt durch französische Hilfsgelder, in der Mark Brandenburg ein neues Heer von 12000 Mann, zog 5000 Dänen unter Ernst von Weimar an sich und brach mit diesem in aller Heimlichkeit aus seinem Hauptquartier zu Havelberg auf, um in die Erblande des Kaisers einzufallen und Wallenstein von dem in Niedersachsen stehenden dänischen Hauptheere abzuziehen. Aber die Uneinigkeit der beiden Führer führte wiederholt zu Trennungen, und Mansfeld zog schließlich allein, von den Truppen des Friedländers stetig verfolgt, bis nach Ungarn, wo er sich mit Bethlen Gabor vereinigte. Als aber dieser seinen Frieden mit dem Kaiser machte, war Mansfeld wieder auf sich selbst angewiesen. In dieser Noth entließ er sein Heer und faßte den Plan, sich mit wenigen Begleitern durch türkisches Gebiet nach Venedig und von dort weiter nach Savoyen, Frankreich oder England zu retten. Aber es kam anders; in einem bosnischen Dorfe – die Berichte lassen nicht genau erkennen, wo – erkrankte er, so daß er die Weiterreise einstellen mußte. Als er – es war im November 1626 – sein Ende herannahen fühlte, da raffte er sich von seinem Krankenlager auf, ließ sich Kleider und Harnisch anlegen und von zwei Dienern ans Fenster führen. Hier erwartete er stehend, auf die Schultern seiner Getreuen gestützt, mannhaft den Tod, der ihn auch bald ereilte. Sein Leichnam wurde nach Spalato in Dalmatien gebracht und dort begraben.