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MKL1888:Altötting

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Altötting“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Altötting“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 428
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Altötting. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 428. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alt%C3%B6tting (Version vom 08.09.2023)

[428] Altötting, Marktflecken in Oberbayern, in fruchtbarer Ebene, unweit des Inns, 5 km von der Eisenbahnstation Neuötting, Sitz eines Bezirksamts und eines Amtsgerichts, hat sieben Kirchen und Kapellen, ein Kapuzinerkloster und ein Englisches Fräuleinstift, Messing- und Eisengießerei und (1880) 3168 Einw. Besonders bekannt ist A. als Wallfahrtsort („das deutsche Loretto“), der mit seinem schwarzen, aus dem 8. Jahrh. stammenden Marienbild in einer uralten Kapelle von weither Wallfahrer anzieht. Außer einem reichen Schatz von Kleinodien bewahrt dieselbe auch die Herzen vieler bayrischer Fürsten in silbernen Kapseln. In der Peter- und Paulskapelle ist Tillys Grab. A. war ursprünglich eine Villa regia, wo Karlmann, der Sohn Ludwigs des Deutschen, längere Zeit sich aufhielt und 876 ein Benediktinerkloster stiftete, das 1803 aufgehoben wurde. Im J. 907 ward der Ort von den Ungarn zerstört. Nahebei das Bad St. Georgen mit alkalisch-erdiger Mineralquelle. Vgl. Pichlmaier, A., Geschichte etc. (Altött. 1879).