Chapter Text
Der Mann wunderte sich, wie schnell doch die Damen waren. Jedoch blieb seine Aufmerksamkeit nicht lange bei ihnen, denn er sah das blendende Antlitz der Prinzessin. Er freute sich sie zu sehen, aber das Tuch verschleierte seine Freude.
Wieder sah der Mann zum König, der ihn immer noch mürrisch ansah. Nach kurzen überlegen ging der Mann zu der Prinzessin und neigte sich leicht nach vorn, so dass seine Lippen leicht, ihre Ohren zu berühren schienen.
„Ich bin immer noch am Leben, Mylady und ich bin heute hier um euch von euren Fluch zu befreien.“, damit wand er sich von der Prinzessin ab, um ihr wundervolles Lächeln zu sehen.
Er wurde bitter überrascht. Anstatt eines Lächelns zierten Tränen ihr Gesicht, der Mann verstand nicht warum sie so unglücklich war. Hatte er ihr nicht gesagt er würde sie befreien vom Fluch?
Er kniete vor der Prinzessin und nahm zaghaft ihre Hand. „Warum weint ihr?“, wagte er sich zu fragen, aber die Prinzessin schluchzte nur.
Der König stand auf und ging zum Mann: „Seht ihr sie möchte nicht gerettet werden“, der Mann wandte sich zum König der ihn hämisch ansah, „also was gedenkt ihr jetzt zu tun. Und wagt ja nicht meine Tochter ohne ihre Erlaubnis zu küssen!“ „Das würde ich nie wagen!“, der Mann war aufs äußerste empört. „Wie wollt ihr dann den Fluch meiner Tochter brechen?“
Der Mann sah den König nur für einen Augenblick wutentbrannt an ehe er sich der Prinzessin zuwandte. „Prinzessin warum weint ihr? Möchtet ihr nicht endlich befreit sein von diesen Fluch?“ Die Prinzessin schluchzte erneut doch diesmal antwortete sie dem Mann: „Freilich wäre ich gern befreit vom Fluch, jedoch.....“ „Wollt ihr nicht das ich derjenige bin, der euch befreit“, beendete der Mann den Satz. „Nein, nein, so ist es nicht doch ihr werdet sterben, wenn.... wenn.....“, erneut schluchzte sie und die Tränen die ihr Gesicht hinab flossen ließen ihr Gesicht traurig funkeln. Dem Mann war es egal ob er nun, durch sie, seinen lang ersehnten Todeskuss bekam.
„Mylady, ich sehne mich nach dem Tod. So werde ich mich nicht Fürchten vor euren Kuss, der euer Leiden aufheben solle. Es bleibt nur die Frage, darf ich derjenige sein der den euren Kuss erlangt?“
Weiter fielen die Tränen hinab, doch die Prinzessin nickte stumm: „Ihr dürft mich Küssen, aber nur wenn ihr mir euren Namen verratet.“ „Mylady, ich habe keinen Namen mehr“, seine Stimme blieb ruhig und die Prinzessin vermochte einen hauch an bitterer Einsamkeit zu spüren. „Dann seid ihr mein namenloser Retter und ich erlaube euch mich zu küssen.“
Der König sah mit entsetzen wie sich der Mann, den Munde seiner Tochter näherte. Keiner hatte es bisher gewagt, solch ein verhalten an den Tag zu legen. Doch dieser Mann, tollkühn wie er war, wagte es sich, sich dem König zu widersetzen. „Stopp...“, flüsterte der König. Niemals sollte seine Tochter befreit vom Fluche werden. Sie sollte ewig bei ihm, ihren herzlichen und lieben Vater bleiben.
„Stopp!“, sagte er lauter, doch niemand hätte die Prinzessin oder den Mann aufhalten können als sich ihre Lippen zum Kuss berührten. Der Mann erhob seine Hände, um das Tuch von den Augen der Prinzessin zu nehmen.
Seine Augen starrten in die ihre und er musste feststellen, dass ihre Augen die schönsten waren, die er je gesehen.
Aber seine Freude sollte nicht lange wären, denn ihn überkam eine seltsame Müdigkeit, so als hätte er Tage nicht geschlafen oder gegessen.
Die Augen der Prinzessin weiteten sich vor Schreck, das Leben des Mannes schwand und seine Augen wurden Trüb. Ihr fließen wieder Tränen übers Gesicht, aber sie konnte nichts sagen, berührten sich doch noch die Münder zum Fluch brechenden letzten Kuss. Langsam lösten sich seine Lippen von den ihren als er in sich zusammenbrach. Der Prinzessin flossen heiße Tränen am Gesicht hinab, traurig sah sie auf den Mann, der die letzten Tage um sie Kämpfte. Soweit wie er, war noch nie einer für sie gegangen. Warum war er so töricht und brach den ihren Fluch, sie verstand es nicht. Auch wenn die Ammen ihr seine Nachricht mit der Rose überbracht hatten, konnte sie es nicht glauben. Wenn der Mann sie doch liebte, warum wünschte er sich dann seinen Tod durch ihre Hand? Warum sehnte er sich nach den Tod? Die Prinzessin fiel auf die Knie, verborgen war ihr Gesicht durch ihre Hände .
„Er lebt noch. Er atmet?“, die ungläubigen Worte ihres Vaters ließen sie Aufblicken. „Oh Vater, wie nur könnte der Mann noch leben? Ihr müsstet doch wissen das es ein Leben braucht um meinen Fluch zu brechen.“
„Er lebt und das auch nur durch seinen Fluch, aber ob und wann er aufwacht ist ungewiss“, seine Tochter in einen solchen Elend zu sehen machte des Königs Herz weich. Er wollte sie wieder lächeln sehen.
„Vater von was für einen Fluch sprecht ihr?“ „Über einen der ihn nicht sterben lässt, sowie die Hexe lebt.“ „Ich werde nach der Hexe suchen. Ich werde mein Leben riskieren, wie er auch Seins für mich riskierte“, die Prinzessin akzeptierte keine Wiederworte ihres Vaters und ging um sich auf die Reise vorzubereiten.
Tage später küsste die Prinzessin dem Mann zum Abschied auf die Stirn, ehe sie, in Begleitung von drei Rittern, sich auf die Suche nach der Hexe begab.........