BENJAMIN FOURLAS
Konsuln, Statthalter und venationes
Imperiale Feste im Bild
Einleitung
Die Produkte des Töpfereireviers von Sidi Marzouk Tounsi zeichnen sich durch die markanten Gefäße mit Appliken- und Reliefdekoration mit ihrer einzigartigen Bildsprache aus.
Die Formtypologie der Gefäße und ihre Dekoration sind durch enge Beziehung zur Toreutik
sowie zur Glas- und Elfenbeinkunst gekennzeichnet. Vor allem Silbergefäße mit Reliefdekoration dienten als Vorlagen, die zum Teil anscheinend direkt abgeformt wurden. In diesem
Spannungsfeld entstanden gerade im fortgeschrittenen 4. und 5. Jahrhundert einige für die
Gattung der Feinkeramik bemerkenswerte ikonographische Innovationen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Bildserien, die Konsuln, Senatoren und Statthalter darstellen. Diese
Beispiele orientieren sich an Elfenbeindiptychen, einer Objektgattung, die ab dem späten
4. bis zum mittleren 6. Jh. von der senatorischen Elite als Ehrengeschenke zu bestimmten
Anlässen verteilt wurden, vor allem bei der Übernahme eines Amtes, was häufig mit der Ausrichtung von Festveranstaltungen wie Wagenrennen oder Tierhatzen (venationes) verbunden
war1. Dabei wurden die Diptychen offenbar regelmäßig gemeinsam mit Silbergefäßen als
Standardgeschenk vergeben2. Die Elfenbeindiptychen, die besonders aufwändige Imitationen von Schreibtafeln darstellen, sind dabei als eine Art exklusive Grußkarte anzusehen,
während der eigentliche materielle Wert der Gabe im Silbergefäß und ggf. darin befindlichen Münzen bestand3. Ein solches Gefäß hat sich im missorium des Ardabur Aspar erhalten (Abb. 1). Dargestellt ist der westliche Konsul des Jahres 434 mit seinem Sohn zwischen
den Personifikationen von Roma und Constantinopolis. Die Platte wurde wahrscheinlich
anlässlich der Prätur seines Sohnes, die mit der Ausrichtung von Spielen in Konstantinopel
verbunden war, als Ehrengeschenk verteilt4.
Die Frage der gesellschaftlichen Bedeutung der Keramikgefäße mit dieser hervorstechenden Bilddekoration, welche mit Institutionen und Ämterstrukturen des spätrömischen Imperiums in Verbindung stehen, ist bereits mehrfach diskutiert worden. Dabei ist
Kiel-UP : https://doi.org/10.38072/978-3-928794-87-9/p6
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Abb.1: Missorium des Ardabur Aspar. Museo Archeologico Nazionale, Florenz. Quelle: Delbrück 1929, Taf. 35.
meist ausgehend vom Charakter der Elfenbeindiptychen als besondere Ehrengeschenke
der Senatsaristokratie versucht worden, die Funktion der Keramikgefäße zu erschließen.
Da die Ausgabe von Diptychen aus Elfenbein und begleitender Silbergefäße nur an ausgewählte Personen erfolgte, war ihr Besitz gleichbedeutend mit einer exklusiven Gruppenzugehörigkeit5. Es ist anzunehmen, dass dies auf einem niedrigeren Niveau auch für die
Keramikgefäße mit Diptychonmotiven gilt. Bei der Gefäßkeramik ist jedoch von hohen
Stückzahlen, einem deutlich erweiterten Empfängerkreis und einer Massenrezeption auszugehen6. Deshalb wird meist vermutet, dass diese speziellen Keramikgefäße als Geschenke an größere Personengruppen ausgegeben wurden7. Diese These ist jedoch von Michael
Mackensen angezweifelt worden, der die Gefäße als frei verkäufliche Produkte ansieht8.
Es stellt sich also nach wie vor die Frage nach der Bedeutung der genuin aristokratischen
Motive, die mit der senatorischen Elite in den Zentren des Reiches in Verbindung standen,
in der Gattung der nordafrikanischen Terra Sigillata. Warum wurden die Motive übernommen und welche Ideen und Vorstellungen waren mit ihnen verbunden? Welche Rückschlüsse erlaubt diese besondere Bilddekoration im Hinblick auf ihre Zweckbestimmung
und Verwendung? Unbestreitbar stehen die Motive mit bestimmten Festveranstaltungen
in Zusammenhang und dieser Bezug bietet einen Ansatzpunkt zur Erklärung und zum
besseren Verständnis der Bildlichkeit dieser Gefäße.
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Abb. 2: Fragment der Abformung der Tafel eines Elfenbeindiptychons des Konsuls Anicius Auchenius Bassus.
Foto von S. Friedrich. Quelle: Archäologische Staatssammlung München, Inv.-Nr. 1988,3002.
Insgesamt handelt es sich bei der Adaption der Diptychon-Motive um ein offenbar im
Wesentlichen auf das 5. Jh. beschränktes Phänomen. Zu unterscheiden sind fünf Grundtypen und einige davon abhängige Varianten.
Konsuln und Senatoren
An erster Stelle sind hier Fragmente von Patrizen zu nennen, welche durch eine direkte
Abformung der Tafel eines Elfenbeindiptychons des Konsuls Anicius Auchenius Bassus
hergestellt wurden, der durch die Inschrift eindeutig identifiziert werden kann: ANICI
AVCHENI BASSI V(iri) C(larissimi) (Abb. 2: Katalog-Nr. 92)9.
Besagter Anicius gehörte zur einflussreichen senatorischen Familie der Anicier und
bekleidete im Jahr 408 das Konsulat im westlichen Teil des Reiches, die höchste senatorische Würde. Die Konsuln traten am 1. Januar im Rahmen der mehrtägigen und im gesamten Reich begangenen Neujahrsfeiern ihr Amt an. Sie sind mit einem reich verzierten
triumphalen Togakostüm sowie dem Zepter mit Kaiserporträts als Insignien ihrer Würde
ausgezeichnet. In diesem Fall wird das Zepter von den Büsten der drei im Jahr 408 ge-
Konsuln, Statthalter und venationes | 117
Abb. 3: Linke Tafel des Elfenbeindiptychons des Konsuls Flavius Felix. Bibliothèque nationale, Paris. Quelle:
Delbrück 1929, Taf. 3.
Abb. 4: Fragment eines Gefäßbodens mit Darstellung
eines Konsuls. Foto von V. Iserhardt. Quelle: RGZM
Mainz, Inv.-Nr. O.40849.
Abb. 5: Rekonstruktionszeichnung des Fragments in Abb. 4. Zeichnung von M. Ober. Quelle: RGZM Mainz.
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Abb. 6: Bodenstück einer Platte (Form Hayes 56) mit
Teil eines Diptychonmotivs. Koptisches Museum, Kairo, Inv.-Nr. 8978. Quelle: Stryzgowski 1904, Abb. 280.
Abb. 7: Flasche mit Diptychon-Motivik. Foto von A.
Wegner (Römisch-Germanisches Museum / Rheinisches Bildarchiv Köln). Quelle: Römisch-Germanisches Museum Köln, Inv.-Nr. KL 516.
meinsam amtierenden Kaiser der theodosianischen Dynastie Arcadius (383–408), Honorius
(393–422) und Theodosius II. (402–450) bekrönt10. Das Darstellungsschema ähnelt sehr
dem Elfenbeindiptychon des Konsuls Flavius Felix, der im Jahr 428 dieses Amt bekleidete
(Abb. 3)11. Jedoch hält Anicius in seiner rechten die mappa vor die Brust, ein kleines Tuch,
dass als gängiges Attribut gehobener Kleidung regelmäßig bei Darstellungen von Konsuln
vorhanden ist12.
Eine durch zwei Fragmente belegte vereinfachte Variante des Motivs orientiert sich frei
an dem Vorbild (Abb. 4)13. Mit Hilfe einer Patrize in Boston14 kann das Motiv für die Dekoration großer Platten rekonstruiert werden, auf denen der Konsul im Zentrum von den thronenden Aposteln Petrus und Paulus flankiert wird (Abb. 5). Allerdings bleibt dieser Konsul
wegen des Fehlens einer Inschrift anonym. Da die Stempel für dieses Motiv offensichtlich
teilweise überarbeitet wurden (man beachte den mit einem palmblattartigen Dekor versehenen rechten Vorhang) und somit für längere Zeit etwa im Zeitraum von 410 bis um
45015 in Gebrauch waren, ist nicht davon auszugehen, dass dieser Bildtyp ebenfalls Anicius
Auchenius Bassus darstellen sollte. Eher ist anzunehmen, dass dieser anonyme Konsul als
Symbolbild für das Amt und das bedeutende Neujahrsfest aufzufassen ist, wie es z. B. in
einigen spätantiken Kalenderbildern für den Monat Januar der Fall ist16. Dabei ersetzen im
konsularischen Bildformular die Apostel Petrus und Paulus offensichtlich die sonst üblichen Personifikationen der kaiserlichen Residenzstädte Rom und Konstantinopel (Abb. 1)17.
Durch die Kombination eines Bildes des auf die Republik zurückgehenden altehrwürdigen
Amtes des Konsulats mit den beiden neuen christlichen Patronen Roms präsentiert dieser
Bildtyp die Vorstellung eines christlichen Imperiums mit Rom als ideellem Zentrum.
Eine Kombination von christlichen Symbolen mit Vertretern der Senatsaristokratie tritt
auch bei einer zweiten Motivgruppe auf, die offensichtlich Vorbilder aus Elfenbein imitiert.
Diese Motivgruppe lässt sich anhand des Fragments einer rechteckigen Platte (Form Hayes
56) in Kairo (Abb. 6) und der Dekoration einer Flasche in Köln rekonstruieren (Abb. 7)18.
Konsuln, Statthalter und venationes | 119
Die Dekoration der Flasche ist dreigeteilt. Bei der in der Mitte platzierten stehenden
Gestalt mit Nimbus, die ihren rechten Arm ausgestreckt hat und mit der linken Hand einen
Kreuzstab umfasst, wird es sich um Christus handeln19. Beiderseits der Figur ist jeweils ein
deutlich größerer frontal stehender Mann zu sehen, der durch die Toga als Senator charakterisiert ist. Er steht im Kontrapost unter einer Ädikula, die aus zwei Säulen gebildet wird,
die einen Giebel tragen. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Figurentypen. Die Person
links ist durch einen größeren Kopf und die im Redegestus vor die Brust erhobene rechte
Hand charakterisiert. Ihr Pendant rechts hält ihre rechte Hand flach mit abgespreiztem
Daumen vor die Brust. Sie ist schlanker und ihr Kopf kleiner. Auf der Flasche ist offenbar
das Motiv der Senatoren in leicht reduzierter Form wiederverwendet worden. Denn auf
dem Fragment in Kairo ist das Vorbild eines Elfenbeindiptychons noch deutlich zu erkennen (Abb. 6). Das Motiv des auf der Flasche in Köln rechts positionierten Senators ist von
einer senkrechten Rahmenleiste eingefasst. Über dem Giebel erscheint ein Zwickelfeld mit
einer stilisierten Ranke, darüber eine quergelagerte schmale Zone mit einer Inschrift, die
mithilfe eines Fragments in Mainz wohl zu TEOFILVS ergänzt werden kann20. Denkbar
wäre, dass es sich um Flavius Anthemius Isidorus Theophilus handelt, den Statthalter der
ägyptischen Provinz Arcadia im Jahr 43421.
Die beiden Tafeln des Diptychons wurden offenbar beiderseits eines großen Staurogramms in der Mitte platziert (Abb. 8).
Für die Dekoration der Platten und der Flasche mit dieser Motivik wurde offensichtlich
das Vorbild zweier komplementärer Tafeln eines Elfenbeindiptychons nachgeahmt, das nach
dem Figurenstil mit den schlanken Personen und kleinen ovalen Köpfen in theodosianischer
Zeit einzuordnen ist (spätes 4. bis erste Hälfte 5. Jh.)22. Als Parallelen lassen sich zwei Elfenbeintafeln des 5. Jhs. benennen. Die Pose der rechten Figur ähnelt der des Senators Severus
auf einer Elfenbeintafel aus Ostia23 und die Form der Kapitelle erscheint auf dem Fragment
der Elfenbeintafel eines (sitzenden) Senators in Baltimore24.
Ähnlich der beiden Varianten des Motivs des Konsuls Anicius Auchenius Bassus haben
wir auch hier eine Fassung mit Namensbeischrift des Theophilus und eine reduzierte anonyme Variante auf der Flasche vorliegen. Dies legt nahe, dass auch dieses Motiv durch
die Keramikwerkstätten über einen längeren Zeitraum und für unterschiedliche Kontexte
verwendet wurde. Die Arbeitsweise, vorhandene Form- und Figurentypen für neue Bildgestaltungen wiederzuverwenden und anzupassen ist ein Charakteristikum der Werkstätten
von Sidi Marzouk Tounsi25. So wurde die Figur des Senators der rechten ›Diptychontafel‹
in veränderter Form für die Gestaltung eines neuen Motivs verwendet, welches nur durch
die Bodenscherbe einer rechteckigen Platte in Athen bezeugt ist (wohl fortgeschrittenes
5. Jh.)26. Es zeigt einen stehenden Senator und eine stehende weibliche Personifikation
unter einer Bogenarchitektur (Abb. 9)27.
Die Personifikation trägt einen Kranz auf dem Kopf, hält einen Lorbeerzweig in ihrer rechten Hand und legt dem Senator ihren linken Arm auf die Schulter. In Analogie zur ähnlichen
Personifikation auf dem Silbermissorium des Ardabur Aspar in Florenz (Abb. 1 rechts) wird
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Abb. 8: Rekonstruktionszeichnung des Fragments in Abb. 6. Quelle: Garbsch 1980, Abb. 26.
Abb. 9: a) Bodenstück eines Gefäßes (Form Hayes 56) mit Diptychon-Motiv. Museum Benaki, Athen, Inv.-Nr.
12427. Quelle: Foto nach Bühl 1995, Abb. 90, mit ergänzenden Linien von M. Ober / RGZM; b) Rekonstruktionszeichnung des Motivs. Quelle: M. Ober / RGZM.
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Abb. 10: Platte (Form Hayes 56) mit Diptychon-Motiv. National Museum of Egyptian Civilization, Kairo, Inv.-Nr.
86116. Quelle: Salomonson 1962, Taf. 13,1.
es sich um Constantinopolis handeln28. Zusätzlich wurde die Vorlage um ein Zepter mit
kurzem Schaft und einer halbrunden Bekrönung ergänzt, die durch eine Reihe von drei
Perlen vom Schaft getrennt ist. Durch die Hinzufügung des Zepters wird der Senator als
Konsul charakterisiert. Auch das Motiv der Umarmung des Konsuls durch eine weibliche
Personifikation ist vom Diptychon des letzten consul ordinarius Basilius aus dem Jahr 541
bekannt29. Dort legt Roma dem stehenden Konsul den Arm auf die Schulter. Der Entwurf
des Motivs hat somit in schöpferischer Weise die vorhandene Vorlage eines Elfenbeindiptychons adaptiert und mit Elementen eines bekannten konsularischen Bildformulars
zu einer Art ›Pseudodiptychon‹ kombiniert. Hier wird bewusst das Bild eines östlichen
Konsuls geschaffen, der allerdings mangels Inschrift anonym bleibt.
Ein drittes Beispiel liegt in zahlreichen Fragmenten vor, wobei das nahezu vollständige
Exemplar einer rechteckigen Platte in Kairo einen guten Eindruck vermittelt (Abb. 10)30.
Auf dem Gefäßboden sind zwei rechteckige gerahmte Tafeln nebeneinander platziert, die
den Eindruck eines aufgeklappten Diptychons hervorrufen. Auf der linken Tafel ist ein in der
Arena kniender Tierkämpfer dargestellt, der mit einer großen schildartigen Schutzvorrichtung und einem Stab mit einem Tuch am oberen Ende ausgestattet ist (Katalog-Nr. 93)31. Anders als mit Lanzen bewaffnete Tierkämpfer repräsentiert die Ausrüstung eine Attraktion, bei
der die Bestien mit dem Tuch gereizt wurden, während sich der Kämpfer bei Gefahr unter der
Schutzvorrichtung in Sicherheit begeben konnte. Oberhalb des Kopfes liegt ein Stoffbündel
in der Arena, bei der es sich um ein wertvolles Textil als Siegespreis handeln wird. Auf der
122 | Zwischen Dionysos und Christus
rechten Tafel erscheint eine frontal in der Arena stehende Raubkatze als zweiter Protagonist
der Attraktionen im Amphitheater.
Es handelt sich bei diesem aus zwei komplementären Tafeln gebildeten Bild jedoch
nicht um die Abformung eines Paars von Elfenbeintafeln, sondern wiederum um das Motiv eines ›Pseudodiptychons‹, für das sich unter den zahlreichen spätantiken Beispielen
aus Elfenbein keine Parallelen benennen lassen. Beide Tafeln weisen eine fortlaufende
Inschrift auf: RVFIVS FESTVS MISSIONE(m) FERIOR(um) DAT (»Rufius Festus gibt ein
Festspiel ziemlich wilder Tiere«)32. Die Inschrift benennt eindeutig das Ereignis, das mit
dem Keramikgefäß kommemoriert wurde, nämlich die Veranstaltung einer venatio. Das
Flechtbandornament, das auf der Platte in Kairo die beiden Tafeln voneinander trennt,
bietet einen Anhaltspunkt für die Datierung etwa ab 440 bzw. der Mitte des 5. Jhs.33. Die
Inschrift nennt nur den Namen des Spielgebers Rufius Festus ohne weitere Rangattribute.
Meines Erachtens ist hier sehr wahrscheinlich der westliche Konsul Festus des Jahres 439
gemeint34. Damit wird wie bei der Abformung des Diptychons des Anicius Auchenius
Bassus ein Ereignis von reichsweiter Relevanz kommemoriert, nämlich die Übernahme
eines konkreten Konsulats und die damit verbundene Ausrichtung von Spielen, die wohl
in Rom stattfanden. Spuren von Überarbeitungen der Gipsmatrizen legen auch für diese
Bildserie eine längere Laufzeit nahe35. Zudem belegt ein gut erhaltenes Gefäß in Berlin, das
nur mit der Tafel des Tierkämpfers dekoriert ist, auch hier ein ›anonymes‹ Exemplar ohne
Inschrift36. Dabei besteht die Möglichkeit, dass nur die Exemplare mit Inschrift auf die
Ausrichtung einer konkreten venatio und somit mutmaßlich auf das Konsulat des Festus
im Jahr 439 zu beziehen sind, während der ›anonyme‹ Typ nur allgemein auf Festspiele
verweist und zeitlich wohl von den Spielen des Rufius Festus abzusetzen ist.
Statthalter und Kaiserpriester
Eine markante Gruppe von Motiven zeigt drei sitzende Würdenträger in einer Loge beim
Vorsitz einer venatio im Amphitheater, die von zwei beiderseits der Ehrenloge stehenden
Personen flankiert werden. Der Mann links ist durch die gefibelte Chlamys als Beamter gekennzeichnet, während die Person rechts die Toga trägt, sich vorbeugt und den Tierkämpfern in der Arena ein mutmaßlich wertvolles Gewand als Siegespreis überreicht. Zwischen
diesem preisverleihenden Senator und der Loge ist ein aufrechtstehendes Rutenbündel mit
eingestecktem Beil platziert. Dabei handelt es sich um die traditionellen fasces, die hier
wohl als Hinweis auf die magistratische Exekutivgewalt des Vorsitzenden zu verstehen
sind, der so als Statthalter einer Provinz charakterisiert wird37.
Einzelne Elemente der Motivik sind eindeutig von Elfenbeindiptychen abhängig, und
zwar konkret vom sogenannten Tribunaltypus38, der im oberen Bereich den Amtsträger
in seinem Tribunal (der Ehrenloge) darstellt und im unteren Bereich Szenen der von ihm
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Abb. 11: a) Matrize für eine Platte (Form Hayes 56). Foto von R. Müller / RGZM. Quelle: RGZM Mainz, Inv.-Nr.
O.39817; b) Ausformung in Kunstharz. Foto von R. Müller / RGZM. Quelle: RGZM Mainz, Inv.-Nr. 42824.
finanzierten Spiele. Wiederum haben sich keine direkten Vorbilder für die Gesamtkomposition erhalten. Es lassen sich zwei Haupttypen und Varianten dieses sogenannten Tribunaltypus identifizieren, die in die erste Hälfte des 5. Jhs. datiert werden können und sich
in einigen bedeutsamen Details unterscheiden:
1. Der erste Typ ist bislang hauptsächlich durch eine Matrize im RGZM bezeugt (Abb. 11)39.
Er weist das hochrechteckige Format einer Elfenbeintafel auf und zeigt die Tribunalszene
mit zwei Tierkämpfern, einem Hirsch und einem Strauß in der Arena. Die Hauptperson
in der Mitte der Loge ist in strenger Frontalität dargestellt und hält mit ihrer rechten Hand
ähnlich wie der Konsul Anicius Auchenius Bassus (Abb. 2) die mappa vor die Brust. Der
Beisitzer zu seiner Linken hat seine rechte Hand im Redegestus dem preisverleihenden
Senator zugewandt und scheint ihn anzusprechen. Dieser überreicht eine mit orbiculi und
clavi besetzte Tunika als Siegespreis. Der Chlamydatus links der Loge hält als Attribut eine
Schriftrolle in seiner rechten Hand. Über der Loge ist eine Inschriftentafel angebracht, in
der MVNERA (»Festspiele«) zu lesen ist. Die drei x-förmigen Zeichen am rechten Rand der
Tafel sind vielleicht als Zahl XXX zu identifizieren40.
Das Motiv nimmt Bezug auf herausragende von einem Statthalter gegebene Festspiele.
Denkbar ist hier als regelmäßiger Termin vor allem das Neujahrsfest. In Analogie zu den
konsularischen Festspielen wurden auch in einigen Provinzmetropolen von den Statthaltern am 3. Januar Spektakel ausgerichtet41. Der Termin ist wegen des politischen Rituals
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Abb. 12: Rekonstruktionsvorschlag der
Darstellung auf dem Glasschalenfragment vom Forum Romanum in Rom.
Quelle: Brands 1983, Abb. 1.
der vota publica bedeutsam, an dem Gelübde zum Wohl von Kaiser und Staat dargebracht
wurden42. Akzeptiert man die Ergänzung der Inschrift MVNERA um das Zahlzeichen XXX,
so ergibt sich als weitere Möglichkeit ein Bezug zur Feier eines Regierungsjubiläums. Die
Zahlzeichen V, X, XX, XXX sind fester Bestandteil von Inschriftenformularen wie VOT XX
MVLT XXX, die Gelübde auf erfolgreich abgeschlossene 20 Regierungsjahre (vota soluta)
meinen, denen Gelübde für die kommenden zehn Jahre gegenübergestellt wurden (vota
suscepta). Derartige Inschriften fanden einen reichen Niederschlag in der Münzprägung43,
aber auch auf Silberschalen der kaiserlichen Vergabung44. Diese Jubiliarfeiern waren zeremonielle Großanlässe. Üblich war ein großer Festakt im Kaiserpalast, bei dem die Würdenträger dem Kaiser ihre Glückwünsche überbrachten und vom Kaiser Dankgeschenke von erheblichem materiellem Wert erhielten45. Weiterhin wurden Spiele abgehalten,
Spenden auch an die Bevölkerung verteilt und den Soldaten ein Donativ gezahlt46. In den
Provinzen des Reiches wurde das Fest ebenfalls begangen47. Das Motiv einer fragmentarischen Glasschale aus Rom ist als Gruppe von drei Personen vor einer Architekturkulisse
und zwei flankierenden Personen zu ergänzen, die Pferde führen (Abb. 12, spätes 4./
frühes 5. Jh.)48. Das Bildformular ist in den Grundzügen vergleichbar. Im Giebelfeld der
Architekturkulisse halten zwei Victorien einen Kranz mit der Inschrift VOTA XX / MVLTA
XXX. Die Inschrift und das Bild verweisen also auf eine Veranstaltung anlässlich des
zwanzigjährigen Regierungsjubiläums eines Kaisers, denen ein Würdenträger mit zwei
Begleitpersonen vorsitzt. Dabei sind die flankierenden Pferdeführer sehr wahrscheinlich
als Bildelemente anzusehen, die auf die Wagenrennen im Circus verweisen49.
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Abb. 13: Ausformung einer Matrize für eine rechteckige Platte (Form Hayes 56) aus El Djem. Quelle: Kat.
New York 1987, 225.
Die X-förmigen ›Zahlzeichen‹ auf dem Model sind jedoch durch senkrechte ›Balken‹,
die von zwei Linien gebildet werden, voneinander getrennt. Dies erinnert an die Gestaltung von Brüstungsplatten eines Tribunals auf dem Lampadiorum-Diptychon in
Brescia (frühes 5. Jh.)50. Somit ist die Übernahme dieses Motivdetails von einem Elfen-
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Abb. 14: a) Matrize. Foto von R. Müller / RGZM. Quelle: RGZM Mainz, Inv.-Nr. O.3982; b) Ausformung in Kunstharz. Foto von R. Müller / RGZM. Quelle: RGZM Mainz, Inv.-Nr 42820.
beindiptychon nicht auszuschließen und die Lesung als Zahlzeichen nicht gesichert.
Gleichwohl hebt die Inschrift MVNERA das Motiv von den Varianten dieses Typs ab
und unterstreicht vermutlich den außerordentlichen Charakter regelmäßig stattfindender Festspiele. So bezeugt eine Matrize aus El Djem eine überarbeitete Variante ohne
Inschrift, mit Binnenzeichnung auf dem Arenarund und mit nach unten erweitertem
Bildfeld, in dem zwei zusätzliche Tierkampfgruppen platziert sind (Abb. 13)51. Hier
trägt der Chlamydatus links der Loge eine runde Fibel mit Pendilien, was auf einen
hohen Rang hinweist52. Beim preisverleihenden Senator rechts der Loge wurde eine
Büstenkrone retuschiert, was sich auch bei einem Fragment in Athen feststellen lässt,
das an die Matrize aus El Djem anzuschließen ist53.
2. Der zweite Typ der Tribunalszenen ist ebenfalls von hochrechteckigem Format und
zeigt in der Arena einen venator im Ausfallschritt, der einen Bären mit einer Lanze
erlegt. Das vollständige Motiv ist durch eine Matrize in Mainz bezeugt (Abb. 14). Das
Bildformular weicht in der oberen Zone in einigen Details vom ersten Typ ab. So ist der
Chlamydatus links der Loge durch einen Stab mit Pilzknauf ausgezeichnet, der preisverleihende Senator rechts durch eine Büstenkrone. Durch diese veränderten Attribute
wird die Würde oder das Amt der Dargestellten spezifiziert. Der aus dem militärischen
Bereich bekannte Stab mit dem breiten Knauf verweist in Verbindung mit der Chlamys
auf die Autorität und vermutlich auch einen militärischen Rang des Mannes54. Anders als beim ersten Typ überreicht der preisverleihende Senator als Siegespreis eine
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Abb. 15: Mittelmotiv des Tellers aus Ephesos. Quelle: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung,
Inv.-Nr. IV 2038.
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Stoffmasse ohne Ärmel und Zierelemente. Zudem trägt er eine markante Büstenkrone,
die ihn als Kaiserpriester charakterisiert55. Da er gemeinsam mit einem Statthalter erscheint, wird es sich um den Oberpriester einer Provinz (sacerdos provinciae) handeln.
Die Kaiserpriester waren traditionell verantwortlich für den Kaiserkult und Veranstaltungen zu Ehren der Kaiser, vor allem der Ausrichtung von Festen mit Spielen und
Theateraufführungen56. Die Institution der Kaiserpriester überdauerte den Wandel des
Reiches zum Christentum. Auch nach dem endgültigen Verbot der Opfer 391/392 n.
Chr. sind Kaiserpriester im vandalischen Nordafrika epigraphisch bis ins frühe 6. Jh.
nachzuweisen57. In der Spätantike besaßen alle Provinzen einen Landtag (concilium),
auf dem die Vertreter der Städte einer Provinz ihre Angelegenheiten regelten, über
Gesandtschaften oder Petitionen an den Kaiser entscheiden oder die Amtsführung der
Statthalter bewerten konnten58. Den Vorsitz dieser Institution führte der Kaiserpriester
der Provinz, dessen wichtigste Aufgabe in der Ausrichtung von Spielen während der
Landtage bestand59. Es ist deshalb naheliegend, davon auszugehen, dass dieses Motiv
mit Spielen in Verbindung steht, die in die Verantwortung eines sacerdos provinciae
fielen, wie z. B. anlässlich des Geburtstags oder des Jahrestags des Regierungsantritts
des amtierenden Kaisers.
Von den drei Männern in der Loge nimmt anders als auf dem ersten Typ nicht ein Beisitzer, sondern der Vorsitzende selbst eine aktive Rolle ein. Er hat seinen Kopf zum
preisverleihenden Senator gewendet und der Redegestus seiner rechten Hand ist wohl so
zu verstehen, dass er ihn direkt anspricht. Zu seiner Linken ist als Beisitzer ein Chlamydatus mit Schriftrolle platziert, während sein Pendant auf dem ersten Typ (Abb. 11) nicht
durch dieses Attribut ausgezeichnet ist. Die Inschrift auf der Tafel über der Loge lautet CEISIS GE. Dabei handelt es sich um eine lateinisch-griechische Mischschrift (mit
fehlerhafter Orthographie) für die verbreitete und aus dem Griechischen stammende
Akklamationsformel ZESES (bzw. gr. ΖΗΣΑΙΣ), die dem lateinischen Vivas (»Lebe!«)
entspricht. Derartige Akklamationen bzw. Glückwünsche finden sich zuhauf in christlichen Graffiti und Grabinschriften, aber vor allem auch auf Trinkgefäßen60. In letzteren
wird der Name des Beglückwünschten häufig nach der Formel ZESES/Vivas + Name
im Vokativ angeführt. Im Kontext einer Veranstaltung zu Ehren des Kaisers wäre neben
einem Namen der Genius (Schutzgott) des Kaisers naheliegend, dem traditionell im
Rahmen von Kulten und bei privaten sowie öffentlichen Gastmählern geopfert wurde61,
so dass die Inschrift stimmig zur Akklamation CEISIS GE[nie] ergänzt werden kann.
Dabei stellt die Nennung des genius wohl ein Rudiment der traditionellen religiösen
Praxis dar, da die öffentliche und private Verehrung des genius 392 durch Kaiser Theodosius I. (379–395) untersagt wurde und die Opfer im Kaiserkult bereits seit Konstatin
I. (306–337) abgeschafft waren62.
Eine Variante des Typs ist von nahezu quadratischem Format, wobei das Arenarund nur
angedeutet ist. Dieser Bildtyp erscheint vollständig auf einigen Dachziegeln aus Karthago,
einem großen Teller aus Ephesos (Abb. 15) und einem Fragment in München63.
Konsuln, Statthalter und venationes | 129
Abb. 16: Rekonstruktionszeichnung des Motivs auf
den Dachziegeln aus Karthago und dem Teller aus
Ephesos. Zeichnung von M. Ober / RGZM.
Abb. 17: Kupfermünze (Centencionalis), geprägt 401403 in Konstantinopel 401-403 für Honorius. Quelle:
Kunsthistorisches Museum Wien, Münzkabinett, Inv.Nr. RÖ 95174.
Die Figurenanordnung und Attribute der Personen in der oberen Bildzone sind unverändert (Abb. 16). Durch das reduzierte Format fällt jedoch die Darstellung der Arena
weg. Als wesentlicher Unterschied ist die abweichende Inschrift hervorzuheben. Sie
lässt sich nach Ausweis der Ziegel aus Karthago zu MVNERE TRIBVS XIII ergänzen
(»Vom Festspiel für die drei, 13«), wobei ein Fragment in Mainz als Variation des Zahlzeichens XIIII aufweist64. Im Kontext des Kaiserkultes kann es sich dabei eigentlich nur
um Festspiele zu Ehren von drei Kaisern handeln. Dies wird umso wahrscheinlicher,
wenn man die drei oblongen Strukturen in einem rechteckigen Feld über dem Kopf des
Priesters beachtet (Abb. 15). Dabei handelt es sich um fast bis zur Unkenntlichkeit stilisierte Kaiserbüsten. Ein den ›Büsten‹ in den Grundzügen vergleichbares Bildschema
ist von einer Serie von Bronzemünzen bekannt, die in Konstantinopel für die Kaiser
Arcadius, Honorius und Theodosius II. geprägt wurden (Abb. 17)65. Die gepunktete
Kontur im oberen Bereich der ›Büsten‹ wird die von Perlen gesäumte Kontur eines Helmes angeben, die kleinen Kreise links des ›Halses‹ vermutlich eine Rundfibel und die
schräg verlaufende Linie neben der rechten ›Büste‹ eine geschulterte Lanze 66. In Analogie zum Münzbild gehört die gebogene Line unter der Lanze zu einem Rundschild,
der teilweise von der Schulter des Kaisers verdeckt wird.
Was die Zahlzeichen XIII und XIIII angeht, so ist im Kontext eines provinzialen Kaiserkultes ein Bezug zum Regierungsjahr eines Kaisers naheliegend. Das 13. und das
14. Regierungsjahr des Honorius fällt auf die Jahre 406/407. Dieses Datum kommt als
Bezugsrahmen für das Motiv und das Inschriftenformular durchaus in Frage, zumal
die drei Kaiser zu dieser Zeit auch gemeinsam im Bild erscheinen, und zwar sowohl auf
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dem Zepter des Konsuls Anicius Auchenius Bassus (Abb. 2; Katalog-Nr. 92) als auch auf
den spätesten Bronzeemissionen des Arcadius (406?–408) und Münzgewichten sowie
Goldbarren67. Zudem errichtete der Senat 406 nach dem sehr bedeutenden Sieg des Heermeisters Stilichos über die Goten des Radagaisus bei Faesulae (nahe Florenz) allen drei
Kaisern in Rom einen Ehrenbogen mit Standbildern68. Es ist somit als sehr wahrscheinlich anzusehen, dass die Festspiele dieses Bildtyps zu Ehren der in den Jahren 402–408
gemeinsam regierenden Kaiser der theodosianischen Dynastie ausgerichtet wurden.
Die beiden Haupttypen der Tribunalszenen mit der ikonographischen Differenzierung
der Personen beiderseits der Loge sowie die unterschiedlichen Inschriften legen nahe,
dass die Bildtypen venationes darstellen sollen, die zu verschiedenen Anlässen und unter
Beteiligung verschiedener Typen von Würdenträgern unter Vorsitz eines Provinzialstatthalters ausgerichtet wurden. Dabei ist beim ersten Bildtyp (Abb. 11) ein distanziertes
Verhältnis zwischen dem Vorsitzenden in der Loge und dem preisverleihenden Senator
festzustellen, der nur von einem der Beisitzer angesprochen wird. Es ist deshalb davon auszugehen, dass der Vorsitzende allein für die Ausrichtung verantwortlich war, die
durch die Darstellung verschiedener Tiere als besonders aufwändig präsentiert werden.
Wie bereits erwähnt, könnte hier das im gesamten Reich vom 1. bis 4. Januar gefeierte
Neujahrsfest der Anlass sein. Die Feier am 3. Januar war dabei mit Spielen nicht nur in
den Haupt- und Residenzstädten (allen voran Rom und Konstantinopel) sondern auch
in einigen Provinzmetropolen verbunden, wo sie von den Statthaltern ausgerichtet wurden69. Die Ergänzung einer Büstenkrone bzw. deren spätere Retusche beim preisverleihenden Senator auf der Variante des Bildtyps (Abb. 13) lässt vermuten, dass dieses Bildformular nachträglich ebenfalls für den Kontext von Festspielen unter Beteiligung eines
Kaiserpriesters angepasst wurde.
Für die Interpretation des zweiten Bildtyps bedeutsam ist m. E. die direkte Ansprache
des Kaiserpriesters durch den Vorsitzenden, wodurch anders als beim ersten Typ (Abb.
11, 13) eine direkte Beziehung beider Personen zum Ausdruck gebracht wird. Die sacerdotes provinciae bekleideten unter der Elite einer Provinz die höchste Ehrenstellung, welche
auf der Ebene der Reichsverwaltung mit dem Prestige eines consul ordinarius vergleichbar war, zumal in manchen Provinzen wie bei den Konsuln das Jahr (der Provinzära)
nach ihnen benannt wurde70. Der Vorsitz eines Statthalters bei Spielen, die in die Verantwortlichkeit eines sacerdos provinciae fielen, dürfte damit zusammenhängen, dass in
der Spätantike zunehmend die Statthalter in den Provinzen im Rahmen ihrer öffentlichen
Funktion Spiele aus Steuermitteln gemeinsam mit lokalen Euergeten finanzierten, und
zwar vornehmlich in ihren Amtssitzen71. Von den regelmäßigen Kaiserfesten kommt für
die Fassung mit der Inschrift CEISIS GE[nie] am ehesten ein Bezug zum Geburtstag des
Kaisers in Frage. Seit der Zeit des Augustus war der Geburtstag des Kaisers das Hauptfest des genius Augusti, an dem ihm geopfert und in Rom und den Provinzen Bankette,
Speisungen sowie Spiele ausgerichtet wurden72.
Konsuln, Statthalter und venationes | 131
Die Variante des Motivs mit der Inschrift MVNERE TRIBVS legt dagegen Festspiele zu
Ehren aller drei amtierenden Kaiser nahe, die wahrscheinlich mit der Feier des Triumphes
über die Goten von 406 in Zusammenhang stehen und möglicherweise für eine gewisse
Zeit jährlich wiederholt wurden73.
Geschirr für imperiale Feste
Die Imitation der Motivik von Elfenbeindiptychen bei bestimmten Gefäßtypen erfolgte
offensichtlich aufgrund der Assoziation zur Geschenkpraxis der Senatsaristokratie. Dabei
führen die Keramikgefäße das Geschenkpaar aus Silbergefäß und Diptychon in einem Objekt zusammen. Gleichzeitig ist über die Motive ein Bezug zu zentralen und im gesamten
Reich gefeierten Festen gegeben, die für die Ideologie des Kaisertums eine wichtige Rolle
spielten. Dabei repräsentieren die Konsuln das zentrale Neujahrsfest in den Zentren des
Reiches Rom und Konstantinopel, die Bilder mit Bezug zu Festspielen unter Vorsitz des
Statthalters und unter Beteiligung von Kaiserpriestern die provinzielle Version regelmäßiger Festtermine. Zusammengenommen reflektieren die Motive das römische Reich als
Festgemeinschaft, indem die Perspektive der Reichszentralen Rom und Konstantinopel
mit derjenigen der Provinzmetropolen verbunden wird. Dadurch sind die Gefäße mit diesen Bildserien dezidiert als ›Festtagsgeschirr‹ charakterisiert, welches wahrscheinlich für
eine Verwendung in eben diesen Festkontexten bestimmt war. Die Imitationen der charakteristischen Diptychonmotive auf den Keramikgefäßen dienen sicher wie ihre Vorbilder
aus Elfenbein zur Kommemoration der Festereignisse74. In Analogie zu den wertvollen
silbernen missoria (Abb. 1) ist eine Verteilung der deutlich günstigeren Keramikgefäße an
weniger bedeutsame Empfänger vermutet worden75. Angesichts der Funktion als Tafelgeschirr ist jedoch wohl eher eine Verwendung im Rahmen von Festessen anzunehmen.
Im Rahmen öffentlicher Gastmähler (epulae publicae), die fester Bestandteil römischer
Festkultur waren, aber auch während der Spiele im Amphitheater oder im Circus spendierten die Festpatrone bzw. die Spielgeber ihren Mitbürgern üblicherweise Speisen oder
eine Essensration zur Mitnahme76. Das Neujahrsfest wurde in allen Städten des Reiches
mit reichlich Essen und Trinken begangen77. Bei Kaiserkultfesten in den Provinzen sind
ebenfalls Essensverteilung und Bankette bezeugt, die reiche Bürger und insbesondere die
Kaiserpriester auszurichten hatten78.
In diesem Zusammenhang ist für (die bislang nicht bezeugten) Gefäße mit der Reproduktion des offiziellen Konsulardiptychons des Anicius Auchenius Bassus (Katalog-Nr. 92) eine
dezidierte Auftragsbestellung für die Speisungen bzw. Essensverteilungen im Rahmen der
Festspiele an den Januarkalenden des Jahres 408 in Rom denkbar. Hendrik Wagner betont
die Personalisierung des Objekts durch Bildnis und Inschrift und vermutet deshalb eine
direkte Beziehung zwischen Anicius und dem Empfänger des Objekts, mutmaßlich eines
132 | Zwischen Dionysos und Christus
Klienten oder höheren Bediensteten79. Auch für die Bildserien des Senators Theophilus
(Abb. 6, 8) erscheint es nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Auftragsbestellung
für einen spezifischen Festkontext handelt. Die Fundorte der anonymen Nachahmung
des Diptychonmotivs des Bassus (Abb. 4) in Nordafrika80 sowie von Exemplaren der
Rufius Festus-Serie in Ägypten (Abb. 10) und in Syrien bieten aber für diese Exemplare
keine offensichtlichen Anhaltspunkte für eine intendierte Verwendung in Rom. Wagner
vermutet, dass der Konsul des Jahres 439 Rufius Postumius Festus mittels der Keramikgefäße seinen nordafrikanischen Klienten gegenüber seine konsularische Würde anzeigen
wollte81. Es ist jedoch auch denkbar, dass die durch Inschriften personalisierten Motive
dadurch zu erklären sind, dass die genannten Personen in einer besonderen Beziehung
zur Region der Werkstätten bzw. den primären Absatzmärkten standen. Zumindest für
die ursprünglich aus Afrika stammenden Anicier sind Landgüter in Nordafrika (u.a. in
Zentraltunesien) nachgewiesen, auf denen sich zumindest für das 3. Jh. auch Töpferwerkstätten befanden82. Deshalb ist bereits vermutet worden, dass auch im 4. und 5. Jh.
noch eine Verbindung der Anicier zur Keramikindustrie bestand und die Werkstätten
deshalb vielleicht auch Zugang zum Diptychon des Anicius Auchenius Bassus hatten83.
Für die Rufier ist Landbesitz in Nordafrika ebenfalls vorauszusetzen84. Sollte Theophilus
mit Flavius Anthemius Isidorus Theophilus identisch sein, dann ergibt sich ein Bezug zu
einer einflussreichen senatorischen Familie aus Ägypten (einem wichtigen Absatzmarkt),
deren Mitglieder in der östlichen Reichshälfte höchste Staatsämter bekleideten85. Damit
würden die Motive mit Namensnennung einerseits als Symbolbilder für bestimmte Festereignisse fungieren und gleichzeitig aus der Perspektive der afrikanischen Provinzen
Vertreter aristokratischer Familien mit regionalem Bezug als stellvertretende Identifikationsfiguren für diese Feste vorführen. Es ist somit nicht unbedingt davon auszugehen,
dass es sich bei den Keramikgefäßen mit Namensnennung wie bei den Elfenbeindiptychen und den begleitenden Silberschalen (Abb. 1) um Artefakte einer persönlichen Beziehung zwischen der genannten Person und dem Empfänger handelt. Eine Funktion als
Symbolbilder für wiederkehrende Festereignisse muss vor allem auch für die anonymen
Darstellungen von Konsuln, Senatoren, Statthaltern und Kaiserpriestern angenommen
werden, die als stellvertretende Protagonisten im gesamten Imperium begangene Feste
bzw. Festtermine repräsentieren. Die Werkstätten schufen damit ein imperiales Festtagsgeschirr, das in allen Provinzen verstanden und abgesetzt werden konnte. Damit waren
diese Gefäße für jeden Festpatron im gesamten Reich ein geeignetes Ausdrucksmittel, um
die von ihm ausgerichteten privaten Gastmähler, öffentlichen Bankette oder Speisegaben
an diesen Festterminen aufzuwerten.
Konsuln, Statthalter und venationes | 133
ANMERKUNGEN
1
Bauer 2009, 41–45.
2
Cameron 1992, 181 f. Vgl. auch Engemann 2008.
3
Cameron 2013, 192; Eastmond 2010, 750 f.
4
Cameron 2015, 275–280, Abb. 15.
5
Bauer 2009, 45; Cameron 2013, 192.
6
Vgl. Wagner 2021, 254.
7
Engemann 2008, 73–77; Garbsch 1980, 196; Salomonson 1962, 53; Fuhrmann 1940, 93.
8
Mackensen 2014, 254–256.
9
Mackensen 2004, 794–799; Spier 2003.
10 Mackensen 2004, 797 f. Abb. 4; Spier 2003, 353.
geschlagen worden, z. B. Kat. Frankfurt 1983, 689,
Nr. 266 (D. Stutzinger). Dies kann jedoch nur für
die Vorlage des Diptychons gelten. Aufgrund der
Typologie des Staurogramms auf dem Fragment in
Kairo (Abb. 6) kommt auch eine Entstehung in der
zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts in Frage. So
entspricht das Staurogramm typologisch weitgehend der Stempelform Hayes 289 B der Hauptphase des Stils D (2. Hälfte 5. Jh.). Hayes 1972, 273,
Nr. 289 B, Abb. 54 b–c; Mackensen 2019, 164, 171,
Abb. 81, 7–11: zweite Hälfte 5. Jh. Vergleichbar
sind die eingerollten Kreuzarmenden sowie das x
am Kreuzungspunkt der Hasten mit den dazwischen liegenden Punktornamenten.
11 http://medaillesetantiques.bnf.fr/ark:/12148/
c33gbf9f0 (15.8.2022); Olovsdotter 2005, 23 f., Nr.
3, Taf. 3; Volbach 1976, 30, Nr. 2, Taf. 2.
23 Delbrück 1929, 256–258, N. 65A (aus Knochen);
Boin 2013, 213-216, Abb. 53 (aus Elfenbein). Vgl.
Salomonson 1973, 21–24, Abb. 14–15.
12 Zur mappa s. Smith 1999, 180, und Olovsdotter
2005, 88 f.
24 So bereits Salomonson 1973, 24; Salomonson
1962, 67. Zum Fragment der Elfenbeintafel in der
Walters Art Gallery in Baltimore s. https://art.
thewalters.org/detail/38128/figure-of-a-man
(15.8.2022); Volbach 1976, 43, Nr. 37, Taf. 18.
13 RGZM Mainz, Inv.-Nr. 40849. Mackensen 2014,
241, Abb. 3; van den Hoek 2013a, 137 f., Abb. 5;
Bauer 2009, 56, Abb. 53; van den Hoek 2006, 200 f.,
Abb. 15; Mackensen 2004, 794, Abb. 1.
14 van den Hoek 2013; van den Hoek 2006 (als Deckel
angesprochen). Mackensen 2014, 255, hat darauf
hingewiesen, dass es sich bei dem ›Deckel‹ nicht um
ein Endprodukt, sondern um eine Patrize handelt.
15 Mackensen 2014, 241 f.
16 Fourlas 2010, 209, mit Anm. 62, Abb. 10.
17 Zu Roma und Constantinopolis als Begleiter der
Konsuln Olovsdotter 2005, 97–110; Bühl 1995, 231.
18 Fragment in Koptisches Museum, Kairo, Inv.-Nr.
8978: Bejaoui 1997, 97, Nr. 44, Abb. 44, 44a; Garbsch
1980, 182, Abb. 26; Salomonson 1973, 24, Abb. 18;
Salomonson 1962, 66 f., Taf. 20,1; Strzygowski 1904,
227, Nr. 8978, Abb. 280. Flasche in RGM Köln, Inv.Nr. KL 516: Mackensen 2019, 241, 243, Abb. 112;
Bejaoui 1997, 104, Nr. 51, Abb. 51; Kat. Frankfurt
1983, 689, Nr. 266 (D. Stuzinger); Salomonson 1973,
23 f., Abb. 17a–b. Zuschreibung der Flasche zur
späten Produktionsperiode von Sidi Marzouk Tounsi
in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. bis ins frühe 6. Jh.:
Mackensen 2019, 245.
19 Zur Ansprache als Christus Kat. Frankfurt 1983,
689, Nr. 266 (D. Stutzinger). Vgl. Bejaoui 1997,
104, Nr. 51, Abb. 51.
20 RGZM Mainz, Inv.-Nr. O.41380.
21 Martindale 1980, 1109, s. v. Theophilvs 7.
22 Zu den Merkmalen des Figurenstils der theodosianischen Zeit Kiilerich 1993, 187-189. Für die
Flasche sind Datierungen ins frühe 5. Jh. vor-
134 | Zwischen Dionysos und Christus
25 Die Arbeitsweise mit der Verwendung zahlreicher
Versatzstücke, mit denen Form- und Figurentypen an neue Kontexte angepasst wurden hat zu
Löwenstein 2015, 662–666, 784–802, herausgearbeitet.
26 Zur Ikonographie des Fragments ausführlich Salomonson 1973. Weiterhin Bühl 1995, 171–175.
27 Entgegen der ursprünglichen Rekonstruktion des
Motivs durch Salomonson 1973, 42, Abb. 28, mit
zwei flankierenden Personifikationen postuliert
Bühl 1995, 170, die Rekonstruktion mit nur einer
Personifikation.
28 So Cameron 2015, 277 f.
29 Olovsdotter 2005, 34-38, 107–114, Taf. 7; Bühl
1995, 221–224, Abb. 111 (zur Verwandtschaft
des Bildformulars mit dem Fragment im Museum
Benaki ebd. 173 f.); Volbach 1976, 31, Nr. 5, Taf. 6;
Delbrück 1929, 100, Nr. 6.
30 Zu diesem Motiv ausführlich Mackensen 2014 mit
einem Katalog aller bekannten Exemplare und
Fragmente dieses Typs.
31 Mackensen 2014, 243 f.
32 Lesung der Inschrift nach Mackensen 2014, 245 f.,
253. Zur Inschrift s. auch Salomonson 1962, 60 f.
Die wörtliche Übersetzung würde lauten »Rufius
Festus gibt das Loslassen ziemlich wilder Tiere«.
33 Mackensen 2014, 249 f.
34 Zu diesem Konsul Jones – Martindale – Morris
1971, 467, s. v. Festus 2. Auch Wagner 2021,
255–257, spricht sich für den Konsul des Jahres
439 aus. Mackensen 2014, 254, plädiert für den
Dichter Postumius Rufius Festus, der 333–336 als
Proconsul in Africa amtierte, wobei er von der in der
älteren Forschung angenommenen Amtszeit in den
350er Jahren ausgeht. Jones – Martindale – Morris
1971, 336 f., s. v. Postumius Rufius Festus signo
Avienius 12. Zur Identität mit dem Dichter Postumius Rufius Festus Avienius s. Dorfbauer 2012. Zur
zeitlichen Eingrenzung der Lebenszeit des Rufius
Festus und seiner Amtszeit als proconsul Africae
s. die ausführliche Diskussion bei Dorfbauer 2012,
267–271. Angesichts der Datierung der Platten ab
ca. 440 halte ich einen Bezug zum Proconsul des
4. Jahrhunderts für ausgeschlossen.
35 Mackensen 2014, 247 f.
36 Mackensen 2014, 258, Nr. F. 2.1, Abb. 11.
37 Zur traditionellen Form der fasces s. die zahlreichen Bildbeispiele bei Schäfer 1989. Zur gängigen
spätantiken gebogenen Form der fasces Dennert
2005, 61–63, Abb. 1–4; Delbrück 1929, 64 f. – Zu
den fasces als Zeichen der magistratischen Amtsgewalt generell und von Provinzstatthaltern Schäfer 1989, 206–217. Die Ansprache des Vorsitzenden in der Loge als möglichen Konsul oder Kaiser
durch Wagner 2021, 257, 260 ist unbegründet. Die
mappa ist kein exklusives Attribut der Konsuln
(Smith 1999, 180) und für einen Kaiser wäre ein
Diadem vorauszusetzen
38 Delbrück 1929, 11 f.
worden (z. B. Engemann 2008, 73), ohne aber
daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass es
sich nicht um einen Kaiser handeln kann. Brands
1983, 126 f., interpretiert den Vorsitzenden als
Kaiser und sieht die Pferdeführer als Bestandteil
der kaiserlichen Leibwache an, kann dafür jedoch
keine ikonographischen Parallelen benennen.
Gängig sind dagegen auf spätantiken Bildzeugnissen Reitknechte oder Kutscher, die ein Rennpferd
führen. So z. B. auf Kontorniaten. Alföldi – AlföldiRosenbaum 1990, 208–210, Rs. Nr. 193–197. Die
Verbindung von Pferdeführern und einer Tribunalszene tritt auf den Elfenbeindiptychen des Anastasius (Konsul 517) auf (Volbach 1976, 35–37, Nr.
16, 18–21, Taf. 8–9). Dort erscheinen im Register
unter dem thronenden Konsul zwei als Amazonen
angesprochene weibliche Pferdeführerinnen, die
als Anführerinnen der Prozession der siegreichen
Wagenlenker oder als Vertreter der Zirkusfraktionen interpretiert werden (Olovsdotter 2005, 125).
Die Glasschale zeigt m. E. die an das runde Format
angepasste Variation des Tribunalmotivs, wobei die
Pferdeführer als charakteristische Bildelemente
für Wagenrennen im Circus seitlich der Loge positioniert wurden, da im unteren Schalensegment
nicht ausreichend Platz vorhanden war. In Analogie
zu den hier präsentierten Tribunalszenen mit
Statthaltern als Spielgebern (Abb. 11, 13–16)
wird es sich bei der Hauptperson auf dem Glasschalenfragment um einen magistratischen Spielgeber handeln.
39 RGZM Mainz, Inv.-Nr. O.39817: Engemann 2014,
62, Abb. 53; Bauer 2009, 55, Abb. 51.
50 Zu der Elfenbeintafel Olovsdotter 2005, 16–20,
Taf. 1; Volbach 1976, 50 f., Nr. 54, Taf. 28.
40 So Engemann 2008, 76.
51 Guéry – Slim 1998, 202-206, Abb. 5-6; Kat. New
York 1987, 224–227, Nr. 88.
41 Puk 2014, 158, 188, mit Anm. 203; Müller 1909,
485.
42 Mattheis 2014, 104; Meslin 1970, 61–63; von Gonzenbach 1968, 109.
43 Heil 2009, 193 f. Zu den vota-Inschriften auf Münzen s. auch Burgess 1988.
44 Zu silbernen Largitionsschalen mit vota-Inschriften Beyeler 2011, 250–319, Nr. 7–8, 10, 12–20,
22–24, 27–28, 57, 61, 65–66, 70, 81.
45 Heil 2009, 192.
46 Heil 2009, 192 f.
47 Heil 2009, 193, mit Anm. 78.
52 Guéry – Slim 1998, 204. Zu Fibeln mit herabhängenden Perlenschnüren als Insignien hochrangiger
Würdenträger s. Bonnekoh 2013, 324, Taf. 20,1,
und 346 f., mit Anm. 328, Farbtaf. 48,5.
53 Museum Benaki, Athen, Inv.-Nr. 12427: Cameron 2013, 182, 185, Abb. 7; van den Hoek 2006,
204, Abb. 24; Garbsch 1980, 173, Nr. E2, Abb. 16;
Salomonson 1969, 12, Abb. 14. Die Retouchierung
der Büstenkrone hat bereits Salomonson 1973, 28,
Anm. 88, Abb. 8 beobachtet. Das Fragment weicht
durch den angedeuteten Juwelenbesatz auf der
Säule und den Stil von der Matrize aus El Djem ab.
48 Zum Glasschalenfragment vom Forum Romanum
in Rom Nagel 2020b, 22 f., Nr. 7, Abb. 19–20, mit
der älteren Forschungsliteratur. Zur Datierung in
theodosianische Zeit s. Tedeschi 1991/1992.
54 Derartige Stäbe bei Soldaten sind z. B. in den Fresken des Kaiserkultraumes in Luxor (um 300) und
in den Bodenmosaiken von Piazza Armerina (2. H.
4. Jh.) zu finden: Deckers 1979, 628, Abb. 18, 639,
Abb. 24–25; McFadden 2015, 121, Abb. 6.18.
49 Für die in der Forschungsliteratur gängige Ansprache der Hauptperson als Kaiser ist in theodosianischer Zeit ein Diadem vorauszusetzen. Das
Problem des fehlenden Diadems ist zwar bemerkt
55 Zu den Kaiserpriestern allgemein Gottlieb 2001,
1104–1135; Mattheis 2014, 52-56; Clauss 1999,
403–407 (Provinzialoberpriester). Zur Krone
mit Kaiserbildnissen (bis zu 15) als Insignie der
Konsuln, Statthalter und venationes | 135
Kaiserpriester bes. Alföldi-Rosenbaum 1983,
34–39; Fishwick 1991, 477 f.; Gottlieb 2001, 1118 f.
Der Kranz des eng verwandten Motivs auf dem bekannten Teller aus Ephesos (Abb. 15; Lit. in Anm.
63) wird üblicherweise als Büstenkrone eines Kaiserpriesters angesprochen. So z. B. Kat. Frankfurt
1983, 498 f., Nr. 103 (D. Stutzinger); Salomonson
1973, 28 f., Abb. 3; Fuhrmann 1940, 96. Rumscheid
2000, 90, dagegen interpretiert die Krone als
Schmucksteinkrone eines Alytarchen (zustimmend
Wagner 2021, 159; Engemann 2008, 74). Weiterhin bewertet Rumscheid 2000, 24 die Büstenkrone
primär als Zeichen der Agonothesie. Eindeutige
Anhaltspunkte für eine Schmucksteinkrone vermag ich jedoch nicht zu erkennen (vgl. z. B. die
Schmucksteinkrone ebd., Taf. 59,3–4 mit einem
Wechsel von runden und rautenförmigen Steinen),
zumal ein dem kaiserlichen Juwelendiadem nahestehendes Attribut in der Spätantike für Senatoren
nur schwer denkbar ist. M. E. dürfte es sich um
Büstenbilder handeln, die bei Büstenkronen des
3. Jhs. zuweilen unten und an den Seiten in einer
rechteckigen Rahmung gefasst sind (Rumscheid
2000, 128 f., Nr. 29, Taf. 17,3; ebd. 142 f., Nr. 64, Taf.
28–30), was die Zweiteilung aus halbmondförmiger
gebogener Linie und gefasster runder Struktur
erklären könnte. Im Rahmen der sogenannten
Tribunalszenen stellt die Büstenkrone ein Distinktionsmerkmal dar, das für die Charakterisierung
des preisverleihenden Senators zentral ist, da in
dem ersten Bildtyp auch barhäuptige Senatoren in
gleicher Funktion erscheinen (Abb. 11). Im Kontext
des 5. Jhs. und angesichts der weiten Verbreitung
dieser Bildserien ist m. E. nur eine Verbindung der
Büstenkrone mit dem Amt des Kaiserpriesters
einer Provinz denkbar, weshalb ich der Deutung
der älteren Forschung folge, zumal auf der Variante
des vorliegenden Motivs (Abb. 15–16) über dem
Kopf des Mannes mit der Büstenkrone drei stilisierte Kaiserbüsten dargestellt sind.
56 Gottlieb 2001, 1131.
57 Mattheis 2014, 52. Zu den epigraphisch bezeugten Kaiserpriestern im spätantiken Nordafrika s.
Leone 2013, 87–95 u. 245-254, mit einer Liste von
60 Inschriften des 4. bis 6. Jhs.
58 Mattheis 2014, 53–55. Zur Institution der Provinziallandtage s. Deininger 1965 und Kornemann
1900, bes. 820–826 (zur Spätantike).
59 Puk 2014, 176; Fishwick 2002, 199; Fishwick 1991,
574–584.
60 Zu den Kontexten der vivas-Akklamationen zusammenfassend Binsfeld 2006, bes. 35–38. Zu
zeses (und ζησαις) bzw. vivas als Bestandteil lateinischer und griechischer Glückwunschformeln und
Trinksprüche vor allem auf spätantikem Glasgeschirr s. Nagel 2020a, 240; Meredith 2009, 53–56;
136 | Zwischen Dionysos und Christus
Engemann 1972, 155 f., mit Anm. 14, 164–167, Abb.
4–5, 8–9, 11–12.
61 Zum genius Augusti Clauss 1999, 221–225.
62 Cod. Theod. XVI, 10, 12. Zum Ende der Opfer bei
kaiserlichen Geburtstagsfeiern Kantiera 2013, 45.
63 Dachziegel aus Karthago: Pringle 2005, 355, Abb.
7.12–13. Teller aus Ephesos: Rumscheid 2000, 195,
Nr. 187, Taf. 60,3 u. 61,1; Kat. Frankfurt 1983, 498
f., Nr. 103 (D. Stutzinger); Salomonson 1969, 12,
Abb. 13; Fuhrmann 1940, 93–99, Taf. 10–11. Online
mit Abbildung: https://www.khm.at/objektdb/
detail/54769/ (15.8.2022). Fragment in Archäologische Staatssammlung München, Inv.-Nr. 1970,
1796: Rumscheid 2000, 195 f., Nr. 188, Taf. 61,2–3;
Garbsch 1980, 171-173, Nr. E 1, Abb. 14, Taf. 18,6.
64 RGZM Mainz, Inv.-Nr. O.40770.
65 Zum Typus des frontal dargestellten Kaisers mit
Chlamys über dem Panzer, geschulterter Lanze
und von der Schulter weitgehend verdecktem
Schild Kent 1994, LXVI MF, 248, Nr. 85, 87, 90, Taf.
5. Zur Münze (Abb. 17) s. https://www.ikmk.at/
object?id=ID496748 (15.8.2022).
66 Auf dem Fragment in München (Anm. 63) ist die
geschulterte ›Lanze‹ nicht vorhanden.
67 Münzen: Kent 1994, 72, 130 f.; Kent 1991, 54 f., Taf.
18, 128–137. Goldbarren: Curta 1990, 271 f., Abb.
3, 9, 11–14.
68 Zur Schlacht s. Wijnendaele 2016. Zum Ehrenbogen bzw. der überlieferten Inschrift (CIL VI, Nr.
1196) Walser 1987, 67 f. Für den Bogen wird zuweilen auch eine Errichtung in Zusammenhang mit
den Siegen über die Goten Alarichs bei Pollentia
und Verona im Jahr 402 vermutet. So Lega 1993,
79 f. Das Monument befand sich anscheinend
nahe der Kirche S. Oroso. So zuletzt Liverani 2007,
85–89, Abb. 2:1
69 Puk 2014, 158, 188, mit Anm. 203; Müller 1909, 485.
70 Zur Ehrenstellung der Kaiserpriester s. Gottlieb
2001, 1112 f.; Salomonson 1973, 27 f. (bes. zur
Eponymität); Delbrück 1929, 9.
71 Puk 2014, 99–104.
72 Kantiera 2013, 43, 45 f.; Fishwick 2004, 247–249;
von Gonzenbach 1968, 106-108; Schmidt 1908, 25 f.,
59–64.
73 Zu kaiserlichen Siegesfeiern als regelmäßige
Festtermine im Staatskalender des 4. und 5. Jhs.
Salzmann 1990, 137–139; Herz 2003, 54–67.
74 van den Hoek 2006, 204.
75 Dunbabin 2016, 241, Abb. 8.4; Fuhrmann 1940, 93.
76 Zu öffentlichen Gastmählern Donahue 2017,
65–145; Dunbabin 2003, 71–79. Zur Speisung des
Publikums während der Spiele Delbrück 1929, 72
f.; Friedländer 1922, 16 f. mit Quellenbelegen. Zu
Verköstigungen im Anschluss an Spiele vgl. Puk
2014, 113 f.
77 Müller 1909, 481 f.
78 Siehe dazu bes. Fishwick 1991, 585-590; Clauss
1999, 334. Für die Spätantike bes. Mattheis 2014, 57.
79 Wagner 2021, 254.
80 Fragment (Pendant zu Abb. 4) aus den AntoninusPius-Thermen in Karthago: van den Hoek 2006,
200. 209 f. Abb. 13; Garbsch 1980, 182 Abb. 25;
Salomonson 1969, 9 Abb. 7; Salomonson 1962 , 65
f. Taf. 19, 3 a-b. Das Motiv des Fragments wird wie
in Abb. 5 zu ergänzen sein.
81 Wagner 2021, 257.
82 So Salomonson 1973, 17, Anm. 50; Salomonson 1972,
104, Anm. 84. Siehe auch van den Hoek 2006, 214 f.
mit Verweis auf die von Salomonson 1972, 104, Anm.
84, angeführten nordafrikanischen Tonlampen des
2./3. Jhs. mit der Aufschrift ANICIORVM und ANICIVS.
83 van den Hoek 2006, 204–215. Vgl. bereits Salomonson 1973, 17, Anm. 50: »Die Verbindung solcher
Familien mit der afrikanischen Töpferindustrie ist für
ein richtiges Verständnis des Aufkommens stadtrömischer Repräsentationsthemen auf den Tonschalen des 4. Jhs. vielleicht nicht ohne Bedeutung.«
84 Zur Beziehung der Rufier nach Nordafrika s. Wagner
2021, 256 f.
85 Sein Vater Flavius Anthemius Isidorus stammte
gebürtig aus Ägypten und bekleidete 435–436 das
bedeutende Amt des praefectus praetorio Orientis
sowie 436 das (östliche) Konsulat. Martindale
1980, 631–633 s. v. Isidorvs 9. Sein Großvater
Athemius, der wohl wie sein Sohn aus Ägypten
stammte, war ebenfalls Prätorianerpräfekt des
Ostens und östlicher Konsul im Jahr 405. Martindale 1980, 93–95, s. v. Anthemius 1.
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AUTOR
Dr. Benjamin Fourlas
Römisch-Germanisches Zentralmuseum – LeibnizForschungsinstitut für Archäologie, Kompetenzbereich
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benjamin.fourlas@rgzm.de
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