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Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre

2016, Centenary of Jaroslav Palliardi's Relative Chronology of the Neolithic and Aeneolithic (1914-2014)

Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 67 NEUES ZUR BANDKERAMIK IN SACHSEN: DIE LETZTEN 25 JAHRE Harald Stäuble „es ist nicht richtig, wenn man ohne weiteres den inhalt einer Wohngrube für gleichzeitig hält und behauptet, dass die gefundenen Artefakte deshalb gleichzeitig sein müssen, weil sie in einer und derselben Wohngrube ausgegraben wurden.“ (Palliardi 1914, 256) GRUNDLAGEN Im Freistaat Sachsen wurde im März 1993 ein neues Denkmalschutzgesetz verabschiedet1. Neben dem verbesserten Schutz von archäologischen Denkmalen, bot es auch eine bessere Grundlage für die archäologische Betreuung von unausweichlichen Bauprojekten, indem darin die Verursacherregelung festgeschrieben wurde. Demnach sind die Bauherren und somit die Verursacher vor allem größerer Eingrife für die Rettung jener archäologischen Denkmale mit verantwortlich, die im Zuge der Bau- oder Abbauarbeiten zerstört werden würden und müssen sich daher an den Kosten der Ausgrabungen und Dokumentationen beteiligen. Die Einhaltung dieser Regelung und vor allem die konsequente Durchführung von archäologischen Ausgrabungen mit einem größeren zeitlichen Vorlauf führte dazu, dass nicht – wie früher üblich – nur die beim Bau angetrofenen, manchmal dadurch schon gestörten Befunde im wahrsten Sinne des Wortes vor deren Zerstörung gerettet wurden, sondern man ermöglichte damit reguläre Ausgrabungen mit einer angemessenen Zeit- und Personalkalkulation für alle Fundstellen2. Freilich sind „angemessen“ ebenso wie die gesetzliche Regelung, dass diese für den Bauherren stets „im Rahmen des Zumutbaren“ bleiben müssen, relative Begrife, die sich sowohl auf die Qualität und Quantität der archäologischen Befunde selbst beziehen, zugleich aber auch in Relation mit dem Bauprojekt bzw. den Bauherren gesetzt werden müssen. Diese unterschiedlichen Perspektiven führen zwar gelegentlich zu aufwändigen Verhandlungen auf unterschiedlichen Ebenen verwaltungsrechtlicher und politischer Organisationen, wurden bislang jedoch stets außerhalb gerichtlicher Verhandlungen erfolgreich gelöst und durch öfentlich-rechtliche Vereinbarungen geregelt. Dementsprechend verlangen solche Verhandlungen stets Kompromissbereitschaft von den Bauherren auf der einen und den Denkmalplegern auf der anderen Seite. Die Intensität der notwendigen Untersuchungen muss angemessen sein, der Zeit- und Kostenrahmen in einer vernünftigen Balance gehalten werden, die keine extremen Forderungen weder in die eine noch in die andere Richtung beinhalten dürfen3. Die projektbezogenen archäologischen Untersuchungen bleiben dann zwar per Deinition – bzw. aufgrund der Ursache und der dadurch bedingten zeitlich-räumlichen Notwendigkeit – immer noch ‚Rettungsgrabungen‘, sind es aber nicht in der Durchführung4, zumindest nicht, wie sie vor 1990 erfolgen mussten, als sowohl die inanzielle und personelle Unterstützung weitgehend fehlte (mit Bezug auf Großprojekte5). 1 2 3 4 5 Smolnik, 2010a, 45–46. Zu den davor geltenden Denkmalschutzgesetzen in Sachsen s. Schulze-Forster/Strobel, 2010. Übersichtliche Darstellungen mit Bezug auf die Braunkohlen- und Trassenarchäologie s. Stäuble, 2010a; für die Stadtarchäologie s. Westphalen, 2010. Innerhalb von Großprojekten wurden immer wieder Experimente durchgeführt, bei denen einzelne kleine Flächen (z.B. im Zuge des Neubaus der Zufahrt zur BAB 17 im Bereich der Ausgrabungen in Dresden-Nickern, NIE-06) oder einzelne Befunde herausgesondert und besonders ausführlich, quasi ‚paläolithisch‘, d.h. mit dreidimensionaler Einzelfundeinmessung und weiteren detaillierten Dokumentationsvorgängen ausgegraben wurden (Kretschmer et al., 2014, 47). Die Fragestellung war dabei einerseits, ob die dadurch generierte große Informations- und Datenmenge ein besseres Verständnis der Genese eines Befundes erbringt und über die Kombination der Funddaten mit der Sedimentanalyse Erkenntnisse über den Prozess der Verfüllung erlangt werden können. Andererseits soll damit in regelmäßigen Abständen getestet werden, ob dieser erhebliche zeitliche und somit auch inanzielle Mehraufwand gerechtfertigt ist und, wenn ja, was das Übertragen auf große Flächen de facto zeitlich und inanziell bedeuten würde (Hoga, in Vorb.). Ender, 2010. Stäuble, 2010a, 69, 75. 68 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology Als wichtigstes Ziel der denkmalplegerischen Arbeit bei unvermeidbaren Bodeneingrifen6 sollte demnach an erster Stelle die Verantwortung stehen, das Gesamtbild der archäologischen Denkmäler so vollständig wie möglich zu erfassen, ungeachtet schon vorab bekannter Forschungsstände und zwingend jenseits jeweils persönlicher Untersuchungsschwerpunkte. Projektbezogene Ausgrabungen sollten daher stets als Anlass im Sinne von zufälligen Stichproben betrachtet werden, um damit bekannte Siedlungsmuster zu hinterfragen oder überhaupt erst kennenzulernen7. Sie sind in diesem Sinne stets ein willkommenes Korrektiv für wissenschaftliche Prognosemodelle, dürfen letzteren allerdings nicht zum Opfer fallen, sollten z.B. große Bauprojekte oder der Abbau großlächiger Areale aufgrund solcher Prognosemodelle nicht untersucht werden8. SACHSEN VOR 1990 Um den heutigen Kenntnisstand der bandkeramischen Fundstellen und somit eventuell auch der damaligen Besiedlung unter dem Gesichtspunkt der Aktivitäten der letzten 25 Jahre aufzeigen zu können, muss man zunächst über den diesbezüglichen Stand der Forschung davor referieren. Da es hier vor allem auch um die denkmalplegerischen Aktivitäten nach 1990 geht, müssen wir uns an die Grenzen des heutigen Freistaates Sachsen halten. Diese sind erst wieder nach 1990 neu festgelegt worden und decken sich nicht vollständig mit jenen Ländern der DDR. Während Sachsen, wie es 1946/47 deiniert wurde, sich in etwa mit den Grenzen des heutigen Freistaates Sachsen deckte, änderte sich sein Aussehen durch die Verwaltungsreform von 1952, die die ehemaligen Länder zugunsten von 15 Bezirken weitgehend aulöste. Zwischen 1953 und 1990 war das Territorium des ehemaligen Landes Sachsen in die Bezirksterritorien Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt aufgeteilt bzw. neu zusammengestellt worden. 1954 wurde durch die „Verordnung zum Schutze und zur erhaltung der ur- und frühgeschichtlichen Bodenaltertümer“ ein „für das gesamte Territorium der DDR“ einheitliches Denkmalschutzgesetz gebildet, das „die älteren, z.T. völlig unzureichenden Regelungen“ ersetzen sollte9. Obwohl die fünf großen Landesmuseen – der faktisch aufgelösten Länder – neben der Rolle als Vermittler des Fundstofs, sowohl für die Forschung zuständig als auch für die Bodendenkmalplege verantwortlich waren, führte das eher zu einer stärkeren Trennung zwischen repräsentativer Forschung und täglicher Bodendenkmalplege10. Durch die Auswahl einiger verhältnismäßig weniger, staatlich bedeutender Forschungsprojekte, die zwar oftmals bodendenkmalplegerische Ursache hatten, vergrößerte sich sogar noch der Graben zwischen Bodendenkmalplege und Forschung. Das konnte auch die – nach russischem Modell – zentral koordinierende und beratende Funktion, des bei der Akademie der Wissenschaften in Berlin und im Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen angesiedelten „Beirats für Bodendenkmalplege“ nicht beheben, falls sie nicht sogar selbst Ursache für die repräsentativen Leuchtturm-Forschungsprojekte war11. Nach 1990 wurden viele Gebietsreformen von 1952 rückgängig gemacht, wenngleich die Zuschneidung auf die niemals ganz aus der Praxis verschwundenen fünf Länder übernommen wurde. Die 1952 Sachsen-Anhalt zugewiesenen Kreise Delitzsch, Eilenburg und Torgau und die ebenfalls 1952 dem Bezirk Cottbus einverleibten Teile der Oberlausitz kamen wieder zu Sachsen. Andere Altkreise wiederum, wie Altenburg und Schmölln des ehemaligen Bezirks Leipzig gingen an hüringen, während sich einzelne weitere Städte und Gemeinden nach einem Bürgerentscheid 6 Es geht hier somit nur um einen Bruchteil denkmalplegerischer Arbeit und zwar lediglich um jenen, der selbst zerstörerisch eingreifen muss, um unvermeidbare und nicht verschiebbare Eingrife, bei denen die archäologische Substanz – ob nun vorher bekannt oder nicht (s.o.) – auf jeden Fall zerstört werden würde und nicht um Bau- oder Abbau-Projekte, die auf die eine oder andere Art vermeidbar wären. 7 Stäuble/Steinmann/de Vries, 2007, 33–34. 8 vgl z.B. de Vries, 2013. 9 Herrmann, 1989, 15. 10 Diese Vorgehensweise war allerdings kein DDR-speziisches, sondern wohl eher ein Mentalitäts- und Zeitphänomen, das auch für die westlichen Bundesländern typisch war, wo sich die Landesarchäologien z.T. ebenfalls auf Prestigeprojekte konzentrierten (Planck, 1993, bes. 12–13), während die große Zahl an nachkriegsbedingten Bauvorhaben nicht oder nur unterbesetzt betreut werden konnten (Smolnik, 2010, 46). 11 Mit den im Konrad heiss Verlag just 1989 erschienenen zwei Bänden ist im „vierzigsten (und damit letzten, Anm. des Autors) Jahr des Bestehens der Deutschen Demokratischen Republik erstmals eine ausführliche Gesamtdarstellung der frühen Geschichtsepochen …“ gelungen (Herrmann, 1989), die eine gute Übersicht der Nachkriegsaktivitäten gibt. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 69 1992 für eine Zugehörigkeit zu Sachsen entschieden hatten. Diese zahlreichen Umstrukturierungen, die zu einer sehr bewegten Fund- und auch Ortsaktenhistorie führte, soll hier lediglich die unterschiedlichen Kartierungsgrundlagen erklären, die meist länder- bzw. bezirksbezogen sind. DIE BANDKERAMISCHEN REGIONEN SACHSENS IN IHRER NATURRÄUMLICHEN EINORDNUNG Mit Ausnahme von bislang noch vereinzelt und in kleinen Fundmengen der jüngeren Linienband- und Stichbandkeramik zugewiesenen Funde, die im Lausitzer Braunkohlenrevier um Uhyst12, aber neuerdings auch im Tagebau Reichwalde13 bekannt wurden, konzentrieren sich die Siedlungslandschaften des Frühneolithikums – das hier in traditionell mitteldeutscher Terminologie sowohl Linien- als auch die Stichbandkeramik einschließt und unter Bandkeramik zusammengefasst wird – auf das Dresdener Elbtal, das mittelsächsische Lößhügelland und jenen nordwestlichen Teil Sachsens, der Teile des Leipziger Tielandbeckens wie auch des südlich anschließenden Lößhügellandes umfasst14. Letztere ist insoweit als unvollständig zu erkennen, weil sie lediglich die östliche Peripherie eines weitläuigen, mitteldeutschen Verbreitungsgebietes bildet15. Die drei bandkeramischen Regionen Sachsens decken entsprechend unterschiedlich große Flächen, haben eine unterschiedliche Forschungstradition und unterliegen vor allem auch ganz verschiedenen denkmalplegerischen Zwängen. DIE AKTIVITÄTEN ZUR BANDKERAMIK BIS 1990 Von den relativ vielen kleineren Beiträgen zur Bandkeramik auf dem Territorium des heutigen Sachsen sollen lediglich jene Autoren hervorgehoben werden, die sich über größere Ausgrabungen und Forschungen mit dem hema auseinandersetzten, beziehungsweise grundlegende Arbeiten dazu verfassten16. Es sind vor allem jene Forscher, deren Arbeiten einen Bezug zu den Neufunden der letzten 25 Jahre haben. Dabei werden Sammler und Forscher, wie Max Näbe (1908), Karl Hermann Jacob (1911), später als Jacob-Friesen bekannt, und Johannes Deichmüller17 hier nicht näher besprochen, obwohl sie sich auf die eine oder andere Weise schon früh auf dem Feld der jungsteinzeitlichen Forschung verdient gemacht haben. Kurt Tackenberg (1899–1992) war der erste Inhaber des neu gebildeten Lehrstuhls für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Leipzig, jedoch nur drei Jahre lang dort tätig18. Dennoch hat er in dieser kurzen Zeit einige wichtige Grundlagen auch für die sächsische Archäologie geschaffen, die sich für die spätere Entwicklung der Bandkeramikforschung als von großer Bedeutung herausstellen sollten. Als erstes ist seine frühe Kooperation mit R. Kötzschke (1867–1949), dem Leiter des Leipziger Seminars für Landesgeschichte und Siedlungskunde zwischen 1906–1936 hervorzuheben, die vor allem durch die Verknüpfung von Landes- und Urgeschichte zu einem siedlungsarchäologischen Ansatz führte19. Dabei beschäftigte er sich z.B. auch mit den Befunden 12 13 14 15 16 Wetzel, 1988. Lieberman, 201. Zuletzt etwas detaillierter und mit weiterführender Literatur in Stäuble, 2010b. Preuß, 1998; Link, 2014. Darüber hinaus kann hier einerseits auf die übersichtliche Bearbeitungen der Bandkeramikforschung von E. Hofmann (1963, 15–24) verwiesen werden, andererseits indet man ein paar weitere regionale Akteure im „Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen (speziell zur Bandkeramik: Stäuble, 2010b), die Beiträge von M. Strobel zu einigen während des 3. Reichs in Sachsen tätigen Forscherpersönlichkeiten (Tackenberg und Radig) (Strobel, 2005; Strobel, 2006/07) und neuerdings auch in der Chronik zur Geschichte der Urgeschichtsforschung an der Universität Leipzig, zwischen ihren Anfängen bis 1945 (Hofmann, 2012). 17 J. Deichmüller (1854–1944) war Kustos und Leiter des vorgeschichtlichen Archivs Sachsens und hat seine besonderen Verdienste vor allem durch seine schon Ende des 19. Jh.s bedeutende denkmalplegerische Tätigkeit erlangt (Schulze-Forster/Strobel, 2010, 9–10). Er verfasste in der damals üblichen Art aber auch zahlreiche Kurzberichte über meist neolithische Oberlächenfunde vor allem in den mittelsächsischen Lößgebieten und soll hier vor allem deshalb genannt werden, weil er unter anderem die Ausgrabungen der wahrscheinlich ersten stichbandkeramischen Kreisgrabenanlage in Sachsen (s.u.) durchgeführt hatte (Bierbaum, 1938). 18 Strobel, 2006/07; Hofmann, 2012. 19 S. dazu vor allem sein Beitrag für die Festschrift zu R. Kötzschkes 70. Geburtstag „Von Land und Kultur. Beiträge zur Geschichte des mitteldeutschen Ostens.“, in dem Tackenberg (1937a) die Landschafts- und (vorgeschichtliche) Siedlungsgeschichte verknüpft. 70 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology aus den Braunkohlentagebauen zwischen Meuselwitz und Zipsendorf und bei Rehmsdorf 20 und deutete diese erstmals als Brunnen21. Bedeutend waren aber auch seine verhältnismäßig großlächigen Rettungsgrabungen in der Sandgrube in der Zwenkauer Harth, südlich von Leipzig22, die er ab 1935, als er zum staatlichen Vertrauensmann für Bodenaltertümer in der Kreishauptmannschaft Leipzig ernannt wurde23, bis 1939 durchführte. Dort stellte er die ersten „Großgebäude“ vor allem der „Stichreihenkeramik“ Sachsens vor und lässt noch ofen, ob die Häuser der „spiralbandkeramischen“ Kultur – Funde aus dieser Periode waren seltener – nur aufgrund leichterer Bauweise fehlen24. Auf jeden Fall scheint er noch in der damaligen Tradition von W. Buttler und W. Haberey (1936) zu denken, dass die Großbauten Speicher gewesen sind. Die zeichnerische Rekonstruktion eines Hauses aus Zwenkau-Harth durch den Architekten Curt Germer, der als Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte Zwenkau bei den Ausgrabungen beteiligt war, zeigt allerdings, dass die Grubenhaus-heorie eventuell damals schon eher kritisch betrachtet wurde. Das 1937 signierte Bild (Abb. 1) zeigt nämlich keinen reinen Stall, sondern allenfalls – ganz in der Tradition der norddeutschen Hallenhäuser – eher ein Wohnstallhaus mit umzäunten Gartenbereichen entlang der Längswände des Langhauses! Georg Bierbaum (1889–1953), ein studierter Zoologe, der aber schon früh an vorgeschichtlichen hemen interessiert war, kam 1919 als Assistent am Mineralogisch-Geologischen Institut der Technischen Hochschule Dresden in Kontakt mit dem Kustos des Museums für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte, Johannes Deichmüller und wurde letztendlich 1923 dessen Nachfolger, 1931 Leiter des Archivs urgeschichtlicher Funde und schließlich 1934 Landespleger für Bodenaltertümer in Sachsen, ab 1938 bis 1949 dann auch Leiter des nunmehr dazugehörigen Landesmuseums25. Hier wird auf jenen Nebenaspekt seines vielfältigen und für die sächsische Archäologie so bedeutenden Schafens hingewiesen, der sich mit der Bandkeramik beschäftigte. Neben der verdienstvollen Publikation der Pläne und Funde von Deichmüllers Grabungen in Piskowitz26 sind es vor allem die zwar kleinlächigen aber stetigen Ausgrabungen der Lehmabbaulächen, die er seit den 1920er bis Ende der 1930er Jahre in der Ziegelei Herrnsdorf in DresdenAltprohlis betreute. Durch die detaillierte Vermessung der zahlreichen kleinen Grabungslächen, konnte er von dort auch die beiden ersten stichbandkeramischen Hausgrundrisse Dresdens im Detail vorstellen27, wenngleich er zu den Tiefen der Pfostengruben aufgrund des Verlusts der weiteren Grabungsdokumentation keine Aussagen mehr machen konnte. Werner Radig (1903–1985), ein Schüler des schon genannten Rudolf Kötzschke, befasste sich in seiner in Leipzig abgegebenen Dissertation mit vorgeschichtlichem Hausbau28, später dann allgemein mit der Siedlungsgeschichte Sachsens bzw. vor allem der des damals politisch besonders korrekt gewählten „sächsisch-böhmischen grenzlandes“29. Dort allerdings beschreibt er ein Bild der bandkeramischen Verbreitung in Sachsen und deren unmittelbare Bezüge zu Böhmen und Mähren, das auch heute noch im Großen und Ganzen gültig ist (Ebd., 13–16). Während aber der Jubilar J. Palliardi schon 1915 die Kulturabstufungen von der Linienbandkeramik bis zur Schnurkeramik richtig erkannte (s.o.), so ist sich Radig, wohl aufgrund seines für ihn schon früh zwingenden Gedankens einer rassischen Überlegenheit des Nordischen Kulturkreises30 noch unsicher über das Verhältnis Bandkeramik-Schnurkeramik: „es machen sich jedoch bereits Forschungen bemerkbar, die aus der Mittelsteinzeit unsere bodenständige Schnurkeramik entwickeln und deren sehr alten Wurzeln in unserer Heimat aufdecken.“ (Ebd. , 13). Was den Hausbau der Band20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Amende, 1909; Ders., 1922; s.u. Tackenberg, 1937a, 20–21. Tackenberg, 1937b. Strobel, 2006/07, 379. Tackenberg, 1937b, 219. In der gleichen Nummer 21 der Germania, in der Tackenbergs Beitrag zu Zwenkau-Harth erschien, publizierte auch E. Sangmeister (1937) sechs Rechteckbauten aus der bandkeramischen Siedlung Arnsbach bei Kassel. Coblenz, 1954; Geupel-Schischkof, 2010. Bierbaum, 1938, s.o. Bierbaum, 1949/50. In dem abgebildeten Grabungsplan sind wahrscheinlich sogar drei unvollständige Hausgrundrisse vorhanden. Strobel, 2005, 284–286. Dort mit zahlreichen weiteren Literaturhinweisen über Leben, Schafen und vor allem über die menschlich-politischen Verlechtungen seiner Tätigkeit. Radig, 1936. Anders ist es wohl kaum zu verstehen, warum er sich zu solchen Rechtfertigungen hinreißen lässt: „Von den drei jungsteinzeitlichen Hauptkulturen, der nordischen, ostischen und westischen, lässt sich die ostische besonders gut in ihrem Kommen beobachten. Übrigens ist darauf hinzuweisen, daß die eben genannten Bezeichnungen geographisch gemeint sind und nicht mit den heute üblichen Rassebegriffen (die er freilich selbst in anderem Kontext gerne benutzt hat, Anm. des Autors) verwechselt werden dürfen. ein innerer Zusammenhang dieses und jenes Begriffes läßt sich höchstens für den nordischen Kreis angeben.“ (Radig, 1936, 13). Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 71 keramik betrift, so war Radig ebenfalls noch der Meinung, „Die Siedlungen der Bandkeramiker bestehen hier wie dort aus dörflichen Anlagen mit vielen grubenwohnungen, …“ (Ebd., 16). Werner Coblenz (1917–1995), der nach dem Krieg Landesarchäologe Sachsens war, nimmt altersmäßig gewissermaßen eine Zwischenstellung nach Tackenberg und vor den beiden an der Universität Leipzig nach dem Krieg tätigen H. Quitta und E. Hofmann ein. Er hat zwar seinen Forschungsschwerpunkt nicht in der Bandkeramik gehabt, schrieb aber dennoch zwischen den 1950er und 1970er Jahren regelmäßig Artikel über einzelne bandkeramische Sonderfunde (vor allem über Idole und Bestattungen) bzw. über besondere Fundsituationen (z.B. über Kannibalismus) von den Ausgrabungen in den Lehmgruben bei Wiederau-Zauschwitz, Lkr. Leipzig. Von dort sind schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts linien- und stichbandkeramische Funde und Gruben gefunden worden31, die vor allem durch die Grabungstechniker A. Neugebauer und C. Fritzsche zwischen 1952 bis 1978 ausgegraben wurden. Daraus wurde sie mit ca. 3,6 ha neben Zwenkau-Harth die zweite großlächige Ausgrabung mit bandkeramischen Siedlungsresten vor 199032. Wilfried Baumann (1932–1981) war seit 1959 beim Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden tätig und leitete ab 1972 die Abteilung Bodendenkmalplege33. Obwohl er einerseits für das Neolithikum, andererseits vor allem für den Leipziger Bereich zuständig war, soll er hier lediglich wegen seinen Arbeiten zur Bandkeramik im Dresdener Stadtteil Nickern genannt werden, wo er 1957–58 sowohl kleinere Baulächen im Bereich eines der wenigen bandkeramischen Gräberfelder betreute34, als auch 1960–61 etwa hundert Meter östlich eine mit fast 2000 m2 für damalige Zeiten als großlächig zu betrachtende Ausgrabung im Bereich eines geplanten Sportplatzes durchführte. Zu letzterer erschienen mehrere Artikel, in denen Teilaspekte und Sonderfunde besprochen wurden35. Hier erwähnenswert ist jene Publikation, in der er sich mit einigen „Scherben mit Bemalung“ beschäftigte36. In Anbetracht der späteren Funde ähnlicher, aber besser erhaltener Scherbenfragmente37 oder auch ganzer Gefäße38 aus den neuen linienbandkeramischen Brunnen (s.u.) sind die auf den Keramikscherben entdeckten Spuren schwarzer Dreiecke nunmehr als Reste ehemals pechüberzogener und quasi mit Intarsientechnik eingelegter dünner Holz-/ Baststreifen anzusprechen. Hans Quitta (1925–2010) hat sich schon nach seinem 1951 beendeten Studium am Leipziger Lehrstuhl für die Erforschung der Bandkeramik in Sachsen verdient gemacht, indem er im Auftrag des Lehrstuhlleiters G. Mildenberger die von Tackenberg in der Sandgrube in ZwenkauHarth begonnenen und im wahrsten Sinne des Wortes kriegsbedingt ofen liegen gelassenen Ausgrabungslächen (s.o.) von dem zwischenzeitlich darauf neu entstandenen Birkenwäldchen befreite und ab 1952 diese und weitere Flächen untersuchte. 1957 wurde er mit der Bearbeitung der linien- und stichbandkeramischen Funde und Befunde des Fundplatzes promoviert, eine bis heute für die Typologie der Hausgrundrisse noch wichtige Arbeit, die leider noch unpubliziert geblieben ist39. Vorher schon hatte er noch weitere bedeutende Beiträge zur Keramikverzierung40 und zu Steindeponierungen der Bandkeramik41 publiziert. International wegweisend war dann Quittas systematische Herausarbeitung einer ältesten Stufe/Phase der Linienbandkeramik und die Aufarbeitung aller mitteleuropäischen Funde, die er in zwei Beiträgen in der Prähistorischen 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 Bierbaum, 1949/50, 131–132. Reuter, 1989, 428–429. Coblenz, 1982. Baumann, 1960; s.a. Bartels et al., 2003, 114–117. S. allg. dazu Bartels et al., 2003, 98–99. Baumann, 1965. Campen/Stäuble, 1999, 52 Abb. 6. Zunächst hatte man angenommen, dass es sich bei den kleinen Dreiecksreihen um Knochenplättchen gehandelt hat, was sich jedoch bei einer späteren Materialanalyse als wahrscheinlich Birkenholz herausstellte (Stäuble, 2010c, 67). Elburg, 2008, 17 Abb. 9; Ders., 2010, 234 Abb. 5. Das Landesamt für Archäologie wird dieser wichtigen Plicht in einer ergänzten und vervollständigten Form nachkommen – Quitta hatte lediglich einen geringen Teil der Keramikfunde bearbeitet, die er zum Zweck der Hausdatierungen benötigte (Quitta et al., in Vorb.). Der wissenschaftliche Nachlass von Hans Quitta, darunter auch die Originalhefte und Zeichnungen der Grabungsdokumentation von Zwenkau-Harth, wurde dankenswerter Weise zusammen mit den bei seinem Tode 2010 verbliebenen Fachbüchern in Absprache mit ihm selbst und seiner lieben Frau Hilde Quitta dem Landesamt für Archäologie vermacht. Einen herzlichen Dank hierbei auch den Unterstützern und physischen Helfern Stephan und Carmen Quitta, homas Tischendorf und homas Preuß. Quitta, 1957. Quitta, 1955. 72 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology Zeitschrift42 publizierte. Dort erwähnt er auch die Verdienste des mit diesem Band gefeierten Forschers Jaroslav Palliardi, der 1914 als erster die Gliederung der mährischen „linear- (SpiralMeander-) Keramik“43 in eine ältere und jüngere Stufe unternahm44 und auch sonst die Reihenfolge der „durch ihre keramischen Bestandteile besonders gekennzeichnete neolithische Kulturen“ (ebd.) erstmals richtig stellte45. Quitta befasste sich darin mit allen europäischen regionalen Chronologien zur Bandkeramik, in denen zwar gelegentlich eine Vorstufe zu Flomborn, bzw. zur älteren Bandkeramik postuliert, aber mangels guter Materialvorlagen kaum systematisch und übersichtlich nachgegangen werden konnte. Neben zahlreichen Literaturstudien und auch Museumsbesuchen war es vor allem Rudolf Tichý, der seit 1953 in der Kiesgrube bei Mohelnice in Nordwestmähren großlächige Ausgrabungen einer größeren bandkeramischen Siedlung durchführte, dem Quitta nicht nur ein „geschlossenes Fundinventar“ verdankte46, sondern auch weitere Materialkenntnisse und einen fruchtbaren Gedankenaustausch 47. Aus dem damaligen, größeren Gebiet Sachsens (s.o.) konnte er allerdings keinen einzigen Fundnachweis aus dieser Zeit erbringen (s.u.). Mit dieser Studie bildete Quitta die Grundlage eines mehrjährigen Forschungsprojektes, das dann fast 30 Jahre später J. Lüning, zunächst zusammen mit P.J.R. Modderman zur Ältesten Bandkeramik in Mitteleuropa ins Leben rief48. Quittas Tätigkeit im neu gegründeten Berliner Labor für Radiokohlenstofuntersuchungen ab 1960 war zwar mit ein Grund für die Unterbrechung seiner Bandkeramikforschungen in Sachsen, zugleich aber auch ein Gewinn für die zunehmende Akzeptanz von 14C-Daten in der Archäologie. Seine zusammen mit dem technischen Laborleiter Kohl verfassten jährlichen Berichte in der amerikanischen Fachzeitschrift „Radiocarbon“ waren Grundlage für die neueren allgemeinen Übersichten und Bearbeitungen von neolithischen/frühneolithischen 14C-Daten49. Für Sachsen selbst hat Quitta (1970) ganz in der von Tackenberg initiierten Kooperation mit R. Kötzschke (s.o.) und vor allem auch unter dem Einluss des Leipziger Quartärforschers und Landesgeologen von Sachsen, R. Grahmann (1888–1962)50, eine Übersicht der nordwestsächsischen bandkeramischen Fundstellen gegeben und bettete diese in eine recht detaillierte bodenkundliche Kartierung ein. Sie dient uns in einer entzerrten und veriizierten Fassung – die Fundpunkte wurden mit jenen der Ortsakten51 und den in einem modernen Geoinformationssystem kartierten Fundstellen des Landesamtes für Archäologie52 verknüpft und korrigiert – bis heute noch als Grundlage für die seither neu hinzugekommenen Fundstellen dieser Zeit (s.u. und Abb. 7). Zuletzt ist Edith Hofmann (1929) zu nennen, die mit ihrer 1958 eingereichten Dissertation53 letztendlich eine bis heute noch einzige gesamtsächsische Übersicht zur bandkeramischen Keramik verfasste. Eine Weiterführung der zunächst auf die Bearbeitung der keramischen Funde beschränkten Arbeit auf andere Fundkategorien, auf Siedlungen und Gräber (ebd., 6), konnte aufgrund ihrer daran anschließenden Lehrtätigkeit an der Leipziger Universität54 und den damit verbundenen anderen Aufgaben nicht mehr erfolgen. Auch die geplante Publikation des umfangreichen Fundkatalogs erfolgte, wohl aus dem gleichen Grunde, bis heute nicht55. Dennoch verdanken wir ihr die bislang beste Keramikübersicht und die auch heute noch gültige 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 Quitta, 1960, 1–38 und 153–188. Palliardi, 1914, 258. Quitta, 1960, 2. Ein paar Jahre zuvor (z.B. Näbe, 1908), zeitgleich und teilweise sogar später (Radig, 1936, 13; s.o.) war es noch üblich, die Schnurkeramik älter als die Bandkeramik einzuordnen. Quitta, 1960, 10. Wie die Aufarbeitung des Fundplatzes (Stuchlík et al., in Vorb.) zeigt, kann man freilich auch dort nicht von ‚geschlossenen Gruben‘ sprechen. Persönliche Mitteilung in den Jahren 2009–10. Eine zusammenfassende Übersicht der diesbezüglichen Arbeiten ist bei Lüning (2005, 7–8) zu inden. Breunig, 1987; Stäuble, 2005. Auch nachdem er sich krankheitsbedingt Anfang der 1980er Jahre aus dem öfentlichen Berufsleben zurückgezogen hatte, beschäftigte er sich weiterhin intensiv mit dem hema. Das zeigen die am Buchrand stark kommentierte 14-C-Monographie von P. Breunig (1987), wie jene der Buchbesprechungen und auch der dazugehörige Briefwechsel. International besser bekannt geworden ist R. Grahmann durch die Kartierungen der Lößvorkommen und der „Urgeschichte der Menschheit“ 1952, die in mehreren Aulagen erschien und sogar nach seinem Tod von H-J. Müller-Beck erweitert und 1967 neu aufgelegt wurde. Heynowski, 2010. Göldner/Kreienbrink, 2010. Hofmann, 1963. Veit/Wolfram, 2012 und Wetzel, 2012. Dankenswerter Weise erhielt der Verfasser das Original des Fundkatalogs von der Autorin, nicht nur, um ihn der Bibliothek des Landesamtes für Archäologie zu übergeben, sondern auch, um diesen in einer pdf-Kopie der Fachwelt über die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek-Dresden (SLUB) und über die homepage des LfA zur Verfügung zu stellen. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 73 Gliederung der linien- und stichbandkeramischen Gefäßformen und Verzierungen, inklusive einer Aufstellung aller igürlichen Darstellungen in dem damals um die zwei Kreise Altenburg und Schmölln (heute hüringen) größeren Sachsen (s.o.). Ihr einziger weiterer Fachartikel zu einem bandkeramischen hema sollte dann die frühere Kurzpublikation eines stichbandkeramischen Hausgrundrissfragmentes aus Böhlen-Zeschwitz bleiben, der bei Rettungsgrabungen zutage kam, die schon 1952 auf einer leider sehr klein gebliebenen Fläche erfolgten56 – den Grabungsfotos nach zu urteilen, wurden die Ausgrabungen wohl eher durch Hans Quitta durchgeführt. AKTIVITÄTEN ZUR BANDKERAMIK NACH 1990 Obwohl man gerne von einem Bauboom oder von einer steigenden Anzahl von Bauvorhaben nach 1990 spricht, fand eher eine Reduzierung der großlächigen Bodeneingrife statt. Das ist vor allem durch das Einbrechen der Braunkohlenförderung bedingt, aber auch die meisten großen Industriebetriebe wurden schon nach Kriegsende wieder oder gänzlich neu aufgebaut, ebenso erfolgte zwischen 1950 und den 1980er Jahren auch eine großlächige Bebauung der Städte durch die großen Plattenbausiedlungen. So konnten z.B. Prohlis in Dresden oder Grünau in Leipzig, um nur jeweils einen als pars pro toto von sehr vielen neuen Stadtteilen zu nennen, archäologisch praktisch nicht betreut werden57. Enorme Flächenverluste sind auch mit den großen Abbaulächen der Werkstofe „Boden und Erden“ verknüpft. Sogar im landwirtschaftlichen Bereich – trotz heutiger intensiver Feldbewirtschaftung, die allerdings zunehmend schonend gestaltet wird58 – sind nicht nur große LPG-Anlagen neu erbaut worden, die nur ausnahmsweise archäologisch betreut werden konnten, wie z.B. in Liebersee59, sondern auch die Bewirtschaftungsmethoden der großen Schläge führten zu einem recht großen Verlust an archäologischer Substanz60. Sogar das Straßennetz wurde größtenteils nach dem Krieg neu (auf)gebaut, konnte jedoch ebenfalls selten archäologisch betreut werden61. Nach 1990 kamen nämlich nur etwa 120 Autobahnkilometer neu hinzu – davor gab es schon rund 340 gebaute Kilometer vor bzw. während des 2. Weltkriegs (1936–1941) und nochmal rund 100 km wurden zwischen 1969–1971 in Sachsen angelegt. Allerdings werden Autobahnen heutzutage breiter gestaltet, bzw. müssen für schnellere Fahrten umgebaut werden, so dass viele alte Strecken erneuert und verbreitert werden mussten. Besonders große Eingrife sind neuerdings durch Ortsumfahrungen notwendig, wie z.B. um Mügeln62. Auch sonst indet freilich bis heute noch ein zu großer archäologiezerstörender Flächenverbrauch statt, wenngleich sich die Schwerpunkte etwas verlagert haben: Es sind nunmehr die neu entstehen Einfamilienhäuser zahlreicher B-Plan Gebiete am Rande der Städte (wodurch im Unterschied zur früheren Wohnblockbebauung pro Bewohner sogar mehr Flächen versiegelt, wenngleich nicht zwingend tiefgreifend zerstört werden) –, wo zumindest die Baustraßen und die einzelnen Hausareale archäologisch intensiver betreut werden können. Nur selten kann die Gesamtbebauung allerdings vollständig und zusammenhängend archäologisch betreut werden63; meist muss man sich mit der Kenntnis von Teillächen begnügen, wenngleich über die erfassten Funde und Befunde, gelegentlich Hausgrundrisse bzw. Teile davon oder gar 56 Hofmann, 1957. 57 Freundl. Mitteilung Herr Frank Walther, der als ehrenamtlicher Mitarbeiter Mitte der 1980er Jahre zahlreiche Funde aus einem 1,5×1,5 Meter großen Bereich einer bandkeramischen Schicht/Grube in Leubnitz-Neuostra dokumentieren konnte. Die Funde haben heute vor allem eine symbolische Bedeutung und stehen stellvertretend für die ansonsten mehrere hundert Hektar großen Flächen, die archäologisch unbeobachtet ab der zweiten Hälfte der 1970er Jahre im südöstlichen Dresden mit Wohnblocks verbaut wurden. Die einzigen beiden hauptamtlichen Archäologen im Bezirk Dresden mussten derweil im Dresdener Schloßbereich Rettungsmaßnahmen ebenfalls unterbesetzt durchführen. 58 Ende et al., 2010, 128–130. 59 Ender, 2010, 83. So ist die später nochmals im Zuge der Besprechung von Fundstellen mit Ältester Bandkeramik genannte Fundstelle (SBT-28) (s.u.) bei der Neuanlage eines Düngemittelsilos (ca. 2.000 m2) entdeckt worden. Sie befand sich innerhalb einer schon in den 1950er Jahren bebauten Gartenanlage mit Gewächshäusern und weiteren Gebäuden, die sich über insgesamt etwa 17.000 m2 erstreckte und mit unterschiedlich tief eingreifenden Bauspuren übersät war, ohne dass man diese archäologisch betreut und damals schon die dichte Fundlage entdeckt hätte. 60 Büttner et al., 2010, 37, 40–42. 61 Stäuble, 2010, 77–78. 62 Conrad et al., 2014; s.u. 63 So z.B. das Wohngebiet „Im Kaitzbachtal“ in Dresden-Mockritz (DD-27: Brestrich/Elburg, 1997) oder unlängst am „Schiefen Weg“ in Groitzsch (Blaschta et al., im Druck; s.u.). 74 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology Brunnen auch dadurch wichtige Erkenntnisse möglich sind64. Auch die neuen Flächenversiegelungen durch eine stets steigende Zahl von Logistikzentren an den Stadträndern stehen den großen Flächenverlusten durch die Braunkohlentagebaue nur wenig nach. Letztendlich sind noch die zahlreichen neu verlegten Versorgungsleitungen, wie auch die Ersatzmaßnahmen alter Leitungen zu nennen, die durch den nunmehr höheren Stellenwert des Bodenschutzes und dem dadurch bedingten zwingenden großlächigen Oberbodenabtrag der Plege und Erhaltung archäologischer Denkmale stärker schaden. Vor 1990 durften nämlich Leitungen von der Oberläche aus gebaut werden, so dass außer einer potentiellen Verdichtung des Bodens und der darunter liegenden Denkmale, lediglich die zwei bis vier Meter breiten Rohrgräben hätten vor dem Bau gerettet werden müssen. Aufgrund des Bodenschutzes, der keine Befahrung der Oberläche erlaubt, muss – bei gleichen Rohrgrabenbreiten – der Oberboden auf einer Breite von bis zu 30 Metern abgetragen und demnach auch diese Fläche archäologisch betreut werden. Insoweit kann man abschließend behaupten, dass es zu jeder Zeit großlächige Eingrife gegeben hat, die archäologische Spuren zerstören, und dass es vor allem der Änderung des Denkmalschutzgesetzes gekoppelt mit der konsequenten Durchführung zu verdanken ist, dass in den letzten 25 Jahren viel weniger archäologische Substanz unbeobachtet zerstört wurde und dadurch ein deutlicher Informationszuwachs zu vermerken ist 65. Im Unterschied zu den denkmalplegerisch bedingten Großprojekten vor 1990, die nur einige wenige gefährdete Flächen intensiv über mehrere Jahre als Prestigeprojekte behandelten, erreichte man mit einem anderen Verständnis und gänzlich anderen Personal- und Sachmitteln eine weitgehende Kontrolle über die baubedingten Verluste, die sich allerdings nur schrittweise auf immer mehr Bereiche ausbreiten und durchsetzen konnte66. Aufgrund der nach 1990 immer noch sehr vielen großlächigen Ausgrabungen, die baubedingt notwendig und dann auch möglich geworden sind, verzichtete man auf die klassischen großlächigen und langdauernden Forschungsprojekte und versuchte alle Bauvorhaben gleichermaßen zu betreuen, unabhängig von der Region und der Zeitstellung67. Im Folgenden sollen jene vier Teilaspekte des bandkeramischen Befundspektrums behandelt werden, an denen die Änderungen am deutlichsten erkennbar sind und woraus weiterreichende allgemeine Erkenntnisse gewonnen werden können. GROSSE GRABUNGSFLÄCHEN UND BANDKERAMISCHE HÄUSER68 Vergleicht man die Grunddaten zur Bandkeramik in Sachsen (Abb. 2) zwischen heute und den beiden grundlegenden Arbeiten von Hofmann (1963) und Quitta (1970), so lässt sich folgendes festhalten69. Zunächst ist ein verständlicher 2/3 Zuwachs von 149 in den späten 1950er Jahren durch Hofmann kartierten Fundstellen – wobei die bei ihr ebenfalls kartierten Kreise Altenburg und Schmölln, die nunmehr Teil hüringens sind (s.o.) herausgerechnet wurden – auf zusammen 364 für den Historischen Atlas Sachsens70 schon durchaus geilterte bandkeramische Fundstellen zu vermerken (Abb. 3, a)71. Einzelfunde sind jedoch dann berücksichtigt worden, 64 So z.B. in Zwochau (ZWC-21,-23,-26,-28), Kmehlen (KME-01 bis 11) oder Dresden-Cotta (CDD-04,-05), um jeweils ein Beispiel aus allen drei bandkeramischen Regionen zu geben. 65 Was für weitere, teilweise noch ungelöste Probleme dieser Informationszuwachs mit sich führt, soll hier nicht thematisiert werden. 66 S. dazu vor allem die jährlichen Berichte in der Zeitschrift „archäologie aktuell im Freistaat Sachsen“, Bd. 1–6, 1993–2000 (Hrsg. Oexle), wie auch in der Nachfolgezeitschrift „Archaeo“, die seit 2004 jährlich erscheinen. Zur Geschichte der sächsischen Denkmalplege s. vor allem die Beiträge in Band 2 der Publikationsreihe Archäologie in Sachsen (Hrsg. Smolnik, 2010). 67 Smolnik, 2010, 46–47. 68 „Die Berechtigung für Ausgrabungen auf großen Flächen wurde wieder unterstrichen und es zeigte sich auch diesmal, dass man eine Siedlung nicht als chronologische einheit betrachten kann.“ (Tichý, 1958, 13). Daran ist auch ablesbar, wie schwierig es war, seine Vorgesetzten davon zu überzeugen, über mehrere Jahre lang auf der gleichen Fundstelle denkmalplegerisch tätig zu sein. Im Grunde genommen sind sowohl Tichý als auch Quitta damit letztendlich gescheitert, zumal beide weder die Ausgrabungen noch die Endauswertung der jeweiligen Fundstellen abschließen konnten, weil sie mit anderen Aufgaben betraut wurden. 69 Die Fundstellenkartierung der neolithischen Kulturen im Leipziger Stadtgebiet und Umland durch M. Näbe (1908) wollen wir hierbei nicht berücksichtigen. Sie sind – soweit sie sich bestätigen ließen – in der Kartierung von Hofmann (1963) und von Quitta (1970) übernommen worden. 70 Stäuble, 2010b, Beilage Karte Neolithikum 2010. 71 Die Auswahl der Fundstellen für den historischen Atlas erfolgte nach einheitlichen Vorgaben für das Dresdener Gebiet durch W. Brestrich, in Mittelsachsen durch M. Strobel und in Nordwestsachsen durch P. de Vries. Bei Preuß (1998, Karte 2) sind für Sachsen allerdings rund 800 bandkeramische Fundstellen kartiert worden (s. Abb. 2), wobei dort ofensichtlich auch die unsicheren Zuweisungen und einzelne Oberlächenfunde von geschlifenen Steinwerkzeugen berücksichtigt wurden. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 75 wenn sie einen eindeutigen Hinweis für eine ehemalige Besiedlung geben. Viel deutlicher ist der Zuwachs, wenn man die gegrabenen bandkeramischen Siedlungslächen berücksichtigt (Abb. 3, b). Den wenigen größeren Untersuchungen, die bandkeramische Siedlungsspuren und Hausgrundrisse in Zwenkau-Harth und dem benachbarten Böhlen-Zeschwitz, in Zauschwitz und in Dresden-Nickern72 auf zusammen knapp vier Hektar Grabungsläche mit bandkeramischen Siedlungsresten erbrachten, stehen nunmehr zusammen genommen Ausgrabungslächen bandkeramischer Siedlungen von fast 215 Hektar gegenüber. Das zeigt sich dann freilich auch im Verhältnis der Hausgrundrisse – wenn wir diese als Spiegel der Siedlungsintensität und -größe deuten. Da stehen 37 vor 1990 mehr oder weniger genau und vollständig erfasste bandkeramische Hausgrundrisse jenen 891 gegenüber, die in den letzten 25 Jahren erfasst wurden (Abb. 3, c). Aus der hieraus erkennbaren größeren Dichte von Hausgrundrissen pro Flächeneinheit vor 1990 – etwa ein Haus pro 1000 m2 (vgl. Abb. 3b und c)– ist ablesbar, dass im Vergleich zu den gezielt durchgeführten Forschungsgrabungen vor 1990, nunmehr größere Flächen untersucht werden, die über die durch Hausgrundrisse deinierbaren Siedlungskerne deutlich hinaus gehen. Während sich die Anzahl der Fundstellen innerhalb der drei bandkeramischen Regionen Sachsens zumindest noch in den 1950er Jahren mit zwischen 44 und 60 in etwa die Waage hält (Abb. 4a), werden die Unterschiede in der Neubewertung um 2010 schon deutlich stärker. Doch weder die Fundstellenanzahl – darin sind sehr heterogene Informationsebenen enthalten – noch die Anzahl der Ausgrabungen – worin sich z.B. viele kleine Grabungen verstecken können, die zu wenigen Siedlungen zusammengefasst werden müssen (s.u.) – spiegeln die bandkeramische Siedlungsintensität, sondern zeigen vielmehr die Anzahl der Bau- und dadurch auch Grabungsaktivitäten (Abb. 4b). Die zahlreichen Fundstellen bzw. Ausgrabungen, die dabei zu wenigen Siedlungsbereichen zusammengefasst werden müssen, zeigen nämlich, gekoppelt mit der geringen Größe der gegrabenen Siedlungslächen (Abb. 5a), dass es sich im Dresdener Stadtgebiet hauptsächlich um viele kleine Einzelbaumaßnahmen handelte, meist Privatgrundstücke und nur selten um größere Baukomplexe. Dafür sind die Kenntnisse über die Siedlungen in Nordwestsachsen eher Großprojekten zu verdanken. Dort lassen sich zwar gelegentlich auch mehrere Grabungslächen von z.B. sich kreuzenden oder parallel verlaufenden Versorgungsleitungen zu gleichen Siedlungen zusammenfassen73, dieses geht jedoch mit einem völlig anderen Flächenverbrauch und dadurch deutlich größeren Siedlungsausschnitten einher (s.o.)74. Auch bei der Betrachtung der Größe der gegrabenen Siedlungslächen und der Anzahl der dabei entdeckten Hausgrundrisse, die sich ungleich auf die drei bandkeramischen Regionen Sachsens verteilen (Abb. 5, a–b), wird deutlich, dass die hier vorgestellten Daten nicht das vorgeschichtliche Bild wiedergeben, sondern hauptsächlich Resultate der denkmalplegerischen Aktivitäten sind. Am besten ist das an Mittelsachsen zu erkennen, wo mit 163 sachsenweit zwar die meisten Fundstellen vor 2010 bekannt waren (Abb. 4a), jedoch erst mit dem Bau einer einzigen Umgehungstrasse um die Stadt Mügeln zu den drei vorher bekannten und nur kleinteilig untersuchten Siedlungen weitere sechs größere Ausgrabungs- und zugleich Siedlungsstellen mit zusammen über 60 Hausgrundrissen ausgegraben werden konnten75. Um über die Siedlungsintensität zu sprechen, muss man eher die Fundstellendichte betrachten (Abb. 6a), die zeigt, dass die mit rund 0,04 Siedlungen pro Quadratkilometer (bzw. der 23–25 km2 zur Verfügung stehenden Fläche pro Siedlung) in den beiden besser untersuchten Regionen des Dresdener Elbtals und Nordwestsachsens wohl eher den tatsächlichen Sachverhalt spiegeln, während für Mittelsachsen die verhältnismäßig wenigen untersuchten Bodeneingrife mit Sicherheit nicht annähernd repräsentativ sind (0,008 Siedlungen/km2 oder fast 120 km2 72 Literaturverweise zu allen Fundstellen s.o. bei der Behandlung der Forschungen bis 1990. 73 Stäuble, 1999. 74 Inwieweit es sich dann im engeren Sinne um ‚eine Siedlung‘ oder um eine über mehrere Menschengenerationen bis mehrere Jahrhunderte dauernde Besiedlung handelt, sei dahin gestellt und kann so lange nicht diskutiert werden, bis eine detailliertere Aufarbeitung und gelungene Aufschlüsselung der Siedlungsphasen erfolgt ist. In dieser Übersicht wird z.B. Eythra mit seinen über 30 Hektar Grabungsläche (Cladders et al., 2012) verstreuten Siedlungsresten rechnerisch nur einmal gezählt. 75 Conrad et al., 2014; s.u. Neben den zwei Fundstellen in Salbitz (s.u. bei der Besprechung ältestbandkeramischer Fundstellen) handelt es sich um eine Fundstelle, die in einem Baugebiet in Kmehlen-Gävernitz entdeckt und zwischen 1999 und 2006 im Zuge mehrerer kleiner Ausgrabungen gegraben wurde. Dort entdeckte man die spärlichen Reste von etwa acht linien- und stichbandkeramischen Hausgrundrissen (Grabungsberichte im Archiv des LfA), die sich zwar rund 4 km vom rechten Ufer der Elbe entfernt fanden, aber etwa 11 km nördlich der letzten Fundstelle im Dresdner Elbtal bei Clieben (CLI-01) eher dem mittelsächsischen Gebiet zugeordnet werden und wurden in Abb. 5b auch dort berücksichtigt. 76 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology Fläche, die für eine Siedlung zur Verfügung stünde). Dafür muss man dann wohl doch eher die Fundstellendichte aus dem historischen Atlas hinzuziehen, bei der wiederum Nordwestsachen mit seinen großen, nicht oder kaum untersuchten Braunkohlentagebaulächen eine zu geringe Dichte aufweist. Vergleicht man die letzte Kartierung der linien- und stichbandkeramischen Funde in Nordwestsachsen76 mit der sich Anfang 2015 neu darstellenden Situation (Abb. 7), so ist zu erkennen, dass die neuen Erkenntnisse, die seit 1990 in der Bandkeramikforschung gewonnen wurden, nicht nur – wie bislang erwähnt – eine viel größere Anzahl von neuen Fundstellen oder sehr viel größer untersuchten Flächen mit dem dadurch bedingten Zuwachs an Hausgrundrissen (und dadurch auch freilich die hier nicht erwähnten Mengen an Siedlungsbefunden und Fundmaterial) betrefen. Die durch die Betreuung aller Bauprojekte – unabhängig davon, ob in der Bauläche oder in deren Nähe Fundstellen bekannt waren – neu entdeckten bandkeramischen Siedlungen bestätigen nämlich nicht nur die altbekannten Siedlungsareale. Fast 60 % der neuen Siedlungen liegen einen halben und bis zu sieben Kilometer von den nächstgelegenen bekannten Fundstellen entfernt. Hinzu kommt, dass nunmehr auch solche Kleinräume durch die Bandkeramiker besiedelt wurden, die nach gängigen Kriterien als dafür ungeeignet schienen77. Ganz deutlich verliert man jedoch den stets als zwingend geachteten Bezug zu einem ließenden Gewässer, wenngleich das in dem Maßstab der Abb. 7 nicht immer so deutlich erkennbar ist. Nur 38 % der neuen bandkeramischen Siedlungen in Nordwestsachsen liegen näher als 300 m vom nächsten ließenden Gewässer entfernt, 37 % zwischen 300–500 m und der Rest von 25 % zwischen 500 und 2 000 m Abstand davon. Die Ausgrabungen der großen Siedlungslächen ermöglichten jedoch auch eine entsprechend größere Vielfalt an neuen Beobachtungen auf allen Untersuchungsebenen. Es kam somit auch zur Entdeckung neuer Befundkategorien bzw. zu deren bewussten Grabung (s.u. Brunnen und Kreisgrabenanlagen). Hinzu kommen dabei nunmehr auch verstärkt systematische Probenentnahmen für botanische, sedimentologische und bodenchemische Analysen oder man hat – z.B. durch die Brunnenfunde – überhaupt erst die Chance neue Untersuchungen an organischen Materialien, dendrologische, pollenanalytische oder auch entomologische Analysen durchzuführen, die uns bei der Rekonstruktion der Umwelt eventuell über das unmittelbare Siedlungsumfeld hinaus behillich sein können. Doch über diese Zusammenstellung hinaus, kann hier noch nicht allzu viel über eine feinere zeitliche Diferenzierung und Deutung der zahlreichen Siedlungsspuren gesagt werden, da die meisten dieser Ausgrabungen wissenschaftlich noch nicht ausgewertet sind78. Dennoch soll im Folgenden anhand einiger weniger Schlüsselthemen ein näherer Einblick in die Vielfalt der neuen Erkenntnisse gegeben werden. DIE ORIENTIERUNG DER HÄUSER Einer von vielen Teilaspekten, dem in der Hausforschung neben der Größe oder der typologischen Unterscheidungen in der Bauweise eine Bedeutung zugesprochen wird, ist die Orientierung der Hausgrundrisse. Traditioneller Weise wird die unterschiedliche Hausorientierung entweder streng funktional, z.B. mit der Windrichtung erklärt, oder ihr wird eine chronologische und/oder regionale Bedeutung zugesprochen und dementsprechend mit unterschiedlichen Traditionen in Verbindung gebracht79. 76 Quitta, 1970, Abb. 1, 158. 77 vgl. Tackenberg, 1937, 26–27 und Stäuble, 2014, 77, 79; Heine et al. in Vorb. 78 Bislang sind nur einzelne regionale Studien publiziert worden, die entweder nur Teilaspekte behandeln (z.B. Elburg, 1999; Ders./Kroft, 2001), einzelne Siedlungen (Pratsch, 1999; Bartelt, 2004) oder allgemeine Übersichten, z.B. zusammenfassend für das Dresdener Elbtal (Brestrich, 1998) oder für Nordwestsachsen (Stäuble, 2014) mit jeweils weiterführenden bibliograischen Angaben (s.a. Stäuble, 2010b). So konnten in den letzten Jahren im Umfeld des durch die DFG seit 2009 geförderten Projektes zur Bearbeitung des bandkeramischen Fundplatzes Eythra (s.o.) einige Studenten des Leipziger Seminars für Ur- und Frühgeschichte gewonnen werden, die sich im Rahmen von BA-/MA- und Promotionsvorhaben entweder mit einem Teilaspekt oder kleineren Siedlungsausschnitten beschäftigten, deren Publikationen aber noch ausstehen. 79 Die schon von E. Sangmeister (1950) in den ersten Jahren der Hausforschung aufgeworfene Frage nach der Bedeutung der Ausrichtungen der bandkeramischen Bauten, wurde durch E. Mattheußer (1991) ausgiebig beleuchtet und zuletzt nochmal von R. Einicke (2011) gerade für das östliche Verbreitungsgebiet der Bandkeramik wieder aufgegrifen. Letzterer hat allerdings nur Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 77 In diese Auswertung sind 818 von insgesamt 928 durch Ausgrabungen mehr oder weniger gut erfasste Hausgrundrisse eingegangen, deren Orientierung bestimmt werden konnte. Hausgrundrisse, die sich manchmal sogar noch besser aus Luftbildern oder durch geomagnetische Prospektionsverfahren bestimmen ließen, sind hier nicht in die Berechnungen eingegangen. In vielen Fällen, in denen Hausgrundrisse entweder nur schlecht erhalten oder durch die Zufälligkeit der Baumaßnahme fragmentarisch erfasst wurden, so dass lediglich die Hauskonturen postuliert werden konnten, ist eine Bestimmung der Hauptachse des Hauses nicht immer gesichert. In der Regel wurde die Hauptachse an der Firstpfostenreihe bestimmt, wenn das nicht möglich war, an den benachbarten Längspfostenreihen. Wenn auch jene nicht bestimmt werden konnten, dafür aber die Hauskonturen über Wandpfosten oder die Wandgräben im Norden bzw. Nordwesten der Gebäude80, so wurde der Verlauf der Hausmittellinie automatisch aus der Geometrie berechnet81. Inwieweit die so bestimmte Hausorientierung bei den oftmals unregelmäßigen bzw. asymmetrischen Wandverläufen nicht nur der stichbandkeramischen Hausgrundrisse ohnehin nicht eventuell eine genauere Angabe wäre, als die Orientierung der Firstpfostenreihen, soll hier nicht diskutiert werden. Auf diesem allgemeinen Niveau der Betrachtung, bei der wir lediglich einzelne, schon bekannte Tendenzen bestätigen oder widerlegen wollen, fallen die dadurch bestehenden Abweichungen von maximal einem Grad allerdings nicht ins Gewicht. Auch werden die Datensätze nicht schon a priori zwischen ältestlinienband-, linienband- und stichbandkeramischen Hausgrundrissen diferenziert. Eine typologische Vorabdatierung der Hausgrundrisse aufgrund ihrer Baustruktur ist nämlich bei dicht besiedelten Siedlungen, beziehungsweise bei schlechten Erhaltungsbedingungen, aber auch bei indiferenten Pfostenstellungen nur selten gut möglich. Zwei Fragen stehen hier somit im Vordergrund: Wie verteilen sich die Orientierungen im Vergleich zwischen den drei Regionen Sachsens und wie innerhalb der großen Siedlungen? Die Orientierungen werden von West nach Nord auf ein Grad aufgerundet dargestellt und – lediglich um diese Verteilung besser erkennen zu können – jeweils den Hausgrößen gegenübergestellt, ohne daraus irgendwelche direkten Beziehungen herzustellen, zumal für die nicht vollständig erfassten Hausgrundrisse bloß eine symbolische mittlere Hausgeometrie angegeben wurde82. In der Verteilung der Orientierungen auf allgemein sächsischer Ebene (Abb. 7) wird deutlich, dass die Hausgrundrisse im Dresdener Elbtal vor allem zwischen 70° bis über 90°, d.h. am nördlichsten orientiert sind. Die mittelsächsischen Häuser orientieren dagegen stärker nordwestlich zwischen 50°–70° und decken sich somit zumindest zur Hälfte mit den nordwestsächsischen, die am weitesten, hauptsächlich jedoch zwischen 30°–70° streuen. Betrachtet man nur die Ausreißer in der Orientierung der mittelsächsischen Häuser (z.B. jene zwischen 70°–100°), so sind es interessanterweise nicht die Kmehlener, d.h. die einzig östlich der Elbe und nördlich von Meißen liegenden Beispiele (Abb. 8), sondern es handelt sich jeweils um ein bis zwei Hausgrundrisse aus fast jeder der 20 bis 30 km weiter westlich der Elbe gelegenen Fundstellen, so z.B. das ältestbandkeramische Haus in Salbitz83 und in vier von fünf Fundstellen rund um Mügeln84. Bei den wenigen Ausreißern der nordwestsächsischen Häuser im Bereich 70°–90° handelt es sich zwar auch um ältestbandkeramische Hausgrundrisse in Lützschena (LS-37), ZwenkauNord (ZW-80) und Rötha (RTH-53) (s.u.), aber auch um einzelne weitere Hausgrundrisse, die keine näheren typo-chronologisch deinierbaren Merkmale aufweisen (Abb. 9). Wiederum jene Hausgrundrisse aus Groitzsch (GRZ-75)85 oder Hain (HAN-04)86, die typologisch ebenfalls der Ältesten Bandkeramik zugewiesen werden müssen (s.u.) sind mit unter 70° bzw. sogar 60° doch eher nordwestlich orientiert. An einer Auswahl von Siedlungen mit mehreren Hausgrundrissen oder mit Häusern, die typologisch Elemente der Ältesten Bandkeramik aufweisen (s.u.) soll nun 80 81 82 83 84 85 86 die Werte von einigen wenigen der publizierten Hausgrundrisse angeben können, so dass eine derzeitige Gesamtvorlage zum Vergleich lohnenswert scheint. Aus ganz Sachsen bzw. dem mitteldeutschen oder auch dem südöstlich anschließenden böhmisch-mährisch-österreichisch und ungarischen Verbreitungsgebiet gibt es keinen Hausgrundriss mit vollständig umlaufendem Graben, d.h. keinen Typ 1a nach P.J.R. Modderman (1970, 111, Abb. 12). Schönen Dank an homas Preuß, der das technisch durchgeführt hat. Insoweit sollten viele der zwischen 50–150 m2 großen Hausgrundrisse nicht berücksichtigt werden, sondern man darf – will man dennoch diesen Wert betrachten – höchstens die über 200 m2 großen Hausgrundrisse betrachten und deuten. s.u. und Kinne et al., 2014. s.u. und Conrad et al., 2014. Blaschta et al., im Druck. Dalidowski et al., im Druck. 78 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology auch die eventuell zeitliche Variabilität der Hausorientierung innerhalb derselben Siedlung beobachtet werden (Abb. 9). Dabei bestätigt sich die Aussage von Einicke (2011, 176), wonach eine Varianz von ein bis zwei Sechzehntel (d.h. 22,5°–45°) innerhalb einer Siedlung durchaus üblich ist. Auch für Sachsen bestätigt sich, dass Unterschiede von 25°–35° regelhaft auftreten, es zeigt sich aber auch, dass je größer der Siedlungsausschnitt ist, desto mehr die Orientierung variiert und durchaus Spannweiten von bis zu 45° erreichen kann. Lediglich die Bewertung ist eine andere, denn es stellt sich die Frage, ob derartige Unterschiede noch als eine „weitgehend stabile“ (ebd.), d.h. ähnliche Hausorientierungen angesehen werden dürfen. Das Vorkommen von jeweils zwei deutlich unterschiedlich orientierten Hausgrundrissen 1 und 2 (45° und 81°) und 9 und 10 (38° und 68°) in Rötha (RTH-53) (Abb. 9) kann zwar suggestiv wirken und dem Zufall einer Trassengrabung mit eingeschränkter Flächengröße geschuldet sein. Doch die Grabungsausschnitte waren immerhin 80 m breit und die Fläche wurde durchgehend auf mehreren Kilometern Länge vollständig untersucht, so dass sich dieses paarweise Vorkommen von jeweils zwei unterschiedlich ausgerichteten Hausgrundrissen – die Hauspaare standen rund 200 m auseinander, die einzelnen Häuser jeweils 25 bis 50 m – absichtlich scheint87. Von den vier genannten Hausgrundrissen ist jedoch lediglich Haus 10 typologisch der ältesten/älteren Bandkeramik zuzuweisen. Das ist allerdings mit 68° deutlich nordwestlicher orientiert als Haus 2 (81°), das aber weder haustypologisch noch nach den Funden im weiteren Umfeld älter gewesen zu sein scheint. Obwohl allgemein betrachtet, ältestbandkeramische Hausgrundrisse tendentiell nördlicher orientiert zu sein scheinen als die jüngeren88, bestätigt sich dieses für die hier analysierten Siedlungen nicht. Die innerhalb einer Siedlung beobachtete Varianz kann somit nicht oder nicht immer durch die zeitliche Tiefe erklärt werden. Insoweit kann man zusammenfassend zwar sagen, dass sich eine gewisse Tradition der eher Nord-Süd orientierten Häuser in Dresden zwar mit Böhmen deckt, während das beispielsweise für Keramikformen und -verzierungen eher nicht zutrefen soll bzw. dabei stärkere Unterschiede oder nur wenige Keramiktraditionen zwischen dem böhmischen Becken und dem Dresdener Elbtal erkannt werden89. Eine stärkere Verbindung besteht wohl eher durch die Versorgung mit Rohmaterial für die geschlifenen Steingeräte, die mit großer Wahrscheinlichkeit von Nordostböhmen ins Elbtal90 und von dort auch nach Mittelund Nordwestsachsen erfolgt sein muss. Falls sich aber herausstellen sollte, dass der physische ‚bottle neck‘ südlich von Meißen am nördlichen Ende der Elbtalweitung – mit der letzten nachgewiesenen bandkeramischen Siedlung von Clieben91 – die Traditionsvermittlung nach Norden abgeschnürt hätte, dann sollte die Ausbreitung der Bandkeramik nicht vom Dresdner Elbtal direkt nach Mittelsachsen erfolgt sein. Der Weg müsste dann über einen Umweg südlich um die Mittelgebirge über Franken, hüringen und Sachsen-Anhalt wieder nach Nordwestsachsen und Mittelsachsen geführt haben, was eher unwahrscheinlich sein wird. Eher wird man akzeptieren müssen, dass direkte Kommunikationsnetze bestanden haben, die sich – in der Zufälligkeit der Siedlungsauindung und der gegrabenen Hausgrundrisse – nicht immer deutlich erkennen lassen, sich aber durchaus in den wenigen ähnlich orientierten Häusern spiegeln könnten. Warum sie nicht gleichermaßen so konsequent weiter tradiert wurden, wie von Böhmen ins Dresdener Elbtal kann man derzeit nicht erklären. FUNDSTELLEN DER ÄLTESTEN LINIENBANDKERAMIK „An linearkeramischen Stationen, wo die Stichkeramik fehlt und an welchen auch die vorstehenden, als jünger bezeichneten Typen der linearkeramik nicht vorhanden sind, erscheinen an Stelle der feinen 87 Eine geophysikalische Untersuchung des nicht gegrabenen Bereichs östlich außerhalb der Autobahntrasse wurde zwar durchgeführt und als negativ befunden, die Resultate stehen uns jedoch leider noch nicht zur Verfügung 88 Stäuble, 2005, 205; Abb. 145, 192; 207–208, Abb. 149. 89 Rulf, 1997, vor allem 263–266. Eine Ausnahme könnte hier lediglich das sogenannte Šárka-Keramikmaterial bilden, das sowohl im Dresdner Elbtal (Baumann, 1965) als auch in der Leipziger Tielandsbucht vereinzelt aber regelmäßig vorkommt (z.B. in den Brunnen: Campen/Stäuble, 1999; Einicke, 1996; Elburg, 2010). Erst detailliertere Auswertungen des gesamten Fundmaterials werden allerdings zeigen können, ob dieser im Sinne J. Rulfs (1997, 218) qualitativ beobachtbare Aspekt auch quantitativ nachzuvollziehen ist. 90 Christensen et al., 2006; Ramminger/Šída, 2012; Heymann et al., 2013. 91 Steinmann, 2010. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 79 bombenförmigen gefäße konische und halbeiförmige, weitmündige Becher mit geradem Rande, dann Schüsselchen in der gestalt von Kugelschalenabschnitten. Dieselben sind in der Regel mit kräftig eingravierten Spiralen und Mäandern, aber auch mit kurzen, die ganze äußere gefäßwand bedeckenden Strichen verziert.“ (Palliardi 1914, 261) Obwohl Hofmann in den 1950er Jahren sämtliche bandkeramischen Funde in Magazinen und aus der Literatur zusammenfassend bearbeitet hat92, musste Quitta zugeben: „für das an Böhmen anschließende sächsische Gebiet ist es bisher nicht gelungen, sichere Funde der ältesten Linienbandkeramik nachzuweisen.“93 und nennt nur ein paar Scherben von zwei Fundplätzen in Mauna und Leipen, Lkr. Meißen, die „gewisse Anklänge an die älteste Stufe“ (ebd.) haben. Dieter Kaufmann94 nennt fast 30 Jahre später fünf andere Fundstellen, wobei es sich auch hier nur um wenige Einzelfunde aus Begehungen oder als Beimischung in jüngerbandkeramischen Siedlungen handeln kann (Dresden-Nickern; Leipzig-Eutritzsch; Leuben (unsicher), Kr. Oschatz; Rödgen, Kr. Delitzsch und Zauschwitz, Kr. Borna)95. Es war ebenfalls Kaufmann96, der eine neuere Verbreitungskarte mit Funden der ältesten Bandkeramik in Mitteldeutschland publizierte und dort zusätzlich zunächst drei, dann vier weitere Fundstellen aus Sachsen nennen konnte: Dresden-Mockritz, Lommatzscher Plege (ohne konkrete Fundplatzangabe), Zwenkau, Lkr. Leipzig und schließlich Leipzig-Hänichen (nicht kartiert). Zwei davon, Lommatzscher Plege und Hänichen sind nicht genau lokalisierbar und es ist auch nicht ganz klar, ob es sich dabei eventuell um gerade stattindende Ausgrabungen handelte (s.u.).97 Die Fundstellenangabe Lommatzscher Plege98 kann sich eventuell auf Salbitz beziehen, eine kleine Forschungsgrabung (SBT-23), die 2009 zusammen mit der Professur für Ur- und Frühgeschichte am historischen Seminar der Universität Leipzig an einer Längsgrube durchgeführt wurde99. In etwa 600 m Entfernung davon konnten bei Rettungsgrabungen (SBT-28) weitere ältestbandkeramische Scherben innerhalb von sowohl linien- als auch stichbandkeramischen Befunden entdeckt werden, die sicherlich nicht zur gleichen Siedlung wie SBT-23 gehörten100. Sie zeigen gleichermaßen die recht große Funddichte und den rasanten Fundstellenanstieg, sobald größere oder auch kleinere Eingrifslächen archäologisch konsequent betreut werden. Was die zweite, nicht kartierte Fundstelle in Hänichen, OT Lützschena101 betrift, so handelt es sich eventuell um die Rettungsgrabungen, die 1992 im Zuge des Baus einer Tankstelle (HCE08) bandkeramische Funde und Befunde erbrachten. Allerdings sind in den Ortsakten lediglich allgemein bandkeramische, explizit solche der mittleren und jüngeren Bandkeramik, vermerkt. Auch Angaben für eventuell organische Magerung fehlen102. Etwa 400 m östlich davon und wahrscheinlich nicht mehr zur gleichen Siedlung zählend, entdeckte man in Quasnitz, OT Lützschena im Zuge der archäologischen Ausgrabung einer zwei Kilometer langen und bis zu 20 m breiten Trasse, die den südlichen Moränenrücken von Norden bis in die Elsteraue hin querte, eine bandkeramische Fundstelle. Diese wurde innerhalb einer in dem Bereich etwa 4.000 m2 großen Ausgrabungsläche auf etwa 2 000 m2 erfasst (LS-37)103. Dort wurden Befunde aufgedeckt, von denen einige aufgrund ihrer Form und Ausrichtung als Längsgruben anzusprechen sind. Sie deinierten etwa sieben Hausgrundrisse, die nicht in ihrer vollständigen Ausdehnung erfasst 92 93 94 95 Hofmann, 1963. Quitta, 1960, 11. Kaufmann, 1989, Anm. 6, 71–72. Nach Durchsicht der Ortsakten und Publikationen können weder Leuben noch Rödgen bestätigt werden (Frdl. Mitt. P. de Vries). Aus Dresden-Nickern und Zauschwitz liegen dermaßen viele Funde vor, dass eine komplette Durchsicht z.Z. nicht geleistet werden kann. Evtl. wird die Aufarbeitung eines Teils des Fundmaterials von Zauschwitz durch S. Bergeman (2012 und 2015) nähere Informationen dazu erbringen können. 96 Kaufmann, 2010, Farbtafel 14; Ders., 2011, Abb. 1, 158. 97 Wahrscheinlich bezieht er sich auf Presseberichte bzw. Informationen ehrenamtlicher Mitarbeiter. Um die gemeinten Fundorte unmissverständlich zu nennen und der Problematik der Denkmal- und/oder Fundstellennummern in den Ortsakten bzw. im GIS des LfA zu entgehen, werden stets die Grabungs- bzw. Aktivitätskürzel der Ausgrabungen in Klammer angegeben. Mit Bezug auf die Fundstelle in Hänichen handelt es sich nämlich um Fundstelle 8 (55780-F-08), Denkmal 6 (55780-D-06) der Gemarkung Hänichen (55780) mit dem Grabungs- bzw. Aktivitätskürzel HCE-08. 98 Kaufmann ,2011, Fundort 64. 99 Kinne et al., 2014. 100 Im Übrigen liegen beide Fundstellen etwa 2,5 bis 3 km westlich der Jahna und noch knapp außerhalb der Lößzone. 101 Bei Kaufmann, 2011, 158. Dort mit Druckfehler als „Hähnichen. (OT von Lützschena)“ angegeben. 102 Mein Dank geht an Patricia de Vries, der Ausgräberin der ältestbandkeramischen Fundstelle in Dresden-Mockritz (DD-11), die bei Kaufmann, 2011 angegebenen Fundstellen erneut recherchiert und die Informationen zur Verfügung gestellt hat. 103 Die Angaben erfolgen auf Grundlage des Ausgrabungsberichts der Grabungsleiterin A. Homann, vom 14.02.2013. 80 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology werden konnten. Obwohl fast die Hälfte der Befundanzahl aus Pfostengruben bestand, können nur wenige davon Häusern zugewiesen werden. Das wird jedoch weniger einer schlechten Befunderhaltung zu verdanken sein, als vielmehr der Tatsache, dass die schwachen Pfostenverfärbungen auf dem noch recht hohen ersten Planum, in dem schon zahlreiche Funde zutage traten, sehr schwer zu erkennen waren. Einerseits verhinderten die zahlreichen großen Steine in der anstehenden Grundmoräne das Abziehen eines glatten Planums. Andererseits konnte der nach der Ausgrabung der großen, fundreichen Befunde geplante zweite, tiefere Baggerabzug nicht mehr erfolgen. Die Grabung fand nämlich unter ungünstigen Wetterbedingungen im besonders harten Winter 2012/13 statt, als sich zahlreiche starke Frosttage mit solchen abwechselten, in denen es viel Niederschlag gab. Um das Fundmaterial trotz widriger Umstände komplett zu bergen, wurde die zweite Hälfte jener Befunde, die nicht in der regulären Grabungszeit untersucht werden konnten, in 130 „big bags“ gepackt und im Sommer bis Herbst 2013 vollständig geschlämmt. Innerhalb der zahlreichen linien- und stichbandkeramischen Funde der Siedlung wurden in einem als Längsgrube deinierten Befund auch solche der Ältesten Bandkeramik gegraben. Die Längsgrube befand sich anders als üblich am südlichen, unteren Ende (111 ü. HN) der auf etwa 200 m Nord-Süd-Ausdehnung erfassten Siedlungsläche, die sich nach Norden bis auf 116 ü. HN erstreckte104. Die beiden bei Kaufmann (2011) neu kartierten Fundstellen in Dresden-Mockritz (DD-11)105 und in Zwenkau-Nord (ZW-80/-87) (Hohle 2011) sind weitere Ausgrabung, die einerseits im Zuge eines größeren B-Plan Gebietes im südöstlichen Dresdener Stadtteil Mockritz bzw. bei der großräumigen Sanierung der Tagesanlagen des Tagebaus Zwenkau am rechten Ufer der Weißen Elster106, gegenüber der großen Siedlungslächen der Fundstelle Eythra (Cladders et al. 2012) stattgefunden hatten. Wegen schlechten Erhaltungsbedingungen, die einerseits der starken Erosion (Dresden) andererseits den großen Störungen durch die Tagesanlagen des Tagebaus Zwenkau zu verdanken sind, erbrachten keine der beiden Fundstellen typische Hausgrundrisse der Ältesten Bandkeramik107. Weitere kleine Fundkomplexe kamen im Zuge von noch kleineren Eingrifen aus der Leipziger Innenstadt ebenfalls am rechten Ufer der Weißen Elster bei der Sanierung des Bosehaus (L-152) zutage, wo heute das Bach-Archiv und -Museum untergebracht ist108. Auch die wenigen ältestbandkeramischen Scherben aus Wiederitzsch (WI-29), die in zwei Gruben innerhalb der Baustrasse für einen Solarpark lagen109, beinden sich etwa 300 m nördlich von der altbekannten und schon durch K. Jacob und Max Näbe110 publizierten Fundstelle rund um das Krankenhaus St. Georg in Leipzig-Eutritzsch (Fundort 53 bei Kaufmann 2011, Abb. 1). Die Gruben der Fundstelle WI-29 werden aber nicht zur Eutritzscher Siedlung gehören, da sie auf der anderen Seite einer kleinen Rinne liegen. Von der Altfundstelle Eutritzsch, an der Max Näbe leißig Funde aufsammelte, lassen sich in den Ortsakten bzw. in den Karteikarten des Völkerkundemuseums Leipzig, wo die Funde in den Kriegsjahren größtenteils zerstört wurden, keine sicheren Funde der Ältesten Bandkeramik inden111. Doch auch die letzte Kartierung und kurze Übersicht zur Ältesten Bandkeramik in Sachsen112 muss nach jüngsten Ausgrabungen einiger Großprojekte korrigiert werden. In den Jahren 2011–12 fanden bei der Ortsumgehung von Mügeln die ersten großlächigen Untersuchungen in Mittelsachsen statt, die auch zahlreiche Hausgrundrisse der Linien- und Stichbandkeramik erbrachten113. Unter den Funden der Fundstelle GWC-01 befanden sich auch einige Scherben, die der ältesten/älteren Linienbandkeramik zugewiesen werden können. Auch weist der eine oder andere Hausgrundriss im Norden der Fläche (Haus 12, 14, 26 in Abb. 1, 78) Spuren von 104 Beide Siedlungsgrenzen sind insoweit gesichert, als dass die Trasse sowohl weiter nördlich als auch nach Süden bis zur etwa 670 m südlich der unteren Grabungsgrenze bei 98,66 ü. HN ließenden Weißen Elster verlief. 105 Brestrich, 1998, 80. 106 Hohle, 2011. 107 Tichý, 1962, 38f.; Pavlů, 1981, 539f.; Stäuble, 2005. 108 Schug/Kretzschmar, 2009, 70. 109 In diesem besonderen Fall sichern die geringen Eingrife und die Aulagen zum behutsamen Bau der Solaranlage diese Fundstelle vor einer Zerstörung durch eine weitere Bebauung im vor allem durch Güterverkehrs- und Frachtzentrum, Auto- und Zuliefererindustrie, so begehrten nördlichen Speckgürtel von Leipzig. 110 Näbe, 1908, 20f. 111 Einzelne verdächtige Scherben, wie jene in „Ug 14900/14915 der Sendung 56“ (lt. Kartei Grassi-Museum im Archiv des LfA, Dresden) aus dem Jahr 1925 reichen jedoch nicht aus, um dort eine ältestbandkeramische Fundstelle zu postulieren. 112 Kinne et al., 2014, Abb. 1, 34. 113 Conrad et al., 2014, 72 f. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 81 so genannten Außengräben auf, einer typischen Baustruktur der Ältesten Linienbandkeramik, die jedoch auch noch während der folgende Phasen vorkommt114. Es wird daher erst einer vollständigen Durchsicht und Analyse des reichen Fundmaterials bedürfen, um Klarheit darüber zu erbringen, ob wir auch diesen rund 7,5 km westlich von Salbitz (SBT-23) gelegenen Fundplatz in die Kartierung der Ältesten Bandkeramik aufnehmen müssen. Von den zehn über eine zwei Kilometer lange Autobahnstrecke meist paarweise verstreut gelegenen linienbandkeramischen Hausgrundrisse, die 2014 in den Fundstellen bei Hain (HAN-04) und Rötha (RTH-53; RTH-52) entdeckt wurden (s.o.; Abb. 9115), weisen drei, vielleicht sogar vier Grundrisse Außengräben auf (s.o.). Diese Zuweisung wird auch durch einige wenige Keramikfunde bestätigt, wenngleich sie nicht zwingend in den hausbegleitenden Gruben und auch niemals ohne jüngere Beimengung vorkamen (Dalidowski et al. im Druck). Die Hauspaare waren zwischen 200 und 800 m voneinander entfernt und sollten – da die Zwischenstrecke ebenfalls großlächig untersucht wurde – nicht zur gleichen Siedlung angehören. Auch innerhalb der Grabungsläche in Groitzsch (GRZ-75; s.o.; Blaschta et al. im Druck) ist der Nachweis einer bislang unbekannten bandkeramischen Fundstelle gelungen, die auch ältestbandkeramische Funde und Hausbefunde erbrachte. Im Unterschied zum weit verstreuten und recht fundarmen Siedlungskomplex HainRötha ist hier nicht nur eine deutlich dichtere Besiedlung auf der etwa 2,5 ha großen Grabungsläche nachzuweisen, sondern innerhalb dieser bislang verhältnismäßig fundreichsten Siedlung NW-Sachsens ist mit etwa acht Hausgrundrissen und zahlreichen entsprechenden Funden die erste größere Siedlung der ältesten Phase der Linienbandkeramik angetrofen worden. Anders als im sonstigen Verbreitungsgebiet oftmals beobachtet werden konnte (Cladders/Stäuble 2003), scheint hier allerdings kein Besiedlungshiatus zwischen der ältesten und der darauf folgenden älteren Phase der Linienbandkeramik zu bestehen. Doch erst die Erstauswertung und spätere Bearbeitung des Fundplatzes – die Ausgrabungen endeten erst im Frühjahr 2015 – werden hoffentlich belastbare Hinweise geben, um über die Kontinuitätsfrage zu sprechen. Auf jeden Fall wird die Äußerung von Kaufmann116, wonach „bereits während der ältestlinienbandkeramischen landnahme das auch später von der entwickelten linienbandkeramik genutzte ‚Kerngebiet‘ besiedelt war“, durch die neueren Ausgrabungen bestätigt und wird nunmehr auch mit gesicherten Fundstellen gefestigt. Auch dass schon die frühesten sesshaften Siedler mit Ältester Bandkeramik nicht nur die besten Böden und klimatischen Gunsträume besiedelten, sondern auch oder gerade die (späteren?) Randgebiete, kann aufrecht erhalten werden (ebd.). Ändern muss man allerdings die Versuche, zeitbedingte Fehlstellen kulturell oder gar klimatisch zu erklären117. So war z.B. innerhalb der so dicht mit bandkeramischen Fundpunkten versehenen „Lommatzscher Plege“ bzw. der erweiterten mittelsächsischen Lößhügellandschaft118 vor 2011 kein einziger Hausgrundriss der Bandkeramik bekannt; das war aber nicht auf die fehlende Besiedlung, sondern auf die dort fehlenden großlächigen Untersuchungen zurückzuführen (s.o.). Das bestätigt sich sogar für Nordwestsachsen, wo trotz den 20 Jahren großlächiger Ausgrabungen erst im Jahre 2014 gleich drei neue Fundstellen mit den nunmehr ersten Hausgrundrissen der Ältesten Bandkeramik zutage kamen. Trotz aller Sorgfalt und Intensität thematisch gezielter Untersuchungen bleibt der Zufall dann doch auch heute noch größtenteils für das Fundbild bestimmend. LINIENBANDKERAMISCHE BRUNNEN Das trift auch auf eine weitere, erst durch die Ausgrabungen großer Flächen gehäuft auftretende neue Fundkategorie: die linienbandkeramischen Brunnen zu. Die ersten sicheren, wenngleich nicht gleich als solche erkannten Befunde, wurden 1907119 und 1921120 im damaligen Sachsen gefunden – heute gehören diese beiden Altfunde hüringen (Zipsendorf/Meuselwitz, Kr. Al114 Stäuble, 2005, 141. 115 Dalidowski et al., 2014. 116 Kaufmann, 2011, 159. 117 „Sind dafür zur Zeit der Landnahme ungeeignete Umweltverhältnisse verantwortlich zu machen oder war das (heutige) Sachsen für die frühen Bauern lediglich ein Durchgangsland bei der Suche nach geeigneten Siedlungsplätzen.“ (ebd.). 118 Stäuble, 2010b. 119 Amende, 1909. 120 Amende, 1922. 82 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology tenburg) und Sachsen-Anhalt (Rehmsdorf/Ruhmsdorf, Burgenlandkreis). Die Serie der neuen, nunmehr ersten bandkeramischen Brunnen in Sachsen begann 1997 in der bandkeramischen Siedlung Eythra im Braunkohlentagebau Zwenkau (ZW-01), Lkr. Leipzig mit einem Kastenbrunnen (Br. 17: Dendrodatum 5098/97 BC), der aus Eichenbohlen in Blockbauweise hergestellt wurde121. Gleich im Jahr danach folgte etwa 170 m östlich davon entfernt der Fund eines zweiten Kastenbrunnens aus einer Eichenbohlenlage (Br. 21122, Dendrodatum: 5196±10 BC), der über einen ausgehöhlten und somit dendrologisch nicht genauer datierbaren Baumstamm aus Ahorn (Br. 22; Dendrodatum der Eichenbretter, auf die der Baumstamm gestellt wurde: 5221±10 BC) versetzt aufgebaut wurde123. In der Zählung der sächsischen Brunnen, die mittlerweile bei 13 angekommen ist, werden die beiden letzteren Brunnen 21 und 22 aus Eythra zusammen geführt. Sie lagen alle ‚inmitten‘ einer etwa 30 ha großen Ausgrabungsläche mit Befunden der Linienund Stichbandkeramik124. Dennoch befand sich kein Hausgrundriss im Umfeld der beiden Brunnengruben, so dass man sie eher isoliert, abseits der jeweils mehr oder weniger gleichzeitigen Siedlung betrachten muss. Im Winter 2001–02 folgte bei den Grabungsarbeiten im Vorfeld des BMW-Werkgeländes in Leipzig-Plaußig (PSG-03) der Fund eines weiteren Kastenbrunnens aus Eichenbohlen125, der schon etwa 5260–5257 BC errichtet, aber ofensichtlich ebenfalls öfters erneuert wurde126. Auch wenn man in der fast 250 ha großen untersuchten Fläche nicht alle Häuser der am südöstlichen Rand beindlichen Siedlung der Bandkeramik erfasst hat, so lag auch hier der Brunnen eindeutig abseits der Besiedlungskonzentration. Die einzigen, als Brunnen anzusprechenden Holzspurenreste innerhalb eines linienbandkeramischen Befundes im Dresdener Elbtal, wurden beim Bau eines Einfamilienhauses in Dresden-Cotta (CDD-05) im Jahre 2004 entdeckt127. Auch wenn sich von der Brunnenkonstruktion lediglich die Holzspuren erhalten haben, kann man erkennen, dass es sich um einen Kastenbrunnen gehandelt haben muss. Im Herbst 2005 entdeckte man die fünfte Brunnengrube mit Holzeinbau bei der Anlage eines Wasserkanals in der Gemarkung Brodau (BOU-03), südlich von Delitzsch, heute Lkr. Nordsachsen128. Darin erkennbar war ein zentral gelegener ausgehöhlter Baumstamm, der mit rd. 0,8 m Durchmesser ähnlich groß wie der Eythraer war. Die Holzart konnte aufgrund der schlechten Erhaltung nicht mehr bestimmt werden. Am Boden der deutlich größeren Baugrube lagen mehrere große, ineinander verkeilte Eichenspaltbohlen, die dendrochronologisch 5200±10 BC datiert wurden129. Aufgrund ihrer Lage werden sie nicht zur Brunnenkonstruktion gehört haben, weder in situ noch als Versturz, sondern es handelt sich höchstwahrscheinlich um die unteren Reste einer so genannten Pölzung, die zumindest im unteren sandigen Teil den Einsturz der Brunnengrube verhindern sollte. Auch bei dieser Fundstelle lagen die nächsten Häuser in der etwa 30 m breiten und bis zu einem Kilometer langen Grabungsläche erst 50 m vom Brunnen entfernt. Schon im Frühjahr des gleichen Jahres wurde beim Ausbau des Flughafens Leipzig/ Halle an der Gemarkungsgrenze zwischen Schkeuditz und Altscherbitz (ASC-31) der mit bislang 121 Stäuble/Campen, 1998. Anders als gelegentlich behauptet wird (Weiner, 2012, 86), sind weder die Eythraer Brunnen, noch die späteren, wegen des 1990 im Kieswerk bei Erkelenz-Kückhofen entdeckten linienbandkeramischen Brunnens und auch nicht wegen der im Herbst 1997 stattgefundenen Brunnentagung in Erkelenz (Koschik ,1998) bzw. wegen einer diesbezüglichen Sensibilisierung, entdeckt worden. Über bandkeramische Brunnen wusste man spätestens seit dem Befund aus Mohelnice in Mähren Bescheid, der 1970 gefunden und 1972 publiziert wurde (Tichý, 1972). Würde man dieser Argumentationskette folgen, hätten die zahlreichen Brunnen schon nach der Kontaktaufnahme mit Rudolf Tichý in den Jahren 1989–90 zwecks Bearbeitung der Grabungsbefunde (Stäuble, 2005, 126–137; bes. 134–136) ‚sprudeln‘ müssen. Auch würde sich der von J. Weiner postulierte Paradigmenwechsel, der in der graphischen Darstellung so deutlich fassbar zu sein scheint (2012, 87, Abb. 4, 88) extrem relativieren, wenn er die Größe der untersuchten Flächen berücksichtigt hätte. Es sind wahrscheinlich eher diese großlächigen Ausgrabungen (s. o. Abb. 3 mit einem Vergleich für Sachsen), die wohl einen paradigmatischen Wechsel eingeläutet haben dürften! S.a. die nunmehr vermehrt auftretenden Funde aus Sachsen-Anhalt (Bogen, 2012; Szédely, 2011), die ebenfalls mit großlächigen Untersuchungen in Verbindung zu bringen sind. 122 Diese Zählung bezieht sich intern auf die Ausgrabungen im Tagebauvorfeld Zwenkau, wo neben den bandkeramischen auch noch viele weitere Brunnen unterschiedlichster Datierung gefunden wurden (s.u. und Stäuble/Campen, 1998; Stäuble/Hiller, 1998). 123 Campen, 2000. Die Dendrodaten aus Eythra sind, wie auch jene aus Leipzig-Plaußig (PSG-03; s.u.), im Rahmen eines DFGProjektes (KU 592/32-1) zur naturwissenschaftlichen Bearbeitung von drei linienbandkeramischen Brunnen durch M. Friedrich, Universität Hohenheim gemessen worden. 124 Cladders et al., 2012. 125 Friederich, 2004. 126 Friederich, in Vorb. 127 Brestrich, 2005. 128 Stäuble/Fröhlich, 2006; Herbig et al., 2013; Tinapp et al., 2013. 129 Dieser und alle folgenden Brunnen wurden durch W. Tegel, DendroNet-Bohlingen datiert. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 83 rd. sieben Meter am tiefsten eingegrabene Befund in Sachsen entdeckt130. Die auf etwa vier Meter Tiefe noch sehr gut erhaltenen Spalthölzer aus Eiche, ließen eine jahrgenaue Datierung einiger Bauhölzer dieses sechsten Brunnens auf 5102/01 BC zu131. Auch er befand sich abseits einer größeren Siedlung mit rund 80 mehr oder weniger gut erhaltenen Hausgrundrissen. Verdientermaßen berühmt wurde er aufgrund der sehr guten Erhaltung, der sorgfältig ausgeführten und komplexen Eckverbindungen, wie auch durch die zahlreichen darin ‚entsorgten/deponierten‘ Gefäße, von denen einige nahezu unversehrt, andere zerschlagen, davon einige wieder zusammengeklebt und schließlich in zwei Fällen mit einer Verzierung aus dreieckigen Holzbändern überprägt waren132. In dieser kursorischen Aufzählung soll zumindest zusammenfassend für alle Brunnen erwähnt werden, dass ihr besonderer Wert für die Bandkeramikforschung – neben den neu erkannten zimmermannstechnischen Fähigkeiten und abgesehen von den Erkenntnissen über die kommunale Organisation der Siedlung mit einem oder höchstens wenigen gleichzeitigen Brunnen – vor allem in den dort herrschenden günstigen Erhaltungsbedingungen für die ansonsten vergangenen organischen Materialien besteht. Dadurch sind nunmehr auch botanische, zoologische und entomologische Mikroreste aus der Linienbandkeramik bekannt geworden, es sind neue Artefakt-Kategorien zu nennen, die auf dem Werkstof Holz beruhen, von Holzgeräten über Rinden-/Basttaschen und Schachteln zu schnüren, aber auch Holz als Verzierungsmaterial oder aus Birkenrinde hergestelltes Pech als Klebe- oder Haftungsmittel133. Im Tagebau Zwenkau (ZW-05)134 oder in Wiedemar, Lkr. Nordsachsen (WID-19)135 wurden etwa 1 000 m2 bzw. 300 m2 große, schwarz-humos verfüllte ‚Befundkomplexe‘ untersucht, in denen sich mehrere tiefe Einzelbefunde befanden, die Holzeinbauten aufwiesen. Dort ließen sich manche davon als quadratische Brunnen, andere als wannenförmige oder runde Holzbauten unterschiedlicher Bauweise (von Blockbau- bis Flechtwerkkonstruktionen) und vielleicht auch Funktion deuten. Deren zeitliche Einordnung war breit gefächert – sie datierten zwischen Endneolithikum/Frühbronzezeit über Eisenzeit bis hin in die Römische Kaiserzeit –, so dass man davon ausgehen musste, dass diese immer feuchten ‚Gunststellen‘ über die Jahrtausende hinweg regelhaft als Wasserentnahmestelle oder für andere Zwecke genutzt wurde, für die Wasser notwendig war. In der Gemarkung Droßdorf im Tagebau Peres wurde eine ähnliche Situation rund 60 m südwestlich der ersten Hausgrundrisse der linienbandkeramischen Siedlung (DSD-01) entfernt angetrofen (s.o.). Dort wurden in einer etwa 2,5 Hektar großen, feuchten Senke, in der sich das Wasser sogar während der Ausgrabungen im laufenden Tagebaubetrieb staute, acht teilweise eng beieinander liegende Befunde mit Holzerhaltung angetrofen. Ein neunter Befund, der sich ebenfalls als Kastenbrunnen erwies, lag zwar ebenfalls am südlichen Rand der Siedlung, aber an deren östlichem Ende über 200 Meter von der Senke entfernt (Bef. 3174). Zunächst konnten nur vier Kastenbrunnen der Linienbandkeramik zugewiesen werden (Kretschmer et al. 2014). Durch weitere dendrologische und 14C-Datierungen ist mittlerweile gesichert, dass neben den vier bandkeramischen Kastenbrunnen (Bef. 3619, 3679, 3682 und 3174), auch zwei ausgehöhlte Baumstämme (Bef. 3648 und 3678; beide, wie in Eythra, aus Ahorn) und noch eine Flechtwerkkonstruktion aus Eichenästen, die um kleinere, ebenfalls aus jungen Eichen angespitzte Pfosten gelochten wurden (Bef. 3650) während der Linienbandkeramik gebaut wurden136. Somit erhöhte man nicht bloß die Anzahl an linienbandkeramischen Brunnen, sondern ergänzte auch die Bauweise und -typen um Exemplare, die bislang noch für diese Zeit fehlten: die Errichtung eines Kastens aus vollständigen Rundhölzern, was bislang der Jungbronzezeit vorbehalten war137, oder die sehr nachlässig gezimmerten Brunnen, ebenso wie auch die Nutzung von Flechtwerk, die bislang häuiger ab dem Endneolithikum bekannt war138. Ob letztere Konstruktionsart als Brunnen anzusprechen ist, entzieht sich bislang unserer Kenntnis. Man würde meinen, die ansonsten nach außen hin gut abgedichteten Kästen – ob sie nun sorgfältig mit Moos, wie in 130 Friederich, 2006. 131 Tegel et al., 2012. 132 Elburg, 2010. Eine ähnliche Gefäßdeponierung ist auch aus einem einzigen von über 60 Brunnen einer Siedlung aus der ersten Hälfte des 5. Jahrtausends in Ungarn bekannt (Sebők et al., 2013, 74–75). 133 Smolnik, 2010b; Tegel et al., 2012; Herbig et al., 2013; Schmidt, in Vorb. 134 Stäuble/Campen, 1998, 53–56; Stäuble/Hiller, 1998. 135 Dalidowski, 2009. 136 Kretschmer et al., im Druck. 137 Z.B. Stäuble/Huth, 1996, Abb. 4, 15. 138 Stäuble/Campen, 1998, 64. 84 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology Eythra oder mit weiteren, vorgebauten Brettern wie in Droßdorf abgedichtet wurden – würden der Flechtwerkbauweise widersprechen, die quasi per Deinition durchlässig ist. Aufgrund seiner Lage ist aber zumindest gesichert, dass Wasser ein gemeinsamer Nenner gewesen sein muss. Der Flechtwerkbefund lag immerhin inmitten der anderen, eindeutigen Brunnen, aber auch in der Nähe einer wannenförmigen Holzkonstruktion (Bef. 3677), die aufgrund ihrer Bauart ebenfalls eine andere Funktion gehabt haben muss. Letztere ist – ähnlich wie ein weiterer ausgehöhlter Baumstamm (Bef. 1409) – sowohl nach Funden als auch nach absoluten Daten in die mittelneolithische Baalberger Kultur in das 38./37. Jh. v. Chr. einzuordnen139. Aus der Kurzcharakterisierung der neuen Funde ist ersichtlich, dass wir mit den Ausgrabungen von 2014 die bisherigen Aufstellungen sächsischer Brunnen140, wie auch gewissermaßen die ‚bandkeramische Produktpalette‘ um einiges erweitern konnten141. Auch stellt sich mit einem über 2,5 m tiefen Befund ohne Spuren einer ehemals darin beindlichen Holzkonstruktion aus Hain (HAN-04, s.o.)142 nunmehr auch für Sachsen die schon anderweitig geäußerte Frage, ob es neben den Befunden mit Holzeinbauten auch tiefe Gruben gegeben hat, die möglicherweise ebenfalls zum Wasserschöpfen genutzt werden konnten143. Ob man allerdings berechtigt ist, nunmehr alle tief-schmalen Gruben als Brunnenschächte anzusprechen, sei dahin gestellt und sollte je nach Befundsituation entschieden werden. Andererseits bestätigen auch weitere ähnliche Fundsituationen144, wonach ein lokal gehäuftes Vorkommen von deutlich kleineren und weniger aufwändig gebauten Brunnenschächten und -konstruktionen durchaus nicht einmalig ist. Allerdings scheint es ein Muster zu geben, dass gerade die gehäuft in einer feuchten Senke vorkommenden Brunnen – anders als die abseits gelegenen und durchaus auch einzeln auftretenden – viel einfacher, man möchte fast sagen, ‚schlampiger‘ gebaut waren, wie sich sogar innerhalb der gleichen Siedlung in Droßdorf zeigt. Aufgrund der Tatsache, dass die Hölzer nicht bzw. nur wenig bearbeitet waren – oftmals wurden die jungen Eichen nur halbiert oder sogar gänzlich ungespalten benutzt, ohne diese auch nur zu entrinden, die Eckverbindungen sind meist nur wenig bearbeitet worden – sind diese Brunnen deutlich weniger robust gebaut und wirken improvisiert (Kretschmer et al. im Druck). Dafür spricht auch die häuige Nutzung von Altholz, nicht nur zum Abdichten, sondern auch beim Aufbau dieser insgesamt deutlich weniger tief eingegrabenen Holzkästen. Alles in Allem machen sie daher den Eindruck, sie seien eher spontan, ohne große Vorbereitung, auf jeden Fall aber unaufwändig gebaut worden, anders als z.B. beim Brunnen aus Altscherbitz, wo die Hölzer ofensichtlich sogar ein paar Jahre im Voraus vorbereitet wurden145. Das könnte eine Erklärung für die recht große Anzahl gehäuft vorkommender Befunde sein. In diesem Licht ist die Frage nach wie vor berechtigt, inwieweit zu jedem Zeitpunkt der Besiedlung jeweils einer oder mehrere oder auch keine Brunnen in Benutzung waren146. Eines wird jedoch auch durch die neuen Befunde bestätigt: ihre periphere Lage zur Siedlung. Daraus ist nach wie vor ersichtlich, dass der Brunnenbau der Linienbandkeramik eine ‚kommunale‘ Aufgabe pro Siedlung und nicht an einen Haushalt, Hof oder Hofplatz gebunden war, wie es z.B. in der etwa stichbandkeramik-zeitlich zu datierenden Siedlung Polgár-Csőszhalom in Ungarn der Fall gewesen ist147. STICHBANDKERAMISCHE KREISGRABENANLAGEN Denkt man an kommunale Aufgaben in einer bandkeramischen Siedlung, so fallen einem für die Linienbandkeramik – neben den besonders großen Häusern, aber auch solche normaler Größe, 139 Kretschmer, im Druck. 140 Smolnik, 2010b; Stäuble, 2010; Elburg, 2011. 141 Seit der Zusammenstellung der bandkeramischen Schachtzimmerungen (Weiner, 1998, 206–208) sind diese um mehrere ausgehöhlte Baumstämme und nunmehr auch Flechtwerkbauten zu ergänzen. 142 Dieser über 150 m von den ältestbandkeramischen Häusern entfernte Befund datierte allerdings nicht, wie der Rest der dort angetrofenen kleinen Siedlung, sondern in die mittlere Bandkeramik (Dalidowski et al., im Druck). 143 Weiner, 1998, 198–200; Jadin/Cahen, 1998; van der Waals, 1998; Grygiel, 2002, 109; Rzepecki, 2014; dagegen Stäuble/Campen, 1998, 69 und Elburg, 2011, 26. 144 Bogen, 2012; Husmann/Czielsa, 2014; Szédeli, 2011. 145 Elburg, 2011, 33. 146 Stäuble, 2010; Elburg, 2011; Weiner, 2012. 147 Sebők et al., 2013, 74. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 85 die ebenfalls auf fremde Hilfe angewiesen sein müssen – zusätzlich noch die Graben- oder Erdwerke ein, die in der Regel als Umgrenzungen von Siedlungen oder Siedlungsbereichen gedeutet werden können148. Ob einige davon (oder vielleicht sogar alle) eine separate Kategorie von sogenannten unterbrochenen Gräben darstellen149, gelegentlich auch Abschnittsgrabenwerke oder sogar Grubenwerke genannt, die niemals vollständig erlebbar gewesen sein würden, weil sie über viele Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte sukzessive gebaut wurden, sei dahin gestellt.150 Ein Versuch, diesen Typus auch in anderen geograischen Regionen zu erkennen, war nicht ganz überzeugend und muss neuerdings sogar als gescheitert betrachtet werden, nachdem sich ein paar Jahre nach einer ersten Materialdurchsicht des südlichen Grabenwerks aus Eythra, Lkr. Leipzig151 herausstellte152, dass es weder linien- noch stichbandkeramisch zu datieren ist, wie das zunächst vermutet wurde153. In diesem aus mehreren separaten Abschnittsgräben gebildeten rundlichen Erdwerk befanden sich nämlich sowohl Funde der Linien- und der Stichbandkeramik als auch viele Scherben der neu deinierten (wenn auch nicht neu entdeckten) und meist unverzierten „Schiepziger“ Kulturgruppe, die im mitteldeutschen Raum in etwa die zeitliche Lücke zwischen Rössen/Epi-Rössen /Gatersleben und Baalberge füllt154. Dabei wird keinesfalls daran gezweifelt, dass in diesen wie auch in den Gräben der früheren Kreisgrabenanlagen/Rondelle häuig Spuren von unterschiedlichen Bauabschnitten oder Nachbesserungenfestgestellt werden mussten und auch zu erkennen sind155. Weder Ausbesserungen der sicherlich schnell zu/auf-sedimentierten einzelnen Grabenabschnitte noch die kulturelle Vielfalt der darin liegenden Funde – in einer dicht über alle Zeiten besiedelten Fläche sollte das nicht verwundern – müsste gezwungenermaßen zu einer solchen Interpretation führen. Ansonsten wären diese Erdwerke während der mittleren Linienbandkeramik geplant und angelegt worden und über die Stichbandkeramik bis hin in die Schiepziger Gruppe über einen Jahrtausend lang nicht nur in der Erinnerung der Bewohner (kontinuierlich) präsent gewesen sein, d.h. gesehen und benutzt, sondern das Erdwerk muss stets weiterhin ergänzt worden sein, um dann erst ein Jahrtausend später in einer inalen Architektur zu münden. Insoweit kann zum derzeitigen Stand behauptet werden, dass aus Sachsen noch keine Befunde bekannt sind, die eindeutig als linienbandkeramische Erdwerke und schon gar nicht solche aus Abschnittsgräben gedeutet werden können. Dennoch gibt es neben den schon behandelten neuen Befundtypen noch einen weiteren, der erst nach 1990 teilweise der Luftbildarchäologie, aber größtenteils dann doch den großlächigen archäologischen Untersuchung aller Bodeneingrife zu verdanken ist: die stichbandkeramischen Kreisgrabenanlagen, auch Rondelle genannt. Diese in manchen Ländern dem Früh- (Mitteldeutschland), in anderen dem Mittel- (W-Deutschland und Böhmen) und in wiederum anderen dem Spätneolithikum (Mähren, Ungarn und Slowakei)156 zugewiesenen Monumentalbauten konnten in Ostdeutschland (s.u.), gelegentlich aber auch in anderen Ländern, wie z.B. in Ungarn157 oder Polen158 entweder erst nach 1990 neu entdeckt oder, wie in Tschechien und der Slowakei (s.u.) um zahlreiche Beispiele ergänzt werden. Sie gehören alle in die gleiche Kategorie von ein- bis mehrfachen Graben-/Erdwerken, die im Inneren von ein bis mehreren Palisaden begleitet werden. Der schon seit der Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem in Mähren, Slowakei, Niederösterreich und Niederbayern bekannte und mittlerweile weit verbreitete Befundtyp ist in mehreren Monographien, bei zahlreichen Tagungen und in zusammenfassenden Artikeln sehr 148 Kaufmann, 1997; Lüning, 1988; Meyer, 2003. 149 Jeunesse 1996. 150 Die Häufung solcher Anlagen vor allem im französischen und südwestdeutschen Verbreitungsgebiet wird wahrscheinlich weniger einen regionalen (Sub-?)Typus ausmachen, als eher den Einluss einzelner Schulen bzw. Forscher spiegeln. 151 Schmidt, 2000. 152 Cladders et al., 2012, Abb. 4, 151. 153 Stäuble, 2006, 159, Abb. 2, 160; Ders. 2012, 146, Abb. 11. 154 Schunke/Viol, 2014. 155 s. Bartels et al., 2003, 123 und Stäuble, 2012, Abb. 18, 152. 156 Dementsprechend werden die im Aussehen und wohl auch Bau sehr einheitlichen und absolutchronologisch recht eng auf zwei bis drei Jahrhunderte ab etwa dem 48. Jh. v. Chr. eingrenzbaren Befunde je nach Region unterschiedlichen Kulturgruppen zugewiesen, etwa der Lengyel-Kultur (inkl. der lokalen Untervarianten, wie etwa der Kultur mit Mährisch Bemalter Keramik) in Mähren, Slowakei, Österreich und Ungarn, der Stichbandkeramik in Böhmen, Mitteldeutschland, Brandenburg und Polen sowie der auch in Ungarn sowie der Rössen/Großgartach/Oberlauterbacher Kulturen/Gruppen in West und Südwest-Deutschland (Trnka, 2005, Abb. 1.13, 14). 157 Barna/Pásztor, 2011. 158 Kobyliński/Nebelsick/Wach, 2012. 86 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology gut untersucht, diskutiert und publiziert worden159. Hier interessiert eher die Entdeckungs- und Forschungsgeschichte, denn sie spiegelt die Arbeitsweise der Archäologen und die ‚modische‘ Behandlung einzelner, immer wiederkehrender hemen. Allgemein kann gesagt werden, dass die Geschichte der Erforschung dieses besonderen und daher nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen sehr populären Befundtyps recht lang ist und durch die geograische Weite und die konkurrierenden Parteien – die durch Länder, Regionen, Institutionen oder Forschertraditionen und -persönlichkeiten bedingt sein können – fast unübersichtlich geworden ist160. Das hat auch zum Teil mit der Unschärfe der typologischen Deinition161, teils mit der Zuordnung der archäologischen Kulturen zu tun, die meist keramiktypologisch diferenziert sind (s.o.). Insoweit ist es auch hier berechtigt, eher von einem Phänomen zu sprechen, das ofensichtlich in der gleichen Zeit (etwa zw. 49.-47. Jh. v.Chr.) weit verbreitet in unterschiedlichen archäologischen Kulturen vorkam: die physische Abgrenzung eines wahrscheinlich weitgehend unbebauten, rundlich/ovalen Raumes von der umgebenden, bebauten Siedlungsfläche mittels ein bis mehreren Palisaden, tiefen Spitzgräben und eventuell auch Wällen, die durch zwei bis vier enge, regelmäßig angelegte, gelegentlich gassenartig ausgebauten Zugänge kontrolliert betreten werden konnten. Neben der formalen und funktionalen Diskussion dieses besonderen Erdwerktyps, entspannt sich gelegentlich auch die Frage, welche Anlagen die tatsächlich ältesten gewesen sind. Das wird man allerdings – zumal man, wenn überhaupt, nur die Nutzung, wenn nicht sogar nur deren Ende erfassen kann – wohl niemals herausinden können. Ebenso wird es schwerlich gelingen zu erfahren, wo das Konzept der Kreisgrabenanlagen in ihrer europaweit typischen Ausprägung entwickelt wurde, es sei denn, man interpretiert die Häuigkeit der Befunde pro Region als Beweis für eine dortige Entstehung des Phänomens. Die Ausgrabungen von Deichmüller in Piskovitz, Lkr. Meissen im Jahr 1911, die erst durch G. Bierbaum (1938) publiziert wurden (s.o.), erbrachten einen der ersten Befunde dieses Typs überhaupt, die wahrscheinlich diesem Typ und dieser Kultur zuzuweisen sind162. Vollständig ausgegraben und auch planmäßig erfasst, wenngleich ebenfalls erst im Nachhinein als doppelte Kreisgrabenanlage erkannt, wurde ab 1919 Kothingeichendorf163 und ab 1937 das Exemplar aus Mühlbach in Niederösterreich164 gegraben. Es folgten weitere Kreisgrabenanlagen, die 159 Zuletzt mit dem lobenswerten Versuch einer zusammenfassenden aktuellen Aulistung und Kartierung (Literski/Nebelsick, 2012). Ein solches Unterfangen ist allerdings im Druckmedium stets verdammt, unvollständig bzw. gleich veraltet zu sein, wie sich schon zwischen der Erstellung der Beiträge und dem Druck erfolgte (ebd. 449), geschweige denn zwischen der allgemeinen Manuskriptabgabe und Drucklegung, die mehr als sieben Jahre auseinander lag. S.a. den Beitrag zu den böhmischen Anlagen, wo zwischen Manuskriptabgabe und Publikation 10 weitere Fälle hinzu kamen (Řídký/Daněček, 2012, 237). 160 So z.B. die Reaktion in der namhaften Zeitschrift Antiquity (Carver, 2006, 501 und Kovárník et al., 2006) zu einem Artikel von David Keys auf der ersten Seite der ebenso namhaften Tageszeitung „he Independent“ vom 11. Juni 2005. Dort hatte der britische Wissenschaftsjournalist die 2002 in der sächsischen Presse durchaus ausgewogene Berichterstattung anlässlich der Entdeckung der vierfachen Kreisgrabenanlage in Dresden-Nickern etwas verspätet und zumindest im Titel reißerisch aufgegrifen. Inhaltlich allerdings zeigte sich der Beitrag dann – wie üblich – ordentlich recherchiert, ausgewogen dargestellt und vor allem durchaus klar stellend, dass es sich nicht um eine neue Entdeckung des Befundtyps an sich, sondern nur um die neu gefundenen vierfachen Exemplare aus Nickern und Kyhna handelte. Im üblichen Dominoefekt der Presseberichterstattung hatte jener Artikel dann wiederum die gesamte internationale Presse rund um den Erdball darauf aufmerksam gemacht und das hema somit rückkoppelnd auch wieder in die sächsische Presse geholt, führte dort aber auch zu dem etwas hämischen Kommentar: „Jetzt hat sich dies auch bis zu den Briten herumgesprochen. Allerdings mit ein bisschen zu viel an Spekulationen, wie Sachsens Archäologen zum Titelthema vom Londoner ‚he Independent‘ klarstellen.“ (Sächsische Zeitung vom 14.06.2005). Dass sich dann wenig später auch Erich von Däniken diesbezüglich in der Bildzeitung vom 27. Juni 2005 äußerte, soll nicht weiter verwundern. Soweit der normale Gang der Dinge, „… we’ve all been there“, wie es im Editorial des Antiquity (Carver, 2006, 501) richtig heißt. Allerdings sind dann in dem dortigen kleinen Absatz, der dem hema gewidmet ist, leider mehr Fehler und er ist weniger gut recherchiert, als der Zeitungsbeitrag selbst! Die Fachzeitschrift hat dann wohl eine Art Richtigstellung an die mährischen Kollegen in Auftrag gegeben, die dann – nicht weniger reißerisch – „Europe’s oldest civilisation and its rondels: the real story.“ erzählen sollten, worin es aber vor allem um die Entdeckungshoheit geht. „he report evoked the impression that it is a recent discovery of German archaeologists.“ – wohl eher ein Einschub der Redaktion, denn im Beitrag ist der Stand der Dinge richtig und ausgeglichen dargestellt (Kovárník et al., 2006). 161 Jörg Petrasch (2012, 44–48) referiert über das Problem der allgemeinen Merkmalsklassiikation und der Kategorienbildung und wendet diese auch auf Kreisgrabenanlagen an. Insoweit verhält es sich mit den Kreisgrabenanlagen ähnlich, wie z.B. mit den bandkeramischen Häusern (Stäuble, 2005, 213–215), wo zwischen allgemeinen Merkmalen (eines Idealtyps oder Prototyps) auf einer höheren Betrachtungsebene und einer regionalen bis hin zu lokalen, siedlungsspeziischen Ebene diferenziert werden muss. Dort unterscheidet sich jede Kreisgrabenanlage individuell in der Ausführung (Intention) und im Aussehen (Realisation) wie auch in der Erhaltung von jeder anderen, auch benachbarten. 162 Bartels et al., 2003, 125–126; Literski, 2012; Stäuble, 2012, 145. Gerhard Trnka nennt noch die Anlage in Krpy (Böhmen), die schon Ende des 19. Jh.s ausgegraben, aber ebenfalls nicht als solche erkannt wurde (Trnka, 2005, 10). 163 Eibl, 2007, 109–114. 164 Neubauer/Neugebauer-Maresch, 2005, 19. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 87 zunächst mehr oder weniger zufällig in den 1960er Jahren in Böhmen (Bylany165) und Mähren166 entdeckt und angeschnitten wurden167. Doch erst mit den Ende 1960er und bis in die 1970er Jahre dauernden langjährigen Forschungsgrabungen in Těšetice-Kyjovice, Mähren168, Vochov in Böhmen169, Svodín und Bučany in der Slowakei170 und erst in den 1980er Jahren in Friebritz, Niederösterreich171, in denen manche Exemplare vollständig andere großlächig ausgegraben wurden, leitete man zusammen mit einer Erstarkung der Luftbildarchäologie172 die erste große Welle der intensiven Beschäftigung mit dem hema der Kreisgrabenanlagen/Rondelle der LengyelMBK-Stichbandkeramik und anderer verwandter Kulturgruppen ein.173 Die zweite, neue Welle an Interesse kam erst durch das Auleben bzw. die Erkundung neuer Kreisgrabenanlagen in bislang unbekannten und unvermuteten Regionen meist im Zusammenhang mit der Luftbildarchäologie, die nach dem Fall der Mauer auch in Osteuropa angewandt werden durfte174. Die nach 1990 in Sachsen sei es durch Luftbilder, durch ‚Zufallsfunde‘ bei der Betreuung von größeren175 oder auch kleineren176 Bauvorhaben oder schließlich auch durch kleine gezielte Forschungsgrabungen neu entdeckten und vollständig oder auch nur teilweise untersuchten stichbandkeramischen Kreisgrabenanlagen sollen hier nicht nochmal beschrieben werden177. Seither sind keine sicheren neuen Befunde entdeckt worden. Nochmals erwähnenswert scheinen hier bloß die für die Entdeckung dieses großen Befundtyps notwendigen Großgrabungen zu sein und – durch die zusätzliche, manchmal unterstützende Abhängigkeit von der Luftbildarchäologie – auch die historisch-politische Dimension von Verbreitungskarten und deren kulturelle Interpretation. Aufgrund fehlender Möglichkeiten luftbildarchäologische Untersuchungen in der DDR anzustellen, kannte man Befunde dieser Art nicht und erwartete dementsprechend auch nicht, welche zu inden. So sind bei beiden vierfachen Kreisgrabenanlagen Sachsens, sowohl Dresden-Nickern als auch Kyhna, schon in den 1970er und 1980er Jahren archäologisch betreute Eingrife erfolgt, bei denen alle vier Gräben geschnitten und dokumentiert wurden. Sie konnten allerdings nicht als solche erkannt werden178. Dass die dabei geborgenen Funde aus Spitzgräben von Kreisgrabenanlagen stammten, konnte erst klar werden, nachdem entweder die Luftbildarchäologie (Kyhna179) oder mehr oder weniger große Ausgrabungslächen (Dresden-Nickern180) den größeren Kontext aufdeckten. 165 Pavlů, 1982, 177; Zápotocká, 1983. 166 Křepice: Podborský, 1983–84, 116–117; Kuzma/Tirpák, 2005, 240. 167 Ob die in den 1960er Jahren begonnenen und durch E. Lenneis in den 1970er Jahren wieder aufgegrifenen Ausgrabungen des stichbandkeramischen (?) Grabenwerks in Frauenhofen (Lenneis, 1983–84, 65) zu den Kreisgrabenanlagen gezählt werden kann, ist ungewiss (Neugebauer, 1986, 185), der Fundplatz indet jedoch keine weitere Berücksichtigung in den späteren übersichtlichen Werken (Trnka, 1991). 168 Podborský, 1983–84. 169 Pavlů, 1982, 177–179. 170 Bujna/Ramsauer, 1986; Němejcová-Pavúková, 1986. 171 Neugebauer, 1986, 185. 172 Christlein/Braasch, 1982. 173 Während auf dem 1967 in Nové Vozokany, in der heutigen Slowakei stattgefundenen „Symposium über den Lengyel-Komplex und die benachbarten Kulturen“ (Študijné zvesti 17, 1969) kein einziger Beitrag die Kreisgrabenanlagen im Mittelpunkt hatte, fand 1983 in Poysdorf, Niederösterreich ein erstes Trefen speziell zum hema der mittelneolithischen Grabenanlagen (Kult/ Befestigungsanlagen) in Zentraleuropa“ (Mitteilungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte, 33–34, 1983–84) statt. Schon ein Jahr später folgte ein allgemeines „Internationales Symposium über die Lengyel-Kultur“ in Nové Vozokany, in dem sich gut ein Viertel der Beiträge mit den Kreisgrabenanlagen/Rondellen beschäftigte (Chropovský et al., 1986). Die intensive Beschäftigung mit dem hema mündete mitunter auch in zwei Monographien mit einer jeweils sehr guten Übersicht des damaligen Forschungsstandes (Petrasch, 1990; Trnka, 1991). 174 Wetzel, 1994; Braasch, 1997. Während sich in Ostdeutschland (Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen), wo die ersten Kreisgrabenanlagen überhaupt erst nach 1990 entdeckt wurden und sich die Anzahl noch sehr in Grenzen hält (Meyer, 2012; Schwarz, 2012; Stäuble, 2012), ist die Anzahl in der Slowakei (Kuzma/Tirpak, 2005), Böhmen (Řídký/Daněček, 2012) und Mähren (Kovárník, 1986; Ders., 2003; Ders. et al., 2006; Podborský, 1999) geradezu explodiert. Interessanterweise ist dadurch auch die Forschung in Ländern mit sehr langer Forschungstradition, wie Österreich – meist mit (ergänzender) Hilfe neuer Prospektionsmethoden – wieder belebt worden (Daim/Neubauer, 2005). 175 Wie Eythra (ZW-01) im Braunkohlentagebau Zwenkau (Stäuble, 1999) oder Dresden-Nickern (NIE-09) beim Straßenneubau (Stäuble, 2002). 176 Wie eine weitere, doppelte Kreisgrabenanlage in Dresden-Nickern (DD-98), die bei der Betreuung von Hausbauten zutage trat (Bartels et al., 2003, 110–114) 177 Auch für Sachsen zuletzt in Stäuble 2012 (allerdings mit Stand von 2005) mit älteren und auch weiterführenden Literaturangaben. Ein ergänzender Beitrag zum hema mit konkretem Bezug auf einen kleinen Schnitt durch die vierfache Kreisgrabenanlage von Kyhna, Lkr. Nordsachsen (ehem. Delitzsch) ist unter Kinne et al. 2012 zu inden. 178 Bartels et al., 2003, 99, 128; Stäuble, 2012, 142–143. 179 Braasch, 1997. 180 Bartels et al., 2003, 110–114, 119–124. 88 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology ALLGEMEINE SCHLUSSFOLGERUNG ZUM STAND DER DINGE Sachsen und besonders der wegen den zahlreichen neuen Ausgrabungen zur Bandkeramik hier etwas stärker berücksichtigte nordwestliche Teil rund um Leipzig, eignet sich nicht besonders gut, um diese Kultur in ihrem weiteren landschaftlichen Bezug zu betrachten. Das liegt daran, dass die Besiedlungsregion des Dresdner Elbtals stets mit der Tatsache zu kämpfen hat, dass man sich zu großen Teilen inmitten einer dicht besiedelten Großstadt beindet. Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, dass diese zusätzlich in der Nähe eines großen Flusslaufs liegt, in dem seit jeher intensiver Lehm- und Kiesabbau betrieben wurde, dem man andererseits auch die ersten bandkeramischen Hausgrundrisse verdankt (s.o.). Was die zweite Region in Mittelsachsen betrift, so besteht dort das Problem, dass wir es zwar mit einer in bandkeramischer Zeit siedlungsdichten Region zu tun haben, in der aber aufgrund der starken landwirtschaftlichen Prägung die Erosion deutliche Schäden bewirkt hat. Auch hier verdanken wir jedoch das bisherige Bild einer dicht besiedelten Landschaft im Frühneolithikum den Oberlächenfunden. Diese konnten erst neulich durch die ersten großlächigen Ausgrabungen besser eingeordnet werden. Gerade die wenigen neuen, großlächigen Maßnahmen zeigen hier besonders eindrücklich, was sich hinter den kartierten Denkmalen bzw. deren Absenz verbergen kann und wie wenig man sich bei der archäologischen Evaluierung von Landschaften allein darauf verlassen kann. Schließlich ist an der Situation der dritten bandkeramischen Region in Nordwestsachsen auszusetzen, dass dort große Landschaftsbereiche durch die zahlreichen, dichtgelegenen Braunkohlentagebaue unbeobachtet zerstört wurden. Auch hierbei verdankt man genau diesem Schicksal die Möglichkeit von großlächigen Untersuchung, denkt man an die Resultate der zwar spät begonnenen, aber dennoch langjährigen und großlächigen Ausgrabungen im Tagebau Zwenkau und neuerdings in jenem von Peres. Oftmals kann allerdings nur noch in wenigen engen Landstrichen zwischen den Braunkohlegebieten weitgehend ungestörter Boden angetrofen werden und es stellt sich hierbei die Frage, inwieweit die Erkenntnisse der dort zahlreich angetrofenen archäologischen Fundstellen lächenhaft auf die niemals untersuchten, nunmehr aber archäologisch endgültig zerstörten Landschaften zu übertragen sind. Lässt man sich nicht zu stark von Vorwissen oder Erwartungen leiten oder gar abhalten, archäologische Untersuchungen in ‚unkonventionellen‘ Bereichen durchzuführen, so erkennt man schnell, dass gerade die Entdeckung neuer Fundstellen in Regionen, in denen sie nicht erwartet wurden, ebenso wie auch die große Spannbreite ihrer Ausprägung, uns einerseits die Möglichkeit gibt, bisherige siedlungsgeograische Kriterien zu ergänzen, beziehungsweise aufzuweichen und andererseits, dass darin auch ein großes Potential für neue Erkenntnisse liegt, wie z.B. einer künftig realistischeren Kalkulation der vorgeschichtlichen Besiedlungsdichte. Die zahlreichen Ausgrabungen und die damit verknüpften vielfältigen Untersuchungen zur Bandkeramik sind somit eine gute Grundlage und bergen ausreichend Potential für neue Forschungen. Sie erbringen eventuell nicht nur für das sächsische Territorium ergänzende oder neue Erkenntnisse, sondern ergänzen auch über deren Grenzen hinaus ein zwar allgemein als recht statisch betrachtetes, eher aufeinander aufbauendes Bild des bandkeramischen Siedlungsgeschehens in seiner diachronen Entwicklung. Eventuell gelingt es sogar, ein weiteres Bild neu zu skizzieren und nebeneinander als eine von vielen Facetten darzustellen. Insoweit konnten die archäologischen Tätigkeiten der letzten 25 Jahre181 – wobei die ersten fünf Jahre eher als Vorbereitung des gesetzlichen Rahmens und der planenden Verhandlungen zählen – schon zahlreiche neue Aspekte und Fragestellungen aufwerfen, die nun in einer weiteren großen Anstrengung durch viele Forschungsarbeiten bearbeitet werden müssen. 181 Mein Dank gilt nicht nur jenen, die diese Arbeiten überhaupt ermöglicht haben, sondern vor allem auch den zahlreichen KollegInnen und GrabungsmitarbeiterInnen, die die Ausgrabungen ausführten und auch all jenen, die sich mit deren Bearbeitung beschäftigen. Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 89 Abb. 1. Rekonstruktion eines linienbandkeramischen Hauses im Jahre 1937 durch C. germer ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !!! ! !! ! ! ! !! ! ! !!!! ! ! ! !! ! ! ! !!! ! !! ! ! !! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! !! !! ! ! ! ! ! ! !!! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! !! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! !! !! ! !! !! !!! ! !! ! ! ! ! ! ! !! !! ! ! ! ! ! ! !!! ! ! ! ! !! !! ! !! ! ! !! ! !! ! ! !! ! ! !! ! ! !! ! !! !!! !!!! ! ! ! !! ! ! ! ! ! !!! ! ! !!! !! !! ! ! ! !!! ! ! !! !! ! ! !! ! ! ! ! ! !! ! ! !! ! ! ! ! !! ! ! !! ! ! !! ! ! ! ! ! !! !! ! ! !! ! ! ! !!! ! ! !!! !!! ! !!! !! !! ! ! !! !! ! ! !! ! ! ! ! !! ! ! !!! !! !!!!! ! ! ! !!!! ! ! !! !!! ! ! ! ! ! !! ! !!! ! ! !!! ! ! ! ! ! !! !! !! ! ! !!! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !!!! ! ! !!! ! !! ! !! ! !! ! ! !! ! ! ! !!! ! ! ! !! ! ! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! !!!! ! !! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! !! ! ! ! !! !! !! ! !! !!!! !! ! ! ! !!! !! !! ! ! !! ! !!! !! !! ! !! ! !! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !!!! ! ! !! !! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !!! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! ! !!! ! ! ! ! !! ! ! !! ! !! ! !! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! !!! !! !! ! ! !! !! ! ! !! ! ! !! ! ! ! ! ! !! !!! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! !! ! ! !!!! ! ! ! !! ! ! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! ! ! !!! ! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! ! !!! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! !! ! ! !! ! ! !! !! !!! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! !! !! ! !! !! ! ! ! !!!!!!! ! ! ! !! !! ! !! ! !! ! !! ! ! ! !! !! ! ! ! ! ! ! ! !! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! !!!! !!! !!! ! ! !! ! ! !! ! ! ! ! !! !! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !! !! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! !!!!!! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! !! !!! !!! !!! ! ! !!!!!!!! ! !!! ! ! ! ! ! !!! ! ! !! !! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Frühneol nach hist. Atlas (2010) Loess map (Haase et al. 2007) ! ! !! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! Lausitz ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 10 20 40 60 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Loess and loess derivates in fragm. distrib. ! ! ! ! ! ! Alluvial loess ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Aoelian sands ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! Landesgrenze Sachsen ! ! ! !! ! Loess derivates ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Sandy Loess ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Loess, < 2 m ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 0 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Loess, > 5 m ! ! ! ! ! ! ! ! ! BK Fundstellen Europa ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Dresdner Elbtal ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! km 80 ! Mittelsachsen !! ! ! ! ! NW-Sachsen ! ! ! ! !! !!! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Loess thickness not differentiated ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Abb. 2. Kartierung der linien- und stichbandkeramischen Fundstellen in Sachsen im Rahmen der bei Preuss der bei Preuss 1998 kartierten Fundstellen (kleine schwarze Punkte) 90 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology Abb. 3a–c. Verhältnis der Anzahl bandkeramischer Fundstellen (a), der grabungsflächen mit bandkeramischen Siedlungsspuren (b) und der dabei entdeckten Hausgrundrisse (c) Bandkeramische Fundstellen 149 29% 364 71% Hoffmann 1958 (1962) Historischer Atlas 2008 (2010) Abb. 3a BK Grabungsflächen 38.890 2% 2.148.287 98% vor 1990 nach 1990 Abb. 3b BK Hausgrundrisse 37 4% ‐ ‐ vor 1990 891 96% nach 1990 ‐ Abb. 3c 80 70 60 50 40 30 20 10 0 ‐ 72 54 41 14 NW‐Sachsen 9 9 Mittelsachsen (zw. Elbe‐Mulde) Ausgrabungen nach 1990 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Abb.3c Dresdener Elbtal Siedlungen nach 1990 Abb. 4b 163 142 59 46 NW‐Sachsen 44 Mittelsachsen (zw. Elbe‐Mulde) Hoffmann 1958 (1962) 59 Dresdener Elbtal Historischer Atlas 2008 (2010) Abb. 4a Abb. 4a–b. Verhältnis der Anzahl bandkeramischer Fundstellen (a) und jenes zwischen Ausgrabungen und tatsächlichen Siedlungen (b) in den drei Regionen Sachsens Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 91 gegrabene Siedl.fläche in qm nach 1990 58.040 3% 1.931.194 90% 159.053 7% NW‐Sachsen Mittelsachsen (zw. Elbe‐Mulde) Dresdener Elbtal Abb. 5a BK Hausgrundrisse nach 1990 71 8% 677 76% 143 16% NW‐Sachsen Mittelsachsen (zw. Elbe‐Mulde) Dresdener Elbtal Abb. 5b Abb. 5a–b. Verhältnis der gegrabenen bandkeramischen Siedlungsflächen (a) und der dabei entdeckten Hausgrundrisse in den drei Regionen nach 1990 (b) Historischer Atlas (2010) 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 NW‐Sachsen Mittelsachsen (zw. Elbe‐Mulde) Fdst.‐Dichte pro qkm Dresdener Elbtal Abb.6b 0,180 0,150 0,120 0,090 0,060 0,030 0,000 NW‐Sachsen Mittelsachsen (zw. Elbe‐Mulde) Ausgr‐ Dichte Dresdener Elbtal Siedl‐Dichte pro qkm Abb.6a Abb. 6a–b. Vergleich der Ausgrabung- und der Siedlungsdichte pro Quadratkilometer (a) und die Fundstellendichte in den drei bandkeramischen Regionen Sachsens (b) 92 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology Legende Leipzig, Stadt Aktivit_BK_nach_1990 Datierung ! ( LBK ! ( LBK + SBK ! ( SBK ! ( BK _ ^ Brunnen_LBK Kartierung Quitta 1970 " J _ ^ " ) # * _ ^ Linienbandkeramik Stichbandkeramik Linien- und Stichbandkeramik Zuweisung Bandkeramik unsicher mehrere bandkeramische Steinwerkzeuge Depotfunde _ ^ ^ _ _ ^ _ ^^ _ Rehmsdorf-Rumsdorf Zipsendorf 0 4 8 12 16 20 km Abb. 7. Kartierung der bandkeramischen Fundstellen in Nordwestsachsen auf dem Hintergrund der Kartierung von Quitta (1970) mit den nach 1990 neu entdeckten und gegrabenen Siedlungen Neues zur Bandkeramik in Sachsen: die letzten 25 Jahre 93 500 450 400 350 A r 300 e a 250 ( ) q 200 m 150 100 50 0 10 30 50 70 90 Hausorientierung Sachsen (von W=0 nach N=90 NW‐Sachsen Mittelsachsen Dresdener Elbtal 110 Abb. 8. Die orientierung der bestimmbaren Hausgrundrisse in Sachsen von West (=0°) nach Nord (=90°) gemessen 500 450 400 350 A 300 r e 250 a ( 200 q m ) 150 100 50 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Auswahl Hausorientierung (von W=0 nach N=90) Brodau Altscherbitz Plaußig Thekla Eythra Groitzsch Droßdorf Hain Rötha Audigast Löbnitz Gatzen Abb. 9. Die orientierung der bestimmbaren Hausgrundrisse ausgewählter größerer Siedlungen aus Nordwestsachen von West (=0°) nach Nord (=90°) gemessen 100 94 Centenary of Jaroslav Palliardi´s Neolithic and Aeneolithic Relative Chronology LITERATUR Amende 1909 Amende 1922 P. Barna/Pásztor 2011 Bartels et al. 2003 Bartelt 2004 Baumann 1960 Baumann 1965 Baumann 1976 Bergeman 2012 Bergeman 2015 Bierbaum 1938 Bierbaum 1949/50 Blaschta et al. im Druck Bogen 2012 E. Amende, Eine steinzeitliche Grabstätte bei Zipsendorf. Mitt. Geschichts- u. Altertumsforschende Gesellschaft des Osterlandes 12, 1909, 67–80. E. Amende, Eine bandkeramische Grabstätte bei Rehmsdorf. Mitt. Geschichts- u. Altertumsforschende Gesellschaft des Osterlandes 13, 1922, 185–201. (gelegentlich wird dieser Beitrag mit der Erscheinungsjahr 1928 zitiert, wobei es sich ofensichtlich um einen Nachdruck der Zeitschrift in der gleichen Fassung handelt). J. P. Barna/E. 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