‚Muße und Moderne‘ stehen in einem spannungsreichen Verhältnis. Diesem nachzugehen und nach der Muße in der Moderne zu fragen, lässt die Konturen der beiden Begriffe und Phänomene klarer hervortreten. Dabei fällt auf, dass sich...
more‚Muße und Moderne‘ stehen in einem spannungsreichen Verhältnis. Diesem nachzugehen und nach der Muße in der Moderne zu fragen, lässt die Konturen der beiden Begriffe und Phänomene klarer hervortreten. Dabei fällt auf, dass sich Muße-Diskurse in der Moderne oft an der Grenze von Literatur und Philosophie bewegen. Daher bietet es sich in einer kulturgeschichtlichen Perspektive an, literarische wie philosophische Texte gleichermaßen zu berücksichtigen, um einen Überblick über Paradigmen des schreibenden Nachdenkens über und Erlebens von Muße zu erhalten. Ebenfalls einzubeziehen sind die jeweiligen soziohistorischen und -kulturellen Gegebenheiten, bspw. die Architektur und Gesellschaftskultur.
Die Vortragsreihe samt Begleitübung verspricht, einen solchen Überblick über die moderne Philosophie, Literatur und Kultur anhand von ausgesuchten, deutschen, englischen und französischen Beispielen zu gewinnen. Die ‚Moderne‘ soll dabei denkbar weit verstanden werden, als Makro-Epoche, die mit der Klassischen Deutschen Philosophie und der Literatur der Klassik um 1800 anfängt – sich aber recht schnell, so ist zu vermuten, gegen die Vorgaben eines ‚klassischen‘ Muße-Verständnisses abzusetzen beginnt, um das zu leisten, was Robert Musil „Beiträge zur geistigen Bewältigung der Welt“ genannt hat.
Vortragende sind Mitglieder und Mitarbeiter des hiesigen Sonderforschungsbereichs "Muße". Außerdem treten sachkundige Referenten aus der Universität Freiburg und auswärtige Vortragende auf, die einschlägig zum Thema "Muße" gearbeitet haben. Somit wird ein interdisziplinäres Forum geschaffen, das in der Diskussion nach den Vorträgen auch Möglichkeit zum Austausch gibt.