Corinna Schmechel
seit April 2024: Akademische Rätin für das Studienfach Geschlechterforschung an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen
Oktober 2023-April 2024: Vertretungsprofessur Sport- und Gesundheitssoziologie an der Georg-August-Universität Göttingen
seit Januar 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Gender&Science der HU Berlin im BUA-Verbundprojekt "MIGRAH: Exploring Gender-specific Determinants and Contexts of Migrant Health from an integrated Global Health Perspective"
2020-2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Gender&Science der HU Berlin im Drittmittelprojekt "DIVERGesTOOL: Toolbox zur Operationalisierung von geschlechtlicher Vielfalt in der Forschung zu Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention"
https://www.uni-bremen.de/divergestool-projekt/divergestool-toolbox
2015-2021: Promotion an der LMU München, Dissertationsschrift: "Auspowern und Empowern? Eine Ethnografie queerer Fitnesskultur", Transcript, 2022.
2018-2020: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der hochschuldidaktischen Weiterbildung der FSU Jena, Schwerpunkt gender- und diversitätssensible Lehre
2015-2018: Promotionsprogramm "Kulturen der Partizipation" an der CVO-Universität Oldenburg
M.A. Gender Studies (Humboldt University of Berlin)
B.A. Sociology/Educational Science (University of Potsdam)
Supervisors: Prof.in Paula-Irene Villa Braslavsky (LMU) and Prof.in Sandra Günter (LU Hannover)
Address: http://www.uni-oldenburg.de/kulturen-der-partizipation/personen/stipendiat-innen/corinna-schmechel/
Oktober 2023-April 2024: Vertretungsprofessur Sport- und Gesundheitssoziologie an der Georg-August-Universität Göttingen
seit Januar 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Gender&Science der HU Berlin im BUA-Verbundprojekt "MIGRAH: Exploring Gender-specific Determinants and Contexts of Migrant Health from an integrated Global Health Perspective"
2020-2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Gender&Science der HU Berlin im Drittmittelprojekt "DIVERGesTOOL: Toolbox zur Operationalisierung von geschlechtlicher Vielfalt in der Forschung zu Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention"
https://www.uni-bremen.de/divergestool-projekt/divergestool-toolbox
2015-2021: Promotion an der LMU München, Dissertationsschrift: "Auspowern und Empowern? Eine Ethnografie queerer Fitnesskultur", Transcript, 2022.
2018-2020: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der hochschuldidaktischen Weiterbildung der FSU Jena, Schwerpunkt gender- und diversitätssensible Lehre
2015-2018: Promotionsprogramm "Kulturen der Partizipation" an der CVO-Universität Oldenburg
M.A. Gender Studies (Humboldt University of Berlin)
B.A. Sociology/Educational Science (University of Potsdam)
Supervisors: Prof.in Paula-Irene Villa Braslavsky (LMU) and Prof.in Sandra Günter (LU Hannover)
Address: http://www.uni-oldenburg.de/kulturen-der-partizipation/personen/stipendiat-innen/corinna-schmechel/
less
InterestsView All (11)
Uploads
Books by Corinna Schmechel
Konzepte von Geschlechtlichkeit, Körperlichkeit und Subjektivität gebunden?
Corinna Schmechels emotionstheoretischer Ansatz zeigt fundiert die immanenten
Ambivalenzen eines normkritischen »Empowerment durch Sport« im Kontext der
Fitnesskultur als spätmoderner Subjekt- und Körperkultur auf.
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6085-2/auspowern-und-empowern/?c=310025272&number=978-3-8394-6085-6
https://genderblog.hu-berlin.de/auspowern-und-empowern-queer-feministische-sportkultur-und-das-konzept-von-empowerment-durch-sport/
Papers by Corinna Schmechel
Der Entwicklungsprozess war partizipativ angelegt, Vertreter*innen großer epidemiologischer Studien in Deutschland wurden direkt einbezogen. Im Rahmen von vier gemeinsamen Workshops wurde eine Toolbox entwickelt, die sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt: Die Basis-Items sind ein grundlegendes, allgemein nutzbares Set aus drei Fragen, die sich am Two-Step-Approach orientieren. Sie werden anstelle der bisher routinemäßig in den Gesundheitswissenschaften angewendeten binären Geschlechtsvariable empfohlen. Zudem enthält die Toolbox Zusatz-Items mit beispielhaften Fragebogen-Items für spezifische Fragestellungen oder Studienpopulationen. Ergänzt wurden die Items um ausführliche Anwendungshinweise und Hintergrundinformationen. Die Toolbox steht Interessierten online kostenlos über die Website des Projektes zur Verfügung (https://www.uni-bremen.de/divergestool-projekt/divergestool-toolbox).
Langfristig soll die DIVERGesTOOL-Toolbox Forschende dabei unterstützen, geschlechtliche Vielfalt in die eigene Forschung zu integrieren, und somit zu mehr Geschlechtersensibilität in der Gesundheitsforschung und validen Forschungsergebnissen beitragen.
Sie lief in Boston einen Marathon mit einer Zeit von vier
Stunden und zwanzig Minuten. Das ist weit von irgend-
welchen Rekordzeiten entfernt. Das Besondere war, dass
Kathrine Switzer als Frau an diesem Lauf teilnahm. Das war
damals nämlich noch nicht zulässig. Tatsächlich hatte sie
sich quasi eingeschlichen, indem sie bei der Anmeldung
statt eines Vornamens nur ihre Initialen angegeben hatte. Es
gingen Bilder um die Welt, in denen zu sehen ist, wie der
Organisator des Marathons, John Semple, nachdem er sie
unter den Läufern entdeckt hatte, versucht, ihr die Start-
nummer abzureissen und sie aus dem Rennen zu drängen.
Kathrine Switzers damaliger Partner, der neben ihr lief,
schubst Semple rabiat zur Seite und ermöglicht es seiner
Freundin so, den Lauf zu beenden. Erst fünf Jahre später,
1972, wurden das erste Mal Frauen zum Boston Marathon
zugelassen. Offiziell begründet wurde der Ausschluss von
Frauen, nicht nur aus Marathonläufen, sondern bei vielen
sportlichen Aktivitäten, vorwiegend durch eine angebliche
biologische Unfähigkeit des weiblichen Körpers zu hoher
sportlicher Leistung. So galt es lange als schädlich für die
weibliche Gesundheit und vor allem auch Fruchtbarkeit,
sich sportlich zu verausgaben.
Heute laufen Frauen selbstverständlich Marathon und sind
auch in vormaligen Männerdomänen des Sports, wie dem
Fussball oder dem Boxen, sichtbar. Sport zu treiben ist für
Frauen heute Alltag und Teil einer gesunden und freudvollen
Lebensführung. Nichtsdestotrotz bleibt Sport ein Feld, in
welchem Geschlecht immer wieder relevant ist bzw. relevant
gemacht wird. Dabei geht es auch heute noch um Stereotype
körperlicher Unterlegenheit von Frauen, aber auch alte und
neue Körper- und Schönheitsideale, vergeschlechtlichte
Machtstrukturen und nicht zuletzt auch um die emanzipa-
tiven Möglichkeiten, die der Sport bietet.
und ähnlich beschreiben sich die queeren1 Fitnessgruppen, die für das Dissertationsprojekt „Auspowern und Empowern. Eine Ethnografie queerer Fitnesskultur“ (Schmechel 2022) untersucht wurden. In der Tradition feministischer Sport- und Bewegungskultur (Bischoff 1993; Scheffel/Thies 1988; Schute 1996) ist das Ziel dieser Sportangebote vor allem, Sporträume zu schaffen, die ‚Schutzräume/Safe(r) Spaces‘ vor Sexismus und Heteronormativität bieten sollen. Auch andere Diskriminierungsformen sollen abgebaut werden. Doch wie gelingt dies in der Praxis? Wie werden die sportiven Schutzräume und eine „Insel außerhalb der normativen Fitnesswelt“ (Seitenwechsel) konkret hergestellt und welche eigenen Normen, Ausschlüsse und Widersprüche werden dadurch produziert? Diesen Fragen bin ich in meiner Dissertationsarbeit nachgegangen. In diesem Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse vorgestellt, die besonders mit Bezug auf Sport und Raum im Spiegel von Inklusion und Diversität relevant sind.
Krankheitserfahrungen von mehr oder weniger berühmten Personen wächst (z.B. Krömer 2022, Niessl 2021). Selten jedoch wird dabei direkt auf soziale und politische Umstände als mögliche Ursachen eingegangen. (vgl. David 2022)
Im Kontext der Corona-Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine zeigt sich eine weitere Verschiebung mindestens im deutschsprachigen Diskurs: Nun gelten grundsätzlich alle als psychisch belastet und gefährdet. Ein Anstieg von Depressionen und anderen Psychopathologien wird befürchtet oder attestiert (siehe z.B. Starzmann 2020).
Ist das als allgemeine Normalisierung, Enttabuisierung und Entstigmatisierung zu begreifen?
Deutet sich ein Wandel in der Thematisierung mentaler Gesundheit im öffentlichen und populärwissenschaftlichen Diskurs an? Oder gilt das offene Sprechen über mentale Krisen und Probleme nur für bestimmte Phänomene und Gruppen, z.B. zugespitzt formuliert nur für die Depressionen weißer deutscher Mittelschichtsmänner? Wer spricht in den Diskursen zur mentalen Belastung über wen und was konkret? Bietet die kollektive auch psychische Krisenerfahrung neue Möglichkeiten über die Bedeutung verschiedener Lebenssituationen für die mentale Gesundheit zu sprechen, also auch an die Gesellschaftskritik der Antipsychiatrie, Psychiatriekritik und Kritischen Psychologie anzuknüpfen?
[...]
Mittels empirischen Materials aus einer ethnografischen Untersuchung
von queeren Fitnessgruppen thematisiert Corinna Schmechel in ihrem Bei-
trag »Auspowern und empowern? – Einblicke in die feministische und queere Sportkultur« die Ambivalenzen eines normkritischen »Empowerment durch-Sport-Ansatzes«. Anhand von Interviews mit Teilnehmenden queerer Fitnesssport-Angebote arbeitet sie insbesondere die Bedeutung unterschiedlicher körperlicher Befähigungen für das Erleben von Bestärkung und Ermächtigung bzw. impliziter Ausschlüsse und Benachteiligungen heraus.
This scoping review provides an overview of recent instruments for the operationalisation of sex and gender in health-related research beyond a concept of mutually exclusive binary categories as male or masculine vs. female or feminine. Our search in three databases (Medline, Scopus and
Web of Science) returned 9935 matches, of which 170 were included. From these, we identified 77 different instruments. The number and variety of instruments measuring sex and/or gender in quantitative health-related research increased over time. Most of these instruments were developed with a US-American student population. The majority of instruments focused on the assessment of gender based on a binary understanding, while sex or combinations of sex and gender were less
frequently measured. Different populations may require the application of different instruments, and various research questions may ask for different dimensions of sex and gender to be studied. Despite the clear interest in the development of novel sex and/or gender instruments, future research needs to focus on new ways of operationalisation that account for their variability and multiple dimensions.
entspannt‘: Körper und Sport als Medien gesellschaftlicher Spannung« der Sektion Soziologie des Körpers und des Sports
https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/article/view/1297/1567
Corinna Schmechel nimmt die queere Fitnessszene in den Blick. Dabei fragt sie mit affekt- und raumtheoretischen Bezügen danach, wie in diesem spezifischen Kontext Fitnesssport in seiner grundlegenden Ambivalenz praktiziert wird und wie die körperformenden Sportpraktiken im Verhältnis zum Kontext ihrer Ausführung zum Element der Subjektivierung als queer werden. In diesem Beitrag wird auf die normative Wirkmacht von Geschlecht rekurriert, der sich die queere Fitnessszene bewusst entziehen möchte.
Diese Kampagne und ihr Medienecho sollen zum Anlass genommen werden, in vorliegendem Beitrag die Chancen und Hürden ‚antilookistischer‘ Mädchen*arbeit, also solcher, die sich zum Ziel setzt, Mädchen* einen kritischen und selbstsicheren Umgang mit gesellschaftlichen Schönheitsnormen und einen positiven Bezug auf den eigenen Körper zu vermitteln, zu diskutieren. Gleich vorweg sei gesagt, dass es nicht darum gehen soll, im Stile mancher Social-Media-Kommentare schlicht anzumerken, dass die Mädchen im Video „zu hübsch“ und ja auch geschminkt seien und außerdem nicht alle ‚nicht-Normschönheiten‘ abbilden würden, also bspw. keinen Rollstuhl nutzen und auch alle mehr oder weniger normschlank daherkommen würden. Stattdessen soll herausgearbeitet werden, welche Schwierigkeiten in der antilookistischen Arbeit stecken, um zukünftige entsprechende Mädchen*arbeit konstruktiv zu unterstützen.
https://www.united-kiosk.de/bibliothek/xReader/xReaderTeaser/xreader.xhtml?id=0001&ebinr=2106952&year=2019&number=2&lang=de
https://soziopolis.de/vernetzen/veranstaltungsberichte/artikel/herausfordernd/
einer „Körperführungsethik“, welche mit Fokus auf die darin enthaltenen
Problematisierungsweisen genealogisch verortet werden. Konkret widme ich mich den Problematisierungsweisen von Ernährungspraktiken, welche heute als „Magersucht“ gefasst werden. Neben unzähligen Auforderungen, den „inneren Schweinehund“ und mit ihm die vielfältigen sogenannten „Problemzonen“ zu bekämpfen, gibt es viele Warnungen vor der wachsenden Zahl von „Essstörungen“ bei denen der Kampf gegen die Problemzone Körper außer Kontrolle geraten ist. Stützend auf einer Analyse populärer Medienerzeugnisse über problematisierte Körperpraktiken wird gezeigt, was die konkreten
Modi der Problematisierung über die dahinterliegenden Subjektnormen aussagen und welche gender-bezogenen Implikationen hierin enthalten sind.
----------------------
„Mach mit!“, „Beteilige Dich!“, „Sei dabei!“ – derartige Imperative werden in vielfältigen Kontexten und auf vielfältige Weise geäußert. Über das gesamte Parteienspektrum hinweg wird mehr direkte Demokratie gefordert, durch alle Organisationen hallt der Ruf nach Mitbestimmung und flachen Hierarchien, Theater wie Museen verschreiben sich einer „partizipativen Kultur“. So weit, so bekannt. Diese Rufe nach mehr Partizipation sind an Versprechen geknüpft, denn wie alle wissen, fördern partizipative Strukturen die Selbstbestimmung des Publikums, die Emanzipation Einzelner und das Heranwachsen von mündigen Bürger_innen. Partizipation ist immer schon Weg und Ziel zugleich. Sie wird so zum leeren Signifikanten, welcher zwar in aller Munde und positiv besetzt ist, aber ohne Rückbindung an konkrete Inhalte schnell in die Bedeutungslosigkeit abdriftet.
Im Rahmen der Summerschool Partizipation als Versprechen und Forderung der Moderne, die vom Promotionsprogramm Kulturen der Partizipation an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg organisiert wurde, sollte daher ein kritischer und interdisziplinärer Blick auf den Begriff der Partizipation geworfen werden. In diesem Rahmen wurden drei öffentliche Vorlesungen gehalten. Die Referenten teilten die Perspektive, dass Partizipation kein Selbstzweck ist, und nahmen konkrete Versprechen der Partizipation unter die Lupe. Sie leisteten damit einen Beitrag zur Differenzierung von Kontexten und Konzepten der Partizipation und arbeiteten in kritischer Abgrenzung heraus, in welchen Paradoxien sich diese verfangen und an welche Grenzen sie stoßen.
Konferenzübersicht:
Keynote Lectures (öffentlich):
Ulrich Bröckling (Freiburg), Wir müssen immer tun was wir wollen. Paradoxien einer Erziehung zur Freiheit
Sebastian Haunss (Bremen), Die (immer wieder) neuen Medien und das Versprechen der Partizipation
Wilfried Nippel (Berlin), Entlastung von Partizipation: Repräsentation statt Versammlungsdemokratie
Forschungstheater, Performative Studien, Podiumsdiskussion:
Jörg Holkenbrink, Performative Studien 1: Fremdheit und Partizipation
Öffentliche Veranstaltung:
Performative Studien 2: THEATER DER VERSAMMLING zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst, “Jeder hat Einfluss, niemand steuert das Ganze”. Klick-Performance C COPY A, VERSCHLÜSSELT
Podiumsdiskussion (im Anschluss)
Workshops mit/zu:
Ulrich Bröckling (Freiburg), Teilhabe als Versprechen und Zumutung – das Janusgesicht der Partizipation
Martin Butler (Oldenburg) / Markus Spöhrer (Konstanz), Posthumane Konstellationen: Utopische/Dystopische Entwürfe von Partizipation in der Populärkultur
Sebastian Haunss (Bremen), Online-Partizipation zwischen Connective Action und Clicktivism
Rüdiger Heinze / Eckart Voigts (beide Braunschweig), Die dunkle Seite der Moderne: Zwangspartizipation und Right of Exit in der Dystopie
Anton Kirchhofer (Oldenburg), Gouvernementalität und Partizipation
Gesa Lindemann (Oldenburg), Gewalt und Partizipation / Gewalt und Kritik
Wilfried Nippel (Berlin), Entlastung von Partizipation: Repräsentation statt Versammlungsdemokratie
Kathrin Peters (Berlin), Film, Migration, Partizipation
Michael Sommer (Oldenburg) / Claudia Horst (München), Partizipation als Versprechen der Vormoderne. Bürgerrecht und Teilhabe vom Alten Orient bis zum Mittelalter
Wil Verhoeven (Groningen), Liberty’s Limits: Democracy in the Age of Participatory Politics
Konzepte von Geschlechtlichkeit, Körperlichkeit und Subjektivität gebunden?
Corinna Schmechels emotionstheoretischer Ansatz zeigt fundiert die immanenten
Ambivalenzen eines normkritischen »Empowerment durch Sport« im Kontext der
Fitnesskultur als spätmoderner Subjekt- und Körperkultur auf.
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6085-2/auspowern-und-empowern/?c=310025272&number=978-3-8394-6085-6
https://genderblog.hu-berlin.de/auspowern-und-empowern-queer-feministische-sportkultur-und-das-konzept-von-empowerment-durch-sport/
Der Entwicklungsprozess war partizipativ angelegt, Vertreter*innen großer epidemiologischer Studien in Deutschland wurden direkt einbezogen. Im Rahmen von vier gemeinsamen Workshops wurde eine Toolbox entwickelt, die sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt: Die Basis-Items sind ein grundlegendes, allgemein nutzbares Set aus drei Fragen, die sich am Two-Step-Approach orientieren. Sie werden anstelle der bisher routinemäßig in den Gesundheitswissenschaften angewendeten binären Geschlechtsvariable empfohlen. Zudem enthält die Toolbox Zusatz-Items mit beispielhaften Fragebogen-Items für spezifische Fragestellungen oder Studienpopulationen. Ergänzt wurden die Items um ausführliche Anwendungshinweise und Hintergrundinformationen. Die Toolbox steht Interessierten online kostenlos über die Website des Projektes zur Verfügung (https://www.uni-bremen.de/divergestool-projekt/divergestool-toolbox).
Langfristig soll die DIVERGesTOOL-Toolbox Forschende dabei unterstützen, geschlechtliche Vielfalt in die eigene Forschung zu integrieren, und somit zu mehr Geschlechtersensibilität in der Gesundheitsforschung und validen Forschungsergebnissen beitragen.
Sie lief in Boston einen Marathon mit einer Zeit von vier
Stunden und zwanzig Minuten. Das ist weit von irgend-
welchen Rekordzeiten entfernt. Das Besondere war, dass
Kathrine Switzer als Frau an diesem Lauf teilnahm. Das war
damals nämlich noch nicht zulässig. Tatsächlich hatte sie
sich quasi eingeschlichen, indem sie bei der Anmeldung
statt eines Vornamens nur ihre Initialen angegeben hatte. Es
gingen Bilder um die Welt, in denen zu sehen ist, wie der
Organisator des Marathons, John Semple, nachdem er sie
unter den Läufern entdeckt hatte, versucht, ihr die Start-
nummer abzureissen und sie aus dem Rennen zu drängen.
Kathrine Switzers damaliger Partner, der neben ihr lief,
schubst Semple rabiat zur Seite und ermöglicht es seiner
Freundin so, den Lauf zu beenden. Erst fünf Jahre später,
1972, wurden das erste Mal Frauen zum Boston Marathon
zugelassen. Offiziell begründet wurde der Ausschluss von
Frauen, nicht nur aus Marathonläufen, sondern bei vielen
sportlichen Aktivitäten, vorwiegend durch eine angebliche
biologische Unfähigkeit des weiblichen Körpers zu hoher
sportlicher Leistung. So galt es lange als schädlich für die
weibliche Gesundheit und vor allem auch Fruchtbarkeit,
sich sportlich zu verausgaben.
Heute laufen Frauen selbstverständlich Marathon und sind
auch in vormaligen Männerdomänen des Sports, wie dem
Fussball oder dem Boxen, sichtbar. Sport zu treiben ist für
Frauen heute Alltag und Teil einer gesunden und freudvollen
Lebensführung. Nichtsdestotrotz bleibt Sport ein Feld, in
welchem Geschlecht immer wieder relevant ist bzw. relevant
gemacht wird. Dabei geht es auch heute noch um Stereotype
körperlicher Unterlegenheit von Frauen, aber auch alte und
neue Körper- und Schönheitsideale, vergeschlechtlichte
Machtstrukturen und nicht zuletzt auch um die emanzipa-
tiven Möglichkeiten, die der Sport bietet.
und ähnlich beschreiben sich die queeren1 Fitnessgruppen, die für das Dissertationsprojekt „Auspowern und Empowern. Eine Ethnografie queerer Fitnesskultur“ (Schmechel 2022) untersucht wurden. In der Tradition feministischer Sport- und Bewegungskultur (Bischoff 1993; Scheffel/Thies 1988; Schute 1996) ist das Ziel dieser Sportangebote vor allem, Sporträume zu schaffen, die ‚Schutzräume/Safe(r) Spaces‘ vor Sexismus und Heteronormativität bieten sollen. Auch andere Diskriminierungsformen sollen abgebaut werden. Doch wie gelingt dies in der Praxis? Wie werden die sportiven Schutzräume und eine „Insel außerhalb der normativen Fitnesswelt“ (Seitenwechsel) konkret hergestellt und welche eigenen Normen, Ausschlüsse und Widersprüche werden dadurch produziert? Diesen Fragen bin ich in meiner Dissertationsarbeit nachgegangen. In diesem Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse vorgestellt, die besonders mit Bezug auf Sport und Raum im Spiegel von Inklusion und Diversität relevant sind.
Krankheitserfahrungen von mehr oder weniger berühmten Personen wächst (z.B. Krömer 2022, Niessl 2021). Selten jedoch wird dabei direkt auf soziale und politische Umstände als mögliche Ursachen eingegangen. (vgl. David 2022)
Im Kontext der Corona-Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine zeigt sich eine weitere Verschiebung mindestens im deutschsprachigen Diskurs: Nun gelten grundsätzlich alle als psychisch belastet und gefährdet. Ein Anstieg von Depressionen und anderen Psychopathologien wird befürchtet oder attestiert (siehe z.B. Starzmann 2020).
Ist das als allgemeine Normalisierung, Enttabuisierung und Entstigmatisierung zu begreifen?
Deutet sich ein Wandel in der Thematisierung mentaler Gesundheit im öffentlichen und populärwissenschaftlichen Diskurs an? Oder gilt das offene Sprechen über mentale Krisen und Probleme nur für bestimmte Phänomene und Gruppen, z.B. zugespitzt formuliert nur für die Depressionen weißer deutscher Mittelschichtsmänner? Wer spricht in den Diskursen zur mentalen Belastung über wen und was konkret? Bietet die kollektive auch psychische Krisenerfahrung neue Möglichkeiten über die Bedeutung verschiedener Lebenssituationen für die mentale Gesundheit zu sprechen, also auch an die Gesellschaftskritik der Antipsychiatrie, Psychiatriekritik und Kritischen Psychologie anzuknüpfen?
[...]
Mittels empirischen Materials aus einer ethnografischen Untersuchung
von queeren Fitnessgruppen thematisiert Corinna Schmechel in ihrem Bei-
trag »Auspowern und empowern? – Einblicke in die feministische und queere Sportkultur« die Ambivalenzen eines normkritischen »Empowerment durch-Sport-Ansatzes«. Anhand von Interviews mit Teilnehmenden queerer Fitnesssport-Angebote arbeitet sie insbesondere die Bedeutung unterschiedlicher körperlicher Befähigungen für das Erleben von Bestärkung und Ermächtigung bzw. impliziter Ausschlüsse und Benachteiligungen heraus.
This scoping review provides an overview of recent instruments for the operationalisation of sex and gender in health-related research beyond a concept of mutually exclusive binary categories as male or masculine vs. female or feminine. Our search in three databases (Medline, Scopus and
Web of Science) returned 9935 matches, of which 170 were included. From these, we identified 77 different instruments. The number and variety of instruments measuring sex and/or gender in quantitative health-related research increased over time. Most of these instruments were developed with a US-American student population. The majority of instruments focused on the assessment of gender based on a binary understanding, while sex or combinations of sex and gender were less
frequently measured. Different populations may require the application of different instruments, and various research questions may ask for different dimensions of sex and gender to be studied. Despite the clear interest in the development of novel sex and/or gender instruments, future research needs to focus on new ways of operationalisation that account for their variability and multiple dimensions.
entspannt‘: Körper und Sport als Medien gesellschaftlicher Spannung« der Sektion Soziologie des Körpers und des Sports
https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/article/view/1297/1567
Corinna Schmechel nimmt die queere Fitnessszene in den Blick. Dabei fragt sie mit affekt- und raumtheoretischen Bezügen danach, wie in diesem spezifischen Kontext Fitnesssport in seiner grundlegenden Ambivalenz praktiziert wird und wie die körperformenden Sportpraktiken im Verhältnis zum Kontext ihrer Ausführung zum Element der Subjektivierung als queer werden. In diesem Beitrag wird auf die normative Wirkmacht von Geschlecht rekurriert, der sich die queere Fitnessszene bewusst entziehen möchte.
Diese Kampagne und ihr Medienecho sollen zum Anlass genommen werden, in vorliegendem Beitrag die Chancen und Hürden ‚antilookistischer‘ Mädchen*arbeit, also solcher, die sich zum Ziel setzt, Mädchen* einen kritischen und selbstsicheren Umgang mit gesellschaftlichen Schönheitsnormen und einen positiven Bezug auf den eigenen Körper zu vermitteln, zu diskutieren. Gleich vorweg sei gesagt, dass es nicht darum gehen soll, im Stile mancher Social-Media-Kommentare schlicht anzumerken, dass die Mädchen im Video „zu hübsch“ und ja auch geschminkt seien und außerdem nicht alle ‚nicht-Normschönheiten‘ abbilden würden, also bspw. keinen Rollstuhl nutzen und auch alle mehr oder weniger normschlank daherkommen würden. Stattdessen soll herausgearbeitet werden, welche Schwierigkeiten in der antilookistischen Arbeit stecken, um zukünftige entsprechende Mädchen*arbeit konstruktiv zu unterstützen.
https://www.united-kiosk.de/bibliothek/xReader/xReaderTeaser/xreader.xhtml?id=0001&ebinr=2106952&year=2019&number=2&lang=de
https://soziopolis.de/vernetzen/veranstaltungsberichte/artikel/herausfordernd/
einer „Körperführungsethik“, welche mit Fokus auf die darin enthaltenen
Problematisierungsweisen genealogisch verortet werden. Konkret widme ich mich den Problematisierungsweisen von Ernährungspraktiken, welche heute als „Magersucht“ gefasst werden. Neben unzähligen Auforderungen, den „inneren Schweinehund“ und mit ihm die vielfältigen sogenannten „Problemzonen“ zu bekämpfen, gibt es viele Warnungen vor der wachsenden Zahl von „Essstörungen“ bei denen der Kampf gegen die Problemzone Körper außer Kontrolle geraten ist. Stützend auf einer Analyse populärer Medienerzeugnisse über problematisierte Körperpraktiken wird gezeigt, was die konkreten
Modi der Problematisierung über die dahinterliegenden Subjektnormen aussagen und welche gender-bezogenen Implikationen hierin enthalten sind.
----------------------
„Mach mit!“, „Beteilige Dich!“, „Sei dabei!“ – derartige Imperative werden in vielfältigen Kontexten und auf vielfältige Weise geäußert. Über das gesamte Parteienspektrum hinweg wird mehr direkte Demokratie gefordert, durch alle Organisationen hallt der Ruf nach Mitbestimmung und flachen Hierarchien, Theater wie Museen verschreiben sich einer „partizipativen Kultur“. So weit, so bekannt. Diese Rufe nach mehr Partizipation sind an Versprechen geknüpft, denn wie alle wissen, fördern partizipative Strukturen die Selbstbestimmung des Publikums, die Emanzipation Einzelner und das Heranwachsen von mündigen Bürger_innen. Partizipation ist immer schon Weg und Ziel zugleich. Sie wird so zum leeren Signifikanten, welcher zwar in aller Munde und positiv besetzt ist, aber ohne Rückbindung an konkrete Inhalte schnell in die Bedeutungslosigkeit abdriftet.
Im Rahmen der Summerschool Partizipation als Versprechen und Forderung der Moderne, die vom Promotionsprogramm Kulturen der Partizipation an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg organisiert wurde, sollte daher ein kritischer und interdisziplinärer Blick auf den Begriff der Partizipation geworfen werden. In diesem Rahmen wurden drei öffentliche Vorlesungen gehalten. Die Referenten teilten die Perspektive, dass Partizipation kein Selbstzweck ist, und nahmen konkrete Versprechen der Partizipation unter die Lupe. Sie leisteten damit einen Beitrag zur Differenzierung von Kontexten und Konzepten der Partizipation und arbeiteten in kritischer Abgrenzung heraus, in welchen Paradoxien sich diese verfangen und an welche Grenzen sie stoßen.
Konferenzübersicht:
Keynote Lectures (öffentlich):
Ulrich Bröckling (Freiburg), Wir müssen immer tun was wir wollen. Paradoxien einer Erziehung zur Freiheit
Sebastian Haunss (Bremen), Die (immer wieder) neuen Medien und das Versprechen der Partizipation
Wilfried Nippel (Berlin), Entlastung von Partizipation: Repräsentation statt Versammlungsdemokratie
Forschungstheater, Performative Studien, Podiumsdiskussion:
Jörg Holkenbrink, Performative Studien 1: Fremdheit und Partizipation
Öffentliche Veranstaltung:
Performative Studien 2: THEATER DER VERSAMMLING zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst, “Jeder hat Einfluss, niemand steuert das Ganze”. Klick-Performance C COPY A, VERSCHLÜSSELT
Podiumsdiskussion (im Anschluss)
Workshops mit/zu:
Ulrich Bröckling (Freiburg), Teilhabe als Versprechen und Zumutung – das Janusgesicht der Partizipation
Martin Butler (Oldenburg) / Markus Spöhrer (Konstanz), Posthumane Konstellationen: Utopische/Dystopische Entwürfe von Partizipation in der Populärkultur
Sebastian Haunss (Bremen), Online-Partizipation zwischen Connective Action und Clicktivism
Rüdiger Heinze / Eckart Voigts (beide Braunschweig), Die dunkle Seite der Moderne: Zwangspartizipation und Right of Exit in der Dystopie
Anton Kirchhofer (Oldenburg), Gouvernementalität und Partizipation
Gesa Lindemann (Oldenburg), Gewalt und Partizipation / Gewalt und Kritik
Wilfried Nippel (Berlin), Entlastung von Partizipation: Repräsentation statt Versammlungsdemokratie
Kathrin Peters (Berlin), Film, Migration, Partizipation
Michael Sommer (Oldenburg) / Claudia Horst (München), Partizipation als Versprechen der Vormoderne. Bürgerrecht und Teilhabe vom Alten Orient bis zum Mittelalter
Wil Verhoeven (Groningen), Liberty’s Limits: Democracy in the Age of Participatory Politics
In meinem Beitrag sollen die ambivalenten Be_Deutungen sichtbarer Körpermuskulatur aus einer geschlechtertheoretischen Perspektive beleuchtet und diskutiert werden: Kann "strong is the new skinny" soziologisch als Krise heteronormativer Geschlechtskörperkonzepte betrachtet werden? Oder eher als Aktualisierung stets ambivalenter und dadurch besonders wirkmächtiger Körpernormen für Frauen? (Wirtz, 2008; Bischoff&Schmidt, 1988; Rose, 1997)
Dabei werden auch eigene empirische Daten einbezogen: In meiner ethnografischen Arbeit in der queeren Fitnesskultur Berlins (Schmechel, 2022) konnte ich ambivalente Deutungsmuster sichtbarer Muskulatur ausfindig machen. Der gezielte Aufbau sichtbarer Muskulatur diente zum einen dazu, die eigene (trans) Männlichkeit für sich selbst und für die soziale Umwelt zu bestätigen, aber auch, um ein feministisches Statement zu setzen und eine spezifische - starke, alternative, feministische - Weiblichkeit zu repräsentieren. Immer aber ist der Aufbau sichtbare Muskulatur eine Praxis, um mit Prekarität, Unsicherheit und Krise in Bezug auf Geschlecht umzugehen und soll als solche diskutiert werden.
The aim of my presentation will be to give an overview over the chances and challenges that feminist and queer sport organisations are facing from a historical as well as a contemporary perspective.
Methods:
Data was collected by historical field documents written in and about the Western feminist sport movement from the 1980s on. Moreover, I did ethnographical field work, including participating observations and interviews, in contemporary feminist and queer sport clubs for my dissertation (Schmechel 2022). The presentation will also include some observations from my long-standing engagement as a trainer in feminist and queer sport culture.
Findings:
The presentation will present relevant findings about the following points:
a) While in the 1980ies it seemed to be obvious the feminist sport is offered by women and for women only, developments in feminist theory and practice challenge this simple sex/gender binary.
b) Also differences in ethical and religious backgrounds of the participants have shown to be potentially challenging in the praxis of queer-feminist sports organisations.
c) Empirical research has also shown that there are exclusions happening based on physical dis_ability.
Discussion:
Based on this finding I will discuss the intersectional chances and challenges of feminist and queer sport culture.
Conclusion:
The findings show that there is still solidaric but critical discussion and reflection necessary, to make feminist and queer sport places even more inclusive.
Mentioned Literature:
Schmechel, Corinna (2022): Auspowern und Empowern? Eine Ethnografie queerer Fitnesskultur. Bielefeld: Transcript.
Die These der unmittelbaren gesellschaftlichen Bedingtheit psychischer Krisen und Erkrankungen kann als Ausgangsthese sämtlicher psychiatriekritischer und antipsychiatrischer wie kritisch-psychologischer, praktischer wie theoretischer, Ansätze betrachte werden. Egal, ob psychische Krisen als pathologisierende Zuschreibungen gesehen werden, die gesellschaftliche ‚Störelemente‘ mundtot machen sollen, wie in der klassischen Antipsychiatrie, oder als Resultat erlebter Gewalt und Herrschaft, wie z.T. in der feministischen Psychiatriekritik (siehe Schmechel 2012) oder auch als ambivalente Gleichzeitigkeit von beidem – festzuhalten bleibt, dass psychisches Krisenerleben nicht getrennt von seiner direkten sozialen wie gesellschaftlichen Umgebung und deren Rezeption auf Verhalten und Empfinden verstanden werden kann. Auf Basis eines historischen Abrisses der Entwicklung verschiedener Ent-Stigmatisierungs-Bewegungen im Bereich mentaler Gesundheit (Alte und Neue Antipsychiatrie, Kritische Psychologie und Betroffeneninitiativen) soll in diesem Beitrag nach dem Wandel des öffentlichen Diskurses rund um mentale Gesundheit und Krankheit gefragt werden.
Schon länger ist eine gewisse Relevantsetzung und Normalisierung psychischer Krisenerfahrungen und psychopathologisierter Phänomene in der Popkultur, in Berichterstattungen zu Stars, in Popsongs und Serien, zu vermerken, deren normalisierendes und entstigmatisierendes Potential strittig, aber diskutabel ist (Nowotny 2021). Auch das Genre der autobiografischen Berichterstattung über eigene psychische Krisen- und Krankheitserfahrungen von mehr oder weniger berühmten Personen wächst (z.B. Krömer 2022, Niessl 2021). Selten jedoch wird dabei direkt auf soziale und politische Umstände als mögliche Ursachen eingegangen. (vgl. David 2022)
Im Kontext der Corona-Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine zeigt sich eine weitere Verschiebung mindestens im deutschsprachigen Diskurs: Nun gelten grundsätzlich alle als psychisch belastet und gefährdet. Ein Anstieg von Depressionen und anderen Psychopathologien wird befürchtet oder attestiert (siehe z.B. Starzmann 2020).
Ist das als allgemeine Normalisierung, Enttabuisierung und Entstigmatisierung zu begreifen? Deutet sich ein Wandel in der Thematisierung mentaler Gesundheit im öffentlichen und populärwissenschaftlichen Diskurs an? Oder gilt das offene Sprechen über mentale Krisen und Probleme nur für bestimmte Phänomene und Gruppen, z.B. zugespitzt formuliert nur für die Depressionen weißer deutscher Mittelschichtsmänner? Wer spricht in den Diskursen zur mentalen Belastung über wen und was konkret? Bietet die kollektive auch psychische Krisenerfahrung neue Möglichkeiten über die Bedeutung verschiedener Lebenssituationen für die mentale Gesundheit zu sprechen, also auch an die Gesellschaftskritik der Antipsychiatrie, Psychiatriekritik und Kritischen Psychologie anzuknüpfen?
Dem soll in einer qualitativen inhaltlichen Analyse (Mayring 2000) exemplarischer populärer Medienbeiträge nachgegangen werden, um erste heuristische Antworten auf diese Fragen zu finden. Diese sollen dann mit Bezug auf die Ambivalenzen von Normalisierung und (De-)Pathologisierung (Boger 2015) im Kontext einer Kultur der Selbst-Therapeutisierung (vgl. Illouz 2009, Eitler/Elberfeld 2015) diskutiert werden.
In unserem Beitrag möchten wir uns auf die Intersektion von Geschlecht und Sexualität fokussieren, die sich auch in der Zusammenarbeit mit Forschenden als besonders relevant herausgestellt hat. Sexualität wird, ebenso wie Geschlecht, in den meisten Fällen binär (hetero- oder homosexuell) erfasst (WHO 2016: 1), was der Varianz sexueller Lebensweisen nicht gerecht wird. Zusätzlich wird Sexualität häufig recht eindimensional betrachtet. Die WHO differenziert zwischen der sexuellen Identität, der sexuellen Orientierung und dem sexuellen Verhalten (WHO 2016: 1), z.B. durch die Bezeichnung MSM für Männer, die Sex mit Männern haben, sich aber nicht als schwul definieren (WHO 2016: 2). Vereinzelt finden sich Ansätze der Operationalisierung, die die Strukturierung von Gender durch Sexualität erfassen. In unserem Beitrag möchten wir diese Ansätze und Fragen rund um die Intersektion von Geschlecht und Sexualität und ihre angemessene Erfassung diskutieren.
In recent years, practices of Self-Tracking or Lifelogging are becoming popular and normalized practices of everyday life. Within these tracking of calorie and weight is central and dominantly used by men (Boesel 2013).
This paper will present the shift in the gendering of dieting practices and technologies and will show how with the reference to technology genuine feminized practices are recently being transferred into a set of masculine self-technologies (Foucault 1990), as can be observed in this WeightWatschers-advertisement (see also Schmechel 2016). These findings will be combined with those from my recent ethnographic PhD study on the role of (not) dieting in queer fitness culture to show how diet behaviour is linked to gender and sexuality.
I use an analytical frame informed by affect- and emotion-theory. Primarily I work with Sara Ahmeds concepts of the politics of emotion (Ahmed 2014) and the concepts of feeling rules and emotional work coined by Arlie Russel Hochschild (Hochschild 1979, 2012). With these approaches I define the fit body as a happy object (Ahmed 2010a) and body norms as feeling rules which promote how to feel in and towards which kind of bodies. I also detected affect aliens and (disabled) killjoys (Ahmed 2010b) in the field of queer feminist sport culture.
In my presentation I want to point out the political relevance of feelings and the potential of affect-/emotion theory for feminist sport studies. Taking emotions as collective, public and political helps to understand how norms and inequalities are reproduced and maintained implicitly even in sport organizations that explicitly claim to and do focus on being inclusive and non-normative.
Feminist and queer sport clubs focus especially on minority groups of sport participation as women and LGBTIQ people. They claim to work primarily not on sportive success, on medals and trophies, but on fun and social inclusion, on the improvement of people’s self-esteem and body-self-connection (see Elling/de Knop/Knopper 2003, Carter/Baliko 2017). But this has never been easy, as of course also in these contexts people are highly influenced by hegemonial concepts of beauty and attractivity, of fitness and sportive performance, of competition and comparison.
In my sociological dissertation project (2015-2021, LMU Munich, publication date: Feb. 2022), I ethnographically observed how contemporary queer-feminist fitness groups negotiate the ambivalent potential of sport for (dis)empowerment. I did participant observations in three training groups and 14 interviews with participants.
I want to present some of the results to show the complex and ambivalent relation towards body and beauty norms in sportive empowerment politics. I use an analytical perspective which is informed by emotion- resp. affect theory. This showed a set of feeling rules (Hochschild 1979), which structure the field and create certain affect aliens and killjoys (Ahmed 2010).
It showed that next broader inclusive aspects of queer sports clubs, as e.g., the locker room policy (see Schmechel 2019), there are also specific implicit exclusions being produced in this field, amongst others based on physical ability.
This presentation therefore offers an empirically grounded basis for the discussion of explicit and implicit exclusions in the field of sport, especially in such sport organizations that claim and foster to be extraordinary inclusive.
In einem ersten Schritt wurde dazu ein systematischer Critical Review zu Ansätzen durchgeführt, die von 2000 bis 2020 zur Operationalisierung von geschlechtlicher Vielfalt in Gesundheitsfragestellungen eingesetzt wurden. In den drei Datenbänken Scopus, Web of Science und Medline konnten von 9935 Treffern 168 relevante Studien mit 77 verschiedenen Instrumenten identifiziert werden. Diese wurden auf Basis der im Projekt vertretenen Fachperspektiven, Public Health, Medizin und Gender Studies, qualitativ bewertet.
Dabei zeigte sich innerhalb der letzten 20 Jahre ein stetiger Anstieg der Vielfalt und Anwendungshäufigkeit methodischer Ansätze zur Berücksichtigung von Geschlecht in der Gesundheitsforschung. Zu beobachten ist eine zunehmende multidimensionale Betrachtung und eine hiermit verbundene, vermehrte Differenzierung von somatischen und sozialen Aspekten. In diesem Rahmen macht die Betrachtung von Gender allerdings einen deutlichen Großteil der Instrumente aus.
Auffällig ist, dass bei einer Mehrheit der eingeschlossenen Studien eine zusätzliche, binäre und in vielen Fällen auch intransparente Geschlechtserhebung durchgeführt und den Ergebnissen des Instruments gegenübergestellt wird. Es werden also gleichzeitig nicht-binäre, z.T. multiple und fluide Konzepte von Gender und ein binäres und distinktes aber unspezifiziertes Konzept von Geschlecht angewendet. Dies kann als praktische Konsequenz der vielfach verbreiteten Betrachtung von Gender und Sex verstanden werden: Während Gender als kulturell bedingt und damit variabel und vielfältig angesehen wird, steht Sex im scheinbareren Gegensatz dazu als biologisch determiniert, statisch und binär. Eine weitere Diskrepanz, die sich hier womöglich praktisch zeigt, ist die zwischen einem Konzept von Geschlecht als vielfältig, variabel und multipel und den diskreten und eingeschränkten Optionen des standesamtlichen Geschlechts.
Zudem wurden die meisten der identifizierten Instrumente in einem westlichen Kontext mit einem Schwerpunkt in den USA entwickelt. Als Originalpopulation und für den ersten Test potentieller Items dienen hierbei in vielen Fällen Studierende amerikanischer Hochschulen. Als Konsequenz wurden die Instrumente größtenteils auf einem westlichen Verständnis von Geschlecht und den hiermit einhergehenden Geschlechtskonzepten und Rollenbildern aufgebaut. Eine Übertragung auf andere Populationen ist an vielen Stellen mit Schwierigkeiten verbunden. So machen Validierungsstudien aus anderen Ländern einen Bedarf nach Weiterentwicklung deutlich.
Insgesamt zeigte sich, dass die meisten Studien hinsichtlich methodischer und theoretischer Aspekte bisher hinter den theoretischen Anforderungen und Erkenntnissen der Geschlechterforschung und Gendermedizin zurückbleiben. Im Forschungsprojekt DIVERGesTOOL sollen daher anwendbare und angemessene quantitative Erhebungsmethoden zur geschlechtlichen Vielfalt in der Gesundheitsforschung entwickelt werden. Die Ergebnisse des Reviews dienen hierbei, in Kombination mit den aktuellen gesundheitswissenschaftlichen, medizinischen und gendertheoretischen Erkenntnissen sowie den praktischen Erfahrungen zukünftiger Nutzer*innen, als Grundlage.
Doch auch hierbei werden Konzepte des Schutzraums qua geschlechtsbezogener Exklusivität praktiziert. Verbreiteter als eine Zugangspolitik nur für Frauen ist dabei die Zielgruppenbeschränkung ‚FLTI*‘ also Frauen, Lesben, Trans*- und Inter*Personen oder Angebote für alle Geschlechter mit explizit queerem, antisexistischem Anspruch, die also den Ausschluss bestimmter Verhaltensweisen und Werte vom Ausschluss bestimmter Geschlechter trennen.
Der Anspruch bestehende Geschlechterkonzepte zu dekonstruieren und auf reale diskriminierende Auswirkungen dieser im Sport zu reagieren, zeitigt also verschiedene Praktiken der Sportorganisation. Welche Konzepte von Geschlecht und liegen diesen zugrunde und welche transformativen und reproduzierenden Effekte haben die unterschiedlichen Strategien in der Praxis?
Die Gleichzeitigkeit des Körpers als ermöglichend und beschränkend spielt im Kontext queerer Zukunftsvisionen, gesellschaftlich-politischen wie individuell-privaten, eine große Rolle – gehtes doch in queeren Politiken wesentlich darum, dem Körper seine ‚Essentialisierungsmacht‘ über Geschlecht, Begehren, Lebensbedingungen und damit auch potentielle Zukünfte zu entziehen.
In meinem ethnografischen Dissertationsprojekt untersuche ich queere Fitnessgruppen u.a.zur Frage nach der Verhandlung der ambivalenten Potentiale und Grenzen der Eigenkörperformung durch entsprechend gezielten Sport. Gerade für Menschen in geschlechtlichen Transitionsprozessen, aber auch viele andere Queers, spielt die Formung des eigenen Körpers eine wichtige Rolle für den Ausdruck der eigenen Geschlechtsidentität, die Verarbeitung von Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen und die Genese von Selbstvertrauen und -sicherheit.
Gleichzeitig stoßen gerade in intersektionaler Verknüpfung mit chronischer Krankheit und Behinderung die Glücksversprechen (Ahmed 2010) der Fitnesskultur an ihre Grenzen und führen politische Ansprüche der Anti-Normativität in inter- und intrasubjektive Dilemmata. Der Vortrag stellt auf dieser empirischen Basis anschließende Überlegungen zur ambivalenten Bedeutung der Arbeit am eigenen Körper in queeren Subkulturen vor.
In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich queere Fitnessgruppen u.a. zur Frage nach der Verhandlung der ambivalenten Potentiale und Grenzen der Eigenkörperformung durch entsprechend gezielten Sport. Gerade für Menschen in geschlechtlichen Transitionsprozessen, aber auch viele andere Queers, spielt die Formung des eigenen Körpers eine wichtige Rolle für den Ausdruck der eigenen Geschlechtsidentität, die Verarbeitung von Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen und die Genese von Selbstvertrauen und –sicherheit.
Gleichzeitig stoßen gerade in intersektionaler Verknüpfung mit chronischer Krankheit und Behinderung die Glücksversprechen der Fitnesskultur an ihre Grenzen, finden sich Reproduktionen androzentrischer Körpernormen und führen politische Ansprüche der Anti-Normativität in inter- und intrasubjektive Dilemmata. Der Vortrag stellt auf dieser empirischen Basis anschließende Überlegungen zur ambivalenten Bedeutung der Arbeit am eigenen Körper in queeren Subkulturen vor, und lädt ein, das ‚revolutionäre‘ Potential queerer Fitnesskultur gemeinsam zu diskutieren.
Die Feldforschung ist inzwischen abgeschlossen. Sie bestand aus teilnehmenden Beobachtungen in drei Gruppen und bei einem öffentlichen Event, vierzehn begleitenden problemzentrierten Interviews, sowie einer Auswertung von Werbematerial verschiedener queerer Fitnesskontexte zur Erschließung szenespezifischer Diskurse. Hierfür wurden auch Materialien einbezogen von Gruppen oder Studios, welche nicht teilnehmend beobachtet werden konnten (bspw. oben benanntes Video), da es sich bei den beobachteten Gruppen um Elemente einer größeren und generell globalen Szene handelt. Die Ergebnisse aus den beobachteten Trainingsgruppen wurden in diesen übergeordneten Szene-Diskursen verortet.
1 https://www.youtube.com/watch?v=-6ZWqkwx7E0
https://intertranswissenschaft.net/tagung-2019/
Body- and beauty-norms are feeling rules (see Hochschild 1979) as they define which bodies are admirable and desired happy objects in the sense of Sara Ahmed (2010) and in which body one should feel shameful and unlovely. The goal of (queer-)feminist sport clubs is (amongst others) not to change participants bodies – but the feelings they have towards and in their bodies. On the other hand in praxis this is not as easily separated from items such as body fat or muscles as a slogan like ‘Riot not diets!’ suggests.
Moreover the ideal to get oneself unattached by society’s norms can become an emotional normative ideal which devalues and silences the hardness, suffering and maybe impossibility to achieve it.
In the presentation I will discuss these ambivalences of empowerment through sports and the ideal of a loving self-body-relation with material from my study and my long-term experience as an athlete, trainer and project manager in feminist and queer sport clubs.
Mentioned literature:
Ahmed, Sara (2010): Happy objects. In: Gregg, Melissa; Seigworth, Gregory J. (Hg.): The Affect Theory Reader. Durham, NC: Duke Univ. Press, S. 29-51.
Hochschild, Arlie Russell (1979): Emotion work, feeling rules, and social structure. In: The American Journal of Sociology, 85 (3), S. 551-575.
http://www.sfb-affective-societies.de/veranstaltungen/termine/2019-05-09-10_affect-and-gender.html
Als Zielsetzung queerer Fitnesskultur wird formuliert, „body-shaming“, „Schulsporttrauma“ und „Turnhallenphobie“ zu überwinden und in einem „Schutzraum/Safe(r) Space“ explizit für queere und damit marginalisierte Subjekte zu einem „besseren Körpergefühl“ (in vivo, Interviews und Werbematerialien) zu kommen. Damit schließt sie an die Tradition feministischer Sportkultur an, aus der sie auch strukturell wie politisch - wenn auch mitnichten bruchlos - erwächst und deren zentrale Forderungen der „Aneignung“ des eigenen Körpers (vgl. Villa 2008) auch als Bemühen um einen Wandel im affektiven Bezug auf den eigenen Körper gefasst werden kann und welche damit ebendieses Gefühl für und im eigenen Körper ins Feld des offen Politischen holte. Dabei ist jedoch nicht zu übersehen, dass ein Slogan wie „Mein Bauch gehört mir“ sich in neoliberalen Verhältnissen zu Imperativen der selbstunternehmerischen Körperbearbeitung wandeln kann (Villa 2008) und Erzählungen von selbstbewusstes Empowerment durch eine Selbst-Befreiung von äußeren ‚Widrigkeiten‘, wie gesellschaftlicher Diskriminierung, längst Teil hegemonialer Empowerment-Narrative (vgl. Bröckling 2007: 200) und therapeutischer Selbsterzählungen (Illouz 2009: 308) sind.
In einer Verknüpfung aus raum- und affekt/emotionssoziologischen Ansätzen (vgl. Gammerl/Herrn 2015) werden die untersuchten Training-Kontexte mittels teilnehmenden Beobachtungen, Feld-Dokument-Analysen und begleitenden problemzentrierten Interviews nach den praktischen Verhandlungen gesellschaftlich hegemonialer wie szenespezifischer Gefühlsregime in Bezug auf den eigenen Körper hin untersucht. Analyseschwerpunkt ist das Bemühen um einen Wandel des eigenen Körper-Bezugs, welches in vivo auch als „Eigenarbeit“ bezeichnet und analytisch als emotionale Arbeit an und mit sich selbst konzipiert wird (vgl. deep acting bei Hochschild 1990). Dabei zeigen sich ein positives Körper-Selbst-Verhältnis und eine emotionale Autonomie von gesellschaftlichen Normen (ein ‚Drüberstehen‘) als eigene emotionale Normative, in welchen wiederum wenig Raum bleibt für die Thematisierung des Leidens und des Scheiterns am ‚Riots not diets!‘-Paradigma (vgl. Schmechel 2017b).
I will show the development of different meanings of the practice of self-starvation with a decent focus on the (changing) gender of the self-starving subject. I will end which a suggestion on an analysis of the current growing number of ED- and similar diagnoses (as sport addiction) with regard to ‘male’ forms of ED and in regards to the contemporary meaning of food consumption and self-control for the self-construction of modern subjects.
Empirical research done on gender in fitness sports so far stresses that even though fitness is an unisex sport, one clearly finds binary gendering in the spatial organisation of gyms and the concrete execution of exercise practices as well as in the motivations and ideals of participants.
But as the culture of fitness sports includes the promise that with the right effort of working out, everybody can reach the body s_he desires, doesn’t this notion in fact offers some linkage with queer aim of deconstructing the essentialist nexus of the body and (gendered) identity? Moreover all sorts of research on fitness locate it in the commercial fitness-gyms, which might be seen as the hearts of fitness culture but not the only fields in which fitness sports is practiced.
In my qualitative research combining participant observation and focussed interviews I explore the field of self-declared queer fitness groups in Berlin. With a praxeological social-constructivist understanding of bodies and space I examine how school sport halls are transformed into “queer safe(r) spaces” (in vivo). I will show how queer spaces, practices and bodies are mutually co-constructed and what paradoxes and contradictions result from the claim for a non-normative fitness culture, including dissent but also reification of hegemonial concepts of gendered physics and body norms.
Does the promise of the self-created body have a specific meaning for people who suffer(ed) discrimination and_or marginalisation based on their body? Can an experience of agency in the field of one’s own body transform and connect with a wider form of agency and empowerment? And how strongly might this form of empowerment be welded with the submission under hegemonic ideals of bodily beauty and values of self-responsibility and enhancing self-government? Isn’t the concept of “empowerment” (which is highly recommended in the field) closely linked to neoliberal concepts of self-responsibility instead of political critique on structural conditions anyway? And can one do sports - especially fitness - in a non-normative, e.g. not fat-shaming, not androcentric and not performance-oriented way, resp. how to approach these ideals?
I deal with these questions in my dissertation project. Therefor I do qualitative research in three queer fitness groups (two WomenTrans*Inter only, one open for all genders), based on participant observation and interviews.
The participants talked with me about the experiences with their body in and through sports and their claims and ideas about the (im)possibility of sports without (gendered)body norms and also about the experiences with normativity they made in explicitly queer sports contexts and in “normal” ones (see also e.g. the work on Gender in fitness-sport by Gabriele Sobiech). Moreover the difficulties in resisting dominant ideals and values in fitness culture are a shared topic for all of my interviewees. Furthermore I will give some insights of the practices of ‘non-normative’ fitness sports and its possibilities, enabling effects but also its restrictions, limitations and contradictions.
Diese Ambivalenz in der Frage nach den (Un)Möglichkeiten von Dekonstruktion, Transformation und Ermächtigung mit und durch den Körper ist auch Thema des im Vortrag vorgestellten Dissertationsprojektes. Dieses untersucht empirisch kollektive Praktiken des Fitnesssports, welche in einem explizit anti-normativ empowernden Anspruch gerahmt sind und sich kritisch zur hegemonialen Fitnesskultur und deren immanenten Reproduktionen vorherrschender Marginalisierungsstrukturen verorten. Aber (wie) ist eine kritische, alternative Fitness-Kultur möglich?
Wie verhalten sich in diesem Feld Momente der Ent-Unterwerfung zur Ausweitung normativer Anrufungen, wenn letztlich immer „auch Aufrichten […] ein Zurichten [ist].“(Bröckling) und der Umschlag emanzipativer Forderungen in individualisiertes Selbstoptimierungsstreben bereits in Bezug auf die Zweite Frauenbewegung beobachtet wurde (Villa, Schmincke)?
Letztendlich steckt in der Losung der Fitnesskultur von der selbstbestimmten Formbarkeit des Körpers auch ein Funken der queeren Utopie von der Verabschiedung körpergebunden-determinierender Identitätskonzepte. Inwiefern explizit queere Fitnessgruppen als Heterotopien in diesem Sinne funktionieren, ist die leitende Frage des Vortrags.
How does this notion of the self-created body relate to persons, whose body does not fit in and mainly does not have any change to fit in the dominant ideals, due to their sex, abilty, race, body shape or other factors and who do participate in fitness sports? Does the promise of the self-created body have a specific meaning for people who suffer(ed) discrimination and_or marginalisation based on their body? Can an experience of agency in the field of ones own body transform and connect with a wider form of agency and empowerment? And how strongly might this form of empowerment be welded with the submission under hegemonic ideals of bodily beauty and values of self-responsibility and enhancing self-government?
In my research I (will) do single and group interviews with people who participate in fitness sports and experience(d) body-based discrimination. I combine this with a participant observation.
FLINTA* Perspektiven auf Queerfeindlichkeit und Sexismus im Sport:
Was sagt uns die Wissenschaft?
Vor dem zweiten Halbfinale am 10.7.2024 laden wir gemeinsam mit dem Pride House und dem LSVD Berlin-Brandenburg zu einer Diskussion ein und geben FLINTA* Perspektiven aus der Wissenschaft eine Bühne.
Nach dem Kurzfilm "FLINTA* Fußball Sommer 2023 in Berlin" folgt eine Diskussion mit fünf renommierten Wissenschaftler*innen:
Dr. Thaya Vester (sie/ihr) (Tübingen), forscht als Kriminologin zu Gewalt gegen Schiedsrichter*innen. Mitglied der DFB-Expert*innengruppe "Fair Play – gegen Gewalt und Diskriminierung"
Dr. Judith von der Heyde (sie/ihr) (Düsseldorf), hat ethnographisch zu Fußballfans und Geschlecht geforscht: „Doing Gender als Ultra – Doing Ultra als Frau“. Mitherausgeberin der Zeitschrift für Fußball und Gesellschaft.
Julia Hollnagel (sie/ihr) (Berlin/Köln), promoviert zu Sexismus im Leistungssport. War 4 Jahre Pressesprecherin von Athleten Deutschland und hat die Anlaufstelle Anlauf gegen Gewalt von Athleten Deutschland mit aufgebaut.
Dr. Corinna Schmechel (sie/ihr) (Berlin/Göttingen), hat ethnografisch zu feministischer und queerer Sport- und Bewegungskultur geforscht war 23/24 Vertretungsprofessorin für Sport- und Gesundheitssoziologie an der Uni Göttingen und ist seit über 10 Jahren Boxtrainerin u.a. bei Seitenwechsel
Dr. Almut Sülzle (sie/ihr) (Berlin) hat zu weiblichen Fans und Männlichkeit im Fußball ethnographisch geforscht und ist Mitgründerin des Netzwerk F_in, Frauen im Fußball. Sie arbeitet und forscht zu Queerfeindlichkeit im Sport und berät mit „Vielfalt im Stadion“ die EURO 2024 GmbH.
Moderation: Inga Hofmann, Tagesspiegel
Die Diskussion erfolgt mit finanzieller Unterstützung des Landes Berlin und ist Teil des Nachhaltigkeitsprogramms der Sportmetropole Berlin zur UEFA EURO 2024.
https://open.spotify.com/episode/3Tinp2HW9xhYU5C9VCp4jH
Dr. Corinna Schmechel stellt sich in ihrer Doktorarbeit die Frage, welche politischen und ästhetischen Ansprüche außerhalb der normativen Fitnesskultur gelten. Dazu unternahm sie eine ethnografische Feldforschung, die sie in dieser Folge vorstellt.
In den letzten Jahren trat die Fragilität dessen, was wir Realität nennen, zunehmend in unser Bewusstsein: unser gesellschaftliches Miteinander, das soziale Absicherungssystem, unser Gesundheitswesen aber auch unser zwischenmenschlicher Umgang zeigten ihre Lücken, Begrenzungen, ihre Zerbrechlichkeit. Unser Gefühl, als unabhängige Individuen existieren zu können, entpuppte sich als Illusion - eine Illusion, die schon längst in den Queer Studies thematisiert und kritisiert wird. Denn gerade queere Menschen machen immer wieder die Erfahrung, unsichtbar und verwundbar gemacht zu werden und irgendwie durch die sozialen Netze zu fallen.
Für den Start in unsere Produktion “Ein Quäntchen von Allem” dringen wir mit den eingeladenen Referentinnen tiefer in die Spähren queerer Unsichtbarkeit vor. Im ersten Vortrag „Seht her?! Ambivalenzen queerer Wahrnehmungspoltiken“ spricht Corinna Schmechel über die komplexe Forderung nach mehr Sichtbarkeit und geht der Frage nach, ob das wirklich mehr Repräsentation und Anerkennung bedeutet. Und: Wer wird in der queeren Community eigentlich selbst wie wahrgenommen?
Ann Kristin Augst schließt mit ihrem Vortrag “Die Un/Sichtbarmachung von Transgeschlechtlichkeit in der Medizin” mit einem spezifischen Beispiel an. Welche Körper- und Geschlechternormen werden medizinisch in Ausbildung, Forschung und Praxis (re-)produziert? Wie navigieren sich transgeschlechtliche Personen durch das deutsche Gesundheitssystem? Und wer macht wen wann wie sichtbar im medizinischen Kontext?
Woher kommt die Annahme, dass jede Frau automatisch das Verlangen zur Mutterschaft innehat? Wieso wird dieses Bedürfnis ausschließlich dem weiblichen Geschlecht zugesprochen? Sind diese Aspekte biologisch, durch die Fähigkeit zur Schwangerschaft, zu begründen oder spielt hierbei die Sozialisierung eine maßgebliche Rolle?
In einer Gesellschaft, in der Frauen nach wie vor systematisch benachteiligt und beispielsweise durch den Paragrafen 218 fremdbestimmt werden; in einer Gesellschaft, in deren politischen System noch immer die klassische Kleinfamilie, bestehend aus Vater, Mutter und ein bis drei Kindern, allen anderen Familienformen vorgezogen wird, haben alternative Frauen- und Familienbilder nach wie vor zu wenig Platz.
Die Veranstaltung „Eine Mutter ist eine Mutter ist eine Mutter?“ möchte über den Mythos der Mutterschaft differenziert informieren und für eine Gesellschaft sensibilisieren, in der alle Formen von Familie und Elternschaft gleichermaßen politisch gefördert und gesellschaftlich akzeptiert und respektiert werden – auch die Entscheidung zur Kinderlosigkeit.
Es diskutieren Sarah Diehl, Publizistin, Aktivistin und Romanautorin und Anne Dippel, Kulturanthropologin und Historikerin.
Moderation: Corinna Schmechel, lehrt und forscht in den Gender Studies
28.05.2019 | Café Wagner, Wagnergasse 26, Jena | 18.30 Uhr | Eintritt frei
Falls Sie eine Kinderbetreuung benötigen, wenden Sie sich gerne an uns.
http://www.taz.de/!5548522/
Rebekka Gottl | Der Freitag, Ausgabe 38/2018
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/kick-gegen-das-patriarchat
mit Corinna Schmechel (Soziologin) und Itong Ehrke (Sportwissenschaftlerin, Fitnesstrainerin, Projektleitung bei Seitenwechsel e.V.)
Ort: Glockenbachwerkstatt, Blumenstr. 7
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 3 Euro
https://www.gender.soziologie.uni-muenchen.de/gsalon/index.html
http://www.izfg.unibe.ch/
Im Zentrum des dreitägigen Workshops „working bodies“ steht die Entgrenzung von Arbeitsformen im neoliberalen Kapitalismus und die Frage, welche Rolle dem Körper hierbei zukommt. Wir unter- suchen, wie Dienstleistungen zunehmend in das Private und Körperliche hineinwandern, bzw. inwiefern Körper nicht mehr nur Mittel zur Verrichtung von Arbeiten sind, sondern selbst zur Dienstleistung werden. Wir setzen uns mit der Arbeit am eigenen Körper im Spannungsfeld von Selbstoptimierung und –ermächtigung auseinander, schauen uns an, wie Körper, in lohnförmigen Arbeiten wie Care- und Sex-Work und im Zusammenhang mit Reproduktionstechnologien eingesetzt werden, aber auch inwiefern sie Ort von Widerständigkeit sind, etwa im Kontext von sozialen Bewegungen und Communities. Dabei geht es sowohl um die Körper derjenigen, die Sorge empfangen oder in Anspruch nehmen, als auch um die Körper jener, die Sorgearbeit für andere übernehmen. Wir werden jedoch auch das Verhältnis zum eigenen Körper befragen und Mühsal, Lust und Ziele gegenwärtiger Formen der Selbstsorge thematisieren. Über ein ganzes Wochenende hinweg wollen wir gemeinsam in intensiven Diskussionen und unterschiedlichen Workshop-Formaten Ähnlichkeiten und Unterschiede verkörperter Arbeiten (embodied labours) erkunden und politische Perspektiven und solidarische Formen von verkörperter Arbeit als kollektive Sorgepraxis diskutieren.
In Auseinandersetzung mit dem Arbeitsbegriff bei Marx, der auf industrielle, und Objekte produzierende Arbeit ausgerichtet war, wollen wir untersuchen, wie sich Arbeitsverhältnisse und verkörperte Arbeiten , in denen Bedürfnisse nach Sorge, Sexualität und alternativen Lebensformen gegenwärtig marktförmig befriedigt werden, theoretisch beschreiben und strategisch politisieren lassen..
Als Herausgeber_innen-Kollektiv kitchen politics (Verlag edition assemblage) wollen wir mit diesem Workshop-Wochenende die queer-feministische Debatte über reproduktive Arbeiten im Kapitalismus fortsetzen, sowie Verbindungslinien und Differenzen zwischen den Diskussionen um Sorge für sich, für andere und Communities of Care politisch diskutieren.
Praktiken des Fitnesssports sind seit einigen Jahrzehnten sehr populär. Vorhandene empirische und theoretische sozialwissenschaftliche Betrachtungen des Phänomens stimmen größtenteils überein, dass hier eine neoliberale Regierungstechnologie der eigenverantwortlichen und freiwilligen Unterwerfung unter vorherrschende Körpernormen stattfindet. Untersuchungen, welche den Faktor Geschlecht in den Fokus nehmen, kommen zu den empirischen Ergebnissen, dass gängige Zweigeschlechternormen sich im unisex-Fitnesssport sowohl auf Ebene der Körperideale, als auch der konkreten Praxen reproduzieren. Doch neben seiner unbestrittenen Funktion der Normalisierung von Körpern und dem Nährboden für Abwertungen und Ausschlüsse, den (Fitness)Sport darstellt, bietet er auch Potential für (Selbst-)Ermächtigungs- und soziale Integrationserfahrungen. Zentral für den Charakter sportiver Praxen ist schließlich der Kontext, in welche sie stattfinden. Vor diesem Hintergrund untersuche ich Fitnesstrainingsgruppenjenseits kommerzieller Fitnessstudios, welche sich selbst als queer beschreiben und den Anspruch verfolgen eine „Insel außerhalb der normativen Fitnesswelt“ zu sein.
Wie – durch welche konkreten Praxen (z.B. Umkleidepolitiken) – werden hier Schulsporthallen zu queeren Schutz- und Empowermenträumen, „Schulsporttrauma“ zu Sport als Selbstverwirklichung und welche Rolle spielen (an- und abwesende) Körper hierbei? Und welche immanenten Widersprüche entstehen aus dem Selbstanspruch nicht-normative Sportpraxen entwickeln zu wollen und wie werden diese im Feld verhandelt?
Es wird also zum Einen gezeigt, dass „Queerness“ keine den Personen, Körpern, Praxen oder Räumen innewohnende Eigenschaft, sondern Produkt einer praktischen Herstellung ist, dessen konkrete Ausrichtung nicht selten umstritten und umkämpft ist. Ferner liefert der Vortrag Anregungen das Verhältnis zwischen Normativität und Empowerment zu diskutieren.
|02.05.2017| Denise Bergold-Caldwell: Rassifizierung und Ethnisierung der Geschlechterverhältnisse gestern und heute.
|09.05.2017| Muriel González Athenas: Feministische Wissenschaftskritik für die Geschichtsschreibung. Warum brauchen wir Strategien der Kritik?
|16.05.2017| Hartmut Friedrichs: Bisexualität — Dimensionen von Wahrnehmung und Praxis Verwirrung als Hindernis und Chance im Alltag und bei der bi-politischen Arbeit.
|23.05.2017| Friederike Boll: Queering Standesamt — Aktuelle Selbstbestimmungskämpfe um Geschlechtervielfalt im Pass.
|30.05.2017| Peet Thesing: Feministische Psychiatriekritik: Patriarchale Verhältnisse, „Selbstverletzung“ und „Essstörungen“ Vortrag, Lesung und Diskussion.
|06.06.2017| Anne Chebu: Anleitung zum Schwarzsein — Anne Chebu gibt Einblicke in Afrodeutsche Lebensrealitäten.
|13.06.2017| Francis Seeck: Kollektive Trans* und nicht-binäre (Self-)Care Praktiken Zwischen Neoliberalisierung und Emanzipation.
|20.06.2017| Sarah Kohrt, LGBTI-Plattform Menschenrechte der Hirschfeld-Eddy-Stiftung: „Postkoloniale Praxis oder unentrinnbare Verstrickung? Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in der Menschenrechtsarbeit.“
|27.06.2017| Corinna Schmechel: Ansätze, Inhalte und Kontoversen Feministischer und Queerer Psychiatriekritik.
|04.07.2017| Fatima El-Tayeb: Deutsch und Undeutsch: Rassismusamnesie als Strategie der Normalisierung. Eine Queer of Color Analyse
|11.07.2017| Robert McRuer: The Crip’s Speech: Queer/Crip Resistance in the New World Order.
Denn ist nicht das Überwachen des eigenen Körpers - z.B. durch Gewichtskontrollen und Menstruationskalender - primär eine weibliche Praktik? Stellt technik-basiertes Self-Tracking die modernisierte und maskulinisierte Form dessen dar? Über die Betrachtung der Vorläufer_innen von Self-Tracking, z.B. in der antiken Diätetik und dem bürgerlichen Hygienediskurs, wird der geschlechtlichen Konnotierung von Praktiken der körperlichen Selbstüberwachung und nachgegangen und die Transformationen dieser Vergeschlechtlichungen untersucht.
Psychiatrisches Wissen ist ein wesentliches Instrument gesellschaftlicher Normierung; psychiatrische Diagnosen definieren Verhalten und Charaktere als „(un)normal“ und_oder „krank“ und wirken dadurch stigmatisierend und bis zur Zwangsbehandlung hin gewaltvoll. Sie sind ein Werkzeug zur Etablierung und Stabilisierung sozialer Ordnung, und damit u.a. des heteronormativen Zweigeschlechtersystems. Psychopathologisierung – das Erklären von Phänomen als Symptom oder gar Kern eines psychischen Defekts – spielt eine große Rolle in der Geschichte der geschlechtlichen und sexuellen Devianz, wie feministische Analysen der Diagnose „Hysterie“, die Kämpfe um die Entpathologisierung von Homosexualität und aktuell um die von Trans*Menschen zeigen.
Im Vortrag soll ein Einblick in die Funktionsweise des psychiatrischen Systems (Diagnostizierung, Einweisungspraxen etc.) vermittelt und die Verwobenheit psychiatrischen Wissens mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen aufgezeigt werden. Davon ausgehend wird exemplarisch der Blick auf den Faktor Geschlecht im psychiatrischen Diskurs gelegt. Es wird argumentiert, wie psychiatrisches Wissen einerseits stets durch binäres heteronormatives Wissen vorgeformt ist, und aufgezeigt, wo sich dies in psychiatrischen Diagnosen – von „Hysterie“ bis zur „Geschlechtsidentitätsstörung“ – wiederfindet und durch die Pathologisierung von Nonkonformität reproduziert.
Bundesministerin Dr. Franziska Giffey bezog Stellung in ihrer Videobotschaft: „Ich bin sehr gern Schirmfrau dieser Veranstaltung; denn es ist gut, dass Vereine die Inklusion von LSBTIQ* im Freizeit-, Breiten- und Wettkampfsport vorantreiben.
Nutzen Sie die Möglichkeit der Vernetzung mit Wissenschaft, Politik und dem organisierten Sport, damit alle Menschen frei von Vorurteilen und Diskriminierung Sport treiben können.“
Im Rahmen der Tagung diskutierten erstmals viele Personen aus Sportorganisationen, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gemeinsam über queere Belange im Sport. Spannende Fachvorträge und zahlreiche Workshops boten Raum für Austausch und
Ideen, wie eine tolerante und respektvolle Sportlandschaft in Deutschland vorangetrieben werden kann.
Vorspiel - Sportverein für Schwule und Lesben Berlin e.V. organisierte die BundesNetzwerkTagung 2018 in Kooperation mit Seitenwechsel - Sportverein für FrauenLesbenTrans*Inter* und Mädchen e. V., dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie dem Landessportbund Berlin. Die Tagung wurde gefördert von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung (hms) und diese Dokumentation vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Schirmpersonen der Veranstaltung waren die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey und DOSB-Vizepräsidentin Dr. Petra Tzschoppe.
Die Beiträge der Tagung sind im Folgenden thematisch gegliedert dokumentiert, gefolgt von einem zusammenfassenden Kapitel zu übergreifenden Ergebnissen, offenen Fragen und Ausblicken. Am Ende der Broschüre finden Sie eine Sammlung
von Links zu Organisationen und Stellen, die Sie zu Fragen des queeren Sports und LGBTI* im Sport beraten und unterstützen können.
respektive entsteht - heutige Paradigmen sich etablieren und inwiefern zwischen beiden Entwicklungen Schnittmengen bestehen.
beim Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB).