Bremssystem, insbesondere für automatisiertes Fahren
Die Erfindung betrifft ein Bremssystem gemäß dem Oberbegriff des Pa tentanspruches 1.
Stand der Technik
Zukünftige Bremssysteme müssen verschiedene erhöhte bzw. zusätzli che Forderungen erfüllen. Es sind dies insbesondere extreme Fehlersi cherheit („fail operational" FO) für automatisiertes Fahren (AD), eine sichere Feststellbremse bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen (E- Fahrzeuge), bei denen die herkömmliche redundant-mechanische Park sperre im Getriebe entfällt.
Bekannt sind sogenannte Kombibremsen (EHC), bei denen an der Vor derachse (VA) eine hydraulisch betätigte und an der Flinterachse (FIA) eine elektrisch betätigte Bremseinrichtung vorgesehen ist. Eine derarti ge Kombibremse ist z.B. in der DE 103 19 194 B3 dargestellt. Bei EHC- Lösungen sind für die elektrisch betätigte Bremseinrichtung selbsthem mende und nicht- selbsthemmende Untersetzungsgetriebe vorgeschla gen worden. Bei nicht-selbsthemmenden Untersetzungsgetrieben ist eine Parkierverriegelung notwendig. Bei Ausfall der Verriegelung ist je doch keine Feststellbremswirkung vorhanden.
Bremssysteme müssen zudem im Fährbetrieb neben den bekannten Re gelfunktionen, wie z.B. ABS/ESP und Rekuperation und auch für die Au tomatic Emergency Braking (AEB)-Funktionsanforderungen erfüllen. Die Aktuatoren/Druckversorgungen müssen derart in ihrer Leistung ausge legt werden, dass ein„time to lock" bis zum Blockierdruck, z.B. 100 bar (TTL), in 150 ms erfolgt.
Selbsthemmende Untersetzungsgetriebe werden vorwiegend bei der elektrischen Feststellbremse oder elektrischen Parksperren (EPB), wie z.B. aus der DE 10 2015 213866 bekannt, eingesetzt, da diese keine Forderungen nach hoher Bremskraftdynamik erfüllen müssen. Der Ge setzgeber fordert hier primär eine ausreichende EPB-Wirkung bzw.
Parkbremswirkung bei hohen Steigungen am Flang. Bei selbsthemmen den Untersetzungsgetrieben kann auch die Getriebeübersetzung hoch gewählt werden, was trotz eines schlechten Wirkungsgrades einen Mo tor mit kleiner Leistung zur Folge hat.
Bei der Kombibremse dahingegen (EHC) wird die Motorleistung durch Bremskraftdynamik und Wirkungsgrad bestimmt, was den Motor trotz relativ geringer elektrischer Bremswirkung an der Hinterachse nicht klein dimensionieren lässt. Die elektronische Steuer- und Regeleinheit (ECU), die mit der kompletten elektrischen Steuerung am Bremssattel positioniert ist, ist infolge der hohen Temperaturen aufwendig und die Ausfallrate damit entsprechend hoch. Es sind Kraftsensoren zur genau en Einstellung der Bremskraft erforderlich. Ohne zusätzliche Maßnah men genügt diese Kombibremse (EHC) nicht den Anforderungen„fail operational" (FO) für höhere Level größer 4 (gern. VDA/SAE-Norm).
Bei den bekannten Kombibremsen mit einfacher Sicherheit erfolgt bei Ausfall der hydraulischen Bremseinrichtung eine elektrische Bremsung an der Hinterachse und umgekehrt. Ein solcher Ausfall führt aber zu er-
heblichen Verlusten an Bremsleistung bis über 50%, bei Ausfall der hydraulisch gebremsten Vorderachsbremse. Ein Ausfall der elektrischen Bremse führt überdies ggf. zum Ausfall der Feststellbremse. Es werden daher selbsthemmende Untersetzungsgetriebe verwendet. Hierbei ergibt sich allerdings das Problem, dass bei Einsatz einer elektrischen Betriebsbremse bei Blockieren des Getriebes während der Fahrt, bei ei ner sehr hohen Bremsleistung schnell eine Überhitzung der Bremse mit Brandgefahr entstehen kann.
Es sind auch elektrische Parkbremsen (EPB) mit hydraulischer Unter stützung bei verkleinertem Motor bekannt, wie sie z.B. in der DE 198 17 892 dargestellt sind. Diese haben sich jedoch nicht durchgesetzt, da bei Ausfall der Hydraulik auch ein Ausfall der Feststellbremse erfolgt.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges und si cheres elektromechanisch bestätigbares Radbremsmodul für ein Brems system bzw. ein fehlersicheres und kostengünstiges Bremssystem für autonomes Fahren (AD) der Stufe 3-5 mit integriertem Radbremsmodul bereitzustellen.
Lösung der Aufgabe und Vorteile der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des Patentanspru ches 1 gelöst.
Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es, ein Radbremsmo dul für ein Bremssystem oder ein Bremssystem mit mindestens einer Druckversorgung mit Radbremsmodul an mindestens einer Radbremse, insbesondere an zwei Radbremsen bereitzustellen, bei dem mittels einer
Radbremse mit hoher Ausfallsicherheit sowohl elektrisch als auch hyd raulisch ein Bremsmoment erzeugbar ist. Diese erfindungsgemäße Art der Bremse wird nachfolgend als hydraulisch-elektromechanisch betä tigbare Bremse oder kurz H-EMB oder H-EMB-Modul, bezeichnet. Das H- EMB-Modul bzw. Bremssystem mit H-EMB-Modul ist für Bremssysteme für AD Stufe 3 bis Stufe 5 geeignet. Dies wird erreicht, in dem die elekt- ro-mechanisch betätigbare Radbremse eine hydraulische Stelleinrich tung mit einer Kolben-Zylinder-Einheit aufweist, deren Stellkolben zur Verstellung des Bremskolbens und/oder Ausübung einer Kraft auf den Bremskolben dient, wobei mittels der Druckversorgungsvorrichtung der Stellkolben verstellbar bzw. eine Kraft auf den Stellkolben ausübbar ist, in dem die Druckversorgungsvorrichtung einen Druck aufbaut, was zur Verstellung und/oder Kraftbeaufschlagung des Stellkolbens und damit des Bremskolbens der Radbremse führt.
Je nach Ausgestaltung des Bremssystems für das Gesamtfahrzeug ist das H-EMB-Modul entsprechend zu gestalten. Es kann derart in seiner Ausführungsform ausgelegt werden, dass es nur für Notbremsfunktio nen, bei Ausfällen im Fahrzeugbremssystem, z.B. Bremskreisausfall, Ausfall einer Druckversorgung, und Parkfunktion konzipiert ist. Für die se Anwendung kann dann der Motor der H-EMB sehr klein gestaltet werden und muss nur eine sehr geringe Leistung aufweisen. In einer zweiten möglichen Ausführungsform kann die H-EMB derart ausgelegt sein, dass eine ausreichende Bremskraftdynamik durch entsprechende Anhebung der Leistung des Motors der H-EMB und Einsatz eines Getrie bes mit vorzugsweise besseren Wirkungsgrad und somit kleiner Hyste rese im Kraftaufbau und Kraftabbau erreicht wird. Dann kann das H- EMB-Modul auch im Regelbetrieb, wie z.B. ABS- und ESP-Funktion oder Rekuperation, Torque-Vektoring bzw. Unterstützung der primären Druckversorgung der AEB-Funktion eingesetzt werden.
Vorteilhaft sind die vorbeschriebenen hydraulisch-elektromechanisch betätigbaren Radbremsmodule H-EMB an den Rädern der Hinterachse des Kraftfahrzeuges angeordnet, wobei die Druckversorgungsvorrich tung auch für die Druckregelung bzw. Drucksteuerung der hydrauli schen Bremsen der Vorderachse verwendet wird. Das H-EMB Modul wird dabei sowohl für die Normal bremskrafterzeug/ Regel betrieb im Fährbe trieb als auch als elektrische Parkbremse mit einem vorteilhaften Selbs themm- bzw. mechanischen Arretiermechanismus eingesetzt. Dieser ist erforderlich, da ein Fahrzeug am Hang bei Bordnetzausfall in Bewegung geraten könnte. Der Selbsthemmmechanismus ist nicht zwingend, wenn eine separate kostengünstige Parkbremslösung ohne Strom vorgesehen ist. Dies kann z.B. auch eine Getriebearretierung sein.
Wenn das H-EMB-Modul in Elektrofahrzeugen oder Hybridfahrzeugen eingesetzt wird, steht zusätzlich ein starker Elektromotor zur Brems krafterzeugung zur Verfügung. Der Elektromotor wird für die Rekupera- tionssteuerung eingesetzt, kann aber auch Bremskraft bei Ausfällen im überlagerten hydraulischen Bremssystem erzeugen und vorteilhafter weise auch in der Auslegung der H-EMB berücksichtigt werden. Hier ist die Maximalgeschwindigkeit und Gewicht des Fahrzeuges zu berücksich tigen, da die durch den Elektromotor erreichbare Verzögerung primär durch max. Drehmoment des Elektromotors, Maximalgeschwindigkeit und Gewicht bestimmt wird. Die Wirkung ist bei Fahrzeugen hoher End geschwindigkeit (200 km/h) ist geringer als bei einfachen elektrischen Stadtfahrzeugen mit geringen Endgeschwindigkeiten und niedrigen Ge wichten.
Das erste Getriebe der H-EMB ist vorteilhaft selbsthemmend ausgeführt. So kann der Antriebsmotor der hydraulisch-elektromechanisch betätig bare Bremse in einer bevorzugten Ausführungsform eine Schnecke an treiben, welche ein Getriebezahnrad antreibt. Das Getrieberad treibt
wiederum die Spindel des nachgeordneten Spindeltriebs, welcher den Bremskolben verstellt, an. Der Spindeltrieb kann dabei vorteilhaft durch ein Kugel-Gewinde-Getriebe, abgekürzt KGT, gebildet sein, deren Spin del axial verschieblich im Gehäuse der elektro-mechanischen Bremse gelagert ist. Um eine axiale Bewegung der Spindel relativ zum Getriebe rad zu ermöglichen, kann die Spindel z.B. einen sich in axialer Richtung erstreckenden gezahnten Bereich aufweisen, welcher mit einer Innen verzahnung des Getrieberades zusammenwirkt. Die Innenverzahnung weist dabei eine axiale Länge auf, die kleiner ist als axiale Erstreckung des gezahnten Bereichs der Spindel, so dass ein genügend großer axia ler Hub Spindel möglich ist, über den das Getrieberad mit dem gezahn ten Bereich der Spindel kämmt. Der gezahnte Bereich der Spindel kann z.B. durch ein mit der Spindel drehfest verbundenes Ritzel realisiert sein. Damit ist sichergestellt, dass das Motormoment des Antriebsmo tors der elektro-mechanischen Bremse stets auf den Bremskolben wir ken kann.
Der Stellkolben der hydraulischen Stelleinrichtung der elektro
mechanischen Bremse wirkt vorteilhaft auf das weitere Getriebe, insbe sondere die Spindel des Kugel-Gewinde-Getriebes. Vorteilhaft ist ein Anschlag vorgesehen, auf den der Stellkolben wirkt. So kann auch ein Dämpfungselement zwischen Stellkolben und Anschlag vorgesehen werden, um Schläge und damit verbundene Geräuschentwicklung zu vermeiden. Der Stellkolben ist axial verschieblich in einem Zylinder an geordnet, wobei mittels der Druckversorgungsvorrichtung in einen vom Stellkolben begrenzten Arbeitsraum Hydraulikmedium gefördert oder aus diesem herausgefördert werden kann, wodurch eine axial wirkende Kraft auf den Stellkolben wirkt und diesen entweder in Richtung des An schlags bzw. Bremskolbens bewegt oder davon wegbewegt.
Vorteilhaft kann dabei die Spindel axial verschieblich in dem Stellkolben gelagert sein, wodurch sich eine besonders kompakte und einfache Aus-
führung ergibt. Wird nun eine Kraft vom Stellkolben auf die Spindel bzw. deren Anschlag ausgeübt, so wird die Spindel axial relativ zum Ge trieberad des ersten Getriebes verschoben. Die Spindel sollte auch in Umfangsrichtung frei drehbar im Stellkolben gelagert sein, so dass eine Drehung der Spindel nicht auf den Stellkolben übertragen wird.
Der Stellkolben kann z.B. mittels einer Feder in einer Mittenstellung ge halten werden, sofern mittels der Druckversorgungsvorrichtung keine Kraft auf den Stellkolben ausgeübt wird.
Durch den vorbeschriebenen beispielhaften Aufbau kann somit vorteil- haft sowohl über den Antriebsmotor der hydraulisch-elektromechanisch betätigbare Bremse oder über deren hydraulische Stelleinrichtung ein Bremsmoment erzeugt werden, wodurch quasi eine Redundanz geschaf fen ist und eine erhöhte Sicherheit erreicht wird. Auch kann die An triebsseite der hydraulisch-elektromechanisch betätigbaren Bremse re- dundant ausgebildet werden, in dem z.B. die Steuereinheit und/oder der Elektromotor redundant ausgelegt ist und/oder die Steuereinheit und/oder der Elektromotor z.B. über zwei Bordnetze, Bordspannungen versorgt werden oder aber der Elektromotor z.B. ein zweifach redun dantes Mehrphasensystem aufweist, wodurch auch bei Ausfall eines der mehreren, insbesondere zwei, Mehrphasensysteme der Antriebsmotor dennoch weiter angetrieben werden kann.
Analog können bei dem gesamten Bremssystem oder dessen einzelnen Komponenten, d.h. nicht nur bei der hydraulisch-elektromechanisch be tätigbaren Bremse, sondern z.B. auch bei der Druckversorgungsvorrich- tung, die vorbeschriebenen redundanten Maßnahmen, wie z.B. redun dante Stromversorgung, Steuerungseinheiten, Datenleitungen, etc. rea lisiert sein.
Bei dem erfindungsgemäßen Bremssystem ist somit vorteilhaft der Bremskolben der hydraulisch-elektromechanisch betätigbaren Radbrem-
se mittels des elektromotorischen Antriebs und/oder mittels der Druck versorgungsvorrichtung elektrisch und/oder hydraulisch verstellbar, um insbesondere die volle Betriebs-Bremswirkung zu erzielen. Zudem kann zudem für die Parkbremsfunktion der Elektromotor der H-EMB verklei nert werden, indem im Verriegelungsmodul mittels der hydraulischen Druckbeaufschlagung der Elektromotor unterstützt wird und damit mit geringer Leistung/Drehmoment ausgeführt werden kann und somit klei ner dimensioniert und kostengünstiger sein. Dies ist insbesondere dann möglich und kann absolut zuverlässig auch im Fehlerfall die Parkverrie gelungsfunktion unterstützen, wenn die Druckversorgung des primären Bremssystems wie oben ausgeführt redundant ausgeführt (2x3Phasen, red. Bordnetz) ist oder zwei Druckversorg ungen im Bremssystem vor gesehen sind. Dann ist die Unterstützungsfunktion für die Parkbrems funktion auch im Fehlerfall sichergestellt. Nur so kann ein derartige Parkbremsfunktion den Anforderungen einer sicheren Parkbremsfunkti on auch bei Fehlerfällen wie z.B. Ausfall der Druckversorgung genügen. Wird dahingegen der Elektromotor der FI-EMB so ausgelegt, dass unter allen Bedingungen eine ausreichend hohes Parkbremsmoment für alle kritischen Parkvorgänge am Flang aufgebaut werden kann, ist keine re dundante Druckversorgung erforderlich. Ein Bremssystem erfüllt dann aber ggf. nur noch AD Level 2-3.
Vorteilhaft kann die elektro-mechanisch betätigbare Radbremse eine Vorrichtung aufweisen, um ein, insbesondere volles Blockieren der Ver stellung zu verhindern und/oder die Bremswirkung für eine Erhöhung oder Reduzierung des Bremsmomentes zu sichern.
Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung ist, dass die hyd raulische Betätigung und mechanische Betätigung der FI-EMB völlig un abhängig voneinander erfolgen kann. Damit sind alle Möglichkeiten des simultanen Bremsmomentaufbaus und eine fehlersicherer Redundanz gegeben. Dies kann genutzt werden, um das Bremssystem und insbe-
sondere die Anzahl seiner Komponenten, z.B. die Anzahl der Auslass ventile, signifikant zu vereinfachen und zu reduzieren. Zudem kann die Möglichkeit des simultaner Bremsmomentaufbaus und Bremsmomen tabbaus zu unterschiedlichen Bremsdrücken an unterschiedlichen Rad bremsen z.B. der Radbremsen der Hinterachse mit integrierter H-EMB für eine Verbesserung der Güte der Rekuperationssteuerung und Torque Vektoring sehr sinnvoll eingesetzt werden. Damit kann auf ein Multi- plexverfahren verzichtet werden bzw. das Multiplexverfahren von einem 4-Kanal-Betrieb auf einen 2-Kanal betrieb vereinfacht werden.
Ein weiterer Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es, dass bei einem Kombi bremssystem mit hydraulischer Bremse an der Vorder achse (VA) und elektrischer bzw. elektro-mechanischer Bremse an der Hinterachse (HA) eine oder mehrere (hydraulische und/oder elektrische) Komponenten oder Subsysteme des Bremssystems redundant ausge führt sind.
Die erfindungsgemäße Bauart ermöglicht eine sichere Feststellbremse und die Verwendung von Motoren mit kleinerer Leistung, da TTL- Anforderungen von der hydraulischen Unterstützung erfüllt werden und die elektrische Bremse keine TTL-Anforderungen erfüllen muss. Die hydraulische Verstellung wirkt mittels des Stellkolbens, der über eine Spindel (ohne deren Verdrehung) mit Kugel-Gewinde-Getriebe (KGT) auf den Bremskolben der Radbremse wirkt. Damit ist ein schneller Auf bau des Bremsmomentes möglich, bis zur Höhe der Blockiergrenze. Der restliche Anstieg erfolgt mit der elektrischen Bremse über Getriebe und Kugel-Gewinde-Trieb (KGT) (im Verstellkolben); hierfür ist keine hohe Betätigungsgeschwindigkeit notwendig.
Auch der ABS-Betrieb mit Auf- und Abbau des Bremsmomentes wird zweckmäßig elektrisch durchgeführt, da hierfür im Normalfall keine ho hen Verstellaeschwi ndiakeiten erforderlich si nd . Bei aroßen Änderunaen
der Bremswirkung, wie z.B. m-Sprung, wirkt vorzugsweise für schnelle und hochdynamische Verstellung nur die hydraulische Regelung. Bei Ausfall der elektrischen Verstellung wirkt die erfindungsgemäße hydrau lische Verstellung. Andernfalls wirkt die elektrische Verstellung allein, z.B. bei Ausfall der Druckversorgung (DV) der Hydraulik. Bei der Vor derachse (VA) und der Hinterachse (HA) wirkt dann in diesem Fall noch die Fußkraft auf den Hauptzylinder (HZ) zur Unterstützung der
elektrisch betätigten Bremse der Hinterachse bzw. deren Bremswirkung. Dieser Fall ist extrem selten durch viele Redundanzen bei Dichtungen der Kolben-Zylinder-Einheiten (Druckversorgung DV, Hauptzylinder HZ, Wegsimulator WS), Ventilen und Elektromotor mit 2x3-phasiger An steuerung, alles Merkmale für sog.„fail-operational" (FO). Bei diesem Konzept entfällt auch die Parkierverriegelung der Kombibremse (EHC) für die Funktion der Feststellbremse, die für FO-Anforderungen redun dant ausgeführt werden sollte.
Wesentlich bei dem erfindungsgemäßen Konzept ist es auch, dass die hydraulische Verstelleinrichtung bzw. der hydraulisch betätigte Stellkol ben über das Getriebe (KGT), insbesondere über eine Spindel des Ge triebes (KGT) auf den Bremskolben wirkt. Hierbei ist zweckmäßig ein Ritzel zwischen dem Motorgetriebe zur Übertragung des E- Motormomentes und dem Getriebe (KGT) vorgesehen, um die Antriebs kraft des Motors auf den Bremskolben zu übertragen. Das Ritzel ermög licht dabei eine axiale Verschiebung der Spindel bezüglich des Motorge triebes, insbesondere eines Schneckenrades, in dem das Ritzel ver schiebbar angeordnet ist. Damit kann bei Blockierung des Zahnradan triebes des Motorgetriebes der hydraulische Verstellkolben die Brems kraft aufbringen. Details der Verstellung auch bei unterschiedlichen Feh lerfällen sind in der Figurenbeschreibung erläutert. Die Bewe
gung/Funktion oder Position des Stellkolbens kann von einem Sensor
überwacht werden. Alternativ kann auch mittels der Fördermenge der Druckversorgung die Bewegung des Stellkolbens gemessen werden.
Mit einer redundanten Feststellbremse kann auch die mechanische Parksperre entfallen, welche bei reinem Elektro-Antrieb erheblich auf wendiger ist als die Parksperre bei Getriebeautomaten.
Die rein elektrisch betätigte Bremse (EMB) benötigt einen Kraftgeber (KG) für den Verstellkolben, da die Motorstrommessung zu ungenau ist., insbesondere weil die Betätigung über ein Schneckengetriebe er folgt und der Wirkungsgrad des Schneckengetriebes und deren Verän derung im Betrieb mit Temperaturänderungen und Verschleiß nicht zu verlässig genug ermittelt werden kann. Der Kraftgeber ist aufwendig und muss bei FO-Anforderungen auch redundant ausgeführt werden.
Mit dem hydraulischen Stellkolben bestimmt wie herkömmlich der Druck das Bremsmoment, der in der Druckversorgung gemessen wird. Bei der FI-EMB mit hydraulischen Betätigung über den Stellkolben wird die Drehmomentberechnung über Motorstrommessung verwendet, welche zuvor in einem Kennfeld mit Vergleich des hydraulischen Druckes i=f(p) ermittelt wurde. Damit wird auch die Reibverlustgröße Spindelgetriebe wirkungsgrad zwischen Motor und Radbremse auch auch deren Flyste- resewirkung berücksichtigt. Damit ist die Strommessung hinreichend genau. Diese und kann dadurch verfeinert werden, in dem die Tempera tur des Motors bestimmt wird, um zusätzlich den Einfluss der Motor temperatur auf die Drehmomentkonstante des Elektromotors zu be rücksichtigen. Dies ergibt ein Kennfeld i=f(p,TMotor) Bei zukünftigen Fahrzeugkonzepten ist der Bauraum im Aggregatenraum, insbesondere in Verlängerung des Bremspedals sehr beengt. Fleutige Bremskraftver stärker (E-Boost) oder auch Tandem-Flauptzylinder finden keinen Platz mehr.
Für das hydraulische System der Vorderachse kann die vereinfachte 1- Box Lösung sehr kurzbauend ausgeführt werden, ca. nur 50% der Bau länge der bekannten Bremskraftsystemlösungen. Das Konzept kann auch als 2-Box-Lösung gestaltet werden, bei der nur ein 1-Kreis- Hauptzylinder oder eine E-Pedal an der Stirnwand befestigt ist, mit ei ner extrem kurzen Baulänge, ca. 25% der Länge einer typischen 1-Box- Lösung. Hierzu sind zwei hydraulische Verbindungen vom Hauptzylinder zum Aggregat notwendig, umfassend eine Bremsleitung und eine Lei tung vom Vorratsbehälter zum Aggregat sowie redundante Signalleitun gen. Das Konzept für die einkreisige hydraulische Steuerung der Vor derachse und der Hinterachse kann teil- oder vollredundant ausgeführt sein, damit höchste Fail Operational Anforderungen erfüllt werden.
Bei der bekannten EHC gemäß Stand der Technik ist die komplette Steuerung (ECU) am Bremssattel vorgesehen. Hier herrschen teilweise hohe Temperaturen und der Bauraum ist begrenzt. In der erfindungs gemäßen Lösung wird eine Slave-ECU für die H-EMB verwendet mit re dundantem Bordnetzanschluss über Busleitungen. Die Funktion der Mo- toransteuerung und auch die Sensorauswertung ist ggf. erfindungsge mäß redundant ausgeführt. Das zentrale Computing kann in der ECU des Bremssystems, wie es beispielhaft in den Figuren 2 und 3 darge stellt ist, oder gemäß Domänenstruktur in einer zentralen Master- ECU/M-ECU, wie es beispielhaft in den Figuren 4 und 5 dargestellt ist, durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Konzept kann bei entsprechender Anforderung modular gestaltet werden bezüglich der Anforderungen an Packaging als 1-Box (alle Komponenten des hydraulischen Bremssystems exklusive H- EMB integriert) oder 2-Box (Bremssystem als erstes Modul, separater Betätigungseinheit/E-Pedal als zweites Modul), mit oder ohne Hauptzy-
linder HZ und auch in der Sicherheit von Level 3 bis Level 5, mit redu zierten Redundanzen und entsprechend niedrigeren Kosten.
Wesentlich für die redundanten Funktionen ist eine permanente Diagno se insbesondere der hydraulischen Leckagen während des Betriebes und eine Volldiagnose beim Parkieren. Mit den oben beschriebenen Maß nahmen kann Fail Operational-Niveau erreicht werden, das für autono mes Fahren AD Level 4 (It. VDA/SAE Definition„kein Fahrer erforderlich im spezifischen Anwendungsfall) bzw.„Fahrer erforderlich bei Fehlerauf tritt" und AD Level 5 erforderlich ist. Es kann auch im Fehlerfall eine Abbremsung mit einer Verzögerung von 0,5 - 0,7 g erreicht werden, so dass das Fahrzeug nach ECE-Vorschrift nicht unmittelbar nach Fehler auftritt geparkt werden muss und auch keine rote Warnlampe ange steuert wird.
Nach dem Vorgenannten ist die voll- oder teilredundante Steuer- und Regeleinrichtung ECU auch an ein redundantes Bordnetz angeschlossen. Dieses hat mindestens zwei Energieversorgungen von 12 bis zu 800 V Spannung. In Zukunft wird bei vielen Fahrzeugen ein 12/48 Volt- Bordnetz Standard sein. Hierbei ist vorteilhaft, die Steuer- und Re geleinrichtung ECU, welche Elektromotoren der Druckversorgung und optional auch der H-EMB mit 2x3-phasigen Anschlüssen steuert, einen Strang mit zum Beispiel 3- oder n-phasiger Motorsteuerung mit der hö heren Spannung (z.B. 48 V) zu versorgen. Alternativ ist zum 2 x 3 Pha- sen-Anschluss auch die sog. Eisenbahnschaltung mit einer B8-Brücke mit acht Leistungshalbleitern einsetzbar, wo beim Ausfall von einem Leistungshalbleiter immer noch die Vollfunktion der B6-Brücke für die EC-Motoransteuerung und somit die volle Leistung des Motors gewähr leistet ist. Diese Variante ist ein Alternative mit vergleichbarer Ausfallsi cherheit wie eine 2x3 Phasen-Ausführung. Durch die höhere Spannung kann die Leistung des Motors und somit die Dynamik deutlich gesteigert
werden. Zusätzlich kann die höhere Spannung zum Downsizing der Elektromotoren von Druckversorgung und H-EMB verwendet werden.
Die Redundanz kann erfindungsgemäß auch mehrfach gestaltet werden, wie das z.B. bei anderen Systemen mit sehr hohen Sicherheitsanforde rungen bekannt ist (wie Steuerungen in der Flugzeugtechnik und Kern kraftwerkstechnik), z.B. bei Flugzeugen eine Dreifach-Redundanz mit einer "2 aus 3-Schaltung" im Fehlerfall. Die Auswahl der Redundanz richtet sich nach der sicheren Fehlererkennung oder auch Fehlererken nung durch Plausibilitätsprüfung. Zum Beispiel ist der Ausfall einer Dich tung in einem geschlossenen System durch Volumenänderung, Druck änderung oder Positionsänderung eines Kolbensystems im Betrieb oder speziellem Diagnosezyklus sicher erkennbar. Dagegen ist dies bei einer elektrischen Schaltung oder Sensorschaltung schwieriger. Hier wird oft die oben genannte "2 aus 3-Schaltung" verwendet, d.h. wenn zwei von drei Signalen identisch sind, so wird diese Konfiguration ausgewählt. Bei Sensoren erscheint es zweckmäßig, zwei redundante Sensoren mit Auswerteschaltung, z.B.„2 aus 3" anzuwenden. Entscheidend ist neben der Diagnose auch die Plausibilitätsprüfung von Signalen oder Diagno seergebnissen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung und Ihrer Ausgestaltungen und wei tere Einzelmerkmale, Merkmalskombinationen und Vorteile der Erfin dung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung, die auf die Zeichnung Bezug nimmt.
Es zeigen:
Figur 1 : Eine erste Ausführungsform der FI-EMB;
Figur la: Steuerung der FI-EMB mit Aussteuerung des Stellkolbens über Druck
Figur 2: eine erste mögliche Ausführungsform eines erfindungsge mäßen Bremssystems für AD Level 3-4 mit einer fehlersi cheren Ventilanordnung zur Verbindung beider Bremskreise, einem Hauptzylinder mit Betätigungseinrichtung sowie zwei Druckversorgungseinrichtungen mit elektronischer Steuer- und Regeleinrichtung als sogenannte Integrierte 1-Box- Anlage
Figur 3: ein erfindungsgemäßes Bremssystem für AD Level 3-4 mit einem E-Pedal;
Figur 4: ein Bremssystem gemäß Figur 3 jedoch ohne Bremspedal für AD Level 5 und mit übergeordneter Steuer- und Re geleinheit Master ECU;
Figur 5: weiteres mögliches Bremssystem für Stadt- und Kleinfahr zeuge für AD Level 3-4, bei dem an der Hinterachse hydrau lisch unterstützte elektromechanische Bremsen und elektri sche Antriebsmotoren TM1, TM2 an einer oder mehrerer Ach sen angeordnet sind;
Figur 6: Druckversorgungseinrichtung mit zwei Steuer- und Regelein richtungen und redundanten diagnostizierbaren Dichtungen;
Figur 7a: Momentendiagramme zur Darstellung der Bremskraftunter stützung mittels hydraulisch unterstützter elektromechani scher Bremse und Traktionsmotor;
Figur 7b: Momentendiagramme zur Darstellung der Downsizing-
Möglichkeit der Druckversorgungseinrichtung, sofern eine Bremskraftunterstützung mittels hydraulisch unterstützter elektromechanischer Bremse und Traktionsmotor erfolgt;
Figur 7c: Momentendiagramme zur Darstellung der Bremskraftunter stützung mittels hydraulisch unterstützter elektromechani scher Bremse und Traktionsmotor im Notbetrieb bei Ausfall von Komponenten des Bremssystems. Figur 1 zeigt den Aufbau einer elektro-mechanischen Radbremse H- EMB. Ein Bremssattel 23 ist im Prinzip dargestellt (ohne Verbindung zum Radträger), welcher zusammen mit dem Bremskolben 20 und den dem Bremsbelägen 27 auf die Bremsscheibe 22 wirkt und damit das Bremsmoment bzw. die Bremswirkung erzeugt. Auf den Bremskolben 20 wirken zwei axiale Kräfte, nämlich a. vom Verstellkolben 19, welcher axial auf die Spindel 16 und die Spindelmutter 24 wirkt (ohne Verdrehung) und b. vom elektrischen Antrieb, der über ein Schneckenrad 17 und die Spindel 16 mit Spindelmutter 24, d.h. das Kugel-Gewinde Getriebe KGT wirkt.
Das Schneckenrad 17 wird über ein selbsthemmendes Getriebe 15 vom Elektro-Motor 8 angetrieben. Dieser ist, über einen Stecker elektrisch mit der Leiterplatte (PCB) 26 der der Radbremse zugeordneten elektro nischen Steuer- und Regeleinheit (ECU) verbunden, ebenso ein Motor- winkelsensor 27 und ein Positionssensor 28 mit Target 28a auf der
Spindel. Mit dem Motorwinkelgeber kann die Position des Bremskolbens, mit dem Positionssensor 28 kann die axiale Bewegung des Verstellkol bens 19 und der Spindel 16 mit Ritzel gemessen werden. Der Verstell kolben 19 wird über Druck, der durch die Druckversorgungseinrichtung erzeugt wird, axial verstellt und nimmt die Spindel mit. Diese Verschie bung wird über den Positionsgeber 28 erfasst. Der Verstellkolben weist zwei Dichtungen D20 und D21 auf, die auch redundant ausgeführt sein können.
Die Spindelmutter 24 ist mit einem Fixierelement 24a axial fixiert, so dass der Bremskolben 20 mit der Spindel 16 in beiden Richtungen ver stellt werden kann, was zur Einstellung des sog. Belaglüftspiels BLS wie aus EP 2225133B1 bekannt zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag notwendig ist. Bekanntlich verursacht die übliche Restanlegekraft des Bremskolbens 20 eine bezüglich der C02-Belastung nicht vernachlässig bare Reibung. Die Einstellung des Belaglüftspiels BLS über die Einstell parameter Verstellweg und Strom ist von modernen Parkbremsen be kannt. Dieses Lüftspiel wird erfindungsgemäß vorzugsweise nur mittels der elektrischen Verstellung durch den Elektromotor der H-EMB durch geführt. Die Axialkraft der Spindel wird von einem Axiallager aufge nommen, das auf der Spindel 16 zwischen einer mit dieser fest verbun denen Scheibe und dem Verstellkolben 19 angeordnet ist.
Der Verstellkolben 19 wird primär durch die Rückstellkräfte des Brems sattels 23 über den Bremskolben 20 in die Ausgangsstellung zurückge stellt und zusätzlich gegebenenfalls mit einer Kolbenrückstellfeder KF in die Position A, wenn er sich bei -h befindet. Die Position +/-h wird vom Positionssensor 28 gemessen und kann zusätzlich bei geschlossenen SVH in dieser Stellung blockiert werden. Von der Ausgangsposition A kann der Kolbenhub h in beiden Richtungen +/-h wirken und auch ge messen werden.
Diese Feder KF kann auch über einen (nicht dargestellten) Anschlagring vorgespannt werden.
Erfolgt nun nach einem Druckaufbau oder Bremsmomentanstieg eine Getriebeblockierung, so kann bei Druckabbau der Stellkolben 19 durch die Rückstellkräfte des Bremssattels 23 auf den Bremskolben 20 in die Ausgangsposition A abhängig vom Hubbeitrag der elektrischen Verstel lung zurückgestellt werden. Ist dies beim Druckabbau kleiner als beim
Druckaufbau (ca. 5-10%), so entsteht ein Restweg Ah, der dann zu -h bei der Ausgangsposition führt, damit keine Restbremswirkung übrig bleibt.
Bei der nicht-elektrischen Verstellung ist der Stellkolben 19 blockiert durch das geschlossene Ventil SVH bzw. SVHL und SVHR.
Nach Reparatur der Getriebeblockierung wird dann wieder Ah=0 für die Position A eingestellt. Zu erwähnen ist, dass eine Getriebeblockierung bei entsprechender Konstruktion selten auftreten wird. Es müssen aber wegen der kritischen Auswirkungen trotzdem Lösungen für diesen Fall vorgesehen sein.
Es sind auch andere als die vorgenannten Verstellstrategien a) zur hyd raulischen Verstellung denkbar, zum Beispiel b) elektrische Verstellung nur der Feststellbremse oder c) bei schnellem Bremsmomentaufbau hydraulische Verstellung und langsamen Bremsmomentaufbau nur elektrische Verstellung. Hierbei kann auf eine komplizierte gemischte Verstellung verzichtet werden, d.h. Position A ist gleich Anschlag, -h gibt es nicht.
Nachfolgend noch Bemerkungen zur Leistungsbilanz des Motors 8. Der Motor 8 benötigt wegen des schlechten Wirkungsgrades des selbst hemmenden Getriebes etwa um den Faktor zwei mehr Leistung. Wie schon ausgeführt, muss der Motor 8 der H-EMB in der Leistung nur so ausgelegt sein, dass er um den Faktor 3 langsamer den Druck bis zum Blockierdruck aufbaut, da die schnelle Verstellung von der hydrauli schen Verstellung erledigt wird und für ABS/ESP kleinere Verstellge schwindigkeiten erforderlich sind. In der Bilanz ist vorteilhaft ein Gewinn von 33% zu verzeichnen und zudem sind Einsparungen beim Getriebe und der Entfall der Parkiersperren im Getriebe durch die redundante
Ansteuerung mit redundantem Bordnetz mit entsprechender Baugröße sind möglich.
Figur la zeigt einen aktivierten Verstellkolben 16, welcher von der Druckversorgungsvorrichtung DV und geöffnetem Ventil SVH Volumen mit dem entsprechenden Druck erhält. Die Druckversorgung DV steuert den Druck entsprechend dem Kennfeld der Pedalwegsensoren für die Hinterachse HA ca. 5 bis 10% reduziert. Den restlichen Betrag zu 100% liefert die elektrische Verstellung über ein Kennfeld der Verstellweg über Motor und Motorsensor. Ggf. kann hierzu auch der Motorstrom zusätz lich verwendet werden. Das Kennfeld wird über den hydraulischen Druck der Druckversorgungsvorrichtung DV aufgenommen, was ein DI Verstellweg ergibt. Dieser druckproportionale Verstellweg kann dann über den elektrischen Antrieb über den Motorsensor auch aus dem Kennfeld erfolgen was proportional zum Hub des Druckkolbens 19 ist. Dieser Hub liefert über die Fläche des Kolbens 19 ein Volumen, das zu einem Druck führt, der proportional zur Druck-Volumen-Kennlinie (p-v- Kennlinie) des angeschlossenen Bremskreises ist. Diese Kennlinie bzw. dieses Kennfeld wird in bestimmten Betriebszuständen aktualisiert, wie dies z.B. aus der DE 10 2005 055751 bekannt ist, auf die hier insoweit Bezug genommen wird. Aus diesem Kennfeld kann zu jeder Zeit der Druck bestimmt und zusätzlich noch über den Druckgeber DG (siehe Figur 2) gemessen werden. Mit dieser Möglichkeit der Auswertung des Kolbenweges aus dem Volumen der Druckversorgungsvorrichtung DV besteht das Potential auch auf den Positionssensor zu verzichten, insbe sondere bei der oben beschriebenen Verstellstrategie b. und c. Es kann auch noch zusätzlich der Motorstrom verwendet werden, mit einem vor zugsweisen getrennten Kennfeld. Hierzu werden vom Stellkolben 19 verschiedene Druckniveaus mittels Druckgeber DG über die Druckver sorgungsvorrichtung DV eingesteuert, z.B. ab 10 bar in 10 Stufen bis 100 bar. Bei der entsprechenden Stufe wird der Druck konstant gehal ten und der Mntnrstrnm erhöht his ei ne Mntnrdreh nn und Snindel he-
wegung stattfindet. Die Messungen ergeben dann einen druckproportio nalen Motorstrom. Damit werden alle Toleranzfaktoren auf den Motor strom eliminiert. Das Kennfeld kann auch für den Druckabbau und die entsprechende Stromreduzierung verwendet werden.
Für die genaue Einstellung der Bremswirkung ist ein aufwendiger Kraft sensor notwendig. Wie in Figur la gezeigt, kann die elektro
hydraulische Steuerung der FI-EMB mit einem gemeinsamen SVH für alle FI-EMB-Module geschaltet werden oder wie in Figur la gezeigt über ein SVH individuell für jedes FI-EMB-Module. Hierbei ist die Verstellstrategie a, b, und c maßgebend. Wird FI-EMB in das Bremssystem integriert, wird das radindividuelle Schaltventil SV des Bremssystems (Ausfüh rungsformen der Figuren 2-4) verwendet und es ist kein SVH-Ventil er forderlich.
Auch die elektrische Feststellbremse kann z.B. bei Ausfall des Elektro- Motors durch die hydraulische Verstellung für begrenzte Zeit wirken. Nach Fehlerauftritt wirkt die Druckversorgung DV mit entsprechendem Druck. Dieser wird gehalten nach Schließen von SVH. In kleinen Zeitab ständen kann von der Druckversorgung DV und dem Druckgeber DG geprüft werden, ob das SVH dicht ist, d.h. keinen Druckverlust zeigt. Danach kann das Zeitintervall groß gestaltet werden. Dies erfordert für die Steuer- und Regeleinheit ECU einen bestimmten Weckmodus, der solange aufrechterhalten wird, bis der Service eintrifft oder die Parksi tuation des Fahrzeugs nicht mehr kritisch z.B. am Flang ist, so dass die zweite, noch intakte FI-EMB ausreicht. Die erfindungsgemäße FI-EMB hat somit gegenüber eine klassischen elektrischen Parkierbremse deutliche Vorteile in der redundanten Funktion. Insbesondere wenn im Pri märbremssystem eine redundante Druckversorgung oder zwei Druck versorgungseinrichtung vorliegen, wird diese Redundanz noch weiter erhöht, so dass auch eine klassische mechanische Parkbremse mit Seil-
zug oder elektromechanische Parkbremse verzichtet werden kann, was signifikant zur Vereinfachung der Fahrzeugarchitektur und Kostenredu zierung beiträgt.
Die Figur 2 zeigt die Grundelemente eines kompletten Bremssystems mit rad- individueller Bremskraftregelung, in welche H-EMB-Module vorteilhaft inte- griert werden können an den Radbremsen der Hinterachse HA oder Radbrem- sen der Vorderachse. Für die hydraulische Betätigung der H-EMB werden die Schaltventile SV verwendet. Hier kann ein Druck im H-EMB Modul durch Schließen des Schaltventils SV eingesperrt werden und auch geschossen Ven- tilzustand kann eine Druckmodulation über den Elektromotor der H-EMB erfol- gen durch Vor- und Rückfahren des Stellkolbens 19 der H-EMB. Für den Druckabbau bei geschlossenen SV-Ventil ist an der H-EMB-Modul ein Auslass- ventil AVI, AV2 erforderlich. Im Bild ist nur ein AV2 an der Radbremse RB3 vorgesehen, so dass der Druckabbau bei geschlossenen SV-Ventil nur an der Radbremse RB3/H-EMBl-Moduls erfolgen kann. Das zweite Auslassventil AVI ist im Bremskreis BK1 an der Radbremse RB1. Alternativ zu der Darstellung kann auch das zweite Auslassventile AVI oder ein weiteres nicht dargestelltes Auslassventil an der Radbremse RB4 / H-EMB2 positioniert werden, um auch hier einen Druckabbau bei geschlossenen Schaltventil zu ermöglichen. Die H- EMB Module können alternativ auch an der Vorderachse eingesetzt werden und zur Verbesserung der Regeldynamik durch die weiteren Freiheitsgrade des Bremsmomentaufbau und Bremsmomentabbaus durch den Elektromotor der H-EMB genutzt werden. Hier steht bei schweren Fahrzeugen mit großen Brem- sen an der Vorderachse in der Funktion die Regelung im Vordergrund. Für die- sen Anwendungsfall sind Auslassventile AVI und AV2 an der Vorderachse für den Druckabbau in den Radbremsen geeignet.
Das erfindungsgemäße Gesamtbremssystem mit H-EMB bestehend aus Haupt- bremszylinder HZ mit Wegsimulator WS und Vorratsbehältnis VB, zwei Druck- versorgungseinrichtungen DV1 und DV2, wobei die Druckversorgungseinrich- tung DV1 vorzugsweise eine elektromotorischer Kolbensteuerung und die zweite Druckversorgungseinrichtung DV2 eine einfache 1-kreisige Kolben- o- der Zahnradpumpe aufweist. Beide wirken zusammen mit einer Ventilschal-
tung auf die Radbremszylinder RB, welche den geregelten Raddruck, z. B. bei ABS, auf die Bremse übertragen. Dies entspricht dem Stand der Technik. Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem soll jedoch eine hohe Fehlersicherheit für halbautomatisches (HAD- AD Stufe 3) oder vollautomatisches Fahren (FAD - AD Stufe 4) aufweisen.
Alternativ zu den beiden typischen Radbremsmodulen RB3 und RB4 der Hin- terachse HA sind erfindungsgemäße elektro-mechanische Bremsen H-EMB1 und H-EMB2 angeordnet, wie sie in den Figuren 1 und la beschrieben sind, wobei deren Druckversorgung DV über die Druckversorgungseinrichtungen DV1 und/oder DV2 erfolgen kann.
Es sollten alle ausfallrelevanten Komponenten berücksichtigt werden, wie z. B. Ventile, Sensoren, Dichtungen, Motore, Bremskreise. Vorteilhaft sollten daher folgende Komponenten bzw. Hydraulikverbindungen ausfallsicher ausgebildet sein :
(1) Verbindung von der für den ersten Bremskreis vorgesehenen Druckver- sorgungseinrichtung DV1 zum zweiten Bremskreis BK2;
(2) Verbindung von der für den ersten Bremskreis vorgesehenen Druckver- sorgungseinrichtung DV2 zum ersten Bremskreis BK 1;
(3) Verbindung von dem Druckraum des Hauptbremszylinders HZ über das Ventil FV hin zu den Bremskreisen BK 1, BK2 über die Ventile BPI und BP2;
(4) Verbindung von Ventil PD1 und Ventil BDI zu den Radbremszylindern RZ über die jeweiligen den Radbremsen zugeordneten Schaltventile SV;
(5) Verbindung von Ventil BD2 zu den Radbremszylindern RZ über die je- weiligen den Radbremsen zugeordneten Schaltventile SV;
(6) Verbindung von einem Bremskreis BK1, BK2 hin zum Vorratsbehältnis VB;
(7) Verbindungen zwischen Bremskreisen BK1, BK2 hin zu den Radbremszy- lindern RZ.
Diese hydraulischen Verbindungen mit möglichen Ausfallfehlern der einzelnen Komponenten werden im Folgenden beschrieben.
Die Druckversorgungseinrichtung DV1 wirkt vom Bremskreis BK1 in den Bremskreis BK2 über die Hydraulikleitungen Leitung 1, 2 und 5 über die Schaltventile SV zu den Radbremsen RB. Im Stand der Technik wird hierzu lediglich ein einziges Bypassventil eingesetzt. Ein Ventilausfall kann hier einen Totalausfall der Bremse bewirken, wenn noch ein schlafender Fehler bei einem weiteren Ventil hinzukommt. Die Erfindung sieht daher zwei redundante Venti- le BPI und BP2 vor, um die Verbindung hin zum Bremskreis BK2 von der ers- ten Druckversorgungseinrichtung DV1 zu ermöglichen. Schlafende Fehler der Ventile BPI und BP2 werden vom Druckgeber erkannt, indem bei Druckände- rung die Ventile kurzgeschlossen werden. In dieser Phase muss der Druck konstant bleiben. Bei Ausfall der ersten Druckversorgungseinrichtung DV1, z.B. bei Ausfall einer Kolbendichtung, wird eine Rückwirkung auf Bremskreis BK2 über die drei redundanten Ventile BPI, BP2 und PD1 verhindert. Die Ven- tile sind vorzugsweise stromlos offene Ventile, damit bei Ausfall der Druckver- sorgungseinrichtungen DV1, DV2 der Hauptbremszylinder HZ auf beide
Bremskreise BK1 und BK2 wirken kann. Wird Druck über das Öffnen der Venti- le ZAV oder FV reduziert, so öffnen die beiden Verbindungsschaltventile ohne eigene elektrische Ansteuerung durch den wirkenden Differenzdruck selbst- ständig.
Entsprechend wirkt die Druckversorgungseinrichtung DV2 in dem zweiten Bremskreis BK2 über die Hydraulikleitungen 2 und 5 und über die Ventile BP2 und BPI in die Hydraulikleitung 4 und von dort über die Schaltventile SV zu den Radzylindern RZ. Bei Ausfall des BK in Radbremsen RB sind durch Diagno- se zuvor die Ventile SV, BPI und BP2 geschlossen und verhindern einen Aus- fall der Druckversorgung. Hierbei sind alle Ventile z. B. SV, BPI, BP2 sicher- heitskritisch als schlafende Fehler zu betrachten, da das die Ventile durch- strömende Hydraulikmedium Schmutzpartikel enthält, welche ein Schließen des Ventils verhindern können und die Ventile somit undicht sind. Im vorlie- genden Fall kann z.B. bei Ausfall eines Schaltventils SV zwar der eine Brems- kreis ausfallen. Der andere Bremskreis ist jedoch durch die Zwischenschaltung der beiden Ventile BPI und BP2 abgesichert. Es müsste hier ein Dreifachfehler
vorliegen, d.h. beide Ventile BPI und BP2 müssten zusätzlich ausfallen, damit ein Totalausfall vorliegt. Zumindest ein Bremskreis ist somit sicher gegen Doppelfehler geschützt und verhindert einen Totalausfall der Bremse. Sicher- heit gegen Doppelfehler, wenn schlafende Fehler auftreten können, ist ein ent- scheidendes Sicherheitsmerkmal für HAD und FAD. Auch Aufrechterhaltung der Druckversorgung oder des Bremskraftverstärkers bei Bremskreisausfall zählt dazu.
Die Druckversorgungseinrichtung DV2 kann dabei bei schnellen Druckaufbau oder Druckaufbau über 120 bar die andere Druckversorgungseinrichtung DV1 unterstützen und/oder die Druckversorgung bei Fading durch kontinuierliche Förderung und/oder für die ABS-Funktion vornehmen und/oder bei Ausfall der anderen Druckversorgung DV1 dessen Funktion mit übernehmen.
Ebenso ist es möglich, dass die Druckversorgungseinrichtung DV1 den Druck- aufbau für Druckbereiche kleiner gleich 120 bar und für die ABS-Funktion übernimmt. Bei Ausfall der Druckversorgungseinrichtung DV2 steht, sofern die Druckversorgungseinrichtung DV2 nur auf einen maximalen Druck von 120 bar ausgelegt ist, nur dieser maximale Druck von 120 bar für beide Bremskreise zur Verfügung.
Bei geschlossenen Verbindungsventilen BPI und/oder BP2 können die beiden Druckversorgungseinrichtungen DV1 und DV2 in ihren Bremskreisen BK1 und BK2 den Druck unabhängig voneinander einregeln bzw. -stellen.
Die Pedalbewegung wird über redundante Pedalwegsensoren (PS) gemessen, die zugleich auf ein KWS-Messelement nach WO2012/059175 Al wirken. Mit dem Signal der Pedalwegsensoren wird die Druckversorgungseinrichtung DV1 angesteuert, wobei die Kolbensteuerung den Volumenfluss in der Hydrau- likhauptleitung 1 in dem Bremskreis BK1 und über die redundanten BPI- und BP2-Ventile in den Bremskreis BK2 bewirkt. Die Druckversorgungseinrichtung DV1 kann so ausgelegt werden, dass sie nur bis zum Blockierdruck z. B. 120 bar wirkt. Höhere Drücke liefert dann die Druckversorgungseinrichtung DV2, welche Volumen in den Bremskreis BK2 und über die redundanten Ventile BPI und BP2 in BK1 fördert. Dabei kann die Druckversorgungseinrichtung DV2 eine knntinuiprlirh fnrdprndp Pumnp pin T t das Rrpm v tpm srhlprht pntlüftpt
oder entsteht Dampfblasenentwicklung mit mehr Volumenbedarf, so wird dies über die bekannte Druckvolumenkennlinie (p-v-Kennlinie) erfasst, was zur Folge hat, dass schon bei kleineren Drücken die Druckversorgungseinrichtung DV2 einsetzt. Zur Pedalbetätigung ist noch zu ergänzen, dass diese den Kol- ben Ko bewegt, welcher über den pedalkraftproportionalen Druck auf den be- kannten Wegsimulator WS wirkt und damit die Pedalcharakteristik bestimmt. Der Wegsimulator WS kann üblicherweise über ein Ventil abgeschaltet werden, insbesondere in der Rückfallebene bei ausgefallenen Druckversorgungseinrich- tungen. Bei redundanter Druckversorgungseinrichtungen ist dies aufgrund der sehr geringen Ausfallwahrscheinlichkeit nicht mehr relevant.
Über die Leitung 3 kann der Hauptbremszylinder HZ mit den Bremskreisen BK1 oder BK2 verbunden sein, wobei in der Leitung 3 das Ventil FV zum Ver- schließen derselben angeordnet ist. Diese Verbindung ist nur in der Rückfall- ebene wirksam. Sofern die Leitung mit der Verbindungsleitung der beiden Schaltventile BPI und BP2 verbunden ist, bilden die beiden Ventile BPI und BP2 eine weitere Redundanz. Eine übliche Verbindung vom FV direkt in einen der beiden Bremskreise BK1, BK2 hätte bei undichtem Ventil FV zur Folge, dass der Bremskreis und damit die Druckversorgung auf den HZ-Kolben wirkt, was herkömmlich zum Abschalten der Druckversorgung führt.
Auf das Ventil FV wirken verschiedene Drücke bzw. Druckniveaus vom Haupt- bremszylinder und von den Bremskreisen BK1 und BK2. Dies kann dazu im schlimmsten Fall dazu führen, z.B. bei Ausfall des Bordnetzes oder der Steuer- und Regeleinheit ECU, dass eine ungünstige Druckdifferenz am geschlossenen Ventil FV herrscht und das Ventil FV nicht öffnen kann, so dass ein Druckab- bau Pab nicht möglich ist. Um dies zu verhindern ist dem Ventil FV ein weiteres Schaltventil FVr parallelgeschaltet, wobei die Aus- und Eingänge der Ventile FV und FVr vertauscht an die Leitung 3 angeschlossen sind, so dass bei beliebigen Druckdifferenzen sichergestellt ist, dass zumindest eines der beiden Ventile FV, FVr durch den Differenzdruck automatisch, d.h. auch ohne Bestromung öffnet. Zudem wird der Staudruck an den Ventilen hierdurch vorteilhaft verrin- gert.
Bei Ausfall eines Bremskreises im Radzylinder wird herkömmlich das entspre- chende Einlassventil EV oder Schaltventil SV geschlossen, damit wird der aus- gefallene Radkreis eliminiert. Ein undichtes EV/SV (schlafender Fehler) bewirkt den Ausfall des Bremskreises oder der gesamten Druckversorgung. Auch hier ist durch die Ventile BP2 und BPI eine zusätzliche Sicherheit gegeben, so dass die Druckversorgung nicht ausfällt. Ein Ausfall des Bremskreises BK1 aufgrund eines nicht funktionierenden Schaltventils SV bedeutet einen Ausfall der Druckversorgung DV1, wodurch die Druckversorgung aller noch funktionstüch- tigen Radbremsen über die andere Druckversorgungseinrichtung DV2 erfolgt.
Ein weiterer Ausfall kann durch einen Fehler des Rückschlagventils RV1 im zweiten Bremskreis entstehen. Der Ausfall der Druckversorgung DV2 kann hier durch ein redundantes RV2 verhindert werden. Eine Drossel Dr nach dem RV2 mit kleinem Druckfluss ermöglicht die Diagnose z. B. über Druckabfall.
Für die ABS-Regelung oder zur Druckreduzierung mit der zweiten Druckver- sorgungseinrichtung DV2 ist ein zentrales Auslassventil ZAV notwendig. Der Volumenfluss geht dabei zusätzlich über die Ventile BPI oder BP2, so dass ein undichtes ZAV nicht kritisch für den Normalbetrieb ist, da bei Ausfall des zent- ralen Abführventils ZAV die Drucksteuerung über Druckversorgungseinrichtun- gen DV1 und DV2 erfolgt. Außerdem wird der Fehler, auch schlafend, von ZAV gleich durch Druckänderung oder erhöhte Volumenförderung der Druckversor- gungseinrichtung DV1 erkannt. Bei normaler Bremsung bis ca. 120 bar wirkt die Druckversorgung DV über offene Ventile BPI und BP2 in beide BK. Für ext- reme Sicherheitsanforderungen kann auch ein red. Abführventil ZAVr in der Leitung zum Vorratsbehälter VB eingebaut werden.
Ausfallursachen im Hauptbremszylinder HZ und Wegsimulator WS sind norma- lerweise die Dichtungen. Beim Hauptbremszylinder HZ kann eine zusätzliche Dichtung D3 mit Drossel in der Rücklaufleitung zum Vorratsbehälter VB einge- setzt werden, um den Ausfall einer Dichtung frühzeitig diagnostizieren zu kön- nen. Damit ist eine Undichtheit über eine kleine zusätzliche Pedalbewegung über die Pedalhubsensoren erkennbar. Zu berücksichtigen ist die geringe Be- anspruchung bei HAD und FAD.
Zur Diagnose der Dichtungen ist bei vielen Systemen in der Rücklaufleitung ein stromlos offenes Magnetventil eingeschaltet, welches zur Diagnose ge- schlossen wird. Hierbei wird von der Druckversorgungseinrichtung DV1 über die Ventile PD1, BPI und EV Druck in den Hauptbremszylinder HZ geleitet. Die Diagnose erfolgt über Druckänderung bei konstanter Kolbenposition oder Än- derung der Kolbenposition bei konstantem Druck. Als Alternative kann hier auch eine Kombination aus Drossel- und Rückschlagventil kostensparend ein- gesetzt werden. Die Drossel ist so bemessen, dass ein Leckfluss durch die Dichtung nur geringfügig zur Pedalverlagerung innerhalb einer normalen Bremszeit von ca. 10 sec. führt.
Dieselbe Lösung wird auch beim WS-Kolben mit redundanter Dichtung einge- setzt, Diagnose wie o. g. bei D3 über die Pedalbewegung. Hinzu kommt noch, dass eine Steuerung der Bremskraftverstärkung auch bei diesen ausgefallenen Dichtungen noch möglich ist, allerdings mit veränderter Pedalcharakteristik. Auch hier gilt eine extrem kleine Ausfallrate für den Ausfall von zwei Dichtun- gen fast im Bereich < 10 10/Jahr. Auch die Druckversorgungseinrichtung DV1 kann mit redundanten Dichtungen, wie beim Hauptbremszylinder HZ zuvor beschrieben, ausgerüstet werden mit D6 mit Drossel zwischen D6 und D5. Wenn das Säugventil direkt mit dem Anschluss an PD1 verbunden wird, dann setzt das Ansaugen unmittelbar beim Rückhub des Kolbens ein, mit dem Vor- teil, dass auch bei tiefen Temperaturen eine hohe Saugleistung gegeben ist.
Ein Ausfall, Undichtheit des SV bewirkt im Grenzfall Ausfall der DV. Ein Kom- promiss liegt in dem Anschluss des SV bei ca. 60 % des Hubes. Damit ist 40% des Hubes ohne Auswirkung eines undichten SV möglich und zugleich eine Saugwirkung im normalen Temperaturbereich. Mit kleiner o. g. Einschränkung ist durch Redundanz die Volumenförderung des Kolbens gesichert. Weiterhin kann der Motor über eine redundante 2x3-Phasen-Wicklung angesteuert wer- den, so dass die DV nur durch blockierendes KGT ausfallen.
Die ABS-Funktion über Multiplexbetrieb MUX und der Druckversorgungsein- richtung DV1 erfolgt wie in WO 2006/111393 Al beschrieben. Erweiterte MUX- Funktionen ergeben sich durch ein zentrales Abführventil ZAV. Ist beim Druck- aufbau paUf im Bremskreis BK1 gleichzeitig ein Druckabbau pab im anderen Bremskreis BK2 notwendig, so erfolgt dieser über das Abführventil zentrale
ZAV und gleichzeitig geschlossenem Ventil BPI. Dadurch ist das Multiplexsys- tem MUX nur durch zwei Radbremsen RB1, RB2 im Bremskreis BK1 belastet, d. h. es kann nicht zugleich ein Druckaufbau Pauf und Druckabbau Pab in den Radbremsen RB1 und RB2 des Bremskreises BK1 erfolgen. Alternativ kann auch ein Abführventil AVI, AV2 im jeweiligen Bremskreis zum Druckabbau pab zur Entlastung des MUX verwendet werden. Dabei kann das Abführventil AVI, AV2 entweder zwischen dem Schaltventil SV und einem Verbindungsschaltven- til BPI, BP2 oder aber zwischen der Radbremse und dem zugehörigen Schalt- ventil SV angeordnet bzw. angeschlossen werden, so dass ein direkter Druck- abbau Pab über das Abführventil hin zu einem Vorratsbehälter VB erfolgen kann. Dies ist insbesondere zum Druckabbau Pab in den Vorderrädern sinnvoll. Das zentrale Abführventil ZAV wird bei dieser Alternative nicht benötigt.
Die ABS-Funktion mittels der zweiten Druckversorgungseinrichtung DV2 er- folgt in diesem Fall leicht eingeschränkt, insbesondere kein Pauf bei Pab. Eine voll individuelle ABS-Regelung ist trotzdem möglich. Zu berücksichtigen ist der seltene Einsatz der Druckversorgungseinrichtung DV2 bei Drücke größer 120 bar und bei Ausfall der ersten Druckversorgungseinrichtung DV1.
Typisch ist für den o. g. MUX-Betrieb die Druckregelung auch bei ABS über die Volumenmessung und über die Kolbenbewegung der Druckversorgungseinrich- tung DV1, auch unter Berücksichtigung der Druck-Volumen-Kennlinie (p-V- Kennlinie). Bei einer einfachen Exzenterkolbenpumpe kann dies nicht über die Kolbenbewegung, jedoch über die Förderzeit = Volumen bei zusätzlicher Dreh- zahlmessung und ggfs. Druckmessung erfolgen. Somit ist auch eine Volumen- zumessung für den Druckaufbau möglich. Vorteilhaft ist hier beim Druckaufbau Pauf ein serieller und nicht gleichzeitiger Druckaufbau paUf in den einzelnen Radbremsen. Zu berücksichtigen ist dabei die Ventildimensionierung und der Staudruck am Ventil, insbesondere bei den Ventilen BPI und BP2 bei schnel- lem Druckaufbau in den Radkreisen. Der Staudruck von o. g. Ventilen wirkt als Druckdifferenz zwischen den Bremskreisen BK1 und BK2. Dieser kann erheb- lich reduziert werden, wenn in diesem Betriebszustand beide Druckversor- gungseinrichtungen DV1 und DV2 eingeschaltet werden. Hier bietet sich auch eine einkreisige Zahnradpumpe anstelle einer Kolbenpumpe an. Hierbei kann der Druckabbau pab und Druckaufbau pauf auch über die Zahnradpumpe erfol-
gen. Hierzu ist anstelle des Rückschlagventils RV ein nicht gezeichnetes Ventil MV in der Rückleitung zum Vorratsbehälter VB notwendig. Damit ist auch mit der zweiten Druckversorgungseinrichtung DV2 ein voller MUX-Betrieb möglich.
Die Steuer- und Regeleinrichtung ECU ist Bestandteil des gesamten Systems und des Packagings. Für eine fehlersichere Funktion ist eine redundante oder teilredundante ECU notwendig. Diese teilredundante ECU kann auch für be- stimmte Funktionen zusätzlich zur redundanten ECU verwendet werden. In jedem Fall sind bzw. sollten die Ventile redundant über getrennte Ventiltreiber und Trennschalter angetrieben, der einen ausgefallenen Ventiltreiber abschal- tet.
Zur Redundanz der Steuer- und Regeleinrichtung ECU ist auch ein redundan- tes Bordnetzanschluss notwendig. Auch kann ein Anschluss mit 48V für den Anschluss der Motoren verwendet werden. Vorteil bei 48V ist eine höhere Dy- namik. Bei Ausfall des Motors von der Druckversorgungseinrichtung DV1 bei 48V ist Notbetrieb mit 12V mit ca. 50% Leistung gegeben mit red. Dynamik und Kostenersparnis. Hierzu ist eine Auslegung des Motors auf z.B. 24V not- wendig.
Vorzugsweise wird im Bremskreis BK2 ein Druckgeber DG, ggf. auch in BK1 eingesetzt. Bei Ausfall des Druckgebers kann eine Druckregelung über die Strommessung der Motoren und Positionssteuerung des Kolbens über die p-v- Kennlinie erfolgen.
Alternativ kann die hydraulische Verbindung von der Druckversorgungseinrich- tung des Bremskreises BK2 - wie in Figur lb dargestellt und mit X bezeichnet - mit der inneren Verbindungsleitung VLa der Ventile BPI und BP2 erfolgen. Bei dieser Alternative wirkt die Druckversorgungseinrichtung DV2 nicht mehr di- rekt in den Bremskreis BK2. Dies hat einen Vorteil bei einem Ausfall der Venti- le BP2, SV und der Druckversorgungseinrichtung DV1. Hier kann der Ausfall von DV1 und DV2 vermieden werden, indem DV2 bei geschlossenem BP2 und PD1 in den Bremskreis BK1 wirkt. Zu berücksichtigen sind aber Dreifachfehler mit einer minimalen Ausfallwahrscheinlichkeit von ca. <5-10 18/Jahr mit Ver- gleich zum Ausfall Radkreis mit <5-10 6/Jahr, d.h. bei einer Million Fahrzeuge Fphlpr nrn Tahr Vprsrhipdpnp Narhtpilp stphpn danpnpn 7 R hpi Ausfall
des Ventils FV (z.B. undicht), erfolgt auch Ausfall der Druckversorgung im Bremskreis BK2.
In der Druckleitung einer Druckversorgungseinrichtung DV1, DV2 kann ein Überdruckventil ÜV1, ÜV2 zum Schutz des Antriebes, insbesondere der Spindel und/oder des Kugelgewindetriebes, angeordnet sein, welches z.B. bei ca. 120 bar öffnet.
Fig. 3 zeigt die Druckversorgungseinrichtungen DV1 und DV2 mit Ventilanord- nung. Hierbei ist ein elektr. Bremspedal, ein sog. E-Pedal, mit WS- Pedalwegsensoren mit kleiner Sensor-ECU und KWS ohne hydraulisch wirken- den Hauptbremszylinder HZ in einem Aggregat zusammengefasst sind. Dies hat Vorteile, wenn das Einbauvolumen im Aggregateraum klein ist oder die Geräuschanforderungen hoch. Die Signale der Pedalwegsensoren werden in einer Sensor-ECU aufgearbeitet und der zentralen ECU zugeführt. Im E-Pedal wird vorteilhafterweise die„3 aus 2"-Auswertung verwendet.
Das o.g. Aggregat besitzt den 2-Kreis-VB mit Schwimmer und Niveausensor NS, der in der zentralen Steuer- und Regeleinheit ECU integriert sein kann. Dieser Niveausensor NS soll ebenfalls redundant ausgebildet sein und stetig das Niveau messen, da hierüber ein Volumenverlust durch Leck schnell erfasst wird. Da hier die Verbindung zum Hauptbremszylinder HZ fehlt und damit auch die Rückfallebene zum Hauptbremszylinder HZ bei dem Ausfall beider Druckversorgungseinrichtungen DV1 und DV2 und/oder des Bordnetzes, sind die Ventile BPI und BP2 vorzugsweise als stromlos offene Ventile ausgeführt.
Die Figur 4 zeigt eine Bremssystem gemäß Figur 3, jedoch ohne eine mechani- sche Betätigungseinheit, d.h. ohne Bremspedal für eine Anwendung für AD Level 5. Zusätzlich ist eine übergeordnete Steuer- und Regeleinheit Master- ECU vorgesehen, welche über redundante Datenleitungen DS1 und DS2 mit der Steuer- und Regeleinheit Slave-ECU des Bremssystems verbunden ist.
Die Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Aus- führungsform des erfinderischen Bremssystems mit nur einer Druckversorgung bei dem zusätzlich hydraulisch unterstützte elektromechanische Bremsen an der Hinterachse HA angeordnet sowie ein elektrischer Antriebsmotor an einer
oder beiden Achsen vorgesehen sind. Ein derartiges Bremssystem ist kosten- günstiger als ein Bremssystem mit zwei Druckversorgungen und insbesondere Elektrostadtfahrzeuge konzipiert. Sofern die hydraulisch unterstützten elekt- romechanischen Bremsen H-EMB entsprechend ausgebildet sind, ersetzt H- EMB die konventionellen Radbremsmodule RB3 und RB4 und zudem ist eine mech. oder elektrische Parkbremse EPB nicht erforderlich. Der Druck in den hydraulisch unterstützten Bremsen H-EMB wird von der Druckversorgungsein- richtung DV eingeregelt. Bei dem in Figur 5 gezeigten Bremssystem ist z.B. ein Auslassventil AV pro Bremskreis vorgesehen. Das Bremssystem wird vornehm- lich im Multiplexbetrieb geregelt wobei der Druckaufbau über die Kolbensteue- rung der Druckversorgungseinrichtung/ Elektromotor der H-EMB und der Druckabbau durch Kolbenwegsteuerung der Druckversorgungseinrichtung und Auslassventile AV erfolgt. Die Druckversorgung kann wie in der folgenden Fi gur 6 dargestellt, ausgeführt redundant ausgeführt werden. Da Redundanzen in der Bremskrafterzeugung durch (redundante) Druckversorgung, H-EMB und Elektromotor vorhanden ist, reicht ein einfache Betätigungseinheit mit nur ei- nem Kolben und einer ein-kreisigen Rückfallebene in die Vorderachse bei E- Fahrzeugen oder Hybridfahrzeugen mit einer stabilen Bordnetz für eine sichere Rückfallebene für Stadtfahrzeuge aus. Bei entsprechender Redundanzausle- gung der Motoren von H-EMB und Druckversorgung kann auf die Betätigungs- einheit BE verzichtet werden, wenn die damit erreichbare Fehlersicherheit die gesetzlichen Anforderungen an Mindestbremswirkung im Fehlerfalle erfüllt.
Die Figur 6 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Druckversorgungsein- richtung DV1 mit zwei Steuer- und Regeleinrichtungen DV-ECU1 und DV- ECU2, welche die Druckversorgung in Figur 5 für eine höhere Fehlersicherheit ersetzen kann. Die Druckversorgungseinrichtung weist einen Elektromotor Ml auf, dessen Rotor R eine Spindel SP verstellt, welche mit einem Kolben KB in Verbindung ist. Durch das Verstellen des Kolbens KB kann ein Druck im Druck- raum DR aufgebaut werden, welche über das Trennventil TV in einen Brems- kreis BK geleitet werden kann. Der Kolben ist über mehrere Dichtungen im Zylinder abgedichtet, wobei wie bei der Betätigungseinheit BE ein redundantes diagnostizierbares Dichtungssystem geschaffen wird. Auch bei der Druckver- sorgungseinrichtung führt zwischen den Dichtungen je eine Hydraulikleitung
zum Vorratsbehälter. Somit ist die Druckversorgung auch bei Ausfall einer Dichtung noch voll betriebsfähig und redundant. Über ein Rückschlagventil ist der Druckraum DR mit dem Vorratsbehälter verbunden. Somit kann die
Druckversorgung nachfördern. Jede der beiden Steuer- und Regeleinrichtun- gen DV-ECU1 und DV-ECU2 sind über 1x3 Phasenleitungen mit jeweils ge- trennten Wicklungs- bzw. Phasensystemen des Motors Ml in Verbindung, so dass bei Ausfall einer Steuer- und Regelungseinrichtung bzw. eines Wicklungs- system der Motor Ml noch über das andere Wicklungs- bzw. Phasensystem und die andere Steuer- und Regeleinrichtung betrieben werden kann, auch wenn dann nur noch ca. das halbe Drehmoment mittels des Antriebes Ml er- zeugbar ist. Eine oder beide Steuer- und Regeleinrichtung(en) weist bzw. wei- sen Sensoren zur Ermittlung der Temperatur T, des Motorstroms i sowie des Rotorwinkels des Elektromotors a auf. Zur Erzielung einer hohen Verfügbarkeit sind die nicht nur Steuer- und Regeleinrichtungen DV-ECU redundant ausge- bildet, sondern auch Stromversorgungen BN1, BN2 sowie Daten- und Steuer- leitungen DS1 und DS2 doppelt vorgesehen. Die Stromversorgungen BN1 und BN2 können z.B. unterschiedliche Spannungsniveaus eines Bordnetzes oder getrennte Bordnetze sein. Als Alternative zur 2x3Phasenansteuerung kann der Motor mit 1x3 Phasen ausgeführt sein und eine B8-Brücke aufweisen
Die Figur 7a zeigt Momentendiagramme zur Darstellung der Bremskraftunter- stützung mittels hydraulisch unterstützter elektromechanischer Bremse H-EMB und Traktionsmotor TM. Im linken Diagramm ist der Momentenverlauf Mhyd,Dvi, welcher allein mittels der Druckversorgungseinrichtung DV1 erzielbar ist, dar- gestellt. Im rechten Diagramm ist der Momentenverlauf dargestellt, wie mit- tels Hinzunahme der hydraulisch unterstützten elektromechanischen Bremse H-EMB und eines Traktionsmotors TM erzielbar ist. Es steht ein maximales Drehmoment MmaX H-EMB von H-EMB bzw. MmaX TM des Traktionsmotors zur Ver- fügung. Durch das zusätzlich durch Traktionsmotor TM erzeugt Bremsmoment Mmax,TM sowie das mittels der H-EMB erzeugte Bremsmoment DM H-EMB wird der Blockierdruck (horizontale gestrichelte Linie) um die Zeitspanne t eher er- reicht. Auch kann ein deutlich größeres Bremsmoment erzeugt werden.
Die Figur 7b zeigt die Möglichkeit des Downsizings der Druckversorgungsein- richtung DV1 auf, sofern die Bremswirkung der hydraulisch unterstützten
Bremse (H-EMB) gemäß Figur 4a bei der Druckregelung mit einbezogen wird. So sollte die Druckversorgungseinrichtung DV1 nicht hinsichtlich ihres maximal aufbaubaren Druckes reduziert werden, sondern hinsichtlich ihrer Dynamik, womit der Elektromotor günstiger herstellbar ist. Die Figur 7c zeigt Momentendiagramme zur Darstellung der Bremskraftunter- stützung mittels hydraulisch unterstützter elektromechanischer Bremse H-EMB und Traktionsmotor TM im Notbetrieb bei Ausfall eines Wicklungs- bzw. Pha- sensystems 1x3 Phasen des Antriebs Ml. Durch den Wegfall eines Wicklungs- systems kann die Druckversorgung DV1 nicht mehr den erforderlichen Druck- aufbau bis zum Blockierdruck aufbauen und ist auch nicht mehr dynamisch genug. Durch die Verwendung der hydraulisch unterstützen elektromechani- schen Bremse H-EMB sowie des bzw. der Traktionsmotor(en) kann die erfor- derliche Dynamik und der benötigte Bremsdruck aufgebaut werden (rechtes Diagramm).
Bezugszeichenliste
1 Hydraulikleitung
2 Hydraulikleitung
3 Hydraulikleitung
4 Hydraulikleitung des ersten Bremskreises BK1
5 Hydraulikleitung des zweiten Bremskreises BK2
6 Hydraulikleitung
8 Motor
15 selbsthemmendes Getriebe
16 Spindel mit Ritzel
16a Ritzel
16b axialer Fortsatz der Spindel
17 Schneckenrad
8 axiale Führung
19 Verstellkolben
20 Bremskolben
21 Bremsbelag
22 Scheibenbremse
23 Bremssattel
24 Spindelmutter
24a axiale Fixierung der Spindelmutter 24
25 Axiallager
26 PCB der ECU
27 Motorsensor
27a elektr. Anschluss zum Motorsensor 27
28 Positionssensor
28a Target des Positionssensors 28
29 Druckkolben der Druckversorgung DV
30 nicht selbsthemmendes Stirnradgetriebe
31 Planetengetriebe
32 Motorausgangswelle
33 Sperrrad
34 Sperrschieber
35 Magnetsystem 1 mit Spule
35a Magnetsystem 2 mit Spule
35b elektrischer Anschluss zur PCB
36 Haftmagnet
37 Polplatte zum Sperrschieber
38 Rückstellfeder
39 Lagerung
40 Parkierverriegelung
48 Elektro-Motor
48a elektr. Anschluss zur PCB
AVi Auslassventil
ZAV Zentrales Auslassventil
BPI, BP2 Trennventile zwischen den Bremskreisen
H-EMB,
H-EMB1,
H-EMB2 hydraulisch-elektromechanisch betätigbare Bremse
P Pedalstößel
BK1, BK2 Bremskreise
DV Druckversorgungsvorrichtung
D1-D13 Dichtungen
D20-21 Dichtungen am Stellkolben
KWS Kraft-Weg-Sensor
ECU elektronische Steuer- und Regeleinheit
Zentrale ECU zentrale Steuereinheit
M-ECU Master-ECU
S-ECU Slave-ECU Bremssystem
Sensor-ECU ECU für Sensorauswertung
SV Schaltventil
SVH Schaltventil für eine oder mehrere H-EMB
FV Trennventil
RV Rückschlagventil
AS Absperrventil
SVH Absperrventil H-EMB
SV Schaltventil Bremssystem
DG Druckgeber
Dr Drossel
Drs Drossel für redundante Dichtung
VB Vorratsbehälter
WS Wegsimulator
SK Schwimmkolben
LHA Leitung zur Hinterachse
KGT Kugel -Gewinde-Getriebe
KF Kolbenrückstellfeder
RBi Radbremsen
VLa hydraulische Verbindungsleitung zwischen BPI und BP2