Formlitze, deren Verwendung, sowie
Verfahren zur Herstellung eines Stators für eine elektrische Maschine
Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der Europäischen Anmeldung Nr.
EP14166102.5, eingereicht am 25. April 2014, deren Gesamtheit durch Verweisung ausdrücklich und explizit zur Gänze und in allen beliebigen Teilen, für alle Absichten und Zwecke, hier einbezogen ist, in gleicher Weise wie bei identischer vollständiger Aufnahme in der gegenständlichen Anmeldung. Die Erfindung betrifft eine Formlitze zur Herstellung der Wicklung eines Stators einer elektrischen Maschine, insbesondere einer Drehfeldmaschine wie einem Motor oder Generator, insbesondere für ein Elektro- oder Hybridfahrzeug, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Stators für eine elektrische Maschine, insbesondere eine Drehfeldmaschine, wie einem Motor oder Generator, insbesondere für ein Elektro- oder Hybridfahrzeug.
Als Wicklung ist im Stand der Technik z.B. eine verteilte Wicklung bekannt. Damit diese Antriebsmaschinen einen hohen Systemwirkungsgrad und eine sehr geringe Drehmomentwelligkeit erreichen, hat sich als Bewicklung des Stators für Antriebsmaschinen von Straßenfahrzeugen im Leistungsbereich oberhalb 70kW die soge- nannte verteilte Wicklung etabliert. Auch wenn die verteilte Wicklung bei Industriemotoren ähnlicher Baugröße dominiert, haftet ihr der Ruf der schlechten
Herstellbarkeit aufgrund geringer Möglichkeit der Automatisierung an. So erweisen sich vor allem die Prozessschritte der Verschaltung der einzelnen Spulen als nur bedingt großserientauglich. Bekannt ist auch die Technik der sogenannten Formstäbe (im Grossmaschinenbau Roebelstäbe genannt), welche in Nuten geschoben werden und stirnseitig entsprechend verbunden werden. Hierbei handelt es sich meist um grössere und rechteckige miteinander verdrillte Kupferquerschnitte, welche einfacher in der Handhabung sind, da sie sich wegen der grossen Dimensionen sehr definiert an einem Ort befin- den. Es ist auch bekannt, in einer Nut mindestens zwei oder mehr Formstäbe beispielsweise übereinander in der Nut einzusetzen. Die Roebelstäbe bilden dabei die Wicklung des Stators. Es ist auch bekannt, in einer Nut mindestens zwei oder mehr Leiter aus Kupfervollmaterial (sogenannte Hair-Pins) beispielsweise übereinander in der Nut einzusetzen. Dadurch, dass die Stäbe gerade und nicht verdrillt sind, ist
zwar die Automatisierbarkeit des Einschubprozesses, des Biegeprozesses und des Verschaltens zur Fertigstellung der Wicklung relativ einfach, jedoch leidet der Wirkungsgrad der elektrischen Maschine unter den Stromverdrängungseffekten des Kupfervollmaterials.
Unterschieden zu den Roebelstäben bzw. der Hair-Pin Wicklung ist die Formlitzen- Technik, bei welcher einzelne relativ dünne verdrillte Kupferleiter, denkbar wäre auch Aluminium oder ein anderes elektrisch leitendes Material, eingesetzt werden. Bei der Formlitzenwicklung werden die einzelnen Drähte in der Formlitze nicht mehr definiert im Bündel vorgefunden und die die Formlitzen bildenden verdrillten Einzel- drähte lassen sich leicht relativ zueinander verschieben. Zwar werden die Formlitzen durch vorzugsweise Walzvorgänge in im Querschnitt im Wesentlichen rechteckige oder trapezförmige Form gebracht und meist auch mit äusseren Umhüllungen, vorzugsweise Isolierungen, umwickelt. Doch selbst diese Bearbeitungsschritte können die Gefahr der Verschiebung der Einzeldrähte bzw. des Aufdrillens nicht beseitigen. Die dünnen Einzeldrähte sind aber nötig um die Verluste in den Antriebsmotoren für Fahrzeuge niedrig zu halten. Die schwierige Handhabung ist vor allem begründet dadurch, dass sich einzelne oder mehrere Drähte von der Formlitze aufdrillen oder wegstehen können. Ebenso ist ein Einführen in den Stator schwierig, da sich die Formlitze wegen ihren dünnen Einzeldrähte durch das Einschieben aufdrillen kann und dadurch ihren Querschnitt vergrößert. Dies bringt Probleme beim Einführen der Formlitze in den Stator. Um dieses Problem zu beseitigen müssen grössere Montagetoleranzen eingeführt werden, dadurch muss der Querschnitt der Formlitze kleiner gewählt werden, was aber zu Nachteilen im Wirkungsgrad der Maschine und einem schlechteren Wärmeübergang von Formlitze zu Nut führt. Die US 2013/293045 A1 offenbart ein Verbindungskabel zum Stator einer elektrischen Maschine, dessen offenbar nicht gegeneinander isolierte Einzeldrähte an nur einem Ende durch Ultraschallschweissen miteinander verbunden sind und dabei gleichzeitig kompaktiert sind, gibt aber keinerlei Hinweise auf den Aufbau der Wicklung dieses Stators. Jedenfalls weist dieser keine verteilte Wicklung auf, sondern vielmehr eine konzentrierte Wicklung.
Die BE 465436 A offenbart hingegen eine Wicklung für elektrische Maschinen, die aus Abschnitten von vielen dünnen Leitern und dazwischenliegenden Abschnitten mit einem dicken Leiter besteht, welche durch Schweissungen miteinander verbunden sind
Bei Grossmaschinen (Roebeistäbe), die hauptsächlich in Manufaktur hergestellt werden, stellt sich die Frage des automatisierten maschinellen Handlings der Formstäbe / Roebeistäbe nicht. Insbesondere das automatisierte Einschieben und Biegen von Formstäben oder Formlitzen in die Statornuten ist aber bei der Herstellung von automotiven Produkten von zentraler Bedeutung.
Verfahren zur Herstellung eines Stators für eine elektrische Maschine mit Formlitzen-Technik umfassen das Einsetzen einer Mehrzahl von Formlitzen in die durch Statorzähne getrennte Nuten des Stators. Diese Formlitzen werden dann zur Bildung der Wicklung des Stators elektrisch leitend miteinander verbunden. Wenn sich die Formlitzen im Stator befinden, werden Sie oftmals zueinander verbogen, um eine Wellenwicklung zu realisieren. Während dieses Biegeprozesses besteht ebenfalls das Problem des Aufdrillens der Formlitze. Dies hat zur Folge, dass ein Undefiniertes Ende der Formlitze entsteht, was zu Problemen bei einer automatisierten Kontaktierung führt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher eine Formlitze, bei deren Einsatz in elektrischen Maschinen nicht nur die Effizienz und die thermische Dauerleistungsfähigkeit verbessert ist, sondern insbesondere eine vereinfachte automatisierte Herstellbarkeit der Stator-Wicklung ermöglicht ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist ein vereinfachtes und einfach automatisierbares HersteIIverfahren für den Stator einer elektrischen Maschine.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Figuren und in den abhängigen Patentansprüchen dargelegt.
Die Erfindung geht dabei aus von einer elektrischen Maschine, deren Stator durch Statorzähne getrennte Nuten aufweist, in die aus mehreren Einzeldrähten gebildete Formstäbe unter Bildung einer verteilten Wicklung eingesetzt sind, welche die durch den Umrichter gespeiste Wicklung trägt. Dies gilt für Drehfeldmaschinen beliebiger Rotorbauart, wie zum Beispiel Asynchronmaschine, synchrone Reluktanzmaschine, stromerregte Synchronmaschine, hybriderregte Synchronmaschine und permanent erregte Synchronmaschine. Für derartige Maschinen sind Formlitzen bekannt, die aus einer Mehrzahl von gemeinsam von einem Ende der Formlitze zum anderen
Ende verlaufenden und vorzugsweise miteinander verdrillten und gemeinsam gewalzten Einzeldrähten, sowie gegebenenfalls einer äusseren Umhüllung, bestehen.
Zur Lösung der oben genannten Aufgabe ist eine Formlitze erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Einzeldrähte in einem Längsabschnitt zwischen ihren Enden mit einer Isolierung, Ummantelung, Beschichtung, etc. versehen und an zumindest einer Stelle in einem Längsabschnitt an zumindest einem Ende der Formlitze sowohl elektrisch leitend als auch mechanisch miteinander verbunden sind. Der Längsabschnitt ist dabei derart bemessen, dass er im in den Stator der elektrischen Maschine eingebauten Zustand der Formlitze von äussers- ten Ende der Formlitze bis zum Rand des Stators reicht. Vorzugsweise sind dabei alle Einzeldrähte ein und derselben Formlitze unmittelbar und in physischem Kontakt miteinander verbunden. Die elektrisch leitende Verbindung erfolgt unter direkter Kontaktierung der Einzeldrähte untereinander und die mechanisch fixierende Verbindung ebenfalls unter Herstellung von direktem Kontakt zwischen den Einzeldräh- te und einer Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung. Durch diese Vorkontak- tierung und Verbindung der Einzeldrähte und den entsprechenden Hersteliprozess der Formlitze ergibt sich eine verbesserte Stabilität und Formhaltung der Formlitze bei allen nachfolgenden Bearbeitungs- und Verarbeitungsschritten, insbesondere beim Einsetzen in die Nuten eines Stators einer elektrischen Maschine und beim weiteren Wicklungsaufbau. Durch die Bildung der stabilen Endabschnitte der Formlitzen mit deren mechanisch stabil miteinander verbundenen Einzeldrähte ist eine sichere Handhabung der Formlitze mit definiertem Halten der Formlitze gewährleistet, was entscheidend ist für einen automatisierten Hersteliprozess. Da die Formlitze nicht am Längsabschnitt an einer alifäliigen Isolation gehalten werden muss, können auch Verletzungen der Isolation (z.B. während des Herstellprozesses der Wicklung) vermieden werden.
Bevorzugt sind zumindest einige Einzeldrähte mittels der Isolierung an zumindest einer Stelle entlang ihrer Längserstreckung mechanisch miteinander verbunden. Damit erhält die Formlitze eine derartige Stabilität, dass sie bei der Handhabung im Herstellungsprozess, insbesondere dem automatischen Einschieben in den Stator, ihre Form behält und die Einzeldrähte nicht gegeneinander verschoben werden. Auch beim Biegen der Formlitzen zur Herstellung der Statorwicklung kann so die Stabilität der Formlitzen gewährleistet und insbesondere ein Aufdrillen verhindert werden. Ebenso kann dies gewährleisten, dass während des Betriebs des Elektro-
motors die Drähte an den mechanisch verbundenen Stellen durch die auftretenden elektromagnetischen Kräfte wie auch sonstige Kräfte (z.B. Vibrationen) nicht gegeneinander scheuern und somit sich oder ihre Isolation beschädigen. Dazu können die die Form litze zusammenhaltenden Substanzen als Imprägnierung oder in Form ei- ner Vergussmasse vor dem Walzen von aussen aufgebracht werden. Die entsprechenden Komponenten können aber auch bereits auf den Einzeldrähten selbst vorhanden sein oder bei der Zusammenführung der Einzeldrähte eingebracht werden. So könnte ähnlich wie bei Faserverbundwerkstoffen ein Polymer als Faden mit eingedrillt werden, welches durch anschliessendes Erwärmen verfliesst und die Einzel- drähte zu einem Paket zusammenbackt. Der mittlere Längsabschnitt erstreckt sich dabei vorzugsweise über eine Länge der Formlitze, der im in den Stator eingebauten Zustand der Formlitze in der Nut des Stators zu liegen kommt und den Stator im Wesentlichen nicht überragt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zumindest einige der Einzeldrähte einer Formlitze über im Wesentlichen den gesamten Längsabschnitt an zumindest einem Ende der Formlitze sowohl elektrisch leitend als auch mechanisch miteinander verbunden sind. Das bedeutet, dass die Verbindung nicht unbedingt am ganz äussersten Ende der Formlitze erfolgen muss, sondern auch geringfügig zur Mitte hin versetzt sein kann. Elektrisch gesehen sollte die Verbin- dung natürlich so nahe dem äussersten Ende der Formlitze liegen wie möglich. Dieses Merkmal ergibt eine noch bessere mechanische Stabilität des Endes der Formlitze und einen geringeren elektrischen Widerstand für den Stromfluss zwischen den Einzeldrähten, welche lokal an den Enden für die Verbindung der verschiedenen Formlitzen zueinander nötig ist. Vorzugsweise und zur weiteren Verbesserung der Stabilität und Handhabbarkeit ist diese elektrische und mechanische Verbindung an beiden Enden der Formlitze vorgesehen.
Bevorzugt ist dabei eine Mehrzahl der Einzeldrähte verbunden, um eine elektrische und mechanisch fixierende Verbindung zu gewährleisten, wobei die beste Wirkung natürlich durch eine Verbindung aller Einzeldrähte sichergestellt werden kann. Ne- ben weiter verbesserter mechanischer Stabilität und verringertem Widerstand kann mit dieser Ausführungsform auch das Herausstehen einzelner Einzeldrähte aus der Formlitze mit Gefahr der Beschädigung benachbarter Bauteile weitestgehend vermieden werden.
Letzterer Vorteil ist auch durch eine Variante der Erfindung zu erzielen, bei welchem an zumindest einem Ende der Formlitze eine alle Einzeldrähte umschliessende Hülse aus elektrisch leitendem Material aufgebracht ist. Vorteilhafterweise ist jeweils eine derartige Hülse an beiden Enden der Formlitze vorgesehen. Vorzugsweise ist der umhüllende Querschnitt der Formlitze, allenfalls einschliesslich einer umschliessenden Hülse, über die elektrisch leitend als auch mechanisch miteinander verbundenen Längsabschnitte maximal gleich gross ist wie der Querschnitt über den gesamten verbleibenden Längsabschnitt, wobei die Querschnitte in Längsrichtung einer geraden Formlitze gesehen deckungsgleich sind. Dadurch können die Formlitzen axial in die Nuten des Stators eingeschoben werden, welcher Schritt des Herstellungsvorganges damit einfach auf automatisierte Weise durchführbar ist.
Gemäss einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist der umhüllende Querschnitt der Formlitze, allenfalls einschliesslich einer umschliessenden Hülse, in zumindest einem der Längsabschnitte miteinander verbundener Einzeldrähten geringer ist als der Querschnitt im anschliessenden Längsabschnitt. Dabei liegt der geringere Querschnitt in Längsrichtung einer geraden Formlitze gesehen komplett innerhalb des grösseren Querschnitts. Neben der oben bereits erläuterten Möglichkeit, die Formlitzen einfach und automatisiert axial in den Stator einzuschieben, ist nun zusätzlich der Kupferfüllgrad an den Enden der Formlitze erhöht. Da sich genau hier die elektrische Verbindung von Formlitze zu Formlitze befindet, und Verluste in dieser Verbindung entstehen, ist der erhöhte Füllgrad durch die Kontaktierung von Vorteil, da der erhöhte Füllgrad den thermischen Übergang von Draht zu Draht verbessert. Dies resultiert in einer verbesserten Abführung der Verluste der Verbindungen und verbessert somit die thermischen Verhältnisse der Kontaktierung. Alle der oben beschriebenen Formlitzen mit mechanischer und elektrischer Verbindung können bevorzugt dadurch weiter verbessert werden, dass der sich an den zumindest einen Längsabschnitt am Ende der Formlitze mit sowohl elektrisch leitend als auch mechanisch miteinander verbundenen Einzelldrähte anschliessende Längsabschnitt mit einer Isolierung, Ummantelung, Beschichtung, etc. versehen ist. Vorzugsweise liegt dieser Längsabschnitt im mittleren Bereich der Einzeldrähte zwischen den Längsabschnitten an den Enden. Damit ist eine optimale mechanische Verbindung der Einzeldrähte mit bester Stabilität der Formlitze bei der Handhabung gewährleistet. Besonders vorteilhaft ist die Herstellung der elektrisch leitenden und
mechanischen Verbindung der Einzeldrähte durch ein Schweissverfahren, vorzugsweise durch Widerstandsschweissen. Auch die Verbindung der Hülsen um die Enden der Formiitzen kann vorteilhafterweise auf diese Art hergestellt werden.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das äusserste Ende jedes Längsab- Schnittes am Ende der Formlitze eine definierte Geometrie aufweist. Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Enden zugespitzt ausgeführt ist. Dazu kann es zumindest linienförmig oder dachartig zulaufend enden. Dieses Zuspitzen von den Kontaktierungen am Ende der Formlitze ist die Basis für eine lokal definierte Verbindungstechnik der einzelnen Formlitzen untereinander im Zuge der Herstellung der Statorwicklung. Alienfalls können die Formlitzen auch im Wesentlichen punktförmig zulaufend enden. Eine andere mögliche Ausführungsform sieht eine flaches Ende vor bei welchem eine Schweissnaht entlang der Verbindungslinie angebracht wird. Eine andere mögliche Ausführungsform sieht eine Kerbe vor, wobei der zwischen den Kerben zweier Formlitzen gebildete Zwischenraum beim Schweissen durch zusätzlich angebrachtes Material aufgefüllt wird.
Weiters wird die eingangs dargelegte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Stators für eine elektrische Maschine, wobei vorgefertigte Formlitzen wie obenstehend definiert und beschrieben als Teilstücke einer verteilten Wicklung in durch Statorzähne getrennte Nuten des Stators eingesetzt, anschliessend gege- benenfalls gebogen und mit zumindest einer weiteren Formlitze sowohl mechanisch als auch elektrisch leitend verbunden wird. Auch hier erfolgt die Verbindung vorzugsweise von Formlitzen in unterschiedlichen Statornuten. Durch das Kontaktieren der Enden der Formlitze, gegebenenfalls unter Einsatz eines Hilfsstückes wie z.B. einer gebogenen Kupferschiene, um verschiedene Formlitzen miteinander verbin- den zu können, wird ein Aufdrehen der Formlitzen nicht nur während des Einbringens, sondern auch während der nachfolgenden weiteren Prozessschritte, insbesondere während eines Biegeprozesses, verhindert. Durch die Bildung der stabilen Endabschnitte der Formlitzen mit deren mechanisch stabil miteinander verbundenen Einzeldrähte ist eine sichere Handhabung der Formlitze und damit eine gute Auto- matisierbarkeit des Herstellungsvorganges des Stators einschliesslich des Herstellens der Wicklung mit definiertem Halten der Formlitze gewährleistet. Da die Formlitze für die automatisierte Handhabung nicht am allfällig isolierten Längsabschnitt gegriffen und gehalten werden muss, können auch Verletzungen der Isolation vermieden werden. Selbst während des Biegens in der Nut an einem Ende einer Form-
litze oder eines aus mehreren Formlitzen gebildeten Formstabes kann die Formlitze bzw. der Formstab am Ende sicher und fest gehalten werden. Der Gefahr, dass während des Biegens die Form litze bzw. der Formstab aus der Nut gezogen wird, ist damit sicher begegnet. Dadurch, dass das Ende eine definierte Geometrie hat, ist das automatisierte Zurückhalten einiges einfacher als bei einem losen Drahtbündel herkömmlicher Formlitzen, welches sich beim Halten verquetscht und keine definierte Form hat.
Bevorzugt wird bei dieser Verfahrensvariante zumindest eine vorgefertigte Form litze axial in die Nut des Stators vorzugsweise automatisch eingeschoben, wobei deren durch die Nut hindurch geschobenes und den Stator schliesslich überragendes Ende über den gesamten, den Stator überragenden Längsabschnitt einen geringeren Querschnitt aufweist als die Nut des Stators. Wie oben erläutert, ist beim hier vorgesehenen axialen Einschieben der Längsabschnitt am Ende der Formlitze, an welchem Ende die elektrisch leitende und mechanische Verbindung hergestellt ist, vom Querschnitt her kleiner als zumindest der anschliessende Längsabschnitt der Formlitze, der in der Nut des Stators aufgenommen wird.
Alternativ kann eine derartige vorgefertigte Formlitze auch radial in die Nuten des Stators eingesetzt werden. Der Durchmesser bzw. die Breite der Formlitze entspricht dabei an zumindest einer Stelle maximal der radialen, in Richtung der zent- ralen Achse weisenden Öffnung der jeweiligen Nut.
Im Rahmen der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer Form litze vorgesehen, bei welchem vorteilhafterweise vor dem oben erläuterten Aufbau der Wicklung im Stator zur Herstellung einer Formlitze mehrere Einzeldrähte in Form eines Endlos-Bündels zugeführt werden. In bestimmten, der gewünschten Länge einer Formlitze entsprechenden Abständen werden auf das Bündel der Einzeldrähte dieses Bündel umfassende Hülsen aufgebracht und mit dem Bündel verbunden, insbesondere durch ein Schweissverfahren, vorzugsweise durch Widerstands- schweissen. Die Hülsen werden in einer ersten Ausführungsform dabei derart platziert, dass die Mitte der Hülse mit dem gewünschten Ende einer Formlitze zusam- menfällt. Die Länge der Hülse ist vorzugsweise doppelt so gross ist wie die erwünschte Länge der Hülse an Ende einer Formlitze, so das nach dem Durchtrennen des Bündels zusammen mit der Hülse in Höhe der Längsmitte der Hülse sich automatisch und durch einen einzigen Fertigungsschritt einerseits eine Formlitze mit der
gewünschten Länge mit einer Hülse in gewünschter Länge am Ende dieser Formlitze ergibt. Die derart gebildete Formlitze wird danach in die Nut des Stators eingesetzt.
In einer anderen Ausführungsform werden zwei Hülsen hintereinander aufgescho- ben, wobei in einem nächsten Schritt zwischen den Hülsen die Trennung erfolgt.
Die Einzeldrähte und gegebenenfalls auch die Hülsen verbindende Schweissung kann dabei vor oder nach dem Durchtrennen zum Ablängen der Formlitze vorgenommen werden. Wenn beispielsweise das Widerstandsschweissen nach dem Durchtrennen angewendet wird, erfolgt vorzugsweise zuvor ein Zusammenpressen der Hülse zur Kompaktierung der Enden der Formlitze.
Bevorzugt werden bei einer Ausführungsvariante dieses Verfahrens das Bündel der Einzeldrähte und die diese Einzeldrähte umschliessende Hülse auf einen Querschnitt gebracht, der maximal gleich gross ist wie der Querschnitt über den gesam- ten verbleibenden Längsabschnitt. Um das automatische axiale Einführen der Formlitzen in die Statornuten zu ermöglichen, werden die Querschnitte in Längsrichtung der noch geraden Formlitze gesehen deckungsgleich ausgerichtet.
Weiter bevorzugt werden das Bündel der Einzeldrähte und die diese Einzeldrähte umschliessende Hülse auf einen Querschnitt gebracht, der in zumindest einem der Längsabschnitte miteinander verbundener Einzeldrähten geringer ist als der Querschnitt im anschliessenden Längsabschnitt und liegt der geringere Querschnitt in Längsrichtung der noch geraden Formlitze gesehen komplett innerhalb des grösseren Querschnitts.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
Die Bezugszeichenliste ist Bestandteil der Offenbarung. Die Figuren werden zu- sammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an.
Es zeigen dabei: die Fig. 1a bis 1e eine schematische Übersichtsdarstellung der Prozessschritte bei der Herstellung einer Formlitzenwicklung eines Stators, einschliesslich der Vorbereitung einer erfindungsgemässen Formlitze, Fig. 2 eine vergrösserte Darstellung einer erfindungsgemässen Formlitze in bevorzugter Ausführungsform in axialer Ansicht,
Fig. 3 mehrere Ausführungsformen für die Gestaltung der Enden erfindungsge- mässer Formlitzen in radialer Ansicht,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der sowohl elektrischen als auch mechani- sehen Verbindung zweier Formlitzen, beispielsweise bei der Herstellung der Statorwicklung,
Fig. 5 und Fig. 6 die Wicklung des Stators im Bereich des Wickelkopfes mit erfin- dungsgemäss geformten Formlitzen in zwei unterschiedlichen Ausführungsformen, und Fig. 7 eine schematische Übersichtsdarstellung eines Verfahrens zur Herstellung einer Formlitze mit Hülsen an den Enden.
Im Zuge der Herstellung eines Stators einer elektrischen Maschine unter Verwendung der erfindungsgemässen Formlitze werden die in den Fig. 1a bis 1e schematisch dargestellten Schritte durchlaufen. In einem ersten Schritt der Fig. 1 werden Formlitzen 1 zum Einsetzen in die Nuten 2a des Stators 2 und zur Bildung der Wicklung des Stators 2 hergestellt.
Um zuverlässig zu verhindern, dass sich Domänen im Querschnitt ausbilden, die mehrheitlich im Innern der Formlitze 1 verlaufen, sind meist deren Einzeldrähte 1e mehrfach verseilt. Domänen im Querschnitt würden ansonsten eine homogene Be- aufschlagung mit der Erregerleistung verhindern. Um die Wirkung der Maschine zu optimieren, macht die Länge L des Stators 2 vorzugsweise ein ganzzahliges Vielfaches der Schlaglänge der Formlitzen 1 aus. Unter Schlaglänge ist die Länge eines verdrillten Leiters zu verstehen über die eine ganze Verdrehung (360° mech. Grad) des Leiters um seine eigene Längs-Achse.
Die Formlitze 1 wird im Betrieb von diversen Magnetfeldern durchdrungen (Streufelder, Rotorfelder, ...). Da sie an beiden Enden 1a durch die elektrische Verbindung zwischen den Einzeldrähten 1e der Formlitzen 1 elektrisch kurzgeschlossen ist, bilden sich zwischen den Einzeldrähten 1e ein und derselben Formlitze 1 eine oder mehrere Leiterschleifen. In diesen Leiterschleifen wird durch das vorhandene Feld eine Spannung induziert. Die parasitären Ströme in den Leiterschleife, die aus den induzierten Spannungen folgen, sollen möglichst gering ausfallen. Deswegen ist bevorzugt darauf zu achten, dass die Verseilung sowie die Verdrillung einer Formlitze 1 möglichst einem ganzzahligen Teiler der Nutlänge im Stator 2 entspricht. Die Formlitzen 1 müssen nicht unbedingt alle die gleiche Querschnittsfläche aufweisen. Da die Nutstreuung zum Luftspalt hin zunimmt, nehmen hier ebenfalls die Stromverdrängungseffekte (Proximity-Effekt) zu. Dies bedeutet, dass es sinnvoll sein kann die Flächen der einzelnen Formlitzen 1 ungleich aufzuteilen, so dass sie für ein bestimmtes Lastkollektiv den gleichen elektrischen Widerstand aufweisen. Auch kann die Gesamtheit der in einer Nut 2a sitzenden Formlitzen 1 eine nutähnliche Geometrie aufweisen, um einen verbesserten Wärmekontakt zur Nut 2a hin zu erzielen. In jedem Fall sollte bei einer Formlitzenwicklung die Querschnittsfläche der Formlitzen 1 auf die Form der Nut 2a abgestimmt werden (siehe Fig. 2).
Üblicherweise sind die Einzeldrähte 1e der Formlitzen 1 , die z.B. aus Kupfer, Alumi- nium oder ähnlichen elektrisch leitenden Materialien bestehen, jeweils von einer isolierenden Lackschicht umgeben. Das Verseilen bzw. Verdrillen und das Nachformen in die gewünschte Form bewirkt, dass die Einzeldrähte 1e mit ihren Lackschichten aneinandergedrückt werden. Die Lackschichten benachbarter Einzeldrähte 1 e verkleben miteinander, beispielsweise durch Hinzugeben eines zusätzlichen Werkstoffs (z.B. eines Harzes), bzw. sorgen für eine Haftung, was den Formlitzen 1 als Ganzes Stabilität verleiht. Zusätzlich bzw. bei anderen Metallen, z.B. Aluminium, die von einer isolierenden Oxidschicht bedeckt sind, können die verdrillten Einzeldrähte 1e mit einem Kleber, z.B. Harz, getränkt werden. Zudem kann der Einsatz von Backlackdrähten sinnvoll sein, welche Art von Drähten durch Hitzeeinwirkung miteinander verbacken. Auch durch diese Maßnahme kann verbesserte Stabilität erreicht werden.
Für die mechanische Festigkeit innerhalb der Formlitze 1 können diese verbindenden Komponenten nach den Walzen von aussen aufgebracht werden. Dazu kom-
men als Imprägnierung beispielsweise Epoxy- Harze oder Silikon-Harze oder Vergussmassen auf Epoxy-Basis oder auf Polyurethan-Basis in Frage. Die Komponente können aber auch schon auf dem Draht vorhanden sein, der die Einzeldrähte 1e der Formlitze 1 darstellt, wie dies bei backlackbeschichteten Drähten der Fall ist. Schliesslich könnten die die Einzeldrähte 1e verbindenden Materialien auch innerhalb der Litze vorhanden sein. Ähnlich wie bei Faserverbundwerkstoffen könnten beispielsweise ein oder mehrere Fäden eines Polymers mit eingedrillt werden, das bei späterem Erwärmen verfliesst und das Litzenpaket zusammenbackt. Auch bei anderen Ausführungsformen der Formlitzen 1 , bei der die mechanische Verbindung zusammen mit der elektrischen Kontaktierung an zumindest einem der Enden 1 a der Formlitzen 1 erfolgt, kann zusätzlich eine derartige mechanische Verbindung über die Umhüllung bzw. Isolierung der Einzeldrähte 1e vorgesehen sein.
Vor dem Einsetzen in den Stator 2 werden die Formlitzen 1 auch auf die gewünschte Länge gebracht (in Fig. 1a bereits durchgeführt), vorzugsweise zugeschnitten. In einer ersten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens wird die Formlitze 1 nach dem Ablängen an ihren beiden Enden 1a kontaktiert. Die Kontaktierung erfolgt - wie in Fig. 1 b dargestellt ist - vorzugsweise über einen bestimmten Längsabschnitt am jeweiligen Ende 1a der Formlitze 1 und vorzugsweise durch einen Schweissvor- gang, vorzugsweise durch Widerstandsschweissen. Durch das Schweissen kann eine optimale Verbindung über die gesamt Länge des zu verbindenden Längsabschnittes gewährleistet werden. Dieser stabile Prozess ist vor allem wegen der gegebenen Wirtschaftlichkeit interessant für die Automobilindustrie. Mit dieser Kontaktierung ist auch eine mechanische Verbindung der Einzeldrähte 1e der Formlitze 1 geschaffen, die ein Aufdrehen der Formlitze 1 und ein Verschiebung der Einzeldräh- te 1e innerhalb der Formlitze 1 axial zueinander verhindert. Der Verbindungsvorgang umfasst dabei vorzugsweise alle Einzeldrähte 1e am jeweiligen Ende 1a der Formlitzen 1 , um die optimale Stabilität und elektrische Verbindung zu gewährleisten.
Dadurch, dass ein Aufdrillen und daraus resultierendes Verklemmen der Formlitze 1 verhindert wird, kann auf ein weniger aufwändiges Kraftüberwachungssystem für den Einschiebvorgang in die Nuten 2a des Stators 2 zurückgegriffen werden. Ebenso wird die Prozessbeherrschbarkeit verbessert, da dieses Risiko vermindert ist. Die üblichen leitenden Verbindungsverfahren sind meist nicht automotiv-konform, da vergleichsweise lange geheizt werden muss, beispielsweise um die zu verbinden-
den Enden zu verzinnen. Dies bringt dann auch in den nachfolgenden Prozessen, wie etwa dem Biegen der Formlitzen 1 , Probleme mit sich, da etwa die Isolation bei zu starker Erwärmung aufgerissen werden kann. Ausserdem ist eine beispielsweise Lötverbindung an den Enden 1a keine geometrisch definierte Verbindung der Ein- zellitzen 1e.
Die Einzeldrähte 1e der Formlitze 1 können dabei vor dem Ablängen an vorzugsweise beiden Enden 1a kontaktiert, d.h. sowohl elektrisch leitend kontaktiert als auch mechanisch verbunden, werden. Bei dieser Variante werden die Formlitzen 1 in einem darauffolgenden Prozessschritt abgelängt. Durch das elektrische Kontak- tieren der Einzeldrähte 1e der Formlitzen 1 vor dem Einsetzen in den Stator der elektrischen Maschine ist eine elektrische Prüfung der Formlitze 1 oder eines aus mehreren Formlitzen 1 gebildeten Formstabes vor dem Einbau möglich, wodurch die Qualitätssicherung um einiges verbessert werden kann. Überdies vereinfacht die klar definierte Geometrie der Enden 1a der Formlitze 1 massgeblich die Automati- sierung im Gegensatz zu üblichen Formlitzen, deren Geometrie sich durch Aufdrillen oder Verschiebung der Einzeldrähte 1e verändern kann. Im weiteren Herstellungs- prozess des Stators 2 einer elektrischen Maschine vereinfacht sich auch das Kontaktieren der inneren und äusseren Formlitze 1 innerhalb jeder der Statornuten 2a sowie der unregelmässigen Verschaltungen, da die Einzeldrähte 1e durch das je- weils gewählte Verbindungsverfahren zumindest teilweise auch schon elektrisch verbunden sind.
Vorzugsweise wird zumindest eines der kontaktierten - und damit auch mechanisch verbundenen - Enden 1a der Formlitzen 1 auch kompaktiert, d.h. es wird der Querschnitt dieses Endes 1a oder zumindest an einer Umfangsposition der Durchmesser oder zumindest die Breite an einer Stelle dieses Endes 1 a vermindert, wie in Fig. 1 b deutlich zu erkennen ist. Durch diesen Schritt der Kompaktierung vorzugsweise beider Enden 1a der Formlitze 1 kann erreicht werden, dass die Aussen-Geometrie der Enden 1a genauso wie jene des mittleren Längsbereiches 1 b der Formlitzen 1 vorzugsweise an jeder Stelle des Umfangs kleiner ist als die Nutgeometrie. Damit kön- nen die erfindungsgemässen Formlitzen 1 mit ihren kontaktierten und kompaktierten Enden 1a in die Statornuten 2a automatisiert eingeschoben werden. Ein radiales Einschieben in den Stator 2 ist bei parallelen Nuten 2a mit Nutfuss mit übereinan- der-liegenden (und nicht nebeneinanderliegenden) Formstäben wegen des Nutfuss nicht möglich. Bei innenlaufenden Motoren mit trapezförmigen Nuten 2a ist dies
ebenfalls nicht möglich, weil bei innenlaufenden Maschinen sich das Trapez nach innen verjüngt. Wenn die Form der Nuten oder die Positionierungsart der Formlitzen 1 (z.B. nebeneinanderliegend) 2a dies aber erlaubt, können die Formlitzen 1 selbstverständlich auch radial eingeschoben werden. Fig. 2 zeigt eine axiale Ansicht einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Formlitze 1. Der umhüllende Querschnitt der Formlitze 1 ist in zumindest einem der Längsabschnitte miteinander verbundener Einzeldrähte 1e geringer ist als der Querschnitt im anschliessenden Längsabschnitt. Die
Querschnittsform der Formlitze 1 entspricht der Trapezform der Statornut 2a, zu- mindest im mittleren Längsabschnitt zwischen den elektrisch und mechanisch verbundenen und auch zu geringerem Querschnitt kompaktierten Enden 1a. Der geringere Querschnitt ist dabei zumindest an demjenigen Ende der Formlitze 1 am axial in den Stator 2 eingeschobenen Ende der Formlitze 1 vorgesehen. Er liegt in Längsrichtung einer geraden Formlitze 1 , d.h. im Anfangszustand vor einem allfälligen Biegevorgang, gesehen komplett innerhalb des grösseren Querschnitts der Formlitze 1 , der zumindest über den Längsabschnitt vorgesehen ist, der innerhalb der Statornut 2a zu liegen kommt (in Fig. 2 die äusserste Umfangslinie).
Nach dem axialen Einschieben der Formlitzen 1 in die Nuten 2a des Stators 2 ergibt sich die in Fig. 1c dargestellte Konfiguration mit noch gerader Ausrichtung der Form- litzen 1. Durch die Kontaktierung vorzugsweise an beiden Enden 1a der Formlitze 1 werden beim Einschieben die Formlitzen 1 selbst nicht beschädigt und auch jeweils benachbarte Formlitzen 1 oder der Stator werden nicht beschädigt. Sowohl eine Beschädigung der Isolation der Einzeldrähte 1e und/oder der Nutisolation kann verhindert werden, gleich ob sich die Nutisolation schon in der Nut 2a befindet oder sich auf der Formlitze 1 zumindest vor dem Einschieben befindet. Ebenso kann eine Beschädigung des Stators 2, beispielsweise ein Zerkratzen der Bleche, verhindert werden, wodurch den Wirkungsgrad der Maschine verschlechternde Kurzschlüsse verhindert werden können.
In einer Ausführung mit mehreren Formlitzen 1 in einer Nut 2a mit nicht parallelen Wänden, etwa in Nuten 2a eines innenlaufenden Motors, kann auch nur die Geometrie der Kontaktierung des Endes 1a der letzten eingeschobenen Formlitze 1 kleiner oder gleich groß wie die Nutgeometrie sein. Bei einem radialen Einfügen kann es ebenfalls sinnvoll sein, die Enden 1 a kontaktiert zu haben, da hier ebenfalls
die Gefahr eines Aufdrehens besteht. Hier ist es aber unwichtig, ob der Durchmesser bzw. der Querschnitt im Längsabschnitt der Kontaktierung grösser oder kleiner ist als die Nut 2a, da die Kontaktierung nicht durch die Nut 2a geführt wird.
Nach dem Einschieben werden die Formlitzen 1 meist gebogen (Fig. 1d), damit die Verschaltung der Formlitzen 1 zur Wicklung des Stators 2 im nachfolgenden Prozessisch ritt) einfach vollzogen werden kann. Selbstverständlich sind aber auch andere Arten der Herstellung der Verschaltung der Formlitzen 1 untereinander möglich. Die derart gebogenen Formlitzen 1 werden schliesslich miteinander elektrisch leitend und auch mechanisch verbunden, wie in Fig. 1e dargestellt ist. Die hier dar- gestellte Variante zeigt eine relativ grosse Wickelkopfhöhe h, die sich ohne Vorkon- taktieren (Kontaktieren nach Einschieben der Formlitzen 1 ) aber mit zusätzlicher Biegung nach oben ergibt, um Zugänglichkeit zur Formlitze 1 zu gewährleisten. Der Verbindungsbereich 3 ist durch beispielsweise eine Hülse 4 gegeben, welche Hülse 4 die Enden 1a der zu verbindenden Formlitzen 1 umfasst. In einer vorteilhaften Ausführung einer Formlitze 1 kann zumindest ein Ende 1a, wie beispielhaft in Fig. 3 (die Aufteilung der Formlitze 1 in die Einzeldrähte 1e ist nur in der ganz linken Abbildung der Fig. 3 dargestellt, in den übrigen Abbildungen ist das in gleicher Weise aus Einzeldrähten 1e bestehende Ende der Einfachheit halber einfarbig dargestellt) zu sehen ist, linienförmig, kegelig, pyramidenförmig oder unre- gelmässig zulaufend zugespitzt sein, was das Einfügen in den Stator 2 natürlich vereinfacht. Ebenso kann dies für den nachgelagerten Verbindungsprozess im Wickelkopf des Stators 2 - angedeutet in den Fig. 4 bis 6 - Vorteile bieten.
Nach dem Kontaktieren und vor dem Einschieben kann gegebenenfalls die Qualität der Kontaktierung an den Enden 1a der Formlitze 1 und die Qualität der eventuell schon aufgebrachten Isolation überprüft werden. Dies bietet erhebliche Vorteile in der Qualitätssicherung während des Prozesses. Dies könnte nicht durchgeführt werden, wenn erst nach dem Einschieben kontaktiert würde. Auch kann nach dem Einschieben der Formlitzen 1 in den Stator 2 durch die klar definierten Enden 1a genauer die axiale Position der Formlitzen 1 bestimmt werden, was die Automatisie- rung des Herstellvorganges vereinfacht, da eine genauere Positionsbestimmung ermöglich ist.
Nach Einschieben - und vorzugsweise vor einem allfälligen Biegen der Enden 1a wie in Schritt 4 der Fig. 1 -kann ebenfalls ein HV-Test (Formlitze 1 zu Stator 2) gemacht werden, was einen weiteren Vorteil in der Qualitätssicherung bringt. Zudem kann ein allfälliger Fehler genau lokalisiert werden, d.h. die fehlerhafte Formlitze 1 genau identifiziert werden. Auch dies wäre nicht möglich wenn erst nach dem Biegen kontaktiert wird.
Beim Biegeprozess besteht die Gefahr, dass während des Biegens die Formlitze 1 aus der Nut 2 gezogen wird. Durch die Vorkontaktierung kann definiert die Formlitze 1 zurückgehalten und die axiale Position genau bestimmt werden. Durch das Kon- taktieren der Enden 1a der Formlitze 1 wird das Kontaktieren/Verschalten der eingeschobenen Formlitzen 1 im Stator 2 sowie der unregelmässigen Verschaltungen vereinfacht, da die Einzeldrähte 1e durch das Kontaktieren schon elektrisch verbunden sind. Es müssen nur noch die zwei verbundenen Enden 1a miteinander elektrisch verbunden werden. Dies bedeutet, dass auf zwei schon vorkontaktierte und geometrisch definierte Flächen/Volumenkörper eine elektrische/mechanische Verbindung angebracht werden kann.
Da zwischen den einzelnen verbogenen Formlitzenverbindungen im Wickelkopf nur ein Abstand von einer Zahnbreite besteht, gestaltet sich ein Kontaktieren der Einzeldrähte 1e der jeweiligen Formlitzen 1 wie auch der Formlitzen 1 zueinander im eingebauten und verbogenen Zustand als sehr schwierig. Durch die erfindungsge- mäss in den einzelnen Formlitzen 1 schon elektrisch leitend verbundenen Einzeldrähte 1e entfällt ein kompliziertes elektrisches Verbinden der einzelnen Drähte innerhalb der elektrischen Maschine. Durch das Vorkontaktieren ist auch ein kleinerer Wickelkopf möglich, da der Zugang zum Kontaktieren der einzelnen Formlitzen und/oder der die Formlitze bildenden Einzeldrähte 1e nicht mehr gegeben sein muss. Nur die zwei oberen Kanten der Formlitzen 1 müssen miteinander verbunden werden.
Durch das Kontaktieren der Enden 1a der Formlitzen 1 kann ein Aufdrillen der Formlitze 1 beim Biegen oder kann auch eine axiale Verschiebung einzelner Einzel- drähte 1e innerhalb einer Formlitze 1 - was eine nachträgliche elektrische Kontak- tierung zur Verbindung mit anderen Formlitzen 1 schwierig macht - sicher verhindert werden. Auch die Verletzung der Isolation im Wickelkopf des Stators 2 durch einzelne herausstehende Einzeldrähte 1e kann verhindert werden, wenn die Enden
1a der Formlitzen 1 vor dem Biegen schon kontaktiert und die Einzeldrähte 1e damit auch mechanisch miteinander verbunden sind.
Die elektrisch leitende und auch mechanisch fixierende Verbindung von zwei zugespitzten Enden 1a zweier unterschiedlicher Formlitzen 1 kann - besonders vorteil- haftbei einem geometrisch definierten Ende (z.B. zugespitzte Ausführungsform der Enden 1a, oder auch definierte flache Geometrie oder Geometrie, bei welcher sich eine Kerbe zwischen den Formlitzen 1 befindet) durch ein Verfahren hergestellt werden, bei dem Strom von einer Elektrode E in die spitz zulaufenden Enden 1a der Formlitzen 1 fließt und somit durch das Zusammenschmelzen der Formlitzen 1 mit oder ohne Zusatzstoffen eine elektrische und mechanische Verbindung 3 geringer Dimensionen, im Wesentlichen etwa punkt- oder linienförmig, herstellt, wie dies in Fig. 4 (die Aufteilung der Formlitze 1 in die Einzeldrähte 1e, wie beispielsweise in der ganz linken Abbildung der Fig. 3 dargestellt, ist hier für das in gleicher Weise aus Einzeldrähten 1e bestehende Ende der Formlitze 1 der Einfachheit halber durch eine einfarbige Darstellung ersetzt) gezeigt ist. In einer Ausführungsform kann die Verbindung von zwei zugespitzten Enden 1a zweier Formlitzen 1 durch ein TIG- Schweissverfahren, eventuell ohne Zusatzstoff, hergestellt werden. Für die Wicklungsherstellung im Wickelkopf des Stators 2 ist dieses Verbindungsverfahren in Fig. 5 dargestellt. Die Formlitzen 1 sind mit ihren mit Hülsen 4 versehenen Enden 1a aufeinander hin gebogen und an den Berührungspunkten in gleicher Weise mit einer elektrischen und mechanischen Verbindung 3 geringer Dimensionen, im Wesentlichen etwa punkt- oder linienförmig, versehen.
In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Verbindung zweier zusammenlaufender Formlitzen 1 mit oder ohne Hülsen 4 an den den Stator 2 überragenden Enden 1a durch Widerstandsschweissen oder einem gleichartigen Verfahren auch linienförmig über einen grösseren Längsabschnitt der Enden 1a oder auch flächig durchgeführt werden. Diese Variante ist in Fig. 6 dargestellt. Auch dabei bietet die definierte Geometrie der Enden 1a Vorteile gegenüber Formlitzen aus unverbundenen Einzeldrähten 1e. Es besteht durch das Vorkontaktieren der Enden 1a der Formlitzen 1 und einem eventuellen Anspitzen der Enden 1a auch die Möglichkeit, den vorher genannten Kontaktierungsprozess einzusetzen. Dies hat den Vorteil, dass nur Platzbedarf oberhalb der Formlitzen 1 besteht, während seitlicher Platzbedarf nicht nötig ist.
Damit kann zum einen der Platz zwischen Formlitzen 1 und Kühlmantel des Stators 2 genutzt werden, und zum anderen kann dieser Kühlmantel schon in einem früheren Prozessschritt als bei herkömmlichen Fertigungsverfahren auf dem Stator 2 angebracht werden. Da der radiale Platz zwischen den Formlitzenverbindungen eine Zahnbreite zwischen den Nuten 2a breit ist und dieser beim Verbindungsprozess durch das vorgängige Kontaktieren nicht benötigt wird, ist das Zahndesign viel freier wählbar als bislang. Dies ermöglicht die volle Freiheit für die magnetische Auslegung der elektrischen Maschine, was insbesondere für Antriebsmotoren von Elekt- rofahrzeugen von besonderer Bedeutung ist. Durch das Kontaktieren der Enden der Formlitze 1 entstehen klar definierte End- Geometrien, die massgeblich die Automatisierung der Biegung vereinfachen, da die Formlitze 1 besser in Form bleibt als gegeneinander bewegliche Einzeldrähte 1e, deren Geometrie sich durch ein Aufdrillen verändern kann.
Die Fig. 7 schliesslich zeigt schematisch ein vorteilhaftes erfindungsgemässes Ver- fahren zur Herstellung einer Formlitze 1 wie sie gemäss der bisherigen Erfindungsbeschreibung zur Anwendung kommt. Die Einzeldrähte 1e werden auf separaten Rollen zugeführt oder es kann auch ein bereits verdrillter Strang 5 von Einzeldrähten 1e von einer Rolle abgespult werden. Der Strang 5 mit vorerst typischerweise kreisrundem Querschnitt Q1 wird in einer Walzanlage 6 auf rechteckigen oder vor- zugsweise trapezförmigen Querschnitt Q2 umgearbeitet. Nach dem Walzen, das noch am Endlosstrang 5 der Einzeldrähte 1e durchgeführt wird, wird dann in Abständen, welche der gewünschten Länge der Formlitzen 1 entsprechen, Hülsenelemente 4a aufgebracht und durch vorzugsweise ein Schweissverfahren, insbesondere Widerstandsschweissen, befestigt. Dabei werden vorteilhafterweise auch die Ein- zeldrähte 1e elektrisch leitend und auch mechanisch miteinander und auch mit dem Hülsenelement 4a verbunden. Das Hülsenelement 4a ist vorzugsweise doppelt so lang wie die an der fertigen Formlitze 1 gewünschte Hülse 4. Der Strang 5 wird zusammen mit dem Hülsenelement 4a an einer Trennposition T durchtrennt, so dass das vom Strang 5 abgetrennte Stück nun als fertige Formlitze 1 mit Hülse 4 an bei- den Enden 1a vorliegt. Für das nun am Ende des Stranges 5 befindliche Stück wurde durch den erläuterten Verfahrensschritt die erste der beiden vorgesehenen Verbindungen am ersten Ende 1a hergestellt. So entsteht kein Abfall beim Herstellen und Ablängen der Formlitzen 1. Anschliessend an das Durchtrennen oder auch noch kurz davor kann die Kompaktierung der Enden 1a bzw. der später die Enden
1a bildenden Längsabschnitte des Stranges 5 durchgeführt werden, um diesen Längsabschnitten die gewünschte Querschnittsform und -grosse zu geben, wie er oben im Zusammenhang mit der axialen Einschiebbarkeit der Formlitzen 1 in die Nuten 2a des Stators 2 erläutert wurde. Durch das oben beschriebene Aufbringen, Befestigen und Kontaktieren eines später zwei Hülsen 4 bildende Hülsenelement 4a und dessen anschliessendes Durchtrennen kann die Anzahl der herzustellenden Kontaktierungen halbiert werden. Durch das Kontaktieren vor dem Ablängen wird ein Aufdrehen der Formlitze 1 verhindert. Somit kann sichergestellt werden, dass die Formlitze 1 die vorgegebene Geometrie behält.
In einer anderen Ausführungsform werden zwei separate Hülsen 4 hintereinander aufgeschoben und eventuell mit dem gewalzten Strang 5 der Einzeldrähte 1e verpresst, wobei in einem nächsten Schritt zwischen den Hülsen 4 die Trennung erfolgt. Die elektrische und mechanische Kontaktierung kann dabei vor wie auch nach der Trennung erfolgen Diese Methode hat den Vorteil, dass die Isolationsreste bei der Verbindung der Hülse in die Mitte zwischen den zwei Hülsen 4 entweichen kann. Durch die Zugänglichkeit des Bereiches zwischen den zwei Hülsen 4 können die Isolationsreste einfacher und besser entfernt werden.
In einer anderen Ausführungsform des Herstellungsvorganges wird die Formlitze 1 zuerst auf die gewünschte Länge gebracht und dann erst durch vorzugsweise den Schweissvorgang kontaktiert. Dabei kann der Schweissvorgang ganz genau und effizient auf die zu kontaktierende Länge abgestimmt werden, da ein Verschnitt von verschweissten Einzeldrähten 1e vermieden wird.
Bezugs.zeichenliste
1 Formlitze
1a Ende der Formlitze
1e Einzeldrähte
2 Stator
2a Nut des Stators
3 Verbindung zwischen Formlitzen
4 Hülse
4a Hülsenelement
5 Verseilter Einzeldraht-Strang
6 Walzanlage
E Elektrode
Q1 Querschnitt vor Walzen
Q2 Querschnitt nach Walzen
T Trennposition