Beschreibung
Verfahren und System zum Engineering einer Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Engineering einer Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage mit einer Anzahl N an automatisierbaren Objekten .
Um das Engineering einer Automatisierung eines Teils einer technischen Anlage oder einer technischen Anlage insgesamt durchzuführen, werden üblicherweise in einem ersten Schritt mittels eines oder mehrerer Entwicklungswerkzeuge, auch Ent- wicklungstools genannt, die automatisierbaren Objekte der technischen Anlage festgestellt und deren Struktur erfasst.
Unter einer technischen Anlage wird dabei ein Zusammenschluss unterschiedlicher Einheiten verstanden, die miteinander einen bestimmten technischen Zweck erfüllen, wie beispielsweise ein Kraftwerk, eine Papiermaschine, eine Druckmaschine, eine Stranggussanlage, eine Walzstraße und dergleichen.
Unter einem automatisierbaren Objekt wird dabei beispielswei- se eine einzelne Einheit der Anlage, wie ein Motor, ein Ventil, ein Ofen, eine Kühleinrichtung, und dergleichen oder aber eine Auswahl bestimmter Einheiten der Anlage, die in einem engeren Zusammenhang stehen, verstanden. Eine solche Auswahl von Einheiten kann beispielsweise eine Trockengruppe ei- ner Papiermaschine, die Kühlstrecke einer Stranggussanlage und dergleichen betreffen.
Mittels des gleichen oder eines weiteren, separaten Entwicklungstools werden in einem zweiten Schritt die Objektdaten, die zur Automatisierung erforderlich sind, festgelegt. Dabei werden neben bestimmten Eigenschaften der Objekte, wie deren Farbe, Aufstellungsort usw., auch deren Anforderungen bzw. sogenannte Requirements, z.B. in Form von Leistungsdaten,
Verhaltensweisen, Steuer- und Regelparametern usw., ermittelt und diese dem jeweiligen Objekt zugeordnet.
Ein bekanntes Entwicklungstool zur Erfassung und Definition der Anforderungen ist beispielsweise Telelogic® Doors® der Firma IBM.
Ein Entwicklungstool zur Abwicklungsoptimierung der Siemens AG ermöglicht eine Durchführung des ersten sowie des zweiten Schritts auf Basis eines einzigen Entwicklungstools.
Um die Automatisierung zu realisieren, erfolgt eine entsprechende Programmierung mindestens einer an der Anlage vorgesehenen Steuer- und Regeleinheit, welche die Objektdaten zumin- dest teilweise verarbeitet und entsprechend auf der Anlage oder dem entsprechenden Anlagenteil umsetzt.
Um feststellen zu können, ob das Engineering der Automatisierung erfolgreich war, werden in einem separaten Test-Tool Testbedingungen festgelegt und in einem Simulationstool eine Simulation mindestens eines Tests unter den Testbedingungen durchgeführt .
Ein bekanntes Test-Tool wird von der Firma IBM unter der Be- Zeichnung Rational angeboten. In diesem Tool wird eine Struktur von Softwareobjekten beschrieben.
Der simulierte Test dient dazu, die Richtigkeit bzw. Anwendbarkeit der Objektdaten und die Funktion der Steuer- und Re- gelroutinen zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.
Das Simulationstool erzeugt Signale zu möglichen Ereignissen und Szenarien, die im Anlagenbetrieb, auch unter extremen Bedingungen, auftreten könnten. Ein Simulationstool ist bei- spielsweise bekannt unter der Bezeichnung SIMIT der Siemens AG.
Die in einem oder mehreren simulierten Tests erhaltenen simulierten Testergebnisse und erhaltenen Einzeldaten werden häufig manuell erfasst, ausgewertet und manuell dokumentiert, z.B. in einem Simulationsprotokoll, wobei mögliche Schwach- stellen der Automatisierung erkennbar werden. Ein derartiges Simulationsprotokoll beinhaltet in der Regel Detailaussagen und eine Übersicht zu den durchgeführten simulierten Tests, usw.
Um das Engineering der Automatisierung einer technischen Anlage durchzuführen, werden somit separate Entwicklungstools, Test-Tools und Simulationstools eingesetzt. Dabei ist eine Eingabe von Daten, die beispielsweise bereits manuell in ein Entwicklungstool eingegeben wurden oder mittels eines Ent- wicklungstools generiert wurden, in ein Test-Tool und weiterhin in ein Simulationstool erforderlich. Weiterhin sind die Testergebnisse simulierter Tests, die mittels eines Simulationstools ermittelt werden, in Folge in das verwendete Test- Tools und die Entwicklungstools einzugeben.
Dabei sind Test-Tools in der Regel auf die Bedürfnisse eines Programmierers, jedoch nicht auf die eines Bedieners ausgelegt, der ein Engineering einer Anlagenautomatisierung vornehmen möchte. Entwicklungstools zur Festlegung der Objektda- ten sind in der Regel nicht objektorientiert aufgebaut.
Das Engineering der Automatisierung einer technischen Anlage ist aufgrund der erforderlichen mehrfach redundanten Dateneingabe in die einzelnen Tools, insbesondere Simulations- tools, aber immer noch aufwendig und zeitintensiv. Zudem stellt die manuelle Überführung von Daten von einem Tool zu einem anderen eine Quelle für mögliche Eingabe- oder Übertragungsfehler dar.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein
System zum Engineering einer Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage mit einer Anzahl N an automa-
tisierbaren Objekten bereitzustellen, mit welchen diese Nachteile vermieden werden.
Die Aufgabe wird für das Verfahren zum Engineering einer Au- tomatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage mit einer Anzahl N an automatisierbaren Objekten, umfassend die Schritte a) Auswahl mindestens eines der N automatisierbaren Objekte der technischen Anlage; b) Festlegung von Objektdaten betreffend das mindestens eine ausgewählte Objekt, welche zur Durchführung einer Automatisierung des mindestens einen ausgewählten Objekts erforderlich sind; c) Festlegung von Testbedingungen zur Durchführung eines Tests des mindestens einen ausgewählten Objekts auf Basis der Objektdaten; und d) Simulation mindestens eines Tests unter den Testbedingungen, wobei die Schritte a) und b) mittels mindestens eines Ent- wicklungstools, der Schritt c) mittels mindestens eines Test- Tools und der Schritt d) mittels mindestens eines Simulationstools durchgeführt werden, und wobei mittels mindestens einer Schnittstelle eine Datenübertragung zwischen dem mindestens einen Entwicklungstool, dem mindestens einen Test- Tool und dem mindestens einen Simulationstool durchgeführt wird.
Die Aufgabe wird für das System zur Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage, welche eine Anzahl N an automatisierbaren Objekten aufweist, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, gelöst, wobei das System umfassend
- mindestens ein Entwicklungstool zur Auswahl mindestens eines automatisierbaren Objekts der technischen Anlage und zur Festlegung von Objektdaten, welche zur Durchführung einer Automatisierung des mindestens einen ausgewählten Objekts erforderlich sind,
- mindestens ein Test-Tool zur Festlegung von Testbedingungen zum Testen des mindestens einen Objekts auf Basis der Objektdaten;
- mindestens ein Simulationstool zur Durchführung einer Simu- lation mindestens eines Tests unter den Testbedingungen; und
- mindestens eine Schnittstelle, mittels welcher eine Datenübertragung zwischen dem mindestens einen Entwicklungstool, dem mindestens einen Test-Tool und dem mindestens einen Si- mulationstool durchführbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße System ermöglichen eine unkomplizierte und schnelle Durchführung des Engineering einer Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage unter Verwendung von Entwicklungstools, Test-Tools und Simulationstools. Aufgrund der nun unmittelbar zwischen allen beteiligten Tools möglichen Datenübertragung ist ein fehlerhafter Übertrag von Daten weitgehend ausgeschlossen.
Dabei kann eine unidirektionale oder bidirektionale Datenübertragung zwischen den einzelnen Tools erfolgen.
Ein Computerprogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Ablauf auf einem erfindungsgemäßen System ist ideal. Ein derartiges Computerprogramm wird insbesondere auf einem Computerprogrammprodukt, wie einer CD oder DVD, bereitgestellt .
Die Datenübertragung wird zumindest auf Basis der Objektdaten durchgeführt. Weiterhin können über die mindestens eine Schnittstelle aber auch andere Daten übertragen oder zwischen den Tools ausgetauscht werden, die sich beispielsweise auf zusätzliche, die Anlage betreffende Informationen, wie einen aktuellen Lagerbestand einer auf der Anlage zu verarbeitenden Komponente, einer Außentemperatur und dergleichen beziehen.
Aufgrund einer Unterteilung der Anlage in einzelne automatisierbare Objekte, wobei die zu einem Objekt zughörigen Eigenschaften, Anforderungen, Testfälle und Simulationen mit dem Objekt verknüpft werden können, ermöglichen ein besonders schnelles und einfaches Engineering der Automatisierung der Anlage .
Bevorzugt werden mittels des mindestens einen Test-Tools simulierte Testergebnisse, die während eines simulierten Tests generiert werden, verwaltet. Auf Basis der simulierten Testergebnisse wird weiterhin bevorzugt mindestens ein Simulationsprotokoll erzeugt.
Besonders bevorzugt ist es, wenn mindestens ein simulierter Test für die gesamte technische Anlage durchgeführt wird.
Dies ermöglicht eine konkrete Aussage über den Automatisierungszustand der gesamten Anlage.
Anhand der simulierten Testergebnisse können insbesondere weitere Objektdaten erzeugt werden und eine Zuordnung der weiteren Objektdaten zu zumindest einem ausgewählten Objekt erfolgen. Die Objektdaten werden auf Basis des mindestens einen simulierten Tests überprüft, korrigiert und gegebenenfalls ergänzt, so dass Fehler im Engineering der Automatisie- rung erkannt und vermieden werden können.
Es hat sich bewährt, wenn weiterhin mindestens ein realer Test zumindest des mindestens einen ausgewählten Objekts unter Testbedingungen mittels des mindestens einen Test-Tools durchgeführt wird. Der reale Test kann dabei erst durchgeführt werden, wenn die Anlage und die zur Automatisierung benötigten Steuer- und Regeleinrichtungen bereits vorhanden und betriebsbereit sind.
Vorzugsweise werden mittels des mindestens einen Test-Tools neben den simulierten Testergebnissen weiterhin reale Testergebnisse, die während des mindestens einen realen Tests generiert werden, verwaltet. Auf Basis der realen Testergebnisse
wird bevorzugt mindestens ein Testprotokoll erzeugt. Die Erzeugung des Testprotokolls wird dabei insbesondere automatisch durchgeführt.
Besonders bevorzugt ist es, wenn mindestens ein realer Test für die gesamte technische Anlage durchgeführt wird. Dies ermöglicht eine konkrete Aussage über den Automatisierungszustand der gesamten Anlage.
Vorzugsweise wird mindestens ein Testprotokoll als Bestandteil eines FAT-Protokolls (FAT = factory acceptance test) oder eines Abnahmeprotokolls erzeugt, welches sich auf zumindest einen Teil der technischen Anlage bezieht. Ein FAT wird in der Regel noch beim Anlagenhersteller durchgeführt und um- fasst insbesondere eine Prüfung der zu liefernden Anlage auf Vollständigkeit und hinsichtlich vertraglicher Spezifikationen, einen Funktionsnachweis mittels Anlagentests, eine Prüfung der Dokumentation der Anlage, sowie die Vorbereitung des Versands der Anlage. Ein Abnahmeprotokoll wird dagegen nach Lieferung der Anlage beim Anlagenbetreiber erstellt.
Für das System hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das mindestens eine Entwicklungstool, das mindestens eine Test- Tool und das mindestens eine Simulations-Tool auf einer Da- tenverarbeitungseinheit implementiert sind.
Alternativ hat es sich für das System aber ebenso bewährt, wenn das mindestens eine Entwicklungstool, das mindestens eine Test-Tool und das mindestens eine Simulationstool auf un- terschiedlichen Datenverarbeitungseinheiten implementiert sind.
Je nach Ausgestaltung sind dabei unterschiedliche Schnittstellen für eine Datenübertragung zwischen den Tools erfor- derlich.
Die mindestens eine Schnittstelle kann dabei in Form mindestens einer Hardwareschnittstelle und/oder mindestens einer
Softwareschnittstelle bereitgestellt sein. Als Softwareschnittstelle eignet sich hierbei insbesondere eine XML-Datei oder eine EXEL-Datei.
Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Systems zum Engineering einer Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage, insbesondere eines Kraftwerks, einer Stranggießanlage, einer Walzstraße, einer Papiermaschine, einer Druckmaschine und dergleichen, welche eine Anzahl N an auto- matisierbaren Objekten aufweist, ist ideal.
Das nachfolgende Beispiel zeigt den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens für ein Objekt auf.
Beispiel:
Schritt a)
Ein Kraftwerk wird in seine automatisierbaren Objekte zerlegt, wie Turbine, Verdampfer, Ventil, Leitung usw. Das Kraftwerk und seine automatisierbaren Objekte werden dabei insbesondere in einem Baumdiagramm dargestellt.
Schritt b)
Die Objektdaten der Objekte werden definiert. Darunter fällt z.B. die Anforderung, dass ein Ventil innerhalb 10 Sekunden schließen muss.
Schritt c)
Die Testbedingungen für einen Test des Objekts Ventil auf Ba- sis der Objektdaten werden festgelegt.
Schritt d)
Simulieren eines Tests für das Objekt Ventil, unter den Testbedingungen. Dies umfasst z.B. das Starten des simulierten Tests, eine Betätigung des Ventils (Schließen) mittels eines Motors, eine Sicherung der simulierten Testergebnisse und eine Überprüfung der simulierten Testergebnisse im Hinblick
darauf, ob das Ventil innerhalb von 10 Sekunden geschlossen werden konnte.
Schritt e) Durchführung eines realen Tests unter Betätigung des Ventils, und Sicherung der realen Testergebnisse. Sofern der Test Schwachstellen für ein Objekt aufzeigt, werden diese protokolliert und in eine Liste offener Punkte LOP übernommen. In der Liste offener Punkte können weiterhin noch zu jedem offe- nen Punkt Maßnahmen und Termine zu deren Beseitigung usw. er- fasst werden.
Mittels einer Ampeltechnik wird generell der Status der für ein oder mehrere Objekte durchgeführten realen Tests mar- kiert: rot = Test noch nicht ausgeführt gelb = Test ausgeführt, aber noch offene Punkte grün = Test ausgeführt und ohne offene Punkte
Die Liste der offenen Punkte sowie eine Statusliste mit dem
Status der Tests sind mittels des Systems jederzeit generierbar und über ein Testprotokoll ausgebbar.
Bei der Abnahme der technischen Anlage durch einen Kunden wird beispielsweise ein FAT-Protokoll erstellt, das ein derartiges Testprotokoll umfasst.
Die Figuren 1 bis 4 sollen die beim Engineering der Automatisierung einer technischen Anlage bisher und erfindungsgemäß stattfindenden Prozesse beispielhaft erläutern. So zeigt
Figur 1 schematisch ein bekanntes Verfahren bzw. System;
Figur 2 schematisch ein weiteres bekanntes Verfahren bzw. System;
Figur 3 schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren bzw. ein erfindungsgemäßes System; und
Figur 4 schematisch ein weiteres erfindungsgemäßes Verfah- ren bzw. ein weiteres erfindungsgemäßes System.
Figur 1 zeigt schematisch ein bekanntes Verfahren bzw. System zum Engineering einer Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage, welche eine Anzahl N an automati- sierbaren Objekten aufweist. Es ist ein erstes Entwicklungstool 1 zur Auswahl mindestens eines automatisierbaren Objekts der technischen Anlage (Schritt a) ) sowie ein zweites Entwicklungstool 2 zur Festlegung von Objektdaten, welche zur Durchführung der Automatisierung des mindestens einen ausge- wählten automatisierbaren Objekts erforderlich sind (Schritt b) ) , vorhanden. Weiterhin ist ein Test-Tool 3 zur Festlegung von Testbedingungen zum Testen der Objektdaten (Schritt c) ) und ein Simulationstool 4 zur Durchführung mindestens eines simulierten Tests unter den Testbedingungen (Schritt d) ) vor- handen.
Dabei werden die simulierten Testergebnisse TEs vom Simulationstool 4 erfasst, ausgewertet und ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt insbesondere in Form eines Simulationsprotokolls TPs.
Optional ist weiterhin eine Durchführung eines realen Tests (Schritt e) ) mittels des Test-Tools 3 vorgesehen. Dabei werden die realen Testergebnisse TEr vom Test-Tool 3 erfasst, ausgewertet und ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt insbesondere in Form eines Testprotokolls TPr.
Eine Verbindung zwischen den einzelnen Tools 1, 2, 3, 4 ist nicht vorgesehen, so dass damit erzeugte Daten manuell von einem Tool in ein anderes übertragen werden müssen.
Figur 2 zeigt schematisch ein weiteres bekanntes Verfahren bzw. System, das ähnlich zu Figur 1 ausgestaltet ist. Jedoch ist hier ein einzelnes Entwicklungstool 10 vorhanden. Dieses
beinhaltet ein erstes Entwicklungstool 1 zur Auswahl mindestens eines automatisierbaren Objekts der technischen Anlage (Schritt a) ) sowie ein zweites Entwicklungstool 2 zur Festlegung von Objektdaten, welche zur Durchführung des Engineering der Automatisierung des mindestens einen ausgewählten automatisierbaren Objekts erforderlich sind (Schritt b) ) . Diese sind hier in der Lage, Daten auszutauschen. Das Test-Tool 3 kann hier weiterhin bereits auf die Daten des Entwicklungstools 10 zurückgreifen.
Eine Verbindung zwischen den einzelnen Tools 10, 3 und dem Simulationstool 4 ist nicht vorgesehen, so dass damit erzeugte Daten manuell vom Simulationstool 4 in die anderen Tools übertragen werden müssen.
Figur 3 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren bzw. ein erfindungsgemäßes System zum Engineering der Automatisierung zumindest eines Teils einer technischen Anlage, welche eine Anzahl N an automatisierbaren Objekten aufweist. Wie bereits in Figur 1 gezeigt, ist ein erstes Entwicklungstool 1 zur Auswahl mindestens eines automatisierbaren Objekts der technischen Anlage (Schritt a) ) sowie ein zweites Entwicklungstool 2 zur Festlegung von Objektdaten, welche zur Durchführung des Engineering der Automatisierung des mindes- tens einen ausgewählten automatisierbaren Objekts erforderlich sind (Schritt b) ) , vorhanden. Weiterhin ist ein Test- Tool 3 zur Festlegung von Testbedingungen zum Testen der Objektdaten (Schritt c) ) und ein Simulationstool 4 zur Durchführung mindestens eines simulierten Tests unter den Testbe- dingungen (Schritt d) ) vorhanden. Dabei werden die simulierten Testergebnisse TEs erfasst, ausgewertet und ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt insbesondere in Form eines Simulationsprotokolls TPs.
Optional wird weiterhin mittels des Test-Tools 3 ein realer
Test durchgeführt (Schritt e) ) . Dabei werden die realen Testergebnisse TEr erfasst, ausgewertet und ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt insbesondere in Form eines Testprotokolls TPr.
Im Gegensatz zu Figur 1 sind die Tools 1, 2, 3, 4 allerdings mittels Schnittstellen Sl, S2, S3, S4, S5 miteinander verbunden, die eine Datenübertragung ermöglichen. So sind das erste Entwicklungstool 1 und das zweite Entwicklungstool 2 datentechnisch mittels einer ersten Schnittstelle Sl verbunden. Das Test-Tool 3 ist mit dem zweiten Entwicklungstool 2 datentechnisch mittels einer zweiten Schnittstelle S2 und mit dem ersten Entwicklungstool 1 mittels einer dritten Schnittstelle S3 verbunden. Alternativ kann eine Datenübertragung zwischen dem Test-Tool 3 und dem ersten Entwicklungstool 1 auch über die zweite Schnittstelle S2 und die erste Schnittstelle Sl erfolgen, so dass auf die dritte Schnittstelle S3 verzichtet werden kann. Das Simulationstool 4 ist mit dem Test-Tool 3 datentechnisch mittels einer vierten Schnittstelle S4 und mit dem ersten Entwicklungstool 1 mittels einer fünften Schnittstelle S5 verbunden. Alternativ kann eine Datenübertragung zwischen dem Simulationstool 4 und dem ersten Entwicklungstool 1 auch über die vierte Schnittstelle S4, die zweite Schnittstelle S2 und die erste Schnittstelle Sl erfolgen, so dass auf die fünfte Schnittstelle S5 verzichtet werden kann. Als weitere Alternative könnte eine Datenübertragung zwischen dem Simulationstool 4 und dem Test-Tool 3 auch über die fünfte Schnittstelle S5, die erste Schnittstelle Sl und die zwei- te Schnittstelle S2 bzw. dritte Schnittstelle S3 erfolgen, so dass auf die vierte Schnittstelle S4 verzichtet werden könnte. Die datentechnische Anbindung des Simulationstools 4 an das erste Entwicklungstool 1 ermöglicht eine Zuordnung eines automatisierbaren Objekts zu weiteren Objektdaten, die in mindestens einem simulierten Test ermittelt wurden.
Das Testprotokoll TPr wird insbesondere als Bestandteil eines FAT-Protokolls (FAT = factory acceptance test) ausgegeben. Die Schnittstellen Sl, S2, S3, S4, S5 werden dabei gegebenen- falls über jeweils eine Softwareschnittstelle realisiert, sofern die Tools 1, 2, 3, 4 auf einer Datenverarbeitungseinrichtung implementiert sind. Üblicherweise werden die Schnittstellen Sl, S2, S3, S4, S5 jedoch über mindestens eine
Hardwareschnittstelle und mehrere Softwareschnittstelle realisiert, da zumindest die Entwicklungstools 1, 2, das Test- Tool 3 und das Simulationstool 4, häufig nicht auf einer gemeinsamen Datenverarbeitungseinrichtung implementiert sind.
Figur 4 zeigt schematisch ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren bzw. ein weiteres erfindungsgemäßes System, das ähnlich zu Figur 3 ausgestaltet ist. Jedoch ist hier wie in Figur 2 gezeigt ein einzelnes Entwicklungstool 10 vorhanden. Dieses beinhaltet ein erstes Entwicklungstool 1 zur Auswahl mindestens eines automatisierbaren Objekts der technischen Anlage (Schritt a) ) sowie ein zweites Entwicklungstool 2 zur Festlegung von Objektdaten, welche zur Durchführung des Engineering der Automatisierung des mindestens einen ausgewählten automatisierbaren Objekts erforderlich sind (Schritt b) ) . Diese sind hier in der Lage, Daten auszutauschen.
Die Tools 10, 3, 4 sind mittels Schnittstellen S6, S7, S8 miteinander verbunden, die eine Datenübertragung ermöglichen. So sind das Entwicklungstool 10 und das Test-Tool 3 datentechnisch mittels einer sechsten Schnittstelle S6 verbunden. Das Simulationstool 4 ist mit dem Test-Tool 3 datentechnisch mittels einer siebten Schnittstelle S7 und mit dem Entwicklungstool 10 mittels einer achten Schnittstelle S8 verbunden. Alternativ kann eine Datenübertragung zwischen dem Simulationstool 4 und dem Entwicklungstool 10 auch über die siebte Schnittstelle S und die sechste Schnittstelle S6 erfolgen, so dass eine achte Schnittstelle S8 nicht erforderlich wäre. Die datentechnische Anbindung des Simulationstools 4 an das Ent- wicklungstool 10 ermöglicht auch hier eine Zuordnung von weiteren Objektdaten, die in einem simulierten Test als erforderlich erkannt wurden zu einem ausgewählten automatisierbaren Objekt.
Das Testprotokoll TPr wird als Bestandteile eines FAT-
Protokolls (FATP = factory acceptance test - Protokoll) ausgegeben .
Die Schnittstellen S6, S7, S8 werden gegebenenfalls über jeweils eine Softwareschnittstelle realisiert, sofern die Tools 10, 3, 4 auf einer Datenverarbeitungseinrichtung implementiert sind. Üblicherweise werden die Schnittstellen S6, S7, S8 jedoch über mindestens eine Hardwareschnittstelle und mehrere Softwareschnittstelle realisiert, da das Entwicklungstool 10, das Test-Tool 3 und auch das Simulationstool 4 häufig nicht auf einer gemeinsamen Datenverarbeitungseinrichtung implementiert sind.
Die Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 3 und 4 sind dabei lediglich beispielhaft gewählt. So können mehr als zwei Entwicklungstools, mehrere Test-Tools, und mehrere Simulationstools beteiligt sein. Eine Schnittstelle zwischen einem Simu- lationstool und einem Entwicklungstool zur Zuordnung von weiteren Objektdaten zu einem automatisierbaren Objekt der Anlage kann dabei auch entfallen, sofern lediglich ein Objekt simuliert und automatisiert werden soll.