Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten mit verbesserter Löslichkeit in Wasser bei tiefen Temperaturen.
Der Einsatz von Polyestern in Waschmitteln zur Verbesserung der Schmutzablösung von Textilien, zur Reduzierung der Wiederanschmutzung, zum Schutz der Fasern bei mechanischer Belastung und zum Ausrüsten der Gewebe mit einem Anti-Knittereffekt ist bekannt. Eine Vielzahl von Polyestertypen und deren Verwendung in Wasch- und Reinigungsmittel sind in der Patentliteratur beschrieben.
US 4,702,857 beansprucht Polyester aus Ethylenglykol, 1 ,2-Propylenglykol oder Mischungen daraus (1 ), Polyethylenglykol mit mindestens 10 Glykoleinheiten, das an einem Ende mit einer kurzkettigen Alkylgruppe, insbesondere mit einer Methylgruppe verschlossen ist (2), einer Dicarbonsäure bzw. -ester (3) und optional Alkalisalzen von sulfonierten aromatischen Dicarbonsäuren (4).
In US 4,427,557 werden Polyester mit Molekulargewichten im Bereich von 2.000 und 10.000 g/mol, hergestellt aus den Monomeren Ethylenglykol (1 ), Polyethylenglykol (2) mit Molekulargewichten von 200 bis 1.000 g/mol, aromatischen Dicarbonsäuren (3) und Alkalisalzen von sulfonierten aromatischen Dicarbonsäuren (4) und gegebenenfalls aus geringen Mengen an aliphatischen Dicarbonsäuren, beispielsweise Glutarsäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure und
1 ,4-Cyclohexandicarbonsäure beschrieben und deren Anti-Knittereffekt und soil release Wirkung auf Polyester-Gewebe oder auf Polyester-Baumwoll- Mischgewebe ausgelobt.
US 4,721 ,580 offenbart Polyester mit Terephthalat-Einheiten und sulfohaltigen Endgruppen, insbesondere sulfoethoxylierte Endgruppen MO3S(CHaCH2O)n-H und lobt deren Verwendung in Waschmittel und Weichspülmittel aus.
US 4,968,451 beschreibt Polyester mit sulfohaltigen Endgruppen, erhalten durch Copolymerisation von (Meth)allylalkohol, Alkylenoxid, Aryldicarbonsäure und C2-C4-Glykol und anschließender Sulfonierung.
In US 5,691 ,298 werden Polyester als sogenannte Soil Release Polymere (SRP) mit verzweigtem Rückgrat aus Di- oder Polyhydroxysulfonat, Terephthalat- und 1 ,2-Oxyalkylenoxy-Einheiten mit nichtionischen oder anionischen Endgruppen beansprucht.
In US 5,415,807 wird dargelegt, dass Soil Release Polymere mit sulfonierten Polyethoxy/Propoxy Endgruppen zur Kristallisation neigen, woraus eine Reduzierung der Soil Release Effekte resultiert.
Bisher bekannte Polyester in fester Form sind häufig erst bei Temperaturen oberhalb von 40 0C in Wasser gut löslich Bei tieferen Waschtemperaturen lösen sich die Polyester nicht oder unzureichend auf und verbleiben teilweise als weißlicher Rückstand auf der Wäsche. Zudem kommt die Anti-Redeposition Wirkung nicht voll zur Entfaltung. Wird andererseits die Polymerstruktur zur besseren Löslichkeit angepasst, z. B. durch den Zusatz von Hydrotropen, ist mit einer deutlichen Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften zu rechnen, die eine einfache Granulierung nicht mehr ermöglicht.
Daher bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, Polyester-Granulate zur Verfügung zu stellen, die einfach herstellbar sind, lagerstabil und nicht klebrig sind, bei Temperaturen auch unterhalb von 20 0C gut wasserlöslich sind und eine gute Soil Release Wirkung zeigen.
Es wurde überraschend gefunden, dass diese Aufgabe dadurch gelöst wird, dass man Polyester, die Einheiten, abgeleitet von Dicarbonsäuren und/oder deren Derivaten, von Diolen und/oder von Polyolen enthalten, in der Weise granuliert, dass man die erstarrte Schmelze des Polyesters nach dessen Herstellung zu einem Pulver mit definierten Partikelgrößen vermahlt und dieses Pulver zu Granulaten verarbeitet. Zur Definition der Partikelgröße bzw. Mahlfeinheit des
Mahlpulvers kann der sog. d90,3-Wert herangezogen werden, der sich im Rahmen der Bestimmung von Partikelgrößenverteilungen ermitteln lässt. Unter dem d90,3-Wert soll dabei die Partikelgröße verstanden werden, bei der 90 % der gemessenen Partikeln kleiner sind als dieser Wert. Der Index 3 kennzeichnet eine Massen- bzw. Volumenverteilung, wie sie typischerweise durch eine Siebanalyse bestimmt wird. In der vorliegenden Erfindung wird eine Mahlfeinheit des Pulvers von d90,3 = 10 - 150 μm angestrebt.
Für die daraus hergestellten Granulate ist dagegen eine exakte Definition einer Feinheit nicht zwingend notwendig. Hier lassen sich charakteristische Unter- und Oberkorngrenzen angeben, die z. B. durch eine Fraktionierung mittels Siebschnitten eingestellt werden. Für die typische Anwendung der Polyester- Granulate in Reinigungsformulierungen ergibt sich ein Korngrößenbereich von ca. 100 - 1.600 μm.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Granulate zeichnen sich durch eine verbesserte Löslichkeit bei tiefen Temperaturen, im Vergleich zu herkömmlich hergestellten Granulaten, aus.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester- Granulaten, enthaltend Polyester, die Einheiten, abgeleitet von Dicarbonsäuren und/oder deren Derivaten, von Diolen und/oder von Polyolen enthalten, gekennzeichnet dadurch, dass
a) die erstarrte Schmelze des Polyesters nach dessen Herstellung zu einem Pulver mit Partikelgrößen von d90,3 = 10 bis 150 μm vermählen wird und b) dieses Pulver zu Granulaten mit Partikelgrößen von 150 - 1.600 μm verarbeitet wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester- Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver zu Granulaten mit Partikelgrößen von 200 - 1.500 μm, bevorzugt 250 bis 1.200 μm verarbeitet wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Löslichkeit von 50 % bis 100 % bei T < 10 0C aufweisen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Auflösegeschwindigkeit von 0,07 g/min bis 0,14 g/min bei T < 10 0C aufweisen, wenn man 0,7 g dieser Polyester-Granulate in 750 ml Wassern auflöst.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten,
a) die sich ableiten von Di- und/oder Polycarbonsäuren und/oder deren Derivate, ausgewählt aus:
- aromatischen Di- und/oder Polycarbonsäuren und/ oder deren Salzen und/oder deren Anhydriden und/oder deren Ester,
- aliphatischen und cycloaliphatischen Dicarbonsäuren, deren Salzen, deren Anhydriden und/oder deren Ester, - sulfogruppenhaltigen Dicarbonsäuren deren Salzen, deren Anhydriden und/oder deren Ester und b) die sich ableiten von Diolen und c) die sich ableiten von Polyolen und optional von Struktureinheiten, die sich ableiten von d) sulfogruppenhaltigen Säuren, optional e) von sulfogruppenhaltigen Alkoholen, optional f) von Diolethern oder Polyolethem, optional g) von C-ι-C24-Alkoholen und oxalkylierten CrC24-Alkoholen
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von: Terephthalsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, Anthracendicarbonsäure, Biphenyldicarbonsäure, Terephthalsäure-, Phthalsäure-, Isophthalsäureanhydrid, Mono- und Dialkylester der Terephthalsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure mit CrC6-Alkoholen, bevorzugt Dimethylterephthalat, Diethylterephthalat und Di-n-propylterephthalat, Polyethylentherephtlat, Polypropylentheephthalat, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Itakonsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure deren Anhydride, sowie die Mono- und Dialkylester der Carbonsäuren mit Ci-C6-Alkoholen, z. B. Oxalsäurediethylester, Bernsteinsäurediethylester, Glutarsäurediethylester, Adipinsäuremethylester, Adipinsäurediethylester, Adipinsäure-di-n-butylester, Fumarsäureethylester und Maleinsäuredimethylester, 5-Sulfoisophthalsäure oder deren Alkali- oder
Erdalkalisalze, insbesondere Lithium- und Natriumsalze oder Mono-, Di-, Tri- oder Tetraalkylammoniumsalze mit Ci bis C22-Alkylresten, Mono- und Dialkylester der 5-Sulfoisophthalsäure, 2-Naphtyldicarboxybenoylsulfonat, 2-Naphtyldicarboxybenzolsulfonat, Phenyl-Dicarboxybenzolsulfonat, 2,6-Dimethylphenyl-3,5-Benzolsulfonat, Phenyl-3,5-Dicarboxybenzolsulfonat.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von der Terephthalsäure und/ oder Dialkylterephthalat, insbesondere Dimethyltherephthalat.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von sulfogruppenhaltigen Dicarbonsäuren deren Salzen, deren Anhydriden und/oder deren Ester beispielsweise, 5-Sulfoisophthalsäure oder deren Alkali- oder Erdalkalisalze, insbesondere Lithium- und Natriumsalze oder Mono-, Di-, Tri- oder Tetraalkylammoniumsalze mit Ci bis C22-Alkylresten,
2-Naphtyldicarboxybenoylsulfonat, 2-Naphtyldicarboxybenzolsulfonat, Phenyl- Dicarbocybenzolsulfonat, 2,6-Dimethylphenyl-3F5-Benzolsulfonat, Phenyl-3,5- Dicarboxybenzolsulfonat.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten enthaltend Polyester, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von sulfogruppenhaltigen Säuren, bevorzugt der 2-Hydroxyethansulfonsäure und der Sulfobenzoesäure.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die mit Endgruppen verschlossen sind, wobei sich die Endgruppen ableiten von einer Verbindung gemäß der Formel (1 ) (XO3S(CHR1CHR2O)nH), wobei R1und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder für eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise für Wasserstoff und/oder Methyl stehen, X für Li, Na, K, Vz Ca oder ΛA Mg steht und n eine Zahl im Bereich von 1 bis 50, bevorzugt 2 bis 10 ist.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die mit Endgruppen verschlossen sind, wobei sich die Endgruppen ableiten von einer Verbindung gemäß der Formel (2) (R3O(CHR1CHR2O)nH) wobei R1und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder für eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise für Wasserstoff und/oder Methyl stehen, R3 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht und n eine Zahl im Bereich von 1 bis 50, bevorzugt 2 bis 10, besonders bevorzugt 3 bis 6 ist.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von: Ethylenglykol, 1 ,2-Propylenglykol, 1 ,2-Butylenglykol.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von:
Polyethylenglykole und/oder Polypropylenglykole mit Molmassen von 200 bis 7.000, vorzugsweise 3.000 bis 6.000 g/mol, Polymerisationsprodukte aus
Propylenglykol, Ethylenglykol und/ oder Butylenglykol in Blöcken, gradientenartig oder auch in statistischer Verteilung mit Molmassen von 90 bis 7.000, vorzugsweise von 200 bis 5.000.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von: Polyolen, insbesondere Glycerin, Pentaerythrit, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, 1 ,2,3-Hexantriol, Sorbit oder Mannit.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von: C-ι-C24-Alkohole und oxalkylierten C-ι-C24-Alkohole, insbesondere Octylalkohol, Decylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol oder Stearylalkohol, und die entsprechenden oxalkylierten, insbesondere ethoxylierten und/oder propoxylierten Alkohole, Alkylphenole, insbesondere Octylphenol, Nonylphenol und Dodecylphenol und oxalkylierte C6-Ci8-Alkylphenole, Alkylamine, insbesondere C8-C24-Monoalkylamine und/oder oxalkylierte C8-C24-Alkylamine.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von: a) einer oder mehreren nichtionischen aromatischen Dicarbonsäuren oder deren CrC4-Alkylestem, b) Ethylenglykol, c) 1 ,2-Propylenglykol,
d) Polyethylenglykol mit einer mittleren Molmasse [Mn] von 200 bis 8.000 g/mol, e) Ci-C4-Alkylpolyalkylenglykolether mit einer mittleren Molmasse des Polyalkylenglykolethers von 200 bis 5.000 und f) einer polyfunktionellen Verbindung, wobei die Molverhältnisse der Komponenten b), c), d), e) und f), jeweils bezogen auf 1 Mol der Komponente a) 0,1 bis 4 Mol für die Komponente b); 0 bis 4 Mol für die Komponente c); 0 bis 0,5 Mol für die Komponente d); 0 bis 0,5 Mol für die Komponente e) und 0 bis 0,25 Mol für die Komponente f) betragen.
Eine weitere ebenso bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyester einsetzt, die Strukturelemente enthalten, die sich ableiten von: a) einer oder mehreren nichtionischen, aromatischen Dicarbonsäuren oder deren CrC4-Alkylestern, b) einer oder mehreren sulfogruppenhaltigen Dicarbonsäuren oder deren CrC4-Alkylestern, c) Ethylenglykol, d) 1 ,2-Propylenglykol, e) Polyethylenglykol mit einer mittleren Molmasse [Mn] von 200 bis 8.000 g/mol, f) Ci-C-4-Alkylpolyalkylenglykolether mit einer mittleren Molmasse des Polyalkylenglykolethers von 200 bis 5.000, g) einer oder mehreren Verbindungen der Formel (1 ) (XO3S(CHR1CHR2O)nH), wobei R1und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder für eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise für Wasserstoff und/oder Methyl stehen, X für Li, Na, K, V≥ Ca oder Vz Mg steht und n eine Zahl im Bereich von 1 bis 50, bevorzugt 2 bis 10 ist und h) einer polyfunktionellen Verbindung, wobei die Molverhältnisse der
Komponenten b), c), d), e) f) g) und h), jeweils bezogen auf 1 Mol der Komponente a) 0,1 bis 4 Mol für die Komponente b); 0 bis 4 Mol für die Komponente c); 0 bis 4 Mol für die Komponente d); 0 bis 0,5 Mol für die
Komponente e) 0 bis 0,5 Mol für die Komponente f), 0 bis 0,5 Mol für die Komponente g) und 0 bis 0,25 Mol für die Komponente h) betragen.
Die Herstellung der in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Polyester erfolgt durch Kondensation der Monomere nach bekannten Verfahren. Die molaren Einsatzmengen der Monomere und die Polymerisationsbedingungen werden so gewählt, dass die zahlenmittleren Molekulargewichte der Polyester im Bereich von 800 bis 25.000 g/mol, insbesondere 1.000 bis 15.000 g/ mol, besonders bevorzugt 1.200 bis 12.000 g/mol liegen. Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyester zeichnen sich dadurch aus, dass sie Erweichungspunkte oberhalb 40 0C, bevorzugt bei 50 bis 200 0C, besonders bevorzugt bei 80 0C bis 150 0C und außerordentlich bevorzugt bei 100 °C bis 120 0C aufweisen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die
Kondensation der Monomere in Gegenwart eines Salzes einer d-C3-Alkyl- Carbonsäure, insbesondere ein dehydratisiertes oder partiell hydratisiertes Natriumacetat CHsCOONa x (H2O)x, wobei x für eine Zahl im Bereich von 0 bis 2,9 steht erfolgt, wobei das Salz der Carbonsäure in Gewichtsmengen von 0,5 % bis 30 %, bevorzugt von 1 % bis 15 %, besonders bevorzugt von 3 % bis 8 % bezogen auf die Gesamtmenge der eingesetzten Monomere und dem Salz der Carbonsäure.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyester-Granulaten, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Kondensation der Monomere in Gegenwart eines Salzes einer C-ι-C3-Alkyl- Carbonsäure und eines oder mehrerer weiterer Salze, ausgewählt aus Toluol-, XyIoI-, Toluolsulfonat, Kaliumhydrogenphosphat wobei das Mischungsverhältnis von Carbonat zu Sulfonat bzw. Phosphonat im Bereich von 1 bis 99 betragen kann, erfolgt.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Polyester fallen bei der Synthese als Schmelze an, die durch Abkühlen in einem kühlen Gasstrom,
beispielsweise Luft- oder Stickstoffstrom oder bevorzugt durch Aufbringen auf eine Schuppenwalze oder auf ein Laufband bei 40 bis 80 0C, bevorzugt bei 45 bis 55 0C zu Schuppen oder flakes verfestigt wird. Dieses Grobgut wird zu Pulver mit Partikelgrößen d90,3 = 10 bis 150 μm vermählen, woran sich ggf. eine Siebung zur Grobkornabtrennung anschließen kann.
Zur Vermahlung eignet sich eine Reihe von Mühlen, die vorzugsweise nach dem Prinzip der Prallzerkleinerung arbeiten. So sind z. B. Hammermühlen, Stiftmühlen oder Strahlmühlen denkbar, die ggf. mit einem integrierten Sichter zur Oberkornbegrenzung ausgerüstet sind. Die Mahlfeinheit des Pulvers lässt sich dabei durch Variation typischer Betriebsparameter (Mühlendrehzahl, Durchsatz) problemlos z. B. von d90,3 = 10 μm bis d90,3 = 150 μm variieren. Zu berücksichtigen beim Mahlprozess ist der mechanische Energieeintrag und die damit verbundene Produkterwärmung. Hierbei sollte die Temperatur des Mahlguts unterhalb des Erweichungsbereiches von ca. 60 - 65 0C bleiben, um ein Verkleben und Blockieren der Mühle zu vermeiden. Je nach Bauform kann der durch die Mühle transportierte Gasvolumenstrom bereits einen ausreichenden Kühleffekt bewirken.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird dieses Pulver zu Granulaten mit Partikelgrößen von ca. 100 - 1.600 μm verarbeitet wird.
Für die Granulierung kommen mehrere Methoden in Betracht:
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Granulierung durch Kompaktierung des gemahlenen Pulvers mit und ohne Zugabe von weiteren Additiven. Die Kompaktierung des Pulvermaterials mit Partikelgrößen d90,3 = 10 bis 150 μm wird vorzugsweise auf sog. Walzenkompaktoren (z. B. von Fa. Hosokawa-Bepex, Alexanderwerk, Köppern) durchgeführt. Durch die Wahl des Walzenprofils lassen sich einerseits stückige Pellets oder Briketts und andererseits Pressschülpen erzeugen. Die Presslinge werden anschließend in einer Mühle auf Granulate mit der gewünschten Partikelgröße von ca. 100 - 1.600 μm zerkleinert. Typischerweise kommen als Mühlentyp vorzugsweise
schonende Mahlapparate, wie z. B. Sieb- und Hammermühlen (z. B. von Fa. Hosokawa-Alpine, Hosokawa-Bepex) oder Walzenstühle (z. B. von Fa. Bauermeister, Bühler) zum Einsatz.
Von dem so erzeugten Granulat wird durch Siebung der Feinkornanteil und ggf. der Grobkornanteil abgetrennt. Der Grobkornanteil wird erneut der Mühle, der Feinkornanteil erneut der Kompaktierung zugeführt. Zur Klassierung der Granulate können z.B. Siebmaschinen der Firmen Allgaier, Sweco, Rhewum zum Einsatz kommen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Granulierung ausgehend vom Mahlpulver definierter Feinheit mittels einer Aufbaugranulierung im Mischer. Die Granulierung der Polyester, insbesondere die Granulierung der Polyester mit Additiven kann in üblichen, chargenweise oder kontinuierlich arbeitenden Mischvorrichtungen, die in der Regel mit rotierenden Mischorganen ausgerüstet sind, erfolgen. Als Mischer können moderat arbeitende Apparate wie z. B. Pflugscharmischer (Lödige KM-Typen, Drais K-T-Typen) aber auch Intensivmischer (z. B. Eirich, Schugi, Lödige CB-Typen, Drais K-TT-Typen) zum Einsatz kommen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden Polyester und Additive gleichzeitig vermischt. Es sind jedoch auch mehrstufige
Mischprozesse denkbar, bei denen die Polyester und Additive in verschiedenen Kombinationen einzeln oder zusammen mit weiteren Additiven in die Gesamtmischung eingetragen werden. Die Reihenfolge von Langsam- und Schnellmischer kann je nach Erfordernis vertauscht werden. Die Verweilzeiten in der Mischergranulierung betragen bevorzugt 0,5 s bis 20 min, besonders bevorzugt 2 s bis 10 min.
In Abhängigkeit der verwendeten Additive (Lösemittelhaltig oder in Form einer Schmelze) schließt sich an die Granulierstufe ein Trocknungs- (für Lösemittel) bzw. Kühlungsschritt (für Schmelzen) an, um ein Verkleben der Granulate zu vermeiden. Die Nachbehandlung findet vorzugsweise in einem Fließbett-Apparat statt. Anschließend werden aus dem Zielgranulat mit Partikelgrößen von ca. 100 - 1.600 μm durch Sieben der Grobkorn- und der Feinkornanteil abgetrennt.
Der Grobkornanteil wird durch Vermählen zerkleinert und ebenso wie der Feinkornanteil einem erneuten Granulierungsprozess zugeführt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Granulierung durch Formgranulierung. Dem gemahlenen Polyester-Pulver wird ein Additiv zugemischt, so dass die Mischung homogen als eine plastifizierbare Masse vorliegt. Der Mischschritt kann in den o. g. Mischapparaten erfolgen, aber auch Kneter oder spezielle Extrudertypen (z. B. Extrud-o-mix der Fa. Hosokawa-Bepex Corp.) sind denkbar. Die Granuliermasse wird anschließend mittels Werkzeugen durch die Düsenbohrungen einer Pressmatrize gepresst, so dass zylindrisch geformte Extrudate entstehen. Geeignete Apparate für den Extrusionsprozess sind vorzugsweise Ringkollerpressen (z. B. von Fa. Schlüter), oder Kollergänge (z. B. von Fa. Amandus-Kahl), ggf. auch Extruder, ausgeführt als Einwellenmaschine (z. B. von Fa. Hosokawa-Bepex, Fuji-Paudal) oder bevorzugt als Doppel- Schneckenextruder (z. B. von Fa. Handle). Die Wahl des Durchmessers der Düsenbohrung ist vom Einzelfall abhänging und liegt typischerweise im Bereich von 0,7 - 4 mm.
Als Additiv in Betracht kommen bevorzugt wasserfreie Produkte, wie Fettalkohole, C8-C3rFettalkoholpolyalkoxylate mit 1 bis 100 Molen EO), C8-C31- Fettsäuren (z. B.: Laurin-, Myristin-, Stearinsäure), Dicarbonsäuren, beispielsweise Glutarsäure, Adipinsäure oder deren Anhydride, anionische oder nichtionische Tenside, Wachse, Silikone, anionische und kationische Polymere, Homo-, Co- oder Pfropfencopolymerisate ungesättigter Carbonsäuren und/oder Sulfonsäuren sowie deren Alkalisalze, Celluloseether, Stärke, Stärkeether, Polyvinylpyrrolidon); ein- oder mehrwertige Carbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren oder Ethercarbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen sowie deren Salze und Polyalkylenglykole. Als Polyalkylenglykole kommen Polyethylenglykole, 1 ,2- Polypropylenglykole sowie modifizierte Polyethylenglykole und Polypropylenglykole in Betracht. Zu den modifizierten Polyalkylenglykolen zählen insbesondere Sulfate und/oder Disulfate von Polyethylenglykolen oder Polypropylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse zwischen 600 und 12.000 und insbesondere zwischen 1.000 und 4.000. Eine weitere Gruppe besteht aus
Mono- und/oder Disuccinaten der Polyalkylenglykole, welche wiederum relative Molekülmassen zwischen 600 und 6.000, vorzugsweise zwischen 1.000 und 4.000 aufweisen. Ferner werden auch ethoxylierte Derivate wie Trimethylolpropan mit 5 bis 30 EO umfasst. Die vorzugsweise eingesetzten Polyethylenglykole können eine lineare oder verzweigte Struktur aufweisen, wobei insbesondere lineare Polyethylenglykole bevorzugt sind. Zu den insbesondere bevorzugten Polyethylenglykolen gehören solche mit relativen Molekülmassen zwischen 2.000 und 12.000, vorteilhafterweise um 4.000, wobei Polyethylenglykole mit relativen Molekülmassen unterhalb 3.500 und oberhalb 5.000 insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse um 4.000 eingesetzt werden können und derartige Kombinationen vorteilhafterweise zu mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Polyethylenglykole, Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse zwischen 3.500 und 5.000 aufweisen. Zu den modifizierten Polyethylenglykolen gehören auch ein- oder mehrseitig endgruppenverschlossene Polyethylenglykole, wobei die Endgruppen vorzugsweise Ci-Ci2-Alkylketten, bevorzugt CrCβ, die linear oder verzweigt sein können, darstellen. Einseitig endgruppenverschlossene Polyethylenglykolderivate können auch der Formel Cx(EO)y(PO)z entsprechen, wobei Cx eine Alkylkette mit einer C-Kettenlänge von 1 bis 20, y 50 bis 500 und z 0 bis 20 sein können. Ebenso geeignet sind niedermolekulare Polyvinylpyrrolidone und Derivate von diesen mit relativen Molekülmassen bis maximal 30.000. Bevorzugt sind hierbei relative Molekülmassenbereiche zwischen 3.000 und 30.000. Polyvinylalkohole werden vorzugsweise in Kombination mit Polyethylenglykolen eingesetzt.
Die Additive können in Abhängigkeit von den chemischen Eigenschaften in fester Form, als Schmelze oder als wässrige Lösungen eingesetzt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyester-Granulate können 0 bis 30 Gew.-% eines oder mehrerer Additive, bevorzugt 0 bis
25 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Polyester- Granulat enthalten.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Polyester-Granulate sind direkt zum Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln geeignet. In einer weiteren Verwendungsform können sie jedoch nach an sich bekannten Verfahren mit einer Coatinghülle versehen werden. Hierzu wird das Polyester-Granulat in einem zusätzlichen Schritt mit einer filmbildenden Substanz umhüllt, wodurch die
Produkteigenschaften erheblich beeinflusst werden können. Als Coatingmittel geeignet sind alle filmbildenden Substanzen wie Wachse, Silikone, Fettsäuren, Fettalkohole, Seifen, anionische Tenside, nichtionische Tenside, kationische Tenside, anionische und kationische Polymere, Polyethylenglykole sowie Polyalkylenglykole.
In Betracht kommen Cs-C3i-Fettsäuren (z. B.: Laurin-, Myristin-, Stearinsäure), Dicarbonsäuren, beispielsweise Glutarsäure, Adipinsäure oder deren Anhydride; Phosphonsäuren, gegebenenfalls Phosphonsäuren in Abmischung mit anderen gängigen Coatingmitteln, insbesondere Fettsäuren, beispielsweise Stearinsäure, C8-C3i-Fettalkohole; Polyalkenylglykole (z. B. Polyethylenglykole mit einer Molmasse von 1.000 bis 50.000 g/mol); Nonionics (z. B. C8-C31- Fettalkoholpolyalkoxylate mit 1 bis 100 Molen EO); Anionics (z. B. Alkansulfonate, Alkylbenzolsulfonate, α-Olefinsulfonate, Alkylsulfate, Alkylethersulfate mit C8-C3I- Kohlenwasserstoffresten); Polymere (z. B. Polyvinylalkohole); Wachse (z. B.: Montanwachse, Paraffinwachse, Esterwachse, Polyolefinwachse); Silikone.
In der schmelzbaren Coatingsubstanz können darüber hinaus weitere in diesem Temperaturbereich nicht erweichende oder schmelzende Substanzen in gelöster oder suspendierter Form vorliegen, z. B.: Polymere (z. B. Homo-, Co- oder
Pfropfencopolymehsate ungesättigter Carbonsäuren und/oder Sulfonsäuren sowie deren Alkalisalze, Celluloseether, Stärke, Stärkeether, Polyvinylpyrrolidon); Organische Substanzen (z. B. ein- oder mehrwertige Carbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren oder Ethercarbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen sowie deren Salze); Farbstoffe; Anorganische Substanzen (z. B.: Silikate, Carbonate, Bicarbonate, Sulfate, Phosphate, Phosphonate).
Je nach den gewünschten Eigenschaften des gecoateten Polyester-Granulates kann der Gehalt an Hüllsubstanz 1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf gecoatetes Polyester-Granulat, betragen.
Zum Aufbringen der Hüllsubstanzen können Mischer (mechanisch induzierte Wirbelschicht) und Wirbelschichtapparate (pneumatisch induzierte Wirbelschicht) benutzt werden. Als Mischer sind z. B. Pflugscharmischer (kontinuierlich und chargenweise), Ringschichtmischer oder auch Schugi-Mischer möglich. Die Temperung kann bei Verwendung eines Mischers in einem Granulatvorwärmer und/oder im Mischer direkt und/oder in einem dem Mischer nachgeschalteten
Fließbett erfolgen. Zur Kühlung des gecoateten Granulates können Granulatkühler oder Fließbettkühler eingesetzt werden. Im Falle von Wirbelschichtapparaturen erfolgt die Temperung über das zur Aufwirbelung verwendete Heißgas. Das nach dem Wirbelschichtverfahren gecoatete Granulat kann ähnlich wie beim Mischerverfahren über einen Granulatkühler oder einen Fließbettkühler abgekühlt werden. Sowohl beim Mischerverfahren als auch beim Wirbelschichtverfahren kann die Coatingsubstanz über eine Einstoff- oder eine Zweistoffdüsvorrichtung aufgesprüht werden. Die Temperung besteht in einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 30 bis 100 0C, jedoch gleich oder unterhalb der Schmelz- oder
Erweichungstemperatur der jeweiligen Hüllsubstanz. Bevorzugt arbeitet man bei einer Temperatur, die knapp unterhalb der Schmelz oder Erweichungstemperatur liegt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyester-Granulate sind bei normaler Lagerung rieselfähig und zeigen keinerlei Klebrigkeit.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyester-Granulate zeichnen sich durch ein gutes Auflösevermögen bei niedrigen Waschtemperaturen aus. Die Polyester verleihen den Textilfasern signifikant verbesserte schmutzablösende Eigenschaften und unterstützen das Schmutzablösevermögen der übrigen Waschmittelbestandteile gegenüber öligen, fettigen oder Pigmentanschmutzungen wesentlich.
Weiter von Vorteil kann die Verwendung der erfindungsgemäßen Polyester in Nachbehandlungsmittel für die Wäsche, beispielsweise in einem Weichspülmittel sein. Mit Hilfe von Polyester in Reinigungsmitteln für harte Oberflächen lassen sich die behandelten Oberflächen schmutzabstoßend ausrüsten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyester-Granulate in Wasch- und Reinigungsmittel.
Die Wasch- und Reinigungsmittelformulierungen, in denen die Polyester- Granulate eingesetzt werden können, sind pulver-, granulat-, pasten-, gelförmig oder flüssig.
Beispiele hierfür sind Vollwaschmittel, Feinwaschmittel, Colorwaschmittel, Wollwaschmittel, Gardinenwaschmittel, Baukastenwaschmittel, Waschtabletten, bar soaps, Fleckensalze, Wäschestärken und -steifen, Bügelhilfen. Die erfindungsgemäßen Polyester-Granulate können auch in Haushaltsreinigungsmittel, beispielsweise Allzweckreiniger, Geschirrspülmittel, Teppichreinigungs- und Imprägniermittel, Reinigungs- und Pflegemittel für Böden und andere harte Oberfläche, z. B. aus Kunststoff, Keramik, Glas der mit Nanotechnologie beschichtete Oberflächen eingearbeitet werden.
Beispiele für technische Reinigungsmittel sind Kunststoffreinigungs- und Pflegemittel, etwa für Gehäuse und Autoarmaturen, sowie Reinigungs- und Pflegemittel für lackierte Oberflächen wie etwa Autokarosserien.
Die erfindungsgemäßen Wasch- Pflege- und Reinigungsmittelformulierungen enthalten mindestens 0,1 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,1 und 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,2 bis 3 % Gew.-% der erfindungsgemäßen Polyester- Granulate, bezogen auf die fertigen Mittel.
Die Formulierungen sind je nach ihrer vorgesehenen Anwendung in ihrer Zusammensetzung der Art der zu behandelnden oder zu waschenden Textilien oder der zu reinigenden Oberflächen anzupassen.
Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel können gängige Inhaltsstoffe, wie Tenside, Emulgatoren, Gerüststoffe, Bleichkatalysatoren und -Aktivatoren, Sequestriermittel, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren, Farbfixiermittel, Enzyme, optische Aufheller, weich machende Komponente enthalten. Außerdem können Formulierungen oder Teile der Formulierung im Sinne der Erfindung durch Farbstoffe und/oder Duftstoffe gezielt eingefärbt und/oder parfümiert werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Beispiele:
Anionische Polyester 1 bis 9
Polyester 1
In einem 2-I Vierhalskolben mit KPG-Rührer, Innenthermometer, Gaseinleitungsrohr und Destillierbrücke wurden 281 ,5 g 1 ,2-Propandiol, 229,6 g Ethylenglykol, 250 g PEG-250-monomethylether, 970,9 g Terephthalsäuredimethylester und 236,98 g 5-Sulfoisophthalsäuredimethylester- Na-SaIz vorgelegt und das Reaktionsgemisch anschließend durch Einleitung von N2 inertisiert. Im Gegenstrom wurde anschließend 1 g Titantetraisopropylat und 0,8 g Natriumacetat zur Reaktionsmischung hinzugegeben. Das Gemisch wurde am Ölbad langsam aufgeheizt, wobei ab etwa 120-150 0C Innentemperatur die festen Komponenten anfingen aufzuschmelzen. Unter Rühren wurde nun innerhalb von 30 min auf 190 0C erhitzt. Bei ca. 173 0C begann die Umesterung bzw. Destillation. Im Laufe von 2 h Stunden wurde die Innentemperatur auf 210 0C gesteigert, bis die gemäß Stöchiometrie erforderliche Kondensatmenge erreicht war. Danach wurde die Ölbadtemperatur auf ca. 240-250 CC gesteigert und der Innendruck innerhalb von 30 Minuten auf bestes Ölpumpenvakuum abgesenkt. Während der dreistündigen Vakuumphase wurde die Kondensation durch Abdestillation der überschüssigen Alkoholmenge vervollständigt. Während dieser Zeit erhöhte sich die Innentemperatur der Polyesterschmelze langsam bis auf
etwa 220 0C am Ende der Reaktion. Anschließend wurde mit N2 belüftet und die Schmelze auf Bleche ausgetragen.
Polyester 2 In einem 3-I Vierhalskolben mit KPG-Rührer, Innenthermometer,
Gaseinleitungsrohr und Destillierbrücke wurden 418,5 g 1 ,2-Propandiol, 279,3 g Ethylenglykol, 212,4 g Tetraethylenglykolmonomethylether, 1359,3 g Terephthalsäuredimethylester und 296,22 g 5-Sulfoisophthalsäuredimethylester- Na-SaIz und 250 g Polyethylenglykol 250 vorgelegt und das Reaktionsgemisch anschließend durch Einleitung von N2 inertisiert. Im Gegenstrom wurde anschließend 1 ,5 g Nathummethylat und 0,5 g Natriumcarbonat zur Reaktionsmischung hinzugegeben. Das Gemisch wurde am Ölbad langsam aufgeheizt, wobei ab etwa 120-150 0C Innentemperatur die festen Komponenten anfingen aufzuschmelzen. Unter Rühren wurde nun innerhalb von 30 min auf 190 0C erhitzt. Bei ca. 173 0C begann die Umesterung bzw. Destillation. Im Laufe von 2 h Stunden wurde die Innentemperatur auf 210 0C gesteigert, bis die gemäß Stöchiometrie erforderliche Kondensatmenge erreicht war. Danach wurde die Ölbadtemperatur auf ca. 240-250 0C gesteigert und der Innendruck innerhalb von 30 Minuten auf bestes Ölpumpenvakuum abgesenkt. Während der dreistündigen Vakuumphase wurde die Kondensation durch Abdestillation der überschüssigen Alkoholmenge vervollständigt. Während dieser Zeit erhöhte sich die Innentemperatur der Polyesterschmelze langsam bis auf etwa 220 0C am Ende der Reaktion. Anschließend wurde mit N2 belüftet und die Schmelze auf Bleche ausgetragen.
Polyester 3
In einem 3-I Vierhalskolben mit KPG-Rührer, Innenthermometer, Gaseinleitungsrohr und Destillierbrücke wurden 330 g 1 ,2-Propandiol, 202 g Ethylenglykol, 145,8 g Tetraethylenglykolmonomethylether, 582,5 g Terephthalsäuredimethylester und 296,22 g 5-Sulfoisophthalsäuredimethylester- Na-SaIz vorgelegt und das Reaktionsgemisch anschließend durch Einleitung von N2 inertisiert. Im Gegenstrom wurde anschließend 1 ,02 g Titantetraisopropylat und 0,8 g Natriumacetat zur Reaktionsmischung hinzugegeben. Das Gemisch wurde
am Ölbad langsam aufgeheizt, wobei ab etwa 120-150 0C Innentemperatur die festen Komponenten anfingen aufzuschmelzen. Unter Rühren wird nun innerhalb von 45 min auf 195 0C erhitzt. Bei ca. 173 0C begann die Umesterung bzw. Destillation. Im Laufe von 3 h Stunden wurde die Innentemperatur auf 210 0C gesteigert, bis die gemäß Stöchiometrie erforderliche Kondensatmenge erreicht war. Danach wurde die Ölbadtemperatur auf ca. 240-255 0C gesteigert und der Innendruck innerhalb von 60 Minuten auf < 20 mbar abgesenkt. Während der vierstündigen Vakuumphase wurde die Kondensation durch Abdestillation der überschüssigen Alkoholmenge vervollständigt. Während dieser Zeit erhöht sich die Innentemperatur der Polyesterschmelze langsam bis auf 225 0C am Ende der Reaktion. Anschließend wurde mit N2 belüftet und die Schmelze auf Bleche ausgetragen.
Polyester 4 Reaktionsführung gemäß Beispiel 2
Komponenten: 281 ,5 g 1 ,2-Propandiol
223.4 g Ethylenglykol
776,7 g Terephthalsäuredimethylester
355.5 g 5-Sulfoisophthalsäuredimethylester-Na-Salz 295,5 g Taigfettalkohol mit 8 Einheiten Ethylenoxid
(Genapol T080) 1 ,00g Titantetraisopropylat 0,8 g Natriumacetat
Polyester 5
Reaktionsführung gemäß Beispiel 3 Komponenten: 620,6 g Ethylenglykol
970,9 g Terephthalsäuredimethylester 444,3 g 5-Sulfoisophthalsäuredimethylester-Na-Salz 162 g Triethylenglykolmonobutylether
1 ,00g Titantetraisopropylat 0,8 g Natriumacetat
Polyester 6
Reaktionsführung gemäß Beispiel 1
Komponenten: 152,2 g 1 ,2-Propandiol
124,1 g Ethylenglykol 388,3 g Terephthalsäuredimethylester
177,7 g 5-Sulfoisophthalsäure-Li-Salz 100 g Laurylalkohol mit 7 einheiten Ethylenoxid
(Genapol LA 070) 1 ,00g Titantetraisopropylat
Polyester 7
Reaktionsführung gemäß Beispiel 1
Komponenten: 422,3 g 1 ,2-Propandiol
335,1 g Ethylenglykol 873,8 g Terephthalsäuredimethylester
177.7 g 5-Sulfoisophthalsäure-Na-Salz 100 g Triethylenglykolmonomethylether
50 g Polyethylenglykol 500 50 g Polyethylenglykol 1500 1 ,00g Titantetraisopropylat
Polyester 8
Reaktionsführung gemäß Beispiel 1
Komponenten: 380,5 g 1 ,2-Propandiol 186,2 g Ethylenglykol
873.8 g Terephthalsäuredimethylester 444,3 g 5-Sulfoisophthalsäure-Na-Salz 125 g Tripropylenglykolmonomethylether
150 g Ethylenoxid-Propylenoxid Copolymer (Genapol PF 20) 1 ,00g Titantetraisopropylat
Polyester 9, partial endgruppenverschlossen mit Sulfongruppen Reaktionsführung und Komponenten analog Beispiel 3, wobei 50 Mol-% an Triethylenglykolmonomethylether gegen das Natriumsalz der Isethionsäure ersetzt wurden.
Nichtionischen Polyester 10 bis 18
Tabelle 1 : Edukte und eingesetzte Eduktmengen zur Herstellung der Polyester 10 bis 18
A 2,2-Bis-(hydroxymethyl)-propionsäure
B Pentaerythrit
DMT Dimethyltherephthalat
EG 1 ,2-Ethandiol PG 1 ,2-Propandiol
PEG Polyethylenglykol (200, 1500, 3000, 4000, 6000)
IPT Titantetraisopropylat
NaOAc Natriumacetat
PVF polyfunktionelle Verbindungen MPEG Methylpolyglykole
Allgemeine Synthesevorschrift zur Herstellung der nichtionischen Polyester 10 bis 18
In einem 2L-Vierhalskolben mit KPG-Rührer, Innenthermometer, Vigreux-Kolonne, Destillationsbrücke und Anschütz-Thiele-Vorstoß wurden zunächst die Edukte Dimethylterephthalat (DMT), 1 ,2-Ethandiol (EG) und /oder 1 ,2-Propandiol (PG) und wasserfreies Natriumacetat (NaOAc) vorgelegt (Mengenangaben siehe Tabellei ).
Das Gemisch wurde auf dem Ölbad allmählich erhitzt bis es bei ca. 125 0C vollständig aufgeschmolzen war. Ab etwa 130 0C setzte die Umesterung ein, wobei Methanol abdestillierte. Ca. 15 Minuten nach Beginn der Destillation wurde bei einer Temperatur von 160 0C Titantetraisopropylat (IPT) zugegeben. Nach insgesamt ca. 2 Stunden wurde die Umesterung bei 200 0C abgebrochen und das Ölbad gesenkt.
Nun wurden die entsprechenden Polyethylenglykole (PEG), Methylpolyglykole (MPEG) und gegebenenfalls polyfunktionelle Verbindungen (PFV) (Mengenangaben siehe Tabelle 1 ) der Schmelze zugesetzt und weiter bis auf ca. 215 0C erhitzt. Nachfolgend wurde Vakuum angelegt, das innerhalb von 30 Minuten bis auf 10 mbar abgesenkt wurde. Anschließend wurde für ca. eine weitere Stunde bei 215 °C/10 mbar nachkondensiert, wobei die Menge an anfallendem Destillat merklich abnahm. Schließlich wurde das Ölbad gesenkt, die
Apparatur vom Vakuum getrennt und mit Stickstoff belüftet. Die noch heiße Schmelze wurde abgefüllt.
Diese Polyester-Granulate wurden vermählen und granuliert und die Granulate wurden auf ihre Löslichkeit bei 5 0C und 20 °C untersucht und ihre
Auflösegeschwindigkeit mit herkömmlich hergestellten Polyester-Granulaten verglichen.
Untersuchung des Löseverhaltens: Hierzu wurde eine Wassermenge von 750 ml in einem 800 ml-Becherglas vorgelegt und unter ständigem Rühren auf die gewünschte Prüftemperatur (z. B. T = 20 0C oder T = 10 0C) temperiert. Zur Simulation einer alkalischen Waschflotte wurde das Wasser mittels Zugabe von Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 10 - 11 eingestellt. Die Probe des prüfenden Granulats wurde durch vorheriges Absieben auf eine Partikelgröße von 400 - 1.250 μm eingestellt und davon eine Menge von 0,6 - 0,7 g abgewogen. Diese Portion wurde in eine gerührte Waschflotte überführt und die Lösezeit von 5 min gestoppt. Anschließend wurde die Flotte über eine Saugnutsche mit Weißband-Filter abfiltriert. Eventuelle Produktreste an der Glaswand wurden mit E-Wasser auf das Filter überspült. Das Filterpapier wurde im Trockenschrank getrocknet und anschließend der Filterrückstand gravimethsch bestimmt. Bezogen auf die Einwaage der Probe wurde daraus der Anteil des in Lösung gegangenen Materials berechnet (kein wägbarer Rückstand = 100 % Löslichkeit; komplette Probenmenge auf Filterpapier = 0 % Löslichkeit).
Granulate ohne Additive
Materialproben der erstarrten Schmelze des Polyesters gemäß Beispiel 3, wurden zunächst durch Mahlung in Pulver mit verschiedenen Mahlfeinheiten überführt. Dabei wurde die Mahlfeinheit jeweils über den d90,3-Wert charakterisiert, der bei der Vermessung der Partikelgrößenverteilung mit Laserbeugung (Malvern
Mastersizer) bestimmt wurde. Anschließend wurde das gemahlene Pulver mittels trockener Kompaktierung und ohne Zusatz von weiteren Additiven zu Granulaten in der Korngröße von 400 - 1.250 μm verarbeitet. Als Vergleichsprodukt wurde aus
der erstarrten Polyester-Schmelze durch Mahlung/Siebung direkt ein Granulat hergestellt, ohne vorherige Feinmahlung.
Die Test-Granulate wurden anschließend dem zuvor beschriebenen Lösetest unterworfen und hinsichtlich ihres Auflöseverhaltens charakterisiert.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Löseversuche bei T = 5 °C zeigt die nachfolgende Tabelle:
Die Ergebnisse lassen deutlich erkennen, dass durch eine gezielte Einstellung der Mahlfeinheit vor der Granulierung die Kaltwasser-Löslichkeit der Polyester- Granulate signifikant beeinflusst und verbessert werden kann.
Beispiel 2: Granulate mit Additiven
Eine Materialprobe der erstarrten Schmelze des Polyesters gemäß Beispiel 3 wurde zunächst durch Mahlung in ein Pulver mit definierter Mahlfeinheit überführt. Dabei wurde die Mahlfeinheit über den d90,3-Wert charakterisiert, der bei der Vermessung der Partikelgrößenverteilung mit Laserbeugung (Malvern Mastersizer) bestimmt wurde. Anschließend wurde das gemahlene Pulver mittels trockener Kompaktierung einerseits ohne Zusatz und andererseits mit Zusatz von 20 % PEG 6000 (bezogen auf die Gesamtmenge) zu Granulaten in der Korngröße von 400 - 1.250 μm verarbeitet. Als Vergleichsprodukt wurde aus der erstarrten
Polyester-Schmelze durch Mahlung/Siebung direkt ein Granulat hergestellt, ohne vorherige Feinmahlung.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Löseversuche bei T = 5 0C zeigt die nachfolgende Tabelle:
Auch diese Ergebnisse zeigen, dass durch die gezielte Vormahlung des Polyesters eine deutliche Verbesserung der Löslichkeit erreicht werden kann. Der Zusatz des Additivs macht sich hierbei nicht negativ bemerkbar.