Beschreibung
Stecksystem, insbesondere für mechatronische Getriebe- oder MotorSteuerungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stecksystem zum Ver¬ binden eines Steuergerätes mit diversen elektrischen und/oder elektronischen Komponenten, insbesondere für mechatronische Getriebe- oder Motorsteuerungen eines Kraftfahrzeuges, wobei eine jede Komponente über ein Kabel mit dem Steuergerät ver¬ bunden ist und wobei am Kabelende ein geeigneter Gegenstecker für die Komponente angeordnet ist.
Automatikgetriebe für Personenkraftfahrzeuge (PKW) , aber auch Verbrennungskraftmaschinen (Motoren) oder Bremssysteme etc., werden zunehmend vornehmlich elektronisch gesteuert. Während dafür bisher sog. „stand-alone"-Steuergeräte zum Verbau in einen vor Umwelteinflüssen schützenden Elektronikraum (E-Box) oder in den Passagierraum vorgesehen waren, setzt sich der Trend zu sog. mechatronischen Steuerungen, also zur Integra¬ tion von Steuerelektronik und der zugehörigen Sensorik in das Getriebe, den Motor, das Bremssystem oder dergleichen weiter fort. Ähnliche Trends für „Vorortelektronik" gibt es auch in anderen Bereichen außerhalb der Kraftfahrzeugtechnik wie der Luft- und Raumfahrtechnik, der Schiffstechnik, etc.
In einigen Anwendungen mechatronischer Steuerungen werden Stanzgitter zur Strom- und Signalverteilung eingesetzt. Diese Lösung zeigt jedoch deutliche Nachteile bezüglich der Punkte Abdichtung des Elektronikraumes, Spanschutz, Flexibilität und Toleranzausgleich gegenüber Kabelbäumen oder einer sog. Flex- technologie. Des Weiteren ist wegen Einhaltung von Mindest¬ querschnitten der Stanzgitter eine Entflechtung der Leiter-
bahnen schwerer möglich als bei Flex-Leiterbahnen (Ausbildung sehr feiner Strukturen von Cu-Leiterbahnen) oder Kabelbäumen. Bei Änderungen sind zudem teuere Eingriffe in das Stanzwerk¬ zeug notwendig.
Es ist auch bekannt, mehrere Leitungskabel vorzusehen, welche als ein Büschel (Kabelbaum) Signale und Ströme zwischen einer Steuerelektronik und diverser elektrischer und/oder elektro¬ nischer Komponenten (insb. Sensoren, Ventile, etc. ...) über- tragen.
Mit anderen Worten werden zu kontaktierenden Komponenten wei¬ tere und aufwendigere Stromführungswege bei nicht kompakter Bauweise durch einfache Verkabelung kontaktiert. Die Kontak- tierung selbst erfolgt über einen am Kabelende angeordneten Gegenstecker, welcher mit einem Steckplatz der Komponente korrespondiert. Falls mehrere Komponenten auf einen Haupt¬ strang zusammengeführt worden sind, entstehen Kabelbüschel mit endseitig am einzelnen Kabel angeordneten Gegensteckern. Ein solches Stecksystem hat insbesondere zum Nachteil, dass ein jeder Komponenten-Gegenstecker am Kabelbüschel einzeln bei der Montage auf den jeweiligen Steckplatz der Komponente gesteckt werden muss.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufga¬ be zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Stecksystem bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des un- abhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal¬ tungen und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombinati¬ on miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung baut auf gattungsgemäßen Stecksystemen zum Ver¬ binden eines Steuergerätes mit diversen elektrischen und/oder elektronischen Komponenten dadurch auf, dass ein jeder Gegen- Stecker in einen Kabelkanal schwimmend - also mit Spiel in allen drei Raumachsen - eingebettet ist. Dadurch werden die Gegenstecker in vorteilhafter Weise gegenüber den Komponenten vorpositioniert, ohne das benötigte Ausgleichsspiel in allen drei Raumachsen zu verlieren. Die Montage gelingt gleichsam zuverlässig jedoch in deutlich verkürzter Zeit.
Bewährt haben sich Kabelkanäle, welche ein wannenförmiges Teil und eine dazu korrespondierende Abdeckung umfassen.
Ebenfalls hat sich bewährt, im Kabelkanal - insbesondere im wannenförmigen Teil - Ausnehmungen vorzusehen, welche einen jeden Komponenten-Gegenstecker vorpositionieren.
Um schließlich auch die verschiedenen Richtungen, in denen zu kontaktierende Komponenten gemeinhin verteilt sind, abdecken zu können, wird vorgeschlagen, den Kabelkanal vorzugsweise in mehrere Abschnitte zu untergliedern. Dadurch können die ver¬ schiedenen Raumachsen (Lage der Komponenten, Steckrichtung der Komponenten-Kontakte) deutlich einfacher berücksichtigt werden.
Mit der vorliegenden Erfindung erhält der Montagebewegungsab¬ lauf beim Aufstecken der Kontakte an die Komponenten einen höheren Freiheitsgrad. Des Weiteren kann durch die Unterglie- derung des Kabelbaums jeder Abschnitt fest montiert werden und die Toleranzen über die großen Distanzen durch die fle¬ xiblen Leitungen zwischen den Abschnitten in allen Richtungen abgefangen werden. Über den Kabelkanal können alle Komponen-
ten-Gegenstecker zeitgleich und vor allem in nur einem Ar¬ beitsschritt an den Komponenten aufgesteckt werden, denn die Aufsteck- und Abzugskräfte werden durch den Kabelkanal aufge¬ nommen. Die „schwimmend" gelagerten Gegenstecker sind tole- ranzausgleichend bei der Kontaktierung der Komponenten und die flexiblen Kabel lassen diesen Toleranzausgleich (im Ge¬ gensatz zum z.B. aus dem Stand der Technik bekannten relativ starren Stanzgitterkontakt) im Kabelkanal zu. Dadurch ist keine so hohe und kostenintensive Maßgenauigkeit notwendig.
Zusätzliche Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an Hand eines bevorzugten Ausführungsbei¬ spieles in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrie¬ ben.
Darin zeigen schematisch:
Fig. 1 ein Stecksystem umfassend zwei Abschnitte eines ge¬ öffneten Kabelkanals;
Fig. 2 dass Stecksystem gemäß Fig. 1 in einer perspektivi¬ schen Hinteransicht;
Fig. 3 dass Stecksystem gemäß Fig. 1 in einer perspektivi- sehen Draufsicht; und
Fig. 4 das Stecksystem gemäß Fig. 3 mit mittels einer Ab¬ deckung verschlossenen Kabelkanälen.
Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh¬ rungsform der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Be¬ zugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
Figuren 1 bis 3 zeigen aus verschiedenen Perspektiven ein Stecksystem zum Verbinden eines Steuergerätes (nicht darge¬ stellt) mit diversen elektrischen und/oder elektronischen Komponenten (nicht dargestellt) . Hierfür ist jeweils ein Ka¬ bel 10 vorgesehen, das an seinem Ende 11 einen Gegenstecker 12 aufweist. Mehrere Kabel 10 und Stecker 12 benachbarter und/oder in einer Raumachse angeordneter Komponenten sind in einem Kabelkanal 20 eingebettet. Hierfür sind im Kabelkanal 20 definierte Ausnehmungen 23 für die endseitig am Kabelbü¬ schel 10 angeordneten Komponenten-Gegenstecker 12 vorgesehen. Erfindungsgemäß erfolgt die Einbettung „schwimmend", also mit Spiel des/der Stecker/s 12 in allen drei Raumrichtungen. Mit anderen Worten sind die Ausnehmungen 23 derart dimensioniert, dass die Komponenten-Gegenstecker 12 lediglich eine Vorposi¬ tionierung erfahren. Um den Kabelkanal 20 samt Stecker 12 auf die Komponenten aufstecken zu können ist der Kabelkanal 20 vorzugsweise als Wanne 21 ausgebildet, welche - wie in Fig. 4 dargestellt - mittels eines Deckels 22 abdeckbar ist. Der De- ekel 22 ist mit der Wanne 21 derart beispielsweise über Rast¬ elemente (nicht dargestellt) verbindbar, dass der Deckel 22 die beim Steckvorgang auftretenden Kräfte sicher aufnimmt. Durch Abdeckung der Wanne 22 mit einem Deckel 22 liegt also ein leicht montierbares Bauteil mit definiert vorpositionier- ten Komponenten-Gegensteckern 12 vor.
Wie die Figuren zeigen, ist der Kabelkanal 20 vorzugsweise in mehrere Abschnitte 20a, 20b, ... untergliedert. Dadurch können die verschiedenen Raumachsen (Lage der Komponenten, Steck- richtung der Komponenten-Kontakte) deutlich einfacher berück¬ sichtigt werden.
Mit der vorliegenden Erfindung erhält der Montagebewegungsab¬ lauf beim Aufstecken der Kontakte 12 an die Komponenten einen höheren Freiheitsgrad. Des Weiteren kann durch die Unterglie¬ derung des Kabelbaums 10 jeder Abschnitt fest montiert werden und die Toleranzen über die großen Distanzen durch die fle¬ xiblen Leitungen 10 zwischen den Abschnitten in allen Rich¬ tungen abgefangen werden. Über den Kabelkanal 20 können alle Komponenten-Gegenstecker 12 zeitgleich und vor allem in nur einem Arbeitsschritt an den Komponenten aufgesteckt werden, denn die Aufsteck- und Abzugskräfte werden durch den Kabelka¬ nal 20 aufgenommen. Die „schwimmend" gelagerten Gegenstecker 12 sind toleranzausgleichend bei der Kontaktierung der Kompo¬ nenten und die flexiblen Kabel 10 lassen diesen Toleranzaus¬ gleich (im Gegensatz zum z.B. aus dem Stand der Technik be- kannten relativ starren Stanzgitterkontakt) im Kabelkanal 20 zu. Dadurch ist keine so hohe und kostenintensive Maßgenauig¬ keit notwendig.
Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere für Steck- kontaktierungen mechatronischer Getriebe- oder Motorsteuerun¬ gen etc. eines Kraftfahrzeuges.